Phönix-Tagebuch
- Juni 2022 -
29.06.2022
Nachdem nun Leonie (Cruz) ein tolles neues Zuhause gefunden hat, haben wir einen weiteren Schatz ausgesucht. Tomas darf bald schon Spanien verlassen und wird bei Renate und Gabi - wenn ich mich nicht sehr irre, Pflegi Nummer 27 werden. Unsere Pflegestelle in Polch ist wirklich der absolute Spitzenreiter und die beiden Pflegefrauchen sind die erfahrensten Hundemütter, die wir haben. Auch die neuen Halter von Leonie haben die beiden ganz doll gelobt. Beratung, Pflege des Hundchens auf der Pflegestelle und natürlich die Einweisung der neuen Halter sind top. So etwas ist nicht selbstverständlich und deshalb sind wir auch sehr stolz auf unsere Pflegestellen, die das alle ganz großartig machen. Ganz herzlichen Dank an euch alle! Ihr seid es, die die Hunde auf ihr Leben in Deutschland vorbereiten und ihr seid die wichtige Schnittstelle zwischen Spanien und Deutschland. Mit eurem Tun repräsentiert ihr die Tierhilfe Phönix und das macht ihr wirklich toll! Die neuen Halter, wir und natürlich die ganzen Hundchen, die ihr in ein neues, tolles Leben entlassen habt, sind euch sehr, sehr dankbar!
Wir freuen uns jetzt schon auf Tomas, er soll ein absoluter Schatz sein und wir sind sicher, dass wir auch für ihn ein wunderschönes Zuhause finden!
Mimi ist auch noch bei uns, wahrscheinlich findet sie ihr neues Zuhause erst nach den Sommerferien... Auf jeden Fall haben wir sie schon einmal mit zum Frisör genommen, sie soll ja ganz besonders hübsch aussehen und so hat unsere liebe Sigrun Hunschok aus Seibersbach Mimi und Mickey einen tollen Sommerschnitt gemacht. Wir lieben Sigrun dafür, dass sie unglaubliche Geduld mit den Hunden hat. Wir haben noch nie ein lautes Wort bei ihr gehört oder gesehen, dass sie mal etwas fester zugefasst hätte. Mimi war wirklich unruhig und wollte erstmal gar keine neue Frisur haben, doch Sigrun hat sie wunderbar ausgetrickst und dann sogar eine tolle Frisur hingezaubert.
Ihre Geduld ist unfassbar und sie ist grundsätzlich wahnsinnig liebevoll mit den Hunden. Mickey freut sich immer schon auf seinen Termin, er weiß, dass er die ganze Zeit verwöhnt wird und Sigrun auch mal ein Leckerchen springen lässt. Ich habe mal ein paar Bilder während des Frisörbesuchs gemacht, die Hunde sehen echt relaxt aus.
Mickey ist jetzt wieder so kurzhaarig wie ein Veloursteppich und Mimi hat einen hübschen Sommerschnitt. Jetzt sieht man endlich mal ihr niedliches Frätzchen und Mickey ist ganz stolz, dass man jetzt seine dicken Muskeln an den Hinterbeinen wieder sieht!!! :) Er ist schon ein stattlicher Rüde geworden und hat keine Ähnlichkeit mehr mit dem Häufchen Elend, das wir damals aus der Tötung geholt haben.
27.06.2022
Cruz ist vermittelt! Wir sind ganz begeistert von dem neuen Zuhause und würden dort gerne mal Urlaub machen. Cruz heißt jetzt Leonie und wohnt auf einem Berg. Die Straße schlängelt sich nach oben und in jeder Kurve geht eine kleine Sackgasse ab, in der ein Haus steht. Der Blick über Weiden und Wälder ist herrlich. Keine Hochspannungsmasten und Windräder, kein Fluglärm und eine Ruhe, von der wir hier nur träumen können. Die Hessen haben zwar den Flughafen, aber wir haben den Krach abbekommen, irgendwie ungerecht... Leonie ist auf jeden Fall super vermittelt und wir können ganz sicher sein, dass sie ein wunderbares Leben führen wird. Hoffen wir mal, dass sich auch noch jemand für ihr Töchterchen findet!
25.06.2022
Wir haben nette Interessenten für die kleine Cruz und wir hoffen, dass sich auch bald jemand für ihr Töchterchen Mimi melden wird. Es ist kaum zu glauben, aber Mimi hatte in den letzten Wochen nur 2 Interessenten, beide kamen leider nicht in Frage.
Eigentlich sind wir davon ausgegangen, dass die beiden kleinen Hundchen blitzschnell vermittelt sein werden. Vielleicht liegt es an der Urlaubszeit, aber bisher konnten wir die Anfragen für beide an einer Hand abzählen. Es sind perfekte kleine Hündchen, keine Problemtiere. Trotzdem war noch nicht das passende Zuhause dabei. Warten wir mal das Vorgespräch für Cruz ab, wir fahren dafür in die Aschaffenburger Ecke und sind wirklich mal gespannt.
Jetzt haben wir einen zweiten Alexandersittich gebracht bekommen, der arme Kerl ist mit einem Auto kollidiert und hat einen Riss im Schnabel. Das wird wieder herauswachsen, braucht allerdings Zeit. Auch diesen Vogel wollte keiner aufnehmen. Man sei voll belegt, man solle ihn einfach sitzen lassen, man könne da sowieso nichts machen usw... Irgendwie schade! Es ist ein Wildvogel und auch die Klinik hat direkt darauf hingewiesen, dass die Behandlung Geld koste und man bei den Behörden bescheid sagen solle, sonst bliebe man selbst auf den Kosten sitzen. Wenn bei der Kreisverwaltung allerdings niemand mehr da ist und sich auch die Polizei nicht für einen Vogel interessiert, das Tierheim überfüllt ist und man überall nur abgewiesen wird, was ist dann der nächste Schritt? Richtig - die Leute lassen das Tier sitzen und fahren einfach weg. Man darf es den netten Findern nicht so schwer oder gar unmöglich machen, sonst werden immer mehr Wildtiere sinnlos verenden, die man mit wenig Aufwand wahrscheinlich hätte retten können. Immer nur aufs Geld zu sehen, hat wenig mit Tierschutz zu tun und gerade eine Tierklinik sollte eine kleine Reserve für Wildtiere übrig haben. Unser Finder war jedenfalls sehr nett und motiviert, er hat den Sittich zu uns gebracht und hier wird er so lange versorgt, bis er wieder alleine zurecht kommt und dann natürlich ausgewildert wird. Im Augenblick findet er seine Pflegerin echt doof und macht ein riesen Tamtam, wenn sie sich dem Käfig nahert. So muss es bleiben, denn nur ein Vogel, der wild geblieben ist, kann in der freien Natur wieder seinen Platz einnehmen.
23.06.2022
Die letzten Tage waren wirklich stessig, der ganze Schreibkram und das ständig klingelnde Telefon machen uns langsam mürbe. Ich wünsche mir einige Tage Urlaub ohne Katastrophen. Irgendwie gibt es täglich Notfälle, die oft genug überall abgewiesen wurden und dann bei uns hängengeblieben sind. Ich versuche wirklich, jedem Tier zu helfen, und sei es nur mit dem Herausfinden der Telefonnummer einer Greifvogelstation oder einer dienstbereiten Klinik. Manchmal sind es aber auch Igel, die in einem Elektrozaun hängengeblieben und verendet sind, dann muss man hinfahren und nachsehen, ob der Schäfer den richtigen Zaun verwendet hat und die unterste Litze wirklich nicht stromführend ist, überhaupt eine Genehmigung vorliegt und, und, und. Viele Fahrten stellen sich im Nachhinein als unnötig heraus, trotzdem darf man es sich hier nicht zu leicht machen und immer nur abwiegeln. Viele Tierschutzvereine machen sich nicht einmal die Mühe rauszufahren und nachzusehen. Manchmal stellen wir solchen Kontrollen Dinge fest, die wirklich tierschutzrelevant sind und sofort abgestellt werden müssen. Ziegen, die in praller Sonne ausharren, kein Wasser haben und wo auch kein Unterstand vorhanden ist, gehören genauso dazu wie Pferde, bei denen nicht einmal ein Baum auf der Weide wächst und die ebenfalls der brennenden Sonne schutzlos ausgeliefert sind. Da sind wir dankbar, dass so mancher Bürger wirklich ein waches Auge hat und uns informiert. Andererseits werden natürlich auch blöde Nachbarschaftsstreitigkeiten oft auf unserem Buckel ausgetragen. So etwas ist lästig, unschön und natürlich unnötig!
Die Hitze hat in den letzten Tagen viele Jungvögel aus dem Nest getrieben. Im Augenblick haben wir täglich Anrufe wegen Ästlingen und auch wirklich hilfsbedürftigen Küken. Am Telefon ist das schwer zu unterscheiden. Die Leute differenzieren bei den Vögeln oft nicht und sprechen bei einem herumhüpfenden Ästling, der seine ersten Flugversuche macht, oft von einem angefahrenen oder vermeintlich verletzten Vogel. Manchmal sind auch die Beschreibungen der Tiere merkwürdig, zum Beispiel sprach letztens jemand von einem offensichtlichen Exoten, einem bunten Vogel mit blauen Federn, ganz sicher kein einheimischer Vogel. Beim genauen Hinsehen war es ein Eichelhäher.
Auch wenn es für manche Menschen eine Neuigkeit ist, in Deutschland leben wilde Papageien. Zur Zeit haben wir sogar einen in Pflege. Es sind Alexandersittiche (auch: Halsbandsittiche), die vor vielen Jahren entflogen sind und sich hier wunderbar vermehren konnten. Wer schon einmal in Mainz am Rhein spazieren war oder auch am Schiersteiner Hafen, könnte Schwärme von ihnen gesehen haben. Es sind wunderschöne grüne Sittiche, die wir mittlerweile sogar recht oft gebracht bekommen. Trotzdem gibt es natürlich auch Papageien, die entfliegen und eine Beringung tragen. Das macht es dann ganz leicht, sie dem Besitzer wieder zuzuordnen.
21.06.2022
Wir wundern uns immer wieder, dass manche Menschen offenbar einfach nichts dazulernen. Eine Beschlagnahmung von Wildtieren und ein Verbot der Aufnahme und des Haltens solcher Tiere sollte doch ausreichend sein, um zu verstehen, was die untere Naturschutzbehörde und das Veterinäramt damit vermitteln möchten. Die sogenannte 'Wildtierhilfe Löwenherz' in Gundersheim scheint aber etwas länger als andere zu brauchen und so gab es jetzt tatsächlich eine zweite Beschlagnahmung von Wildtieren, diesesmal war dann auch noch das Sondereinsatzkommando mit dabei. Mir ist so etwas wirklich unverständlich, aber wir haben uns ja an diesem Herren auch schon zur Genüge abgearbeitet. Ganz offensichtlich hat es ja ebenfalls nichts genutzt.
Da natürlich auch weiterhin um Spenden gebettelt wurde, die für die 'Wildtierhilfe Löwenherz' sein sollten - diese aber gar nicht existent ist, dürfte es sich auch noch um einen Spendenbetrug handeln. Das Finanzamt wird sich so etwas auch nicht ewig gefallen lassen und, ehrlich gesagt, empfinden auch wir so etwas schlichtweg als Betrug und haben deshalb Schritte eingeleitet.
Dass es Herr T. K. mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, durften wir schon einige Male miterleben, da wurde uns erzählt, dass sein Haus durch einen Brand im Nachbarhaus schwer beschädigt wurde und er deshalb alles verloren habe, dann erfuhren wir, dass es sich weder um sein Haus handelte, noch dass er etwas verloren hatte. Die von ihm widerrechtlich gehaltenen Füchse wurden auch nicht wieder ausgewildert, sondern müssen nun in einem geschützten Bereich leben, da sie von ihm gezähmt wurden und auch deshalb nicht ausgewildert werden konnten. Er hatte, vielleicht fand er es ja lustig, Bilder von sich auf der Toilette sitzend, mit der Unterhose in den Knieen hängend und einem Füchschen darin sitzend, bei Facebook veröffentlicht. Wir finden, lustig geht anders. Füchse dürfen in Menschenhand nicht gezähmt werden, sonst können sie nicht mehr ausgewildert werden. So etwas hat nichts mit Tierschutz oder gar mit Fachwissen zu tun. So etwas ist schlichtweg dumm. Ein Großteil der von ihm gehaltenen Wildtiere musste nach der Beschlagnahmung eingeschläfert werden, denn sie waren in erbärmlichen Zustand. Natürlich ist jeder, der geglaubt hatte, das es sich bei Herrn T. K. um einen Falkner handelt, ebenfalls angeschmiert gewesen. Wir wundern uns bis jetzt, wieso Herrn K. in einem Gartenhaus ohne Wasser, Strom und Toilette hausen darf. Dass er das gesamte Areal vor einigen Jahren für 500.000 € gekauft hat, halte ich ebenfalls für ein Hirngespinst.
Das Wasser des auf dem Gelände befindlichen Brunnens stinkt erbärmlich und genau mit diesem Wasser werden die noch dort verbliebenen Haustiere versorgt. Hunde, ein Pferd, Schafe, Enten und Hühner, Gänse, Bilche (geschütztes Wildtier, verboten) und leider auch zwei Wildschweine, die, mit Auflagen versehen, dort noch immer gehalten werden, müssen mit dieser stinkenden Brühe vorlieb nehmen. Das Veterinäramt ist natürlich im Bilde und sicher wird es auch irgendwann noch aktiv werden, zur Zeit allerdings hat sich Herr K. nun wohl auf Haustiere verlegt und die müssen jetzt in diesem Elend erstmal weiter ausharren. Das eine Schwein wurde in einem 100 Quadratmeter großen Gehege untergebracht, die zweite Sau vegetiert in einem kleinen Käfig dahin und ist mittlerweile völlig gestört. Die beiden Tiere können nicht vergesellschaftet werden, sie sind nicht kastriert.
Man wundert sich wirklich, wieso die Presse nicht schon längst darüber berichtet hat und die Bevölkerung endlich Kenntnis von diesen schockierenden Zuständen bekommt. Die originäre Aufgabe einer Zeitung sollte es doch wohl sein, die Bürger zu unterrichten und ggf. auch zu warnen. In diesem Fall blieb das aus und so bringen die Menschen, die nicht wissen, dass es weder eine Wildtierhilfe noch eine Tierhilfe an dieser Stelle gibt, munter weiter die Tiere zu diesem Herrn. Er verfügt weder über Fachwissen noch über die erforderlichen Genehmigungen, dass hält ihn ganz offensichtlich nicht davon ab, auch weiterhin Tiere anzunehmen und natürlich gleich die Spenden mit dazu. Wir möchten an dieser Stelle nochmal darauf aufmerksam machen, dass mittlerweile einige Strafanzeigen von uns bei der der Staatsanwaltschaft liegen. Wir hoffen, dass diese jetzt endlich tätig wird!
19.06.2022
Aus gegebenem Anlass möchten wir nochmal daraufhinweisen, dass es keine Wildtierstation in Gundersheim gibt. Die 'Wildtierhilfe Löwenherz' hat keine Genehmigung und darf kein Wildtier aufnehmen! Um den Tieren viel Leid zu ersparen, bitten wir darum, Fundtiere nur dort abzugeben, wo die Sach- und Fachkunde vorhanden ist! Es geht nicht darum, ein Wildtier einfach an irgendjemanden loszuwerden, sondern es in fachkundige Hände zu geben, damit es eine Überlebenschance hat. Bitte lasst euch ggf. die Genehmigungen der betreffenden Personen vorlegen! Bitte überlegt auch genau, wem ihr euer schwer verdientes Geld anvertraut. Grundsätzlich kann natürlich jeder um eine Spende bitten, aber denkt immer daran, dass nicht überall, wo Tierschutz draufsteht, auch Tierschutz drin ist! Gemeinnützige Tierschutzorganisationen, die gesetzeskonform arbeiten, dürfen eine Spendenquittung ausstellen. Das Finanzamt stellt hierzu einen Freistellungsbescheid aus. Dieser beruht auf der Prüfung der Steuerunterlagen, wobei darauf geachtet wird, dass die Vereinstätigkeit mit den Zielen der Satzung übereinstimmt. Wer nicht den privaten Lebensunterhalt von irgendwelchen Betrügern bezahlen will, sollte sich diesen Freistellungsbescheid einfach zeigen lassen.
Jemand, der also z. B. keine Genehmigung zur Haltung/Aufnahme von Wildtieren hat, kann sich kaum Wildtierhilfe nennen. Spenden unter diesem Namen einzusammeln, ist also ganz sicher nicht ok. Wie gesagt, privat kann man gerne um Spenden bitten, dann sollte man aber auch so fair sein und dazusagen, dass das Geld sicher nicht für Wildtiere verbraucht wird und man für diese Spendensammlung auch keine Genehmigung hat.
Wer sich nicht sicher ist, ob jemand tatsächlich alle Genehmigungen hat, kann das gerne bei den Behörden erfragen. Für Alzey/Worms sind das Veterinäramt in Alzey und für die Wildtiere das Amt für Naturschutz und Landespflege/Umweltschutz, ebenfalls in Alzey, zuständig. Ein Anruf genügt!
17.06.2022
Unsere schon vor Wochen aufgenommenen Entenküken sind nun endlich wieder in freier Natur. Wir hatten anfänglich etwas Sorge, dass sie zu zahm würden und wir Probleme beim Auswildern bekommen könnten. Zum Glück hat sich das als völlig unbegründet erwiesen, die Tierchen hatten nur menschlichen Kontakt, um sie zu füttern und das Schlafhaus zu schließen. Auch wenn die kleinen Federbälle noch so süß sind, man darf sie nicht auf den Menschen prägen. Ein zahmes Tier kann man nicht einfach wieder auswildern. Jetzt sind die beiden ausgewachsene Enten und wie es sich für Enten gehört, leben sie in einem Wasserlauf. Wir hoffen, dass sie sich im nächsten Jahr vermehren und die Population wächst.
15.06.2022
Die 8 Paletten, die wir nach Spanien auf die Reise geschickt haben, sind endlich angekommen. Das Tierheim-Team von der Protectora Villena bedankt sich ganz herzlich bei allen Spendern und ist natürlich absolut glücklich über die vielen tollen Sachen.
Gerade jetzt, während der Urlaubszeit ist es ganz besonders wichtig, dass wir ausreichend Futter im Lager haben. Die Monate Mai bis August sind die Zeit, in der die wenigsten Spenden eingehen. Die Menschen sind im Urlaub und kümmern sich eher um sich als um andere. In jedem Jahr müssen wir für diese Zeit ganz besonders vorsorgen. Leider sind auch in 2022 unsere Lager eher leer als voll und es ist wie immer schwierig, über die Sommermonate zu kommen.
Wir haben es nie so gemacht, dass wir euch schockierende Bilder gezeigt haben. Wir wissen, dass so etwas im Gedächtnis haften bleibt und für viele Menschen so belastend ist, dass wir das nicht verantworten wollten. Natürlich wären solche Bilder auf der anderen Seite aber auch sehr einprägsam und würden die Dringlichkeit unserer Bitten um Futter unterstreichen. Andere Vereine schockieren mit wilden Fotos und Videos und haben durchaus Erfolg damit, denn der Mensch ist ein 'Augentier'. Trotzdem denken wir, dass es für die Tierhilfe Phönix ausreichend sein muss, die Situation in Spanien zu schildern, um die Menschen dazu zu bewegen, sich vielleicht doch einmal einzubringen. Selbst kleine Spenden sind hilfreich und da wir keine Administration zu bezahlen haben und alle ehrenamtlich arbeiten, kommt auch jeder Cent dort an, wo er dringend gebraucht wird.
Für die Tiere im Tierheim ist die sommerliche Hitze genauso unerträglich wie für uns alle. Unsere Kollegen versuchen den Hunden mit kleinen Bademöglichkeiten zu helfen und natürlich werden die Beschattungen, die wir schon vor einiger Zeit nach Spanien geschickt haben, genutzt. In dieser heißen Zeit haben wir große Probleme mit kranken Hunden und Katzen, bei 45 °C im Schatten hat ein Tier mit einer Verletzung kaum noch eine Chance. Wenn es nicht sofort an einen schattigen Ort gebracht und mit Wasser versorgt wird, ist sein Schicksal besiegelt.
Dazu sind natürlich die allgegenwärtigen Parasiten im Sommer besonders aktiv. Zecken hängen in Trauben an den Ohren der Hunde, sie saugen sie regelrecht aus. So etwas gibt es in Deutschland zum Glück nicht. Die gefürchtete Sandfliege ist natürlich auch unterwegs und Tiere, die mit Leishmaniose infiziert wurden, haben leider kaum noch eine Chance auf Vermittlung. Viren, Bakterien, Blutparasiten, Verletzungen, Futtermangel und natürlich die allgegenwärtige Ignoranz sind gefährliche Feinde unserer Tiere.
Wir möchten euch nochmal auf unsere Wunschliste bei VETO aufmerksam machen und hoffen inständig, dass wir auch in diesem Jahr wieder zu den Glücklichen gehören, die an einer der tollen Aktionen von VETO teilnehmen dürfen. Ein ganzer LKW voll mit Futter würde uns alle ruhiger schlafen lassen und den Tieren das Überleben sichern.
13.06.2022
Immer wieder müssen wir uns mit einem Thema auseinandersetzen, das uns allen viel Kopfzerbrechen und Herzschmerz bereitet. Tierquälerei ist etwas, das sich nicht immer auf den ersten Blick nachweisen lässt und natürlich ist die Bandbreite enorm groß. Angefangen von den Qualzuchten, bei denen die Tiere zum Teil nicht mal mehr richtig atmen können über die Herrschaften, die ihre Lieblinge so übergewichtig werden lassen, dass sie kaum noch gehen können bis hin zu dem sogenannten Münchhausen-Stellvertretersyndrom, bei dem Herrchen und Frauchen den Tieren absichtlich Gewalt antun, um sich dann als besorgte Retter zu inszenieren. In England und Amerika gibt es inzwischen Organisationen (National Link Coalition/USA, Links Group/Vereinigtes Königreich), die für interdisziplinäre Zusammenarbeit werben und die Verbindung zwischen Gewalt gegen Tiere und gegen Menschen in Zusammenhang bringen. Hier geht es darum, dass eine Analyse des britischen Sozialarbeiters James Stuart Hutton ergab, dass bei ca. 83 % der Familien, in denen Tierquälerei aktenkundig wurde, die Sozialbehörden die 'Herrschaften' schon kannten. Alleine in Deutschland werden in jedem Jahr mehr als 200.000 Fälle von häuslicher Gewalt erfasst, die Dunkelziffer wird weitaus höher sein, da viele Betroffene sich aus Scham gar nicht erst an die Behörden wenden.
Wer Tiere quält, ist fast immer auch eine Gefahr für Menschen. Im Umkehrschluss könnte die Tierarztpraxis vielleicht der erste Ort sein, an dem Gewalt in der Familie auffällt. Mysteriöse Verletzungen bei Tieren sollten die Ärzte sowie das tierärztliche Personal hellhörig werden lassen. Es sollte zur Ausbildung dazu gehören, solche Verletzungen erkennen zu können. Leider ist es bei uns noch völlig unbekannt, was in anderen Ländern schon Standard ist. Ein Netzwerk von ansprechbaren Hilfsorganisationen gibt es sicherlich beim Humanmediziner, nicht aber beim Tierarzt. Es müssen Schulungen angeboten werden, die Verbindungen zwischen Gewalt gegen Tiere und Menschen müssen bekannt sein und interdisziplinäre Zusammenarbeit darf kein Fremdwort mehr sein.
Tatsächlich erschien im März in einem Fachblatt für niedergelassene Ärzte ein Artikel, in dem es zum Thema hieß: Solche Fälle "kommen auch im tierärztlichen Alltag eines Kleintierpraktikers leider immer wieder vor und können den Tierarzt überfordern".
Es ist uns eine schreckliche Vorstellung, dass Menschen und Tiere in Familien Opfer von Gewalttaten werden und wir finden, es ist an der Zeit, schon während des Studiums die zukünftigen Veterinäre so zu schulen, dass sie in der Lage sind, solche Verletzungen beim Tier zu erkennen. Natürlich sollten alle Tierärzte schnellstmöglich ein Netzwerk an die Hand bekommen, das ihnen bei Verdachtsfällen behilflich ist.
Wie weit die Wut einzelner Menschen gehen kann, konnte man zuletzt an einem Landwirt erleben, der aus Zorn darüber, dass seine Ehefrau aus der gewalttätigen Beziehung flüchtete, 600 Schweine tötete!
Wer Verletzungen bei einem Tier bemerkt, die womöglich nicht durch Unfälle entstanden sind,sollte hellhörig werden. Womöglich sind nicht nur Hund oder Katz, Meerschweinchen oder Pferd in akuter Lebensgefahr!
11.06.2022
Für unsere beiden Pferde war es mal wieder so weit. Die Huforthopädin war da und hat sich um die Füße der beiden gekümmert. Unser Stutchen kann nicht mehr so gut auf drei Beinen stehen und braucht manchmal eine kleine Pause. Wir sind froh für jeden Tag, an dem es ihr gut geht. Dieses Jahr beobachten wir zum erstenmal, dass sie trotz Weidegang nicht zunimmt. Es ist das Alter und wir müssen einsehen, dass beide keine jungen Hüpfer mehr sind, sondern sehr alte Pferde. Der Bub hat seit seinem Sturz einen Beckenbruch, er ist sehr eingeschränkt und kann selbst nach 6 Monaten noch nicht richtig laufen. Schmerzen hat er nicht und so lassen wir ihn mit seiner Mutter auf der Koppel. Er ist ein altes Pferd und natürlich wissen wir, dass das nicht ewig so weitergehen wird. Dass die beiden Pferde trotzdem ihr Leben genießen, könnt ihr euch mal in einem Video ansehen. Als es so heiß war, haben die beiden eine Dusche bekommen, sie lieben das und genießen die Abkühlung sehr. Ich finde, man sieht ihnen das Alter nicht an.
09.06.2022
In den letzten Tagen überschlagen sich bei uns die Themen, wir haben wahnsinnig viel zu tun und werden ständig durch Notfälle abgerufen. Immer wieder sind es nette und sehr tierfreundliche Menschen, die uns wegen Ästlingen anrufen und nicht verstehen wollen, dass wir diese Vögelchen nicht mitnehmen. Ich kann nicht zählen, wie oft ich dieses Thema nun schon genauestens erklärt habe, trotzdem glaubt man uns oft nicht und meint, wir seien keine Tierschützer, wenn wir den fast schon flüggen Vogel nun den Katzen überlassen würden... Natürlich gibt es auch Anrufe für andere Wildtiere, manchmal sind es Greifvögel, für die der NABU zuständig ist und ab und zu sind es auch Entchen, die von der Mutter zurückgelassen wurden, Schildkröten, die wir bei den Behörden anmelden müssen oder Papageien, die nicht entflogen, sondern mittlerweile bei uns heimisch sind. Igel haben Unfälle mit Mährobotern, sind von Fliegeneiern besiedelt oder müssen aus Lichtschächten gerettet werden. Jedes Tier zählt und natürlich sollen alle eine perfekte Pflege bekommen. Es gibt immer wieder Dinge, die man dazulernen kann und manchmal gehört auch dazu, ein Buch über die Aufzucht bei uns seltener Tierarten zu lesen. Natürlich hänge ich auch oft am Telefon, um mich über die rechtlichen Hintergründe schlau zu machen. Dass wir nicht jedem Tier gerecht werden können, ist klar, allerdings dürfen wir auch nicht alle Tiere unterbringen oder über einen längeren Zeitraum beherbergen. Für alles gibt es Bestimmungen und Gesetze und natürlich versuchen wir, alles richtig und gesetzeskonform zu machen. Manchmal ist das gar nicht so einfach, da es durchaus ganz unterschiedliche Auslegungen der Gesetze gibt oder unterschiedliche Auffassungen Grund zur Nachfrage oder gar zur Diskussion geben. Mit manchen Ämtern kommt man gut klar, mit anderen weniger gut... Trotzdem muss immer eine Lösung her und im besten Fall ist sie auch für das betreffende Tier perfekt.
Zu dem normalen Wahnsinn kommt natürlich auch noch unsere eigene Bande. Mimi hat sich mittlerweile supergut integriert und mischt das Rudel auf. Sie hat sich toll entwickelt und aus dem doch eher ruhigen Hundchen ist ein vorwitziger Junghund geworden. Mimi fegt durch unseren Garten und Angelo und Lupine erziehen sie - wir natürlich auch :). Mickey ist total verliebt in das kleine schwarze Mädchen und sie legt ihm tatsächlich die kleinen Pfötchen um den Hals. Sie ist ein Engelchen. Schade nur, dass sie bisher keinen Interessenten hatte, der auch nur annähernd gepasst hätte. Menschen, die uns anschreiben und nur Forderungen an den Hund stellen, sind sicher nicht die Richtigen für die kleine Mimi. Sie sollte stubenrein sein, keine Haare verlieren, alleine bleiben können, mit Kindern perfekt sein, nichts kaputt machen, gut im Auto mitfahren können und natürlich leinenführig sein und keinen Jagdtrieb haben... hallo? Das Hundchen ist 6 Monate alt!!! Manche Dinge muss man tatsächlich mit dem Hund noch selbst erarbeiten und wer das nicht versteht, der bekommt die passende Antwort von uns.
Wir hoffen sehr, dass sich bald eine liebevolle Familie für die Kleine findet. Wier wissen, dass es in der Urlaubszeit nicht einfach ist, einen schwarzen Hund zu vermitteln. Wir wissen aber auch, dass Mimi ein Goldstück ist und dass der, der sie bekommt, einen Hauptgewinn machen wird.
07.06.2022
Die Paletten sind endlich abgeholt worden. Ich kann euch gar nicht sagen, wie groß der Stein ist, der mir gerade vom Herzen gefallen ist! Ich bedanke mich ganz ganz herzlich bei den netten Mitarbeitern der Spedition, die das für uns und die Tiere möglich gemacht haben! DANKE, DANKE, DANKE!!!
Ein ganz herzliches Dankeschön geht natürlich auch an alle unsere Spender. Ohne eure Hilfe würden die Tiere in Spanien oft genug vor einem leeren Napf sitzen! Ihr seid einfach toll und überrascht uns immer wieder mit großartigen und ganz unverhofften Spenden. Diesesmal haben wir nicht nur viel Futter auf die Paletten packen können sondern hatten Transportboxen, Kratzbäume, Spielzeuge, Leinen und Halsbänder sowie eine halbe Palette Leckerchen und auch noch einige tolle Sachen für die Krankenstation mit dabei. Ganz oben drauf haben wir dann sogar noch einen Infusionsständer gepackt!
Ich bin ganz sicher, unsere Kollegen in Spanien machen Luftsprünge vor Glück.
Danke an alle, die mitgeholfen haben, diese große Spende möglich zu machen!
05.06.2022
Natürlich passieren immer genau dann, wenn man es nicht gebrauchen kann, Dinge, die nicht vorhersehbar sind und uns wirklich ein Bein stellen. Diesesmal ist es die Waschmaschine, die kaputt und offenbar nicht mehr zu reparieren ist. In meinem Leben habe ich mich noch nicht mit Einspülkästen und Waschtrommelstoßdämpfern beschäftigt, jetzt muss ich es wohl tun. Unsere Msachine ist sehr alt, aber eben auch sehr groß und eine Waschmaschine mit 11 kg Fassungsvermögen und einer riesigen Öffnung findet sich nicht so leicht. Zudem sind wir Verfechter von alten Maschinen und wollen nicht immer alles sofort wegwerfen. Unserer Erfahrung nach halten die alten Dinger oft erheblich länger als die neuen. Das Problem ist nur, irgendwann gibt es keine Ersatzteile mehr und genau da sind wir jetzt angekommen. Dieser verflixte Einspülkasten wird einfach nicht mehr hergestellt und ohne ihn geht es eben nicht. Bisher ist mir noch keine Lösung eingefallen und so lange ich das Problem nicht im Griff habe, muss unsere Ersatzmaschine ran.
Jeder, der viele Tiere hat, der weiß, dass eine kaputte Waschmaschine der Super-GAU ist, doch natürlich hat die kluge Hausfrau deshalb noch ein Ersatzmaschinchen in petto.... :) Trotzdem: Weiß jemand, wie man einen abgerissenen Plastikstutzen wieder absolut dich an einen Einspülkasten dran kriegt. Das muss dicht sein, sonst tropft es auf die Stoßdämpfer und die sind dann die nächsten die kaputt gehen... Ich weiß nicht, ob es möglich ist, Plastik zu verschweißen, mit Silikon kleben geht jedenfalls mal nicht. Kann man einen Einspülkasten in einem 3D-Drucker anfertigen? Was kostet das? Kann mir da bitte mal jemand helfen!!!??? :( (Die Ersatzmaschine ist natürlich eine Notlösung und kann unserer tollen, fast 15 Jahre alten Bauknecht Big nicht das Wasser reichen!)
03.06.2022
Ich bin wirklich viele Tage damit beschäftigt gewesen, eine Spedition zu finden, die unsere mittlerweile 8 Paletten nach Villena bringt. Man hört es ja tatsächlich überall - es ist problematisch, etwas per LKW liefern zu lassen. Wenn selbst die Regale in den Supermärkten leer bleiben, dann scheint es ein großes Problem zu geben. Nun leidet die Branche nicht nur an mangelnden Rohstoffen, sondern auch an Fahrern, die die Sachen - wenn dann verfügbar - durch die Lande schippern.
Dass wir so schnell nicht aufgeben, wenn es um hungernde Tiere geht, das weiß jeder, der uns kennt und so habe ich es tatsächlich doch noch geschafft, einen Transport zu ergattern. Wenn alles gut geht, werden die Paletten am Dienstag abgeholt und könnten schon Ende der Woche in der Protectora sein.
Uwe hat direkt begonnen zu packen und die ausgelagerten Sachen wieder nach Armsheim zu holen. Bis alles aufgestapelt und anständig verpackt und foliert ist, wird einige Zeit vergehen. Hoffen wir mal, dass es nicht regnet! Leider haben wir keine Halle und unsere Garage ist auch schon voll...
01.06.2022
Leider waren die ersten Interessenten für unsere Hundchen nicht die Richtigen. Wir hoffen, dass sich in den nächsten Tagen noch weitere Hundfreunde melden werden. Auch wenn es vielleicht bei einigen Menschen Unverständnis hervorruft - wir vermitteln die Hunde nicht an voll berufstätige Menschen. Wir möchten, dass unsere Tiere nicht den ganzen Tag alleine sind, sondern als Familienmitglied leben und so oft wie möglich mit dabei sein dürfen. Da wir Vorkontrollen machen, haben wir den Vermittlungsradius auf max. 100 km beschränkt, weiter können wir einfach nicht fahren. Wir beauftragen auch keine uns fremden Menschen mit Vorkontrollen, das heißt, wenn jemand aus Bayern sich für unsere Hunde interessiert, dann klappt das mit der Vermittlung nicht. Wir bitten dafür um Verständnis!