Phönix-Tagebuch
-  Januar 2022 -

30.01.2022

Nachdem es unserem alten Stutchen wieder besser ging, hat sie heute wieder das Bewusstsein verloren und ist mehrfach umgefallen. Der sofort herbeigerufene Tierarzt konnte nicht viel tun, er meinte, dass man nicht wüsste, was das Alter für uns alle bereithält und dass es bei ihr wohl Aussetzer sind, die in ihrem Kopf passieren. So etwas kann einen Auslöser haben, das haben wir ja an Silvester erlebt, es kann aber auch ganz ohne Grund passieren. Wir haben über eine Stunde bei ihr gesessen und gehofft, dass es nicht ihr letzter Tag sein würde. Dann stand sie plötzlich wieder auf allen Vieren und schien ganz fit zu sein. Der Tierarzt hat ihr eine ganze Menge toller Sachen gespritzt. Sie ist nicht krank, einfach nur uralt und so bekam sie Vitamine, Mineralien ein wenig Kortison, um alles abzudecken, was sie vielleicht haben könnte und einen dicken Kuss auf die Schnute... mehr können wir nicht machen.

Sollten diese Aussetzer öfter passieren, muss man sich überlegen, ob man sie nicht einschläfert. Es ist schrecklich, so etwas zu entscheiden, aber tatsächlich sind wir ja nicht immer auf der Koppel und sehen nicht, ob sie sich bei einem dieser schrecklichen Stürze das Bein gebrochen hat oder vielleicht gerade im Elektrozaun liegt. Ihr Sohn ist bei solchen Gelegenheiten immer sehr nervös, er beißt sie und versucht auf sie aufzusteigen. Dass er es damit nicht besser macht, ist ihm nicht zu erklären. Er versucht auf seine Weise herauszufinden, was mit seiner Mutter passiert. Für uns ist es eine schreckliche Sitauation. Wir haben keine Ruhe mehr und wissen nicht, wie wir die ein Hektar große Koppel Tag und Nacht überwachen sollen. Pferde legen sich auch bei diesem Wetter oft mal in den Dreck, das ist nicht immer ein Zeichen für einen Notfall und selbst wenn wir einen Anfall mitbekommen, wir können nichts tun. Ich weiß nicht, ob ich mit dieser Angst auf die Dauer umgehen kann. Hoffen wir mal, dass sie noch lange bei uns ist und das der letzte Anfall war.

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27.01.2022

Wahrscheinlich habt ihr alle schon von der Umfrage der Influencerin Isabell Gerstenberger gehört. Sie fragte ihre Followerinnen- und umgekehrt auch ihre Follower: Was würden Frauen tun, wenn es einen Tag lang keine Männer gäbe? Bei den Männern waren die Antworten eher genau das, was ich erwartet hätte. Die Männer würden sich langweilen :), vielleicht Kartenspielen, Fussball gucken, warten, bis die Freundin oder Frau wieder da wäre, mit Freunden abhängen usw.

Die Frauen allerdings hatten erschreckende Antworten parat. Die meisten schrieben, dass sie dann Nachts endlich keine Angst mehr hätten rauszugehen, dass sie sich dann so kleiden könnten wie sie wollten, einen kurzen Rock tragen würden, dass ein Spaziergang im Park auch in den Abendstunden möglich wäre usw.

Umso bekannter das Experiment wurde, desto mehr haben sich die Männer darüber aufgeregt. Diese Umfrage würde den Männerhass schüren, wären unfair, natürlich kam es auch zu üblen Beleidigungen. In den darauffolgenden Tagen bekam die Influencerin Posts von Frauen, die ihren Mut, so etwas zu fragen, bewunderten, sie würden sich so etwas nicht getrauen. Es läuft also so einiges schief in unserer Gesellschaft und es auszusprechen macht es zwar vielen bewusster, aber es ändert die Situation erstmal nicht.

Eine Freundin erzählte mir heute, dass sie beim Spaziergang mit ihren beiden Hunden von einem Mann verfolgt wurde. Sie war im Feld und dann auf einem Weg durch die Weinberge unterwegs und konnte den Mann nicht abschütteln. Sie versuchte zuerst bei Arbeitern im Weinberg Schutz zu bekommen, als diese aber wegfuhren, war sie wieder alleine und der Mann war immer noch da. Nachdem er sogar versuchte, ihr den Weg abzuschneiden, bat sie einen älteren Herren darum, ein Stück des Weges mit ihm laufen zu dürfen, sie erklärte die Situation und hoffte auf Hilfe. Der Mann reagierte abweisend und meinte nur, dass er in nichts mit hineingezogen werden wolle und sie bitte stehen bleiben sollte so dass er in Ruhe weitergehen könne. Aus lauter Verzweiflung rief sie dann ihre Eltern an, die sie dann aus dieser Situation retteten.

Natürlich ist das Verhalten des Mannes unglaublich und nicht nachvollziehbar, tatsächlich habe ich mich als Frau aber auch gefragt, wieso sie denn nicht sofort die Polizei gerufen hat. Ihre Antwort war erstaunlich. Es war ja nichts passiert und sie wollte keinen Ärger machen oder jemandem Unrecht tun. Wie weit ist es schon gekommen, dass Frauen, die sich belästigt und bedrängt fühlen, nicht einmal mehr genug Mut aufbringen, die Polizei zu holen. Meine Freundin hatte Angst davor, als hysterisch abgestempelt zu werden oder jemandem zur Last zu fallen, sie ertrug lieber die Angst und die Gefahr, als Hilfe anzufordern.

Auch wenn alle jetzt aufschreien und meinen, dass ihnen so etwas nicht passieren könnte und sie mutiger und forscher wären, es ist egal, denn wenn auch nur eine Frau solche Ängste haben muss, dann ist es eine zuviel!

Ich habe deshalb mal im Internet nach Apps gesucht, die wir Frauen nutzen können, um uns vielleicht etwas sicherer zu fühlen, wenn wir alleine oder im Dunklen unterwegs sind. Die bekannteste Begleit-App ist WayGuard. AXA gründete diesen kostenlosen Dienst, der mittlerweile fast 300.000 registrierte Nutzer hat. Wird ein Notruf abgesetzt, geht dieser direkt an die Polizei. Als Nutzer kann man sich aber auch rund um die Uhr mit einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin verbinden und auf dem Nachhauseweg begleiten lassen. Das kann per Telefon oder als Chat passieren. Auf Wunsch sieht WayGuard per GPS, wo sich der jeweilige Nutzer befindet, im Notfall kann der Standort direkt an die Polizei oder Rettungskräfte weitergegeben werden. Über die App ist es natürlich auch möglich, sich von Freunden oder Familienangehörigen begleiten zu lassen. Die einzige Voraussetzung ist, dass die Wayguard-App auf beiden Geräten insalliert ist.

Es gibt mittlerweile mehrere solcher Apps. Auch KommGutHeim ist eine davon, Bosch hat mit Vivatar ebenfalls eine Begleit-App entwickelt, GPS-Bodyguard und viele andere mehr sind ebenfalls eine Möglichkeit. Nicht alle Apps sind kostenfrei. Ich kann euch allen nur empfehlen, sich eine solche App zu installieren. Man fühlt sich einfach besser damit. Ein Spaziergang mit den Hunden im Winter bedeutet fast immer auch, im Dunklen unterwegs zu sein. Ladet euch eine solche App aufs Handy und packt euch Pfefferspray in die Tasche. Ich weiß, dass nicht alle Männer gefährlich sind, aber einer ist auf jeden Fall schon einer zu viel!

 

25.01.2022

Bestimmt haben einige von euch gelesen, dass in Bad Kreuznach Huskies über das Veterinäramt versteigert werden. Wir haben deshalb aufgeregte Anrufe bekommen und viele Tierfreunde haben mit absolutem Unverständnis reagiert. Ich kann eure Bedenken absolut verstehen. Hunde zu versteigern, ist eine sehr merkwürdige Art mit Tieren umzugehen, trotzdem ist genau diese Praktik seit vielen Jahren usus, wenn es um Pferde geht. Niemand hat sich jemals darüber aufgeregt oder fand es nicht angemessen. Wo liegt also der Unterschied?

Pferde werden schon immer auf Versteigerungen angeboten, sie leben in Ställen und sind nicht direkt Mitglied einer Familie. Vielleicht ist es das, was uns nicht aufhorchen lässt, wenn Versteigerungen von Pferden ausgerufen werden. Bei Hunden liegt die Sache anders, sie sind mittlerweile als Familienmitglieder akzeptiert, die Tierschutzvereine geben einen Hund natürlich nicht gegen Gebot ab, sondern sehen sich den Platz vorher an und kontrollieren bestenfalls mehrfach, ob auch alles ok ist. Pferde verschwinden nach dem Verkauf oft in einem Stall und natürlich interessiert sich der alte Besitzer nur in den seltensten Fällen noch dafür. Manchmal werden sie auch geschlachtet und einfach aufgegessen. Dieses Schicksal bleibt unseren Hunden glücklicherweise erspart und so haben wir einen anderen Blick auf unsere Hunde und Katzen als auf Pferde.

Trotzdem, wenn es um die Kosten geht, die die Tiere dem Veterinäramt verursachen, dann ist es egal, ob es sich um ein beschlagnahmtes Pferd oder einen Hund oder eine Katze handelt. Auch wenn es für uns alle einen ganz üblen Beigeschmack hat, die Verwaltungen sind im Recht und sie versuchen sich mit der Versteigerung der Tiere die Kosten wieder reinzuholen, die durch die Aufnahme der Tiere entstanden sind.

Mittlerweile wurden von anderen Verwaltungen Hunde auch schon gegen Kostenübernahme den Tierheimen angeboten. Die Argumentation ist einfach: Die Kosten können nicht mehr von der Verwaltung gestemmt werden und das Tierheim verkauft die Tiere ja auch... Für uns Tierschützer ist es ethisch nicht möglich, die uns zuerst von den Verwaltungen anvertrauten Schützlinge dann abzulehnen und sie ihrem Schicksal zu überlassen. Deshalb haben schon einige TSV für die beschlagnahmten Tiere eine Ablösesumme bezahlt. Dass das zukünftig nicht der richtige Weg sein kann, ist völlig klar. Wir werden finanziell in die Pflicht genommen, Geld haben wir keines und Unterstützung kommt oft nur von Tierfreunden, wir können solche Kosten nicht übernehmen. Wird es zukünftig dann so sein, dass Beschlagnahmungen oder Wegnahmen nur noch möglich sind, wenn sich Tierheime zur Kostenübernahme bereiterklären? So etwas wäre fatal.

Unsere Aufsichtsbehörde muss unabhängig arbeiten. Schon jetzt ist es oft so, dass schreckliche Tiertransporte nicht mehr festgesetzt werden, weil die besonders betroffenen Bundesländer die Kosten für die dann zu beschlagnahmenden Tiere nicht tragen wollen. 80 oder mehr Hunde in Quarantäne zu setzen, braucht nicht nur Platz, sondern auch Geld. Niemand will diese Kosten tragen und so werden oft auch mal die Augen zugedrückt und ein Transport fährt trotz tierschutzwidriger Verhältnisse weiter. Die Bundesländer, durch die die Transporte aus Polen, Rumänien, Belgien usw. fahren, könnten den illegalen Händlern weitaus mehr Probleme machen als bisher. Aber tatsächlich fragt man sich schon lange, wer das alles bezahlen soll. Die Kosten von den Fahrern solcher Transporte einzutreiben ist illusorisch, fast immer bleiben die Kosten auf dem Bundesland hängen oder auf der Stadtverwaltung, die die armen Nasen aufgenommen hat. Versteigerungen sind dann das einzige Mittel, diese Tiere auch weiterhin retten zu können.

Auch wenn wir ein ganz übles Gefühl dabei haben und nicht wissen, wie so etwas praktisch zu lösen ist, rechtlich ist es nachvollziehbar. Corona hat uns allen gezeigt, dass es Menschen gibt, die durchaus bereit sind, 4000 € für einen 'Labrador' mit weißen Füßen zu bezahlen. Ich denke, es wird auch Abnehmer für die Huskies aus Bad Kreuznach geben. Die Verwaltung wird ihr eingesetzes Geld wieder rausbekommen und wahrscheinlich werden solche Versteigerungen in Zukunft nichts Ungewöhnliches mehr sein. Ich hoffe, dass sich jemand im Vorfeld mit den zukünftigen Hundehaltern auseinandersetzt, der genug Erfahrung mit der Vermittlung von Hunden hat. Und ich hoffe, dass alle Tiere ein Leben lang bei den neuen Familien bleiben können und beide Seiten glücklich sind.

 

23.01.2022

Wir möchten uns ganz herzlich bei den Tierfreunden bedanken, die beim Fressnapf in Rüsselsheim Spenden für unsere Schützlinge abgegeben habe. Die Mitarbeiter und der Chef legen immer noch einiges obendrauf und so durften wir wieder zwei große Einkaufswagen mit ganz tollen und dringend gebrauchten Spenden abholen. Ganz herzlichen Dank dafür!

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Im Augenblick ist es bei uns nicht besonders kalt, trotzdem gibt es natürlich Gegenden, in denen sogar Schnee liegt. Famile B. aus Thüringen hat uns ein wirklich süßes Bild von Bruno geschickt. Der Bub darf zur Zeit in der weißen Pracht herumtollen und genießt es sichtlich. Gut und schick eingepackt ist er, da macht der Spaziergang auch wirklich Spaß.

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Für unsere frierenden Hunde in Spanien haben wir in den letzten Wochen einiges an Futterspenden sammeln können, weitere Decken und Transportboxen sind noch auf dem Weg zu uns. Wir hoffen, dass wir trotz der mittlerweile bekannten Transportproblematik wieder 2 Paletten mit dringend benötigten Hilfsgütern nach Spanien schicken können.

In der Protectora hat sich in den letzten Wochen einiges getan. Da jährliche Ausschreibungen nach dem günstigsten Anbieter (Betreiber der Protectora) unseren Kollegen das Leben schwer machen und sich deshalb auch keiner mehr getraut, nach dem Geld zu fragen, das die Stadt dem Tierheim schuldet, haben wir versucht, die Protectora unabhängig zu machen. Wer kein Geld von der Stadt braucht, dem muss man auch keine Ausschreibung vor die Nase halten. Es wurde eine Agentur beauftragt, um das Tierheim in der Umgebung besser sichtbar zu machen. Es geht um Wahrnehmung und natürlich um Werbung. Wir denken, dass das ein wirklich kluger Schritt in die richtige Richtung ist. Wenn alles so klappt, wie wir uns das denken, werden wir in diesem Jahr im Shelter mehr Mitglieder haben und vielleicht sind sogar einige dabei, die mit anfassen oder dringend benötigte Dinge spenden.

Wir erhoffen uns dadurch auch eine Erhöhung der Vermittlungszahlen in Spanien. Wie schon in den letzten Jahren auch, sollen Events die Bevölkerung ins Tierheim locken. Wir hoffen, dass Corona uns dieses Jahr einen größeren Spielraum lässt und wir mehr als nur Spaziergänge anbieten können. Es sollen Plakate erstellt und viel mehr Werbung für das Tierheim gemacht werden. Erst wenn das Tierheim mit all seinen Angeboten wahrgenommen wird - immerhin werden wir ab diesem Jahr sogar eine kleine Tierklinik zur Verfügung haben - können wir einigermaßen sicher sein, dass die Stadt uns nicht einen neuen Betreiber vor die Nase setzt, der dann unter Umständen die Protectota einfach aus Kostenersparnis in eine Perrera (Tötung) umwandelt.

Die Weichen für 2022 sind gestellt und ich bin sicher, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Natürlich werden wir die Arbeit unserer spanischen Kollegen auch weiterhin tatkräftig unterstützen. Dafür brauchen wir natürlich auch eure Hilfe. Bitte denkt daran, dass wir bei VETO eine Wunschliste haben, auf der ihr eure Spenden direkt in das von den Tieren so dringend gebrauchte Futter umwandeln könnt. Sobald drei Paletten an Spenden zusammengekommen sind, werden diese für uns kostenfrei von VETO zur Protectora Villena gebracht. Das funktioniert prima und absolut reibungslos! Wir sind für jedes Kilo Futter sehr dankbar, es rettet Leben!

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21.01.2022

Gulliver und Ron haben ihren Zahnarzttermin hinter sich gebracht. Für beide war es kein leichter Gang, denn sie gruseln sich vor der Tierarztpraxis und legen sofort den Rückwärtsgang ein, wenn sie die Eingangstür auch nur sehen. Wir versuchen es den Hunden immer so leicht wie möglich zu machen, aber wenn sie am ganzen Körper schlottern, dann hilft auch kein gutes Wort oder Streicheln mehr.

Gulli haben wir den Vortritt gelassen, er bekam die erste Narkose und durfte dann im Tiefschlaf die Reinigung seiner 5 Zähne erleben. Natürlich ging das recht flott und Ronnie war dann sofort danach dran. Der Bub kann sich wehren und anständig strampeln, Roman Thissen nimmt so etwas aber lächelnd zur Kenntnis und arbeitet ruhig weiter. Die Braunüle war schnell gelegt und Ronnie wurde ebenfalls in den Tiefschlaf befördert.

Das Aufwachen war dann für beide Hundchen tatsächlich sehr komfortabel. Gulliver bekam ich eingepackt wie ein Baby in den Arm gelegt und Ron durfte auf einer weichen Matratze mit einer Warmluftdecke in Ruhe ausschlafen. Mittlerweile sind beide Hunde wieder komplett wach und haben sogar schon wieder etwas gefuttert. Sie duften wie Blümchen aus dem Mäulchen und der schlechte Geruch ist Geschichte.

Es ist jedesmal ein Drama, aber letztendlich muss es sein und ein gepflegter, gut versorgter Hund hat einfach keine faulen Zähne. Dass ein verrottetes Gebiss krank macht, das wissen wir alle und deshalb kann ich nur immer wieder darauf hinweisen, dass es einfach zur Hundehaltung dazugehört, auch die Zahngesundheit der Hunde zu überprüfen. Gulliver und Ron sind wieder glücklich und wir schmusen jetzt wieder mit gesund riechenden Vierbeinern.

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19.01.2022

Wir hatten um Unterstützung für einen kleinen Hund gebeten, der leider nur mit einer einzigen Futtermarke klar kommt. Der Bub benötigt ein Dosenfutter, das zur Zeit fast nicht mehr zu bekommen ist. Wir haben deshalb über Facebook einen Aufruf gepostet und darum gebeten, uns zu helfen. Tatsächlich erreichten uns viele Hilfsangebote, Menschen, die für uns die Intenetseiten durchforsteten und tatsächlich Händler fanden, die genau dieses Futter noch vorrätig hatten. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken, wir konnten mittlerweile einige Dosen bestellen und denken, dass es den nächsten Tagen ausgeliefert werden wird.

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich auch bei den Tierfreunden, die nicht lange gefackelt haben, sondern uns einfach Futter zukommen ließen. Wir haben diese Futterspenden gerne angenommen und sind euch wirklich sehr dankbar.

Das Tierheim Idar-Oberstein hat sich ebenfalls mit uns in Verbindung gesetzt und uns die Restbestände aus den Geschäften der Umgebung zusammengekauft. Auch dieses Futter wurde uns gespendet.

Wir möchten euch allen ganz herzlich für diese großartige Aktion danken. Wir haben tatsächlich gar nicht damit gerechnet, dass für den Wicht nun Futter für 2 Monate zusammengekommen ist. Wir hoffen, dass dann der Lieferengpass beseitigt und das Futter wieder überall vorrätig sein wird. Eine großartige Aktion, für die wir uns nur immer wieder bedanken können!!! Es ist einfach großartig, wenn Tierfreunde zusammenhalten und an einem Strang ziehen! Ihr seid einfach die Besten!

 

18.01.2022

Bestimmt wisst ihr, dass in diesem Jahr Änderungen sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich der Hundehaltung in Kraft getreten sind. Ich habe euch mal die Stellungnahme von Madeleine Martin, der hessischen Landestierschutzbeauftragten, kopiert. Sie informiert die Hundebesitzer folgendermaßen:

(Quelle: Homepage der Landestierschutzbeauftragten Hessen: https://tierschutz.hessen.de)

"Ab jetzt gelten strengere Anforderungen an die Hundehaltung - auch im privaten Bereich! (...) “So muss ein Hund, der im Zwinger leben muss, nun zweimal pro Tag Auslauf von mindestens einer Stunde haben. Eine Anbindehaltung von Hunden, gleich welcher Art, ist nun genauso verboten wie die Anwendung von Stachelhalsbändern.", so Martin heute in Wiesbaden.

"Auch dürfen nun Hunde, denen tierschutzwidrig - gleich ob im In- oder im Ausland - Rute und Ohren kupiert wurden, nicht mehr auf Ausstellungen gezeigt werden. Gleiches gilt für Hunde mit Qualzuchtmerkmalen. Darunter zählt man viele Exemplare der Französischen und Englischen Bulldoggen mit extrem kurzen Köpfen, Nackthunde ohne Fell oder auch Hunde mit Hüftveränderungen, der sogenannten Hüftdysplasie. Sie leiden unter dem züchterisch gewollten Aussehen, das alleine dem Ego der Züchter entspringt. Solche Hunde dürfen in Zukunft nun endlich nicht mehr auf Sportveranstaltungen, Messen oder Ausstellungen gezeigt werden." erklärt Martin.

Folgende Regelungen umfassen u.s. die neuen Verordnungs- und/oder Gesetzestexte im Bereich Hundehaltung und Hundezucht:

  • Bei Zwingerhaltung muss dem Hund ausreichend Auslauf im Freien - grundsätzlich zweimal pro Tag mit einer Gesamtdauer von einer Stunde außerhalb eines Zwingers – gewährt werden.
  • Mehrmals täglicher Umgang mit einer Betreuungsperson ist sicher zu stellen. Damit ist die Haltung in Schuppen, Zwingern, Schrottplätzen, Kleingärten etc., bei denen der Halter oder die Halterin nur zum Füttern vorbeikommt, eindeutig rechtswidrig.
  • Prinzipiell ist es weiterhin erlaubt, Hunde alleine zu halten. Jedoch wurde festgelegt, dass dem Hund regelmäßiger Kontakt zu anderen Hunden zu ermöglichen ist.
  • Hunde dürfen grundsätzlich nicht in Anbindehaltung gehalten werden.
  • Hunde mit Qualzuchtmerkmalen oder tierschutzwidrigen Amputationen unterliegen dem Ausstellungsverbot bei allen Veranstaltungen, bei denen eine Beurteilung, Prüfung oder ein Vergleich von Hunden stattfindet. Somit sollen Anreize für derartige Züchtungen genommen werden.
  • Die Anwendung von Stachelhalsbändern und jeglicher schmerzhafter Mittel sind bei Ausbildung, Erziehung und Training verboten.
  • Ein Züchter bzw. eine Betreuungsperson in der gewerbsmäßigen Hundezucht darf nicht mehr als drei Würfe gleichzeitig betreuen.
  • Der Züchter muss mindestens vier Stunden täglich mit den Welpen verbringen.
  • Auch Herdenschutzhunden muss ein regelmäßiger Kontakt zu Menschen ermöglicht werden. Ist der Hund während seiner Tätigkeit oder seiner Ausbildung im Freien untergebracht, muss der Halter bzw. die Halterin sicherstellen, dass das Tier ausreichend vor widriger Witterung geschützt ist. Zu Stromzäunen, die der Abwehr von Beutegreifern dienen, muss der Herdenschutzhund mindestens sechs Meter Abstand halten können. Lassen das die örtlichen Gegebenheiten nicht zu, genügen ausnahmsweise vier Meter."

Wir freuen uns darüber, dass diese Änderungen zum Schutz der Tiere verfügt wurden und hoffen, dass die Amtsveterinäre diese auch umsetzen werden.

 

15.01.2022

Wir bekommen immer wieder Bilder von unseren Ehemaligen geschickt und freuen uns natürlich besonders, wenn wir die Wichte schon länger nicht gesehen haben. Unser kleiner Pixel wohnt in Köln und deshalb bleiben uns nur die Fotos, um den Zwerg mal wiederzusehen. Pixel hat offensichtlich alles unter Kontrolle, mit seinem großen Freund ist er ein Herz und eine Seele. Wir freuen uns, dass bei Christiane Platz für mehrere Hundchen war und hoffen, dass alle ein so tolles Zuhause zu schätzen wissen. :)

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Unsere Bande scheint manchmal zu vergessen, wer die Hundesteuer für sie bezahlt. Da wird sich im Dreck gewälzt (vorzugsweise in Marderkacke), der Garten wird umgepflügt und die dreckigen Pfoten müssen natürlich aufs Sofa geschmiert werden. Dass Hundebesitzer öfter den Putzlappen schwingen, ist wohl normal. Trotzdem habe ich langsam die Nase von dem blöden Wetter voll. Der Januar ist zur Hälfte rum und mich juckt es schon in den Fingern. Die ersten Samen werden vorgezogen, das Obstgehölz wird geschnitten und meine Amaryllis gibt uns schon einen Vorgeschmack auf das was bald kommen wird.

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Ich habe die Blumen und den Geruch vom Sommer so sehr vermisst, ich bin einfach kein Winter-Mensch. Mir ist es immer kalt und so richtig wohl fühle ich mich erst bei 20 - 25 °C. Unseren Hunden scheint es da zum Teil genauso zu gehen. Pheusy will bei kalten Temperaturen gar nicht mehr raus und Gulli rennt raus, erledigt sein Geschäft und rast sofort wieder rein. Der kleine Kerl ist allerdings durch seine Cushing-Erkrankung auch fast nackig, er liegt am liebsten in seiner Höhle und die steht auf unserem Kachelofen.

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Angelo scheint das Wetter egal zu sein. Wenn irgendetwas los ist, muss er an vorderster Front dabei sein, eine Jacke findet er nur hinderlich und so gehen wir mal davon aus, dass er nicht friert. Dass auch Hunde ein ganz unterschiedliches Wärmeempfinden haben, wissen wir, seit wir unsere Barsoi eingeschneit im Hof gefunden haben. Es ist schon viele Jahre her, aber wenn ich daran denke, wird es mir immer noch heiß und kalt gleichzeitig. Wir hatten 3 russische Windhunde und diese Bande schlief in unserem alten Haus immer im Flur. Einer der Hunde konnte die Tür aufmachen, aber natürlich sind wir nicht auf die Idee gekommen, dass ein Hund sein schönes warmes Körbchen im dicksten Winter mit einem Platz im Schnee tauschen würde. Als ich morgens in meinen eiskalten Flur kam und die offene Tür sah, bin ich mächtig erschrocken. Die Hunde waren nicht zu sehen und es hatte gute 30 cm geschneit. Keine Spuren im Hof, keine Hunde zu sehen und das Tor war zu. Mir blieb das Herz fast stehen vor Angst und nachdem ich völlig erschrocken nach meinen Hunden gebrüllt hatte, erhoben sich drei Schneehügel, schüttelten die weiße Pracht ab und tollten gut gelaunt und fröhlich durch den Hof. Die Hunde waren weder kalt noch später krank, sie liebten den Schnee und fanden es großartig, darin zu schlafen und sich einschneien zu lassen.

Jetzt haben wir spanische Hunde und da den meisten die Unterwolle fehlt, tragen sie Jäckchen und liegen am Kachelofen. Ich denke, ihr werdet das kennen. Schickt mir doch mal Bilder von euren Vierbeinern mit Winterkleidung. Ich bin sicher, dass dass ihr ganz tolle Fotos habt!

 

12.01.2022

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei dem netten Herrn aus Spiesheim, der uns nach Aufgabe seines Hobbies all seine Terrarien samt Zubehör gespendet hat. Ihr wisst ja, dass wir vor einiger zeit schon ein Chamäleon aufgenommen haben und natürlich versuchen wir auch andere Exoten, die uns abgegeben werden, bei besonders geschulten Pflegestellen, die auch spezielle Genehmigungen des Veterinäramts oder auch der unteren Landesbehörde haben, unterzubringen. Nicht immer haben wir Plätze frei, aber wenn, dann werden natürlich Terrarien und manchmal auch große Volieren und Käfige gebraucht. Solche Anschaffungen sind teuer und für uns kaum zu bezahlen, umso mehr haben wir uns über die wirklich großzügige Spende von gleich mehreren hochwertigen Terrarien mit Zubehör gefreut! Ganz herzlichen Dank dafür!

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11.01.2022

Bei uns stehen die Impfungen all unserer Hunde an. Da die ganze Meute nur einen Impftermin hat, hoffen wir, dass auch diesesmal der Tierarzt zu uns nach Hause kommen wird und wir nicht mit allen in die Praxis fahren müssen. Während der Corona-Pandemie gestalten sich solche Besuche schwierig und schon wenn wir nur mit 2 Hunden angetanzt sind, durfte immer nur einer von uns mit in die Behandlung und der andere musste draußen warten. Mit all unseren Tieren wird es deshalb wohl recht problematisch werden, die Corona-Bestimmungen einzuhalten und wir hoffen, dass ein Tierarzt uns daheim besuchen wird.

In der nächsten Woche bekommen dann Gulliver und Ron die Zähne saniert. Für den kleinen Chihuahua wird das eine große Sache werden, Roman Thissen hatte vor Jahren bei der ersten Zahnsanierung schon 13 klitzekleine Beißerchen gezogen und so hoffen wir jetzt, dass wenigstens noch so viele Zähnchen übrig bleiben, das Gulli zukünftig sein Fresschen nicht runterlutschen muss.:) Bei Ron dürfte es mit einer Reinigung der Zähne getan sein, er hat etwas Zahnbelag und einen Zahn der, seit wir den Bub haben, einen Schmelzdefekt aufweist. Ich hoffe nicht, dass er diesen Zahn jetzt verliert, aber wenn dem so wäre, wäre es sicherlich nicht schlimm. Wir versuchen immer die Zahngesundheit unserer Hunde aufrecht zu halten. Wir wissen, wie wichtig das ist und wie schlimm sich schlechte Zähne gerade auch auf das Herz auswirken können. Seit wir die tolle Ultraschallbürste zum Reinigen der Zähne nutzen ist es nicht mehr notwendig, die ganze Meute ständig unter Narkose zu setzen, um die Beisserchen zu sanieren. Lupine und Mickey haben blitzblanke Zähne und auch bei Angelo wird es in nächster Zeit nicht nötig sein, die Zähne säubern zu lassen. Leider kann man aber selbst mit der kleinsten Bürste nicht in Gullivers Mäulchen herumhantieren und so moddern die winzigen Zähnchen von Gulliver leider vor sich hin. Ron mag die Bürste überhaupt nicht leiden und selbst vorsichtigstes Training konnte ihn bisher nicht überzeugen. Bevor ich den armen Kerl mit dem Putzen quäle, lasse ich es dann lieber ganz. Er hat jetzt mit ca. 10 Jahren die erste Zahnreinigung.

Pheusy macht uns mit seinem operierten Beinchen leider wieder etwas Sorgen. Ganz plötzlich fing er an, das operierte Hinterbein zu entlasten. Beim Laufen sieht alles normal aus aber wenn er steht, hebt er das Bein an. Die Physiotherapeutin kommt seit längerem wöchentlich zu uns und behandelt Pheusy jetzt wieder verstärkt. Wir hoffen, dass er sich nur etwas versprungen hat und bald wieder alles ok sein wird.

 

09.01.2022

Heute haben wir eine ca. 8 Jahre alte Hundedame aufgenommen, deren Halter ein kleines Kind haben, welches an einer Hundehaarallergie leidet. So etwas ist schlimm und da das Kind Atemnot hat, musste das Mädchen leider ihre Familie verlassen. Die hübsche Hundedame ist jetzt auf einer unserer Pflegestellen und wird dort erstmal ihre Läufigkeit abwarten müssen, bevor an eine Vermittlung zu denken sein wird. Wir haben wie immer natürlich sofort ein Blutbild machen lassen und bekamen die erfreuliche Nachricht, dass das Mädel kerngesund ist. Vielleicht haben wir sogar schon Interessenten für die nette Hundedame, das wird sich allerdings erst in der nächsten Woche klären. Wie immer drücken wir mal ganz feste die Daumen.

Da wir uns nicht nur um Hunde kümmern, versuchen wir im Augenblick für eine alte Gans (23), deren Partner mit immerhin stolzen 21 Jahren verstorben ist, einen neuen Gefährten zu finden. Gänse müssen vergesellschaftet werden und sollen nicht alleine leben müssen. Unsere Nachfragen bei anderen Tierschutzvereinen waren bisher leider nicht von Erfolg gekrönt. Kaum jemand hält Gänse und wenn, dann werden oft sehr junge Tiere angeboten. Einen jungen Ganter zu einer alten Gans zu setzen wäre sicher nicht so gut, die alte Lady wäre von seinen Avancen sicherlich nicht besonders angetan...:) Also sind wir noch auf der Suche nach einem älteren Ganter oder auch einer älteren Gans. Wir haben unsere Fühler ausgestreckt und sind sicher, dass wir bald das passende Tierchen finden können. Es wird auf jeden Fall ein herrliches Leben haben und niemals auf dem Teller landen!

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07.01.2022

Auch wenn es weit weg ist, so kann ein Blick über den Tellerrand nicht schaden. Am 18.11.21 meldeten fast alle großen Zeitungen des Iran (früher Persien), dass ein Gesetzentwurf vorsieht, dass das Gassigehen und das Halten von Hunden zukünftig verboten sein soll. Zuwiderhandlungen werden dann zu hohen Geldstrafen führen, Fahrzeuge, in denen Hunde transportiert werden, sollen für drei Monate eingezogen/beschlagnahmt werden. Außderdem dürfen Wohnungen dann nicht mehr an Hunde- und Katzenbesitzer vermietet werden. Diese Tiere gelten im Islam als unrein.

Früher war man dort stolz auf die wunderschönen persischen Windhunde, es wurden sogar Briefmarken mit dem Saluki bedruckt. Die Tiere standen für Schnelligkeit, Treue, Eleganz und Mut. Die Herrscher schmückten sich mit diesen beeindruckenden Tieren. Die Zeiten haben sich geändert und eine Religion stempelt jetzt unschuldige Tiere zu unreinen Objekten, die ausgerottet gehören. Wie das mit der göttlichen Schöpfung zu vereinbaren ist, weiß ich nicht, ich bin aber auch kein Islam-Gelehrter.

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Ganz im Gegensatz zu dem im Islam üblichen Verhältnis zu Hunden wird in Nepal Ende des Jahres immer ein großes Fest für Hunde ausgerichtet. Alle Hunde, auch Streuner werden geehrt, bekommen Blumengirlanden umgehängt, werden mit Leckereien verwöhnt, gebadet und gesalbt. In der Hindu-Religion ist ein Hund ein heiliges Tier, das eine besondere Verbindung mit einem Menschen haben soll, um uns auf dem Weg in den Himmel zu begleiten. Die Hunde werden als Boten des Gottes Yama geehrt und es gilt als Sünde, einen Hund respektlos zu behandeln. Ob das immer so gehandhabt wird, weiß ich nicht, denn in den letzten Jahren gab es einige Initiativen mit dem Inhalt, sich doch bitte besser um die Straßenhunde zu kümmern. In den Städten sind Streuner allerdings kein großes Problem, die Tiere scheinen sich auch außerhalb der Festzeiten auf keinen Fall in akuter Gefahr zu befinden. Der Hinduismus geht wohl eindeutig freundlicher mit den Hunden um als der Islam.

 

05.01.2022

Das neue Jahr hat gleich mit viel Arbeit begonnen. Wie immer bekommen wir Anfragen zur Übernahme von offensichtlich unüberlegt angeschafften Hunden. Wenn es große Herdenschutzhunde sind, dann sind wir tatsächlich nicht in der Lage, solche Tiere aufzunehmen oder zu vermitteln. Wir haben weder die Klientel dafür noch die passenden Pflegestellen. Trotzdem bemühen wir uns natürlich um eine fachgerechte Hilfestellung. Wir wünschen uns für diese Hunde ebenfalls ein adäquates Zuhause - was leider gar nicht so einfach ist.

Schlimm finde ich es, dass bei dem Bub, um den wir uns nun schon seit einigen Tagen bemühen, offensichtlich auch bei den speziell auf Herdenschutzhunde ausgerichteten Vereinen niemand gibt, der an einer  Übernahme interessiert ist. Wahrscheinlich hatte selbst der 'Züchter' schon dieses Problem, denn er gab ihn als Husky-Labrador-Mix ab. Jetzt ist der große Kerl fast 2 Jahre alt und es ist nicht mehr zu übersehen, dass er ein Herdenschutzhund ist. Bis jetzt hat er schon zweimal sein Herrchen/Frauchen verloren und soll nun erneut auf einer anderen Stelle ein neues Zuhause finden.

Dass diese Hunde immer wieder unterschätzt werden, haben wir schon so oft erklärt und ich habe mittlerweile wirklich keine Lust mehr, es nochmal zu sagen. Ein 'Herder' ist eben kein normaler Haushund und wer wenig oder gar keine Hundeerfahrung hat, der sollte die Finger von solchen Hunden lassen. Der jetzige Halter ist nicht einmal in der Lage, mit dem Tier normal spazieren zu gehen. Der Hund hat so an der Leine gezogen, dass Herrchen jetzt eine Kapselverletzung in der Schulter hat, zudem ist er wohl mit dem Fuß unglücklich in ein Loch getreten und hat sich den Knöchel gebrochen. Das sind natürlich schlechte Voraussetzungen, um einen Hund, der im Augenblick fast schon 50 kg wiegt und garantiert noch zulegt, auszuführen.

Dass das so nicht weitergehen kann, ist nachvollziehbar, die Frage ist nur, was mit dem kleinen Kälbchen passieren soll. Die vom Halter bei Ebay geschaltete Verkaufsanzeige hatte glücklicherweise keinen Erfolg, ich  bin sicher, dass das auch der falsche Weg wäre und so keine vernünftige Lösung herbeizuführen ist. Der Bub soll ja auf gar keinen Fall ein Wanderpokal werden. Wir hoffen inständig, dass sich in den nächsten Tagen eine Lösung für ihn auftut. Leider ist er nicht der einzige Hund der Familie und wir befürchten, dass spätestens im Februar/März die bisher unkastrierte Hundedame läufig werden wird und dem Werben des Herdenschutzhundes erliegt. Welpen aus einer solchen Verbindung wären sicherlich keine gute Idee...

Natürlich gibt es aber auch gute Nachrichten. Unser Igel hatte bisher den Winterschlaf noch nicht angetreten und wir haben uns wirklich große Sorgen um ihn gemacht. Jetzt konnten wir ihn wieder beim nächtlichen Fressen filmen. Der Stachelritter dürfte ein durchaus ausreichendes Gewicht haben, um den Winterschlaf dann irgendwann antreten zu können. Ob die Temperaturen allerdings noch so weit absinken, dass er sich tatsächlich in die Winterruhe begibt, wage ich schon fast zu bezweifeln. Wir haben gehört, dass in den letzten Tagen Kraniche über unser Haus gezogen sind, sie scheinen schon wieder zurück zu sein. Eigentlich fast unglaublich, vielleicht war es das schon mit dem Winter?

 

03.01.2022

Corona ist leider noch immer in aller Munde. Dass diese Pandemie für uns als Tierschutzverein verheerende Folgen hatte, habe ich schon mehrfach erwähnt. Aber wie es immer so ist, es gibt natürlich auch Gewinner einer solchen Katastrophe. In den letzten zwei Jahren füllte sich das Internet mit vielen Welpen und Junghunden, oft aus Bulgarien oder Rumänien, mit unkastrierten Tieren, die ohne besondere Kontrollen und ohne dass jemand jemals vorgehabt hätte, auch nur einen Hund je wieder zurückzunehmen, von irgendwelchen 'Pseudo-Vereinen' verkauft wurden.

Ich nenne so etwas übelsten gewerblichen Hundehandel und verurteile dieses Tun aufs schärfste. Tatsächlich hat sich in den letzten Monaten auf den großen Internetplattformen einiges verändert. Das Internet ist jetzt voll mit Gruselgeschichten und ablaufenden Tötungsterminen, Tiere mit schlimmsten Verletzungen werden vorgeführt, Bilder, die bei jedem Mitleid hervorrufen, werden zuhauf gepostet, um Spenden zu generieren. Es hat offensichtlich noch nicht gereicht, das Land mit Hunden zu fluten, jetzt wird der Markt des Mitleids von den gleichen Vereinen nochmals abgeschöpft und es werden Spenden für die armen Tiere gesammelt die, weil achtlos vermittelt, jetzt schlecht behandelt, unterversorgt und misshandelt wieder auf die Straße geworfen wurden. Möchtegern-Tierschützer verzetteln sich in sinnlosen Streitereien über das Mindestalter noch zu kastrierender Tiere, ohne einen tiermedizinischen Hintergrund zu haben. Da wird gebettelt, doch bitte einen 7 Monate alten kleinbleibenden 'Welpen' nicht zu kastrieren. "Tut dem Tier das jetzt nicht an", ohne zu bedenken, dass solche Entscheidungen von Tierärzten getroffen werden und ohne zu bemerken, dass es doch eigentlich gar nicht um die Kastration dieses Tieres geht. Vielmehr sollte man doch einmal fragen, woher der Hund kommt und wer ihn geholt hat, vielleicht auch, wieso ihn derjenige nicht zurücknimmt. Vermeintliche Tierschützer beruhigen und beschwichtigen, sie moderieren das Drumherum und führen sich auf, als ob sie die Welt retten könnten. Vergessen ist, dass sie diese armen Hunde erst einige Wochen zuvor nach Deutschland gekarrt und an völlig ungeeignete Menschen verschachert haben.

Eine Kastration ist in Deutschland grundsätzlich bei einem gesunden Tier erstmal gar nicht erlaubt. Da ist das Tierschutzgesetz eindeutig. Dass Tierschutzhunde kastriert werden sollten, steht auf einem anderen Blatt und wenn man bedenkt, wieviel Hunde in den letzten Corona-Monaten nach Deutschland eingeführt wurden, dann sollte man tatsächlich hoffen, dass sie alle schon vor der Einfuhr kastriert waren. Wir wussten, dass die massenhafte Einfuhr von Hunden nicht lange gut gehen würde und viele der Tiere nach Corona wohl nochmal ihr Zuhause verlieren würden.

Nun sind wir genau dort angekommen und was passiert? An Unverschämtheit kaum noch zu übertreffen, wird jetzt genau von den Leuten, die schon einmal ihr Geschäft mit den Welpen gemacht haben, um Spenden für Kastrationen, Impfungen, Futter usw. gebettelt und argumentiert, dass der Tierschutz, wie ja jeder weiß, kein Geld hat und Betteln mit zum 'Geschäft' gehört. Man fragt sich, was denn eigentlich mit den Einnahmen aus den Verkäufen der Hunde passiert ist. Im Ursprungsland der Hunde wurde das eingenommene Geld jedenfalls offensichtlich nicht investiert, die Zustände scheinen dort mittlerweile noch schlimmer als zuvor. Oft wird sogar für den deutschen Bedarf sogar noch gezielt vermehrt.

Ich sehe das mit großer Besorgnis. So wie jede Firma auch, muss der Tierschutz mit seinen Geldern haushalten. Wir sind von unseren Mitgliedern aufgefordert, mit dem uns zur Verfügung stehenden Geld sinnvoll zu arbeiten. Ist es sinnvoll, unkastrierte Welpen nach Deutschland einzuführen und mit dem Gewinn immer mehr Hunde zu holen, die dann aber nicht zurückgenommen werden können und für die man letztendlich die deutschen Tierheime einspringen lässt? Ab und zu mal einen dieser Hunde dann werbeträchtig wieder zurückzunehmen (am besten natürlich einen von einem anderen Verein), um dann wieder um Spenden für Kastration usw. zu bitten, halte ich für unverschämt. Das alles hat nichts mehr mit vernünftigem Tierschutz zu tun. Wer Deutschland mit Hunden flutet und dann, um der Flut Herr zu werden, um Spenden bittet, der hat den Tierschutzgedanken nicht verstanden. Tierschutz ist mehr, als nur am Computer zu sitzen und schlimme Geschichten am Fließband zu produzieren, Fotos mit gequälten Tieren zu veröffentlichen und um Gelder zu betteln.

Tierschutz heißt für uns, schlechte Lebensbedingungen langfristig zu ändern und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Natürlich sind auch wir selbst gefragt, es werden Ideen gesucht, um Gelder über Märkte, Online-Shops, Feste, Ausstellungen usw. zu erwirtschaften - aber es wird auch selbst Einsatz und Leistung gebracht. Tierschutz, so wie wir ihn betreiben, verlangt persönlichen Einsatz und Verantwortungsbewusstsein. Einen Verein zu führen, ist nichts anderes, als ein Unternehmen zu leiten. Jeder, der einem Verein vorsteht und davon ausgeht, dass er das ohne Arbeit, dafür aber mit Schauermärchen und Mitleid tun kann, wird scheitern. Irgendwann werden auch die mitleidigsten Spender fragen, wohin denn all ihr Geld gegangen ist und was damit erreicht wurde. Wenn sich einfach nichts an der Ausgangssituation ändert, dann kann man davon ausgehen, dass man sein Geld falsch investiert hat.

Also seht genau hin und fragt nach, was außer 'Hunde retten' noch auf dem Programm solcher Vereine steht. Lasst euch nicht von schlimmen Bildern blenden und verschenkt euer Geld nicht an Menschen, die damit nichts sinnvolles auf die Beine stellen.

Das, was falsch verstandener Tierschutz während Corona den seriös arbeitenden Vereinen beschert hat, kann ich euch kurz mal schildern. Wir bekommen jeden Tag Anrufe von Menschen, die Hunde von Vereinen übernommen haben, die sich jetzt wegducken, wenn sie die Hunde zurücknehmen sollen. Wir sollen nun diese Tiere aufnehmen, die fast immer unkastriert sind, oft haben sie nur eine Tollwut-Impfung bekommen und sonst nichts, sie sind zum Teil bis hinter die Ohren verwurmt, gehören Rassen an, die hier als problematisch gelten, sind nicht erzogen, nicht oder schlecht sozialisiert, traumatisiert (leider oft auch durch völlig ungeeignete Halter), haben Ungeziefer, unbehandelte Krankheiten, Gendefekte, sind nicht einmal stubenrein usw. Wie wir das finanzieren sollen, ist unklar, wir haben weder die Vermittlungsgebühr bekommen noch sind wir verpflichtet, Tiere aus dem gewerblichen Hundehandel aufzunehmen.

Was passiert jetzt mit diesen Tieren? Sie sind wieder einmal die Leidtragenden. Einige können wir vielleicht übernehmen, aber oft haben wir nicht genug Pflegestellen, manchmal leider auch einfach nicht den Platz, einen Owtscharka oder Kangal unterzubringen oder nicht das Geld, die kostspieligen Behandlungen zu bezahlen. Für uns stellen diese Hunde ein fast unlösbares Problem dar. Wir haben sie nicht ins Land geholt und sollen sie jetzt aufnehmen und auch noch die Kosten dafür tragen. Ursprünglich haben wir den Tieren in Spanien helfen wollen, jetzt sollen wir die Fehler von anderen Tierschutzvereinen ausbügeln? So etwas geht schon alleine deshalb nicht, weil es sich für einen normal arbeitenden Verein gar nicht finanzieren lässt. Es kann auch nicht angehen, dass manche Vereine nur süße kleine Hundchen holen und diese teuer verkaufen aber darüberhinaus keinerlei Sorge für die Tiere übernehmen und sich einfach aus der Verantwortung stehlen. Andere sollen dann das Geld erarbeiten, um die Fehler dieser Vereine auszubügeln? Das können wir nicht und wir wollen es auch nicht.

So wie wir die Hundezucht im Ausland niemals unterstützen, werden wir auch die unkontrollierte Einfuhr von Hunden nicht gut heißen. Verantwortungsvoller Tierschutz funktioniert anders und mit solchen unseriösen Praktiken machen wir uns nicht gemein. Wer denkt, dass er uns hier in die Pflicht nehmen kann, irrt gewaltig. Wir mühen uns seit vielen Jahren, unseren Verein selbst zu finanzieren und bitten nur im Notfall um Spenden für nachvollziehbare Projekte. Wenn Geld fehlt, muss es im Normalfall eben auch erwirtschaftet werden. Das ist nicht einfach und oft braucht es außer vieler Hände Arbeit auch etwas Fantasie, aber so ist das eben und deshalb heißt es ja auch TierschutzARBEIT. Wir haben das immer ernstgenommen und auch für uns angenommen.

Wir werden versuchen, auch weiterhin sinnvolle und nachhaltige Tierschutzarbeit zu leisten, sollte es aber tatsächlich so sein, dass Corona das Bild des Tierschutzes so nachhaltig verändert hat, dass uns Mitglieder abspringen, weil wir nicht mit schrecklichen Bildern und Berichten über irgendwelche Gräuel hausieren gehen wollen, dann werden wir unsere Arbeit eben einstellen. Wir arbeiten ehrenamtlich und investieren seit Jahren all unsere Zeit in den Tierschutz. Sollte der Tierschutz in Zukunft ein anderes Gesicht bekommen und unsere Arbeit nicht mehr unterstützt werden, dann hören wir eben auf.

40 Jahre Tierschutz haben uns eines gelehrt: Wir können die Welt nicht retten und wenn es uns nicht mehr gibt, wird die Welt auch nicht untergehen. Wir haben vielen Tieren helfen können und einiges bewegt, darüber freuen wir uns uns sind auch stolz auf das, was wir erreicht haben. Sollten die Vereine, die wir nie unterstützen würden, zukünftig den Tierschutz ausmachen, können wir uns mit dem, was wir in über vier Jahrzehnten erreicht haben, zufrieden geben. Wir werden nicht gegen Windmühlen kämpfen.

 

02.01.2022

Das neue Jahr hat sehr unerfreulich für uns begonnen. Wie immer war Uwe bei unseren Pferden und ich habe die Stellung bei den Hunden gehalten. Angesichts des Böllerverkaufsverbots hatten wir gehofft, dass Silvester in diesem Jahr etwas ruhiger vonstatten gehen würde. Leider war es so schlimm wie noch nie. Unsere Koppel wurde von 2 Seiten aus 'beschossen' und für unsere alte Stute war das einfach zuviel. Das Böllerverkaufsverbot hatte zur Folge, dass sich viele Menschen ihre Knallkörper im Ausland besorgt haben und so wohl überwiegend Polenböller gezündet wurden. Der Lärm war ohrenbetäubend und unser armes Pferd ist vor Angst mehrfach bewusstlos geworden. Wenn ein 600-kg-Pferd einfach auf die Seite fällt und dann die Beine in die Luft streckt, bekommt man es wirklich mit der Angst zu tun. Wenn so etwas dann aber gleich mehrfach passiert, das Tier sich immer wieder aufrappelt und bei den nächsten Granaten wieder in die Knie geht, dann wird man panisch. Leider half selbst mein Bitten, das Knallen zu unterlassen, weil unser Pferd zusammengebrochen auf der Koppel liegen und um sein Leben kämpfen würde, gar nichts. Man lachte mich aus und meinte, dass andere auch Böllern und man selbst ja nichts dafür könne und dementsprechend nicht verantwortlich sei. Niemand interessierte sich für unser Pferd. Mir ist ein solches Verhalten völlig fremd und ich bin immer noch schockiert darüber. Dass unser Stutchen überlebt hat, ist für uns wie ein Wunder, mit dem wir in dieser Nacht nicht mehr gerechnet hatten. Trotzdem sitzt uns der Schrecken noch in den Knochen und wir sehen einige unserer Nachbarn jetzt mit anderen Augen.

Ich habe mir die Böller, die gezündet wurden, am nächsten Morgen mal angesehen. Es sind regelrechte Granaten und Feuerwerksrohrbatterien, auf denen Warnhinweise stehen, die jedem klarmachen müssten, dass so etwas nichts mit einem kleinen privaten Feuerwerk zu tun hat. Wer so etwas in Nähe einer Pferdekoppel zündet, hat meiner Meinung nach nicht mehr alle Latten am Zaun. "Vermeiden Sie Hindernisse in Schussrichtung. Stabilisierungen erforderlich! Nicht in der Nähe von Gebäuden, Bäumen oder Ähnlichem verwenden. Die Batterie muss gesichert werden, bitte entfernen sie sich sofort nach dem Zünden mindestens 8 m von dem Feuerwerkskörper. Sollte nicht alles zünden, warten sie mindestens 15 min, bis sie sich wieder nähern..." Und so weiter. Wer das gelesen hat, der muss einfach wissen, dass man so etwas nicht in der Nähe einer Pferdekoppel zünden darf.

Einen solchen Jahresanfang hatten wir uns nicht gewünscht, weder für unsere Pferde noch für die Hunde, die wegen des bewusstlosen Pferdes in diesem Jahr nun auch alleine waren und vor Angst fast vergingen. Als ich endlich wieder daheim war, zitterte Pheusy am ganzen Körper, Mickey hatte sich verkrochen und selbst die Hunde, die normal keine Angst hatten, waren völlig neben der Spur.

Ich bin immer noch wahnsinnig wütend über so viel Ignoranz und Dummheit. Jeder hier weiß, dass wir einen Tierschutzverein haben und bei uns schutzbedürftige Tiere leben. Die meisten Leute haben doch auch selbst Tiere daheim. Wie kann man nur so unbedacht und gefühllos sein. Ich hoffe, dass dieser gefährliche Brauch bald verboten sein wird, er passt einfach nicht mehr in unsere Zeit.

 

 

zum Dezember 2021