Phönix-Tagebuch
- April 2013 -

 

30.04.2013

Vorab möchte ich feststellen, dass wir hauptsächlich mit netten Menschen zu tun haben und diese in keinster Weise mit dem hier aufgeführten Sachverhalt in Verbindung zu bringen sind! Es gibt aber auch Ausnahmen von der Regel und da diese in den letzten Monaten häufiger wurden, zeichnet sich langsam so etwas wie ein Trend ab, der ausgesprochen unerfreulich ist.

Die Frau interessiert sich für einen kleinen Hund, sie ruft mehrfach bei uns an und erkundigt sich. Sie wird gut beraten und gerade weil sie Hundeanfänger ist, wird alles mehrfach erklärt. Sie entscheidet sich für einen Hund, den sie sich ansehen möchte und fährt später dort hin. Es wird bei der Pflegefamilie viel Zeit verbracht, der Hund genau begutachtet und es wird alles gefragt und besprochen, was zur Hundehaltung wissenswert ist. Dann folgt wieder ein langes Gespräch mit mir, das mit der Bitte um eine Nacht Bedenkzeit endet. Dann wird der Hund zugesagt und ein Termin zur Unterzeichnung des Vertrages vereinbart. Am nächsten Tag wird der Hund kurzerhand abgesagt. Man will ja noch in Urlaub fahren und außerdem hat man noch zwei Tage mit Freunden verplant, auch ist der Chef nicht bereit, noch eine Woche Urlaub zu genehmigen - aber wenn der Hund in drei Monaten noch da ist, was man nicht glaubt - dann kann man ja nochmal darauf zurück kommen....

Wäre es von der Dame nicht sinnvoller gewesen, all diese Punkte zu klären, bevor man sich überhaupt für einen Hund interessiert?

Wir alle geben uns große Mühe bei der Vermittlung unserer Hunde, wir fragen auch nach geplanten Urlauben und nach Arbeitszeiten. Jeder der einen Hund von uns bekommen hat, weiß, dass wir alle Eventualitäten abzuklären versuchen. Ich frage mich wirklich, ob es notwendig ist, unseren Pflegestellen derart die Zeit zu stehlen. Manchmal habe ich wirklich den Eindruck, dass manche Leute am Wochenende einfach mal zum Hunde-Hopping fahren. Da werden die Kinder eingepackt und auf geht's zum Hunde streicheln, spazierengehen mit anschließendem Kaffee und Kuchen auf Kosten der Pflegestellen.

Mittlerweile macht micht das richtig sauer. Alle unsere Pflegestellen arbeiten ehrenamtlich, sie nehmen sich viel Zeit für unsere Schützlinge, sie kümmern sich um alle Wehwehchen, bringen die Hunde zum Tierarzt, bürsten, pflegen, streicheln, gehen spazieren und geben gerne und umfassend Auskunft über die Pfleglinge. Natürlich haben alle auch noch eigene Interessen, die wegen des Tierschutzes zurückstehen müssen. Viele verbringen ihre Wochenenden oft genug mit Interessenten, denen sie immer freundlich entgegen kommen und die sie kostenlos beraten. Oft geht die gesamte freie Zeit dabei drauf.

Und dann erlebe ich, dass irgendwelche Leute das schamlos ausnutzen. Manchmal fehlen mir einfach die Worte!

 

29.04.2013

Heute war ich mit Oliver beim Tierarzt, er nimmt schön zu und hat ganz brav Blut 'gespendet'. Ein tapferer kleiner Kerl ist das, der ab heute sogar eine Interessentin hat! Eine gute Bekannte hat sich wohl spontan in ihn verguckt und war sogar schon bei uns, um ihn sich anzusehen. Natürlich fremdelt er bei ihr noch ganz fürchterlich, aber das hat er vor zwei Tagen bei mir auch noch gemacht. Mittlerweile läuft er mir hinterher und wird unruhig, wenn ich ihn nicht mitschleppe. Es ist wirklich extrem süß! Nächste Woche bekommt er sein Zahnfleisch saniert, danach wird er wie ein Blümchen duften und vollends unwiderstehlich sein. Ich wundere mich jeden Tag mehr über den Kleinen, er läuft bei uns im Rudel mit und hat überhaupt keine Angst vor den großen Hunden. Früher habe ich die kleinen Chihuahuas immer belächelt und dachte, es seien Handtaschenhunde, Oliver hat mich eines Besseren belehrt. Er ist so wie unser Rehpinscher ein Kleinsthundkonzentrat - unglaublich taff und liebenswert!

 

28.04.2013

Der kleine Oliver macht uns richtig Spaß! Er futtert alles in sich hinein und scheint schon etwas zugenommen zu haben. Es ist uns unbegreiflich wie man einen Hund, der sowieso schon klein und hilflos ist, auch noch aushungern kann. Wir hoffen, dass er morgen eine anständiges Blutbild hat und dass wir bald sein entzündetes Zahnfleisch sanieren können.

Tatsächlich müffelt er etwas aus dem Mäulchen. Sein Alter haben wir etwas nach oben korrigiert, der spanische Tierarzt hält ihn zwar für erheblich jünger, ich denke aber, dass er wohl eher vierjährig ist. Nachdem unsere erwachsenen Hunde oft jünger waren, als es vom Veterinär geschätzt wurde, hat er sich diesesmal wohl von der Größe des Wichts beeinflussen lassen. Er sieht allerdings wirklich wie ein Baby aus. Mal sehen, was die Tierarztpraxis Thissen/Weber dazu meint.

Ansonsten schlägt er sich tapfer, die großen Hunde ängstigen ihn nicht und auch mit Uwe hat er wenig Probleme. Natürlich kann man schon sehen, dass er Frauen eindeutig besser findet, aber so schlimm, wie es uns geschildert wurde, ist es wirklich nicht. Seit heute morgen kann ich ihn problemlos vom Boden anheben. Wir haben allerdings auch die Nacht zusammen verbracht, er lag in meinem Arm und hat mich angemüffelt und ich habe versucht, ihn nicht platt zu drücken....

Pheusi findet den Kleinen super - endlich mal einer, der noch kleiner ist als er! Die Podencos haben wenig Interesse an ihm, Bahias Kopf ist größer als der ganze Oliver! Ich glaube, sie halten ihn für ein Meerschweinchen - zum Glück macht er wohl keinen jagdbaren Eindruck auf sie!

Bis auf die Oliver-Story war unser Wochenende sehr ruhig. Eine Dame versuchte, einen reservierten Hund zu ergattern, indem sie steif und fest behauptete, dass ich ihn für sie reserviert hätte. Da wir sie nicht einmal kannten, konnten ihre merkwürdigen Geschichten auch nicht überzeugen. Später rief dann sogar noch ihre Tochter an und drohte mit dem Anwalt, wenn ihre Mutter den Hund nicht bekäme. Verrückte Sache! Da war wohl der Wunsch nach dem Hund der Vater des Gedankens! Zielführend sind solche komischen Aktionen nie.

 

27.04.2013

Patricia hatte uns gestern von einer 'Entführung' erzählt und nun den Bericht nachgeliefert. Kinder ticken einfach anders und manchmal geht sowas auch daneben. Zum Glück ist nichts passiert! Hier Patricias Schilderung:

"Im Vorfeld muss ich erwähnen, dass fast täglich Kinder aus der Nachbarschaft, dem benachbarten Kindergarten und der ebenfalls benachbarten Schule zu uns kommen, um unsere Hunde zu streicheln und mit ihnen zu schmusen. Das lassen wir auch aus verschiedensten Gründen gerne zu, denn bisher ist noch nie jemand abhanden gekommen. Weder Hund noch Kind.

Seit Lucy allerdings unsere heiligen Hallen bewohnt, ist sie besonders für kleine Mädchen ein Highlight. Kommentare wie: Ach was für ein süßer Babyhund....Die is voll süß....die lässt sich total schmusen... etc. sind an der Tagesordnung. Lucy mag die kleinen Streichler supergerne und sie ist außerdem ungemein zutraulich.

Nachdem sie gestern für eine gefühlte Ewigkeit verschwunden war, aber wohlbehalten wieder auftauchte, konnte ich mittels einiger kleiner Erpressungsversuche (Hanuta und Duplo) in etwa herausfinden, wie die Entführung zustande kam.

Tathergang: Lucy hat mit den anderen Hunden im Hof gespielt und alle Tore waren geschlossen. Mit viel gutem Willen kann sich Lucy momentan jedoch noch durch einen kleinen Spalt nach draußen quetschen. Einige kleine Mädchen haben durch muntere Anfeuerungsrufe noch dazu beigetragen und als Lucy auf der Straße war, ist sie (O-Ton) uns dann einfach dauernd hinterhergelaufen.

In ihrer Not wusste sich dann ein Mädchen gar nicht mehr zu helfen und hat Lucy dann kurzerhand mit nach Hause genommen (in der vagen Hoffnung, dass man Fundsachen und süße kleine Hunde, die einem hinterherlaufen, dann ja wohl behalten darf).

Zum Glück haben die Eltern sofort richtig reagiert und Lucy zum Tatort zurückgebracht, wofür wir ihnen unendlich dankbar waren. Meine Güte, - man kann den kleinen Stinkern halt so schwer widerstehen. Den 2-beinigen und den 4-beinigen. Als 2 der Täter vor mir standen, hab ich aber schon böse geguckt - mindestens 5 Sekunden."

Als ob eine Entführung nicht schon genug gewesen wäre! Nein, einer unserer Pflegestellen ist heute der Hund entwischt. Der Kleine war mehrere Stunden im Feld unterwegs und konnte trotz großem Aufwand zuerst nicht gesichtet werden. Super nett fanden wir, dass ganz unbeteiligte Leute Mitleid mit dem armen Hundchen hatten und ihre Zeit zum Helfen opferten. Von Fam. Bögli aus Ensheim kam dann auch die entscheidende 'Sichtung' und ich konnte den Ausreisser einfangen und wieder heil nach Hause bringen. Wir alle möchten uns ganz herzlich für diesen super netten Tierschutz-Einsatz bei elenden 6 °C und Regen bedanken. Der Kleine hat daheim ein Bad genommen, sich auf mehreren Wärmflaschen breit gemacht, sich den Bauch vollgeschlagen und anständig geschlafen. Für ihn scheint die Sache damit erledigt. Ich habe mich nach der Aktion zu ihm gelegt und vor Glück geheult.

 

26.04.2013

Es ist schon schlimm, mit welchen Sachen wir uns zur Zeit herumschlagen müssen. Oliver ist wieder bei uns, die Umstände allerdings sind wirklich unbeschreiblich. Da werden wir per Mail beschimpft, es wird das Telefon eingehängt, statt einer vernünftigen Mail kommen nur wüste und derbe Sprüche und zu guterletzt sogar noch Drohungen. Alles, was von diesen Leuten kam, war gelinde gesagt unterirdisch. Wie schade, diese Menschen saßen in unserer Küche und hatten eigentlich einen guten Eindruck gemacht.

Heute haben wir Oliver auf einer Polizeidienststelle übernommen. Wir hatten uns von einer Anwältin beraten lassen und lange mit der Polizei in Frankreich gesprochen, jetzt sind wir froh, dass der Kleine wieder da ist. Oliver ist nun noch viel dünner als er sowieso schon war und wir haben ihn erstmal zum Tierarzt gebracht. Versorgt mit Spezialfutter und Aufbaupräperaten hoffen wir nun, dass unser Kleiner das Wochenende unbeschadet übersteht und wenigstens einige Gramm zunimmt. Tatsächlich geht es ihm sehr schlecht. Nun hat er allerdings eine Pflegestelle gefunden, die auf seine Bedürfnisse eingeht und wir hoffen, dass er es schaffen wird. Am Montag haben wir den nächsten Termin in der Tierarztpraxis, wir werden eine Blutuntersuchung machen lassen, um zu sehen, wie es um seine Organe bestellt ist.

Auf jeden Fall haben wir einiges aus dieser Geschichte gelernt. Wir werden garantiert niemandem mehr einen Hund mitgeben, der seine Geldbörse vergessen hat. Tierschutz funktioniert leider nicht nur mit Versprechungen. Wir werden auch keine Hunde mehr ins Ausland vermitteln und natürlich werden wir uns auch zukünftig nicht beleidigen oder verleumden lassen. Wer uns androht, einen unserer Hunde in ein Tierheim zu geben, statt ihn zu uns zurück zu bringen, wird sofort mit einer Anzeige zu rechnen haben. Wir hoffen, dass Oliver dieses Drama überlebt und eine nette, verständnisvolle Familie findet, um diese unerfreuliche Episode schnell vergessen zu können. Wir sind jedenfalls froh darüber, mit diesen sehr merkwürdigen, stillosen und wenig tierfreundlichen Menschen nichts mehr zu schaffen zu haben.

 

25.04.2013

Wir hatten heute ein Vorgespräch mit Manuela H., es geht noch immer um unser Sommerfest. So wie es aussieht, haben wir jetzt endlich einen eingezäunten Platz gefunden. Wenn alles klappt, dann könnten wir im August zum ersten Tierhilfe Phönix Sommerfest einladen! Die Tierheimleitung sowie einige Volontäre des Tierheims in Villena haben sich angekündigt und es wäre toll, wenn sie bei diesem Besuch im Zuge unseres Sommerfestes einige ihrer Schützlinge wiedersehen könnten. Uwe, Colette und ich haben heute schon einmal den Platz mit einigen Hunden 'getestet'. Uns hat es gefallen!

 

24.04.2013

Rosalia hatte heute ihre ersten Interessenten und so wie die Pflegemutter erzählte, könnte das sogar ihre neue Familie werden. Warten wir mal ab, ob sich die netten Leute nochmal melden, in den letzten Wochen hatten wir ja einige Interessenten, die sich dann in letzter Minute dann doch noch anders entschieden haben.

Heute hatten wir ganz lieben Besuch von Carmen mit ihren neuen Haltern, die Kleine hat nun einen neuen Namen und heißt jetzt Lilly - was wunderbar zu ihr passt! Lilly hat sich in den zwei Wochen, in denen sie nun in Deutschland ist, schon prächtig entwickelt. Sie lässt keinen fremden Hund an ihre Familie und beschützt sie gut mit ihren 4 Kilo Kampfgewicht!
Sie ist ein tolles Kerlchen und wir haben uns gefreut, dass sie ganz offensichtlich ihr Glück gefunden hat.

Puck könnte ebenfalls Glück haben, er hat eine Interessentin, bei der wir morgen ein Vorgespräch vereinbart haben. Mit einer Pflegestelle hätte er sein Reiseticket in der Tasche. Nun suchen wir auch noch ganz dringend für Yoana eine liebe Pflegestelle, die kleine Hündin ist ein Pudel-Mix und ca. 2-3 Jahre alt. Zur Zeit ist sie abgeschoren und genießt es sichtlich. Die alte stinkende Putzwolle musste ab und darunter kam eine wunderschöne kleine Hundedame hervor. Wir würden uns sehr freuen, wenn Yoana schnell nach Deutschland ausreisen könnte. Sie ist sehr menschbezogen, freundlich und verspielt und wir sind sicher, dass sie hier eine Familie glücklich machen kann.

 

23.04.2013

Auf die warmen Temperaturen haben wir so lange gewartet, am liebsten wären wir nur noch im Garten. Unsere Hunde geniessen das herrliche Wetter in vollen Zügen und lümmeln den ganzen lieben langen Tag auf dem Rasen herum. Ronny unterbricht diesen Zustand ab und an mal mit einem lockeren Ballspiel, Leara spielt kurzzeitig Nachlaufen mit Pheusi und die Podencos lassen sich durch absolut nichts aus der Ruhe bringen.

Dass es nicht nur glückliche Hunde gibt, vergessen wir natürlich nicht. Unser Tierheim ist übervoll und wir würden so gerne viel mehr Hunde auf tolle Plätze vermitteln. Leider fehlen uns die Pflegestellen! Deshalb hier nochmal unsere Bitte!

Wer überwiegend zuhause ist, Hundeerfahrung hat und Zuneigung für eine arme Hundeseele aufbringen kann, den bitten wir ganz dringend Pflegestelle für einen unserer Hunde zu werden. Es entstehen euch keine Kosten! Es sind viel zuviele unglückliche Hunde in Tierheimenzwingern eingepfercht. Wir sind ganz sicher, dass man mit etwas gutem Willen immer Platz für einen kleinen Hund hat. Man ändert so ein kleines Leben damit von Grund auf. Sobald ein Hund in Deutschland ist, hat er eine Chance auf ein glückliches und sicheres Dasein. Bitte helft uns diesen armen, hilflosen Hunden ein würdiges Leben zu ermöglichen.

Übrigens, Sin hatte heute eine Anfrage! Wir drücken diesem absolut braven und super kinderlieben Hundchen ganz feste die Daumen! Seine Tochter ist nun vermittelt worden und es wird auch Zeit für Sin, endlich seine eigene Familie zu bekommen. Die Pflegestellenanfragen für Puck haben sich in Luft aufgelöst, auch Naomi, Malta und Mari suchen noch ganz dringend einen Pflegeplatz. Wie immer gilt: Ohne Pflegestelle - keine Ausreise!

Ich finde es immer besonders schlimm, wenn fertig kastrierte, 2-fach geimpfte und absolut ausreisefertige Hunde wieder zeitlich nach hinten verschoben werden müssen, weil es einfach keinen Menschen gibt, der sie - auch nur für einen kurzen Zeitraum - aufnehmen will. Wir haben so viele unkomplizierte Hunde, die einfach nur eine liebe Familie suchen...

Hier ein Bild von Lupine, sie war unser privater Glückspilz 2009!

 

22.04.2013

Es gibt gute und schlechte Tage, heute war ein sehr trauriger. Unserer kleinen Yabu geht es nicht besonders gut, ihre Haut verändert sich immer mehr und das Antibiotikum wirkt nicht so wie wir uns das wünschen. Oliver kann nicht bei seiner Familie bleiben und statt Futterspenden für unser Tierheim gab es nur Absagen.

Zudem wurden wir als geldgierig beschimpft und das war noch das Wenigste. Deshalb ist es mir ein echtes Bedürfnis hier einmal klar zu stellen, dass die Tierhilfe Phönix e. V. ein gemeinnütziger Verein ist und dass kein Mitglied des Vorstandes privat am Tierschutz im Allgemeinen oder an den Hunden des Vereins verdienen. Wir bekommen von niemandem Geld für unsere Arbeit, auch keine Entschädigung für unsere dem Verein zur Verfügung gestellte Zeit/unser Auto usw. Jeder gespendete Euro geht in die Vereinskasse und jeder Spender bekommt dafür eine Spendenquittung - selbst für kleine Beträge! Unsere Hunde werden nicht an x-beliebige Leute abgegeben, sondern nur nach einem Vorgespräch mit ausführlicher Beratung Menschen anvertraut, die kompetent und liebevoll sind. Dass das auch mal daneben gehen kann, mussten wir leider auch schon schmerzlich erfahren. Man kann den Leuten eben nicht in den Kopf gucken!

Wir bieten allen Adoptanten grundsätzlich unsere Hilfe an, wer das als 'schulmeisterhaft' oder als 'Klugscheißerei' empfindet, braucht sich bei uns keinen Rat zu holen und auch nicht um Hilfe anzufragen. Trotz der heutigen heftigen Anfeindungen werden wir nicht aufgeben und auch weiterhin das Gute im Menschen sehen.

Natürlich können wir es nicht dulden, dass vertragliche Vereinbarungen, die den Verein betreffen, nicht eingehalten werden. Gelder, die dem Verein zustehen, werden wir zur Not auch mit anwaltlicher Hilfe eintreiben. Das hat nichts mit Geldgier zu tun.

Wer uns droht, einen unserer Hunde in ein Tierheim zu bringen, statt ihn bei uns abzugeben, muss damit rechnen, dass wir umgehend Anzeige gegen diese Person erstatten werden und natürlich die im Vertrag zur Übernahme und Haltung eines Hundes vereinbarten Vertragsbedingungen konsequent umsetzen, das heißt ggf. eine Vertragsstrafe von 1000 € einklagen. Auch das hat nichts mit Geldgier zu tun. Es muss einfach klar sein, dass der Verein seine Verträge nicht zum Spaß, sondern zum Schutz seiner Tiere abschließt. Wer meint, den Verein mit der Nichtzahlung einer eingegangenen Verpflichtung schädigen zu können, ist auf dem Holzweg. Um es nochmal ganz klar zu sagen, wer einen unserer Hunde nicht mehr halten will oder kann, ist verpflichtet, den Hund an die Tierhilfe zurückzugeben! Das steht in jedem Vertrag der Tierhilfe Phönix e.V.

Ich finde es wirklich schade an dieser Stelle so ernste Töne anschlagen zu müssen. Tatsächlich hatten wir bisher solche Probleme noch nicht und ich hoffe, dass es auch weiterhin so bleibt.

Zum Schluss noch ein Wort an die humorlose Dame! Ich kann über Chiwauwaus, Red-River-Hunde und auch über Laperatoren lachen. Ich denunziere niemanden! Ich schäme mich auch nicht dafür, dass ich solche Wortschöpfungen witzig finde.

 

21.04.2013

Jetzt hat Schoko es geschafft. Ihre Pflegefamilie ist unter ihren stetigen Liebesbekundungen zusammengebrochen! Seit heute hat Schoko ihr eigenes Rudel und ist nun ein geliebtes Familienmitglied bei Karlheinz und Sabine geworden. Das Vorgespräch konnten wir uns diesesmal sparen, da schon ein Hund von uns in der Familie lebt und Sabine und ihr Mann zu unserem ganz lieben Bekannten zählen. Wir freuen uns riesig für Schoki!

Ela hatte heute ebenfalls großes Glück, sie hat eine nette Familie mit einem Basset gefunden. Die beiden Hunde verstehen sich prächtig und Ela hat zukünftig einen tollen, großen Garten zum Toben. Nun hoffen wir noch auf eine liebevolle Familie für Sin, dieser nette Kerl liegt mir besonders am Herzen und uns ist nicht klar, wieso gerade dieser Ausnahmehund noch nicht vermittelt ist.

Rosalia scheint auch nicht zu den leicht vermittelbaren Hunden zu gehören. Sie hat sich in den letzten Wochen prächtig entwickelt und ist auf der Pflegestelle richtig aufgetaut. Einen Interesssenten hatte sie aber noch nicht. Sie ist recht 'windschnittig', ist nicht dreifarbig und hat kein Wuschelfell, ganz offensichtlich entspricht sie damit nicht dem Geschmack der Interessenten. Piluca und Ronn teilen dieses Schicksal. Ronn ist nun schon über ein Jahr bei uns und auch Piluca denkt mittlerweile, sie sei auf ihrer Pflegestelle 'angekommen'. Diese Hunde sind treue Seelen und haben ganz dringend ein endgültiges Zuhause verdient. Sie sind verspielt und liebevoll, Ronn hat Jagdtrieb aber Piluca und Rosalia gehören eher zu der ruhigen Sorte. Rosalia bewegt sich problemlos zwischen Hühnern und Piluca lebt mit Katzen auf der Pflegestelle. Alle diese Hunde haben schlimme Dinge erlebt und sind für jede Zuneigung dankbar. Rosalia hat noch sichtbare Peitschenstriemen am Körper, Piluca traut Männern nur bedingt über den Weg und Ronn war schon als Junghund in einer Perrera. Es ist wirklich schade, dass sie noch immer auf ihre eigene Familie warten müssen.

 

20.04.2013

Zwei der drei Spendensammler haben unsere beiden Uwes heute im Netto-Markt Armsheim und Sprendlingen aufgestellt. Leider haben wir von Globus Gensingen eine Absage bekommen und suchen nun wieder einen Einkaufsmarkt, in dessen Eingangsbereich wir einen Spendensammler plazieren dürfen. Falls jemand eine Adresse oder einen Tipp für uns hat, bitte gleich bei uns melden! Außerdem hat Uwe Schwan heute ganz viele beschichtete Holzplatten bei uns deponiert. Ab jetzt werden wieder Hundehütten für unser spanisches Tierheim gebaut. Wem es in den Fingern kribbelt und wer endlich mal eine Hundehütte für unsere Schützlinge in Spanien bauen will, der ist herzlich eingeladen mitzuhelfen!

Gesucht werden auch noch Pflegestellen für kleine Hunde sowie Junghunde im Alter von ca. 5-10 Monaten. Bisher hat sich leider noch niemand für Puck, Naomi und Malta gemeldet.

 

19.04.2013

Es gibt immer wieder lustige Momente während unserer Arbeit, sie erleichtern uns manchen schweren Tag und bringen uns selbst nach Monaten noch zum Lachen.

Vor einiger Zeit rief ein Mann bei uns an, der sich für einen 'Laperator' interessierte, ich wollte ihn nicht korrigieren und sagte deshalb während des Gespräches immer mal wieder 'Labrador', er hatte wohl die selbe Idee und erwähnte nun munter fast in jedem Satz 'Laperatoren'. Ich bin vor Lachen fast geplatzt und habe es deshalb auch nicht geschafft, das Wort Labrador nochmal zu erwähnen. Ich ersetzte es durch 'Retriever', er korrigierte mich prompt wiederum, indem er nur noch vom 'Red-River'-Hund sprach. Heute erinnere ich mich nicht mehr an den Namen des Mannes, aber diese von ihm kreierte 'Rasse' ist in unseren privaten Sprachgebrauch übergegangen und ich muss aufpassen, dass ich heute nicht auch ganz selbstverständlich vom Laperator spreche.

Einen ebenfalls lustigen Mailverkehr hatte ich vor etwa drei Wochen. Eine Frau interessierte sich für einen 'Chiwauwau', sie habe mehrere 'Chiwauwaus', habe unsere Anzeige für die Pflegestellengesuche gelesen und jetzt sei klar, dass noch ein 'Chiwauwau' her müsste, den sie allerdings zuerst in Pflege nehmen würde. Ich schrieb dann zurück, dass wir noch für einen Chihuahua-Rüden ein Zuhause suchten - sie antwortete umgehend und ganz kurz angebunden: Diese Rasse kommt für mich nicht in Frage! Tja, was soll man da machen? Ich denke, sie wird noch etwas länger suchen...

Ganz informativ fanden wir ein Vorgespräch, das wir vor einiger Zeit in Gundersheim führten. Die Hausherrin erzählte uns, dass sie vermutete, dass ihre Tochter gegen Flöhe allergisch sei und man deshalb Bedenken hätte, einen Hund anzuschaffen. Wir erklärten, dass Flohbiss-Allergien leicht zu vermeiden sind, wenn man darauf achtet, dass die Hunde flohfrei bleiben, indem man einfach ein Spot-On-Produkt oder ähnliches verwendet. Daraufhin warf man uns wegen Unkenntnis hinaus. Jemanden der einem erklären wollte, dass es Hunde ohne Flöhe gäbe, dem würde man nicht vertrauen. Sie titulierte uns als Dummschwätzer und ihr Geschrei hörten wir noch, als wir schon im Auto saßen.

Uwe sagt immer: “Die Welt ist groß und wird von vielen unterschiedlichen Menschen bewohnt!” ...da hat er eindeutig recht!

 

17.04.2013

Die Netto-Märkte in Armsheim und Sprendlingen haben uns erlaubt, ab Montag die Futtersammler dort im Eingangsbereich aufzustellen. Eine Einkaufswagenladung gespendetes Futter gab es vorab vom Armsheimer Markt direkt dazu. Wir bedanken uns nochmal ganz herzlich dafür! Außerdem läuft noch eine Anfrage bei Globus in Gensingen und wir hoffen, auch dort nicht abgewiesen zu werden.

Heute hatten wir endlich eine Interessentin für Ela, es wäre so schön, wenn Ela endlich ein Zuhause finden würde. Drücken wir ihr die Daumen!

Für unsere 'geplanten' Hunde, suchen wir dringend noch nette und liebevolle Pflegeplätze. So wie es im Augenblick aussieht, können nur zwei Hunde ausreisen, das wäre sehr traurig - immerhin warten zur Zeit über 300 Hunde in Villena. Sollten Sie also einen lieben Hund aus dem Tierschutz bei sich aufnehmen wollen, dann rufen Sie uns bitte an. Wir finden bestimmt die passende ‘Nase’ für jeden!

 

16.04.2013

Die Sonne lacht und unsere Hunde liegen auf der faulen Haut. Wir hätten jetzt auch große Lust dazu, versuchen aber gerade einen neuen Transport mit Sachspenden zu bestücken. Im Augenblick haben wir zwar Nahtmaterial, zwei Waschmaschinen fürs Tierheim und ca. zehn Kartons mit Decken und Handtüchern, aber leider nur 3 Säcke Hundefutter. Wir brauchen etwa 15 Paletten mit jeweils 36 Säcken à 20 kg. Um es vorsichtig auszudrücken - wir stehen noch ganz am Anfang! Deshalb haben wir jetzt begonnen, Flyer und Info-Mappen zu entwerfen, diese wollen wir größeren Firmen zusenden und hoffen so mehrere Sponsoren zu finden, die sich vielleicht bereit erklären, Geld für das dringend benötigte Trockenfutter zu spenden.

Es wird immer schwieriger, diese großen Futtermengen zu besorgen, bis vor 10 Jahren gab es noch Firmen, die uns das Trockenfutter in Spanien und Portugal zu Verfügung stellten. Wir mussten nur die Adresse des Tierheims angeben und es wurde geliefert. Damals benötigten wir nur ganz selten größere Futtermengen, die Stadt zahlte für jeden Hund im Tierheim einen festgelegten Betrag und damit konnten die Tierheime recht gut wirtschaften. Mittlerweile sind diese Zeiten lange vorbei. Von einer spanischen Firma eine Futterspende zu bekommen, ist mir seit Jahren nicht mehr gelungen, die Städte sind oft finanziell nicht mehr in der Lage, die Tierheime zu unterstützen und die Bevölkerung kämpft mit einer sehr hohen Arbeitslosigkeit. Auch in Deutschland wird überall gespart und die Futterhersteller haben eigene Abteilungen, die sich ganz offensichtlich nur damit befassen, freundliche Absagen zu produzieren. Die Luft wird immer dünner für uns! Wir können nun nicht mehr darauf bauen, ausreichende Futtermengen gespendet zu bekommen, wir brauchen nun Spendengelder, um Futter zu kaufen. Das gestaltet sich aber ganz offensichtlich noch schwieriger. Die Deutschen sitzen fest auf ihren Brieftaschen und nachdem ein Spendenskandal den nächsten jagt, traut man keinem mehr über den Weg. Überall hört man von Spenden, die in undurchsichtigen Kanälen verschwinden und damit sinkt die Bereitschaft, anderen zu helfen, auf einen Tiefpunkt. Obwohl wir nicht einen Cent für Verwaltung oder ähnliches berechnen und alle Spenden zu 100% den Tieren zu Gute kommen, leidet auch die Tierhilfe Phönix e.V. unter dem Misstrauen der Menschen. Wir bekommen leider viel zu selten Geldspenden und werden sogar verdächtigt, gespendete Handtücher oder Bettwäsche für uns selbst zu verwenden. Trotzdem werden wir nicht aufgeben, vielleicht müssen wir direkter auf die Firmen zugehen und mehr Info-Arbeit betreiben. Wir werden jedenfalls nichts unversucht lassen und alles tun, um den von uns in Spanien betreuten Tieren ein würdiges Leben zu ermöglichen.

Sollten Sie uns eine Geldspende zukommen lassen, denken Sie bitte daran, auch Ihre Anschrift an uns zu senden. Sonst können wir keine Spendenquittung verschicken!

 

15.04.2013

Carmen ist heute der Glückspilz des Tages. Sie darf für immer auf ihrer ehemaligen Pflegestelle bleiben und hat nun auch endlich das große Los gezogen. Die anderen Nasen warten noch auf ihre endgültigen Zuhause, auch heute klingelte das Telefon für keine. Dafür erreichte uns eine tolle Nachricht von unserer Freundin Lisa, die Familie hat jetzt zu ihrer schon recht zahlreichen Hundemeute noch ein Labrador-Pärchen aufgenommen. Die armen Kerlchen waren durch berufliche Veränderungen plötzlich viel zu lange alleine, man entschloss sich zum Wohl der Hunde neue Besitzer zu suchen. Lisa sollte die Hunde für einen Tierschutzverein beurteilen, das hat sie so gründlich gemacht, dass die Hunde nun in ihrer Familie leben! Wir freuen uns sehr für das Labbi-Paar und natürlich für Lisa und ihre Familie.

Es ist immer toll, wenn Abgabe-Hunde, die bisher nur in einer Familie gelebt haben, ein Tierheimaufenthalt erspart bleibt. Dass allerdings ein Hundepaar sogar zusammen bleiben kann, ist ein wirklich seltener Glücksfall. Lisa und Enrico sind ganz besondere Menschen und wir sind glücklich, sie zu kennen.

 

14.04.2013

Heute war der erste herrlich warme Tag in diesem Jahr, unsere Hunde lagen alle im Garten und haben die Sonne genossen und relaxed. Wir haben gearbeitet und die Schäden, die sie während der Wintermonate im Garten angerichtet haben, behoben.

Das Telefon hat heute nicht geklingelt und so hatten wir auch keinen Interessenten für die Hundenasen. Damit ist meine Theorie, dass die ersten Sonnenstrahlen das Interesse an den Vermittlungstieren wecken werden, hinfällig geworden. So schlecht wie heute war es noch nie! Mal sehen, was die nächsten Wochen bringen werden, es sind noch einige Hunde in der Vermittlung, für die sich noch nie jemand interessiert hat. Ela ist so eine süße kleine Hündin, sie wartet nun schon viel zu lange bei ihrer Pflegestelle auf ein endgültiges Zuhause. Ela ist freundlich, katzenverträglich, fährt gut Auto und ist eigentlich unkomplziert. Wir wissen nicht, wieso bisher noch niemand für dieses Goldstückchen angerufen hat. Ela ist wohl ein Westi-Mix, jedenfalls sieht ihr Vater Sin wie ein solcher aus. Leider hatten wir auch für ihn keine Interessenten. Ich bin dann immer ganz erstaunt, wenn ich höre, dass bei anderen Vereinen gerade solche Hunde gut vermittelt werden und es etliche Nachfragen nach kleinen, freundlichen Wuschelhunden gibt. Wir haben zur Zeit eigentlich viele Hunde, auf die genau diese Beschreibung passt und trotzdem keine Interessten dafür.

Vielleicht ändert sich das ja in der nächsten Woche, irgendwann muss ja mal jemand merken, wie toll Sin, Ela, Leara, Lilo und Claus sind!

 

13.04.2013

Teclas neue Familie hat sich heute für sie entschieden, am nächsten Wochenende wird die hübsche Bretona umziehen und dann ihr Domizil in Kibo haben. Wir freuen uns für Tecla und bedanken uns nochmal bei Carmen, die die junge Hündin ganz kurzfristig bei sich aufnahm. Tecla stammt aus einen Perrera im Baskenland und ohne Carmens Engagement wäre sie wohl noch immer dort. Außerdem ist Schoko heute umgezogen, die liebe Labrador-Hündin lebt nun bei Sabine und ihrem Mann in Saulheim. Wenn sie sich brav benimmt und die schon dort lebenden Tiere gut mit Schoko zurecht kommen, dann bin ich sicher, dass Schoko endlich einen Lebensplatz gefunden hat. Manchmal ist es schon lustig, eigentlich war Sabine nur mal auf einen Kaffee bei uns vorbei gekommen. Bei diesem Besuch hat sie dann Schoko erlebt und war sofort begeistert. Nachdem Schoko bei den Vermittlungen immer Pech hatte, sollte das wohl jetzt so sein!

Unsere wunderbare Leara konnte ihre Interessenten dann doch nicht um die Pfote wickeln und so bleibt sie noch etwas bei uns. Leara ist eine ganz besondere Hündin, sie fremdelt anfänglich und will von den Interessenten überzeugt werden. Wer vorsichtig mit ihr umgeht und sie ganz langsam kommen lässt, hat die besten Chancen. Ungestüme Menschen findet sie nicht so toll und wendet sich demonstrativ ab. Wer aber denkt, dass Leara eine ruhige und zurückhaltenden Maus ist, der irrt sich gewaltig. Wenn sie mal aufgetaut ist, ist sie eine lustige, verspielte und aktive Hündin. Ihr Vertrauen verschenkt sie allerdings nicht sofort, das muss man sich erarbeiten. Leider kann Leara nicht zu kleineren Kindern vermittelt werden, sie hütet und das heißt, dass sie die Kinder als ihre Herde betrachtet. Sie hat ja auch unübersehbar Border-Collie Vorfahren.

Vielleicht meldet sich ja an diesem Wochenende endlich jemand für unseren tollen Sin. Es ist uns völlig schleierhaft, wieso er noch nicht vermittelt ist. Er ist ein vollkommen problemloser Traumhund, der schon in Spanien als 'Therapiehund' bei behinderten Kindern eingesetzt wurde. Drücken wir ihm mal ganz fest die Daumen!

 

12.04.2013

Das Wetter macht uns zur Zeit wirklich viel Arbeit. Die nasse Erde verteilt sich überall und Putzen hilft nur für wenige Minuten. Ständig schleppt einer Dreck ins Haus und ich hoffe inständig, dass es bald mal wärmer und trocken wird. Nach dem langen Winter geht uns langsam die Luft aus!

Die Hunde fanden heute zwar das Gewitter und den Hagel nicht so klasse, kurz danach waren sie aber schon wieder im Garten mit Umpflanzungen, Gehölzschnitt, Bodenbewegungen und Schreddern beschäftigt. Unser Garten sieht, speziell im hinteren Rasenbereich, total verändert aus. Ganz offensichtlich hat sich dort eine Wühlmaus mit ihrer Familie breit gemacht. Das musste von unseren Hunden natürlich genauestens untersucht werden. Ob sie zu einem Ergebnis gekommen sind, weiß ich nicht - klar ist allerdings, dass aus der schönen Rasenfläche nun eine Art Acker geworden ist. Da die 'Arbeiten' aber offensichtlich noch immer nicht abgeschlossen sind, werden wir unsere 'Tiefbau-Crew' noch weiter beobachten und hoffen, dass die Wühlmäuse bald das Weite suchen.

Die neu angepflanzten Balkonkästen haben wir erstmal auf einem Gartentisch in Sicherheit gebracht. Aus Erfahrung wissen wir, dass unseren Hunden frische Blumenerde extrem gut schmeckt - es gibt ja auch sonst nichts zu essen!

Außerdem haben wir in den letzten Jahren gelernt, dass unsere 'Nasen' offensichtlich sehr ordentlich veranlagt sind. Alle frisch eingepflanzten Knollen und Blumen haben sie sofort gefunden und ganz brav im Haus wieder abgeliefert. In solchen Augenblicken gehören alle unsere Hunde dann plötzlich meinem Mann und ich bin kurz davor mir ein Aquarium anzuschaffen! Fische sollen ja eine sehr beruhigende Wirkung haben....

 

11.04.2013

Oliver macht Fortschritte und es fällt mir deshalb ein Stein vom Herzen. Wir haben uns so große Sorgen um den Winzling gemacht. Heute schrieb sein Frauchen, dass er Futter aus ihrer Hand nimmt und beim Spazierengehen nicht mehr einfach alles im Laufen verliert, sondern gelernt hat, dass er in Ruhe sein Bein heben kann und man auf ihn wartet, bis er fertig ist. Was hat der Kleine nur alles erleben müssen, er fürchtet sich vor allem und es ist so, als ob er noch nichts von der Welt gesehen hätte. Vor Oliver und seiner Familie liegt noch ein langer Weg, wir sind sehr glücklich, dass er bei Familie G. in Frankreich gut aufgehoben ist. Da Oliver's altes Leben nun hinter ihm liegt, hat er auch einen neuen Namen bekommen. Timmy klingt gut und passt auch viel besser zu ihm! Wir sind sicher, dass Timmy von jetzt an die Welt für sich erobern wird, langsam und mit kleinen Schritten, aber er schafft das!

Leara hatte heute Interessenten und wir hoffen, dass auch sie bald zu ihrer neuen Familie umziehen kann. Es ist schon erstaunlich, Leara hat sofort gemerkt, dass es um sie ging. Wir haben ständig Besuch und nie hat sie sich so benommen wie gestern. Aus einem vorwitzigen Mädchen wurde schlagartig ein ruhiges und zurückhaltendes Hündchen. Sie wollte sich wohl von ihrer besten Seite zeigen und natürlich haben die netten Interessenten ihr den Gefallen getan und sie wie ein rohes Ei behandelt. Leara beherrscht den Augenaufschlag eines völlig unschuldigen Wesens perfekt, und so wie es aussieht, hat sie gestern schon begonnen, ihre zukünftigen Besitzer um die Pfote zu wickeln.

Tecla hatte ebenfalls nette Interessenten, sie haben genügend Hundeerfahrung, um mit einem einjährigen Bretonen-Mädchen fertig zu werden. Es wäre schön, wenn Tecla bald zu ihrer neuen Familie ziehen könnte. Drücken wir mal beiden Mädchen ganze feste die Daumen!

 

10.04.2013

Für alle, die bisher noch überlegt haben, ob sie vielleicht einen Pflegehund aufnehmen möchten, haben wir uns hier an dieser Stelle entschlossen, den Brief einer ganz lieben Pflegestelle zum Abschied von ihrem Pflegi zu veröffentlichen.

"Melo wird bald abgeholt. Ich habe mich heute morgen bereits bei ihm verabschiedet, da ich arbeiten muss. Ein paar Tränchen sind schon geflossen, um ehrlich zu sein, weil der kleine Herzensbrecher sich still und heimlich in mein Herz geschlichen hat. Die letzte Berührung und der letzte Blick sind dabei besonders schwer gewesen. Und dennoch lasse ich ihn nicht nur mit einem weinenden Auge, sondern auch mit einem lachenden Auge gehen. Denn ich habe das gute Gefühl gewinnen können, dass er ein ganz neues tolles Herrchen und Frauchen gefunden hat. Als die beiden Melo besucht haben, hatte ich von Anfang ein gutes Gefühl. Melo hat sich ihnen gleich geöffnet und nicht nur den Kontakt zugelassen, sondern auch gesucht. Ich bin sicher, dass er dort sein Glück findet und eine aufregende, spannende und liebevolle Lebenszeit verbringen wird. Und das ist doch genau das, was wir für ihn wollten und weshalb wir uns entschlossen haben, einen Pflegehund aufzunehmen. Wir wollten einem Hund die Chance auf ein besseres Leben geben.

Wir sind dankbar für diese Erfahrung, dankbar, dass wir einem Hund, der  bereits im Welpenalter so schlechte Erfahrungen machen mußte, einen Weg ins Leben ebnen konnten, der um so viel besser ist, als das zurückliegende. Wir durften ihm zeigen, dass von der menschlichen Hand viel Gutes und Liebe kommen kann. Wir konnten ihm Ängste nehmen und ihn wieder neugierig aufs Leben werden lassen. Er ist in unserem Hunde- und Menschenrudel gewachsen, hat Selbstvertrauen gewonnen und ist nun stark genug, in die Welt hinaus zu gehen und diese für sich zu erobern. Wir sind stolz darauf, dass wir ihm dies zeigen durften und glücklich, dass er bei uns gewesen ist und wir ihn einen Teil seines Weges begleiten konnten. Und wir lassen ihn zwar mit einer Träne, aber mit frohem Herzen gehen, weil wir wissen, dass er seinen Weg machen wird an der Seite seiner neuen Halter."

Wir wünschen uns für alle unsere Hunde, die noch in Spanien warten müssen, Pflegeeltern, die so empfinden.

 

09.04.2013

Den ganzen Vormittag habe ich heute beim Tierarzt verbracht. Vor einigen Tagen haben wir Frieda, eine kleine französische Bulldogge übernommen. Sie ist bei Giulia zur Pflege und stammt aus schlechter Haltung in Deutschland. Die kleine Frieda wurde in Ungarn 'produziert' und scheint einer der Hunde zu sein, die dort massenhaft für den Deutschen Markt gezüchtet werden. Interessant ist der Impfpass, die kleine Hündin wurde mit einem Katzenimpfstoff geimpft! Wir warnen immer wieder vor solchen illegalen Importen, aber manche Menschen werden erst durch das Leid der Tiere schlau. In diesem Fall bemerkten die ehemaligen Besitzer aber noch nicht einmal das. Wer seinen Hund nur im Bad einsperrt und an der Heizung anbindet, kann beim Spazierengehen nicht sehen, dass eine Seite der Hüfte völlig kaputt ist. Frieda ist noch kein Jahr alt und wir haben uns heute schon darüber unterhalten, welche Operationen in den nächsten Jahren anstehen werden, um ihr ein schmerzfreies Leben zu garantieren. Heute haben wir sie erstmal kastriert und hoffen, dass die Wunde schön verheilt. Zum Glück steht jetzt schon fest, dass Giulia Frieda übernehmen wird. Wir müssen uns also um die Vermittlung und ihr zukünftiges Leben zum Glück keine Sorgen mehr machen. Frieda wird mit einer zweiten französischen Bulldogge ihr Leben verbringen und lernt jetzt mal das Leben außerhalb eines Badezimmers kennen.

Während des Aufenthaltes im Wartezimmer der Tierarztpraxis begegnet man den unterschiedlichsten Menschen und Tieren. Manche sind ängstlich, andere traurig, viele nervös und aufgeregt. Heute sahen wir einen schmalen, kleinen Mann der seinem vor ihm abliegenden Riesenschnauzer mit voller Wucht die flache Hand auf den Kopf schlug, weil der arme Hund kurz bellte, als wir den Raum betraten. Meine Intervention drang natürlich nicht bis in das Hirn des Besitzers vor. Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr sich manches Männlein über seinen Hund profilieren muss. Dass er von mir weder belehrt noch angemeckert werden wollte, ist völlig klar, sich aber mit sogenannten 'Erziehungsmethoden' zu rechtfertigen, ist absurd. Hundeerziehung mit Schlägen gibt es nicht! Das ist ganz einfach Tierquälerei!

Zu dem alltäglichen Ärger gesellt sich dann natürlich noch das tägliche Leid unserer spanischen Schützlinge. Jeder Tag hat eine neue Überraschung für uns parat. Im Augenblick macht uns Oliver großes Kopfzerbrechen. Der kleine Chihuahua ist bei seinen neuen Besitzern eigentlich sehr gut untergebracht. Leider weiß er das noch nicht so recht zu schätzen. Da Oliver offensichtlich von Männern misshandelt wurde, schreckt er vor seinem neuen Herrchen zurück. Er hat vor Angst sogar schon unter sich gemacht. Nun sind die neuen Besitzer total verunsichert und glauben dem kleinem Mann keinen Gefallen zu tun, wenn sie ihn ständig mit seinen Ängsten konfrontieren. Da es aber keine reine Frauenwelt gibt, wird sich Oliver auch mit Männern arrangieren müssen. Lernen und neue Erfahrungen sammeln gehört zum Leben dazu. Ich kann verstehen, dass es sicher schwer ist, sich das Leiden des Winzlings anzusehen, ihn aber abzugeben, wäre sicher ganz der falsche Weg. Ich weiß, dass es schlimm ist, nur Ablehnung und Angst von einem Hundchen, dass man ja lieben und verwöhnen will, zu spüren. Ich hoffe aber, dass sich der neue Besitzer dazu durchringen wird, den Kampf aufzunehmen. Mit viel Liebe, etwas Zeit und einer Menge Leckereien wird sich auch Oliver überzeugen lassen, dass Männer toll sein können!

08.04.2013

Nachdem heute auch Caramelo endlich seine Familie gefunden hat, ist uns ein großer Stein vom Herz gefallen. Der hübsche Junge hatte nicht so viel Glück wie seine Mutter und sein Bruder und wartete schon einige Wochen auf eine eigene Familie. Jetzt ist alles gut und wir drücken ihm die Daumen, dass er ab jetzt ein Glückshund wird. Außer für Caramelo hat sich auch heute das Schicksal für Luci entschieden. Die kleine Chihuahua-Dame wird in Zukunft als Sahnehäubchen in einem Haushalt mit drei erheblich größeren Hunden leben. Ich bin sicher, dass sie sich nicht unterbuttern lassen wird.

Schoko hatte gestern eine nette Interessentin, leider machte ihr der Vermieter einen Strich durch die Rechnung. Das ist immer schade, aber nicht zu ändern. Auch für Schoko wird noch die richtige Familie kommen und bis dahin bleibt sie eben bei uns.

 

07.04.2013

Hätten wir Schoko nicht nach Deutschland geholt, wäre das ein Fehler gewesen, den wir jetzt bereuen würden! Die hübsche Nase hatte heute schon ganz viele Anfragen und ist bestimmt bald bei einer netten Familie zuhause. Dann wird sie wohl nie wieder an die schlimme Zeit in Spanien denken. Jetzt sind wir froh uns richtig entschieden zu haben!

Wir hatten in den letzten Wochen keine gute Zeit, nichts wollte funktionieren und Vermittlungen gab es so gut wie keine. Jetzt ist auf einmal alles super und es läuft für die Hunde so toll wie seit Monaten nicht mehr. Vielleicht liegt es an der Vorarbeit, die wir geleistet haben oder einfach nur am schönen Wetter. Egal, die Hunde sind glücklich und wir auch! Wir hoffen nun, dass die Vorbereitungen für unsere nächsten Projekte auch zügig voran gehen. Für das geplante Sommerfest haben wir leider noch keinen geeigneten Platz gefunden, es wäre jammerschade, wenn es deshalb ausfallen würde. Unsere spanischen Freunde werden uns im August besuchen und es wäre schön, wenn wir das mit einem Fest feiern könnten. Man kann sich vorstellen, wie glücklich die spanische Tierheimleitung sowie die im Tierheim beschäftigten Volontäre wären, unsere 'Ehemaligen' in diesem Rahmen einmal wieder zu sehen. Ich hoffe noch immer auf einen schönen, eingezäunten Platz, auf dem wir grillen und die Hunde auch ohne Leine herumspringen können.

Da wir uns ebenfalls schon wieder in der Planung für unsere nächste Spendenfahrt im Spätsommer befinden, brauchen wir natürlich auch wieder Sach-, Futter- und Geldspenden. Außerdem suche ich immer noch Kontakte zu großen Futterherstellern, die bereit wären, uns vielleicht mal eine Palette Hundefutter zu spenden. Da unsere von Uwe Schwan gebauten tollen Futtersammler nun fertig sind, suchen wir zudem mehrere Supermärkte, die bereit sind, die Sammelboxen bei sich aufzustellen. Falls uns jemand hier weiterhelfen kann - bitte sofort melden!!

 

06.04.2013

Ein super anstrengender Tag ist vorbei, aber wir sind glücklich! Die ganzen Anstrengungen der letzten zwei Wochen liegen nun hinter uns und unsere Neuankömmlinge sind heute Abend bestimmt alle in warmen, weichen Körbchen untergebracht. Nur Schoko ist bei uns geblieben und wartet hier auf ein endgültiges Zuhause. Ganz besonders glücklich sind wir darüber, dass Chata heute schon bei ihrer endgültigen Familie sein kann. Sie hat nun einen Mops-Freund und bekam heute schon ein nagelneues Brustgeschirr! So schnell kann sich ein Leben ändern. Gestern noch ein spanischer Tierheimhund - heute eine Prinzessin!

Aus dem kleinen Oliver ist heute ein Franzose geworden, ich bin sicher, dass auch er nun ein glücklicher Chihuahua wird. Es fehlt ihm noch ein wenig an Gewicht, aber auch Oliver hat jetzt eine Hunde-Freundin gefunden, die kleine Französin wird ihm genau zeigen, wie man Frauchen und Herrchen dazu bringt, Leckereien zu servieren. Tout le bon - petit homme!

Pixi durfte heute ebenfalls in ihr neues Heim einziehen. Ihr neues Frauchen hatte die Süße sofort ins Herz geschlossen. Sie trat in einer kuscheligen Babydecke den Heimweg an. Ich habe zum Abschied noch ein schönes Foto gemacht - ein völlig verfilzter, glücklicher, kleiner Hund, eingemummelt wie ein Baby! Für Pixi war das bestimmt der schönste Monment in ihrem bisherigen Leben!

Wir drücken allen Pflegehundchen ganz feste die Daumen, dass auch sie schnell eine eigene Familie finden!

 

05.04.2013

Uwe hat Vero heute zu ihren neuen Haltern gebracht. Die Freude war riesengroß, die Familie ist 'rassefest' geblieben und so ist Vero wiederum die Nachfolgerin eines Bodeguero Andaluz geworden. Vielleicht ist es ganz gut, dass diese Rasse in Deutschland noch sehr unbekannt ist und sich kein Züchter drauf gestürzt hat. Tatsächlich ist die Herkunft des Bodegueros Andalusien, was der Zusatz 'Andaluz' schon verdeutlicht. In Deutschland gibt es einige wenige Hunde, die allesamt aus dem Tierschutz stammen dürften und, dementsprechend kastriert, nicht für Nachzucht sorgen werden. So bleibt diese Rasse einem kleinen Kreis von Liebhabern vorbehalten, wobei wir in den letzten Jahren feststellen konnten, dass mittlerweile sogar manchmal gezielt nach Bodegueros nachgefragt wurde. Obwohl der Bodeguero oberflächlich betrachtet dem Parson Jack Russell Terrier ähnlich sieht, so ist sein Charakter ein ganz und gar anderer. Mir ist nicht ein Bodeguero bekannt, der zornig auf Artgenossen reagiert hätte, wildes Kläffen ist absolut nicht seine Art, die Hunde sind lebhaft und interessiert, bellen aber äußerst selten. In all den Jahren, die wir nun schon im Tierschutz arbeiten, haben wir nie einen dominanten Bodeguero erlebt. Ich finde diese Hunde einfach toll und bisher hat jeder, der entweder einen Pflege-Bodeguero hatte oder sogar nun der Halter eines eigenen Bodies ist, mir absolut recht gegeben. Bleibt zu hoffen, dass diese wunderbaren Hunde nicht das Schicksal des Jack-Russell-Terriers erleiden werden und zum Modehund avancieren.

Heute gibt es sogar zweimal gute Nachrichten! Unsere kleine Chihuahua-Dame Lali ist von ihrer neuen Besitzerin Melissa W. im Tierheim Olescan bei Barcelona persönlich abgeholt worden. Das ist doch mal ein wirklich toller Einsatz! Wir freuen uns riesig für die kleine Lali, sie wird nun zusammen mit einem weiteren kleinen Chihuahua der Familie in Deutschland verwöhnt. Ganz besonders glücklich macht uns, dass schon die Mutter von Melissa einen Hund von uns adoptiert hatte und Lali nun aufgrund dieser Empfehlung zu der Tochter gehen durfte.

 

04.04.2013

Leider hat sich für Schoko bisher keinen Pflegeplätzchen finden lassen. Auf meine vielen Mails mit der dringenden Bitte um Hilfe hat niemand geantwortet. Wir sind alle sehr traurig darüber. Auf der anderen Seite sind wir natürlich glücklich, dass Tecla und Claus einen tollen Pflegeplatz gefunden haben und danken den beiden Pflegefamilien, die die beiden Nasen in letzter Minute zusagten. Heute hat unsere wunderbare Vero - genannt Millie - endlich ihre Familie gefunden. Morgen werden wir uns den Platz ansehen und die kleine Maus hinbringen. Nach den vielen Rückschlägen der letzten Wochen hoffen wir nun endlich auf eine Wende zum Guten.

 

03.04.2013

Wir sind froh und dankbar, dass uns für Claus eine Pflegestelle angeboten wurde. Nun hoffen wir, dass alles klappt und sich auch für Schoko noch ein schönes Pflegeplätzchen findet. Tatsächlich habe ich es nicht übers Herz gebracht, die Hunde abzusagen und ihnen damit alle Chancen zu nehmen. Nun drücken wir ganz feste die Daumen, dass alles gut geht. Caramelo hatte heute eine Anfrage, auch darüber sind wir sehr glücklich, vielleicht findet er jetzt endlich seine eigene Familie. Tecla hatte einen Interessenten und schlussendlich hatten wir einen sehr unhöflichen Anrufer für Leara. Wenn wir den Interessenten erklären müssen, dass die Hunde nur unter bestimmten Bedingungen abgegeben werden, scheint das für manch einen Zeitgenossen nicht so einfach zu begreifen zu sein. So wir wollen wir zum Beispiel nicht, dass unsere Hunde täglich acht Stunden oder mehr alleine gelassen werden, wir vermitteln nicht in Zwingerhaltung und auch ein am Telefon pöbelnder Mensch wird von uns kein Tier anvertraut bekommen. Es ist mir unverständlich, wieso unsere Entscheidungen immer wieder auf taube Ohren stoßen und wir unflätigst beschimpft werden. Damit kann man unsere Entscheigung nicht rückgangig machen, man bestätigt sie nur. Außerdem müssen wir nicht dankbar sein, unsere 'Köter' endlich loszuwerden, unsere Hunde sind auf liebevollen Pflegestellen bei verantwortungsvollen Menschen untergebracht, welch schlechten Tausch würden sie machen, gäben wir sie zu solchen Zeitgenossen. Belustigt sind wir noch immer über die Dame, die mit uns handeln wollte. Sie hatte in einer Anzeige irgendwo etwas von 320 € gelesen und dachte, dass sie Anspruch auf das Geld hätte, wenn sie einen Hund aufnehmen würde. Als ich Sie aufklären wollte, unterbrach sie mich ständig und bot mir dann einen Deal an - 2 Hunde für 500 € - weiter wollte sie nicht runtergehen.

 

02.04.2013

Manchmal weiss ich nicht mehr so recht, wo mir der Kopf steht. Nachdem wir uns für Tecla, Schoko und Claus abgezappelt haben, kam heute noch ein Notfall dazu. Caramelo wird am Freitag wieder zu uns kommem, sein Pflegefrauchen muss ins Krankenhaus und kann sich nicht mehr um den Burschen kümmern. Das verschärft die im Augenblick wirklich kritische Situation noch.

Caramelo ist ein wirklich netter Hund. Er war sehr schüchtern, als er zu seiner Pflegefamilie kam, hat sich aber dort prima entwickelt. Ich hoffe, dass er nicht zu sehr trauern wird, einen Weg zurück gibt es für ihn nicht. Wir drücken ihm ganz feste die Daumen, dass auch er endlich mal Glück hat und nun schnell sein endgültiges Zuhause findet.

Für Schoko und Claus hat sich leider, trotz aller Bemühungen, niemand gefunden. Ich habe mich die ganze Zeit standhaft geweigert, diese Hunde in Spanien zurückzulassen, jetzt sieht es so aus, als ob wir diesesmal verloren hätten. Wir konnten leider keine Pflegestellen für sie finden und müssen uns wohl mit der Realität abfinden. Ohne Pflegestellen können sie nicht nach Deutschland reisen.

Für Schoko ist es nun der dritte gescheiterte Versuch, sie hatte in Spanien schon Adoptanten, die sie dann einfach nicht abgeholt haben. In Deutschland war schon zweimal alles für sie vorbereitet und dann kamen fadenscheinige Absagen. Es ist bestimmt nicht einfach, eine gewisse Zeit auf einen Hund warten zu müssen, aber die Vorfreude ist doch etwas Herrliches. Wir können nicht verstehen, dass ein Hund so einfach austauschbar ist.

Für Claus können wir nur hoffen, dass es ihn in vier Wochen noch gibt. Wir sind heute abend wirklich sehr traurig und ratlos. Es bleiben uns nur noch wenige Stunden, dann müssen wir entscheiden, welcher Hund das große Los gezogen hat und wer zurückbleiben muss. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

 

01.04.2013

Nachdem wir in den letzten Wochen wahnsinnig viele Telefonate mit unserer Meinung nach für eine Tierhaltung völlig ungeeigneten Personen geführt haben, haben wir uns entschieden, zukünftig zusätzlich zu unseren dann später persönlich mit den Interessenten zu führenden Gesprächen vorab einen Auskunftsbogen einzusetzen. Dieser wird uns, so hoffen wir, etwas Arbeitserleichterung bringen und für die zu vermittelnden Hunde zusätzliche Sicherheit bedeuten. Sollten in diesem Selbstauskunftsbogen nicht wahrheitsgemäße Angaben gemacht worden sein, wird das eine sofortige Rückgabe des Tieres an die Tierhilfe Phönix e.V. zur Folge haben.

Auch aus den vielen in den letzten Monaten völlig unnütz gefahrenen Vorkontrollen werden wir nun Konsequenzen ziehen. Es kann nicht angehen, dass wir zur sofortigen Vorkontrolle 'bestellt' werden, um dann nach einer Fahrtstecke von über 80 km zu erfahren, dass man doch noch zu sehr um den verstorbenen Hund trauert und den 'Traumhund' wohl deshalb nicht mehmen wird. Das kann man sich vorher überlegen, dafür muss man uns nicht hin und zurück 160 km durch die Gegend jagen. Da uns das nun mehrfach passiert ist und wir für solche Ausflüge weder Zeit noch Geld haben, werden wir die sog. Vorkontrollen nur noch nach vorheriger Besichtigung des Hundes fahren - auch wenn das bedeutet, dass der Interessent dann zweimal die Fahrtstrecke zur Pflegstelle fahren muss.

Statistisch sieht es im Augenblick folgendermaßen aus. Wir rechnen ungefähr 50 kürzere Telefonate, 15 telefonische Vorgespräche und mittlerweile leider 3 Vorkontrollen, bis es zu einer Vermittlung kommt. Bei manchen Hunden reicht natürlich auch schon ein Anruf, der dann zu einem Vorgespräch führt und die Vorkontrolle bestätigt dann den guten Eindruck, den man schon am Telefon hatte. Solche Vermittlungen sind allerdings eine Seltenheit geworden. Wer schon einmal bei uns zu Besuch war, weiß, dass das Telefon ständig klingelt und man oft stundenlang nur das Besetztzeichen hört, wenn man uns erreichen will. Nach zwei nun relativ telefonfreien Tagen, ist uns bewusst geworden, dass wir ganz dringend etwas ändern müssen. Wir hoffen, dass uns der Auskunftsbogen etwas Erleichterung bringt und die neue Regelung zu den Vorkontrollfahrten unsere sinnlosen und kostenträchtigen 'Rundfahrten' etwas verringern wird.

Leider haben wir für Schoko, Tecla und Claus noch immer keine Pflegestelle gefunden, wir möchten die Hunde nicht in Spanien zurücklassen. Aber so wie es im Augenblick aussieht, haben wir diesesmal schlechte Karten! Ich kann es immer noch nicht glauben, wir haben so viele Menschen mit einem Hund glücklich gemacht - kann denn wirklich keiner einen Pflegehund aufnehmen und diesem das gleiche Glück vermitteln? Ein Pflegi bleibt doch nur für einen begrenzten Zeitraum, bitte helft Tecla, Schoko und Claus!

 

zum März 2013