Phönix-Tagebuch
- Februar 2015 -
28.02.2015
Der kleine Pelon hat Interessenten, was uns sehr freut, hauptsächlich weil vor einiger Zeit schon unsere wunderschöne Bretona Mona zu dieser tollen Familie gegangen ist. Wenn die beiden Hundchen sich mögen, wird Mona bald einen wirklich lieben Spielkameraden bekommen.
Trasgo bekommt ebenfalls morgen Besuch, die Interessentin hatte sich schon lange bevor Trasgo überhaupt in Deutschland war für ihn begeistert. Nach einem erfolgreichen Vorgespräch wird sie morgen mit ihrer Podenca zu dem lieben Jungen fahren und austesten, ob die beiden glücklich miteinander werden könnten.
Luteria hatte auch Besuch und natürlich hat man sich direkt in die hübsche Nase verliebt. Ob sie allerdings mit Kleintieren klar kommt, wissen wir nicht. Jessy wird deshalb mit Luteria morgen eine Fahrt mit der Fähre über den Rhein machen. Es wäre schön, wenn unsere tolle Maus sich bei Kleintieren besser benehmen würde als bei Katzen... wir werden es morgen wissen.
Wir haben heute versucht, getreidefreie Hundeleckerchen mit Kartoffelmehl zu backen. Unsere Hunde haben schon einen großen Teil davon gegessen und das ist auch gut so, denn vorzeigbar waren sie nicht. Der Versuch ist vollkommen daneben gegangen und letztendlich haben wir Vollkornmehl untergemischt, um nicht alles in dem Biomüll befördern zu müssen. Natürlich haben wir auch Leberwurstkekse gebacken und unsere neuen Ausstechförmchen und Keksstempel ausprobiert. Das Ergebis war toll, jetzt gibt es zu unseren vielen anderen Förmchen noch Leckerchen mit Smilies, Fischen und ganz tolle gestempelte Glückskekse!
Nachdem wir dann noch einige Hunde- und Katzenkissen für den Stand im März gestopft hatten und Ina uns noch kleine Kisschen gefüllt mit Katzenminze und Baldrian für die Stubentieger nähen will, sind wir, trotz der nicht funktionierenden getreidefreien Leckerchen, recht zufrieden mit unserem Tag!
27.02.2015
Nachdem ich ein Telefonat mit einer Dame, die einen Hund von TierEngel-Grenzenlos übernommen hatte, im Tagebuch erwähnt habe, hat sich ein Shitstorm auf Facebook über uns entladen. Ich werde das dort nicht mehr weiter kommentieren und irgendwann einfach löschen. Die Posts sind zum Teil so unterirdisch, dass die Leute wohl mehr von sich preisgeben, als sie eigentlich wollen. Das hat nichts mehr mit Tierschutzarbeit zu tun und deshalb widmen wir uns wichteren Dingen. Alle relevanten Informationen liegen mittlerweile den Veterinärämtern vor, dort werden die Entscheidungen gefällt, darum müssen wir uns nicht mehr kümmern.
Wir stecken immer noch in den Vorbereitungen für unseren Info-Stand in der Anhäuser Mühle. Alexandra näht die tollsten Dinge, von denen ich sogar schon einen großen Teil abholen konnte. Ina knüpft an den Liegekissen für Katzen und Hunde und wir versuchen uns immer noch an tollen Rezepten für Hundeleckerchen. Da mir noch getreidefreie Kekse fehlen, habe ich heute mal Kartoffelmehl gekauft, vielleicht gelingt es mir damit einen appetitliches Leckerchen zu zaubern. Unsere Hunde werden wieder einmal als Vorkoster herhalten müssen... Wenn jemand von euch ein sicheres Rezept haben sollte, dann wäre ich dankbar dafür. Es sollten sich keine Blasen auf den Keksen bilden, die Teile sollen wirklich hart werden und natürlich den Hunden auch schmecken. Ich habe schon einige Fehlversuche hinter mir, und langsam kriegen unsere Hunde Hüftgold, speziell Pheusy. Es wäre toll, wenn mal was auf Anhieb klappen würde.
Außerdem sammeln wir schon seit einigen Wochen wieder für unser Sommerfest Tombolapreise. Vielleicht kennt ja jemand einen netten Winzer, der uns unterstützen möchte. Es werden noch einige Weinflaschen gebraucht und natürlich würden wir uns auch über andere 'Erzeugnisse' freuen. Es sind nur noch sechs Monate bis zum Sommerfest, bis dahin liegt noch eine ganze Menge Arbeit vor uns und wir können jede Hilfe gebrauchen.
26.02.2015
Ich hatte auf unserer Facebookseite ein Video von einer etwas missglückten Löwennummer im Zirkus geteilt. So viele Kommentare hatte ich wirklich nicht erwartet und alle waren ganz einhellig der Meinung, dass Tiere im Zirkus nichts zu suchen hätten. Ich bin mal gespannt, wieviele Zuschriften, Kommentare und Likes ankommen werden, wenn am 03.03.15 das ZDF den Frontal21-Bericht ausstrahlt. Mittlerweile bin ich mir ganz sicher, dass wir eine Gesetzesänderung erreichen werden. Die Stimmung in der Bevölkerung ist umgeschlagen und nur noch die wenigsten Menschen finden Zirkusvorführungen mit Tieren schön. Ich würde mich jedenfalls riesig freuen, wenn wir mit unserer Arbeit ein klein wenig dazu beitragen könnten, dass diese sinnlose und ethisch einfach nicht vertretbare Tierhaltung im Zirkus bald der Vergangenheit angehören würde. Leider bekommen wir nicht von allen Seiten Unterstützung. So weigert sich unser Veterinäramt gerade, uns Informationen über den Zirkusbesuch des Zirkus Weisheit vom 07.02.14 zu geben (Uwe wurde dabei von Zirkusmitarbeitern verletzt). Einer höflichen Anfrage der Tierhilfe Phönix e.V. folgten Häme und Herabwürdigungen des Veterinäramtsleiters. So etwas geht natürlich nicht und das muss sich auch niemand gefallen lassen. Es wäre einfacher, mit den Vertretern dieser Behörde zusammenarbeiten zu können, als ständig mit ihnen kämpfen zu müssen. Wenn man bedenkt, dass diese Beamten vom Bürger bezahlt werden und dass Sie dem Bürger auch auskunftspflichtig sind, dann ist so ein Verhalten mehr als ärgerlich!
25.02.2015
Für unseren Stand am 28. und 29. März in Monsheim haben wir heute selbstgemachte Hunde- und Katzenkissen gestopft. Das Füllmaterial ist sehr teuer und deshalb habe ich von einer Bettenfabrik Abschnitte und Reststücke aus der Produktion geholt. Man muss dann das Füllmaterial einfach rauslösen und hat es umsonst. So war jedenfalls die Theorie, dass das unglaublich kraftraubend ist und nicht so einfach wie gedacht, merkten wir schon nach wenigen Minuten. Wir waren schon ganz verzweifelt, bis unsere Männer uns geholfen haben. Sie haben die vernähten Stoffteile mit viel Kraft einfach abgerissen und wir mussten das Füllmaterial nur noch kleinzupfen und in die Kissen stopfen. Nach einer Stunde hatten wir 15 Liegekissen gefüllt und wir haben sogar noch Material für bestimmt 10 weitere Kissen übrig.
Unser Problem mit den spanischen Amtsveterinären scheinen wir im Augenblick nicht lösen zu können. Eine neue Verordnung umzusetzen, ist immer schwiegrig und bringt oft auch viele Irritationen mit sich. Welche Bedeutung sie für die Tierschutzvereine hat, darüber hat sich ganz bestimmt niemand Gedanken gemacht. Im Augenblick stehen alle recht ratlos vor einem Berg voller Probleme. Von Deutschland aus kann ich leider gar nichts machen und nun müssen wir abwarten, wie die Spanier damit umgehen. Setzen sie die Verordnung um, dann werden die meisten Vereine große Probleme haben, Tiere aus unterschiedlichen Provinzen zu holen. Es werden viel weniger Hunde ausreisen dürfen und die spanischen Tierheime werden innerhalb kürzester Zeit aus den Nähten platzen. Dass dann wieder Hunde und Katzen getötet werden, ist klar. Da das bestimmt niemand will, gehe ich mal davon aus, dass man in Spanien mit Hochdruck versuchen wird, diese komische Verordnung tierfreundlich auszulegen... Gut ist jedenfalls, dass ab jetzt alle Tiere im Tierheim kastriert und gechipt werden müssen. Dafür haben wir uns viele Jahre stark gemacht, dass die Verordnung gerade jetzt kam, hat uns dann tatsächlich überrascht. Die wirtschaftliche Situation Spaniens ist schlecht und die Tierheime werden oft nicht mehr von den Städten und Gemeinden unterstützt. Wie die zusätzlichen Kosten für Kastrationen und Chips nun aufgebracht werden sollen, weiß noch keiner. Für uns ergibt sich daraus allerdings keine Veränderung, wir haben noch nie ein unkastriertes Tier aus Spanien ausgeführt.
Auf unseren Tagebucheintrag von gestern haben wir viele Nachfragen bekommen. Ich kann jetzt noch nicht so viel dazu sagen - nur, dass wir natürlich die zuständigen Veterinärämter eingeschaltet haben. Dort wird jetzt alles Notwendige veranlasst. Sobald wir neue Informationen haben, werden wir darüber berichten.
24.02.2015
Selten hat mich ein Anruf so fassungslos gemacht wie der einer Dame aus dem Mainzer Raum, die gerne etwas Gutes tun wollte und uns eine Pflegestelle anbot. Im Laufe des Gespräches erfuhr ich dann, dass sie eine Hündin aus Rumänien besitzt, die sie vor ca. 5 - 6 Monaten in Koblenz gekauft hätte. Dieser Hund sei noch nie vor der Haustür gewesen, er uriniere immer auf ein Handtuch und setze auch in der Wohnung den Kot ab. Das Tier sei ängstlich und sie hätte keine Chance den Hund auszuführen. Das Tier stamme von einer Organisation, die aus einem Bordell heraus agieren würde, man habe ihr den Hund in einer Box mitgegeben, sie habe 250 € bezahlt, das Tier erst Zuhause aus der Box gelassen und damit erstmalig gesehen. Da mir die Schilderung der Dame sehr merkwürdig erschien - wer kauft schon einen Hund in einem Bordell - kontrollierte ich die Angaben während des Telefonats per Internet. Tatsächlich fand ich ihre Angaben bestätigt (hier nachzulesen:
Ich wusste, dass es viele 'Organisationen' gibt, die auch gerne über Facebook agieren und denen es nicht um Tierschutz, sondern um andere Beweggründe geht. Dass es aber Menschen gibt, die trotz ständiger Warnungen vor illegal eingeführten Hunden aus Rumänien, Bulgarien usw., sogar Hunde aus einem Bordellbetrieb kaufen, sich den Hund nicht einmal ansehen und erst zuhause die 'Mogelpackung' öffnen, so etwas wusste ich nicht. Der Hund, dem es offensichtlich nicht nur an Sozialisierung fehlt, wird jetzt ein Leben in einer Wohnung verbringen. Dass das nicht tierschutzgerecht ist, ist jedem klar. Ich bin so schockiert über das vorhin geführte Telefonat, dass ich erstmal eine Nacht darüber schlafen muss, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können.
23.02.2015
Wir versuchen mit Hochdruck, eine Möglichkeit zu finden, um unsere Hundchen aus Spanien heraus zu bekommen. Den ganzen Tag habe ich deshalb telefoniert und E-Mails geschrieben, trotzdem bin ich heute abend kein bisschen schlauer. Ich kann diesen ganzen Heckmeck nicht so richtig nachvollziehen und finde nur Leute, die immer wieder das neue Gesetz nachplappern, aber offensichtlich nicht verstehen. Es muss möglich sein, einen komplett durchgeimpften Hund, egal wo er geimpft wurde, dem Amtsveterinär zur Ausreise vorzustellen und die Frachtpapiere für ihn zu beantragen. Dabei muss es unerheblich sein, wo der Hund geimpft wurde und von wem, immerhin haben wir internationale Impfpässe. Ich habe langsam den Verdacht, dass da irgend jemand etwas falsch verstanden hat und nun alle diesen Blödsinn glauben. Eine logische Erklärung gibt es für mich nicht.
Seit Tagen haben wir kaum noch Anrufe für unsere Hundchen. Ich weiß nicht, woran es liegt und ich versuche nicht daran zu denken, dass noch so viele Hundenasen in Spanien warten, die hier gerne ein schönes Zuhause hätten. Ohne Interessenten kann ich keine Hunde vermitteln, so einfach ist das. Ich übe mich im Warten auf bessere Zeiten...
Von Henry habe ich heute wieder ein tolles Bild geschickt bekommen. Silke scheint zu merken, wenn ich an sie und Henry denke, bis jetzt hatte ich immer wenige Tage später eine E-Mail oder ein Foto auf dem Rechner.
Das Gleiche gilt für Lisa und Enrico, heute gab es ein Foto von Lilly (Naomi) mit dem neuen Futterschälchen. Das alte Schüsselchen war irgendwie ungeeignet, beim Fressen sind der kleinen Nase immer die Beinchen weggerutscht, und so brauchte sie ein anderes, höheres Schälchen.
Jetzt kann sie stressfrei essen, gut schmecken tut es ja immer. Außerdem entdeckt sie gerade Möhren als Spielzeug. Sie werden in kleine Stücke zerteilt und in Katzenmanier bespielt, dann essen die anderen die Krümel auf. Das Leben ist in die kleine Maus zurückgekehrt und wir sind so froh, dass sie jetzt ihr endgültiges Zuhause gefunden hat!
22.02.2015
Von allen unseren Neuankömmlingen gab es positive Rückmeldungen! Feliz ist sogar schon stubenrein und geht schön an der Leine spazieren. Wir sind ganz stolz auf den braven Jungen! Trasgo ist ein superverschmuster Kuschelhund, der die Katzen völlig in Ruhe lässt und sich eher darauf konzentriert, ständige Streicheleinhiten abzubekommen. Monte hat, so wie ich das auf Facebook sehen konnte, einen Sessel für sich erobert und die Familie komplett um die Pfote gewickelt. Bei dem wuscheligen Wicht war das auch nicht anders zu erwarten. Pelon taut langsam auf und es gibt schon die ersten wirklich schönen Bilder von ihm. Dem Bub werden wir aber noch etwas Zeit lassen müssen.
Leider gibt es im Augenblick in Spanien große Probleme mit den Ausfuhrpapieren der Hunde. Durch ein neues Gesetz sind die Amtsveterinäre gezwungen, nur noch die Tiere abzunehmen, die auch in ihrer Provinz im Tierheim waren. Für uns ist das jetzt ein wirklich großes Problem, denn wir haben Hunde aus unterschiedlichen Provinzen, und natürlich können wir nicht für jeden Hund einen extra Transport buchen. Wie das in Zukunft genau aussehen wird, wissen wir noch nicht. Librada kann keine Frachtpapiere anfordern, da sie kein Tierheim hat. Sie ist nur die Pflege- und Auffangstation. Cieza liegt in der Provinz Valencia und Villena gehört zu Alicante. Es kann durchaus sein, dass wir erstmal keine Hunde mehr aus Cieza holen können und abwarten müssen, bis das Problem von den Veterinären geklärt worden ist. Zur Zeit betrifft es sechs unserer Hunde, sie dürfen nicht mit unserem Transporteur ausreisen, weil der Amtsveterinär aus Villena die Papiere von Cieza nicht mehr abzeichnet. Es wäre schön, wenn uns die Bürokratie nicht auch noch Steine in den Weg legen würde. Ich frage mich, wieso den Tierschutzvereinen das Helfen noch erschwert wird.
21.02.2015
Endlich sind unsere Hundchen da! Sie sind gut angekommen und haben gleich im Garten mit unseren Rackern gespielt. Alles ging ganz problemlos, die neuen Halter haben die Kleinen schon abgeholt und damit hatte das lange Warten endlich ein Ende. Von Pelon, der in Alzey auf der Pflegestelle ist, habe ich sogar schon schöne neue Bilder bekommen. Der liebe Junge ist sehr erschöpft und scheint sein Glück noch nicht fassen zu können, er will nur Liebe, und Carmen kümmert sich jetzt ganz besonders intensiv um ihn. Er hat wohl einiges durchgemacht und ist noch sehr unterwürfig und vorsichtig, weder die Katzen noch die Häschen interessieren ihn, er will sich erstmal nur ausruhen. Wir kennen das schon und wissen, dass manche Hunde erstmal schlafen müssen. Es kann eine Zeitlang dauern, bis sie den in Spanien erlebten Stress und die Angst verdaut haben. Erst dann fangen sie an, ihr neues Leben zu genießen. Bei Carmen ist Pelon wunderbar aufgehoben, sie kennt sich bestens aus und wird ihm die Freude am Leben schnell zurückgeben.
Trasgo ist bei Angelika und Harry auf der Pflegestelle. Der Bub ist jetzt ein Jahr alt und scheint alles, was so mit ihm passiert, einfach anzunehmen und toll zu finden. Er fand unseren Garten super, hat sofort mit Jairo wild getobt, das Essen hat ihm geschmeckt und unseren Besuch hat er sofort angeschwänzelt. Mit Angelika ist er brav mitgegangen und mit ihrem Sohn hat er sofort gespielt, das Brustgeschirr hat er angelassen und nicht beknabbert. Ihm scheint einfach nichts Angst zu machen. Wir sind sicher, dass er ein ganz unkomplizierter kleiner Hund ist, der einfach nur Spaß am Leben hat und bestimmt noch nichts wirklich Schlimmes erlebt hat. Mit Angelikas und Harrys Hundchen wird er bestimmt schön spielen können, und wir hoffen, dass er mit den Katzen ebenfalls keine Probleme hat.
Wenn so ein 'Ankunftstag' unserer Glückspilze zu Ende geht, dann sind wir immer sehr erschöpft und müde. Trotz all dem Stress, es sind es die schönsten Momente im Monat. All das, auf was man zum Teil Monate hingearbeitet hat, passiert in wenigen glücklichen Augenblicken. Wir werden die Gesichter der Menschen, die so lange auf ihre Lieblinge gewartet haben und sie dann endlich erleichtert in die Arme schließen können, nie vergessen. Monte und Feliz sind gestern empfangen worden wie die Prinzchen, beide Familien hatte schlaflose Nächte vor Aufregung und Vorfreude. Wir durften Zeuge davon sein, wie sich für die beiden Nasen die ganze Welt verändert hat - was kann es Schöneres geben?!
20.02.2015
An manchen Tagen sitze ich wirklich viel zu lange am Computer. Heute tut mir der Rücken weh, weil ich tatsächlich nichts anderes gemacht habe als Telefonieren und Papierkram. Morgen kommen unsere Hundchen und es ist immer noch einiges vorzubereiten. Wir freuen uns riesig auf die Nasen und sind wie jedesmal etwas aufgeregt, es soll ja alles perfekt klappen. Feliz und Monte werden schon von ihren Familien erwartet, Trasgo und Pelon sind ab morgen dann auf ihren Pflegestellen. Alle müssen erstmal richtig zur Ruhe kommen und lernen, wie das Leben in Deutschland so funktioniert. Ich habe heute noch einen kleinen gestromten Jungen für uns ausgesucht. Die spanische Familie kann ihn nicht behalten und so werden wir ihn übernehmen. Er heißt Zack und soll ca. 4 Monate alt sein. Ich kann es kaum glauben, wenn ich sehe, wie welpig er noch ist. Mal abwarten, was der Veterinär dazu meint.
Ich weiß nicht wieso es mir nicht früher aufgefallen ist, aber irgendwie haben wir im Augenblick fast nur Rüden in der Vermittlung. Ich werde mal versuchen, ganz gezielt nach Mädels Ausschau zu halten.
19.02.2015
In den letzten Tagen erreichten uns ganz viele Dankesschreiben von den unterschiedlichsten Organisationen aus Spanien und natürlich haben auch wir uns bei unseren großen Futterfabrikanten bedankt. Sie haben uns zum Teil mit enormen Futtermengen bedacht und deshalb habe ich Noelias Video sowie Fotos vom Be- und Entladen des Lkws geschickt. Ein Futterfabrikant hat sich so sehr darüber gefreut, dass er uns direkt wieder mit einer riesigen Spende unterstützte! Jetzt kann ich nur hoffen, dass Stephan uns das Futter abholt und vielleicht sogar auch einlagert, dann hätten wir eine Sorge weniger!
Vielleicht habt ihr gesehen, dass heute ein schöner großer Bericht über die Tierhilfe Phönix im Wochenblatt war. Vielleicht interessieren sich dadurch einige Leute mehr für unsere Hundchen.
Am 28. und 29. März haben wir in Monsheim einen Stand, an dem wir selbstgebastelte Dinge und unsere Leckerchen verkaufen können. Bisher haben wir nur wenige Dinge von unseren Mitgliedern bekommen, die wir verkaufen können. Da der Stand 60 € Gebühr gekostet hat, wäre es schade, wenn wir nur die Leckerchen verkaufen könnten und hinterher vielleicht nichts für den Verein hängen bliebe. Deshalb gleich zwei Bitten an euch: Falls ihr handwerklich begabt seid - bastelt, näht, malt, was das Zeug hält und falls ihr an einem der beiden Tage etwas Zeit für uns habt, stellt euch ein paar Stündchen an unseren Stand und helft uns, unsere Sachen zu verkaufen. Helfer können sich ab sofort gerne bei mir melden! Wer sich im Internet über den Markt informieren möchte, kann sich auf der Homepage von Frau Kammer schlau machen.
Angemeldet sind über 100 Stände mit wirklich tollen Sachen. Beim Überfliegen des Programms habe ich Lederschmuck, Schokofrüchte, Keramik, Gürtel, Schmuck, Feinkost, handbemalte Stoffe, Seidenschals, Emaille-Arbeiten usw. gefunden. Das wird bestimmt interessant!
Übrigens, wer bei uns am Stand hilft, spart sich die 3,50 € Eintritt! :) Öffnungszeiten sind 28.03.15 von 13 - 18 Uhr und 29.03.15 von 11 - 18 Uhr. Wir werden wegen des Aufbaus natürlich immer etwas früher dort sein.
18.02.2015
Vor ca. einem Jahr wurde Uwe von den Zirkusleuten des in Wörrstadt gastierenden Zirkus Manuel Weisheit völlig grundlos schlimm verprügelt. In dem vergangenen Jahr haben wir deshalb einiges unternommen, es wurden Anzeigen erstattet und zwar nicht nur gegen die Prügler. Auch haben wir uns mit unserem Amtsveterinär wegen der Tigerhaltung des betreffenden Zirkus' in die Wolle gekriegt, was letztendlich in einer Fachaufsichts- beschwerde mündete. Wir haben das zuständige Ministerium sowie unseren Landrat, Herrn Görisch, involviert und haben wirklich alles getan, um auf die Situation der armen Tiere aufmerksam zu machen. Mittlerweile sind viele Verfahren abgeschlossen und wir mussten feststellen, dass die Zirkustiere hier noch keine ausreichende Lobby haben. Bestehende Gesetze, Verordnungen und Leitlinien werden von Tierschützern und Tierrechtlern offensichtlich ganz anders wahrgenommen, als von den Amtstierärzten, Staatsanwälten und der Polizei. Natürlich werden wir nicht aufgeben und auch weiterhin gegen die Haltung von Wildtieren im Zirkus plädieren. Ich bin sicher, dass bald eine Änderung der Gesetzeslage zu erwarten sein wird und dann die Wildtiere im Zirkus der Vergangenheit angehören werden. Um dieser Erwartung Nachdruck zu verleihen, haben wir heute ein Interview mit dem ZDF für das Magazin Frontal21 gemacht. Der Sendetermin wird der 03.03.15 sein. Ich glaube, es ist für uns alle ein wirklich interessantes Thema. Außer uns wird die hessische Landestierschutzbeauftragte, Dr. Madeleine Martin (Veterinärmedizinerin), zu Wort kommen und wahrscheinlich sogar der ehemalige Ministerpräsident der CDU in Hessen, Roland Koch.
Seit 2002 ist der Tierschutz als Staatsziel in unserer Verfassung aufgenommen worden und vielleicht entdecken die Politiker jetzt endlich dieses Thema für sich. Unter Umständen wird der Druck der Öffentlichkeit sie dazu zwingen, endlich zu handeln. Eine Gesetzesänderung ist schon lange überfällig. Bis dahin werden wir mit aller Macht darum kämpfen, dass die schon bestehenden Gesetze, Verordnungen und Leitlinien umgesetzt werden. Wir geben nicht auf!
Bitte unterstützt unseren Kampf für die Tiere und werdet Fördermitglied der Tierhilfe Phönix e.V.! Mit 40 € pro Jahr seid ihr dabei. Das Anmeldeformular könnt ihr auf unserer Homepage herunterladen und ausdrucken. Auf Wunsch schicken wir es natürlich auch gerne zu.
17.02.2015
Zuerst hatten wir uns gefreut, dass Toni nun doch ausreisen sollte. Aber nachdem wir eine Pflegestelle gefunden hatten, kam die Absage des Amtsveterinärs. Tonis Bissverletzungen sind noch immer schlimm und nur ansatzweise verheilt, seine Lymphknoten sind stark geschwollen und er reagiert schmerzig, wenn man sie berührt. Das bedeutet für den armen Wicht eine weitere Wartezeit von ca. vier Wochen bis zum nächsten Ausreisetermin. Wir akzeptieren diese Entscheidung des Amtstierarztes voll und hoffen, dass es dem Kleinen bald besser geht. Sobald er reisefähig ist, hat er in Bad Kreuznach eine liebevolle Pflegefamilie, die sich schon jetzt auf ihn freut.
Feliz hat in den letzten Wochen großartige Fortschritte gemacht und hüpft schon munter auf vier Füßen durch die Gegend. Noelia hat uns ein tolles Video geschickt, auf dem man sieht, wie gut er schon zu Fuß ist. Wir sind sehr glücklich und dankbar, dass uns die vielen Spender die Finanzierung einer so komplizierten Operation wie die von Feliz' Beinchen ermöglicht haben. Wenn man sieht, wie glücklich er ist, dann weiß man, dass unsere Entscheidung richtig war. Für Feliz beginnt Ende der Woche sein Leben in Deutschland. Wir sind sicher, dass er bei seiner neuen Familie in Dittelsheim glücklich wird.
Leider hatten wir bisher noch keine Anfragen für Pelon. Der nette Junge war ein Filzbällchen und sieht jetzt nach dem Frisörbesuch wirklich super gut aus. Leider haben wir nur Fotos auf dem Frisörtisch von ihm; dass er noch keine Interessenten hatte, könnte an den nicht gerade vorteilhaften Bildern liegen. Pelon ist mit ca. 4 Jahren dem Alter, in dem man Schuhe anknabbert und Tischbeine malträtiert, entwachsen. Er ist ein vernünftiger Junge, der sich bestimmt problemlos in eine Familie eingliedern wird. Bisher sind die Menschen nicht besonders nett mit ihm umgegangen, umso mehr genießt er jetzt jede Zuwendung. Streicheln ist im Augenblick das Größte! Viele Dinge kennt er noch nicht und so freuen wir uns schon auf den Augenblick, in dem er sein erstes weiches Kuschelkörbchen gezeigt bekommt. Er wird es lieben! Bisher hat der arme Kerl immer nur auf dem harten Boden geschlafen.
Zum Schluss noch ein Bild, das ich gestern zugeschickt bekommen habe. Es zeigt Mizu (früher Izu) mit seinen Freunden. Die beiden Frauchen sind ihm zuliebe 'Pflegestellenversager' geworden. Mizu wird liebevoll auch Mr. Singer genannt (mit seinen kurzen Beinchen läuft er wie ein Nähmaschinchen). Ich finde die ganze Bande einfach toll!
16.02.2015
Jetzt hat Lidon auch ein neues Zuhause gefunden, nach dem positiven Vorgespräch von heute wird er am Freitag bei Belinda ausziehen und nach Bensheim umziehen. Dort erwartet ihn schon ein kleiner Hundefreund und wir sind sicher, dass die beiden ein wirklich gutes Team abgeben werden. Wir freuen uns sehr für den kleinen Jungen.
Da Lidon nun vermittelt ist, habe ich einen neuen kleinen Glückspilz ausgesucht. Er heißt Angelo und ist noch ein echter Jungspund. Ich hoffe, dass er in Deutschland eine nette Familie finden wird. Der Kleine ist quirlig, lieb, anhänglich, neugierig und total verschmust, einfach ein ganz unbelasteter Junghund. Mit etwas Glück wird er schon im März ausreisen dürfen.
Von Davinia haben wir heute die erste Rückmeldung bekommen. Sie hat die erste Nacht im neuen Zuhause gut gemeistert und scheint ihre neue Familie zu mögen. Michael wird sie bestimmt nie vergessen, aber wir sind auch ehrlich gesagt immer sehr froh, wenn die Nasen nicht trauern. Die ehemaligen Pflegestellen haben da meistens mehr Probleme als die Hunde ;)
15.02.2015
Davinia verbringt heute ihre erste Nacht im neuen Zuhause. Wir sind alle sicher, dass sie dort sehr glücklich wird und hoffen, dass wir bald schöne Fotos von der Kleinen mit ihrer neuen Familie bekommen werden.
Ein ganz tolles Video haben wir in der letzten Woche aus Schweden bekommen. Die kleine Nellie (früher Vilma) verbringt einen großen Teil des Jahres dort und hat ganz offensichtlich großen Spaß am Schnee. Die kleine Nase hat sich prima entwickelt und ist der Schatz der Familie. Ich freue mich immer, wenn ich sehe wie glücklich unsere 'Ehemaligen' geworden sind.
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Katja, unsere deutsche Pflegestelle in Spanien, hat heute von Tula berichtet. Die Kleine war beim Tierarzt und hat ihre Impfung und den Chip bekommen. Begeistert war sie davon nicht, trotzdem finde ich, sieht sie auf dem Foto, das Katja heute von ihr gemacht hat, schon wieder sehr glücklich und zufrieden aus.
Für Lillie, die in ihrem alten Leben Naomi hieß, geht es endlich bergauf. Die Kleine Maus vertraut Lisa und Enrico jetzt schon so sehr, dass die beiden sie endlich baden und das Fellchen pflegen konnten. Wenn man bedenkt, dass sie am Anfang aus Leibeskräften gebrüllt hat, wenn man sie nur hochheben wollte, dann weiß man, wie groß der Fortschritt jetzt ist. Außerdem wurde die längst überfällige Impfung nun nachgeholt. Eine weitere Untersuchung bestätigte, dass Lillie nie eine Analbeutelentzüngung hatte, sondern ein Divertikel im Darm, das heißt, ihr Darm ausgestülpt ist. Die Kleine kann jetzt regelmäßig Gassigehen und bekommt Futter, das keine Verstopfungen begünstigt. Mit etwas Glück wird man sie nicht operieren müssen.
Irgendwie fällt es uns, nach den Erfahrungen, die wir mit dieser schiefgegangenen Vermittlung machen mussten, jetzt wieder ein bisschen schwerer, bei anderen Interessenten objektiv und positiv gestimmt zu bleiben. Ich gebe mir große Mühe, aber natürlich waren auch heute wieder die normalen Pappenheimer am Telefon und an eine weitere Vermittlung war gar nicht zu denken. Eine Frau wollte von mir einen für sie passenden Hund ausgewählt haben, sie meinte, dass das mein Job sei und wenn ich dazu nicht in der Lage sei, dann hätte ich meinen Beruf verfehlt und sie würde sich bei meinem Vorgesetzten beschweren. Na ja, zum Glück bin ich nicht entlassen worden... Eine andere Dame machte sogar einen Termin bei einer Pflegefamilie ab, um dann dort damit herauszurücken, dass sie kein Geld hätte und deshalb nur 100 € bezahlen würde, aber im Gegenzug Werbung für uns machen könnte. Ich finde es unverschämt, meinen Pflegestellen auf diese Art und Weise die Zeit und das wohlverdiente Wochenende zu stehlen. Manchmal kann man kaum glauben, wie hemmungslos schlecht das Benehmen mancher Leute ist.
Wenn unser Tagesablauf nur von solchen Begebenheiten geprägt wäre, dann hätten wir bestimmt schon den Spaß an unserer Arbeit verloren. Zum Glück gibt es immer wieder tollen Momente, so wie sie sie Noelia in diesem tollen Video für uns alle festgehalten hat:
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14.02.2015
In den letzten Tagen ist wirklich viel passiert und deshalb sind auch einige Dinge liegen geblieben. Heute musste ich erst einmal einkaufen und das Auto tanken, manchmal hängt es ja dann wirklich an so einfachen Sachen. Kein Brot, keine Dosenmilch und der Tank leer - sowas am Sonntag will keiner haben.
Davinia hatte heute eine sehr an ihr interessierte Familie zu Besuch, und weil sie so verliebt in die Kleine waren, haben wir gleich danach das Vorgespräch in der Nähe von Bad Camberg gemacht. Jetzt ist Davinia vermittelt und Uwe und ich hatten heute keine halbe Stunde Zeit für uns. Der Valentinstag ist rum und wir haben wieder einmal Prioritäten gesetzt ;))...
Lidon hatte ebenfalls eine nette Familie zu Besuch, leider hatte er gerade heute etwas Durchfall und so müssen wir den Wicht am Montag erstmal beim Tierarzt vorstellen. Sobald er wieder ganz ok ist, hat er dann aber ebenfalls wohl eine neue Familie.
Nachdem ich unseren weißen Boxer Lars inseriert hatte, haben sich sich auch gleich mehrere Interessenten für ihn gemeldet. Da er noch in Spanien auf seine Ausreise warten muss, müssen auch die Interessenten warten. Mal sehen, ob jemand 3 - 4 Wochen Geduld aufbringt. Nach unserer Erfahrung ist das sehr selten.
In der letzten Woche sind bei uns zwei Geldspenden eingegangen, die ich nicht zuordnen kann. Wir haben uns sehr über 50 € von Frau M. Schmidt sowie 100 € von A. Haag gefreut. Eine Spendenquittung können wir aber nur dann zusenden, wenn wir die Adressen haben.
Ab Montag werden wir uns dann wieder unseren für Februar geplanten Hunden widmen. Wie immer müssen die Ausreisepapiere fertig gemacht und der Transport geklärt werden. Ich hoffe, dass der Amtsveterinär alle Hunde reisen lässt und Monte endlich zu Susann darf. Ich weiß, dass sie dem kleinen Schatz entgegenfiebert und die Tage zählt, bis er bei ihr sein wird.
Feliz ist ebenfalls schon vermittelt und wird, sobald er in Dittelsheim angekommen ist, endlich ein schönes und fröhliches Leben mit seinen neuen Haltern und den schon auf ihn wartenden Hundefreunden beginnen können. Für Feliz hat sich in den letzten Wochen sein komplettes Leben geändert. Vom schwerstbehinderten Hundchen mit vielen Schmerzen aus einer abgelegenen Auffangstation wurde er zum heißersehnten Prinzchen, dass schon in wenigen Tagen seinen Lebensplatz in einem schönen Zuhause beziehen darf. Für uns gibt es nichts Schöneres als solche Lebensgeschichten. Der kleine schwarze Hund bekam an dem Tag, als ich ihn aussuchte, einen neuen Namen von mir, sein alter Name war so schrecklich, dass er ihn nicht eine Stunde länger tragen sollte. Für sein neues Leben sollte nichts mehr an sein Leiden erinnern. 'Feliz' heißt 'froh/zufrieden/glücklich' und so soll sein neues Leben sein!
13.02.2015
Nachdem wir mehrere Monate auf diesen Tag hingearbeitet hatten, ist heute endlich unser Spenden-Truck in Spanien angekommen! Gegen 14 Uhr erreichte der mit den unterschiedlichsten Hilfsgütern inclusive dem heißersehnten Katzen- und Hundefutter voll bepackte Lkw Elche. Elche zählt zur Region Valencia und liegt im Südosten Spaniens, es gehört zu der Provinz Alicante und liegt rund 20 km südwestlich der Stadt Alicante. Unser Truck hat wirklich einen weiten Weg hinter sich gebracht und ist seit Mittwoch fast 1900 km gefahren. Bärbel hat sich gleich bei der Ankunft um alles gekümmert und die Verteilung der Spenden in die Hand genommen. Von allen Tierheimen, Auffangstationen und auch von privaten Organisationen, die im weiteren Umkreis angesiedelt sind, kamen Kleintransporter angefahren, um die Spenden abzuholen. Noelia hat ganz viele Fotos von rundherum glücklichen Gesichtern gemacht. Es dauert schon eine ganze Zeit, bis so ein voll beladener LKW abgeladen ist und jeder seinen Teil aufgeladen hat. Als es dunkel wurde, waren alle fix und fertig und der Truck leer. Ab morgen haben die vielen hungrigen Mäulchen der Region dank euch endlich genug zu essen, warme Körbchen und Decken, und die, die sonst draußen leben müssten, haben nun eine Hütte!
Ein ganz herzliches, dickes DANKE an alle, die sich mit Sach- und Geldspenden an dieser großartigen Aktion beteiligt haben!
12.02.2015
Der ganze Tag war angefüllt mit Papierkram und Planung für die morgige Abholung der Spenden durch die unterschiedlichsten spanischen Tierschutzvereine. Wenn alles klappt, wird der Truck morgen um ca. 14 Uhr Elche erreichen. Noelia wird auch dort sein und versuchen, so viele Fotos wie möglich für euch zu machen. Wir alle sind schon ganz aufgeregt, sind aber sicher, dass auch mit Bärbels Hilfe alles reibungslos ablaufen wird.
Gegen Mittag bekamen wir dann Besuch von Anke, sie hatte ca. 40 Wolldecken für unseren nächsten Transport dabei, und bei einem Kaffee erzählte sie uns von ihren Hunden. Sie hat Boxer und ihr erster war sogar ein weißer, so wie unser Lars. Ihr Boxermädchen stammt ebenfalls aus dem Tierschutz und kam mit ca. 11 Jahren zu ihr. Die arme Nase war völlig am Ende und man suchte eigentlich nur noch ein Plätzchen, an dem sie sich in Ruhe und Geborgenheit auf die andere Seite vorbereiten konnte. Das ist jetzt fünf Jahre her und von der anderen Seite will sie schon lange nichts mehr wissen!
Anfragen für unsere Hunde hatten wir heute leider nur zwei. Im Augenblick ist es mehr als ruhig, vielleicht liegt das am aufziehenden Fasching. In den letzten Tagen habe ich einige sehr skurrile Faschingskostüme für Hunde gesehen. Offenbar meinen viele Karneval-Begeisterte, sie müssten ihren Hund als modisches Accessoire auf die Umzüge mitnehmen. Ich hoffe nicht, dass unsere Mitglieder auf solche Ideen kommen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Hunde sich in diesen Kostümen wohl fühlen oder den Trubel, das Geschrei und die vielen Füße, denen sie ausweichen müssen, gut finden.
11.02.2015
Unser 40-Tonnen-Spenden-Truck ist auf dem Weg! Am Freitag wird er die Abladestelle in Spanien erreicht haben. Bärbel, unsere Kontaktperson in Spanien, wird das Verteilen der Spenden in die Hand nehmen. Da viele kleine und große Protectoras, Pflegestellen, Auffangstationen und natürlich auch private Initiativen zeitlich organisiert werden müssen, wird sie alle Hände voll zu tun haben. Ich weiß allerdings auch, dass sie die ganze Zeit glücklich sein wird. In dieser Größenordnung kommen normalerweise keine Spenden an, und all die Schätze an die hilfsbedürftigen Organisationen zu vergeben, macht viel Freude. Hinter all den glücklichen Gesichtern stehen ungezählte Hunde und Katzen die, unseren Spendern ihr Leben verdanken. Wir alle haben zusammen etwas Großartiges geschafft und ich möchte euch ganz herzlich DANKE sagen.
Ganz wichtig war zum Abschluss der ersten Spenden-Aktion 2015 die unschätzbare Hilfe von CARGO-LYNX. Ohne Stephan Rust und seine Mitarbeiter hätten wir keine Chance gehabt, die ganzen Spenden nach Spanien zu schaffen. Ich habe wirklich schon vor Wochen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um eine Spedition zu überzeugen, uns die Spenden am besten kostenfrei nach Spanien mitzunehmen - ohne Erfolg. Stephan und seine Spedition CARGO-LYNX fahren nun zum wiederholten Mal für uns. Wir können uns nicht genug bei diesen wirklich tierlieben Menschen bedanken!
Wie ein wirklich gut gepackter 40-Tonnen-Lkw aussieht, könnt ihr euch hier mal ansehen. Keine Maus hätte da noch Platz!
Heute sind wir alle richtig glücklich und wünschen den Fahrern des Spenden-Trucks eine gute und sichere Fahrt!!!
10.02.2015
Heute hat Stephan mit seiner Firma Cargo Lynx einen 40-Tonner voll mit Katzen- und Hundefutter aus unserem ehemaligen Lager bei Heilbronn geholt und nach Kelsterbach in sein Lager gebracht. Hier werden die Mitarbeiter von Cargo Lynx morgen versuchen, durch geschicktes Packen und Stapeln noch einige Paletten mehr auf dem Truck unterzubringen, jeder Zentimeter muss perfekt ausgenutzt werden. Es wäre schlimm, wenn Futter, das in Spanien so dringend gebraucht wird, in Deutschland zurückbleiben müsste.
Sobald alles verladen ist, wird der Spenden-Truck sich auf den Weg machen und hoffentlich noch bis Ende der Woche alles in Spanien abgeladen haben. Wir möchten uns nochmal ganz herzlich bei allen Spendern bedanken. Ohne euch wäre ein so großer Hilfstransport niemals realisierbar gewesen. Für Sachspenden (Futter, Halsbänder, Leinen, Plastikkörbchen, Decken usw.), die ab jetzt bei uns abgegeben werden, haben wir Mitte März nochmal die Möglichkeit, einen Kleintransporter mit Hilfsgütern zu beladen. Ted, mit dem ich schon in Spanien war, fährt glücklicherweise privat in das Gebiet um Murcia und hat sich bereit erklärt Spenden mitzunehmen.
Für Lars gibt es ebenfalls gute Nachrichten, Belinda wird ihn bei sich auf der Pflegestelle unterbringen. Der Bub wird in der nächsten Woche sofort kastriert und sobald Librada einige ihrer Pfleglinge auf die Reise nach Deutschland bringen konnte, darf er bei ihr einziehen. Wir sind ganz glücklich, dass sich jetzt auch Lars' Schicksal zum Guten wenden wird. Ich hoffe, dass wir ein tolles Zuhause für ihn finden können. In so vielen Jahren Tierschutzarbeit hatten wir tatsächlich noch nie einen Boxer in der Vermittlung, schon gar keinen Weißen.
Durch den Artikel, der am Samstag in der Zeitung erschienen ist, hatten wir heute einige Anfragen nach Hunden. Vielleicht ergibt sich daraus noch etwas. Schön fand ich es, dass einige Leute sich dafür interessierten, wie Hilfe für die Tiere in Spanien überhaupt funktioniert. Es macht mir viel Freude, tierlieben Menschen, die sich wirklich für die armen verlassenen Seelen interessieren, zu erklären, wie unsere Arbeit aussieht und was wir alles auf die Beine stellen, um den Tieren in Spanien das Leben zu erleichtern und sie vielleicht sogar hier bei uns zu vermitteln. Wir freuen uns über jeden, der unsere Arbeit unterstützen möchte und hoffen, dass wir noch viele Mitglieder gewinnen können.
Zum Schluss gibt es heute noch gute Nachrichten von Neox, der jetzt Arnie heißt, der kleine Junge hat sich in der letzten Woche gut bei seiner neuen Familie eingelebt und kommt auch wunderbar mit seinen beiden Hundefreundinnen zurecht. Die Katzen bellt er manchmal noch an, aber wirkliches Interesse an ihnen hat er nicht. Noch ist er draußen an der Schleppleine unterwegs, aber wenn er weiterhin so gut lernt, dann wird sich das bestimmt bald ändern. Arnie hat seinen Lebensplatz gefunden - wir freuen uns sehr für ihn!
09.02.2015
Gabi gehört nun auch zu unseren Glückspilzen! Der kleine Junge hat zwar noch keine Pflegestelle ergattert, ich denke aber, dass er - so goldig wie er ist - in den nächsten Wochen noch gute Chancen auf ein Pflegekörbchen in Deutschland haben wird.
Von Lars haben wir mittlerweile ein Video und noch mehr Bilder vorliegen. Er scheint mit anderen Rüden problemlos zu sein, allerdings muss die Pflegestelle noch ihr endgültiges OK geben. Uns würde es sehr freuen, den Bub nach Deutschland holen zu können. Auf den Bildern, die mich heute erreichten, sah er wieder etwas dünner aus. Wenn das noch vier Wochen so weiter geht, dann wird er vom Amtsveterinär keine Ausreisegenehmigung mehr kriegen können. Mittlerweile bekommt er auch offene Stellen vom Liegen auf dem harten Betonboden und sein weißes Fellchen verfärbt sich an den entzündeten Stellen rosa. Er ist wirklich ein trauriger kleiner Boxer-Bub und ich hoffe wirklich, dass alles gut für ihn ausgeht.
Zwei, die es schon geschafft haben, sind Buli und Poo. Von dem Dreamteam habe ich heute ein ganz tolles Foto bekommen. Zwei kleine zufriedene Hunde - einfach super!
Hauptsächlich wenn man weiß, dass es noch nicht lange her ist, dass sie ganz anders ausgesehen haben...
Am Samstag war übrigens ein schöner Artikel über uns in der Allgemeinen Zeitung:
08.02.2015
In der letzten Woche ist viel passiert und so haben wir das ruhige und leider völlig vermittlungsfreie Wochenende genutzt, um uns ein wenig auszuruhen und Hundekekse zu backen. Eine der Helferinnen, die im letzten Jahr unseren Stand mit Leckerchen bestückt hatte, wird in diesem Jahr nicht mehr dabei sein. Da wir den Stand aber beibehalten wollen, haben wir in den letzten Tagen ganz unterschiedliche Rezepte ausprobiert und eine ganze Menge wunderbarer Hundekekse gebacken. Wer uns also an unserem ersten Markt in 2015 am 28. und 29. März in Monsheim behilflich sein möchte, kann gerne einige Hundkekse für die Tierhilfe Phönix backen oder sich als Helfer für den Stand bei uns melden. Da es sich um einen Künstlermarkt handelt, sind alle selbstgemachten Sachen erwünscht. Falls ihr also handwerklich begabt seid, gut nähen oder stricken könnt, töpfert oder Schmuck herstellt - wir würden uns sehr freuen, wenn ihr uns mit euren Sachen unterstützen würdet.
Und wer ein wirklich gut funktionierendes Rezept für Leckerchen braucht, kann es jederzeit bei uns anfordern. Mittlerweile sind wir richtig gut mit Leberwurst-, Karotten- und Thunfischkeksen, und glaubt mir, unsere Hunde sind bei der Menge der ausprobierten Rezepte wirklich kritische Konsumenten geworden! Morgen werde ich mich mal nach Zutaten für getreidefreie Leckerchen umsehen, die kriegen wir ganz bestimmt auch hin. Falls jemand noch Ausstechförmchen hat, die er nicht mehr braucht - her damit!
07.02.2015
Natürlich waren wir auf die erste Rückmeldung von Lisa sehr gespannt. Es gibt gute und schlechte Nachrichten. Naomi ist sehr ängstlich und scheint ein sehr isoliertes Leben geführt zu haben. Sie traut sich nicht in die weichen Körbchen, geht nicht aufs Sofa und liegt auf dem harten Boden. Spielzeug kennt sie nicht und jedes Geräusch lässt sie zusammenschrecken. Der Tierarzt war entsetzt über ihren Zustand. Ihr Fell ist stumpf, sie ist viel zu dünn und die angeblich seit Wochen behandelte Analbeutelentzündung scheint eher eine Darmausstülpung zu sein.
Wir sind traurig und wütend zugleich. Es wird mir immer ein Rätsel bleiben, wie man sich so gleichgültig und herzlos gegenüber einem so hilflosen Hundchen verhalten kann. Da wir grundsätzlich unsere Hunde zurücknehmen, ist es völlig unverständlich, wieso man das nicht rechtzeitig in Anspruch nimmt und so lange wartet, bis bei dem Tier ein massiver physischer und psychischer Schaden entstanden ist. Wir können niemandem in den Kopf gucken - leider - und müssen uns auf das verlassen, was wir sehen und gesagt bekommen. Naomi war im August mit ihren Haltern auf unserem Sommerfest, niemand hätte vermutet, dass etwas nicht in Ordnung gewesen wäre. Jetzt, ein halbes Jahr später, haben wir einen kranken, unterernährten und völlig verängstigten Hund zurück bekommen. Was tatsächlich passiert ist, werden wir nie erfahren und die ehemaligen Halter verweigern dazu sowieso jegliche Information. Man versteckt sich hinter einer schweren Grippe, die die ganze Familie infiziert haben soll, man kann deshalb nicht einmal mit uns telefonieren. Naomi hatte man sowieso schon vor Wochen an die Eltern weitergegeben. Die wollten den Zwerg aber auch nicht, immerhin hätte sie in die Küche gepinkelt...
Natürlich hilft es jetzt nicht mehr, sich über die Versäumnisse anderer aufzuregen. Wir müssen damit leben, dass wir Naomi an die falschen Menschen vermittelt haben. Jeder, der einen Hund von uns hat, weiß, dass wir unsere Schätzchen nie leichtfertig abgeben und mittlerweile hat es sich wohl auch schon rumgesprochen, dass bei weitem nicht jeder einen Hund von uns bekommt. Naomi in diesem Zustand zu sehen, ist ganz furchtbar für uns. Es zeigt uns, dass sich in den Köpfen mancher Menschen noch einiges ändern muss und dass wir wohl doch noch genauer hinsehen müssen.
Natürlich gibt es auch etwas Positives zu berichten. Sobald Naomi etwas an Gewicht zugelegt hat, kann sie geimpft werden (das wurde natürlich auch nicht gemacht) und der Tierarzt meinte, dass sie in Lisas und Enricos Rudel bestens aufgehoben wäre. Er und wir sind uns ganz sicher, dass es für die Kleine jetzt nur noch besser werden kann. Heute hat Naomi schon auf dem Teppich gelegen, ganz langsam lernt sie von den anderen Hunden die Annehmlichkeiten kennen, die einem geliebten Familienmitglied ganz selbstverständlich zustehen. Da zu einem neuen Leben auch ein neuer Name gehört, ist "Naomi" ab heute Geschichte, denn die Kleine heißt jetzt Lilly.
06.02.2015
An manchen Tagen hängen die dunklen Wolken dicht über unseren Köpfen und manchmal scheint es jemand wirklich gut mit uns und unseren Hunden zu meinen. Heute war ein toller Tag, und obwohl die Rückgabe von Naomi nichts ist, worüber man sich freuen kann, so sind wir glücklich und dankbar, dass es die kleine Maus nun bei Lisa und Enrico so gut getroffen hat. Naomi ist leider in keinem erfreulichen Zustand abgegeben worden, aber die beiden werden alles daran setzen, die Mini-Maus wieder zu einen glücklichen Hund zu machen. Lisa und ihre Freundin sind heute fast 800 km gefahren, um Naomi heimzuholen. Natürlich waren auch drei Hundchen dabei, die Naomi auf der langen Strecke Sicherheit geben sollten. Dana, Lisas Therapiebegleithund, Mio, eine wunderschöne weiße Bretonen-Mix-Dame, die ebenfalls von uns vermittelt wurde und die kleine Jacky-Dame ihrer Freundin. Wir freuen uns immer sehr, wenn wir unsere Ehemaligen wiedersehen. Dana, die bei uns in Pflege war, hat uns auch sofort erkannt und marschierte zielstrebig ins Haus, um ihre alten Hundekumpels zu begrüßen. Mio war bis zur Vermittlung nur wenige Stunden bei uns, trotzdem schien sie uns wieder zu erkennen. Naomi wird in Lisas und Enricos Rudel einen festen Platz finden und gut aufgehoben sein. Ich bin sehr dankbar, dass wir uns jetzt keine Sorgen mehr um die kleine Schnute machen müssen. Ganz lieben Dank nach Thüringen!
Nachdem ich gestern im Tagesbericht Candi vorgestellt hatte, hat sich Ingrid bereit erklärt, der armen verlassenen Seele in ihrer Familie einen Pflegeplatz zu geben. Ich bin unglaublich froh darüber und habe Candi heute sofort für uns reserviert. Sie wird jetzt dem Tierarzt vorgestellt, geimpft, kastriert und darf dann zu Librada auf die Pflegestelle. Wenn alles klappt, wird Candi schon im März in Deutschland sein. Ganz lieben Dank nach Bad Kreuznach!
Vielleicht gibt es auch bald für Lars eine gute Nachricht - wenn der Bub mit anderen Rüden verträglich ist, dann darf auch er ausreisen. Belinda und Michael haben ein Faible für die 'Plattnasen' und haben Lars ein Pflegekörbchen angeboten. Morgen wird es sich entscheiden, wir drücken schon mal ganz feste die Daumen für den wunderschönen weißen Boxer!
Tja, und um dem wirklich gelungenen Tag noch das Sahnehäubchen zu verpassen, hat Stephan heute Bescheid gesagt, dass er am Montag all unsere Futterspenden aus dem Lager in der Nähe von Heilbronn holen wird, sie dann in Frankfurt mit dem Bestand des dortigen Lagers verladen werden und endlich auf den Weg nach Spanien gehen. Wenn das alles so klappen sollte, wie Stephan es angekündigt hat, dann geht es den Hunden in den Protectoras Villena, Cieza und Ibi sowie den Tieren in den privaten Pflegestellen von Librada und Iwona bald besser. Da wir diesesmal wieder recht viel Katzenfutter dabei haben, können sich sogar noch mehrere Tierheime etwa 10 Paletten Katzenfutter teilen!
05.02.2015
Im Augenblick fällt es mir sehr schwer, Hunde für uns auszusuchen. Natürlich sind mehr als genug in der Protectora und auch Cieza hat keinen Mangel. Mein Problem ist, dass ich mich zwischen den armen Nasen einfach nicht entscheiden kann. In Cieza sitzt ein kleines ängstliches Mädchen, das zwei Tage komplett geschockt in einer Transportbox verbracht hat. Die Kleine wurde von ihrer Besitzerin abgegeben, denn die wollte die arme ca. 3-4 Jahre alte Candi nicht mehr haben. Das süße Mäuschen versteht nun die Welt nicht mehr, sie kennt keine Zwingeranlage und war bestimmt noch nie an einem solch deprimierenden Ort. Sie will einfach nur nach Hause und versteht nicht, dass es kein Zuhause mehr für sie gibt.
Im Zwinger nebenan wartet Lars auf seine Chance, er könnte ein Boxer-Mix sein und ich kann noch nicht beurteilen, ob er verträglich mit anderen Rüden ist. Das ist allerdings Grundvoraussetzung, um in Deutschland eine Chance zu haben. Lars bettelt bei jedem, der auch nur in die Nähe seines Zwingers kommt, um Zuneigung. Er leidet ohne menschlichen Kontakt und magert immer mehr ab, mittlerweile sieht man seine Wirbelsäule.
Gabi sitzt in der Protectora in Villena. Der kleine Junge wurde gleich mit seiner ganzen Verwandschaft abgegeben. Sein Beitzer ist krank und kann sich nicht mehr um die Hunde kümmern. Nun sind mehrere Hunde, die im Prinzip alle aussehen wie Gabriel, im Tierheim gelandet. Offensichtlich handelt es sich um Geschwister aus unterschiedlichen Würfen. Alle sind schüchtern und vollkommen überfordert mit der für sie unbekannten Situation im Zwinger.
Ich könnte jetzt noch viele Hunde mehr aufzählen und jeder hätte es mehr als verdient, auf eine schönes warmes Plätzchen nach Deutschland zu kommen. Leider kann ich nicht alle Hunde mitnehmen und muss außerdem versuchen, die passenden Hunde für die jeweiligen Pflegestellen zu finden. Außerdem sollen die Nasen natürlich auch vermittelbar sein, nur die armen ängstlichen, alten und gehandycapten zu nehmen, heißt, diese unter Umständen Hunde auf Pflegestellen zu haben und damit andere in Spanien zu blockieren. Manchmal weiß ich nicht, wie ich es richtig machen soll und die meiste Zeit habe ich ein schlechtes Gewissen. Es bleiben Hunde zurück, die ich gerne genommen hätte, die aber bei uns keine passende Pflegestelle haben, zu groß sind, ängstlich oder traumatisiert reagieren, Windhunde sind oder vielleicht einfach einer Rasse angehören, die schon zu Hauf in deutschen Tierheimen vertreten ist.
Es wäre einfacher, wenn sich jetzt Pflegestellen oder Interessenten für Candi, Lars, Gabi und all die anderen melden würden, ansonsten werde ich mich wieder tagelang mit der Entscheidung herumquälen, wer der Glückspilz, der ein sicheres und behütetes Leben in Deutschland beginnen darf, sein wird. Die Gesichtchen der anderen, die zurückbleiben müssen, verfolgen mich wochenlang.
04.02.2015
Fast jeden Tag bekommen wir Fotos unserer Ehemaligen zugeschickt. Manche Bilder können wir ohne große Probleme auf die Homepage übernehmen und andere sind leider zu unscharf, pixelig oder haben sonst ein Manko. Die Halter von Betty haben mir schon so viele süße Fotos geschickt, dass ich euch die Kleine jetzt einmal zeigen will - die Bilder sind leider immer etwas unscharf, zeigen aber einen wirklich hübschen kleinen Hund, der in seiner neuen Familie das große Glück gefunden hat. Betty war jetzt beim Frisör und ich finde, sie sieht mit ihrem neuen Haarschnitt sogar noch besser aus!
Gestern habe ich noch einen Glückspilz aus Cieza zugesagt, er heißt Hugo und wird wohl im März reisefertig sein. Das kleine Kerlchen geht in der überfüllten Zwingeranlage total unter und sollte so schnell wie möglich zu Librada auf die Pflegestelle.
Am Sonntag wird Tula endlich zu Katja wechseln, der spanische Veterinär hat sein OK gegeben und sie geimpft - leider drei Tage zu spät für den nächsten Ausreisetermin im Februar. Nun muss Tula noch bis März warten, hat dann aber eine Pflegefamilie und eine Hundefreundin, die schon sehnsüchtig auf die Kleine warten.
Seit heute haben wir wieder eine neue Kollegin im Pflegestellen-Team! Gitta aus Niedernhausen hat schon zwei eigene Hundchen von uns und wird zukünftig noch einen Pflegi aufnehmen. Wir freuen uns sehr darüber!
03.02.2015
Da mittlerweile Pentanpentol sehr beliebt geworden ist und unter verschiedenen Namen als Zuckeraustauschstoff angeboten wird, möchte ich euch dringend vor diesem Stoff warnen.
Birkenzucker, Wiezucker, Xylit oder auch Xylitol sind Trivialnamen für einen Zuckeralkohol, der für unsere Hunde hochgefährlich ist. Es kommt immer wieder zu Todesfällen durch das Verzehren von Kuchen oder Süßigkeiten, die damit gesüßt wurden.
"Xylitol hat bei einigen Tierarten (Hunde, Rinder, Ziegen, Kaninchen) einen stark Insulin-ausschüttenden Effekt, der zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) führen kann. Bei Hunden wurden zudem schwere Leberschädigungen bis zum Leberversagen und Gerinnungsstörungen beobachtet. Bereits eine Dosis von 0,1 g pro kg Körpermasse wirkt für das Tier toxisch, eine letale Dosis wird ab ca. 3-4 g Xylit pro kg Körpergewicht erreicht. Der Verzehr einer Tüte Xylit-haltiger Bonbons kann selbst für einen großen Hund tödlich sein, wenn das Tier nicht schnellstmöglich intensivmedizinisch betreut wird." (Quelle: WIKIPEDIA)
Vielleicht überlegt man sich dann doch, auf diesen Zuckeraustauschstoff zukünftig zu verzichten. Wir alle kennen den Ideenreichtum unserer Hunde, wenn es um Dinge geht, die sie nicht bekommen sollen. Wenn ein Stück Kuchen und einige Bonbons schon tödlich sein können, dann hat Birkenzucker bei Hundehaltern nichts zu suchen.
Heute abend hatten wir dann noch ganz lieben Besuch von Harry und Angelika. Harry hatte einen Karton dabei, den er mit seiner Frau ganz geheimnisvoll öffnete. Drinnen war ein Banner für unseren Stand! Was für eine tolle Überraschung! Vielen, vielen Dank dafür! Jetzt ist unser Stand für 2015 gerüstet und jeder weiß sofort, wer wir sind!
02.02.2015
Gestern hatte ich mich für den kleinen Toni entschieden, er soll einer unserer neuen Glückspilze werden. Heute bekam ich die Nachricht, dass Toni in der Protectora Villena fürchterlich gebissen wurde. Der arme Kleine ist schwer verletzt und hat große Löcher auf dem Rücken und auch an der Flanke. Es passierte zu einer Zeit, in der niemand im Tierheim war, und als die Verletzungen bemerkt wurden, war es schon zu spät, sie zu nähen. Toni sieht schlimm aus und kann so natürlich nicht zurück in den Zwinger. Nun wird eine spanische Pflegestelle gesucht, die Toni erstmal aufnehmen kann, bis die großen Wunden sauber verheilt sind. Der arme Junge ist ca. fünf Jahre alt und war sowieso schon mit der Tierheimsituation völlig überfordert, jetzt musste er auch noch um sein Leben fürchten und hat verständlicherweise schlimme Angst. Wir hoffen, dass wir für Toni in Deutschland schnell eine Pflegestelle finden. Ab Mitte März wird er reisefertig sein.
01.02.2015
Unsere Sonntage sind immer recht arbeitsintensiv. Heute wurde bei den neuen Haltern von Queta der Vertrag gemacht, und mittlerweile sitzt die Maus garantiert schon auf dem Sofa und kuschelt mit den neuen Haltern. Sie hatten es wirklich eilig, die seit Wochen herbeigesehnte Nase in die Arme zu schließen. Ohne Ruhepause ging es direkt aus dem Flieger von Südafrika zu Queta.
Danach war das Vorgespräch für Neox dran, der Bub hat jetzt auch ein neues Zuhause gefunden und wird in Zukunft von seinen neuen Hundefreunden lernen, die Katze des Hauses zu respektieren.
Tja, und Naomi, um die wir uns in den letzten Tagen so viele Gedanken gemacht haben, hat ebenfalls das große Los gezogen, sie geht zu Lisa und Enrico nach Thüringen. Ein Vorgespräch hat sich da erübrigt, die beiden haben Dana und ihre Kinder übernommen und danach noch manch andere Nase. Wir würden ihnen, ohne mit der Wimper zu zucken, alle unsere Hunde anvertrauen. Naomi wird in Thüringen ein Hundeparadies vorfinden, und da fast alle Glückspilze von Lisa und Enrico von uns sind, weiß ich, dass sie dort im Rudel gut aufgenommen werden wird.
Dann erreichte uns noch ein Hilferuf aus Daxweiler. Bruce, ein wirklich braver Hund, der noch nie gejagt hatte und echt gut hört, hatte eine Spur aufgenommen und entschied sich, gegen den Willen seiner Halter, diese zu verfolgen. Nachdem es dunkel wurde und wir schon jede Menge Suchplakatchen laminiert hatten, machten sich Colette und ich auf den Weg in den wunderschön verschneiten Wald an der Lauschhütte in Daxweiler. Gut eingepackt für die erwartete kalte Nachtschicht, ausgestattet mit dicken Taschenlampen, Kopflampen, Getränken und voll aufgeladenen Handys, bogen wir auf den Parkplatz im Wald ein. Noch bevor das Auto stand, sahen wir Bruce aus dem Wald kommen, seine Halter im Freudentaumel und gut durchgefrostet hinterher. Sie hatten ihn gerade angeleint und machten den Eindruck, die Leine auch so schnell nicht mehr abmachen zu wollen. Bruce hatte einige Schneeklumpen im Fell und war ebenfalls froh, seine Menschen wieder um sich zu haben. Alles gut - Happy End - Mensch und Hund im Glück! Ein schöner Abschluss eines anstrengenden Tages!