Phönix-Tagebuch
- Februar 2020 -

13.02.2020

Heute haben wir von Karin aus Dienheim mehrere Kisten ganz toller Basteleien aus Papier gespendet bekommen! Wir werden die wunderschönen bunten Schächtelchen verkaufen. Wie immer wird der Erlös zu 100 % den notleidenden Tieren zugute kommen. Wir sagen vielen lieben Dank dafür!

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08.02.2020

Daky und Django haben es geschafft! Nach Ihrer Ausbildung zum Besuchs- und Therapiehund sind die beiden nun in der Kirche feierlich eingesegnet worden und somit zu 'offiziellen Mitarbeitern' der Malteser Bad Kreuznach geworden. Sie werden nun mit ihren Besuchen in Altersheimen, Krankenhäusern, Hospizen und anderen sozialen Einrichtungen den Menschen helfen. Wir finden das toll und sind total stolz auf die beiden und ihre fleißigen Frauchen Carolin und Christine!

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06.02.2020

Wie wir schon mitgeteilt haben, ist ein Großteil eurer Geldspenden an bedürftige Tierheime verteilt worden. Wir haben Kostenvoranschläge bekommen und die Gelder nach Dringlichkeit verteilt. Mittlerweile liegen uns von der Protectora Salvano Bilder über die Verwendung der Spenden vor. Wie ihr sehen könnt, ist schon einiges passiert und das Geld wurde sinnvoll verwendet. Wir freuen uns über die Bilder und die nette Email von Toni, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will. Ich habe die Mail für euch übersetzt.

"Und hier seht ihr die Reparaturarbeiten und das Ergebnis. Es ist noch ein Teil zu beheben, aber das werden wir erst machen können, sobald wir die nötigen Geldmittel erhalten. Da wir dank eurer Futtermittelspenden seit einiger Zeit kein Futter mehr kaufen müssen, wird dieses Geld für Baumaterialien verwendet und es wird weiter vorwärts gehen. Jetzt ist es erstmal wichtig, dass die Tiere sicher und in angemessenen Bedingungen untergebracht sind ... innerhalb unserer jetzigen Möglichkeiten...

Bitte sagt uns, wenn ihr noch etwas anderes benötigen solltet, um nachzuweisen, wie wir die beiden Geldspenden verwaltet haben.

Eine Umarmung von
Toñi"

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Hier die Bilder vom Refugio de Basilicas und die Übersetzung der Email:

"Die Realität der Protectora de Balsicas sieht ganz anders aus (hier wird Bezug auf Salvanos genommen). Es ist ein altes Landhaus, und alle Mauern sind eingestürzt. Die Arbeit konzentrierte sich darauf, sie wieder aufzubauen, alles noch Erhaltbare zu sichern und zu reinigen und tragfähige und saubere Böden zu hinterlassen. Jetzt gibt es 6 Einheiten, jede für eine definierte Gruppe von Tieren (Mütter mit Würfen, Welpen, in Quarantäne, ...), und die Hunde sind in Sicherheit. Für dieses Tierheim gab es praktisch nicht mehr Hilfe als die 1.000 € von euch, und damit wurden Wunder vollbracht.

Hier die Bilder von vorher und von der Vorbereitung zum Wiederaufbau!"

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Vom Refugio el Mirador gab es ebenfalls Bilder und einen begleitenden Text von Toni:

"Als sie finanzielle Hilfe anboten, um die Schäden in den vom Hochwasser zerstörten Notunterkünften zu lindern, sagte man mir, dass ich nach Abschluss der Reparaturen Bilder des ausgeführten Arbeiten schicken solle, damit die Spender sehen könnten, in welche Hilfsmittel sie investiert haben, und überprüfen können, ob sie ordnungsgemäß verwendet worden sind . Ich konnte dir vorher noch nichts schicken, weil wir immer noch dabei sind, obwohl alles Gestalt annimmt.

Ich schicke euch jetzt Informationen und Bilder der Reparaturen. Dies ist aus der Protectora von El Mirador in San Javier.

Wir bedanken uns ganz immens für die Hilfe, die alle erhalten haben, sowohl in Form von Geld als auch in Form von Haushaltsgegenständen, und ich denke; Ich hoffe, Sie wissen, dass diese Hilfe entscheidend war, um wieder auf Kurs zu kommen. Es ist immer noch schwer, aber man kann mit Hoffnung in die Zukunft schauen.

Hier sind die Bilder von VORHER

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Und hier haben Sie die aktuelle Situation. Die Bilder sprechen für sich.

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Vielen Dank für alles!
Toñi"

 

03.02.2020

Nachdem es Frau Klöckner nun endlich geschafft hat, "ihre" Bauern auf den rechten Weg einzuschwören, ist plötzlich nicht mehr die Rede davon, dass die Bauern sich schlichtweg weigerten, auf Glyphosat und andere Pestizide, Herbizide usw. zu verzichten, da es ihren Gewinn schmälern würde. Nun heißt es, es müsste ein fairer Ausgleich geschaffen werden. Es ist nicht mehr die Rede davon, dass die Bauern unsere Insekten, Vögel und Kleinnager usw. auf dem Gewissen haben, jetzt wird der Spieß einfach umgedreht und wir sind schuld daran, dass die Bauern ein zu geringes Einkommen haben. Gerade gestern mussten wir uns anhören, dass die von den großen Lebensmittelketten angebotenen Preise für Äpfel und Hühnchen viel zu gering wären. Wer nun aber mal nachfragt, wie das denn zum Beispiel mit der in Deutschland produzierten Milch so läuft (immerhin ist das ja jahrelang DAS Thema der Bauern gewesen), der stellt fest, dass von

den 33,1 Mio. Tonnen Milch, die von den deutschen Molkereien verarbeitet werden, 16,6 Mio. Tonnen, also die Hälfte, für den Export bestimmt sind, und das mit zunehmender Tendenz! Ein vergleichsweise nur geringer Anteil wird an die weiterverarbeitende Industrie und an Großverbraucher geliefert. Deutschland importiert jedoch auch nicht unwesentliche Mengen (12,2 Mio. Tonnen) an Milchprodukten und generiert mit deren Handel Wertschöpfung. Für mich bedeutet das, dass hier von Politikern Verträge über deutsche Exporte in andere EU-Länder und Geschäfte mit Drittländern abgeschlossen wurden. Frau Klöckner versucht uns aber tatsächlich zu erklären, dass wir die Arbeit der Bauern mehr wertschätzen müssen und bereit sein sollen, für die Produkte mehr zu bezahlen. Dieses Mehr and Geld würde die Bauern dann in die Lage versetzen, bessere Ställe zu bauen und den Tieren ein würdigeres Leben zu garantieren. Irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass wir hier veräppelt werden sollen.

Deutschland hat besonders enge Handelsbeziehungen mit anderen EU-Staaten, allerdings liegt auch außerhalb Europas ein großes Potenzial für den Export deutscher Milchprodukte. Der Hauptgrund dafür ist vor allem das hohe Bevölkerungswachstum in Schwellenländern. Das heißt, es wird auch weiterhin für wenig Geld produziert und exportiert, wir allerdings sollen plötzlich mehr für unsere Lebensmittel zahlen. Es scheint noch nicht genug Rentner zu geben, die aus den Müllcontainern oder von der Tafel leben.

Sieht man sich die Statistik der in Deutschland gewerblich erzeugte Menge Schweinefleisch in den Jahren 1993 bis 2018 mal an, dann belief sich das gesamte Schlachtgewicht von Schweinen (inländischer Herkunft) in Deutschland auf rund 5,3 Millionen Tonnen. Damit ist es nach Hühnerfleisch das am zweithäufigsten produzierte Fleisch weltweit (auch in Deutschland). Pro Kopf wurden in Deutschland im Jahr 2017 12,4 kg Geflügelfleisch verzehrt. Schweinefleisch wird in Deutschland immer weniger gegessen, trotzdem hat sich das in der Produktion noch nicht durchgesetzt: Die Schweinefleischerzeugung übersteigt den Konsum deutlich. Der sogenannte Selbstversorgungsgrad sei im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen erstmals auf 120 Prozent gestiegen. Vor 10 Jahren lag dieser Wert noch deutlich unter 100 Prozent. Das bedeutet, dass der Export von Schweinefleisch seither um etwa 63 Prozent auf zuletzt 1,8 Millionen Tonnen angestiegen ist. Diese hohen Exportzahlen gehen zu Lasten der Tiere und natürlich auch der Umwelt. Mittlerweile ist der Verbrauch an Schweinefleisch pro Bundesbürger auf ca. 35,8 kg pro Jahr gesunken, vor 10 Jahren waren es noch ca. 41 kg. Die von Politikern ausgehandelten und zum Export vorgesehenen Fleischmengen werden UNS nun vorgeworfen. Dass der Export von Schweinefleisch billig sein muss, versteht sich von selbst, immerhin wollen die anderen Länder auch noch mal daran verdienen. Bei uns muss das Fleisch jetzt aber teuerer werden, um den Bauern die Wertschätzung entgegen zu bringen, die sie verdienen. Natürlich können sie dann auch in vielen, vielen Jahren irgendwann die Kastenstände abschaffen und die Tiere, die sie ernähren, wertschätzen!

Ohne Zweifel liegt bei uns einiges im Argen. Natürlich ist es nicht richtig Lebensmittel wegzuwerfen. Anlässlich des Welternährungstages veröffentlichte die Heinrich-Böll-Stiftung erschreckende Zahlen. Jeder Endverbraucher wirft im Durchschnitt 4,3 Kilo Fleisch und damit sieben Prozent seiner jährlichen Fleischeinkäufe weg. Die Menge entspricht über 8500 40-Tonner-Lkw. Das sind umgerechnet 45 Millionen Hühnchen, vier Millionen Schweine und 200.000 Rinder. Der Tod dieser Tiere wäre vermeidbar gewesen!!

Zudem belastet die industrielle Tierproduktion die Böden und das Trinkwasser. Für Futtermittel werden riesige Agrarflächen in den Ländern des globalen Südens in Anspruch genommen und dort fehlen sie für die heimische Nahrungsmittelproduktion.

Wer weiß, dass 2013 in Deutschland Tiere mit einem Lebendgewicht von rund 11,2 Millionen Tonnen produziert, aber nur die Hälfte bis ein Drittel davon verspeist wurden, der fragt sich, was mit dem Rest passiert ist. Hier liegt nämlich die maßlose Verschwendung von Lebensmitteln. Der 'Rest' an Fleisch ist ein industrieller Rohstoff, der für Düngemittel, Gesichtscreme, Weichspüler, Haustierfutter oder als Biokraftstoff in der Energiewirtschaft verbraucht wird.

So etwas nenne ich eine moralische Katastrophe, denn während bin den Industrieländern laut WFP zwischen 20 und 30 Prozent der Lebensmittel weggeworfen werden, könnten sich die meisten Hungernden der Welt (Kleinbauern, Landarbeiter und Viehzüchter in den Entwicklungsländern) selbst helfen, wenn nicht rund ein Drittel ihrer Ernten zwischen Feld und Teller verloren gehen würde.

Tiere werden heute wie ein Rohstoff behandelt. Massentierhaltung ist normal und man ist es gewöhnt, in den riesigen Ställen schreckliche Bedingungen vorzufinden. Artgerechte Haltung ist aber nicht von der Bestandsgröße abhängig. Tierhaltung geht mit einer hohen Verantwortung einher! Auch wenn ich das Wort nicht mag - Nutztiere sind Lebewesen und keine Güter!

Welche Auswirkungen unsere Massentierhaltung auf andere Länder hat, kann man hier gut sehen: Deutschland importierte 2016 beispielsweise 660.812 Tonnen Geflügelfleisch aus EU- und Dritt-Ländern. 1993 wurden noch zu 70 Prozent ganze Hühner im Supermarkt verkauft. Zehn Jahre später gehen etwa 80 Prozent aller Geflügelfleischverkäufe als Brustteile oder Schenkel über die Ladentheke – als Frischfleisch oder Fast Food. Das bedeutet, damit weniger Tiere gemästet und weniger Tiere exportiert werden, müssten wir wieder das ganze Huhn verwerten und nicht nur Brust und Schenkel. Tatsächlich ist seit 1994 die Erzeugung von Hühnern aber um drei Viertel gestiegen. Sie findet vor allem in großen Anlagen statt: Von den ursprünglich 70.000 Betrieben existieren heute in Deutschland nur noch 4.500. Es sind meist Groß-Mastbetriebe für mindestens 40.000 Tiere. Da wir zusätzlich Brust- und Schlegelfleisch importieren, fragt man sich bei diesen Mengen an Hühnern, was mit den restlichen Teilen des Huhns passiert, eben die Teile, die bei uns nicht im Ladenregal angeboten werden. Die Überschüsse werden ins Ausland, gerne nach Afrika verkauft.  2016 wurden 670.000 Tonnen Hähnchenreste aus Europa in afrikanische Länder exportiert.

Sogar in Kamerun sind die TK-Fleischreste angekommen. Auf Anweisung der Weltbank hatte Kamerun im Zuge der Entschuldungsverhandlungen seine Einfuhrzölle für Nahrungsimporte niedrig gehalten. (5 - 20% Zolltarif). Seit seinem Beitritt zur WTO 1995 steht dem Land allerdings das Recht zu, seine Zölle auf bis zu 90 Prozent anzuheben. Just zur gleichen Zeit sah sich die Fleischindustrie (Benelux-Staaten und Frankreich) zunehmend mit dem Reste-Problem der Masthähnchenproduktion konfrontiert. Die Verbraucher verlangten nur noch nach Brustfilet. Legal und illegal wurden darum gefrorene Hähnchenteile aus verschiedenen europäischen Ländern nach Kamerun eingeführt. Der Gedanke, die Zölle anzuheben, wurde schnell wieder verworfen, die Hühnerreste mussten ja entsorgt werden und so waren selbst Zölle von 90 % keine Hinderungsgrund - die Hühnerteile konnten extrem billig angeboten werden und waren selbst mit hohen Zöllen noch wettbewerbsfähig. Zuerst hofften die lokalen Hähnchenmäster, es handle sich um ein vorübergehendes Phänomen, leider weit gefehlt! Innerhalb kurzer Zeit machte die Einfuhrmenge mit 15.000 Tonnen Hähnchenfleisch fast die Hälfte des inländischen Markts in 2002 aus. Die wirtschaftlichen Folgen waren dramatisch, denn dem Staat gingen jährlich Millionen an Steuern verloren. Tausende kleine Mäster verloren ihre Existenz, dazu natürlich auch Kleinbauern, die bisher Futter für die einheimische Mast lieferten. Tierärzte, Korbmacher und Kükenerzeuger hatten kein Einkommen mehr. Mit jeder Tonne importierten Billigfleischs verschwanden in Kamerun fünf Arbeitsplätze. Die für wenige Cent eingekauften Reste machten die Importeure reich. Frauen, die mit der Mast von Hühnern ihre Familien ernährten, verloren ihre Existenz, die Kinder konnten nicht mehr zur Schule gehen.... und so dreht sich die Spirale der Armut und des Hungers immer weiter.

Das alles sind Dinge, über die Frau Klöckner nicht spricht, es ist ja auch so einfach, uns den schwarzen Peter zuzuschieben. Dass die Politik ursächlich Schuld an dem Leid der Tiere ist, das verschweigt sie. Jetzt werden die Bauern in den Himmel gelobt - sie würden ja, wenn sie nur könnten - und der Verbraucher ist der Schuldige. Ändern wird das alles nichts. Solange der Verbraucher nach Fleisch verlangt, wird damit Geld verdient. Das Tier ist ein Handelsgut und das wird sich erst ändern, wenn es nicht mehr aufgegessen wird.

 

 

zum Januar 2020