Phönix-Tagebuch
- Dezember 2016 -
31.12.2016
30.12.2016
Nachdem der Alzeyer Schützenverein darauf hingewiesen hat, dass sie nichts mit dem Neujahrsschießen in Armsheim zu tun haben und wir mitteilen konnten, dass unsere Info von der Verbandsgemeinde stammte, dachte ich, die Sache hätte sich erledigt. Tatsächlich waren wir froh, dass diese unsägliche Veranstaltung hinter unserem Haus verschwinden sollte und nun weiter ins Feld, nämlich an die Grillhütte verlegt wurde. Nun erreichte uns ein weiteres Schreiben der Verbandsgemeinde. "Das Ganze wurde nach Alzey auf das Gelände des Schützenvereins verlagert." Bestimmt bleiben jetzt einige Fragen offen und vielleicht gibt es ja auch mehrere Alzeyer Schützenvereine, uns kann das aber egal sein. Wir sind sehr dankbar, dass wir nicht mehr mit all unseren Hunden das Haus verlassen müssen und endlich einmal einen ruhigen Neujahrsmorgen haben werden!
Seit etwa drei Wochen vermitteln wir keine Hunde mehr, natürlich gab es einige Anfragen und das erste Vorgespräch ist schon fürs neue Jahr terminiert. Vielleicht macht Lucas den Anfang und wird der erste Glückspilz, der in 2017 ein neues Zuhause findet. Wir drücken ihm schon mal ganz feste die Daumen.
Sasha und Poi sind mittlerweile geimpft und sollen nun so schnell wie möglich kastriert werden. Wir hoffen, dass wir sie bald bei uns haben werden.
Wie immer suchen wir auch für 2017 liebevolle Pflegestellen für unsere Hunde. Wer gerne einen netten Hund bis zur endgültigen Vermittlung bei sich aufnehmen möchte, kann sich jederzeit bei uns melden. Vorab kann man sich schon auf unserer Homepage ein wenig über die Aufgaben einer Pflegestelle informieren.
29.12.2016
Das Wetter wird langsam ungemütlich und wir haben die Außenzapfstellen am Haus abgedreht. Unsere Pferdetränke ist eingefroren und nun müssen jeden Tag mindestens 50 Liter Wasser auf die Koppel gefahren werden. Die Pferde finden das Wetter toll, ihr Pelz ist so dick, dass sie nicht frieren und sie sind so gut isoliert, dass selbst Schnee auf ihnen liegen bleibt. Trotzdem ist ihr Stall natürlich fett mit Stroh ausgelegt und sie haben Heu zur freien Verfügung. Da unsere Pferde ursprünglich aus einer Region stammen, in der im Winter Temperaturen bis -20 °C keine Seltenheit sind, entwickeln sie einen so dichten Pelz, dass wir sie noch nie eindecken mussten. Sie genießen das kalte Wetter und freuen sich über ihre tägliche Ration an Karotten und Äpfeln. Unsere Hunde sehen das völlig anders, manche entwickeln kein Winterfell und ohne Mäntelchen bewegen sie sich keinen Meter. Unser klitzekleiner Chihuahua geht nicht mehr spazieren und auch der Freilauf ist jetzt nichts mehr für ihn. Er springt nur noch ganz kurz in den Garten und schon liegt er wieder am Ofen. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Chis ist, aber Gulliver hat weder ein Winterfell entwickelt noch hat er Haare an der Unterbrust oder am Bauch. Wir gehen bei ihm jedenfalls kein Risiko ein und wenn er nicht raus will, dann soll er eben am Ofen liegen bleiben. Pheusy tut immer so, als ob ihm das alles nichts ausmacht, er rennt wild entschlossen in den Garten, um dann spätestens nach einer Minute zitternd vor der Tür zu stehen. Auch er hat kein Winterfell und bei ihm ist die ganze Unterseite inclusive der Innenschenkel nackig. Ich versuche, die Hunde nicht zu verhätscheln, aber wenn ich mir vorstelle, dass ich ohne Hose und Pulli nach draußen müsste, dann würde ich mich ganz schön bedanken!
Zum Glück haben die Hunde in Spanien von Monika 100 Mäntel genäht bekommen, sie werden im Winter nicht frieren müssen. Dafür, dass auch die Näpfe alle voll sein werden, haben wir ebenfalls gesorgt und so können wir nur hoffen, dass alle das Geböllere zum Jahresanfang gut überstehen. Wir werden die Rollläden runter machen und den Fernseher laut stellen, bis jetzt hat das immer gut geholfen. Ich weiß allerdings, dass viele Tiere die Kracher gar nicht gut wegstecken und tagelang komplett verängstigt sind. Wir können den Wahnsinn nicht stoppen und müssen irgendwie da durch. Ich kann euch allen nur wünschen, dass eure Tiere das gut überstehen. Das wichtigste ist, dass sie euch nicht weglaufen. Passt gut auf, dass alle Türen geschlossen sind und keiner aus dem Brustgeschirr oder dem Halsband entwischen kann. Nachts ein traumatisiertes Tier einzufangen, während weiterhin Böller hochgehen, ist fast nicht möglich. Ich drücke uns allen ganz feste die Daumen, dass wir uns frisch und fröhlich im nächsten Jahr wiedersehen werden, dass alle unsere Vierbeiner die Silvesternacht heil überstehen und natürlich dass ihr alle eure Wünsche für 2017 erfüllt bekommt!
28.12.2016
Wir möchten gerne einen Online-Shop gründen. Ob bei Facebook oder Ebay, wäre erstmal egal. Eigentlich möchten wir nur nützliche Dinge für Tiere anbieten und das Geld dem Verein zur Verfügung stellen. Leider ist das alles nicht so einfach. Die Verbandsgemeinde nimmt zwar die Gewerbeanmeldungen entgegen, wusste aber nicht, ob wir eine Handwerkskarte brauchen und so mussten wir uns erstmal an die Handwerkskammer wenden, die letzendlich darüber entscheiden soll, was wir tatsächlich benötigen. Da zwischen den Jahren offensichtlich nur Vertretungen arbeiten, sind wir noch genauso schlau wie vorher. Also verschieben wir das alles auf die erste Woche im neuen Jahr und hoffen, dass uns dann jemand vernünftig beraten kann.
Für unseren Tierschutzbus haben wir jetzt das Ersatzteil bekommen. 225 € und es ist noch nicht einmal eingebaut! Natürlich ist mir klar, dass ein Auto Geld kostet, leider haben wir zwei Busse und da der Verein das Fahrzeug nicht finanzieren kann, bleibt alles an uns privat hängen. Ursprünglich war es geplant, dass die Tierhilfe Phönix den Bus übernimmt, dann hätten wir allerdings weniger Geld für die Tierschutzarbeit gehabt und so haben wir es immer wieder hinausgezögert. Jetzt ist der Bus nicht mehr viel wert und der Verein könnte ihn sich wohl irgendwie leisten, dafür fallen nun Reparaturen an und da diese nicht planbar sind, kann sich der Verein so ein unkalkulierbares Risiko nicht ans Bein binden. Also bleibt alles beim Alten, wir bezahlen die anfallenden Kosten des Busses aus unserer Tasche und hoffen auf einen Lotto-Gewinn. Es wäre nett, wenn ihr für uns spielen würdet!
Nicht nur der Bus und seine Kosten machen uns Sorgen, wir haben im letzten Monat ein 5000 Quadratmeter großes Gelände für unsere Pferde angepachtet. Es ist etwas verwildert und um es für ein Frühlingsfest und damit auch für den Verein nutzen zu können, müssen wir einige Arbeitsstunden hineinstecken. Es soll einen stabilen Zaun, eine Schleuse für die Hunde und eine Einfahrt bekommen. Alleine schaffen wir das nicht, es wäre nett, wenn wir Unterstützung bekämen, sonst fällt unser Frühlingsfest nämlich ins Wasser. Wer uns mit einigen Arbeitsstunden unter die Arme greifen kann - bitte melden!!!
27.12.2016
Wir hatten in den letzten Tagen so viel Arbeit wie selten. Die Hoffnung, über die Feiertage mal etwas Ruhe zu bekommen, hat sich nicht erfüllt. Obwohl wir die Vermittlung völlig eingestellt haben, ist ständig irgendetwas, das noch zu erledigen ist, gerade noch gemacht werden muss, abgeholt oder schnell noch angesehen werden soll usw. So kommt man nicht zur Ruhe und kann auch kaum die ganzen liegengebliebenen Dinge nacharbeiten. Zusätzlich muss der Tierschutzbus dringend zur Reparatur, die Schaltung geht so böse, dass ich kaum noch damit fahren kann, an unserer Rolle ist das Stützrad abgebrochen und muss dringend geschweißt werden, die neue Pferdekoppel ist noch nicht fertig eingezäunt und zusätzlich müssen noch ungefähr 200 Büsche ausgegraben werden... Wir könnten dringend Hilfe gebrauchen und haben deshalb auch schon inseriert. Leider hat sich nur ein Mann gemeldet, der allerdings so wenig Lust zum Arbeiten hatte, dass er nach einer Stunde wieder gefahren ist. Wir würden die neue Koppel gerne komplett mit einem Wildzaun versehen und eine zusätzliche Schleuse einbauen, dann könnten wir das Gelände auch für das Frühlingsfest der Tierhilfe Phönix nutzen. Das Fest wird aber wohl ins Wasser fallen, wenn wir niemanden finden, der uns hilft. Alleine ist das nicht zu schaffen.
Uwe versucht seit Wochen, unseren Garten auf Vordermann zu bringen. Zum Glück ist der Boden ja noch nicht gefroren. Leider geht auch das nur ganz langsam voran. Wenn es nicht gerade regnet, waren bisher immer andere Sachen wichtiger und so sieht es in unserem Garten im Augenblick noch recht trostlos aus. Ich hoffe, wir schaffen es noch wenigstens, die Blumenzwiebeln für 2017 in den Boden zu kriegen, sonst werden die Beete im Frühjahr langweilig aussehen.
Ihr seht, wir kämpfen uns so durch und merken immer mehr, dass der Verein eine Größe angenommen hat, die uns vor viele weitere Entscheidungen stellt. In unserem wirklich kleinen Kreis ist die ganze Arbeit nicht mehr zu bewältigen und wenn wir nicht bald Unterstützung bekommen, müssen wir viele Dinge einfach sein lassen. Schon jetzt steht unser Frühlingsfest auf der Kippe; ein Sommerfest, so wie wir es in den letzten Jahren gefeiert hatten, wird es sowieso nicht mehr geben. Falls also jemand Lust hat, uns zu helfen, kann er sich jederzeit bei uns melden!
26.12.2016
Weihnachten ist vorbei und wir hoffen, ihr alle hattet ein schönes Fest mit euren Lieben. Bis an Neujahr wieder sinnlos Geld in die Luft gejagt wird, hat uns die Normalität wieder. Die Tage zwischen den Jahren sind eigentlich kaum ruhiger als die Vorweihnachtszeit. Hektisch wird nachgekauft, was an Weihnachten verbraucht wurde und was für Silvester gebraucht wird. Es erscheint mir manchmal so, als ob wir kurz vor einem Krieg stünden und nicht einfach nur das neue Jahr begrüßen wollten. In jedem Jahr sehe ich beklommen die Vorräte der Geschäfte an Böllern und Raketen schwinden, manchmal stehen die Leute in Schlangen an, um sich ihren Vorrat zu sichern.
Unsere Tiere wissen noch nicht, was bald auf sie zukommen wird. Viele werden sich vor Angst unter den Betten verkriechen, zittern und beben, tagelang schockiert und erschrocken um sich blicken und mit eingezogenem Schwanz probieren, das Weite zu suchen. Uwe und ich haben seit 17 Jahren Silvester nicht mehr zusammen verbracht, denn einer muss natürlich bei unseren Pferden sein und der andere versucht die Hunde zu beruhigen.
Doch selbst wenn wir Silvester heil überstanden haben, ist es für uns und unsere Tiere noch nicht vorbei. Am Neujahrsmorgen werden direkt hinter unserem Haus Schüsse aus Mörsern abgegeben. Jahrelang hat man uns erzählt, dies würde geschehen, um an einen Angriff der Franzosen irgendwann im 19. Jahrhundert zu erinnern. Tatsächlich hat ein Waffennarr mit einer Genehmigung für Spengstoffe und Schwarzpulver sich hinter unserem Haus ausgetobt. Man kann sich kaum vorstellen, welche Gewalt hinter so einem Schuss aus einem Mörser steckt. Die Häuser im weiteren Umkreis beben, die Scheiben klirren und der Feldweg, auf dem diese Geschosse gezündet werden, wurde schon massiv beschädigt. Wir dachten im ersten Jahr, der Krieg sei ausgebrochen. Mittlerweile flüchten wir am Neujahrsmorgen mit all unseren Hunden auf den einige Kilometer weit entfernten Freilauf. Dort hört man die Geschosse zwar immer noch, aber unsere Hunde schreien dann wenigstens nicht mehr vor Angst.
All unsere Bemühungen, diesen Unfug zu verhindern, sind bisher gescheitert. In diesem Jahr erfuhren wir dann, dass es jetzt gar nicht mehr um die Erinnerung eines historischen Anfriffs auf Armsheim geht, sondern dass der Schützenverein aus Alzey bei uns hinterm Haus sein jährliches 'Anschießen' feiert. Tatsächlich interessiere ich mich nicht für Waffen und das Abfeuern von Kriegswaffen wie Mörsern finde ich auch in Anbetracht auf die in unserem Dorf untergebrachten Kriegsflüchtlinge unglaublich. Es scheint allerdings so zu sein, dass selbst die Behörden jemanden mit einer Sprengstoffgenehmigung nicht ausbremsen können. Es ist unfassbar, aber wahr - seit über 20 Jahren flüchten wir in jedem Jahr mit all unseren Tieren aus unserem Haus, damit sich irgendwelche schießwütigen Männlein mit nachgebautem Kriegsgerät hinter unserem Haus austoben können.
Wir sind, genauso wie die meisten anderen Nachbarn, sehr sauer deshalb und werden, wenn wir auch in diesem Jahr wieder flüchten müssen, eine Unterschriftenaktion gegen diesen Wahnsinn ins Leben rufen. Wenn der Alzeyer Schützenverein schon Krieg spielen muss, dann wird sich bestimmt in der Alzeyer Gegend ein unbelebtes Fleckchen finden lassen. Ich glaube nicht, dass das gerade ca. 40 Meter hinter dem Grundstück eines Tierschutzvereins sein muss.
23.12.2016
Morgen ist Weihnachten, für viele ein Familienfest mit Weihnachtsbaum und Geschenken. Wir wünschen euch allen eine ruhige und stressfreie Zeit, freut euch an euren Lieben - zwei- und vierbeinig - und sammelt Kraft für das neue Jahr. In einer Woche schon schreiben wir 2017. Das neue Jahr wird viele aufregende Dinge für uns bringen und uns mit Höhen und Tiefen auf Trab halten. Ein wirklich sehr erfolgreiches Jahr liegt hinter uns und wir sehen mit großer Motivation dem nächsten entgegen!
22.12.2016
Besonders weihnachtlich sieht es nicht gerade aus und auch in diesem Jahr wird es zu Heiligabend wohl keinen Schnee geben. Außer dem wahnsinnig geschäftlichen Treiben, das ja regelmäßig vor Weihnachten losgetreten wird und dem daraus resultierenden Stress, kommt bei mir irgendwie keine rechte Weihnachtsstimmung an. Wir haben furchbar viel Arbeit und Ruhe und Frieden scheint im Augenblick sehr weit entfernt zu sein. Heute waren wir zur Nachbesprechung des Spendentransports in Heilbronn. Der Transport war ein voller Erfolg und wir können wirklich stolz auf unsere Arbeit sein. Täglich kommen jetzt Dankesbriefe von spanischen Tierschützern bei uns an, die Protectora Villena hat uns zusätzlich zwei T-Shirts mit dem Vereinslogo geschickt, wir werden sie bei unserem nächsten Besuch ganz stolz tragen. Ihr könnt sicher sein, dass eure Spenden gut angekommen sind und dringend gebraucht werden, ich soll mich stellvertretend für die vielen kleinen spanischen Organisationen sowie für die großen Tierheime ganz lieb bei allen Spendern bedanken. DANKE für eure großartige Hilfe!
Nachdem die Transporte für 2016 nun alle abgeschlossen sind, haben wir gestern schon für 2017 geplant. So wie es aussieht, werden wir im Frühjahr wiederum einen Transport mit Andy zusammenstellen. Die Zusammenarbeit mit '600 glückliche Hundeaugen' ist sehr produkiv gewesen und ging dazu noch völlig reibungslos über die Bühne. Natürlich werden wir so eine Kooperation vertiefen und vielleicht in unserer gemeinsamen Tierschutzarbeit noch mehr Berührungspunkte finden.
Was das Tierheim Kranenburg angeht, wurde mir von der Veterinärverwaltung Kleve mitgeteilt, dass es erlaubt sei, dass nur ein Fahrer die 23-stündige Fahrt von Spanien nach Kranenburg durchführt. Es sei erlaubt, dass er nicht nur fährt, sondern gleichzeitig auch die Aufgabe des Betreuers der Tiere übernimmt. Seine Qualifikation sei eine Fortbildung für erste Hilfe und Sofortmaßnahmen beim Tier gewesen. Der Transporter entspräche den tierschutzrechtlichen Vorgaben und da Hunde keine landwirtschaftlichen Nutztiere sind, gälten auch die 'zusätzlichen Anforderungen für den langen Transport' für diese nicht. Ganz offensichtlich scheint das die Standardantwort auf viele Fragen zu sein.
So, wie sich das jetzt liest, könnte man denken, dass es den landwirtschaftlichen Nutztieren bei den Transporten noch richtig gut geht, den Hunde geht es nämlich erheblich schlechter, wenn alle die Bestimmungen, die zum Schutz der Nutztiere gemacht wurden, für Hunde und Katzen nicht gelten sollten. Da die Verordnung für Wirbeltiere gilt und Hunde und Katzen Wirbeltiere sind, erschließt es sich mir nicht, wieso diese keine isolierten Transporter brauchen oder ein Temperaturüberwachungssystem auf der Ladefläche des Transporters? Die Luftzirkulation muss offensichtlich auch nicht motorunabhängig sein und so kann man nur hoffen, dass ein solcher Transport mit einem Fahrer, der ganz alleine für 23 Stunden am Steuer sitzt, nicht in der Sommerhitze in einen Stau gerät. Dann dürften nämlich wohl alle transportierten Tiere einen Hitzeschlag erleiden.
Ob sich solche Transporte wirklich mit dem Tierschutzgesetz vereinbaren lassen, bezweifle ich stark. Nun, wir werden um eine gerichtliche Klärung wohl nicht herumkommen. Hoffen wir mal, dass das nicht allzulange dauert, immerhin wurden alleine in 2016 28 solcher Transporte gefahrten und so, wie mir das Veterinäramt mitgeteilt hat, wurden zusätzlich auch noch Tiere mit dem Flugzeug nach Kranenburg transportiert. Langsam glaube ich, dass nirgendwo so viele Hunde vermittelt werden wie in Kranenburg. Ich habe deshalb heute mal im größten deutschen Tierheim angerufen und um die Vermittlungszahlen gebeten. Berlin hat ca. 5 Millionen Einwohner und es wurden in 2016 863 Hunde vermittelt!!! Kranenburg hat ca. 50.000 Einwohner und es wurden 28 Transporte mit durchschnittlich ca. 50 Hunden dorthingekarrt. Das heißt, es müssten ca. 1400 Hunde vermittelt worden sein... Wo sind bitte all diese Hunde???
21.12.2016
Von allen Seiten bekommen wir wunderschöne Weihnachtsbilder unserer Ehemaligen. Wir freuen und riesig darüber und natürlich auch über die vielen lieben Wünsche zu Weihnachten und für das neue Jahr. Bitte seid nicht böse, wenn wir nicht sofort antworten, wir haben im Augenblick wieder Erwarten furchtbar viel Arbeit und schaffen es einfach nicht.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die so lieb an uns gedacht haben und wünschen allen Tierfreunden ein frohes Fest und einen guten Rutsch! Passt gut auf euch und eure Lieben auf, esst nicht so viel Süßes und bleibt uns auch weiterhin gewogen!
20.12.2016
Das Tierheim Kranenburg interessiert uns immer mehr. Nachdem wir nun einen ausführlichen Fragenkatalog an das Veterinäramt Kleve geschickt hatten, bekamen wir heute tatsächlich eine Antwort. Leider war sie völlig unzureichend und wurde uns mit 246 € berechnet! Natürlich werden wir gegen diesen Bescheid Rechtsmittel beim Verwaltungsgericht in Düsseldorf einlegen.
Darum soll es aber jetzt erstmal gar nicht gehen, vielmehr finden wir es sehr interessant, dass das Tierheim Kranenburg in diesem Jahr 28 Transporte von Spanien nach Deutschland gefahren hat. Würde man jetzt nur 50 Hunde pro Transport annehmen, dann hätten 1400 (!!!) Hunde in Kranenburg zur Vermittlung gestanden. Selbst wenn man keine Vorkontrollen macht und an jeden vermittelt, kann ich verstehen, dass viele Menschen Zweifel bekommen und sich fragen, ob und wie es denn möglich sein kann, die ganzen Hunde im Kreis Kleve zu vermitteln. Besteht denn da wirklich ein so großer Bedarf? Man muss sich das einfach mal verdeutlichen, bei ca. 250 Arbeitstagen müssten dann täglich ca. 4-5 Hunde ein neues Zuhause gefunden haben. Da die Transporte durchschnittlich alle 2 Wochen gefahren wurden, kann man davon ausgehen, dass die Hunde blitzschnell vermittelt werden. Wer auch nur die geringste Erfahrung im Tierschutz hat, der weiß, dass die Hunde erstmal 'ankommen' müssen. Vorher kann man eine sinnvolle Einschätzung, die zur verantwortungsvollen Vermittlung notwendig ist, gar nicht treffen. Tatsächlich hat das Veterinäramt uns nun aber mitgeteilt, dass zusätzlich zu den Landtransporten am 03.12.16 auch noch Tiere mit dem Flugzeug eingeführt wurden. Wir wollen jetzt nicht spekulieren, haben aber tatsächlich beim Veterinäramt bisher nur die Anzahl der Landtransporte angefragt.
Als Spender sollte man sich genau überlegen, ob man ein solches 'Tierheim' unterstützen möchte. Genauso könnte man sich fragen, ob sich denn seit Tenbieg-Zeiten tatsächlich etwas geändert hat. Die 58 Hunde, die Raul Merida aus Spanien geliefert hat, wurden mutmaßlich von Frau Melanie T. bestellt. Laut Veterinäramt Kleve hat Frau Melanie T. auch darum gebeten, die Daten des Bestandsbuches ab sofort per USB-Stick einreichen zu dürfen, da es für einen Email-Anhang zu umfangreich wäre. Damit dürfte doch eigentlich klar sein, dass Frau Melanie T. in der Geschäftsführung des Tierheims Kranenburg aktiv ist.
Irgendwie finde ich das alles sehr beunruhigend, denn 2013 wurde Sigurd T., der Vater von Melanie, verhaftet. Zwei seiner zig Vereine, die Tierheim Tierhilfe e.V. und der Tierschutzförderverein e.V. in Kleve meldeten daraufhin Insolvenz an und mussten unter anderer Trägerschaft fortgeführt werden. Es wurde der Verein Tierheim Kranenburg e.V. unter neuem Vorstand gegründet, um das damalige "Tierheim" zu erhalten. Dieser Verein, der heute angeblich nichts mehr mit der Familie T. und den gemutmaßten betrügerischen Machenschaften (u. a. bei Sigurd T. Verdacht auf Veruntreuung von Sozialabgaben in sechsstelliger Höhe) zu tun haben will, wird heute geleitet von Sven-Henning Neuhaus. Uns liegen Informationen vor, dass Herr Neuhaus der Rechtsanwalt von Sigurd T. war. T.'s Tochter 'bestellt' Hunde in Spanien und ist offensichtlich auch Ansprechpartnerin für das Veterinäramt Kleve.
Ich bin nun wirklich auf die Satzung des Tierheims Kranenburg gespannt. Davon abgesehen, dass ich diese nirgends veröffentlicht finden konnte und sie beim Registergericht anfordern musste, interessiert uns nun brennend, ob das Tierheim einen gewerblichen Hundehandel angemeldet hat (immerhin ist Herr Sigurd T. ja ein sehr bekannter Hundehändler) oder ob es sich beim Tierheim Kranenburg tatsächlich um einen TierSCHUTZverein im üblichen Sinne handelt...
19.12.2016
Unser Hilfstruck ist wieder auf dem Heimweg. Andy und Olli sind erschöpft, aber bestimmt auch sehr glücklich, dass alles wie am Schnürchen gelaufen ist. Die beiden werden heute erstmal bis Barcelona fahren und dort übernachten, um dann so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen. So ein Trip nach Spanien ist sehr anstrengend und nicht jeder würde seinen wohlverdienten Urlaub so verwenden. Wir können uns nur immer wieder bei allen bedanken, die solche Aktionen unterstützen und wie in diesem Fall sogar den eigenen Truck zur Verfügung stellen. Andy hat mit den 600 glückliche Hundeaugen in den letzten Jahren einiges bewegt und wir freuen uns sehr, dass die Zusammenarbeit im Sinne der Tiere so gut funktioniert.
Bei uns wird es jetzt langsam ruhiger werden - so hoffen wir jedenfalls - vielleicht finden wir mal die Zeit, uns auf unsere neuen Vereins-Projekte zu focussieren und die Planung für das nächste Jahr zu machen. Wir möchten unsere Strukturen etwas erweitern, um noch effektiver arbeiten zu können, außerdem wird die Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiges Thema sein. Die Hilfe für unsere befreundeten spanischen Tierschützer muss natürlich nach wie vor ein Schwerpunkt unserer Arbeit bleiben, zusätzlich möchten wir aber ab 2017 dem Tierrecht mehr Gewicht geben. Für alle unsere Projekte werden wir auch im nächsten Jahr viel Unterstützung brauchen. Wir hoffen, ihr bleibt uns auch im kommenden Jahr gewogen und unterstützt die Tierhilfe Phönix weiterhin. Wir freuen uns jedenfalls schon jetzt auf eine intensive Zusammenarbeit mit euch!
18.12.2016
Andy ist heute mit dem noch halb gefüllten Truck von Ibi nach Villena gefahren. Dort konnte der zweite Teil der Hilfslieferung ausgeladen werden. Im Tierheim selbst wäre das Futter nicht vor Nagern sicher gewesen und deshalb wurde extra ein Lager angemietet, um das Futter mausfrei unterzubringen.
Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Villena zusammen und wissen, dass das Futter dort händeringend gebraucht wird. Im Augenblick versucht die Protectora, eine seit Jahren dringend benötigte Krankenstation aufzubauen, dafür wird jeder Cent gebraucht und unsere Futterspende entlastet gerade jetzt den Tierheimhaushalt ganz enorm. Wir freuen uns sehr, dass der Ausbau der Protectora in Villena endlich in Angriff genommen wurde. Auch wenn das Geld immer knapp ist, ohne eine vernünftige Quarantänestation und Räume, in denen Tiere sich nach überstandenen Operationen oder Erkrankungen erholen können, geht es einfach nicht mehr. Wir hoffen, dass wir bei unserem nächsten Besuch die fertiggestellte Station bewundern können. Ganz sicher werden sich die dafür aufgebrachten Kosten ganz schnell amortisieren, immerhin kann jetzt ein Teil der doch sehr hohen Klinikkosten eingespart werden. Der nächste Schritt ist dann die Einrichtung einer angegliederten Tierarztpraxis. Damit wären die monatlich Tierarztkosten endlich sicher zu kalkulieren und die Tiere müssten nicht ständig hin und her gefahren werden. Noch ist das Zukunftsmusik, aber der erste Schritt in die richtige Richtung ist mit der neuen Krankenstation schon getan. Wir freuen uns sehr, dass wir in diesem Jahr in Kooperation mit '600 glückliche Hundeaugen' mit weit über 100 Tonnen Futter sowie anderen Hilfsgütern die Arbeit der Tierschützer in Spanien unterstützen konnten. Ich weiß nicht, wie vielen Tieren wir damit das Leben gerettet haben, ich denke aber, es sind sehr viele gewesen! Ein ganz herzliches Dankeschön an euch alle - ohne eure Hilfe wären solche Aktionen nicht möglich!
17.12.2016
Unser Spenden-Truck ist angekommen! Das Wetter hat leider nicht mitgespielt und so wurde der voll bepackte Lkw an einer Halle entladen. Bärbel, unsere wirklich unermüdliche Hilfe in Spanien, hatte schon alles perfekt organisiert und die kleineren Tierschutzorganisationen waren alle pünktlich zum Abladen erschienen. Ihr könnt euch denken, wie glücklich alle mit anfassten und ihre Transporter und Hänger füllten. Andy und Bärbel verteilten das Futter so gerecht wie möglich und, wie bei dieser gigantischen Menge nicht anders zu erwarten, war natürlich genug für alle da. Ihr könnt euch die glücklichen Gesichter vorstellen, es war eine unglaubliche Erleichterung für sie zu wissen, dass die anvertrauten Geschöpfe in den nächsten Wochen genug zu essen haben werden und nicht hungern müssen.
Nachdem die kleineren Organisationen abgefahren waren, wurde das Futter für das Tierheim in Ibi entladen. Nun ist der Truck etwas mehr als halb leer und wird morgen früh dann nach Villena weiterfahren, um dort den Rest der wertvollen Fracht zu entladen. Andys Job ist zwar super anstrengend, aber ich glaube, er wird mit all den glücklichen Gesichtern für seine Mühen entschädigt. Die '600 glückliche Hundeaugen' und die Tierhilfe Phönix haben toll zusammengearbeitet und dafür gesorgt, dass die Arbeit der Tierschützer vor Ort unterstützt wird und die Tiere über die Wintermonate eine gute Überlebenschance haben. Das war unser aller Weihnachtsgeschenk für die hilfsbedürftigen Geschöpfe in Spanien und weil das Schenken natürlich auch Tierschützer rundherum glücklich macht, haben wir, so hoffe ich jedenfalls, heute alle ein breites Grinsen im Gesicht!
Gleichzeitig zu unserem Hilfstransport in Spanien kam in Deutschland die süße, kleine Xesca an. Das Mädchen wiegt gerade mal 6 kg und ist damit viel kleiner als wir dachten.
Mittlerweile ist sie schon bei ihrer Pflegefamilie und wird dort nach Strich und Faden verwöhnt. Wahrscheinlich ist Xesca das letzte Hündchen, dass in diesem Jahr zu uns kommen wird. Poi und Sasha werden erst Mitte Januar reisefertig sein und für Susi hat sich leider keine Pflegestelle gefunden. Sie ist jetzt kastriert und könnte zu uns nach Deutschland kommen, doch in Ermangelung einer Pflegestelle muss sie leider über Weihnachten und Neujahr im Tierheim bleiben.
16.12.2016
Bahia hat uns einen großen Schrecken eingejagt. Das uralte Mädchen konnte heute nicht mehr aufstehen und atmete so heftig, dass wir sie sofort zum Tierarzt brachten. Frau Dr. Weber kümmerte sich sofort um sie und so wurde Bahias Blut untersucht und es wurden zwei Röntgenaufnahmen von ihrem Brustkorb und auch vom Bauchraum gemacht. Zum Glück war alles unauffällig und sie hat wohl nur einen Infekt, trotzdem haben uns die Knie geschlottert. Mit über 16 Jahren ist Bahia wirklich alt und mittlerweile auch gebrechlich, ihre Muskulatur ist zurückgegangen und wenn sie nicht mehr aufstehen kann, dann ist man natürlich sofort in Alarmbereitschaft. Sie hat jetzt eine Infusion bekommen und morgen sollen wir sie nochmal vorstellen. Tatsächlich läuft sie jetzt schon wieder alleine in den Garten, trotzdem sind wir natürlich noch nicht wieder ganz beruhigt. Warten wir erstmal die nächsten Tage ab und hoffen wir, dass sie wieder selbstständig ihre Schüssel leer futtert.
Morgen werden wir dann auch Xesca in Deutschland begrüßen! Die Kleine geht nach Winnweiler zu ihrer Pflegestelle und hat dort einen ganz lieben Spielkameraden. Wir sind sicher, dass sie dort viel Spaß haben wird.
Für Andy hat das Wetter morgen keine gute Karten bereit gehalten. Wenn die Vorhersage stimmt, dann wird es stark regnen und stürmen. Wie das Futter bei so einem Wetter abgeladen werden soll, ist mir ein Rätsel. Im schlimmsten Fall werden Andy und sein Beifahrer wohl noch einen Tag länger in Spanien bleiben müssen. Das teure Futter in den Regen zu stellen, kommt natürlich nicht in Frage.
15.12.2016
Unsere spanischen Freunde sind sehr erfinderisch und hatten für Weinachten eine neue Idee, wie man den Menschen in der Stadt die Tiere im Tierheim näher bringen kann. Seht euch den Weihnachtsbaum mal ganz genau an, in jeder Kugel findet ihr ein Hundchen oder eine Samtpfote mit Namen.
In Deutschland würde man so etwas gerade an Weihnachten vielleicht nicht machen, immerhin versuchen wir ja, die tierischen Weihnachtsgeschenke zu verhindern. In Spanien vermittelt man das ganze Jahr über. Die Not ist groß und man freut sich auch hier über jede Nase, die ein weiches Körbchen in liebevoller Umgebung findet. Es gibt zu wenige Plätze im Tierheim und für jedes Tier, das abgewiesen werden muss, kann das den Tod bedeuten.
Andy ist 'on the road', wir haben telefoniert und es läuft alles problemlos. Sobald seine Lenkzeit ausgeschöpft ist, wird er die vorgeschrieben Ruhezeit in einem Hotel mit bewachtem Parkplatz verbringen und dann am Samstag gegen 12 Uhr die erste Abladestelle erreichen. Alle sind schon ganz aufgeregt und scharren mit den Hufen. Wir wissen in Südspanien von keinem anderen Hilfstransport in dieser Größenordnung und alle wollen natürlich einen Teil davon abhaben. Bei vielen Tierheimen hängt das Überleben der Katzen und Hunde von unseren regelmäßigen Transporten ab. Man kann sich die Not der Tiere oft kaum vorstellen. Umso mehr freuen wir uns, dass wir es auch in diesem Jahr wieder geschafft haben und rechtzeitig vor Weihnachten alle hungrigen Mäulchen gestopft werden können.
14.12.2016
Mit etwas Glück kann Xesca am Freitag ausreisen. Leider ist Susi noch nicht so weit. Sie wurde etwas später als geplant kastriert und wird deshalb wohl erst im neuen Jahr zu uns kommen können. Wir haben es geschafft, fast alle unsere Hunde noch vor den Feiertagen aus dem Tierheim zu holen, Poi und Sasha sowie die Babies Alba, Cloe und Funko sind in Spanien auf Pflegestellen untergebracht. Vielleicht finden wir auch noch eine Lösung für Susi.
Ganz dringend suchen wir noch immer Mittel und Wege für unsere drei Transportboxen, die ganz dringend nach Lissabon müssen, um von dort die Reise nach Pico anzutreten. Bitte fragt nochmal rum, vielleicht hat ja doch noch jemand eine Idee, wie wir die Boxen preisgünstig verfrachten können.
Ab Januar 2017 haben wir geplant, der Tierhilfe Phönix e.V. einen Shop anzugliedern, in dem wir die unterschiedlichsten Dinge anbieten werden, um zukünftig so vielleicht einen Teil der Kosten für unsere Transporte nach Spanien zu finanzieren. Wir hoffen damit den ständigen finanziellen Druck etwas besser in den Griff zu kriegen und endlich mal genügend Geld zur Verfügung zu haben, um auch schneller auf Notsituationen reagieren zu können. Wir sind natürlich für jede Spende dankbar, möchten aber selbstverständlich versuchen, so viel wie möglich selbst zu erwirtschaften. Wir hoffen, dass der Shop gut angenommen werden wird und sich etablieren kann. Damit hätten wir dann wenigstens eine Sorge weniger!
13.12.2016
Unser Weihnachts-Spenden-Truck ist geladen und wird morgen starten. Die Ankunft ist für Samstag, 12 Uhr geplant. Wir hoffen, dass alles gut klappt und Andy mit seiner wertvollen Fracht heil ankommt.
Wir haben in diesem Jahr einiges bewegt. Das Futter, das an Weihnachten die bedürftigen Tierheime, Tierhilfen, Pflegeplätze und auch die privaten Auffangstationen in der Südspitze Spaniens erreicht, ist fast schon der krönende Abschluss unserer Tierschutzarbeit in 2016. Natürlich gab es in diesem Jahr noch viele Dinge mehr, über die man berichten könnte. Mit am meisten bewegt hat mich die Schließung der Anlage in Cieza. Wir haben so lange um die dortigen Tiere gekämpft und obwohl es letztendlich fast drei Jahre gedauert hat, hat sich unsere Vorgehensweise als richtig erwiesen. Das, was keiner für möglich gehalten hatte, ist eingetroffen und die Anlage ist nun endlich geschlossen. So etwas kostet Kraft und Zeit und hätten wir nicht unsere vielen tierlieben Helfer, wären wir ganz bestimmt schon auf der Hälfte der Strecke zusammengebrochen. Was sich im Nachhinein so schnell erzählt, war begleitet von unglaublich vielen privaten Futterspenden, um die in Cieza zusammengepferchten Tiere am Leben zu erhalten. Wir bekamen Geldspenden, um die horrenden Tierarztkosten zu bezahlen und natürlich hatten wir Pflegestellen, die den geschundenen Seelen Ruhe und Geborgenheit gaben. An dieser Stelle möchten wir uns nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die diese Aktion möglich gemacht haben und natürlich nicht zuletzt bei denen, die einem Hund aus dem Tierschutz ein liebevolles Zuhause geben konnten.
Natürlich gibt es auch in Spanien Hunde, die eigentlich als nicht mehr vermittelbar gelten. Sei es, dass sie zu alt sind, irgendein Handycap haben, zu den Listenhunden zählen, die nicht nach Deutschland eingeführt werden dürfen, oder krank sind. Auch hier haben wir Lösungen gefunden und in Zusammenarbeit mit anderen Tierschutzvereinen weit über 250 Tiere unterbringen können. Edy ist ein tolles Beispiel dafür, dass selbst ein 13 Jahre alter, fußlahmer Opi noch Hilfe bekommen kann, wenn viele Paten sich mit einer kleineren Spende zusammen tun. Edy geht es jetzt seinem Alter entsprechend gut, er hat keine Ohrmilben mehr, die ihn wohl über lange Jahre begleitet haben, er hat Medikamente bekommen, um seine Gelenkschmerzen zu reduzieren, er bekommt, nachdem seine faulen und bestimmt schmerzenden Zähne saniert wurden, altersgerechtes Futter und natürlich hat er jetzt endlich ein warmes, weiches Plätzchen, auf dem er sich so lange ausruhen kann, wie er möchte. Mit seinem ebenfalls schon alten Hundefreund wird er liebevoll versorgt, dafür bedanken wir uns ganz herzlich bei den Paten, die Edy nach einem entbehrungsreichen Dasein in Spanien nun im Alter ein würdiges Leben in Deutschland ermöglicht haben und natürlich auch bei der Pflegestelle, die den Kleinen aufnahm.
Wir könnten jetzt die vielen größeren Highlights auflisten, die wir in diesem Jahr hatten, tatsächlich geht es aber auch um die Arbeit an der Basis. Für uns ist der tägliche Tierschutz-Wahnsinn seit vielen Jahren zur normalen Arbeit geworden und wir möchten uns nicht nur bei allen bedanken, die uns mit Spenden, als Pflegestelle oder mit der Hilfe bei den unterschiedlichsten Projekten unterstützt haben, sondern auch bei denen, die uns zugehört haben, wenn wir vor Wut fast geplatzt sind, vor Trauer geheult haben oder mit komplettem Unverständnis und fast schon hoffnungslos vor einem riesigen Wust von ungelösten Problemen standen. Danke an all diejenigen, die uns geholfen haben 'das Krönchen wieder geradezurücken' und uns motiviert haben, nicht aufzugeben. Ich kann euch gar nicht sagen, wie oft ein Lob oder ein Schulterklopfen uns durch den Tag geholfen hat. Ganz herzlichen Dank an euch alle!
12.12.2016
Simba macht uns etwas Sorgen, der Wicht hat sich wohl versprungen und deshalb hat er jetzt erst einmal strenge Boxenruhe. Sein Halswirbel tut ihm weh und die Muskulatur ist an dieser Stelle verhärtet. Jetzt wird er schön warm eingepackt und wird die meiste Zeit des Tages ruhig liegen müssen. Mit Geduld und Schmerzmitteln ist er in zwei Wochen bestimmt wieder gesund, trotzdem schlimm für den kleinen Wicht und natürlich auch für die Pflegestelle, die ja immer mitleidet.
Ansonsten sind alle unsere Nasen fit. Bahia und Banja haben neue Mäntel für den Winter bekommen und sind damit mehr als glücklich. Den alten Mädchen fährt das feuchtkalte Wetter in die klapperigen Knochen und ohne Mäntel zittern sie. Mittlerweile tragen sie auch im Haus leichte Wolljacken und obwohl bei uns der Kachelofen immer an ist und wir schon manchmal auf Abstand gehen müssen, weil es wirklich zu warm wird - die Podencos finden das großartig - es kann gar nicht heiß genug sein. Neben dem Ofen ist eine große Liegefläche, deren Rückwand und Sitzfläche mitgewärmt wird, da haben die Kleinen ihren Stammplatz gefunden. Manchmal liegen auch noch Manchas oder Angelo dazwischen. Wir selbst haben schlechte Chancen, uns dort aufzuwärmen - es ist immer besetzt!
Seit Tagen bemühe ich mich, Infos über Poi und Sasha zu bekommen, beide haben mittlerweile eine Pflegestelle in Deutschland. Leider weiß ich den Impfstatus nicht und dementsprechend kann ich ihre Ausreise nicht buchen. Der Weihnachtsstress scheint auch die Spanier erfasst zu haben und da man sich natürlich bemüht, vor den Feiertagen noch so viele Hunde und Katzen wie möglich aus dem Tierheim zu schaffen, hat wohl die Koordination etwas gelitten. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Tagen Genaueres wissen und dann vielleicht für unsere Glückspilze einen Reisetermin festlegen können.
11.12.2016
Wir versuchen, langsam etwas zur Ruhe zu kommen. Die Planung für den Spendentransport ist abgeschlossen, der Truck ist fast fertig gepackt und im Prinzip kann es in den nächsten Tagen losgehen. Für Andy ist es eine lange und anstrengende Fahrt, die allerdings mit ganz vielen glücklichen Gesichtern belohnt werden wird. Leider haben wir die finanziellen Mittel, um den Diesel und die Maut zu bezahlen, noch nicht ganz zusammen. Wir hoffen, dass in den nächsten Tagen noch einige Spenden eingehen werden, um die Gesamtkosten abzudecken. Fast alle Tierschutzvereine haben viel zu wenig Geld in den Kassen, vielen fehlen die finanziellen Mittel für die notwendigsten Dinge. Hilfe für andere Tierschutzvereine ist da so gut wie nie möglich, insofern befinden wir uns durch die vielen Sachspenden in einer wirklich guten Lage. Wir müssen tatsächlich kaum mehr als das Geld für den Transport aufbringen - die Ladung des Trucks besteht überwiegend aus Spenden. Allerdings läppern sich die Kosten für die Transporte des Futters ins Andys Lager ebenfalls ganz schön zusammen. Natürlich fallen auch manchmal Lagerhaltungskosten an, da man sich ja nicht aussuchen kann, wann man die Spenden bekommt und sie manchmal monatelang irgendwo untergestellt werden müssen. So ein Transport kostet mit allem Drum und Dran und zwar ganz ohne die Ladung mit einzurechnen, immer über 4000 €, davon sind ca. 2500 € für die Spedition und der Rest Nebenkosten. Wenn wir uns die Kosten mit jemandem teilen können, sind wir mehr als glücklich und wenn dieser Jemand auch noch Andy ist, der mit einem eigenen LKW fahren kann, dann ist das wirklich das große Los. Wir fahren in jedem Jahr ca. 3 - 4 Spendentransporte in den Süden Spaniens. Ohne die Unterstützung von vielen helfenden Händen wäre das niemals möglich. Da man dort seit Jahren allerdings fest auf uns zählt, geben wir uns besonders viel Mühe, dass alles klappt und auch wirklich genug Futter für die notleidenden Tiere dabei ist.
In Tierheim Villena wird im Augenblick eine Kranken- und Quarantäne-Station aufgebaut. Gleichzeitig wird es einen Bereich geben, in dem rekonvaleszente Tiere wieder auf die Beine kommen können. In den letzten beiden Jahren konnten wir viele Dinge nach Spanien bringen, die nun hier eingesetzt werden. Vielleicht erinnert ihr euch noch an den OP-Tisch und die Sachen, die ursprünglich zu einer Praxiseinrichtung gehörten. Wir hoffen, dass die Station im Sommer in Betrieb gehen wird und wissen, dass damit viele Leben gerettet werden können. Aus Platzmangel wurden bisher Kitten in Quarantäne zum Teil in Hasenkäfigen untergebracht, alles war extrem veraltet, nicht mehr desinfizierbar und viel zu klein. Die Kosten, um die Tiere in der Station der Klinik unterzubringen, waren horrend und teilweise nicht mehr zu finanzieren.
Wir freuen uns schon auf die Einweihung der Station - wieder ein Schritt in die richtige Richtung! Da auch hier natürlich noch viel Geld fehlt, um die Quarantäne-Station fertigzustellen, bitten wir für das Tierheim Villena um Spenden. Es gibt auch die Möglichkeit, direkt an das Tierheim zu spenden:
Kontoinhaber: Sociedad Protectora de Animales y Plantas de Villena
IBAN: ES 42 3082 2525 4227 2000 5491
BIC: CCRIES2A
Oder halt an uns, bitte vermerkt dann bei eurer Überweisung 'Villena Quarantänestation'. Wir leiten das Geld dann gerne weiter. Wer an die Tierhilfe Phönix e.V. spendet, bekommt natürlich eine Spendenquittung. Da wir alle ehrenamtlich arbeiten, geht das Geld zu 100 % an die bedürftigen Tiere und Tierheime weiter.
10.12.2016
Heute haben wir in kleinem Kreis unser Jahresabschlussessen mit den wenigen Aktiven gefeiert, die nicht gerade krank waren. Manchmal ist einfach der Wurm drin und so hatten Magen-Darm-Erkrankungen, eine schlimme Bandverletzung im Knie, einen Krankenhausaufenthalt und der Noro-Virus unsere Gruppe arg zusammenschrumpfen lassen. Wir wünschen allen, die noch im Krankenstand sind, einen schönen dritten Advent und natürlich gute Besserung!
In lustiger Runde wurde heute trotzdem gefeiert, gewichtelt und gelacht. Wir haben uns in der Museumsschänke bei Herrn Frangel und seinen bienenfleißigen Kellnerinnen sehr wohl gefühlt und werden uns ganz bestimmt noch öfter dort treffen.
Da der liebe Griso nun ein traumhafes Zuhause bei Menschen gefunden hat, die ganz verliebt in den Burschen sind, ist die Pflegestelle bei Sylvia und ihrem Mann wieder frei. Wir freuen uns, dass Susi dort bald einziehen wird und suchen nun nur noch für Xesca und die mittlerweile ca. 4-5 Monate alten 'Welpchen' liebevolle Pflegestellen.
Über eine endgültige Vermittlung würden wir uns natürlich noch mehr freuen. Wir möchten aber an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass wir über Weihnachten keine Hunde vermitteln werden!
09.12.2016
Hier die ersten Bilder unseres Weihnachts-Spendentransports nach Spanien. Andy hat heute mal drübergepeilt und festgestellt, dass wir noch nie so viel Futter hatten. 600 glückliche Hundeaugen und die Tierhilfe Phönix e.V. haben 33 Paletten mit Hunde- und Katzenfutter gesammelt und Andy wird sie in der nächsten Woche nach Spanien fahren.
Ich habe heute die grobe Verteilung der Spenden festgelegt und hoffe, dass ich niemanden vergessen habe. Wir haben allen Grund, super stolz auf diesen Spendentransport zu sein. Mit viel Arbeit und Herzblut ist dieses Futter gesammelt und aus Spenden finanziert worden. Es wird viele hundert Bäuche füllen und den Tieren das Überleben für mindestens drei Monate sichern. Tatsächlich haben wir bei uns noch einen kleinen Hänger voller Spenden stehen, die erst beim nächsten Transport mit nach Spanien können. Der Truck kann nicht beliebig viel transportieren und Andy meinte, dass wirklich nichts mehr drauf passt. Also fangen wir jetzt schon an, für das nächste Frühjahr zu planen.
Wir sind unglaublich glücklich und möchten uns nochmal bei allen Spendern ganz herzlich bedanken! Ohne eure Hilfe gäbe es solche großartigen Transporte nicht! Sobald wir die nächsten Bilder haben, werden wir sie sofort veröffentlichen!
08.12.2016
Nachdem wir nun gegen den Hundetransport des Tierheims Kranenburg vorgegangen sind, fühlen sich auf Facebook einige Leser befleißigt, das Tierheim zu verteidigen und über uns herzufallen. Wir tragen das mit Fassung und werden uns auch nicht von unserem Weg abbringen lassen. Grundsätzlich sollte aber mal festgestellt werden, dass es eine irrige Meinung ist zu glauben, dass alle spanischen Hunde aus Tötungen stammen und man den Hunden einen Gefallen tut, wenn man sie - egal wie - nach Deutschland karrt.
Die Hunde von Raul Merida waren keine Hunde, die für die Tötung vorgesehen waren. Herr Merida betreibt eine Auffangstation, die von der Verwaltung unterstützt wird. Laut spanischem Gesetz werden die Tiere dort geimpft und gechipt. Gleiches gilt für die Station in Albacete. Wer also dachte, dass die Hunde direkt vom Tod bedroht waren, der irrt sich. Natürlich gibt es zu viele Hunde in Spanien und ganz sicher werden auch Hunde und Katzen getötet. Trotzdem gibt das niemandem das Recht, Tiere einfach einzupacken und mitzunehmen. Dafür gibt es Regeln, die gelten einerseits für Privatleute, die vielleicht ein Hundchen für ihre Familie mitnehmen möchten und andererseits für Tierheime und Händler. Für Letztere regelt die Verordnung (EG) 1/2005 auch den Transport von lebenden Wirbeltieren in der EU.
Wer Spaß daran hat, kann sich diese Verordnung ja mal genauer ansehen, darin wird z. B. bei den allgemeinen Anforderungen an Transportmittel geregelt, dass eine angemessene Luftzirkulation über den stehenden Tieren und ausreichend Frischluftzufuhr vorhanden sein muss. Gleichzeitig müssen die Tiere zur Kontrolle und Pflege zugänglich sein und das Fahrzeug muss natürlich isoliert sein. Wir gehen davon aus, dass ein dunkler, nicht isolierter, geschlossener Transporter, der bis oben hin mit Boxen aufgefüllt wurde, dieser Verordnung nicht entsprechen kann. Bei Transporten, die mehr als 8 Stunden dauern, und davon gehen wir bei einem ca. 20 stündigen Transport z. B. aus Spanien aus, muss das Fahrzeug eine Transportfahrzeugzulassung und der Transportuunternehmer eine Zulassung vom Typ 2 haben. Es ist also ganz klar geregelt, dass eine Kontrolle und Zulassung des Straßenfahrzeugs für lange Beförderungen unumgänglich ist. Es kann also nicht ausreichend sein, das Fahrzeug ohne Boxen einfach vom TÜV abnehmen zu lassen, da hier ganz klar zwischen kurzen und langen Beförderungen unterschieden wird. Unserer Meinung nach kann ein Fahrzeug auch nicht nur vom Veterinäramt abgenommen sein, denn dort fehlt ganz klar die Kompetenz für straßenrechtliche Belange.
Man stelle sich einfach mal vor, wie so etwas im schlimmsten Fall aussehen könnte, dann ist es leichter es zu verstehen. Hier mal die Hypothese: Ein Transporter wird mit völlig ungeeigneten Plastik-Boxen, die vielleicht sogar noch miteinander verschraubt und nicht durch Gurte gesichert sind, vollgepackt. (Bei einem Unfall würden diese Boxen splittern und die Tiere würden durch die scharfkantigen Plastikteile schwerste Verletzungen davontragen). Als Lüftung dienen zwei Plastikschläuche, die einfach an die Lüftung des Führerhauses angeschlossen und über Kopf in den komplett zubepackten Laderaum gelegt werden. Frischluft gibt es sonst keine und ein Erreichen der Boxen zur Kontrolle der Tiere wäre gar nicht möglich, da zwischen den Boxen kein Gang vorhanden ist. Wahrscheinlich würde eine Luftzirkulation sowieso nicht funktionieren, weil die Boxen alle nebeneinander und aufeinander gepackt wurden. Tageslicht gibt es ebenfalls nicht, ebenso keine Lampe, die ein Orientierungspunkt für die Tiere sein könnte. Das vorgeschriebene helle Dach ist ebenfalls nicht vorhanden.
Dieses Foto ist ein Beispiel:
Ladeplan, fotografiert in der Tür eines Tiertransports, offensichtlich ohne Mittelgang:
Natürlich würden sich alle Leute zu Recht über einen solchen Transport aufregen und verlangen, dass solche Praktiken sofort eingestellt würden. Man würde ein Temperaturüberwachungssystem verlangen, garantiert auch, dass die Luftzirkulation mindestens 4 Stunden motorunabhängig innerhalb des Laderaums aufrechterhalten werden kann - immerhin könnte ein solches Fahrzeug, bepackt mit Tieren ja auch mal in einen Stau bei Außentemperaturen von weit über 30 °C geraten. Man würde einen Notfallplan verlangen, dieser würde bei technischen Pannen, bei Erkrankungen der Tiere oder auch des Fahrers und ebenfalls auch bei Unfällen greifen. Natürlich wollte man, dass die Tiere ausreichend Licht und Luft hätten und in sicheren Transportboxen mit ausreichend Platz transportiert werden. Es würde keinem Tierschützer genügen, dass Kunsstoffboxen einfach miteinander verschraubt wären, denn jeder weiß, dass bei einem Unfall ganz immense Kräfte frei werden, die die Hunde gegen die Boxen schleudern und die Boxen dadurch aus der Verschraubung reißen würden. Ich könnte jetzt hier noch viel mehr auflisten, lassen wir es einfach mal dabei. Genau um solche Transporte zu reglementieren, gibt es die Verordnung zum Schutz von Tieren beim Transport und zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 1/2005 des Rates (Tierschutztransportverordnung-TierSchTrV).
Nun zum zweiten Punkt, ich nenne es mal 'Retten um jeden Preis'! Es gibt in Spanien, wie in allen anderen Ländern auch, viele tierliebe Menschen. Einer Vermittlung eines Hundes im Ursprungsland steht erstmal also gar nichts im Wege. Eine Pauschalisierung, wie z.B. "Einem Spanier kann man doch keinen Hund geben, dann holen wir ihn lieber nach Deutschland!" ist also völliger Blödsinn. Machen wir uns bitte alle mal klar, wer denn die Tierheime zum Beispiel in Spanien führt - es sind tierliebe Spanier! Ganz sicher gibt es in Spanien zu viele Hunde und natürlich werden auch Tiere getötet. Wir werden das aber nicht ändern, indem wir Unmengen von Hunden nach Deutschland holen, vielmehr müssen die Bedingungen z. B. in Spanien geändert werden. Das heißt Aufklärungsarbeit, Hilfe zur Selbsthilfe, Arbeit an der Basis und auch Kastrationsaktionen. Es bedeutet nicht, auf Teufel-komm-raus Hunde aus Spanien zu holen und schon gar nicht mit schrecklichen Hundetransporten und ohne Rücksicht auf Verluste! Das Motto -alles besser als in Spanien in der Tötung zu sterben- ist eines Tierschützers unwürdig.
Unsere Verantwortung beginnt schon vor dem Transport der Hunde und nicht erst in Deutschland. Man muss sich klar machen, dass Hunde, die schon vom jeweiligen Verwaltungsbezirk finanziert, geimpft und gechipt wurden, garantiert nicht getötet werden oder aus einer Tötung stammen. Die kleinen unkomplizierten Hundchen aus Spanien sind tolle Familienhunde, sie lassen sich bestimmt gerade an Weihnachten gut verkaufen. Ich frage mich aber, ob das der richtige Weg ist. Seriöse Tierschützer haben ihren Schwerpunkt niemals bei der Einfuhr von Hunden, sie arbeiten an der Basis und werden nur Hunde holen, wenn wirklich Not für die Tiere besteht. Manchmal kommt es mir so vor, als ob z. B. Spanien, Italien, Rumänien usw. ein Selbstbedienungsladen für Tiere wären. Die armen Kreaturen werden duch ganz Europa gekarrt und rücksichtslos verscherbelt. Macht sich wirklich jeder, der so ein Tier importiert hat, klar, dass er eine Verantwortung übernimmt und zwar solange das Tier lebt?! Kann man wirklich davon ausgehen, dass derjenige, der das Hundchen oder die Katze geholt hat, sie auch ggf. wieder zurücknehmen würde? Mir scheint das schlichtweg unrealistisch und deshalb weigern sich mittlerweile viele Tierheime, Hunde aufzunehmen, die aus dem Tierhandel stammen. Hier ist der Tierschutz am Ende angelangt, es kann nicht angehen, dass skrupellose Händler Unmengen an Tieren einführen, diese mit großem Gewinn verticken und dann die Verantwortung auf den Tierheimen abgeladen wird.
Mittlerweile stellt sich mir allerdings die Frage, wie es sich wohl verhält, wenn ein Tierheim einen Hundehandel betreibt. Man kann nur allen Tierschützern raten, aufmerksam zu sein und Fragen zu stellen. Viele kleine süße Tiere sollten uns nicht das Hirn vernebeln. Tierschutz und Tierschmutz liegen oft ganz dicht beieinander! Vermittlungen ohne Vorkontrollen halte ich für unseriös, ebenso erwarte ich von einem Tierheim oder einer Tierhilfe auch noch Unterstützung nach der Vermittlung des Tieres. Es soll ja sogar Tierheime geben, die den 'Umtausch' des Tieres anbieten oder Tiere gerne mal auf Probe mitgeben. Hier ist der neue Hundehalter in der Pflicht. Wollen wir, dass Hunde vor der endgültigen Vermttlung vielleicht schon fünfmal 'ausprobiert' wurden, sind Hunde Waren wie Fernseher oder Kühlschränke oder liegt uns das Individuum am Herzen? Was durchleidet ein Tier, wenn es, statt in ein sicheres Zuhause zu kommen, immer wieder hin und her geschubst wird. Sicher kann mal eine Vermittlung daneben gehen, schlimm genug - aber ist es wirklich sinnvoll,statt informativer Vorgespräche und Vorkontrollen die Tiere einfach auf Probe jemandem zu überlassen? Ich denke nicht. Letztendlich entscheidet oft genug der neue Hundebesitzer, welche Art der Vermittlung sich durchsetzt. Es ist also an uns Tierschützern, immer wieder Missstände anzuprangern und dagegen anzugehen. Dass wir Gegenwind bekommen, zeigt, wie wichtig unsere Arbeit ist!
07.12.2016
Ich weiß nicht, wieso sich gerade vor Weihnachten die Arbeit bei uns stapelt, aber es läßt sich nicht leugnen, dass in der 'besinnlichen Vorweihnachtszeit' tatsächlich so viel zu tun ist, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich hinterherkommen soll. Mittlerweile arbeite ich schon in der Nacht am Computer, trotzdem schaffe ich es nicht, meine gesamte Post zu beantworten. Sollte also jemand vergessen worden sein, so ist das keine böse Absicht, sondern einfach der Arbeitsüberlastung geschuldet.
Zum Glück sind unsere Hunde wenigstens so weit gesund und auch Pheusy's Hals ist abgeschwollen und schon fast nicht mehr rot. Dass nicht alle so viel Glück haben, erfuhren wir gestern. Einer unserer Hundehalter rief an und berichtete von der Krebserkrankung seines Tieres. Wir konnten nicht mehr tun, als die Adresse eines Spezialisten weiterzugeben. Die darauffolgende gründliche Untersuchung bestätigte den Befund, verschlechterte allerdings die Prognose, da noch mehr Tumore also zuvor gefunden wurden. Wir alle sind tief betroffen vom Schicksal des Kerlchens. Wir machen uns mit jedem Hund ganz fürchterliche Mühe und es steckt unser Herzblut in unserer Tierschutzarbeit, wir kennen alle unsere Tiere und haben zu fast allen Haltern regelmäßigen Kontakt. Der kleine Wicht hat ganz in unserer Nähe eine wirklich tolle Familie mit einem Hundefreund gefunden, er ist ein Familienmitglied das überall mit dabei sein darf und heiß geliebt wird. Jetzt stehen wir da und sind sprachlos, es gibt keine Heilung und die Halter können ihren Freund nur noch eine kurze Zeit begleiten, um ihn dann uns allen voraus zu schicken. Natürlich ist es nicht das erste Mal, dass uns so eine Nachricht überbracht wird, aber die Hoffnung, dass es weniger weh tut, je länger wir im Tierschutz arbeiten, ist nie Realität geworden. Wir sind schrecklich traurig und wünschen allen Hundehaltern, die im Augenblick um ihre Goldstücke bangen, nur das Beste, viel Kraft und den Mut, wenn es Zeit wird, die richtige Entscheidung zu treffen.
06.12.2016
Mein Bericht über das Tierheim Kranenburg hat wohl einige Hundebesitzer wachgerüttelt. Sie haben sich an mich gewendet und mir von der Vermittlung ihrer Hunde erzählt. Natürlich ist es so, dass schlechte Dinge länger im Gedächtnis haften als gute, trotzdem zeigt sich auch bei den Posts auf Facebook ein eher negatives Bild. Wir werden das nicht weiter kommentieren und hoffen, dass unsere Anzeigen Wirkung zeigen und es zukünftig nicht mehr notwendig sein wird, Missstände aufzuzeigen, weil die Ämter dann ihren Pflichten nachkommen und solche Transporte untersagen. Leider haben wir diesbezüglich bis heute noch keine Reaktion bekommen und werden deshalb wohl nochmal nachfragen müssen. Wer uns kennt, weiß, dass wir nicht eher locker lassen, bis alle Unklarheiten beseitigt sind und dass wir natürlich auch vor weiteren Maßnahmen nicht zurückschrecken. Wenn es sein muss, werden wir uns ganz langsam an der Behördenleiter nach oben arbeiten, von der Fachaufsichtsbeschwerde zum Landrat und dann weiter zum Innenminister. Dass keiner unserem durchaus gerechtfertigten Anliegen Gehör schenken wird, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Manchmal brauchen solche Dinge einfach Zeit, aber am Ende sollten die Tiere die Gewinner sein. Heute Morgen habe ich als Reaktion auf unseren Post bei Facebook folgendes gelesen (nachzulesen hier):
"(...) Da ich zu den Transportbedingungen nicht viel sagen kann, möchte ich hier nur mit auf den Weg geben, dass es doch erstrebenswert ist Tiere zu retten, die unter den in Spanien gegebenen Umständen auf jeden Fall sterben würden oder in Tötungsstationen gegeben werden/werden müssen. Vorhergeschriebenes gilt ebenfalls für die Vermittlungspraktiken, die hier erwähnt werden. Vor- und Nachkontrollen sind auf jeden Fall das Ideal, keine Frage. Ich weiß nicht, wie das Tierheim dies genau handhabt. Allerdings finde ich, dass derartiger bürokratischer Aufwand der schnellen, effektiven und effizienten Hilfe für die Tiere im Wege steht/stehen kann, auch wenn das Wohl eines Tieres im Einzelfall zu kurz kommt/kommen könnte. (...)"
Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen. Kann es wirklich sein, dass jemand glaubt, es könnte sinnvoll sein, auf bürokratischen Aufwand zum Schutz der Tiere zu verzichten, um Hunde unter unsäglichen Bedingungen nach Deutschland zu karren? An den schrecklichen Tiertansporten aus Ungarn, Bulgarien, Russland oder auch aus dem Süden usw. ist nichts Verwerfliches? Sorry, aber ich kann diese Gedanken nicht nachvollziehen. Diese Ideen lassen sich mit meiner Auffassung von Tierschutz nicht vereinbaren. Die massenhafte Vermittlung von Hunden an nicht kontrollierte neue Halter lässt sich für mich auch nicht durch die Anzahl der in den Ursprungsländern getöteten Hunde rechtfertigen. Vom Regen in die Traufe und dazwischen nochmal richtig Geld verdient.
Mein Gott, so macht man sich seine eigenen Wahrheiten.... wenn die Hunde in Wo-auch-immer sowieso gestorben wären, dann muss man es mit den Transporten und der Vermittlung doch nicht so genau nehmen...?! Unsere Hunde sind also Tiere zweiter oder gar dritter Wahl? Alles besser als tot? Retten um jeden Preis? Solche Argumente kann ich weder nachvollziehen noch tolerieren, sie arbeiten der Hunde-Mafia in die Tasche und unterstützen diejenigen, die sich hemmenungslos an der Not und dem Leid der Tiere bereichern.
05.12.2016
Unser Spendentransport rückt immer näher und so wie es aussieht werden wir wohl nochmal nach Heilbronn fahren müssen, um dort im Lager einen großen Teil der Paletten neu zu packen. Wir haben glücklicherweise so viel Futter, dass wir es nur mitnehmen können, wenn jede Palette optimal aufgesetzt wird und keinerlei Lücken bei der Beladung entstehen. Am Wochenende konnten wir schon 180 kg Futter für die ehemaligen Cieza-Hunde, die jetzt in Pensionen auf ihre Ausreise nach Rankweil warten, mit nach Spanien geben. Gleichzeitig kamen die zugekauften Futtersäcke von Luposan an. In spätestens 14 Tagen wird dann der Truck mit 33 Paletten Futter in Villena und Ibi entladen. Damit dürfte das Überleben der Hunde und Katzen in den dortigen Tierheimen, Auffanglagern und privaten Pflegestellen für ca. 3-4 Monate gesichert sein. Wir sind super glücklich, dass wir es bisher immer wieder geschafft haben, die 3-4 Trucks, die wir über's Jahr nach Spanien schicken, restlos voll zu kriegen. Ohne die Hilfe unserer fleißig sammelnden Helfer wäre das nicht möglich. Auch Andy mit 600 glückliche Hundeaugen trägt einen großen Teil zum Gelingen dieser Transporte bei. Oft fährt er den LKW sogar selbst nach Spanien und dann ist immer auch jede Menge Futter von ihm mit dabei. Wir finden es großartig, Partner gefunden zu haben, die mit uns an einem Strang ziehen und dasselbe Ziel vor Augen haben.
Von unseren Neuankömmlingen Chila und Bombón haben wir mittlerweile Fotos bekommen.
Die beiden lassen sich zum Spaziergang immer dick einpacken - recht haben sie. Der schönste Spaziergang mach keinen Spaß, wenn man die ganze Zeit bibbert. Das dachte sich wohl auch Lucas und beschloss, am besten gar nicht mehr vor die Tür zu gehen. Wir haben ihm jetzt drei Jäckchen mitgegeben und hoffen, dass er sie für gut befindet und damit wieder nach draußen geht. Für die kleinen Spanier ist unsere Kälte wirklich ein großer Schock. Die meisten haben noch keinen Winter erlebt und können nicht fassen, wie kalt ihr oft nacktes Bäuchlein werden kann. Deshalb möchten wir euch alle bitten, wenn eure Nasen kein oder zu wenig Winterfell entwickeln, packt sie gut ein. Sie frieren genauso wie ihr und ihr wolltet doch auch nicht mit nacktem Bauch draußen rumlaufen.
04.12.2016
Das gesamte Wochenende habe ich mich mit den leidigen Tiertransporten des Tierheims Kranenburg befasst. Es ist ein sehr umfangreiches Thema, das mich immer noch fesselt. Da mein Interesse jetzt geweckt ist, werde ich mich wohl noch länger dieser Angelegenheit widmen. Tatsächlich erscheint mir das Tierheim Kranenburg mittlerweile wie ein gigantischer Moloch, der offensichtlich einen unbegrenzten Appetit hat. Es geht schon lange nicht mehr nur um spanische Hunde, nein, man "hilft" auch in Rumänen, Italien usw. Selbst wenn man von 10.000 Einwohnern in Kranenburg ausgeht und nochmal 50.000 aus Kleve dazurechnet, ist mir nicht klar, wohin alle diese Hunde vermittelt werden. Zum Vergleich: Mainz hat zusammen mit Wiesbaden über 700.000 Einwohner. Beide Tierheime zusammen haben keine 100 Hunde in den Zwingeranlagen. Da fragt man sich doch, wieso in Kranenburg tatsächlich über 350 Hunde genehmigt und allein für das Weihnachtsgeschäft knapp 100 Hunde beigekarrt wurden.
Außerdem haben sich mittlerweile Hundebesitzer bei mir gemeldet, die mir von merkwürdigen Vermittlungspraktiken berichteten. Abgesehen von den angeblich fehlenden, für eine seriöse Tiervermittlung unerlässlichen Vorkontrollen der Interessenten durch das Tierheim ist es für uns sehr ungewöhnlich, von einem Tierheim zu hören, das Hunde "umtauscht". So wurde angeblich Hundebesitzern, die kranke Tiere in Kranenburg erworden hatten, ein Umtausch angeboten. Mir scheint so etwas sehr ungewöhnlich. Wenn das tatsächlich so passiert, dann würden Tiere wie Gegenstände behandelt und das wäre eines Tierheims nicht würdig. Ich habe bei solchen Mengen an Hunden, die aus dem Ausland beschafft werden, immer das Gefühl, dass es sich um einen gewerbsmäßigen Hundehandel handelt. Ob da eine Gemeinnützigkeit vergeben werden sollte, sei dahingestellt. Die gleichen Probleme habe ich dann auch mit dem in der Satzung festgeschriebenen Zweck des Tierheims. Man macht sich da so seine Gedanken...
03.12.2016
Unsere Glückspilze sind angekommen. Bombón und Chila sind tatsächlich winzig, beide bringen gerade mal jeweils 4 kg auf die Waage. Natürlich haben wir sie direkt warm eingepackt. Für sie war es ein großer Temperaturunterschied, denn in Spanien kann man im Augenblick noch ohne Jacke herumlaufen. Mit den beiden Wichten sind wir dann sofort zur Tierarztpraxis Dr.Weber/Thissen nach Alzey gefahren. Chila hat ein Auge, dass nur halb so groß ist wie das andere und da wir nicht wussten, was es damit auf sich hat, waren wir natürlich beunruhigt. Fr. Dr. Weber ist auf Augenerkrankungen spezialisiert und so waren wir sehr dankbar, dass sie sich Chila direkt mal angesehen hat.
Zum Glück bekamen wir gleich Entwarnung, die Kleine hat wohl im Welpenalter eine Verletzung am Äugelchen gehabt und so ist es nun blind und einfach nicht mehr mitgewachsen. Das Augenlid kann sie schließen, Schmerzen hat sie nicht und eine weitere Behandlung ist nicht notwendig. Eigentlich sieht man es sowieso kaum, trotzdem wollten wir sicher sein, dass es ihr gut geht und wir nicht irgend etwas tun müssen. Nochmals ganz herzlichen Dank an die Praxis Dr. Weber/Thissen in Alzey!
Nachdem wir dann wieder daheim angekommen waren, waren die beiden Kleinen nicht mehr zu halten. Der Garten wurde genauestens untersucht und dann wurde mit unseren Hunden getobt.
Mittlerweile sind die Wichte auf ihrer Pflegestelle angekommen, sie werden sich jetzt erstmal ausschlafen und dann morgen, warm in ihre Mäntelchen eingepackt, die Umgebung erkunden. Wir freuen uns sehr, dass wir die beiden noch vor Weihnachten aus Spanien holen konnten.
Ob Susi, Sasha und Xesca noch in diesem Jahr ausreisen können, bezweifeln wir stark. Sasha hätte zwar eine Pflegestelle, ist aber noch nicht kastriert, Susi und Xesca haben bisher leider noch keine Pflegestellen....
Falls uns jemand helfen möchte, die beiden Nasen so schnell wie möglich nach Deutschland zu holen, wäre das großartig. Wie immer suchen wir ganz dringend kompetente und liebevolle Pflegestellen im Umkreis von ca. 40 km um Alzey!
02.12.2016
Auch wenn man es kaum glauben kann, aus Spanien wurde ich heute darüber informiert, dass sich ein weiterer Hundetransport auf den Weg ins Tierheim Kranenburg gemacht hat. Das bedeutet, dass innerhalb von 8 Tagen fast 100 spanische Hunde in diesem Tierheim abgeliefert wurden. Über die Transportbedingungen hatte ich schon berichtet und auch darüber, dass wir deshalb Anzeigen bei der Polizei in Kleve/Verkehrsdirektion sowie beim Veterinäramt in Kleve erstattet hatten. Ganz offensichtlich sieht man diese Transporte dort ganz entspannt. Die Papiere der Tiere des Transportes vom letzten Wochenende seien in Ordnung und auch an dem Transporter sei nichts auszusetzen gewesen. Die Leiterin des Veterinäramtes, Frau Dr. Heesen, bestätigte mir heute am Telefon, dass sie den Transporter selbst abgenommen hätte und er dem § 11 Tierschutzgesetz genüge. Meine Einwände, dass nicht einmal die Boxen für den Landtransport erlaubt seien und auch die Befestigung der Boxen völlig unzureichend sei, ließ sie nicht gelten. Wieso Frau Dr. Heesen sich als Amtsveterinärin die Aufgabenbereiche des TÜVs aneignet, obwohl sie keinerlei Befähigung dafür hat, konnte sie mir nicht erklären. In unserem Gespräch gab es einige Differenzen, letztendlich bestand sie darauf, dass der Tierschutz ihr Steckenpferd sei und sich wohl kaum jemand besser mit dem Thema der Auslandstransporte auseinandergesetzt habe als sie selbst. Sie sähe sich hier nicht weiter in der Pflicht, diese Transporte würden von einem Transportunternehmen des Tierheims Kranenburg schon seit längerem durchgeführt und es gäbe auch keinen Grund, die morgen ankommenden Hunde direkt zu kontrollieren.
Wir können leider nicht mehr tun, als die Öffentlichkeit über diese Vorgänge in einem deutschen Tierheim zu informieren. Dass wir Anzeige erstattet haben, ist selbstverständlich. Ich finde es unglaublich, dass solche schockierenden Transporte bei uns abgesegnet werden und sich niemand daran stört, dass hier Hunde unter dem Deckmantel des Tierschutzes zur Ware degradiert und offensichtlich passend für's Weihnachtsgeschäft beigekarrt werden. Dass der Verein schon früher in die Schlagzeilen geraten ist, könnt ihr hier gerne mal nachlesen.
Ganz offensichtlich hat man nichts dazugelernt. Wo seriöse Tierschutzvereine in der Weihnachtszeit mit Vermittlungsstopps versuchen, ihren Tieren das Schicksal des Weihnachtsgeschenkes zu ersparen, werden anderswo die Hunde extra noch rechtzeitig vor Weihnachten aus dem Ausland rangeschafft. Man muss sich mal vorstellen, dass diese Transporte selbst unseren spanischen Tierschützern die Tränen in die Augen getrieben haben. So hatten sie sich den Tierschutz in Deutschland ganz bestimmt nicht vorgestellt. Wie wir gehört haben, sind die Tiere alle nicht auf Mittelmeerkrankheiten getestet, nur gegen Tollwut geimpft und nicht kastriert, außerdem berichten viele unzufriedene Hundebesitzer bei Facebook, dass die Hunde sogar ohne Vorkontrolle vermittelt wurden. Sieht so seriöser Tierschutz aus? Wir werden weiterhin alles in unserer Macht stehende tun, um solche Tiertransporte zukünftig zu verhindern. Wir möchten jedenfalls mit solchen Praktiken nicht in Verbindung gebracht werden und ich glaube, dass sich allen seriös arbeitenden Vereinen hier der Magen umdreht. Mit so etwas wird dem Tierschutz ein Bärendienst erwiesen und der Tierschutzgedanke nicht gerade gefördert. Ich sehe hier keinen Unterschied zum gewerbsmäßigen Hundehandel. Dass wir Tierschutz anders verstehen, könnt ihr jeden Tag bei uns im Tagebuch nachlesen.
Heute gab es für unseren Spendentransport ein unglaubliches Geschenk von Monika Schmitz-Celik. Sie hat uns fast 100 selbstgenähte Hundemäntel in unterschiedlichen Größen gespendet. Für unsere spanischen Tierheimbewohner ist so ein Mäntelchen ein großartiges Geschenk. Die Welpchen und Junghunde unterkühlen im Winter nicht, kranke Hunde haben bei weitem bessere Chancen, die kalten Nächte zu überstehen, wenn sie warm eingepackt sind und all die Hunde, die wie die Galgos und Podencos keine Unterwolle entwickeln, werden ebenfalls unglaublich glücklich über die Mäntelchen sein. Monika, wir sind dir wirklich dankbar und werden dafür sorgen, dass du ganz viele Fotos der glücklichen Hunde bekommst, die deine Mäntelchen tragen dürfen!
01.12.2016
Auf unseren Aufruf hin hat sich eine nette Dame gemeldet, die uns einige Hundemäntel spenden wird. Wir hoffen, dass die Post schnell arbeitet und wir diese für die Hunde manchmal lebenswichtigen Mäntelchen noch mit auf den nächsten Transport kriegen. Ansonsten schicke ich sie per Post hinterher. Ganz lieben Dank an Monika!
In den letzten beiden Jahren haben wir immer gestrickte Jäckchen nach Spanien geschickt. Auf den ersten Blick war das auch prima, aber es hat sich dann herausgestellt, dass die Wollpullover, wenn sie einmal nass geworden sind, nicht mehr trocknen und den Hunden dann mehr schaden als nützen. Die genähten Jacken sind wirklich besser und nun hoffen wir, dass wir noch einige für den anstehenden Winter zusammenbekommen.
Bei uns wird es jetzt ruhiger, es stehen nur noch wenige größere Aktionen an und dann ist das Jahr auch schon rum. Wir hatten in 2016 einige Turbulenzen zu überstehen, sind aber jetzt wieder in ruhigerem Fahrwasser. Unsere Vermittlungen sind etwas zurück gegangen, da wir uns allerdings massiv mit den Einfuhren aus Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Polen usw. auseinandersetzen müssen, ist eigentlich alles gut. Wir möchten natürlich vielen Hunden aus Spanien und Portugal helfen, aber unsere Hauptaugenmerk liegt nicht unbedingt auf den Vermittlungen. Uns geht es schon immer auch um die Hilfe zur Selbsthilfe, wir unterstützen bei Kastrationen, kümmern uns um verletzte und zu operierende Hunde, bringen Futter zu den bedürftigen Tierheimen und arbeiten auch gerne mit den Ministerien zusammen. Diese Zusammenarbeit hat in diesem Jahr die Schließung der Anlage in Cieza zur Folge gehabt. Darauf sind wir ganz besonders stolz, zudem haben wir die Vermittlung von über 200 Hunden aus dieser Anlage an andere Vereine organisiert. Auf den Azoren fängt das zarte Pflänzchen, dass wir vor fast 3 Jahren gesetzt haben, an zu wachsen. Es hat lange gedauert und es war viel Arbeit, aber in diesem Jahr hatten wir endlich die Voraussetzungen für eine legale Ausreise der Hunde von Pico geschaffen. Die ersten Glückspilze von den Azoren sind schon vermittelt und haben alle ein tolles Zuhause gefunden. Auch wenn diese Tierschutzarbeit noch stark gesponsert werden muss, wir sind auf dem richtigen Weg und werden uns auch weiterhin für diese Hunde einsetzen.
Ganz besonders dankbar sind wir für die vielfältige Hilfe, die wir von unseren Mitgliedern, Gönnern, Sponsoren, Spendern, Kolleginnen und Kollegen und allen, die uns zugetan sind, bekommen haben. Ein herzliches Dankeschön, das ihr uns finanziell oder mit Tat und Rat unterstützt und vielen Tieren damit geholfen habt!
P.S. Bitte denkt daran, bei euren Online Bestellungen die Gooding-Plattform zu nutzen. Über diesen Link könnt ihr euch über das Gooding-Konzept informieren und am Programm teilnehmen. Euer Einkauf wird dadurch nicht teurer, aber unsere Organisation profitiert davon und erhält so eine kleine Zuwendung. Ganz lieben Dank dafür!