Phönix-Tagebuch
- September 2014 -
30.09.2014
Ich bemühe mich, noch alles vor meinem Abflug zu erledigen, aber irgendwie wird es wirklich knapp. Heute um 21 Uhr bekamen wir nochmal Spenden für den Transport nach Villena und mussten noch eine Palette mit Hundefutter umpacken. Stephan kommt morgen mit einem großen Transporter, um alles aus unseren Garagen abzuholen und in sein Lager bei Frankfurt zu bringen.
Ronny geht es zum Glück wieder gut, der Abszess in seiner Backe ging in der Nacht von selbst auf und sein Gesichtchen sieht wieder normal aus.
Von Lucky bekamen wir herzzerreißende Nachrichten. Der Bub ist jetzt schon ein Jahr bei seinen Menschen und alles war gut bis er seinen Freund Jojo verlor. Lucky hat wochenlang um Jojo getrauert. "Eines Tages ging er, nach fast 4 Wochen, das erste Mal an Jojos Grab und hat bitterlich geschrien....so dass es mir eiskalt den Rücken herunter lief und mir die Tränen in die Augen schossen. Das war wohl der letzte Teil seiner Trauer, denn dann ging es langsam aufwärts. Wir haben alles menschenmögliche getan, um ihn wieder Sicherheit zu geben, doch erst durch unsere Pflegehündin Riki ist Lucky wieder langsam auf die Beine gekommen."
Wenn man so etwas liest, dann weiß man, wie wichtig ein Hundefreund für manchen unserer Schützlinge ist. Verlieren sie ihn, dann leiden sie genauso wie wir. Auch dem armen Lucky ging es erst wieder besser, nachdem er eine neue Freundin bekommen hatte. Trotzdem ist das nicht alles spurlos an ihm vorbei gegangen, er ist ein alter Bub und seine Blutwerte sind in den letzten Wochen schlechter geworden. Wir hoffen, dass er sich wieder fängt und nicht so bald seinem Freund nachfolgen wird.
29.09.2014
Manchmal dreht es sich bei uns auch um andere Tiere. Auf Hunden liegt zwar unser Hauptaugenmerk, heute sind es allerdings Katzen, die dringend Hilfe brauchen. Da wir wissen, dass viele unserer Hundehalter auch einen Stubentiger haben, hoffen wir, dass vielleicht das eine oder andere Kätzchen bei euch Unterschlupf findet. Hier der aktuelle Notruf der Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V. http://www.katzenschutzfreunde.de/
Liebe Mitglieder und Katzenfreunde,
wir haben in den letzten drei Tagen über 50 Katzen aus einem Haushalt herausholen müssen. Momentan sieht es so aus, das wir diese Katzen alle bei uns auf den Pflegestellen unterbringen müssen. Die hygienischen Zustände in dem 80qm großem Haus sind kastrophal, so dass wir die Katzen unter gar keinen Umständen zurück bringen können, da der Infektionsdruck bei den frisch Operierten zu hoch ist. Ebenso ist die Unterbringung der Katzen nicht artgerecht.
Teilweise handelt es sich um Halblanghaarkatzen, im Alter von 1-4 Jahren, Manche sind scheu, Andere brav verschmust. Zwei Tragendende und eine Mutter mit sechs Babies müssen noch aufgenommen werden. Unsere Pflegestellen sind leider überfüllt, so dass wir euch um Hilfe bitten müssen.
Die Katzen sind alle mittlerweile von uns kastriert worden, sind sozial und reine Wohnungskatzen. Wir suchen Leute die sich dieser armen Katzen annehmen (sozusagen als Aushilfspflegestelle) und sie bis zur Vermittlung versorgen können. Natürlich stehen wir euch mit unserem Know How zur Seite. Wer möchte, bekommt Futter und Streu bezahlt.
Natürlich brauchen wir auch dringend Futter oder sonstige Sachspenden, wie Decken und Handtücher oder warme Biberbettwäsche von Oma) Bitte helft uns für die Katzen da zu sein, denn sie haben es mehr als verdient! Gerne könnt ihr den Hilferuf weiterleiten.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.
Herzlichst Andrea Brezina
und Petra Csermak
28.09.2014
Die hübsche Mombasa hat heute das große Los gezogen, sie darf zu ihrer neuen Familie umziehen und wird dort ein toller und heiß geliebter Familienhund sein. Wir freuen uns für sie und hoffen, dass bald auch Luteria und Jairo ihre passenden Familien finden.
Unsere für heute geplante Heu-Aktion ist dafür gründlich daneben gegangen. Schon aus der Entfernung konnte ich sehen, dass die bestellten Rundballen weder die erwartete Farbe noch Größe hatten. Als dann der Traktor mit der riesigen Rolle auf unserer Koppel stand, sahen wir, dass die gelieferte Qualität grottenschlecht und die Ballen gut 50 % kleiner als vereinbart waren. Nachdem wir uns beschwerten und ich im Beisein des Bauern erfolglos versuchte, unseren Pferden dieses komische Zeug schmackhaft zu machen, wurde das Heu immer billiger, letztendlich sollten wir einen großen Teil geschenkt bekommen. Mich erstaunen solche Vorschläge wirklich, wieso sollten wir für etwas, was unsere Pferde nicht essen wollen, überhaupt Geld bezahlen? Jeder Cent ist da zuviel. Zum Schluss könnten wir den ganzen Kram noch auf unsere Kosten entsorgen lassen. Nein, dieses Geschäft kam nicht zu Stande und nun sind wir wieder auf der Suche nach leckerem Heu für unsere Pferde.
Ronny geht es heute nicht wirklich besser, mit Schmerzmitteln kann er zwar gut kauen und liegt auch nicht nur auf dem Sofa rum, aber so richtig Lust hat er zu gar nichts. Der Abszess wird langsam ganz hart und zieht sich an einer Stelle zusammen, ich denke, wir werden ihn morgen spalten können. Dann wird alles schön sauber gespült, er bekommt ein Antibiotikum und in zwei Wochen dürfte er alles vergessen haben.
Sandra hat uns heute ihren Gefrierschank sowie eine Mikrowelle für Spanien vermacht, ganz herzlichen Dank dafür! Ich hoffe, dass wir morgen die Sachen irgendwie in die übervollen Garagen bugsieren können. Wenn alles klappt, holt Stephan dann alles noch vor meinem Flug nach Spanien ab.
27.09.2014
Felix, der zukünftig Spike heißen wird, ist heute in sein neues Zuhause umgezogen. Der Bub hat sich mit der schon alten Katze des Hauses zwar nicht angefreundet, aber durchaus arrangiert. Man hält Abstand und ist höflich miteinander. Vielleicht etwickelt sich keine innige Freundschaft daraus, ich glaube aber, dass die beiden sich akzeptieren werden. Alles Weitere liegt nun in der Hand der neuen Halter. Wir drücken dem kleinen Spike ganz feste die Daumen.
Ronny hat uns heute Sorgen gemacht, der arme Kerl hatte heute morgen eine stark geschwollene Backe. Es tat ihm so weh, dass er uns nicht einmal nachsehen lassen wollte, ob vielleicht ein Fremdkörper im Zahnfleisch steckte. Also mussten wir wieder einmal in den Notdienst der Tierarztpraxis Thissen/Weber in Alzey. Dort bekam Ronny eine Narkose und wir suchten seine Backe und den Mundraum vergeblich nach einem Fremdkörper ab. Seine Zähne sind auch ok und so müssen wir nun warten, bis der bestimmt schmerzhafte Abszess reif ist und man ihn eröffnen kann. Ronny hat natürlich Schmerzmittel bekommen, und ganz im Gegensatz zu sonst ist er im Augenblick sehr ruhig und zurückhaltend. Der arme Junge tut uns furchtbar leid und wird auch von den anderen Hunden wie ein rohes Ei behandelt. Sie lecken die wehe Backe ab und sind ganz lieb mit ihm.
Seit heute haben wir Lotta mit auf unserer Vermittlungs-Seite. Sie ist die arme Hündin, die Andy und ich vor knapp einem Jahr von den Azoren mitgebracht hatten. Lotta bekam kurze Zeit später drei wunderschöne Babies, die mittlerweile alle prima vermittelt sind. Wir wissen nicht, was die arme Podenga auf den Azoren erlebt hat, schön war es mit Sicherheit nicht. Ihr rechtes Hinterbein war gebrochen und schon irgendwie zusammengeheilt, als wir sie zum erstenmal sahen. Ein Eckzahn war nur noch teilweise vorhanden, sie war völlig abgemagert und natürlich traute sie niemandem über den Weg. Bevor man sie in die Tötungsstation brachte, war sie wohl bei einem Jäger gewesen, sie hatte viele Babies bekommen und war dann nutzlos geworden. Eigentlich ein ganz normales Schicksal eines portugiesischen Jagdhundes. Ich war in den Tötungen und habe mir die armen Hunde dort angesehen und außer Lotta, die Andy nach Deutschland holte, konnte ich noch weitere Hunde von den Azoren retten. Es sind natürlich immer viel zu wenige und man wünscht sich, viel mehr Hilfe geben zu können, leider bleibt es oft bei dem besagten Tropfen auf dem heißen Stein. Wir arbeiten eigentlich in Spanien und können nicht überall mithelfen, deshalb wird Lotta erstmal die letzte Nase sein, die wir von den Azoren in der Vermittlung haben.
Lottchen hat im letzten Jahr viel gelernt. Natürlich bewegt sie sich bei Andy im Haus und auch im Büro völlig ruhig und stressfrei, Andys andere Hunde geben ihr ebenfalls Ruhe und Sicherheit, fremde Menschen jagen ihr allerdings Angst ein. Sie versucht ihnen aus dem Weg zu gehen und sollte deshalb zu jemandem vermittelt werden, der vielleicht keine kleinen Kinder hat, einen ruhigen Haushalt mit Garten führt und schon Erfahrungen mit ängstlichen Hunden sammeln konnte.
Lotta ist ca. 7 Jahre alt und mittlerweile kastriert, ihr Mittelmeertest ist negativ, Leishmaniose gibt es auf den Azoren sowieso nicht, der abgebrochene Zahn wurde gezogen und ihr Hinterbein wurde gründlichst untersucht. Alle Ärzte kamen zu dem Ergebnis, dass Lottas Knochen nicht nochmal gerichtet werden sollten. Sie benutzt das Bein und der alte Bruch stört sie nicht, das Bein ist zwar etwas verkürzt, aber sie kommt damit prima klar. Für dieses arme Mädchen suchen wir nun ein endgültiges Zuhause, wir wissen, dass es ganz besondere Menschen sein werden, die die Ruhe und Zeit für diese gequälte Seele aufbringen können. Wir suchen Liebe, Verständnis und Frieden für Lotta - jemanden, der vielleicht in der Lage ist, diese von brutalen Menschen so schwer verletzte Seele zu heilen.
26.09.2014
Regelmäßig erreichen und Bilder unserer "Ehemaligen", wir freuen uns sehr darüber. So sieht man, dass es den Nasen gut geht und wir bekommen die neuesten Infos über die Entwicklung der Hunde. Natürlich erfahren wir so auch alles über irgendwelchen Blödsinn, den sie ja immer anstellen, über Urlaubsreisen und natürlich auch über die normalen Dinge des Alltags. Von manchen Hunden und ihren Haltern hören wir allerdings nichts mehr, vielleicht denkt man, dass es uns nicht interessiert, was aus den Kerlchen geworden ist, vielleicht möchte auch nicht jeder Kontakt zu dem Tierschutzverein halten, von dem man den Hund bekommen hat. Da wir aber bemüht sind, Nachkontrollen für alle unsere Hunde zu machen, haben wir mit diesem Instrument die Möglichkeit, unsere Ehemaligen noch einmal zu sehen. Wer also einen Anruf von Frau Michels bekommt, kann ganz beruhigt sein. Sie kommt von der Tierhilfe Phönix e.V., um in einem persönlichen Gespräch zu klären, ob alles gut läuft oder ob es ein Problem gibt, bei dessen Lösung wir behilflich sein können. Bisher wurde sie immer ganz freundlich aufgenommen und es gab auch von unserer Seite tatsächlich noch nie eine Beanstandung. Darüber sind wir natürlich sehr glücklich, zeigt es doch, dass wir ein gutes Händchen hatten und die "Richtigen" für unsere Hunde gefunden haben. Ganz besonders wichtig ist für uns das Vermittlungs-Feedback, wir möchten alles so gut wie irgendwie möglich machen und sind selbstverständlich auch dankbar für Verbesserungsvorschläge. Es sieht so aus, dass in den nächsten Tagen noch einiges an "Arbeit" auf Frau Michels zukommen wird.
Teresa, Rigodon, Cynthia, Mika und Felix haben feste Interessenten gefunden und werden - so hoffen wir - spätestens in der nächsten Woche bei ihren neuen Haltern einziehen.
Zum Schluß noch ein Bild von Happy und Olivia. Happy ist noch nicht vermittelt und wartet in Alzey auf neue Halter, bis dahin genießt sie die Zeit mit Olivia. Ich finde, sie sehen sehr relaxed aus!
25.09.2014
Im Augenblick haben wir wirklich viele Anrufe und sogar einige ernstzunehmende Interessenten für unsere Hunde. Die Vorgespräche nehmen sehr viel Zeit in Anspruch und so kommen wir kaum dazu, andere wichtige Dinge zu erledigen. Mein Flug nach Villena rückt immer näher und für meinen Aufenthalt im Tierheim ist noch einiges zu regeln.
Auch unsere privaten Tiere wollen versorgt werden und so habe ich es gestern geschafft, endlich Stroh für unsere Pferde zu ergattern, das war in diesem Jahr tatsächlich ein großes Problem. Der ständige Regen hatte dazu geführt, dass viele Bauern kein Stroh pressten, weil es einfach nicht trocken wurde und schimmelte. Der Stroh-Notstand hatte mich fast zwei Monate beschäftigt, doch gestern war ich wirklich mehr als glücklich, als der erste Rundballen bei uns ankam. Es werden noch zwölf weitere Ballen folgen und am Sonntag kommt dann das Heu. Wenn man diese Mengen an Stroh und Heu sieht, kann man sich kaum vorstellen, dass das für zwei Pferde sein soll. Auf jeden Fall werden sie im Winter jetzt genug Stroh haben, um in einem weichen, warmen "Bett" zu schlafen und ich habe eine Sorge weniger.
24.09.2014
Vor etwa zwei Wochen haben wir keine kleine Taube gebracht bekommen, sie wurde nicht mehr gefüttert und saß ganz alleine, hilflos und abgemagert auf einer Pferdeweide. Das Jungtier hatte Unmengen von Milben im Gefieder und war stark geschwächt. Sandra füttert das Täubchen seit der Zeit, es bekam etwas gegen Milben und mittlerweile hat es sich prächtig entwickelt. Jetzt sieht das Tierchen schon recht erwachsen aus und wir hoffen, dass es bald fliegen kann und sich dann anderen Tauben anschließen wird.
Wir möchten uns ganz herzlich bei den lieben Menschen bedanken, die sich bereit erklärt haben eine unserer Glückspilze als Pflegestelle aufzunehmen. Seit heute haben alle unsere geplanten Hunde einen fest zugesagten Platz und wir sind natürlich wahnsinnig froh darüber.
Außerdem war das Vorgespräch für Felix sehr nett, er hat wohl - wenn er sich der Katze des Hauses gegenüber brav zeigt - jetzt ein neues Zuhause gefunden.
Seit Wochen standen die beiden Hundehütten aus Berlin in Ginsheim, Andy hat sie gestern abgeholt und in sein Lager gebracht - dafür nochmal ganz herzlichen Dank. Aber wo sich eine Lösung findet, tut sich meistens gleich wieder ein Problem auf. Jetzt haben wir einen OP-Tisch in Berlin stehen, der dringend bis Ende der Woche dort abgeholt werden muss. Wer uns bei der Lösung dieses Problems helfen kann, sollte sich bitte umgehend bei uns melden. Der Tisch wird für den geplanten OP in Spanien gebraucht und ich habe Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ihn zu bekommen. Es wäre richtig schlimm, wenn es nun daran scheitern würde, dass wir ihn einfach nicht abholen können.
Heute haben wir Teresa auf ihrer Pflegestelle in Hochheim besucht. Die Kleine entwickelt sich prächtig, die Unsicherheit bei Männern wird sie erfahrungsgemäß auch noch abbauen. Teresa ist absolut katzenverträglich, sie spielt sogar mit dem Stubentiger des Hauses! Eine wirklich süße Nase...
23.09.2014
Den ganzen Tag hat das Telefon geklingelt und manche Interessenten hatten wir sogar gleich dreimal dran. Ich weiß nicht, was heute los war, in den nächsten Tagen werden wir erstmal alle Informationen aufarbeiten müssen. Auf jeden Fall sieht es mal sehr gut für Felix aus, bei ihm ist morgen schon das Vorgespräch und auch Marta hatte heute direkt eine Familie, die sie besuchte und ganz verliebt in die Kleine war. Ab morgen sind einige unserer Hunde dann inseriert, ich hoffe, wir finden für alle Nasen nette neue Halter. Sehr unschön finde ich es, dass manche Menschen denken, dass es nur sie auf der Welt gibt und ich so zu springen habe, wie Sie es möchten. Es kann nicht angehen, dass ich den gleichen Interessenten-Bogen gleich dreimal täglich zugeschickt bekomme und dann noch mehrere Anrufe folgen, um meine Arbeit zu beschleunigen. Ich kann mich nicht zerteilen und es geht manchmal einfach nicht so, wie man das als Außenstehender vielleicht denkt. Gerade in diesem Fall gibt es noch einen Interessenten für den Hund und der war nunmal schneller, da der Termin für das Vorgespräch aber erst am Ende der Woche ist, muss sich jeder weitere Interessent etwas gedulden. Wer das nicht akzeptiert und sich dann auch noch erbost, sich bei facebook über uns auszulassen, scheint nicht der Richtige für unsere Hunde zu sein. Ich bin immer erreichbar und ständig für unsere Tiere unterwegs, tatsächlich muss ich mir Termine für meine privaten Dinge zwischen die Tierschutzangelegenheiten quetschen, ich finde es unverschämt, uns derart zu bedrängen. Uwe hat heute Geburtstag und ich habe nicht einmal die Zeit, unsere Freunde einzuladen und mit meinem Mann zu feiern. Der Kommentar bei facebook trifft mich wirklich. Vielleicht ist es Zeit, etwas zu ändern. Ich werde also bei der nächsten Vorstandssitzung anregen, Sprechzeiten einzuführen. Ich habe nämlich seit ungezählten Jahren 24 Stunden Bereitschaft und ständig mindestens ein Telefon am Ohr. Ich hätte gerne auch mal etwas Zeit für mich und meinen Mann.
22.09.2014
Wie ich heute erfahren habe, hat ein Hundchen einer lieben und unserem Verein sehr zugetanen Familie aus Mainz eine Hepatozoonose. Das Kerlchen ist in Deutschland geboren und hat die Krankheit nicht aus dem Süden mitgebracht. Die Hepatozoonose ist eine in Deutschland sehr seltene Krankheit, der Erreger kommt eigentlich in Südeuropa, Afrika und Asien vor. Der Erreger wird oral durch Fressen, Verschlucken oder Zerbeißen der Zecken übertragen. Die Hepatozooen befallen die weißen Blutkörperchen, Milz, Leber, Muskulatur, Lungen und Knochenmark. Im Gewebe verursacht die Infektion eitrige Entzündungen. Die Inkubationszeit beträgt 2-4 Wochen. Anzeichen einer Infektion können Fieberschübe, Anämie, Gewichtsabnahme und Lymphknotenschwellungen sein. Es kann zu blutigen Durchfällen kommen, zu Muskelentzündungen, bei jungen Hunden hat man häufig Reaktionen der Knochen, ansonsten wurden eine Empfindlichkeit der Lendenregion und ein steifer Gang beobachtet.
Eine vollständige Elimination des Erregers ist nicht möglich. Eine klinische Heilung kann mit sehr starken Medikamenten erreicht werden, allerdings besteht immer die Gefahr eines Rückfalls.
Zecken sind bei uns sehr häufig und diese Spinnentiere übertragen nicht nur die Hepatozooen, sondern verursachen auch andere schwere Krankheiten, die ich euch hier im Einzelnen mal beschreiben möchte. Ungefährlich ist keine, behandelt werden müssen alle und manche führe unbehandelt sogar zu Tod.
Die Anaplasmose wird durch den Stich der Zecke übertragen, die Inkubationszeit beträt 1 - 2 Wochen. Symptome sind hohes Fieber, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Lahmheiten aber auch Nervenerkrankungen.
Auch die Babesiose wird zurch Zecken übertragen. Die Erreger befallen die roten Blutkörperchen des Hundes und vermehren sich in ihnen. Etwa 1 bis 3 Wochen nach einem infektiösen Zeckenstich setzt hohes Fieber (bis zu 42°C) ein. Durch die Zerstörung und den nachfolgenden Abbau der roten Blutkörperchen färbt sich der Urin oft dunkelbraun. Besonders in der akuten Phase führt die Babesiose häufig zum Tod des Tieres. Sind die ersten starken Fieberschübe überstanden, folgen Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und häufig Gelbsucht. Als Folge einer akuten Babesiose kann es zu Blutarmut und Nierenversagen kommen. Es können auch entzündliche Veränderungen der Augen sowie Netzhautablösungen auftreten. Im weiteren Verlauf kann das Zentralnervensystem geschädigt werden. Dann können Bewegungsstörungen und epileptische Anfälle auftreten.
Von der Borreliose haben wir wahrscheinlich alle schon gehört, sie ist in Deutschland flächendeckend verbreitet. Die Infektionserreger sind Borrelia-Bakterien, die sich nach dem Zeckenstich im gesamten Körper verbreiten und Organe, Gelenke und Nervensystem befallen. Symptome sind meist Fieber, Appetit- und Teilnahmslosigkeit. In einigen Fällen kommt es zur Ausbildung einer "Lyme-Arthropathie", das ist eine mit Lahmheit einhergehende Arthritis der Gelenke.
Die Erreger der Ehrlichiose ist das Bakterium Ehrlichia canis. Als Symptome der Ehrlichiose werden Mattigkeit, Leistungsschwäche und Futterverweigerung beobachtet. Auffällig im weiteren Verlauf ist Nasenbluten. Es werden auch punktförmige Blutungen auf den Schleimhäuten und auf der Haut beobachtet. Blut im Kot oder Urin, Bluthusten und Blutergüsse in den Gelenken können vorkommen, ebenso hohes Fieber und Lymphknotenschwellungen.
FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, befällt nicht nur den Menschen, sondern auch den Hund. Der Erreger ist das Europäische Zeckenenzephalitisvirus und wird durch den Holzbock übertragen, in dessen Speicheldrüsen es sich aufhält. Symptome sind neurologische Störungen wie epileptische Anfälle, Übererregbarkeit, Bewusstseinstrübung, Schmerzen, Bewegungsstörungen oder Reflexbeeinträchtigungen. Bisher wurde das Virus nur bei großen Hunderassen nachgewiesen.
Die Zeckenparalyse wird durch das Speichelsekret vieler Zecken übertragen, es enthält Nervengifte, um das Gewebe beim Zeckenstich zu betäuben. Das Nervengift kann eine lähmende Wirkung haben und zur Paralyse führen. Es ist nicht bekannt, welche Faktoren die Ausbildung giftigen Zeckenspeichels beeinflussen. Die Symptome beginnen meist erst einige Tage, nachdem die Zecke sich festgebissen hat. Zunächst kommt es zu einer allgemeinen Schlaffheit, die in eine Lähmung der hinteren Gliedmaßen übergeht. Innerhalb von 2 bis drei Tage folgt die Lähmung der Beine. Setzt eine Lähmung der Atemmuskulatur ein, die durch ernste Atembeschwerden deutlich wird, kann binnen weniger Tage der Tod eintreten.
Ich kann allen wirklich nur raten, regelmäßig Parasitenmittel bei ihrem Liebling anzuwenden! Viele erzeugen eine Depotwirkung und damit einen bleibenden Schutz.
21.09.2014
Unser Wochenende war recht ruhig und brachte keine weiteren Vermittlungen. Natürlich haben wir immer Anfragen, aber es wird auch immer schwieriger, passende Menschen für unsere Schützlinge zu finden. Wer als erstes wissen will, ob denn der Hund Sitz, Platz und Pfötchen geben kann, sollte sich vielleicht nochmal genau überlegen, wieso er überhaupt einen Hund möchte. Manchmal habe ich regelrecht das Gefühl, unsere Nasen vor völlig ungeeigneten Menschen schützen zu müssen. Ich bin immer noch erstaunt über den Herren, der es als eine Frechheit empfand, dass er mit rüstigen 82 Jahren keinen Welpen mehr bekommen sollte. Er beschwerte sich bei mir ausgiebigst über einen anderen Tierschutzverein, um dann zu erfahren, dass wir das auch nicht anders handhaben. Nach kurzem Nachdenken entschied er sich, eine Klage beim "obersten Gerichtshof" einzubringen und uns die "Flötentöne" so beizubringen. Was soll man davon halten... Ich bin immer froh, wenn ich mal nette und ganz normal denkende Menschen am Telefon habe, die keinen Hund zum Geburtstag an die Oma verschenken wollen oder denken, dass wir ganz selbstverständlich zur Urlaubszeit die Hunde kostenlos wieder aufnehmen: "Ja, das verstehe ich jetzt aber nicht - wofür sollen wir denn dann die Schützgebühr zahlen?" Manchmal ist es einfach nervig, es gibt aber durchaus auch liebe, verständige Menschen und an die möchte ich bald mal wieder einen Hund vermitteln. In dieser Woche haben wir einige Inserate aufgegeben und hoffen, dass vielleicht Zoe so eine liebevolle Pflegestelle finden wird oder dass die Nasen, die schon in Deutschland warten, endlich von den RICHTIGEN entdeckt werden.
20.09.2014
Heute bekamen wir diverse ganz wichtige Geräte sowie Zubehör für unsere geplante Tierarztpraxis in Spanien gespendet. Die Sachen müssen noch neu vom TÜV abgenommen werden, sind aber offensichtlich in gutem Zustand und wohl wegen neuerer Nachfolgemodelle ausrangiert worden. Ganz herzlichen Dank an Nicole und Sascha!
Es ist der Tag der guten Nachrichten! Rigodon hat seit dem heutigen Vorgespräch wohl neue Halter und Cynthia hat heute ebenfalls das große Los gezogen. Zudem meldeten sich noch Interessenten für Pipo. Mit dem Ehepaar, dass Felix besucht hat, hatte ich auch ein sehr nettes Gespräch. Wir freuen uns riesig und hoffen, dass die Nasen bald alle ein schönes Zuhause haben. Ich bin ganz sicher, dass wir auch für Zoe noch eine Pflegestelle finden werden, die kleine Maus ist so hübsch und verspielt, dass sich bestimmt jemand für sie begeistern wird.
Bei Teresa mache ich mir langsam Sorgen, ihre Geschwister sind schon lange vermittelt, aber Teresa hatte bisher leider nur eine Anfrage. Sie ist wirklich super lieb und freundlich, noch etwas unsicher mit Männern, aber natürlich kann man das bei einem so jungen Tier recht schnell in den Griff bekommen. Eine Hundeschule wirkt da oft Wunder! Teresa ist ein ganz tolles Mädchen, bestimmt hat ein Spanier der Kleinen einmal Angst eingejagt, das sollte aber wirklich kein Grund sein, sie jetzt nicht mehr aufnehmen zu wollen. Gerade sie braucht jetzt eine besonders liebevolle Betreuung und sollte gefördert werden. Die hübsche Nase liegt mir besonders am Herzen, ich würde sie gerne jeden Tag bei uns auf dem Freilauf sehen. Leider ist sie auf einer Pflegestelle in Hofheim und damit einfach sehr weit von uns weg.
Zum guten Schluss können Uwe und ich noch einen Jagderfolg vermelden. Heute in der Nacht ist bei uns endlich die steckbrieflich gesuchte Maus in die Falle gegangen! Ich hoffe, dass sie sich noch nicht vermehrt hat. Falls noch jemand nicht in der Lage sein sollte, einen dieser aufdringlichen Nager zu fangen, hier die Anleitung: Etwas Wasser, Zucker und Mehl zu einem festen Brei vermengen, unter Zugabe von etwas Erdnussbutter eine leckere Kugel daraus formen und appetitlich in der Falle drapieren! Nachdem Schokolade, Nüsse, Flips, Schinken, Hundefutter, Rosinen, Nutella, Brot, Käse, Obst und Kuchen nicht zum gewünschten Erfolg geführt haben, war die Zucker-/Mehlkugel ein schlagender Erfolg - falls man das in diesem Zusammenhang so nennen darf....
19.09.2014
Morgen bekommen wir Spenden für unsere OP-Aktion gebracht, ich bin superglücklich darüber und sehe unsere Tierarzt-Praxis in Spanien vor meinem geistigen Auge schon täglich größer und schöner werden. Es wird für unsere Hunde und Katzen eine wahnsinnige Verbesserung sein, sie haben dann einen Tierarzt, der sich täglich um sie kümmern wird, und mit der von uns geplanten Ausstattung wird es auch möglich sein, Tiere vor Ort zu operieren. Der Anfang ist gemacht, wir brauchen allerdings noch jede Menge Unterstützung. In der nächsten Woche werde ich mich nochmal hinsetzen und alle möglichen Institute anschreiben, um die Quarantänekäfige zu bekommen, außerdem müssen wir auch jetzt schnellstens die Gelder für den Neubau und Ausbau der Praxis zusammen zu bekommen. Zudem muss der Förderverein gegründet werden, über den wir den Tierarzt bezahlen werden. Es liegt noch ganz viel Arbeit vor uns, aber wir sind sicher, dass wir das mit der Hilfe unserer Tierschutzfreunde schaffen können.
Wenn ihr unser Projekt unterstützen möchtet, dann macht einfach ein bisschen Werbung für uns, manchmal findet sich auch so ein Sponsor oder jemand, der seine "Weihnachtsspende" an uns überweisen möchte. Wenn ihr unser Projekt mitfinanzieren wollt, dann überweist uns einfach eine Spende auf unser Tierschutzkonto:
Kontoinhaber: Tierhilfe Phönix e.V.
Volksbank Alzey-Worms eG
IBAN: DE82550912000022275100
BIC: GENODE61AZY
oder über PayPal:
18.09.2014
Für Pipo gab es heute eine tolle Nachricht, er hat eine Pflegestelle gefunden und wird nach Deutschland reisen. Nun sucht nur noch die süße Zoe ein schönes Plätzchen. Die hübsche Maus ist unglaublich aufgeweckt, clever und verspielt, es wäre schön, wenn sie vielleicht bei einem schon vorhandenen Hundekumpel einziehen und seinen Garten mitbenutzen dürfte.
Heute bekam ich ein aktuelles Foto von dem kleinen Cachito, der seit Anfang April in Alzey lebt, der Kleine ist nicht wieder zu erkennen. Sein Gesichtchen ist ganz entpannt und er sieht richtig glücklich aus, wir freuen uns sehr für den kleinen Wicht:
Außerdem bekamen wir Post von "German", der jetzt Paco heißt. Auch er hat sich zu einem wunderschönen und vor allem glücklichen Hund entwickelt. Hier ein kleiner Abschnitt aus dem Brief, der uns erreichte:
"Nun ist unser Paco (ehem. Gerry/German) seit etwas über einem Jahr bei uns. Wir können es uns gar nicht mehr vorstellen, wie es ohne ihn war. Paco und Nico sind ein Herz und eine Seele und obwohl sie in mehreren Körbchen Platz haben, legen sie sich doch meistens immer zusammen in das kleinste Körbchen. Es ist wirklich toll mit anzusehen, wie die Beiden gemeinsam toben, spielen und sich mögen. Meine beiden Jungs sind hellauf begeistert und lieben ihre beiden Hunde abgöttisch. Paco ist auch schon sehr viel gereist. Wir waren im Januar in Österreich, in den Osterferien bei der Oma in Kroatien und im Sommer waren wir in seiner alten Heimat Spanien, am Meer. Er ist ein wirklich toller Hund!"
Wir freuen uns sehr, wenn wir tolle Bilder und liebe Post unserer "Ehemaligen" bekommen. Alle haben es gut getroffen, sie werden geliebt und verwöhnt. Ich bin sicher, dass keiner mehr an seine Tierheimzeit denkt - so haben wir es uns gewünscht! Danke an euch alle - Ihr habt einem Tierschutzhund ein neues Leben geschenkt und eine Hundeseele gerettet!
17.09.2014
Mein Tag fing heute nicht besonders gut an, mir geht es schon schlecht, wenn ich nur an Zahnärzte denke. Heute musste ich wieder in die Praxis, an einem Zahn haben sie natürlich wieder etwas gefunden und daran rumgebohrt. Eigentlich ist meine Zahnärztin ganz lieb und freundlich, sie hat mir auch nicht weh getan, aber ich mache mich vorher immer so verrückt, dass ich auf dem Stuhl dann wirklich Kreislaufprobleme bekomme. Die Betäubung hielt mehrere Stunden an und so lange war ich auch zu nichts zu gebrauchen. Danach haben wir unser Auto wieder aus der Werkstatt geholt, die Klimaanlage geht jetzt wieder und es hat TÜV bekommen. Wer allerdings denkt, na da hat ja mal alles geklappt, der liegt völlig falsch. Unser gepimpter Tierschutzbus machte beim Abholen des silbernen Busses plötzlich ganz merkwürdige Geräusche. Jetzt steht er wieder mal in der Werkstatt und hat vorne zwei kaputte Kugelgelenke. Manchmal ist wirklich der Wurm drin.
Dafür geht es den Hunden wirklich gut, Manchas Wunde am Bein verheilt endlich und auch die ganzen Pflegehunde sind wohlauf. Leider fehlen uns noch immer Pflegestellen, die unsere Schätzchen wenigstens mal für einen begrenzten Zeitraum übernehmen möchten. Pipo ist so ein süßer Junge, ich kann nicht verstehen, dass sich niemand für einen Foxterrier begeistern kann. Der Kerl ist wirklich supernett, freundlich, sozial und hübsch ist er sowieso.
Ich weiß einfach nicht, woran es liegen könnte. Vielleicht sollte ich ihn mal als Bulldogge inserieren - dann klappt es bestimmt... Wieso sehen die Leute nicht auf die Beschreibung eines Hundes, im Augenblick scheint die Optik vorzugehen. Französische Bulldoggen, Chihuahuas und Möpse werden gesucht, danach fragen die Leute auch ganz gezielt, mir wären Anfragen nach netten, sozialen, kinderverträglichen Hunden lieber. Davon haben wir nämlich sehr viele!
16.09.2014
Wir treffen uns oft auf dem Freilauf, um unseren Hunden die wirklich wichtigen Sozialkontakte zu ermöglichen. Heute haben wir zusehen können, wie Jairo mit seinem Bruder spielte. Die beiden sind ohne Pause am Toben und man sieht, wie sehr sie das noch brauchen. Sie sind jetzt ausgewachsen, aber noch lange keine erwachsenen Hunde. Ihr Tag ist noch mit Spielen und Unfug machen angefüllt, jetzt wird es für Jairo höchste Zeit, etwas Erziehung zu bekommen. Wir werden also ab sofort mit dem Burschen üben. Falls sich doch nochmal jemand für ihn interessiert, sollte er wenigstens anständig an der Leine gehen können und niemandem auf den Arm zu springen versuchen. Immerhin hat er mittlerweile fast 15 kg.
Für unser großes Vorhaben, das für Dezember in Villena geplant ist, konnte ich heute einen OP-Tisch aus Berlin ergattern. Die nette Ärztin hat uns sogar noch einige Instrumente und einen Drehschemel dazu geschenkt. Nun müssen wir noch klären, wie wir das doch immerhin fast 100 kg schwere Teil heil in eines unserer Lager kriegen. Weiterhin bin ich auf der Suche nach einem Autoklaven, einer Zentrifuge, diversen OP-Bestecken und einer OP-Lampe. Die Edelstahlboxen für die Quarantänestation machen mir auch große Sorgen, sie sind extrem teuer und gebraucht scheint es sie nicht zu geben. Mehr als Fragen und Hoffen kann man nicht, aber ich versuche zuversichtlich zu bleiben und positiv zu denken.
Von Tomy (der jetzt Carlos heißt) gibt es die ersten Wohlfühl-Bilder aus seinem neuen Zuhause. Er ist superglücklich und findet auch seine neue Freundin großartig. Alles ist so, wie wir es uns für ihn gewünscht hatten.
So, und hier jetzt der letzte Glückspilz für Oktober/November. Es ist Negri, sie ist ca. 2,5 Jahre alt und sucht ebenfalls noch eine Pflegestelle!
15.09.2014
Nachdem wir so viele Hoffnungen in die Vermittlung von Ricotta oder auch Caritina gesetzt hatten, war die Ernüchterung dann sehr groß. Die Leute hatten ganz andere Vorstellungen von der Hundehaltung als wir. Ihr alter Hund hatte Jagdtrieb und verfolgte sogar Kühe und obwohl die Leute wussten, dass an ihrem ehemaligen Wohnort in Frankreich "jeder eine Flinte hat" und selbstverständlich auch auf Hunde geschossen wurde, lief der alte Hund trotz Jagdpassion ohne Leine. Auf meine Frage nach der doch offensichtlichen Gefahr wurde nur entgegnet, dass ja nichts passiert sei. Der Höhepunkt war dann, dass man den Hund auch in der Stadt - in der er noch nie vorher war - ohne Leine laufen ließ und zuguterletzt wurde uns noch berichtet, dass man sogar einmal bei einem Freundestreffen mitten im "Nirgendwo" den Hund vergessen hatte, mit ins Auto einzupacken. Erst eine halbe Stunde später sei das aufgefallen und man wäre dann nochmal zurückgefahren. Der Hund habe ganz brav da gesessen und sich gefreut, dass er wieder abgeholt worden sein. Ehrlich gesagt, das haben wir uns für unsere Hunde doch ganz anders vorgestellt. Wir waren froh, dass die Leute sich nicht - wie versprochen - heute nochmal gemeldet haben. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass unsere Schätzchen vielleicht in der nächsten Woche mehr Glück haben.
Wie versprochen hier nun der dritte Glückspilz für Oktober/November. Der hübsche Junge heißt Marron und ist jetzt 6 Monate alt.
Außerdem möchte ich euch allen nochmal Saltarina ans Herz legen. Die hübsche Nase ist mit Davinia bei Michael in Wiesbaden auf der Pflegestelle. Saltarina ging es auf ihrem letzten Platz leider nicht besonders gut und ganz offensichtlich ist ihr der ganze Stress ziemlich auf den Darm geschlagen. Seit sie täglich eine ganz winzige Dosis Prednisolon bekommt, geht es ihr prächtig und sie ist zur Ruhe gekommen. Für Saltarina würden wir uns ein friedliches und keinesfalls hektisches neues Zuhause wünschen. Die Kleine mag Kinder sehr gerne, und wenn sie vernünftig sind und Saltarina auch ihre Ruhezeiten zugestehen, dann steht auch einer Vermittlung zu einer Familie mit größeren Kindern nichts im Weg. Saltarina lebte bisher auf der Pflegestelle mit Rüden und auch mit einer Hündin problemlos zusammen, da dürfte es also auch bei einem schon vorhandenen Hund keine Probleme geben. Es wäre toll, wenn Saltarina jetzt endlich auch einmal Glück hätte - ihre Freundin Dina, mit der sie ihr trauriges Los lange teilte, ist schon längst vermittelt worden und verwendet bestimmt keinen Gedanken mehr an die schreckliche Zeit.
14.09.2014
Tomy ist jetzt in seinem neuen Zuhause angekommen, hat es auch schon erkundet und für supergut befunden.
Er ist von seiner neuen Bulli-Freundin begeistert und wird bestimmt keinen Gedanken mehr an seine Tierheimzeit in Spanien verschwenden. Wir wünschen dem braven Jungen ein wunderschönes Leben in Deutschland und bedanken uns bei Belinda und Michael für die liebevolle Pflege.
Ich weiß, dass Belinda sich nur schwer von Tomy trennen konnte, sie ist ein absoluter Bulli-Fan, aber wer weiß, vielleicht wartet schon bald der nächste Kandidat auf eine Pflegestelle, die Erfahrung mit dieser Rasse hat....Seit ca. 3 Jahren sind Französische Bulldoggen in Spanien die absoluten Modehunde, es wundert mich, dass nur so wenige bisher in unserem Tierheim gelandet sind.
Gestern habe ich doch glatt vergessen, euch den zweiten Glückspilz für Oktober/November vorzustellen. Hier ist Lidon, er ist ca. 1,5 Jahre alt und ganz ein Süßer. Er könnte ein Havaneser sein. Im Augenblick macht er einen recht verschüchterten Eindruck. Wahrscheinlich ist er im Tierheim völlig überfordert. Für einen Hund, der vorher in einer Familie gelebt hat, muss die Protectora ein schrecklicher Schock sein. Ich hoffe, dass wir schnell eine Pflegestelle für den armen Wicht finden werden.
Und zum Schluss noch eine ganz tolle Nachricht für Cynthia. Sollte die kleine noch rechtzeitig reisefertig werden, so hat sie eine Pflegestelle bei Ulrike gefunden!!! Ganz herzlichen Dank dafür!
13.09.2014
Tomy, unsere französische Bulldogge, wird wohl morgen in sein neues Zuhause umziehen. Das Vorgespräch war toll und wir freuen uns, dass Tomy dann eine Französische-Bulldoggen-Freundin haben wird. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Vermittlung so schwierig gestalten würde, wir hatten über fünfzig Anfragen und haben wirklich Probleme gehabt, überhaupt geeignete Leute herauszufiltern. Viele haben einfach versucht, über den Tierschutz billiger an einen teuren "Modehund" heranzukommen und anderen war es sogar egal, ob es ein Mops ein Bulli oder ein Chihuahua gewesen wäre. Für Tomy blieben dann tatsächlich nur zwei Interessenten übrig. Wir freuen uns, dass der kleine Mann jetzt ein tolles Zuhause hat und endlich ein schönes Hundeleben führen wird.
Für Rigodon hatten wir heute ebenfalls Interessenten. Das Vorgespräch steht noch aus, aber die Chancen stehen gut, dass der Bub im Oktober vielleicht doch noch ausreisen darf.
Caritina und Ricotta werden morgen besucht, mal abwarten, was sich daraus entwickelt.
Für Luteria hatten wir in den letzten Wochen immer mal wieder Anfragen, leider war für die hübsche Maus noch nicht das Passende dabei.
Ich finde es sehr ungewöhnlich, dass sich die Anfragen nach einem "Hund auf Probe" in den letzten Wochen massiv häufen. Ganz offensichtlich sind mehrere Tierschutzvereine dazu übergegangen, die Hunde mal für einige Tage mitzugeben, und wenn es nicht klappt, kann man den Hund ganz locker wieder zurückgeben. Ich kann das kaum fassen, da werden Lebewesen wie Waren behandelt. Für mich hat das nichts mit Tierschutz zu tun und wir werden uns massiv gegen solche Praktiken aussprechen. Wir bieten den Interessenten immer die Möglichkeit, das Hundchen mehrfach zu besuchen, man kann wirklich super viel Zeit mit dem Schützling verbringen, die Kinder mitbringen und natürlich gegebenenfalls auch den Zweit- oder Dritthund. Unsere Pflegemütter hatten noch nie etwas dagegen, sie wünschen sich genauso wie wir ein wirklich perfektes Zuhause für den Pflegi. Wer allerdings alles zu 100% im Vorfeld ausloten will und Angst vor jeglicher Veränderung oder Neuem im Allgemeinen hat, der sollte sich ein Stofftier anschaffen. Ein Hund bedeutet immer Veränderungen, Überraschungen und ganz viele neue Erfahrungen. Wer sich darauf nicht einlassen kann, wird mit einem Hund nicht glücklich werden und ihn bei dem geringsten Problem wieder an uns zurück geben. Nur wer weiß, dass er ein neues Familienmitglied bekommt und dass das eine ganz tolle Bereicherung sein wird, der hat die Möglichkeit, mit einer unserer Nasen genau diese Erfahrung zu machen.
12.09.2014
Heute war es wieder so weit, die Glückspilze für Oktober und November mussten ausgesucht werden. Natürlich freue ich mich immer für die Hunde, die es schaffen werden, für die anderen hoffe ich, dass ein anderer Verein sich ihrer erbarmt. Da wir im Augenblick recht viele Hunde in der Vermittlung haben und sich für die reisefertigen Hunde nur zwei Pflegestellen gefunden haben, habe ich nur vier kleine Hundchen ausgesucht. Es können wohl im Oktober nur drei unserer reisefertigen Hunde nach Deutschland kommen und vier müssen einen weiteren Monat in Spanien bleiben. Für Pipo und Rigodon tut mir das ganz besonders leid, sie hätten damit schon die zweite Chance zur Ausreise verpasst. Wir tun wirklich alles, um neue Pflegestellen zu finden, leider melden sich sehr wenige Interessenten und davon sind die meisten einfach nicht geeignet. Wir können keine Pflegis im Allgäu unterbringen, und auch Menschen, die ganztags berufstätig sind, sind nicht in der Lage, einen Pflegehund zu betreuen. Manchmal denke ich, es ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Heute haben wir wieder kleine Plakate an viele unserer Mitglieder verschickt. Ingrid hat dafür wunderschöne Bilder unserer Schützlinge gemacht und garantiert haben sie so bessere Chancen auf eine Vermittlung. Mit Hilfe der Plakatchen haben wir bisher schon einige Hunde gut untergebracht und auch viele Menschen überhaupt erst auf uns aufmerksam machen können. Wer uns beim Aushängen der Plakate behilflich sein möchte, kann sie gerne jederzeit bei uns als PDF anfordern. Außerdem stehen noch einige Spendendosen bei uns, die dringend einen Platz suchen. Wer also jemanden kennt, bei dem wir eine der Dosen plazieren dürfen - bitte melden!
So, und hier nun der erste Glückspilz für November:
11.09.2014
Heute kam leider kein Pflegestellenangebot dazu, dafür meldeten sich Interessenten für Ricotta. Mal sehen, ob sich etwas daraus ergibt. Die Kleine ist jedenfalls zuckersüß, und wer sie einmal bekommt, wird bestimmt glücklich mit ihr.
Auch für Tomy haben wir sehr nette Interessenten, am Wochenende wird sich dann entscheiden, ob der nette Bub umziehen wird oder nicht.
Die kleine Caritina, die bei uns Käthe heißt, entwickelt sich ebenfalls sehr gut. Sie ist zwar klein, aber auch mit 5,5 Kilo weiß sie genau, wo's lang geht. Käthe hat schon Welpen gehabt und scheint mit ihren ca. 2 Jahren schon viele Erfahrungen gemacht zu haben. Sie lässt sich nichts gefallen und hat die Jungs schon im Griff. Die Mädels sind einfach eine Nummer zu groß für sie und nachdem Bert, der ja ihr Knurren nicht hören kann, ganz gebannt auf ihre Zähne geguckt hat, um dann zu entscheiden, dass er die Augen zu machen will und lieber schläft, tja, seit dieser Zeit geht sie Bert aus dem Weg. Ein schlaues Mädchen! An Jairo hat sie einen Narren gefressen, er wird intensiv bespielt und erzogen. Da sieht man mal, dass Größe und Gewicht nicht unbedingt ein ausschlaggebender Faktor in der Rangordnung sein muss.
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei Familie Rohden, sie haben vor einiger Zeit den lieben Paul übernommen und waren uns seit diesem Tag oft eine wirklich große Hilfe. Sie unterstützen den Verein nach Kräften und Frau Rohden näht wunderschöne Dinge, von denen wir schon oft etwas für den Verein abbekommen haben. Vielleicht liest ja gerade jemand den Tagesbericht, der bei der Tombola ein Kissen von ihr gewonnen hat. Für mich sind solche komplizierten Nähharbeiten immer ein Grund zum bewundernden Staunen - wie ich schon erzählt habe, brennen mir die Nähmaschinen ja ab... Frau Rohden hat uns für unseren Stand, an dem wir schon Miriams Leckerchen und diverse Näharbeiten angeboten haben, heute ein mit kleinen Nadelkissen gefülltes Paket geschickt. Es sind lauter kleine Eulen, die man an die Nähmaschine hängen kann sowie mehrere perfekt genähte Nadelkissen in bunten Farben. Vielen lieben Dank an Familie Rohden, das war sehr lieb von euch!
10.09.2014
So wie es aussieht, hat auch ein weiterer unserer Schützlinge das große Los gezogen und darf im nächsten Monat nach Deutschland ausreisen. Ich bin darüber so glücklich, dass ich das Grinsen fast den ganzen Tag im Gesicht hatte. Vergangen ist es mir erst nach dem Lesen der "Tierschutznews". Ich hatte vor einiger Zeit einmal davon geschrieben, dass wir vor Jahren einen Interessenten hatten, der einen unserer Schützlinge aufessen wollte. Es war ein Schweizer Bürger und bis dahin wusste ich wirklich nicht, dass das Essen von Katzen und Hunden in der Schweiz erlaubt ist. Im Augenblick gibt es eine Petition, die ihr vielleicht unterschreiben möchtet, denn noch immer dürfen Schweizer Haustierbesitzer ihre Katzen und Hunde essen, sofern sie diese ordnungsgemäß töten. Das will eine Tierfreundin aus Neuenburg jetzt ändern.
Zur Petition "Katzen essen soll in der Schweiz verboten werden"
Hier ein Auzug des Textes der Petition:
In der Schweiz ist der Handel mit Katzenfellen seit 2013 verboten. Doch das eigene Haustier zu verspeisen ist legal. Für die Katzenliebhaberin Tomi Tomek, Mitbegründerin von SOS Chats in Noiraigue NE, ist das ein unhaltbarer Zustand. Sie hat deshalb eine Petition gestartet, um das Essen von Hunden und Katzen zu verbieten.
«Wir verlangen nicht weniger als ein neues Gesetz gegen den Handel und den Konsum von Hunde- und Katzenfleisch in der Schweiz», sagt sie zu «Le Matin». Sie habe in zehn Tagen bereits mehr als 9300 Unterschriften sammeln können.
Die Forderung scheint bei den Leuten anzukommen. «Weil die Tiere zur Familie gehören, und die Familie massakriert man nicht», schreibt eine Befürworterin auf Mesopinions.com, wo die Unterschriften unter anderem gesammelt werden. «Ich wusste nicht, dass die Schweiz eine chinesische Provinz ist», schreibt eine andere.
Katzen und Hunde sind nicht als Lebensmittel im Gesetz verankert, heisst es beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). «Sie dürfen also nicht als Speise verkauft, gespendet oder angeboten werden», so Sprecherin Eva van Beek. Den Besitzern könne man aber nicht verbieten, ihr Haustier zu essen, solange sie die Tierschutzverordnung einhalten.
Für Tomek ist das unvorstellbar: «Diese Haustiere sind Teil der Familie, sie dürfen nicht auf dem Essteller landen.» Um dieses Ziel zu erreichen, hat die Katzenliebhaberin bereits den nächsten Schritt geplant: «Ich suche einen Parlamentarier, der die Petition nach Bern bringen wird. Und ich werde ihn finden.»
In Deutschland ist es übrigens nicht erlaubt, Hunde und Katzen zu schlachten. Seit 1986 verbietet das Fleischhygienegesetz (FLHG) die Schlachtung und das Inverkehrbringen von Hunde- und Katzenfleisch. Das Fleischhygienegesetz wurde jedoch durch Artikel 7, Nr. 7 des Gesetzes zur Neuordnung des Lebensmittel- und des Futtermittelrechtes vom 1. September 2005, Bundesgesetzblatt Jahrgang 2005 Teil 1 Nr. 55, S. 2618, vom 6. September 2005 aufgehoben.
Ersetzt wurde dieser Punkt durch die Verordnung über die Anforderung an die Hygiene beim Herstellen, Behandeln und Inverkehrbringen von bestimmten Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Tierische Lebensmittel-Hygieneverordnung - Tier-LMHV):
§ 22 Verbote und Beschränkungen
(1a) Es ist verboten, Fleisch von Hunden und Katzen, anderen hundeartigen und katzenartigen Tieren (Caniden und Feliden) sowie Affen zum Zwecke des menschlischen Verzehrs zu gewinnen oder in den Verkehr zu bringen.
Sehr beruhigend!
09.09.2014
Ein ganz herzliches DANKE an Harry und Angelika, sie haben sich entschieden, im Oktober Pulguita als Pflegehündchen aufzunehmen. Da unsere schwarze Mika (nicht Mica!) wohl schon eine Familie hat und diese seit Wochen auf die Kleine wartet, haben wir zwei der Nasen schon untergebracht. Da ich Anfang Oktober nach Spanien fliegen werde, habe ich auf dem Rückflug die Möglichkeit, einen großen oder zwei kleine Hunde im Flieger mitzubringen. Es wäre schade, diese Möglichkeit ungenutzt verstreichen zu lassen - auch weil die Box schon bezahlt ist.
Zoe, Pipo, Afro, Rigodon und Cynthia warten schon seit zwei Monaten auf ihre Ausreise, bitte gebt eurem Herzen einen Schubs und nehmt eine Nase bei euch auf. Es ist ja nur für einen begrenzten Zeitraum und ihr rettet damit wirklich ein Hundeleben. Unser Tierheim ist zur Zeit so überfüllt, dass Hunde abgewiesen werden müssen. Ich will nicht darüber nachdenken, wohin sie dann kommen.
Bei den vielen Interessenten, die sich für unseren Tomy gemeldet hatten, war bisher noch nicht der Richtige dabei. Die Leute, von denen ich am Telefon wirklich einen guten Eindruck hatte, haben ihren Termin wohl nicht so ernst genommen und kamen gleich mal zwei Stunden zu spät. Dass die Pflegemutter darüber nicht begeistert war, kann man sich denken. Sie sagte es ganz treffend: "...wer so unzuverlässig ist, dem möchte ich das Hundchen nicht anvertrauen!" Recht hat sie, und damit suchen wir weiter nach einem passenden neuen Halter für unseren tollen Tomy.
Nachdem Elena und Ana blitzschnell vermittelt waren, hat sich für das dritte Geschwisterchen noch niemand gemeldet. Teresa ist bildschön, katzenverträglich und absolut lieb, genau wie Ana und Elena ist sie mit Männern sehr, sehr vorsichtig, offensichtlich hat "Mann" in Spanien sie nicht gerade nett behandelt. Bestimmt findet sich in Deutschland jemand, der sie mit viel Ruhe und Zuneigung davon überzeugen kann, dass Männer auch nett sein können. Teresa ist ja noch ein Jungspund, da dürfte das kein Problem sein.
08.09.2014
Es gibt gute und schlechte Tage, heute war kein allzu guter. Unsere Tierschutzarbeit wird immer öfter durch die Untätigkeit von Veterinärämtern ausgebremst, so auch heute. Uns wurde gesagt, dass man gerne etwas unternehmen würde, aber leider keine Leute dafür hätte. Vielleicht würde im nächsten Jahr eine weitere Stelle genehmigt, dann könnte man mehr tun. Und wieder sind Hundehändler davon gekommen, eigentlich ist es noch viel schlimmer, jetzt können sie völlig ungebremst ihr Netzwerk aufbauen und richtig loslegen. Im nächsten Jahr werden sie wahrscheinlich so erfahren sein, dass sie niemand mehr stoppt. Jeden Tag werden Welpen der unterschiedlichsten Rassen vertickt, der Reingewinn pro Hund liegt bei etwa 200-500 €uro. Leicht kann man in der Woche 10 Tiere an den Mann bringen, da fragen sich die betreffenden Typen natürlich, wieso sie arbeiten gehen sollen. Oft genug zahlt der Staat sogar noch Sozialleistungen obendrauf, das hat dann so etwas von einem "Sahnehäubchen". Es fällt mir sehr schwer, die Aussage des Veterinäramtes zu akzeptieren. Alle Beweise liegen vor und wir haben die ganze Arbeit schon gemacht - es wäre eine Kleinigkeit, die Hausdurchsuchungen zu beantragen und die Tiere zu beschlagnahmen. Aber leider ist zu wenig Personal vorhanden und andere Dinge sind eben auch wichtig. Mir blutet das Herz, aber wirklich unternehmen können wir jetzt nichts mehr.
Kurz nach dieser für den Tierschutz schmerzhaften Niederlage erreichte uns ein weiterer schlimmer Anruf. In der Familie habe man beschlossen, die kleine Lula wieder abzugeben. Nach zwei Monaten hatte Lula immer noch Angst vor schwarzhaarigen Männern mit Bart und da der Vater der Besitzerin Lula bei seinen gelegentlichen Besuchen sehr ängstigte, musste die Kleine eben gehen. Nun hat das arme Mädchen, das in Spanien schon Unsägliches erlebt haben muss - irgendwo kommt die Angst vor dunkelhaarigen Männern mit Bart ja her - wieder ihre Familie verloren. Erst tut man so einem armen Geschöpf in Spanien Gewalt an und dann ist die Angst, die daraus enstanden ist, noch der Grund, um sie wiederum abzugeben. Mir bleibt so etwas unverständlich, zumal Lula ansonsten völlig normal reagiert und ein absoluter Traumhund ist. Ich hätte erwartet, dass man sich bei Problemen wenigstens einmal an uns wenden würde, oft und eindringlich genug bieten wir es ja an, aber nein, man probiert erstmal selbst aus, was man so drauf hat, um dann nach zwei Monaten festzustellen, dass die Angst des Hundchens noch schlimmer geworden ist. Jetzt braucht man keine Hilfe mehr - jetzt gibt man das Tierchen einfach ab. Natürlich ist der Hund schuld, der kam ja schon so aus Spanien... Ja , ich bin sauer - vielleicht auch auf mich, weil ich den Leuten einfach mehr zugetraut habe - mehr Einfühlungsvermögen, mehr Zuneigung für das kleine Mädchen, und vor allem mehr Objektivität in der Beurteilung der eigenen Fähigkeiten. Ich hätte gerne geholfen, jetzt ist es dafür zu spät!
Lula hat sich sehr gefreut, ihre ehemalige Pflegemutter wieder zu sehen. Nun bleibt uns nur zu hoffen, dass wir bei den nächsten Interessenten die Richtigen für die Kleine herausfiltern können. Sie ist wirklich ein Schatz!
Wer also eine absolut kinderliebe, verträgliche, sanfte und verschmuste Mickey Maus mit lustigem Stummelschwänzchen sucht, ist bei Lula goldrichtig. Wer schwarze Haare hat und einen Bart trägt, kommt nicht in Frage.
07.09.2014
Manchas hat es heute in der Nacht geschafft, seinen Verband gänzlich zu zerlegen, seine Fäden zu ziehen und die Wunde aufzuknabbern. Nun muss der Verband noch länger drauf bleiben als geplant, allerdings hat er sich jetzt das Fäden ziehen erspart.... Manchmal ist der Junge wirklich schwierig, aber so wie Michael mir heute erzählt hat, ist Saltarina auch nicht besser. Bei ihr hatten wir in der letzten Woche die Zähne saniert und dafür wurde die Kleine schlafen gelegt. Ihr Beinchen wurde rasiert und nun scheint sie der "Leckwahn" zu überkommen. Sie schlabbert diese Stelle seit Tagen ab, kein Verband hält ihrer Zunge stand und nun hat sie sich dort sogar wund geschleckt. Manchmal kann man sich über die Aktionen der Nasen nur wundern. Michael sagte, dass er oft einfach die Hand über die rasierte Stelle legt - dann wird eben die Hand statt der Wunde mindestens zwanzig Minuten gründlichst abgeleckt. Was soll man dazu noch sagen...
Von unseren zwei Geschwisterchen Mica und Happy hat heute schon Mica die Pflegestelle verlassen. Die Kleine lebt ab jetzt in der Nähe von Stuttgart. Wir wissen ganz sicher, dass sie dort glücklich werden wird und ihre Schwester bestimmt in guter Erinnerung behält, aber nicht vermissen wird.
Happy findet garantiert auch schnell ein neues Zuhause, sie ist ebenfalls einfach ein Traumhündchen!
Seit heute hat auch Jairo einen Interessenten, wir waren auf dem Freilauf und haben gerade den wilden Spielen von Jairo und seinem Bruder Lot/Lot(h)ar zugesehen, als das Telefon klingelte und sich ein netter Mann nach unserem Bärchen erkundigte. Vielleicht wird Jairo bald in den Odenwald umziehen. Nachdem Roble vermittelt ist, wird es auch für Jairo Zeit, uns zu verlassen. Er hat bei uns keinen Spielkameraden mehr und wir haben das Gefühl, dass er nicht richtig ausgelastet ist. Auf jeden Fall hat er fast 2 kg zugenommen. Heute ist er allerdings völlig platt, vier Stunden Dauerspielen auf dem Hundeplatz hauen auch den stärksten Jungspund aus den Latschen. Lotar wird es nicht besser gehen.
Ich habe heute meine Liste für die nächsten Goldstücke, die im Oktober kommen werden, verfasst. Natürlich fehlen wieder einige Pflegestellen und so möchte ich euch bitten, mal die Hundchen anzusehen und euer Herz zu befragen. Pflegeplätze suchen: Afro, Rigodon, Pipo, Cynthia, Zoe und Pulguita. Die kleine schwarze Mika ist schon so gut wie vermittelt und braucht deshalb keine Pflegestelle mehr.
06.09.2014
Ingrid hat es unter widrigen Bedingungen geschafft Fotos von Jairo zu machen und die sind wirklich toll geworden. Dass unser "Bübchen" nicht besonders fotogen ist, hatte ich ja schon geschrieben, dass trotzdem so schöne Bilder entstanden sind, rechne ich Ingrids Können zu. Nochmal ganz lieben Dank für die wirklich wunderschönen Fotos!
Heute kamen die ersten Rückmeldungen der Pflegestellen, sie sind durchweg positiv. Unsere Neuankömmlinge sind alle ganz problemlos und haben sich schon etwas eingelebt. Natürlich sind sie auch auf den Plattformen inseriert und es gab die ersten Anfragen. Tomy scheint wirklich jedem zu gefallen und nachdem wir ihn gestern erlebt haben, ist das kein Wunder. Er ist ein fröhlicher, verspielter Junge mit durchweg guten Eigenschaften.
Morgen haben wir einen Termin für Happy und Mica. Ich bin ganz sicher, dass eine der beiden dann ein neues Zuhause haben wird.
Die Interessenten für Mombasa hatten leider ihre ganz eigenen Vorstellungen, und da sie sich nicht mit unseren in Einklang bringen ließen, haben wir uns entschieden, Mombasa noch etwas länger bei der Pflegemutter zu belassen.
Der Herr, der unserem Tomy auf dem Schäferhundeplatz die "Flötentöne" beibringen wollte und jahrelange Schäferhund- und Rottweiler-Erfahrung hat, kann sich natürlich gerne wieder die ihm bekannten Rassen anschaffen, einen Hund von uns bekommt er selbstverständlich nicht. Man muss sich das mal vorstellen, ich hatte nur gesagt, dass Bulldoggen manchmal ihren eigenen Kopf haben - so wie viele andere Rassen übrigens auch - und schon verfällt dieser Mensch in Vorkriegs-Ausbilderfantasien. Irgendwie erschreckend. Schlimm ist allerdings auch, dass diese Menschen mich regelrecht dazu zwingen, Dinge zu sagen, die ich unter normalen Umständen nicht sagen würde. Schande über mich...
05.09.2014
Heute war ein merkwürdiger Tag, wir wollten gerade zum Einkaufen fahren, als eine SMS aus Spanien einging. Unsere Hunde, die eigentlich für Samstag avisiert waren, wären in zwei Stunden da. Hätten wir ein Tierheim, wäre das wohl überhaupt kein Problem gewesen, arbeitet man mit Pflegestellen, kann so eine "kurzfristige Planänderung" eine echte Katastrophe darstellen. Nach dem ersten Schreck und einigen Telefonaten waren wir dann sehr beruhigt, unsere Pflegestellen sind sehr flexibel und durchweg hilfsbereit. Alle haben zugesagt und sich gefreut, dass die Rasselbande schon einen Tag früher ankommen würde. Uns ist ein Stein vom Herz gefallen. Mittlerweile sind die Hundchen schon lange abgeholt und ein Teil des Papierkrams erledigt. Eben habe ich mir die Fotos von heute angesehen und hier sind die ersten Bilder unserer neuen Goldstückchen.
Außerdem bekamen wir heute auch noch ein Bild von zwei unserer Ehemaligen. Der kleine Chihuahua ist ein Neuzugang aus einem Tierheim. Lisa und Enrico konnten den Wicht dort einfach nicht sitzen lassen, und da Lisa früher schon Chihuahuas hatte, war es klar, dass auch Timmy jetzt mit zur Familie gehören würde. Die Nasen sehen so glücklich aus und wer Lisa und Enrico kennt, weiß, dass es ihnen nicht besser gehen könnte!
04.09.2014
Mittlerweile haben wir einen Teil der Bilder, die Ingrid auf dem Freilauf gemacht hat. Was soll ich euch lange davon erzählen, hier sind sie!
Ich finde die Aufnahmen herrlich und kann mich gar nicht oft genug bei Ingrid bedanken. Jairo ist nicht besonders fotogen und hat es ihr richtig schwer gemacht. Ich hoffe, dass auch noch einige Aufnahmen von ihm kommen werden. So wie ich das beobachtet habe, hat er sich ständig in alten Regenwürmern gewälzt und hatte wirklich nur Blödsinn im Kopf. Der Bub ist niemals zwei Jahre alt, irgendwie hat sich der spanische Tierarzt bei ihm heftig verschätzt. Jairo benimmt sich so, als ob er knapp ein Jahr alt wäre und ich denke, so ist das auch. Er hat nur dummes Zeug im Kopf und ist gleichzeitig so verschmust, dass er mit fast 15 Kilo noch auf dem Schoß liegen will und seine Streicheleinheiten einfordert. Dann ist er wie abgeschaltet und genießt das Bauchkraulen ganz still und brav. Jairo ist ein Schatz, noch etwas ungehobelt, aber mit zunehmendem Alter kommt auch noch der Feinschliff - das wird schon.
Manchas' Wunde scheint gut zu verheilen, gestern war die Pfote etwas geschwollen, aber heute ist alles wieder im grünen Bereich. Er mag es gar nicht, wenn ich an seinen Verband gehe, aber jetzt kenne ich sein Such-mein-Vorderbein-Spiel ja schon und mit ganz viel Liebe und Streicheleinheiten, Lob und Leckerchen darf ich jetzt auch den Verband wechseln. Es dauert zwar furchtbar lange, aber das ist völlig in Ordnung.
03.09.2014
Auch wenn die Sonne sich wirklich rar gemacht hatte und nur ab und zu hinter den Wolken hervor kam, Ingrid war da und hat unsere Hunde auf dem Freilauf fotografiert. Ich hoffe sehr, dass die Bilder trotz der widrigen Umstände schön geworden sind und die Vermittlungschancen von Jairo, Luteria, Belinda und Marta erhöhen. Es ist nicht einfach, im Freien einzelne Hunde vor das Objektiv zu kriegen, sie sind natürlich immer mit anderen Dingen beschäftigt und spielen hinter dem Fotografen, sind außerhalb der Reichweite, gerade vor einer Mülltonne oder mit dem Rücken zur Linse. Zudem war das Gras auf dem Freilauf noch nass und da man Hunde im Liegen fotografiert bin ich Ingrid wirklich sehr dankbar, dass sie so schmerzfrei war und sich so viel Mühe für unsere Schützlinge gegeben hat. Ich denke, dass wir in den nächsten Tagen mit den ersten Bildern rechnen können.
Manchas war natürlich auch auf dem Freilauf mit dabei, ich kann ihn ja im Augenblick nicht eine Minute alleine lassen. Er ist ständig mit seinem Verband beschäftigt und versucht sich das ungeliebte Teil stückchenweise abzubauen. Leider gelingt es ihm ab und zu und ich muss mit Engelszungen auf ihn einreden, um die alten Fetzen abschneiden zu können. Den neuen Verband anzubringen ist eine echte Kunst, Manchas kann nämlich sein Bein verstecken! Er legt seinen Kopf ganz feste drauf, zieht es unter seinen Körper und springt auch mal ganz plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf. Ich denke, wenn in 10 Tagen die Fäden gezogen werden, haben wir beide sehr viel dazugelernt! Dass Manchas den Verband nicht akzeptiert, heißt allerdings auch, dass wir ihn nicht alleine lassen können. Ich werde also in der nächsten Woche die ganze ungeliebte Hausarbeit machen und endlich mal wieder die Fenster putzen, die Schränke auswaschen, die Speisekammer sortieren, bügeln usw. Ach, was freue ich mich daruf!
02.09.14
Vor lauter Rennerei habe ich heute vergessen, den Tagesbericht von gestern einzustellen. Der Tag ging zu schnell vorbei, obwohl ich schon ab 7 Uhr auf Achse war. Zuerst ein Handwerker, der unser Wohnzimmer sanieren soll, dann die Hunde in Wiesbaden für die Zahn-Op abholen - zum Tierarzt nach Alzey und bei Davinia den Baby-Eckzahn entfernen lassen, im gleichen Abwasch Saltarina die Zähne säubern und schön polieren, dann zum Roller nochmal Stoff kaufen, nach Wiesbaden Michael und seine Hundchen wieder abliefern, auf dem Rückweg noch private Erledigungen und auch mal was essen...Zu Hause angekommen, stehen Leute vor der Tür die sich Hunde ansehen möchten??? Sie haben die Adresse aus dem Internet und sind aus Worms gekommen. Einen weißen Hund, der frisch vom Friseur sei, den wollten sie haben???? Es wird immer wunderlicher. Wir haben gar keinen weißen Hund und beim Frisör war auch keiner, offensichtlich ein Missverständnis. Wie die Leute auf die Idee kamen, dass dieser Hund bei uns sei, wird uns immer ein Rätsel bleiben. Beim Wegfahren der Leute sehen wir schon unseren Kaminbauer auf den Parkplatz einbiegen, es muss allerhand besprochen und das neue Stahlrohr demnächst eingezogen werden. Bei der Verabschiedung merke ich, dass Manchas hinkt, er hat sich vorne knapp unter dem Gelenk verletzt - oder ist es doch im Gelenk? Also beim Tierarzt anrufen und sofort nochmal hinfahren. Zum Glück ist Frau Dr. Weber in der Praxis, um Manchas direkt in Narkose zu legen und die Wunde aufzuschneiden, zu versorgen und wieder zuzunähen. Verbandswechsel in 2 Tagen. Bei Manchas heißt das Vollnarkose, er regt sich durch seine geistige Behinderung und seine Panik vor Berührungen so sehr auf, dass wir ihn lieber schlafen legen. Schon jetzt ist uns klar, dass das kein Spaziergang wird. Noch halb betäubt und super schläfrig laden wir den armen Burschen ins Auto, natürlich kann er seinen Schließmuskel noch nicht kontrollieren.....Daheim ist er total desorientiert, und da wir ihn nicht festhalten können, taumelt er durch die Wohnung. Wir wollen ihm helfen und dabei verletzt Uwe sich unglücklicherweise an der Hand, also wieder nach Alzey - ins Krankenhaus. Mittlerweile ist Manchas' Verband verrutscht, und obwohl er jetzt wach ist, kann er nun nicht mehr laufen. Es dauert ewig, bis ich Manchas dazu bewegen kann, mich den Verband abmachen zu lassen und es dauert noch viel länger, den neuen, jetzt erheblich kleineren Verband, wieder dran zu kriegen.
Jetzt ist mein Tag für heute vorbei, ich bin erschöpft und müde, habe noch nicht eine E-Mail beantwortet und will nur noch ins Bett.
01.09.2014
Jetzt ist endlich die Schraube aus dem Reifen raus. Manchmal klappt es wie am Schnürchen und heute mussten wir nicht einmal einen neuen Reifen bezahlen, er wurde repariert und alles ist wieder gut! Danach habe ich beim Roller unterschiedliche Stoffreste gekauft. Wir wollen unbedingt einmal versuchen, etwas für unseren Verkaufsstand zu nähen. Wobei WIR wirklich übertrieben ist, ich bin nämlich total unbegabt und habe es sogar einmal geschafft, dass eine Nähmaschine abgebrannt ist - das ist kein Scherz! Sollten wir allerdings begabtere Leser haben, dann wäre es schön, wenn sie sich bei mir melden würden.
Morgen wollen wir dann die kleine Davinia von ihrer Pflegestelle in Wiesbaden abholen und in der Praxis Thissen/Weber in Alzey die beiden nicht ausgefallenen Baby-Eckzähne entfernen lassen. Bei der Gelegenheit bekommt auch Saltarina eine Zahnsanierung und dann sind die beiden Grazien wieder wie neu! Mittlerweile haben sich mehrere Interessenten für unsere Hundchen gemeldet, bei Tomy kann man eigentlich schon davon ausgehen, dass er, sobald er in Deutschland sein wird, vermittelt ist. Er hat unglaublich viele Anfragen. Mombasa hat ebenfalls einen ernstzunehmenden Interessenten und auch Teresa konnte jemanden begeistern. Warten wir mal die nächsten Tage ab, es ergibt sich bestimmt etwas.