Phönix-Tagebuch
- April 2022 -
28.04.2022
Nachdem uns immer wieder Anfragen für Wildtiere erreichen, möchte ich hier einmal etwas erklären. Wir helfen gerne bei der Aufnahme von Wildtieren, wir haben aber keine Möglichkeit, Rehe, Ferkel, Füchse usw. unterzubringen. Die Unterbringung dieser sehr speziellen Wildtiere erfordert viel Platz und noch mehr Fachwissen, daher müssen auch wir diese Tiere in spezielle Wildauffangstationen bringen. Dort kann man sich bestens um solche Tiere kümmern und diese auch gegebenenfalls später wieder auswildern. Um so etwas tun zu dürfen, benötigt man eine Genehmigung! Es ist nicht erlaubt, sich als Privatperson einfach Wildtiere anzueignen und es ist schon gar nicht erlaubt, solche aufgenommenen Wildtiere zu zähmen und später als 'Haustiere' zu behalten.
Es ist für einen Tierschützer z. B. schlimm, einen zahmen Fuchs in einer kleinen und der Natur in keinster Weise nahekommenden Einfriedung zu erleben. Noch schlimmer ist es, dass manch einer nicht verstehen will, dass seine vermeintliche Tierliebe absolut keine ist. Wer ein Wildschwein illegalerweise ohne Genehmigung und das erforderliche Fachwissen daheim groß zieht und auf wenigen Quadratmetern hält, nicht einmal einen doppelten Zaun und einen Untergrabungsschutz hat, der muss damit rechnen, dass das Tier weggenommen und getötet wird. Auch ein Spaziergang mit 'zahmen' Wildschweinen in der Gemarkung zeugt nicht gerade von besonderem Fachwissen. Die uns zugespielten Aufnahmen haben uns massiv erschreckt, wir wissen nämlich, in welcher Gefahr sich unbedarfte Spaziergänger befinden, die sich plötzlich zwei Sauen oder sogar einem Keiler gegenübersehen.
Aus gegebenem Anlass möchten wir darum bitten, Meldungen über verletzte Wildtiere usw. nur an die Polizei, den Jagdpächter oder ein Tierheim zu machen. Privatpersonen dürfen keine Wildtiere aufnehmen und nicht jeder, der sich einfach mal so 'Wildtierhilfe' nennt, hat auch eine Berechtigung. Ob eine Genehmigung besteht, kann man übrigens bei der unteren Landesbehörde erfragen oder ggf. auch beim Veterinäramt.
Aufgrund mehrerer Anfragen müssen wir auch leider mitteilen, dass es in Gundersheim keine Wildtierhilfe gibt! Dementsprechend kann auch keine Wildtierhilfe dort Spenden entgegennehmen oder Wildtiere aufnehmen!
Wer die Arbeit von fach- und sachkundigen Tierschützern unterstützen möchte und sicher sein will, dass Spenden auch an der richtigen Adresse ankommen und diese vielleicht speziell für Wildtiere verwendet werden, der kann sich z. B. gerne über die Wildauffangstation 'Wildtierhilfe Schäfer e.V.' schlau machen. Sie befindet sich in 63071 Offenbach am Main, Walsstr. 275 (Offenbacher Waldzoo) Tel: 0178 7215103 (Hier haben wir schon mehrfach Igel unterbringen dürfen).
Oder:
Wildtierfreunde e.V.
Im Linnen 1 A
63477 Maintal
Oder:
Wildvogel-Pflegestation
Kirchwald
mit angeschlossener Igelstation
0160-96714064
info@wpskirchwald.de
Anmerkung vom 04.05.2022: Dort sind unsere Gänsekinder jetzt untergebracht und dort werden sie auch später wieder ausgewildert werden. :)
26.04.2022
Seht euch mal an, was unsere tolle Alexandra genäht hat. Die Kissen sind wunderschön und stehen für den Tierschutz zum Verkauf! Wer sich dafür interessiert, kann sie über den Tierschutz-Shop erwerben. Die Einnahmen gehen zu 100 % an die Tierhilfe Phönix e.V.
Seht euch doch einfach mal in unserem Shop um, bestimmt findet ihr etwas für euch oder eure vierbeinigen Freunde. Wir versuchen die finanziellen Probleme des Vereins mit den Einnahmen des Shops aufzubessern. Irgendwie müssen wir das Geld für die Transporte der Spenden ja zusammenbekommen...
24.04.2022
Immer mal wieder liest man auf den üblichen Plattformen davon, das jemand einen Hund von einem Verein übernommen hat und nicht alles so lief, wie man sich das dachte. Oft wird hier schmutzige Wäsche gewaschen, was eigentlich niemanden interessiert. Private Streitereien, die so ausgetragen werden, sind unschön und der 'Dreck' klebt dann später an beiden Seiten. Man kann sich dann immer nur wünschen, dass das Internet schnell vergisst...
Manchmal lese ich allerdings auch Dinge, die mich aufmerksam machen. Heute habe ich von einem Verein gelesen, der seine Hunde von den Azoren holt und sie nach ca. 4 Stunden Flugzeit in Deutschland am Flughafen von den neuen Haltern abholen lässt. Mit Flugzeiten und Transporten von den Azoren kenne ich mich wirklich gut aus und so habe ich mich bei dem Verein mal auf der Homepage eingelesen. Es ist ohne Direktflug absolut unmöglich, Hunde über eine so weite Strecke in 4 Stunden nach Deutschland zu fliegen. Direktflüge gibt es nur in den Sommermonaten, meistens von Mai - Oktober. Danach gehen die Flüge übers Festland. Von den Azoren aus reisen die Hunde zuerst zum portugiesischen Festland und haben dort oft lange Wartezeiten, um von dort aus nach Deutschland zu fliegen. Die Tiere sind fast immer einen ganzen Tag lang unterwegs und wenn sie dann nachts in Frankfurt ankommen, geht es erstmal in die 'Animal Lounge'. Dort dürfen sie die Box endlich verlassen, werden versorgt, vom Veterinäramt kontrolliert und können morgens ab 6 Uhr abgeholt werden. Das alles ist weit weg von ca. 4 Stunden Flug! Bei einem Direktflug beträgt die reine Flugzeit schon ca. 4,5 Std. und zwar ohne Check-In und Abfertigung am Zielflughafen. Bei einem Direktflug müsste allerdings der Halter des Hundes das Tier begleiten, dann erschließt es sich mir allerdings nicht, wieso er nochmal eine Vermittlungsgebühr von fast 500 € bezahlen sollte.
Beim Weiterlesen auf der Homepage bin ich dann darüber gestolpert, dass die Hunde, die nach Deutschland einreisen, vorfinanziert werden müssen. Es wird tatsächlich von den Pflegestellen verlangt, dass die Hunde von ihnen bezahlt werden. Das Geld gibt es dann zurück, sobald der Hund vermittelt wurde. Ich konnte kaum glauben, als ich das las. Gibt es tatsächlich Menschen, die so etwas machen?
Man sieht sich aus Mangel an finanziellen Mitteln nicht in der Lage, die Tiere im Vorfeld zu bezahlen und wälzt das auf die Pflegeplätze ab. Ich frage mich wirklich, was passiert, wenn mal ein Hund krank ist oder zurückgegeben wird und dadurch Kosten entstehen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man Tierschutz ohne Geld betreiben kann. Wenn ein Verein die Tiere von den Pflegestellen vorfinanzieren lässt, weil ihm das Geld dafür fehlt, wie kann er für eventuell anfallende Tierarztrechnungen aufkommen, Vor- und Nachkontrollen machen und, was ganz wichtig ist, Hilfe im Ausland leisten? Im Auslandstierschutz geht es doch ganz bestimmt nicht nur um die Vermittlung von Hunden, oder?
Bei uns hat noch nie jemand einen Hund vom Flughafen abgeholt, das ist natürlich unsere Aufgabe. Wir haben den Flug beauftragt, der Verein ist Eigentümer der Hunde und deshalb dürfen wir die Tiere auch abholen. So etwas kann doch nicht die Aufgabe der Pflegestellen sein und natürlich stellt sich mir dann auch sofort die Frage, wieso die Pflegestelle, die die Hunde vom Flughafen abholen soll, dafür nur eine Kostenerstattung von 50 % bekommt? Wenn die Tiere doch im Transit nur mit den Eigentümern fliegen dürfen, dann können diese den Hund doch auch mit nach Hause bringen. Ich verstehe das ganze System nicht und leider gab es nirgendwo eine Telefonnummer, so dass ich auch nicht nachfragen konnte.
"Bei Gebot eines Pflegestellenplatzes ist es grundsätzlich so, dass die Pflegestelle mit den Adoptionskosten des ausgewählten Hundes in Vorleistung geht, da wir nicht genug Spenden haben, um den Hund komplett (Klinikkosten, Flüge etc.) vorzufinanzieren. Wir haben jedoch auch die Möglichkeit, dass die Pflegestelle von einer anderen Person Vorfinanziert wird.
Wenn der Hund dann vermittelt wird, bekommt die Pflegestelle bzw. die vorfinanzierende Person die ausgelegten Adoptionskosten vollständig vom Adoptanten zurück. Dies ist in unseren Pflegestellen- und Adoptionsverträgen geregelt."
Für mich klingt das so, dass der Hund von der Pflegestelle gekauft und auch von dieser weitervermittelt wird. Auf der Homepage wird sogar darum gebeten, sich an der Vermittlung zu beteiligen ("Um die Vermittlung kümmern wir uns (...), wobei wir dankbar wären, wenn die Pflegestelle hier unterstützt").
Was denn noch alles? Vorfinanzieren, Kredite geben, 50 % der Fahrtkosten selbst zahlen, am Flughafen abholen, Futterkosten selbst übernehmen.... und dann auch noch bei der Vermittlung helfen? Ich kann das kaum glauben. Ehrlich gesagt, halte ich das auch steuerlich für recht problematisch.
Leider war es mir nicht möglich, jemanden von dem Verein telefonisch zu erreichen. Ich hätte zu gerne auch einmal nachgefragt, in welchen Fällen eine Zwingerhaltung erlaubt ist, denn auch das stand auf der Homepage ("Zwingerhaltung nur nach Absprache"). Ich hoffe, dass sich vielleicht doch noch mal jemand bei mir meldet und mir erklärt, wie so ein System funktioniert...
(Quelle Zitate: https://www.hunde-adoption-direkt.de/informationen-zu-pflegestellen)
22.04.2022
Wir haben es tatsächlich geschafft, 3 Paletten Futter zu ergattern. Es ist wirklich sehr hochwertige Ware, die noch zustätzlich mit einer ganzen Palette Leckerchen aufgestockt wurde. Für Spanien ist das genau richtig und wird dort schon sehnlichst erwartet. Leider haben wir im Augenblick wieder die gleichen Probleme wie schon vor einigen Wochen. Wir bekommen keinen LKW, der uns die Spenden nach Spanien fährt. Ich habe den ganzen Tag telefoniert und nicht eine Spedition gefunden, die in den nächsten Wochen noch freie Kapazitäten hat. Ganz davon abgesehen sind die Preise so sehr angestiegen, dass wir uns einen Transport wohl gar nicht mehr leisten können. Jetzt sitzen wir hier, haben das tolle Futter und wissen nicht, wie wir es in die Protectora schaffen sollen. Manchmal ist es wirklich zum Verzweifeln. Falls ihr eine Idee habt oder jemanden kennt - bitte sofort melden!
20.04.2022
Unsere beiden geplanten Hundchen sind nun zugesagt und geimpft. Eine Kastration steht noch aus und dann dürften beide reisefertig sein. Wir freuen uns schon sehr auf die beiden und haben auch schon die passenden Pflegestellen gefunden. Für die kleinen Mischlinge ist es nicht ganz so schwer, passende Plätze zu finden, ganz anders sieht es bei den Windhunden aus. Wir wissen, dass nicht jeder so einen Hund halten kann und es nicht einfach ist, für diese Hunde die passenden Menschen zu finden.
Wir möchten euch heute einen kleinen Galgo vorstellen. Er heißt Scooby und braucht dringend ein liebevolles Zuhause und nachdem in unserem Kreis nun über 50 Greyhounds beschlagnahmt wurden, die ebenfalls ein neues Zuhause suchen, kann man vielleicht auch für einen 5 Monate alten Galgo-Bub ein Plätzchen finden. Was meint ihr, er ist doch wirklich toll, oder?
Wer sich für einen Windhund interessiert, kann sich gerne jederzeit von uns beraten lassen. Wir hatten 1976 unseren ersten Barsoi und sind nie wieder von diesen sanften Hunden losgekommen. Windhunde sind einfach anders, sie bewegen sich gerne, sind schnell wie der Wind, aber ihr Wesen ist sanft und zurückhaltend. Windhunde bemerkt man in der Wohnung kaum, sie genießen es, auf dem Sofa zu lümmeln und wir haben es nie erlebt, dass sie beim Klingeln an der Haustür auch nur aufgestanden sind.
Wir würden uns freuen, wenn wir für den kleinen Burschen ein liebevolles Zuhause finden könnten. Er ist sicherlich eine Bereicherung für jede aktive Familie.
18.04.2022
Es ist im Augenblick wirklich nicht einfach, Futter für unsere spanischen Tierheime zu bekommen. Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen auf unsere Arbeit, denn wir bekommen keine Futterspenden mehr und für die spanischen Hunde interessiert sich kaum noch jemand. Das Internet ist voll von Tieren, die aus der Ukraine stammen (sollen). Ich weiß, wie groß das Leid der ukrainischen Tiere ist, ich weiß aber auch, dass leider einige Organisationen, die eigentlich normalerweise gar keine Hunde aus der Ukraine holen, auf dieses Thema angesprungen sind. Die Länder, die um die Ukraine herum liegen, haben natürlich ebenfalls Hunde, denen es nicht gut geht, aber sie können als EU-Mitgliedstaaten Hunde ohne Quarantäne nach Deutschland einführen - Tiere aus Drittstaaten (wie die Ukraine einer ist) können das nicht. Hier muss das Tier erstmal die Quarantänezeit hinter sich bringen.
Wenn man bei manchen Anzeigen auf den bekannten Plattformen genau hinsieht, dann stellt man fest, dass manchmal das Leid der Hunde in der Ukraine beschrieben wird, die Hunde aber gar nicht von dort kommen. Ich finde so etwas nicht schön und zudem unfair. Natürlich will man für 'seine' Hunde immer das Beste, aber ist es denn wirklich nötig, hier als Trittbrettfahrer zu agieren? Gleiches erlebe ich auch bei meinen Nachfragen um Futter, plötzlich liefern alle möglichen Vereine in die Ukraine, auch hier stellt man bei genauerem Hinsehen fest, dass das oft gar nicht stimmt. Und so bekommen wir von den großen Futterlieferanten eine Absage nach der anderen. Es heißt, dass täglich Vereine anfragen und dass für die Kriegsgebiete Futter gespendet wird.
Für unsere Spanier bleibt kaum etwas übrig und so sind unsere so lange vorbereiteten Projekte nun tatsächlich in Gefahr. Wenn wir kein Futter mehr bekommen, dann müssen die Gelder, die in Spanien für den Bau der Klinik zurückgestellt wurden, jetzt für die Versorgung der Tiere verwendet werden. Ihr merkt es schon, der Krieg in der Ukraine verändert alles und hat auch im Tierschutz länderübergreifende Folgen. Trotzdem bleiben wir natürlich dran und werden auch weiterhin versuchen, das so dringend benötigte Futter für unsere Schützlinge in Spanien zu besorgen. Bitte denkt daran, dass wir dafür auch die Spendenplattform von VETO nutzen. Wenn ihr Futter spenden und unseren Tieren helfen wollt, dann klickt einfach auf das folgende Banner. Da kommt ihr direkt zu unserer VETO-Wunschliste:
Ganz herzlichen Dank für eure Hilfe!
16.04.2020
Die Ostertage stehen vor der Tür und wir wünschen euch allen etwas Ruhe und eine schöne sonnige Zeit!
14.04.2022
Lupines dicke Wange ist abgeschwollen und es geht ihr wieder gut. Dafür hat Gulliver Pech mit seinem Äugelchen gehabt. Zuerst sah es so aus, als ob es wunderbar heilen würde, jetzt merken wir, dass es wohl doch etwas langwieriger werden wird. Bald ist Ostern, ich hoffe nicht, dass wir vorher nochmal zum Tierarzt müssen. In den letzten Monaten sind einige Kosten zusammengekommen und so einfach steckt das keiner mehr weg. Ich habe den Eindruck, dass unsere Tierarztbesuche in den letzten Jahren immer teurer geworden sind, tatsächlich haben wir weniger Tiere in Behandlung und trotzdem rinnt uns das Geld gerade so durch die Finger. Ich habe deshalb mal rumgefragt und wollte wissen, ob nur ich diese Entwicklung bemerke. Aber nein, es scheint überall das Gleiche zu sein. Die Tierbesitzer erzählen mir, dass früher Kastrationen von Rüden nicht mehr als 200 € gekostet haben und jetzt, gerade mal 5 Jahre später, 500 € dafür verlangt werden.
Nun, das ist natürlich erstmal vom Tierarzt abhängig und sicher kann man die Preise einer Klinik nicht mit einem Landtierarzt vergleichen. Trotzdem gibt es die GOT (Gebührenordnung für Tierärzte) und diese gibt eigentlich die Preise vor. Wer sich nicht daran hält, hat mit Strafen zu rechnen. Man sollte also davon ausgehen, dass es zwar gewisse Unterschiede in der Preisgestaltung geben mag, aber sicherlich die eine Praxis nicht doppelt so viel wie die nächste verlangen kann. Die Realität sind anders aus und beschweren kann man sich nicht. Man ist dankbar, wenn sich jemand gut um unsere Schätze kümmert und oft ist das Geld erstmal zweitrangig. Wer dann aber ein Jahr lang die Raten für eine OP abbezahlen muss, der stellt fest, dass sich etwas geändert hat, denn jetzt kann er dazu auch noch dankbar sein, dass er überhaupt eine Ratenzahlung angeboten bekommen hat. Vielleicht sehe ich das auch falsch und alles ist teurer geworden. Die Frage ist nur, wenn wir jetzt zum Teil doppelt so viel für unsere Tierarztrechnung bezahlen müssen, haben wir in der Zwischenzeit auch eine hundertprozentige Gehaltserhöhung gehabt? Wir für unseren Teil können das ganz klar mit nein beantworten. Deshalb haben wir als 'Selbstschutz' versucht, für unsere Hundchen eine Versicherung abzuschließen. Ein Teil der Hunde ist dafür schon zu alt und da manche Vorerkrankungen haben, werden sie erst gar nicht mehr aufgenommen. Außerdem bezahlt eine Versicherung bei weitem nicht alles, auch hier werden bestimmte Dinge einfach ausgeschlossen und oft ist es natürlich gerade das, was mein Tier im Augenblick plagt.
Mit großer Sorge beobachten wir auch die Entwicklung des Aufkaufen von Praxen durch Konsortien. Hier ist die Absicht ganz klar, es muss sich rechnen und Gewinn abwerfen. Der Traum von der netten Tierarztpraxis nebenan ist ausgeträumt. Auch hier geht es jetzt fast immer nur noch um die Performance, wie man jetzt so schön sagt. Die kranken Tiere sind nicht mehr der Mittelpunkt der Bemühungen, sondern nur noch der schnöde Mammon. Für uns, die wir ehrenamtlich Arbeiten, ist ein solches Denken nicht mehr nachvollziehbar. Tiere sind uns eine Herzensangelegenheit und sicher wissen wir, dass auch ein Tierarzt leben will und natürlich kostet auch eine Klink zu unterhalten Geld, aber muss es denn wirklich so weit kommen, dass Tierarztpraxen Spekulationsobjekte sind? Geld ist doch nicht alles. Ist es denn wirklich schon so weit gekommen, dass ein Tierarzt die Behandlung eines Tieres verweigert, weil die Familie das Geld nicht umgehend bezahlen kann? Abwägen zu müssen, dem besten Freund des Menschen die Treue zu halten und eine Wahnsinnstierarztrechnung zu begleichen, fällt vielen Menschen sehr schwer. Die Tiere sind unschuldig daran und sie sind die Leidtragenden.
Wenn z. B. ein Tierarzt ein Hundchen mit einem Bruch nicht behandelt, weil er sein Geld nicht sofort bekommt und das Tier daraufhin eingeschläfert wird, dann ist das System falsch. Ich frage mich, wie man mit so etwas auf dem Gewissen noch ruhig schlafen kann. Offenbar können das die meisten und solchen Menschen vertrauen wir unsere Tiere an... Ich kann verstehen, dass niemand grundsätzlich pro bono arbeiten kann, aber ein Tier zu töten, weil man nicht einmal eins, zwei Stunden Zeit spenden will, das erscheint mir nicht angemessen. Uwe und ich hatten schon Tierarztrechnungen von über 10.000 €, die Bitte um 3 oder 4 Raten innerhalb eines halben Jahres wurde brüsk abgelehnt. Man sagte uns, wir hätten uns vorher überlegen sollen, ob wir uns die Behandlung leisten können. Wenn nicht, hätten wir die Klinik erst gar nicht betreten müssen. Als Tierschutzverein hofften wir auf einen kleinen Nachlass oder wenigstens ein zeitliches Entgegenkommen. Leider wurde nichts davon gewährt.
Tiere sind oft die engsten und letzten Begleiter, die wir noch haben, sie sind ein Teil unserer Familie, uns wichtig und wertvoll. In dieser Klinik hatte ich den Eindruck, dass sie nur den Wert der Behandlung darstellen. Seit dieser Zeit sehe ich die leitenden Ärzte dort mit anderen Augen. Ob wir, wenn wirklich viel Geld zu holen ist, alle so werden?? Ich kann es mir nicht vorstellen. Für mich sind das Menschen mit einem Charakterfehler, eigentlich will ich mit solchen Freaks nichts zu tun haben. Schlimm, dass ich sie alleine wegen meiner Tiere aushalten muss. Meistens scheint es wirklich zu stimmen: Geld verdirbt den Charakter...
12.04.2022
Für Lupine war es heute ein harter Tag. Die arme kleine Nase hatte eine dicke Backe und musste deshalb schon für einige Tage Antibiotika nehmen. Es war klar, dass wenigstens ein Backenzahn gezogen werden müsste und so waren wir nicht erstaunt, als wir dann nach der OP sogar 2 Zähne präsentiert bekamen. Lupi hatte eine Zahnfistel und auch wenn ihre Beißerchen immer toll ausgesehen haben, so etwas kommt vor. Jetzt ist alles überstanden, das recht große Loch wurde vernäht und Lupine konnte heute Abend schon wieder weiches Futter essen. Die Arme, irgendwie wusste sie, dass etwas auf sie zukommen würde, im Wartezimmer hat sie wie Espenlaub gezittert. Die Braunüle hat sie sich aber ganz tapfer schieben lassen und ist dann in einen traumlosen Schlaf gefallen. Beim Aufwachen waren wir bei ihr und nach 30 Minuten konnten wir sie schon wieder mit nachhause nehmen. Lupine ist jetzt 15 Jahre alt und sie hat alles ganz großartig überstanden. Ein wirklich tapferes Mädchen!
10.04.2022
Wir haben heute für Marley den Vertrag gemacht. Sie bleibt ganz in unserer Nähe und ist im Nachbardorf bei einer ganz lieben Familie eingezogen. Die hübsche Nase hatte einiges an Gewicht zuzulegen und war zudem sehr nervös. Jetzt ist sie gut genährt und absolut gechillt. Wir freuen uns sehr über die Vermittlung dieser älteren Hündin in ein ruhiges Zuhause ohne kleine Kinder. Der Trubel der letzten Jahre war Marley eindeutig zuviel.
Außerdem haben wir uns das neue Zuhause der beiden Gänse angesehen, die wir in den letzten 6 Wochen vermittelt haben. Herrmann ist ein wirklich stolzer Ganter, der nun 2 Gänschen zur Gesellschaft hat. Die drei sind ein tolles Gespann und fühlen sich sichtlich wohl. Sie haben alle Namen bekommen, einen wunderschönen Teich und natürlich werden sie nie geschlachtet werden. Die Familie hat jahrelange Gans-Erfahrung und die letzte Gans wurde über 20 Jahre alt. Einfach toll!
08.04.2022
Wir haben heute 2 neue Nasen aus Spanien zugesagt. Es ist eine Mutterhündin mit ihren kleinen Buben. Für das 4-jährige Mütterchen 'Cruz' haben wir schon eine Pflegestelle finden können, das kleine Bübchen 'Bardem' ist jetzt 4 Monate alt und sucht noch eine Pflegestelle oder vielleicht auch gleich ein endgültiges Zuhause.
Beide Hundchen reisen geimpft, gechipt und kastriert mit einem negativen Mittelmeertest nach Deutschland. Wir denken, dass wir in den nächsten 2 - 3 Wochen einen Transport buchen können. Voraussetzung wäre allerdings eine Pflegestelle für den kleinen Bardem. Wer Interesse an einer endgültigen Übernahme oder einer Pflegestelle hat, kann sich ab jetzt bei uns melden.
06.04.2022
Wir überlegen die ganze Zeit, ob wir in diesem Herbst ein Vereinsfest zustande bekommen. Tatsächlich fehlen diesesmal nicht nur Helfer, sondern auch Spenden. Für unsere traditionelle Tombola sammeln wir immer schon einige Monate vorher die Preise ein, seit Wochen bemühe ich mich nun und bekomme mal gerade gar nichts gespendet. Alles ging zuerst ins Ahrtal und jetzt in die Ukraine. Tja, ich kann es nicht ändern und weiß nun nicht, ob wir überhaupt ein Fest machen sollen. Eine Tombola wird es wahrscheinlich nicht geben, das Geld brauchen wir allerdings dringend, um unsere Projekte weiterführen zu können. Wenn dazu auch keine freiwilligen Helfer mehr da sind, wie soll das dann gehen? Im Augenblick bin ich völlig ratlos. Corona hat alles verändert und auch unseren Verein hat es hart getroffen. Keiner kann sich so recht aufraffen und viele sind motivationslos. Tatsächlich haben sich einige unserer Helfer während der Pandemie einfach um andere Sachen gekümmert und wir stehen nicht mehr so richtig auf dem Schirm.
03.04.2022
Morgen ist wieder Welt-Streuner-Tag. Wir erinnern daran, weil es in vielen Ländern normal ist, Hunde und Katzen einfach ihrer Wege gehen zu lassen. Wenn sie sich zu heftig vermehren, werden sie brutal getötet oder einfach vergiftet - was natürlich ebenfalls ein unsagbar schrecklicher Tod ist - für Kastrationen fehlt oft das Geld und kastriere Tiere in Tierheimen aufzubewahren, um sie dann an geeignete Menschen zu vermitteln, klappt auch nur in den seltensten Fällen.
Es ist schwierig, in Ländern zu arbeiten, in denen der Umgang mit Tieren einfach 'anders' ist als bei uns. Die Helfer leiden an all den schrecklichen Bildern, die sich in ihrem Kopf ansammeln, die Tiere leiden an den fürchterlichen Bedingungen und die Menschen, die dort leben, kennen es nicht anders und machen sich um die Tiere in den seltensten Fällen Gedanken. In Ländern Tierschutz zu betreiben, in denen beispielsweise noch an Vampirismus geglaubt wird und Tote auf Friedhöfen wieder ausgebuddelt werden, um ihnen das Herz herauszureißen und zu verbrennen, ist oft genug eine sehr unbefriedigende Sache.
Gesellschaften ändert sich nur langsam und man kann selbst mit maximaler Anstrengung als ganz normaler Bürger nur ganz wenig dazu beitragen. Der Glaube, man selbst könne die Welt verändern, ist unrealistisch. Die Gesellschaft ändert sich auch ganz sicher nicht durch Tierschützer, sondern durch eine bessere wirtschaftliche Lage, das bedeutet, dass man auf diese Entwicklung warten muss und im Zuge dessen versucht, den Tieren zu helfen. Eine große Änderung erreicht man nicht, aber man kann Einzelschicksale verbessern. Wenn man das begriffen hat - meistens ist man dann schon über 40 Jahre alt :) - ist es nicht mehr ganz so schlimm, wenn wan die Welt dann doch nicht retten konnte. Man begnügt sich damit, das zu tun, was man kann und gibt sein Wissen weiter.
Die vielen Bilder im Kopf holen uns aber alle irgendwann ein und viele Tierschützer können das ganze Leid und Elend dann einfach nicht mehr ertragen. Gute Leute resignieren und geben auf, das ist das schlimmste überhaupt. Man sagt, der Tierschutz frisst seine Kinder. Leider ist es oft so. Wenn man jung ist, hat man die Energie, sich in alles kopfüber hineinzustürzen, man bedenkt jedoch nicht, welche Wirkung die Erlebnisse haben, die sich im Kopf einbrennen. Irgendwann muss man dann erkennen, dass die eigenen Ziele viel zu hoch gesteckt waren und dann holen die Bilder uns ein. Nicht aufzugeben und weiterhin die Energie zu finden, mit Sinn und Verstand weiterzuarbeiten, das ist eine große Leistung.
Deshalb ist der Streuner-Tag nicht nur ein Tag, der den Tieren auf der Straße gewidmet sein sollte, sondern für mich immer ein Tag, an dem ich ganz besonders an die Tierschützer denke, die sich täglich den schlimmsten Dingen aussetzen und an der Tierschutzfront supertolle Arbeit leisten. Ich bin mit meinen Gedanken auch bei ihnen und wünsche ihnen die Kraft, den Ärmsten der Armen zu helfen und genug Ruhe, um das Erlebte vernünftig zu verarbeiten. Nur so bleiben uns diese wichtigen Menschen auf Dauer erhalten. Dass wir sie brauchen, ist keine Frage!
01.04.2022
Wir hatten ein sehr erfreuliches Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten, Herrn Heiner Illing. Er ist gleichzeitig Bürgermeister in Gau-Odernheim und, was den Tierschutz anbelangt, sehr umtriebig. So ein Engagement freut uns natürlich besonders und deshalb haben wir uns sehr gerne mit ihm getroffen und ein intensives Gespräch mit ihm führen können. Natürlich haben wir die Probleme angesprochen, die wir in unserer täglichen Arbeit haben. Die Katzenschutzverordnung mit ihren ganzen Vor- und Nachteilen wurde besprochen und natürlich haben wir uns auch für die Wildtiere eingesetzt und die Problematik bei der Aufnahme durch geeignete Personen und die Abgabe von oft verletzten Tieren durch Privatleute besprochen. Das Verhalten von Tierärzten ist bei der Behandlung von Wildtieren sehr unterschiedlich, manche wehren solche Behandlungen ab, manche verlangen vom Finder die Bezahlung der Rechnung. Hier muss endlich eine Klärung, die auch gerichtsfest ist, gefunden werden. Unserer Meinung nach kann es nicht sein, dass Privatleute hier zur Zahlung aufgefordert werden oder wir als Tierschutzverein letztendlich auf den Rechnungen sitzenbleiben. Solche Praktiken werden dazu führen, dass die Tiere zukünftig einfach nicht mehr beachtet werden, weil man fürchten muss, die Kosten für eine Behandlung selbst tragen zu müssen.
Ein weiteres großes Thema war der von vielen befürwortete Hundeführerschein. Auch wir sind natürlich der Meinung, dass jeder, der einem Hund anschafft, über gewisse Kenntnisse verfügen muss. Was das letztendlich alles bedeutet und umfasst, ist Gegenstand heftiger Diskussionen. Die Bundesländer haben dazu ganz unterschiedliche Vorstellungen und ob es möglich sein wird, hier einen gemeinsamen Konsens zu finden, ist fraglich. Die praktische Durchführung von Prüfungen würde Schulungen bedingen, wer diese aber anbieten darf ist nicht geklärt. Was soll Thema dieser 'Prüfungen' sein? Können Hundeschulen so etwas leisten oder ist das Veterinäramt hier gefragt? Noch sind viele Fragen nicht annähernd geklärt und so wird es sicher noch sehr lange dauern, bis ein 'Hundeführerschein' einfach dazugehört.
Wir hatten ein sehr anregendes und für beide Seiten informatives Gespräch und freuen uns auch in Zukunft, mit Herrn Illing in Kontakt zu bleiben.