Phönix-Tagebuch
- Juni 2025 -

29.06.2025

Uwe hat die Paletten für Spanien fertig gepackt und es sind tatsächlich 5 Stück geworden. Einen Transporttermin haben wir mittlerweile auch und so hoffen wir, dass alles am Montag oder Dienstag abgeholt wird und vielleicht sogar noch vor Ingas Ankunft bei uns in Villena sein wird. Diesesmal haben wir einiges an Katzenfutter mit dabei und wir haben angefangen, unseren Dachboden etwas auszumisten. Bei den Temperaturen keine schöne Arbeit! Früher haben wir viele Transportboxen für die Azoren gebraucht, dort kann man nur hinfliegen und so brauchten alle Hunde, die von den Azoren kamen, grundsätzlich Flugboxen. Wir holen keine Hunde mehr aus Portugal und so sind die Boxen übrig und werden nicht mehr benötigt. Uwe hat angefangen, die doch recht großen Teile auf Paletten nach Spanien zu versenden. Dort werden sie ebenfalls für die Hunde gebraucht, die mit dem Flieger in ihr neues Zuhause düsen. Auf dem Dachboden haben sich noch eine ganze Menge anderer Sachen gefunden, die wir schon fast vergessen hatten. Körbchen von unseren großen Hunden zum Beispiel und natürlich auch deren Jäckchen und Liegeflächen. All diese Dinge werden in der Protectora sicher gute Verwendung finden und so sind sie jetzt auf einer der Paletten, die Uwe gepackt und foliert hat.

Die Wassermuschel unserer Nasen ist auch wieder aufgetaucht, sie steht jetzt gefüllt mit kühlem Nass im Hof und Pheusy - so wackelig er auch sein mag - versucht hineinzuklettern und sie leerzutrinken... Er hatte schon immer einen Knall bei Wasser...

Orpheus-20250701-WA0006

 

27.06.2025

Die Winzlinge halten uns ganz schön auf Trab. Pheusy und Gulliver bekommen beide noch Augentropfen und die darf man natürlich nicht ein einziges Mal vergessen. Pheusy muss das Auge eng gestellt haben. Vergessen wir die Tropfen und das Auge stellt sich wieder weit, kann die Linse natürlich wieder nach vorne fallen. Das wäre schrecklich und ist im Augenblick unser persönlicher Albtraum. Gullivers Auge macht gute Fortschritte, aber auch hier müssen wir dran bleiben. Bei der letzten Untersuchung hat sich eine neue Stelle gezeigt, die ebenfalls nach einem Ulcus aussieht. Wir hoffen, dass dieses Ding am Dienstag verschwunden sein wird.

Die Fahrerei nach Wiesbaden ist extrem lästig. Es ist heiß und die Hundchen sind aufgeregt, beide sind alt und schwer krank, die Klimaanlage darf die Kleinen natürlich nicht anblasen und wie immer stehen wir kurz vor der Abfahrt nach Wiesbaden im Stau. Da bei Dr. Kindler gerade umgebaut wird, ist im Wartebereich keine Klimaanlage und draußen kann man sich erst recht nicht aufhalten. Da wird man gegrillt, der Boden ist auch für die winzigen Füßchen viel zu heiß. Wir hoffen immer, dass wir nicht lange warten müssen und schnell wieder daheim sind. Hat der Wagen sich erstmal richtig aufgeheizt, braucht die Klimaanlage länger, um kalte Luft zu produzieren, die Sitze sind heiß und die Hunde von der Untersuchung gestresst, sie hecheln und ich habe immer schreckliche Angst, dass die Alterchen schlapp machen. Im Augenblick können wir es nicht ändern. Hoffen wir mal, dass beide wieder gesund werden und noch eine gute Zeit ohne Schmerzen haben.

Für den 05 Juli ist die kleine Yorkie-Dame angesagt. Wir hoffen, dass alles ok ist und der Ausreise nichts entgegen steht. Wir denken, dass Christian sich gut mit ihr verstehen könnte. Der Bub ist erst ca. 3 Jahre alt und hat bei uns keinen Spielkameraden. Inga ist bestimmt nicht abgeneigt, unseren Christian ein wenig zu bespielen. Wir sind mal gespannt, was Christian davon hält. Im Allgemeinen fremdelt er immer etwas...

Christian_20240815_141527  Inga_2025-05-28-1_mN

 

25.06.2025

Nachdem wir nun mit Gullivers Auge wohl über'n Berg sind, hatten wir heute Probleme mit Pheusys Äugelchen. Auch unser Pheusy ist ein altes Hundchen und natürlich sind seine Augen nicht mehr so glänzend wie früher. Ein grauer Star ist nichts ungewöhnliches beim Hund, aber ein Auge, das plötzlich total milchig aussieht, ist sicher nicht normal. Also sind wir diesesmal mit Pheusy zu Dr. Kindler nach Wiesbaden-Schierstein gefahren. Der arme Kerl hat eine sogenannte Linsenluxation. Das bedeutet, dass die Linse im Auge gelockert, verrutscht oder abgerissen ist. Die Ursache ist wohl eine genetische Disposition, es wurde uns gesagt, dass das bei Terrieren/Pinschern öfter vorkommt.

Es handelt sich um einen akuten Notfall, der sofort behandelt werden muss. Wir haben also die leider komplett abgerissene Linse, die vorne ins Auge (vor die Pupille!) gefallen war, versucht in den hinteren Augenabschnitt zu bugsieren. Dafür bekam Pheusy zunächst Tropfen zum Weitstellen der Pupille. Mit dieser Maßnahme will man erreichen, dass die Linse durch die weit geöffnete Pupille in den hinteren Teil des Auges rutschen kann, wo sie keinen Schaden mehr anrichtet und den Augeninnendruck nicht mehr erhöht. So etwas ist gar nicht so einfach. Pheusy musste dafür auf dem Rücken liegen, denn die Schwerkraft hilft die Linse zu verschieben. Bei Pheusy war leider ein Linsenrand angeklebt und so musste mechanisch nachgeholfen werden. Das Auge ist natürlich betäubt, aber es ist schon echte Handarbeit, mit einem Wattestäbchen so lange auf dem Auge/Lid herumzuklopfen, bis sich die Linse löst und durch das weitgestellte Auge hindurchrutscht. Wir haben Pheusy über eine Stunde auf dem Rücken liegen gehabt, bis sich die Linse endlich bewegt hat.

Wenn das geschafft ist, gibt man sofort Tropfen, die die Pupille eng stellen. Damit kann die Linse nicht mehr in den vorderen Teil rutschen und bleibt hinten im Auge. Die Tropfen muss Pheusy jetzt lebenslang nehmen. Alles besser, als eine OP bei einem Hundchen, das keine Narkose mehr verträgt... Nun ist ein Auge nicht mehr zu gebrauchen, er sieht hell und dunkel und wenn die Linse richtig liegt, kann er bestimmt auch verschwommen sehen. Er wird sich daran gewöhnen und wir helfen ihm dabei.

Die ganze Aktion hat natürlich sehr lange gedauert. Pheusy war sehr tapfer und ist auch ganz brav auf dem Rücken liegen geblieben. Da es sich um einen Notfall gehandelt hat, mussten alle Patienten, die nach uns kamen, natürlich viel Wartezeit in Kauf nehmen. Die Praxis wird gerade umgebaut und die Klimaanlage ist nicht mehr da. Das Wartezimmer ist sehr warm und draußen ist es heiß gewesen. Mir taten die Patienten und deren Besitzer wirklich leid. Was ich nicht wusste war, dass Alexandra mit Lara, die seit letzter Woche einen Winkelriss im Auge hat, die nächsten waren... Sorry Alexandra!!! Mittlerweile sind Pheusy und Lara wieder daheim und erholen sich von dem anstrengenden Tag.

Solltet ihr Verletzungen oder Verfärbungen an den Augen eurer Hunde feststellen, bitte zögert nicht, umgehend zum Tierarzt zu fahren. Solche Verletzungen sind extrem schmerzhaft und müssen sofort behandelt werden. Da kann man wirklich nicht warten, bis es vielleicht besser wird. Und selbst daran "Herumdoktern" ist immer der falsche Weg. Wir fahren für solche Fälle immer nach Wiesbaden-Schierstein zu Dr. Kindler, wir haben manchmal aber auch Glück in der Praxis Thissen und Dr. Weber. Frau Dr. Weber ist Augenspezialistin, aber leider nicht immer vor Ort. Grundsätzlich haben aber auch immer drei Kliniken im Wechsel Notdienst. Leider sind die weiter weg, aber sie sind wirklich gut und haben uns bisher toll geholfen. Die Tierarztpraxis für Augenheilkunde in Staufenberg bei Marburg ist eine davon, die anderen kann man im Wechsel erreichen. Anrufer werden dann an die diensthabende Klinik verwiesen. Klappt offenbar viel besser als bei uns.

 

23.06.2025

Vielleicht habt ihr im Internet ebenfalls schon die ständig widerkehrenden Anzeigen gelesen, bei denen Hunde wie warme Semmeln angepriesen werden, sie aber offenbar keine Pflegestellen haben und deshalb nach Spanien/Rumänien/Ungarn usw. zurückgeschickt werden sollen. Natürlich wird immer weitschweifend erklärt, dass man dem Tier ja nur helfen will, aber die Umstände so sind, dass man gezwungen ist, wenn sich keiner findet, den Hund wieder zurückzuschicken. Dann wird erklärt, wie schrecklich das doch wäre, weil entweder die Hunde dort verhungern oder erfrieren, vielleicht aber auch getötet werden usw. Das wird eindrücklich mit weinerlichen Stories begleitet. Wenn die Leser dann vor Mitleid überfließen, kommt meistens noch das Spendenkonto ins Spiel. Wer das Tier schon nicht aufnehmen kann, der darf dann wenigstens eine Spende dalassen.

Ich bin davon ausgegangen, dass jeder weiß, dass so etwas nicht seriös ist. Für Tierschutzvereine, die so agieren, interessiert sich das Veterinäramt und wir scheuen uns natürlich nicht, sie dort zu melden.

Nur zum Verständnis: Tierschutzvereine sind keine Supermärkte, die Hunde holen und bei Nichtgefallen wieder in die Ursprungsländer zurücksenden. Tierschutz heißt verantwortungsvolles Handeln, davon sind solche Praktiken natürlich weit entfernt. Mit emotionaler Erpressung kann man auch keine Hunde vermitteln und natürlich ist Mitleid kein guter Berater, wenn es um ein stabiles Zuhause für ein Tier geht.

Bisher betraf uns so etwas nicht. Leider habe ich jetzt eine Anzeige gefunden, bei der ein Hund aus Villena geholt wurde und nun angedroht wird, diesen wieder zurückzuschicken. Es wird erwähnt, dass er im Winter ohne Körbchen bei minus 6 Grad im Kalten ausharren muss, dass die Zwinger keine Heizung haben und vom Tierheim nur das Haupthaus und die Quarantänestation überdacht wären. Liest man die weinerliche Story, kann man den Eindruck bekommen, dass die Protectora Villena ein schrecklicher Ort ist, an dem die armen Tiere hilflos ihrem Leid ausgesetzt sind. Nur der Vollständigkeit halber: Wir haben seit 15 Jahren das Tierheim massiv unterstützt, es gibt zwar tatsächlich keine Heizung in den Zwingern, aber das gibt es wahrscheinlich in ganz Spanien nicht. Die Zwinger haben Hundehäuser, Körbchen und Decken. Außerdem haben wir in jedem Jahr dafür gesorgt, dass genug Mäntelchen zur Verfügung stehen.

Dass das Tierheim ein Dach hat, versteht sich von selbst, wieso erwähnt wird, dass nur das Haupthaus und die Quarantänestation überdacht sind, erschließt sich mir nicht. Hier wird mit aller Gewalt versucht, die Situation des Hundes als grausam und schlimm zu beschreiben, um das Tier davor zu schützen, wieder nach Spanien verschickt zu werden. Dass wir da sauer reagieren, ist sicher nachvollziehbar. Erstens verstehen wir nicht, wieso solche Geschichten erzählt werden und zweitens, was einen Tierschutzverein dazu bewegt, ein Tier überhaupt zurückzusenden. Dass so ein Verein dann noch mit Spenden unterstützt wird, geht mir ebenfalls nicht in den Kopf. Für mich hat das alles nichts mehr mit Tierschutz zu tun.

Wer aber so etwas äußert, der wird direkt massiv angegriffen. Da wird behauptet, dass wir ja nur "angeblich" in Villena helfen und über die Zustände dort nicht informiert sind. Es werden Luftbilder von der Protectora eingestellt, die beweisen sollen, dass nicht überall Dächer sind!? Dass so etwas mehr als albern ist, dürfte jedem klar sein. Der Auslauf ist natürlich nicht überdacht, warum sollte er das auch sein? Uninformierte Menschen springen auf so etwas an, da wird gehackt und getreten. Uns wird unterstellt, dass wir keine Ahnung haben und nicht wissen, wie schrecklich die Situation in Villena ist, man würde uns auch gar nicht kennen und gleichzeitig wird gefragt, seit wann wir denn mit der Protectora zusammenarbeiten. Das alles soll sich so anhören, als ob man selbst der große Zampano ist und wir ein winziges Rädchen im großen Getriebe, eigentlich kennt uns dort sowieso niemand... Auf solch ein Niveau lassen wir uns nicht herab. So etwas beantworte ich erst gar nicht.

Die Protectora ist ein spanisches Tierheim und ganz sicher ist es keine Wellnessoase für Hunde und Katzen. Wir hatten in den letzten 15 Jahren in jedem Jahr mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen und ihr habt das alles hautnah mitbekommen, weil wir grundsätzlich ernsthaft und wahrheitsgemäß darüber berichtet haben. Bis heute konnten wir große Fortschritte verbuchen und sind stolz auf unsere Arbeit, die wir ohne die Hilfe unserer Freunde und Mitglieder niemals geschafft hätten. Villena hat eine tolle Protectora, die mittlerweile viele andere unterstützt, die eine Quarantänestation besitzt, einen Tierarzt beherbergt, ein Auto hat und ein riesiges Lager unterhält, von dem aus Futter auch an andere Vereine gegeben werden kann. Dass es im Winter kalt wird, das dürfte keine Neuigkeit sein, aber ganz sicher ist es nicht notwendig, die Situation extra schlimm darzustellen, Mitleid zu schüren und so Spenden zu generieren. Das alles nur, weil man nicht in der Lage ist, einen Hund, den man selbst geholt hat, auch vernunftig zu vermitteln. Hier wird das eigene Versagen kaschiert und man schreckt nicht einmal davor zurück, dafür andere in den Dreck zu ziehen.

Das alles ist ein No-Go. Wir holen keine Hunde, um sie bei Nichtgefallen zurückzuschicken. Tierschutz ist kein Selbstbedienungsladen und Mitleid ist kein guter Helfer bei Vermittlungen. Wer all das nicht beherzigt, sollte die Finger vom Tierschutz lassen. Und nur mal so ganz nebenbei - Vereine, die nur Tiere vermitteln, haben noch immer nicht begriffen, dass das die Situation nicht verändert. Wir haben seit Corona 600.000 Hunde mehr und kein Verein vermittelt seine Hunde noch wie geschnitten Brot. Trotzdem sollte man seriös arbeiten und nicht versuchen, mit schlimmen Geschichten Interessenten dazu zu drängen, einen ach so armen und gequälten Hund zu übernehmen. Vermittlung von Tieren heißt Verantwortung zu übernehmen und nicht auf Teufel komm raus Tiere zu verschachern. Es heißt auch nicht, dass Tiere bei Nichtgefallen wieder zurückgeschickt werden.

 

21.06.2025

Gulliver macht sich prächtig, sein Äugelchen verheilt und die Ärztin ist sehr zufrieden mit ihm. Natürlich tropfen wir das Auge immer noch, aber es scheint Gulli nicht mehr zu stören. Er hat wohl gemerkt, dass wir ihm helfen und auch, dass die Schmerzen nachlassen. Uns wurde gesagt, dass die Blutgefäße ins Auge einsprossen müssen, um diesen riesigen Defekt tatsächlich auszuheilen. So weit sind wir noch nicht, aber wir sind auf einem guten Weg. Wenn jetzt nichts mehr schiefgeht, dann wird Gulli sein Auge behalten und auch damit sehen können.

Von Batwin gibt es ebenfalls tolle Neuigkeiten. Der Junge ist ein echtes Goldstück und entwickelt sich prächtig. Leider hat er noch keine Anfragen und so hoffen wir, dass sich die richtigen Menschen für ihn bald melden werden. Seine Pflegestelle nennt ihn Oskar und sie berichtet nur Gutes von ihm. Er ist ein netter und freundlicher Hund, der auch als Zweithund vermittelt werden kann. Wer also einen verträglichen und lieben Kumpel sucht, der hätte mit Oskar einen Hauptgewinn.

Batwin_20250607_104034_mN

Für die kleine Inga suchen wir eine Pflegestelle. Durch die Urlaubszeit gestaltet sich das etwas schwierig und da Inga schon Anfang Juli nach Deutschland kommt, haben wir auch nicht mehr so viel Zeit. Wenn sich also jemand für Inga interessiert, kann er sich jederzeit bei uns melden.

Inga_2025-05-28-1_mN

 

19.06.2025

Wir haben den Transport für die kleine Inga gebucht und freuen uns wenn sie Anfang Juli bei uns sein wird. Das kleine Mädchen wird noch kastriert, ist aber schon geimpft und gechipt. Ihr Mittelmeertest war auch super und so, denken wir, dürfte ihrer Ausreise nichts mehr entgegenstehen. Natürlich müssen wir immer etwas ans Wetter denken und damit rechnen, dass es in Spanien oft erheblich wärmer ist als in Deutschland. Die Transporter sind natürlich klimatisiert, aber trotzdem ist so ein Transport für einen Hund, der ganz sicher noch keine Autoerfahrung hat, keine Kleinigkeit. Wir wissen, dass die größte Fahrstrecke nachts absolviert wird und hoffen, dass Inga die Zeit verschläft. Sollte es in Spanien und Deutschland zu heiß sein, werden wir den Transport allerdings verschieben.

In der kommenden Woche haben wir wieder einen Transport von Spendenpaletten geplant. Diesesmal dürften es 5 Paletten werden, die gut beladen nach Spanien starten. Futter, Decken, Spielzeug, Boxen und auch noch ein bleischweres Medizinschränkchen mit intergrierter Lampe, Steckdose usw. sind mit dabei. In Spanien werden diese Spenden grundsätzlich sehnsüchtig erwartet.

Schon jetzt planen wir für den Winter 25/26 und hoffen, dass wir unser Lager rechtzeitig voll bekommen. Tatsächlich wird immer mehr Futter benötigt, weil sich auch immer mehr Tierheime in Schieflage befinden und sich dann bei uns versorgen müssen. Es ist schwer mitanzusehen, wie Tierheime mit mehreren hundert Tieren Gefahr laufen, wieder zu Tötungen umgewandelt zu werden. Es ist leider nicht möglich, alle hungrigen Mäulchen satt zu bekommen und genügend Gelder für tierärztliche Versorgung, Impfungen, Tests und dazu auch noch für Reparaturen und Anschaffungen zu erwirtschaften, wenn es in den Ländern die bisher Hunde und Katzen aufgenommen haben, ebenfalls viel zu viele Tiere gibt. Man fragt sich wirklich, was man noch tun soll, um das Leid der Tiere zu lindern. Wir können nur hoffen, dass die Tierschutzvereine in den letzten Jahren ihre Arbeit gut gemacht haben und diejenigen, die schon einmal ein Tier aus dem Tierschutz hatten, nicht zukünftig zu Züchtern gehen.

Unsere Hundebesitzer fragen immer wieder an, ob sie nochmal einen Hund von uns haben können und natürlich erfüllen wir solche Wünsche gerne. Trotzdem brechen auch uns die Interessenten weg, die vielleicht damals mit 60 Jahren noch einen Hund übernommen hatten und jetzt mit über 70 entscheiden, dass es der letzte war. Wir würden gerne auch ältere Hunde vermitteln, leider hatten wir dafür bisher kaum Anfragen. Wie ihr ja wisst, haben wir unseren Schwerpunkt auch nicht mehr auf der Vermittlung liegen, sondern wollen lieber Futter und Hilfsgüter nach Spanien schicken, um dort vor Ort sinnvoll helfen zu können. Dass wir trotzdem ab und zu ein Hundchen holen, ist dem Umstand geschuldet, dass es entweder Anfragen für einen bestimmten Hund gibt oder aber ein Hund in Spanien keinen optimalen Platz finden konnte. Kein Hund steckt ein Zwingerdasein mühelos weg, alle leiden darunter. Manche allerdings können nicht in Zwingern bleiben, weil sie entweder gemobbt werden, einfach zu klein, krank, alt oder behindert sind usw. Bei solchen Hunden machen wir eine Ausnahme und holen sie natürlich zu uns. Inga ist so ein Hundchen, sie ist winzig und musste deshalb auf eine private Pflegestelle. Dort allerdings wird der Platz für kranke, alte oder behinderte Tiere gebraucht. Deshalb kommt Inga nun nach Deutschland. Wir hoffen, dass sie schnell ein neues Zuhause finden wird.

Inga_2025-05-28-1_mN

 

17.06.2025

Gulliver_20250614_202050

Gulliver findet das regelmäßige Tropfen nicht besonders prickelnd und flüchtet schon, wenn er uns mit einem Fläschchen anrücken sieht. Es wird ihm gut gefallen haben, dass die Augenärztin bei der letzten Untersuchung sehr zufrieden war und jetzt nur noch die Hälfte der Tropfen gegeben werden müssen. Das Auge wird von Tag zu Tag besser und obwohl es noch gefährlich aussieht, fängt die oberste Schicht schon an zuzuwachsen. Wenn man seitlich ins Äugelchen reinsieht, ist noch alles blutig. Die Tierärztin meinte aber, dass sich die Einblutung abbaut und dann alles wieder normal aussieht. Warten wir es mal ab. Am Montag sollen wir wieder vorbeikommen und dann sehen wir, ob wir das Antibiotikum noch benötigen. Jetzt kommen erstmal die freien Tage. Fast jeder hat sich ein langes Wochenende gegönnt und so haben auch die meisten Arztpraxen zu. Ich kann nur hoffen, dass es jetzt nicht wieder Probleme mit dem Notdienstplan gibt. Es ist schon heftig genug, dass sich die Notdienste oft einfach wegducken und nicht erreichbar sind. Gar keinen Plan mehr zu veröffentlichen, ist dann wohl die nächste Stufe...?

 

13.06.2025

Heute waren wir nochmal bei Dr. Kindler in Wiesbaden-Schierstein. Gulliver macht das alles ganz prima mit und lässt sich auch die Äugelchen gut untersuchen. Wir sind ganz stolz auf ihn, er knottert nicht, ist grundsätzlich lieb und lässt alles stoisch über sich ergehen. Tatsächlich ist er wohl auf dem Weg der Besserung. Natürlich kann noch alles jederzeit schief gehen, aber schlimmer geworden ist es bis jetzt jedenfalls nicht. Die Tierärztin war vorsichtig  optimistisch wollte sich mit Prognosen aber noch zurückhalten. Dass wir uns in die richtige Richtung bewegen würden, sagte sie allerdings mehrfach!

Für uns war diese Aussage wie Weihnachten und Ostern an einem Tag! Wir freuen uns riesig und hoffen, dass es auch weiterhin bergauf geht. Am Montag haben wir den nächsten Termin und vielleicht kann man dann schon etwas deutlichere Verbesserungen sehen. Gulliver ist ein kleiner Kämpfer und wir merken ganz genau, dass er keinesfalls aufgibt. Er ist mit bald 15 Jahren ganz sicher im letzten Drittel seines Lebens angekommen, das bedeutet aber nicht, dass er schon auf die andere Seite guckt. Gulli hoppelt im Garten herum, er futtert gut und bellt unseren Besuch in Grund und Boden. Wir sind ganz sicher, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist und helfen ihm bei der Genesung mit allem was geht.

Vor einigen Tagen haben wir nochmal einen Pflegehund zugesagt, es ist ein kleiner Bodeguero-Rüde, der im Augenblick noch nicht kastriert und getestet ist. Wir denken, dass er in ca. 4 Wochen reisefertig sein wird.

Jano_2025-06-11_21.21.58_mN

Von unserer dienstältesten Pflegestelle, Renate und Gabi (sie haben über die Jahre bald 40 Pflegehunde von der Tierhilfe Phönix gehabt), hören wir nur tolle Dinge von ihrem neuesten Schützling Batwin. Das Hundchen ist stubenrein, freundlich zu jedem und geht schon sehr schön an der Leine. Die Pflegemütter beschreiben ihn als etwas vorsichtig, aber sehr neugierig. Wenn er etwas nicht kennt, wird es untersucht und beäugt und wenn es ungefährlich ist, muss man es nicht mehr beachten, erscheint es gefährlich, geht er weg oder lässt zu, dass man es ihm zeigt. Dann ist es für alle Zeiten geklärt und stellt kein Problem mehr da. Besser kann es gar nicht gehen, wir sind alle ganz begeistert von dem lieben Kerl. Batwin ist ein wirklich schöner germanischer Name, er ist die Kurzform von Batwini und bedeutet eigentlich "der im Krieg neben dir steht". Eine tolle Beschreibung für einen guten Freund! Der Name ist recht unbekannt und kommt vielen Menschen nur schwer über die Lippen und so hat die Pflegestelle ihn Oskar getauft. Oskar bedeutet "der Speer Gottes"... auch nicht schlecht, oder? :)

Für den superbraven Hunde-Bub wünschen wir uns ein schönes Zuhause bei netten Menschen. Oskar kann als Einzelhund vermittelt werden, würde sich aber auch über einen Kumpel freuen. Ob er mit Katzen kompatibel ist können wir leider nicht testen. Wir vermitteln im Umkreis von 100 km, machen grundsätzlich Vorkontrollen und geben unsere Hunde nur gegen Schutzvertrag/-gebühr in allerbeste Hände ab. Unsere Hundchen sind alle geimpft, entwurmt, kastriert, gechipt und haben haben Bluttests (neg. "Mittelmeertests").

Batwin_2025-06-15_mN

 

12.06.2025

Gulliver ist arg mitgenommen und uns geht es natürlich auch nicht gut. Das ständige Tropfen bedeutet enormen Stress für unseren kleinen Angsthasen und mittlerweile versucht er schon wegzulaufen, wenn er uns mit den Tropfen in der Hand sieht. Gulli hat ein gelähmtes Hinterbein und kann deshalb keinen Halskragen tragen, er kann so schon nur mit Mühe gehen. Das Gleichgewicht zu halten fällt ihm schwer, für uns bedeutet das allerdings, dass wir ihn nicht eine Minute aus den Augen lassen können. Einmal das Auge irgendwo kräftig entlanggescheuert, würde bedeuten, es so schwer zu verletzten, dass es auslaufen könnte. Wir sind also ständig um ihn herum und bewachen alles, was er so tut. Gulli ist ein lieber Kerl, aber die Tropfen jucken an der Schleimhaut...

Die Nachkontrolle haben wir jetzt in Wiesbaden bei Dr. Kindler gemacht. Die Jahre vergehen schnell und so hatten wir jetzt das Vergnügen mit einer sehr jungen Tierärztin, die sich als Tochter von Herrn Kindler vorstellte (ihr Vater hatte vor vielen Jahren unserem Pferd das Auge entfernt). Sie erklärte uns sehr gut das weitere Vorgehen und justierte unseren Medikamentenplan neu. Das Auge wurde mit UV-B Strahlen desinfiziert und Gulli bekommt nun eine Stammzellenbehandlung. Wir hoffen, dass das Auge abheilen wird und er die nächsten 3 - 4 Wochen übersteht. Am Freitag ist eine weitere Kontrolle, bis dahin wissen wir auch das Ergebnis der bakteriologischen Untersuchung, dann wird Gulli, so hoffen wir, nur noch ein Antibiotikum benötigen.

Wenn wir also im Augenblick nicht immer erreichbar sind, seht uns das nach. Gulliver beansprucht unsere Zeit zu 100 % und nur, wenn er schläft, können wir mal maximal zwanzig Minuten weg. Dann sind schon die nächsten Tropfen wieder dran...

Drückt dem kleinen Wicht bitte mal die Daumen, er ist ein Kämpfer und aufgeben steht nicht zur Debatte...

Gulliver-20250612-WA0012

 

10.06.2025

Die Suche nach einem Tierarzt hat sich extrem schwer gestaltet. Leider ist von der Anicura vergessen worden, die Notdienstliste zu veröffentlichen. Wir konnten selbst mit größter Mühe nicht rausbekommen, wer Notdienst hatte. In Bretzenheim war nicht einmal das Notfalltelefon besetzt und die anderen Praxen haben ein Band laufen, auf dem auf die nicht vorhandene Notdienstliste hingewiesen wird...

Wir haben also dann versucht, den Mainzer Notdienst für Kleintiere zu erreichen. Auch das ist sehr kompliziert gewesen. Letztendlich kamen wir an einen Tierarzt, der immer wieder abwiegeln wollte. Es sei kein Notfall, als Tierarzt in Mainz sei er für unser Gebiet nicht zuständig usw. Ich musste wirklich mehr als deutlich klarmachen, dass das durchaus ein Notfall ist, der Hund nämlich nicht mehr narkosefähig ist und das Auge nicht mehr entfernt werden kann, ohne ihn mit der Narkose umzubringen. Selbst dann wollte der nette Herr Doktor sich nicht bewegen und erzählte etwas von Gebietszugehörigkeiten und wir seien ja aus dem Alzeyer Gebiet und er in einem Mainzer Vorort... Letztendlich sind wir für 3:30 Uhr nachts einbestellt worden. Der nette Tierarzt hat nicht einmal hallo gesagt, sondern tunlichst vermieden, auch nur ein einziges Wort mit uns zu wechseln. Wir mussten uns über die Helferin verständigen. Alberner geht es kaum noch. Dass er sauer war, war klar, aber ehrlich gesagt ist mir das egal gewesen. Er hat Notdienst und dann muss er eben aufstehen. Einmal ins Auge gucken und ein paar Tropfen mitgeben hat er sich mit fast 300 Euro durchaus gut bezahlen lassen!

Trotzdem hatte Gulli noch massive Schmerzen und deshalb haben wir unseren Vereinstierarzt benachrichtigt. Der war im Urlaub, konnte aber anhand eines Fotos direkt sagen, dass wir einen absoluten Notfall hatten ("einschmelzender Ulcus") und umgehend in eine Klinik müssen. Danke nochmal an Roman Thissen und Cory Weber, die beiden haben uns schon oft geholfen und in diesem Fall wahrscheinlich Gullivers Leben gerettet.

Gulliver_20250609_110651

Gulliver-20250612-WA0006

Gulliver-20250612-WA0010  Gulliver-20250612-WA0009

Wir  haben uns also direkt auf der Suche nach einer Klinik gemacht, die einen Augenspezialist an Bord hat. Da auch die Kliniken ein Band laufen haben und man keine Auskunft mehr bekommt, sind wir nach Hofheim gefahren. Mittlerweile war das Auge von Gulliver massiv schlimm verändert. Man sah, dass der Ulcus riesig wurde und das Auge eine Delle bekam. In Hofheim wollte man sich das Auge nicht einmal ansehen, wir sollten den Papierkram erledigen und dann mit mindestens 2 Stunden Wartezeit rechnen. Diese Zeit hatten wir aber nicht und das habe ich mehrfach erklärt. Das Auge verschlimmerte sich zusehends und drohte auszulaufen und da Gulli eine Narkose nicht mehr überstehen würde, würden wir unser Hundchen verlieren. Wir haben mehrfach gebeten, dass mal jemand das Auge ansieht und haben nur zu hören bekommen, dass das im Krankenhaus auch der Reihe nach geht und es keine Ausnahmen gibt. Dass das völliger Quatsch ist und die Behandlung nach der Schwere der Verletzung richtet, war der Helferin nicht zu erklären.

Wir haben also die Wartezeit dazu genutzt, weitere Kliniken anzurufen und dabei eine Augenklinik in Staufenberg bei Marburg gefunden. Als die Helferin von Hofheim dann plötzlich auch noch sagte, dass sie sowieso keinen Augenarzt im Notdienst hätten sind wir sofort nach Staufenberg gedüst. Dort empfing man uns freundlich, erkannte sofort die Gefahr für Gulliver und setzte alles daran, dem kleinen Kerl erstmal die schrecklichen Schmerzen zu nehmen. Selten sind wir so freundlich und höflich behandelt worden, die Tierärztin fragte uns sogar noch, was denn bei uns los sei, sie hätte 6 Hunde aus der Pfalz im Notdienst gehabt und das sei ungewöhnlich. Wenn allerdings der Notdienstplan nicht veröffentlicht wird, muss man lange nach Hilfe suchen und dass 6 Tiere in Staufenberg vorstellig wurden, lässt darauf schließen, wieviele Tierbesitzer dringend Hilfe brauchten und wohl niemanden gefunden haben. Staufenberg ist über 130 km von uns entfernt und behandelt nur Augenerkrankungen!

Gulliver bekam endlich kompetente Hilfe, es wurde ein Abstrich gemacht und er bekam jede Menge Augentropfen, die wir ganz genau nach Plan eintropfen müssen. Seine Chancen stehen 50:50 und wir versuchen alles für ihn möglich zu machen. Ohne die Hilfe dieser Klinik hätten wir Gulliver ganz sicher verloren.

Passieren euch solche Sachen auch immer an Wochenenden, Feiertagen oder nachts?

 

08.06.2025

Batwin ist nun auf der Pflegestelle und hat sich erstmal richtig ausgeschlafen. Er ist auch mit den Hunden von Gabi und Renate sehr freundlich und völlig problemlos. Nachts schläft er brav in seinem Körbchen und so wie es im Augenblick aussieht, ist er sogar stubenrein. Wir haben den Eindruck, dass Batwin schon einmal in einer Familie gelebt hat, denn er scheint die Abläufe zu kennen und kann sogar schon Treppen laufen. Besser kann es gar nicht sein. Ein so unproblematisches Hündchen sollte recht schnell ein neues Herrchen/Frauchen finden.

Leider haben wir Probleme mit unserem mittlerweile schon fast 15 Jahre alten Gulliver. Der kleine Kerl hat sich ganz offensichtlich sein linkes Äugelchen verletzt und wir sind auf der Suche nach einem Tierarzt, der sich damit auskennt. Immer passiert so etwas am Wochenende, am Feiertag oder nachts...

 

07.06.2025

Batwin ist heute sogar früher als erwartet angekommen. Der Verkehr hat sich in Grenzen gehalten und so ist der liebe und sehr vorsichtige Junge jetzt schon abgeholt und in Polch bei seinen Pflegemüttern. Batwin ist kleiner als wir dachten und bringt nicht einmal 10 kg auf die Waage. Das zarte Bübchen hat sich bei uns sofort ins Rudel eingefügt, es gab nicht einmal einen Knurrer. Christian ist immer derjenige, der sich aufbläst und erklären muss, dass eigentlich er hier der Chef ist. Zum Glück beachten das die anderen Hunde nicht und auch Batwin wollte sich nicht mit Christian streiten. Er begutachtete den Garten, schnüffelte alle Hunde gründlich ab und futterte eine große Portion Hühnerfleisch mit Reis und dazu sogar noch etwas Trockenfutter. Satt fuhr er dann nach Polch, um sich dort mit den Hunden der Pflegefamilie anzufreunden.

Wir sind sicher, dass der freundliche Hund die nächsten Stunden fest schlafen wird. Er muss todmüde sein, so eine Fahrt von Spanien nach Deutschland ist kein Kinderspiel und manchmal brauchen die Hunde 2-3 Tage bis sie den fehlenden Schlaf nachgeholt haben. Immerhin wissen sie nicht was mit ihnen passiert, sie werden nicht mehr gefüttert und dann in Boxen in einem Transporter gepackt. Das ist sicher sehr aufregend, vielleicht erscheint ihnen die Fahrt sehr lang, vielleicht verschlafen sie die meiste Zeit. Wir wissen nie mit welchem Charakter wir es zu tun bekommen. Batwin war sicherlich wach denn er erscheint uns müde und wir sind sicher, dass er bei Renate und Gabi erstmal ein weiches Plätzchen suchen und dann tief schlafen wird.

Was die Hunde erst nach einigen Tagen begreifen ist, dass ihr Leben sich ab jetzt verändern wird. Es gibt keine Zwinger mehr und sie sind nicht mehr einer von Vielen. Ab jetzt haben sie alle Chancen ein glückliches Leben führen zu dürfen.

Wir hoffen, dass Batwin bald seine endgültige Familie bekommt und für den Rest seines Lebens so geliebt wird, wie wir uns das für alle unsere Hunde wünschen.

Batwin_20250607_104034_mN

Batwin_3742  Batwin_3754

Batwin_20250607_104046

Batwin_3813

 

06.06.2025

Für Batwin steht nun die Abreise nach Deutschland auf dem Kalender. Der süße Bub wird am Samstag Vormittag bei uns ankommen und kann, sobald wir ihn uns angesehen haben, er gefüttert und fotografiert ist, von seiner Pflegestelle abgeholt werden. Wir hoffen, dass alles gut klappen wird und am Samstag nicht überall Staus zu erwarten sind. Das Pfingstwochenende nutzen erfahrungsgemäß viele Leute zu einem kleinen Urlaub und dann sind die Straßen oft so voll, dass man von einem zum nächsten Stau fährt. Warten wir es ab und drücken wir mal alle ganz feste die Daumen!

Batwin_20250517_120905_Mn

 

05.06.2025

Vor vielen Jahren hatten wir eine süßes kleines Hundemädchen an ein junge Frau nach Wiesbaden vermittelt. Das ist jetzt 14 Jahre her und als ich eine Email von der Besitzerin bekam, war ich darauf gefasst, dass uns wieder eine schlimme Nachricht erreichen würde. Weit gefehlt! Die kleine Lorena, die von allen nur Bärli genannt wird, ist 15 Jahre alt und absolut munter. Ihre Besitzer haben sich zum Geburtstag der Kleinen etwas ganz besonderes einfallen lassen und ihr zu Ehren eine große Party veranstaltet. 60 Gäste waren da und haben Bärli gebührend gefeiert. Anlass dazu gab es reichlich, denn das süße Hündchen begleitete ihr Frauchen auf alle Stationen ihres Lebens. Sie zog mit ihr von Wiesbaden nach Heidelberg und von Bilzingen nach Saarbrücken. Vom BWL-Studium bis hin zur Approbation als Psychotherapuetin war Bärli mit dabei und unterstützte Frauchen auch mal - wenn auch nicht als voll ausgebildeter - aber doch als super geeigneter Therapiehund.

Lorena_unbenannt-18_mN

Für die große Party wurden extra Bärli-Fan-Artikel kreiert und mit dem Erlös dieser tollen Veranstaltung wurden wir bedacht. Die Tierhilfe Phönix e.V. freut sich riesig über eine gigantische Spende von 1020 €!!!

Lorena_PXL_20250531_160103403

So etwas gab es noch nie und ganz besonders schön fanden wir, dass das Geld mit dem Hinweis überwiesen wurde, dass wir eine tolle und wichtige Arbeit machen, dass man hofft, dass wir noch lange weitermachen und dass man uns/der Tierhilfe Phönix auch mal etwas zurückgeben wollte. Ist das nicht supernett? Wir sind jedenfalls komplett von den Socken und bedanken uns ganz herzlich für diese ganz spezielle Spende!

Bärli, du bist ein Schatz und wir haben ganz sicher das richtige Frauchen für dich ausgesucht. Dieses tolle Frauchen ist seit 2023 übrigens mit Verstärkung unterwegs, denn sie hat geheiratet und natürlich war die kleine Hundedame der Ehrengast. Jetzt kümmern sich zwei liebe Menschen um die kleine Nase und das ist auch gut so, denn auch Lorena ist älter geworden, sie hat Arthrose und braucht Medikamente. Natürlich entwickelt ein alter Hund auch seine speziellen Eigenarten und vielleicht ist das Zusammenleben dann anders als früher. Wir sind sicher, dass Bärli von ihren beiden Menschen das Leben so schön gemacht bekommt wie nur irgendwie möglich und wir hoffen, dass sie uns allen noch ganz lange erhalten bleibt.

Wir wünschen alles Gute zum 15. Geburtstag, mögen noch viele folgen!

Lorena_20250602-WA0002 Kopie

 

03.06.2025

Nachfragen nach Griechischen Landschildkröten sind relativ selten, trotzdem werden weibliche Tiere ab und zu noch gesucht. Da Männchen nicht mit anderen männlichen Tieren vergesellschaftet werden sollten, weil es immer zu Revierkämpfen und damit vermeidbarem Stress kommt, haben wir eindeutig einen Überschuss an männlichen Tieren, die wir schlecht vermitteln können. Optimal wäre die Haltung von 3 - 4 Weibchen zu einem Männchen.

Leider stellen wir bei Fund- oder Abgabetieren immer wieder fest, dass die Besitzer offenbar sehr wenig über die Bedürfnisse der Tiere wissen. Ein gut strukturiertes Freigehege mit vielen sonnigen Plätzchen und Rückzugsmöglichkeiten ist Grundvoraussetzung zur Haltung von Griechischen Landschildkröten. Natürlich sind auch wärmeisolierte Verstecke wie z. B. Frühbeete oder Gewächshäuser ein MUSS, weil in unseren Breiten das Frühjahr und der Herbst nachgeahmt werden müssen. Dafür ist natürlich technische Unterstützung notwendig. Weibliche Tiere brauchen zudem auch noch einen Eiablagehügel.

All diese Dinge sind absolut notwendig, um eine artgerechte Haltung von Landschildkröten zu gewährleisten. Dass eine tägliche Fütterung selbstverständlich ist, muss leider erwähnt werden, denn die Tiere, die wir bisher bekamen, waren alle stark abgemagert und das nicht erst seit einigen Wochen. Am Schild kann so eine Mangel- oder Fehlernährung gut nachverfolgt werden. Verformte Panzer, platte oder auch eingesunkene Schilde zeigen, wie schlecht ein Tier versorgt wurde. Vielen Haltern ist gar nicht bewusst, dass diese Schildkröten nur zwischen 40 % und 60 % an Luftfeuchtigkeit benötigen, ein Hygrometer ist deshalb ebenfalls ein absolutes Muss. Natürlich mögen es die Tiere auch, wenn sie besprüht werden und ein stets gefüllter Wassernapf ist Pflicht. Ein Tier, das in Gefangenschaft gut 80 - 100 Jahre alt werden kann, muss wegen schlechter Versorgung nicht nach 30 Jahren sterben. Um es einem Tier, das uns wahrscheinlich überlebt, behaglich zu machen, muss man über einiges an Wissen verfügen.

Griechische Landschildkröten sind grundsätzlich nicht für die Haltung in Wohnungen geeignet. Sie brauchen naturnahe Bedingungen und viel Platz, um sich zu entfalten, sie müssen ihr natürliches Verhalten ausleben können. Eine Schildkröte, die sich gesund entwickeln soll, braucht UV-B-Strahlen, dies ist zur Bildung von Vitamin D3 notwendig. Wichtig sind natürlich auch angemessene Temperaturen, sie liegen bei ca. 25 - 35 °C. Das heißt, ohne eine UV-B Lampe, eine Wärmequelle, einen Hygro- und Thermometer geht es bei uns nicht!

Die Ernährung der Tiere besteht aus Gras, Kräutern und anderen Pflanzen, die im Gehege vorhanden/angepflanzt sein sollten. Einige Pflanzen, wie z.B. Gurken, Tomaten und Obst sowie tierische Lebensmittel, wie z. B. Eier oder Katzen-/Hundefutter sollten Schildkröten gar nicht bekommen. Getrocknetes Kräuterheu ist allerdimgs eine optimale Beikost. Wer Schildkröten falsch ernährt, sorgt dafür, dass mehr Harnsäure anfällt, die - neben Harnstoff und einem ganz geringen Teil Ammoniak - ein Endprodukt des Proteinstoffwechsels ist. Die Salze der Harnsäure lagern sich in den Nieren und inneren Organen an, später dann in den Gelenken. Dies ist für die Tiere schmerzhaft und ergibt das uns allen bekannte Bild der Gicht! Die Tiere können sich vor Schmerzen oft nicht mehr bewegen. Obst erzeugt Durchfall... usw.

Die Tiere halten 3 - 4 Monate Winterstarre und haben auch sonst einige Besonderheiten, die sie von Säugetieren unterscheiden. Schildkröten zählen zu den ältesten Wirbeltieren der Welt, sie haben unsagbar lange überlebt und sollten jetzt nicht Opfer unwissender Tierhalter werden. Eine Haltung im Zimmer-Terrarium ist weder gut noch artgerecht und macht die Tiere krank! Bloß weil Schildkröten nicht schreien können und man ihr Leid nicht hört, darf man ihnen keine grausamen Haltungen zumuten. Diese Tiere leiden still und sterben qualvoll und langsam...

turtles-3613293_1280

 

01.06.2025

Wenn wir zu hilflosen Vögeln gerufen werden, sage ich immer schon am Telefon, dass den Tieren bitte weder Futter noch Wasser eingetrichtert werden darf. Oft ist es schon zu spät und wir wissen schon bei der Abholung eines Vogels, dass er wahrscheinlich innerhalb kürzester Zeit versterben wird, weil die Finder es wieder einmal "gut gemeint" haben.

So auch gestern, als wir eine kleine Dohle in Wallertheim abgeholt haben. Der Jungvogel lag auf dem Rücken in einer Wasserlache, die durch unfachmämmisches Wassereinflößen entstanden war. Das Wasser gelangt in die Atemöffnung des Vogels und verursacht eine Lungenentzündung, an der das Tier verstirbt. Ich weiß, dass die Menschen denken, sie würden dem Tier helfen. Tatsächlich töten sie es. Was ich nicht verstehe ist, dass jeder von uns die Welt in der Tasche trägt und man doch buchstäblich alles bei irgendeiner Plattform erfragen kann.

Ich habe spaßeshalber mal die Frage gestellt: "Darf man einem verletzten Vogel Wasser eingeben?" Antwort: "NEIN! Es besteht die Gefahr, dass das Wasser in die Lunge gelangt und der Vogel ersticken könnte." Man kann auch eingeben: "Vogel gefunden- was nun?" Antwort: "NICHT füttern, KEIN Wasser eingeben."

Wieso kann man übers Internet Flüge buchen, Telefonnummern erfragen, Öffnungszeiten nachgucken, alles Mögliche einkaufen und dann nicht einmal herausbekommen, was man mit einem hilflosen Vogel (nicht) machen soll? Jeder von uns hat ein Handy in der Tasche und nutzt es oft viele Stunden am Tag. Wieso müssen so viele Tiere wegen der Dummheit von uninformierten Menschen sterben? "Ei, ich hab gedacht..., mer wussten es net besser..., woher soll mer des dann wisse..." will ich einfach nicht mehr hören, wenn man die Antwort auf so einfache Fragen doch in der Tasche hat! Es fällt mir schwer, in solchen Fällen freundlich zu bleiben und den Menschen ruhig zu erklären, dass das Tier DANK ihrer HILFE nun sterben wird. Wenn die Antwort dann ist "Na ja, mer ham ja genuch dadevon...", dann steigt mein Blutdruck und ich verabschiede mich besser schnell...

Tote-Taube-952516_1280

 

zum Mai 2025