Phönix-Tagebuch
- September 2022 -

30.09.2022

Endlich kommt unsere kleine Benny nach Deutschland. Die süße Maus hat eine tolle Pflegestelle in Polch und es haben sich sogar schon Interessenten gemeldet. Ob daraus vielleicht eine Vermittlung wird, muss sich in den nächsten Tagen zeigen. Benny soll sich erstmal einleben und wir müssen sehen, ob sie Lebhaft oder eher ein ruhiges Mädchen ist. Im Tierheim stellen sich die Hundchen oft ganz anders dar, als sie letztendlich dann bei uns sind. Die Situation ist dort ist stressig und laut, wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Hundenasen nach der Ankunft erstmal viel Ruhe brauchen und oft sehr lange schlafen. Sie bekommen natürlich alle Zeit der Welt, um 'anzukommen' und sich in die für sie absolut neue Situation einzufinden. Viele dieser Hunde kennen weder Treppen noch ein kuscheliges Körbchen, sie wissen nicht, wo drinnen und draußen ist und auch eine Leine oder ein Brustgeschirr sind neue und manchmal auch unheimliche Dinge. Renate und Gabi sind die Pflegemütter, die bisher mit Abstand die meisten Hundchen aufgenommen und damit bald 30 Neuankömmlinge aus Spanien und von den Azoren beherbergt haben. Wir wissen also, dass Benny in den besten Händen sein wird und freuen uns ganz doll auf ihre Ankunft am Samstag morgen.

Ich möchte euch nochmal die Spendenaktion von VETO ans Herz legen und darum bitten, unsere Arbeit in Spanien mit einer Futterspende zu unterstützen. Wenn alles klappt, könnten wir für die Tiere der Protectora Villena einen ganzen LKW voll mit Futter zusammenbekommen. Das würde uns helfen, die vielen Tiere der gesamten Region Alicante besser über den Winter zu bekommen. Es ist schlimm genug für die Nasen, im Tierheim gelandet zu sein, zu hungern ist eine Katastrophe ganz anderen Ausmaßes. Ich kann nur hoffen, dass wir mit eurer Hilfe so viel Futter gespendet bekommen, dass keiner unserer Schützlinge im kommenden Winter auf der Strecke bleibt. Bitte helft uns auch weiterhin und lasst uns diesen Weg wie immer gemeinsam gehen. Wenn ihr über unsere Wunschliste bei VETO Futter spendet, dann könnt ihr euch am Computer natürlich sofort eine Spendenquittung ausdrucken lassen. Bei VETO ist alles transparent gestaltet und man kann genau nachvollziehen, wer das Futter wann und wo bekommt. Auch wir machen grundsätzlich Fotos von der Ankunft der Spenden. Die Bilder kann man sich dann nicht nur bei uns, sondern selbstverständlich auch auf der Seite von VETO ansehen. Über unsere Wunschliste könnt ihr ganz konkret das aussuchen, was gebraucht wird und natürlich ist für jede Geldbörse etwas passendes dabei. Wir wissen, dass im Augenblick alle Angst vor den hohen Energiepreisen haben und dass jeder sparen will, doch bitte vergesst darüber die Tiere nicht. Sie wissen von unseren Schwierigkeiten gar nichts und sie können sich selbst nicht helfen. Menschen haben sie in diese fürchterliche Situation gebracht, lasst uns zusammen versuchen, ihnen wenigstens genügend Futter zum Überleben zu beschaffen. Tot ist man schnell und dann für immer...

 

28.09.2022

Wir freuen uns so sehr, dass schon so viele Tierschützer und tierliebe Menschen VETO und damit die Tierhilfe Phönix aktiv mit einer Futterspende unterstützen. Jede Packung Futter hilft uns, Tiere zu retten und Leid zu mindern. Es sind so unglaublich viele Tiere, die in der Protectora Villena und im Umland auf Hilfe hoffen und es sind natürlich nie genug Kapazitäten vorhanden, um alle satt zu bekommen. Es ist schrecklich, entscheiden zu müssen, wer Hilfe bekommt und für wen es mal wieder nicht gereicht hat. Die traurigen Gesichter der vielen Helfer, die ihr Herzblut in den Tierschutz stecken sind schwer zu ertragen und wir wissen selbst, wie es sich anfühlt, nicht genug Futter für alle hungrigen Mäulchen zu haben. Es ist schwierig, das wenige, was man hat, noch mit Reis oder altem Brot zu strecken. Noch schwieriger ist es allerdings, die Hunde zu hören, die vor lauter Hunger reizbar und aggressiv in den Zwingern herumwandern und die Schwächeren beißen. Hunger macht erst ganz zum Schluss lethargisch, bis dahin ist es schmerzhafter Weg, den viele Tiere nicht überleben. Beißereien nehmen zu, schwache, junge und alte Tiere sind die, die es zuallererst erwischt. Jeden morgen schwer verletzte Tiere aus den Zwingern bergen zu müssen, ist fürchterlich, aber auch das haben wir schon erlebt. Die Kosten, die dann beim Tierarzt anfallen, können natürlich auch nicht bezahlt werden und so nimmt das Elend seinen Lauf.

Wie man sich fühlt, wenn man den ganzen Tag all seine Kraft in den Tierschutz steckt und dann sieht, wie sich die grausame Abwärtsspirale immer schneller dreht, das können wir hier in Deutschland kaum nachvollziehen. Hier werden die Tierheime oft großzügig von Futterhäusern oder Herstellern gesponsert. Wir selbst haben schon Futter von Tierheimen bekommen, das einfach nicht mehr gelagert werden konnte, weil die Futterkammer übervoll war. In Spanien sehen wir die andere Seite, hier werden Tiere, die "überzählig" sind, grausam getötet, sie werden nicht liebevoll versorgt, sondern einfach entsorgt. Futter wird an diese "sinnlosen Fresser" erst gar nicht mehr verschwendet. Solche Zustände versuchen wir seit vielen Jahrzehnten abzuschaffen. Tötungen sind grausame und aus der Zeit gefallene Institutionen. Wir möchten, dass alle Menschen verstehen, dass auch Tiere eine Berechtigung haben, ein würdevolles Leben zu führen und dafür setzen nicht nur wir uns seit vielen Jahrzehnten mit unserer Zeit, unserem Geld und aller Energie ein. Tierschützer auf der ganzen Welt versuchen, die Rechte der Tiere zu stärken und ihr Leben zu verbessern. Es ist ein langwieriger Kampf und natürlich gibt es keine schnellen Erfolge, aber jedes Tier, dass durch eine Spende gerettet wurde, wäre ohne sie gestorben. Es ist ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass die Arbeit, die man tut, sinnvoll ist und der Blick in glückliche Augen entschädigt für einiges.

Bitte lasst uns diesen Kampf gemeinsam gewinnen. Helft uns, das Leid zu lindern! Jede Spende rettet Leben!

772_VETO_2020_Werbebanner_930_180

 

26.09.2022

Tierheim-im-Fokus

In diesem Jahr darf die Tierhilfe Phönix e.V. bei der VETO-Futterhilfe mitmachen. Es wird ein ganzer Truck voll mit Futter für die notleidenden Tiere in der Protectora Villena und dem angrenzenden Umland mit vielen kleinen Tierheimen, Tierauffangstationen und natürlich auch registrierten Futterplätzen usw. gesammelt. Wir möchten euch bitten, euch daran zu beteiligen. Nur mit der Hilfe tierlieber Menschen können wir es schaffen, genügend Futter für die kalten Wintermonate zu sammeln. Unser Netzwerk versorgt auch die vielen kleinen Organisationen, die die Tiere im Umland von Villena/Alicante am Leben erhalten. Ohne große Spendenaktionen schaffen wir es nicht mehr, alle bedürftigen Tiere zu versorgen. VETO hilft uns dabei, die Not der Tiere aufzuzeigen und gibt uns gleichzeitig die Möglichkeit, sie zu bekämpfen. Mit euren Spenden können die Tiere den Winter überstehen und vielleicht sogar ein neues Leben in Deutschland beginnen. Ich weiß, dass viele von euch Hunde oder Katzen aus Spanien übernommen haben. Ihr wisst, wie groß die Not der Tiere ist. Bitte helft auch weiterhin mit, die schlimmste Not zu lindern. Mit einer Futterspende könnt ihr Leben retten!

772_VETO_2020_Werbebanner_930_180

 

24.09.2022

In unserem Garten befinden sich außer unseren Tieren natürlich noch unzählige andere Mitbewohner. Einige sind klein und wir sehen sie wahrscheinlich nie, andere sind bunt und auffällig, manchmal haben wir sie schon für euch fotografiert, wieder andere sind nur nachts oder in den späten Abendstunden unterwegs und wir können sie nur mit unserer Nachtsichkamera festhalten. Dass in unserem Sommerflieder ein altes Taubennest ist, wussten wir schon lange, dass es aber von einem Tierchen bewohnt wird, war uns neu. Die Hunde haben gebellt und waren sehr aufgeregt, Ron hüpfte sogar vom Gemüsehochbeet auf die Wassertonne, um dichter an das Nest heranzukommen. Wenn so etwas wichtiges zu sehen ist, sind natürlich alle Hunde alarmiert und ich sehe mir das gerne auch mal an. Unter dem Baum stehend sah ich nur, dass das Nest eindeutig bewohnt war, bei genauerem Hinsehen bemerkte ich ein kleines Gesichtchen, was auf mich herabblickte. Kleine durchscheinende Öhrchen und ein pelziges Frätzchen. Offensichtlich hatte sich ein Babykätzchen auf unseren Busch gerettet und es sich im ehemaligen Taubennest gemütlich gemacht. Uwe holte also sofort die Leiter, um den kleinen Gast sicher auf den Boden zu bringen. Nach Besteigen der Leiter zückte er sein Handy machte ein Bild und und sagte nur "Wir sollten ganz schnell die Hunde einsperren und ich verschwinde hier auch besser". Tja, auf dem Foto konnten wir dann sehen, dass es sich nicht um ein kleines Kätzchen, sondern um einen ausgewachsenen Marder handelte. Er war sicher nicht in einer verzweifelten Lage, sondern sicherte mit einem Blick aus dem alten Taubennest sein Terrain. Die Hunde konnten nicht zu ihm hinauf, er war aber in der Lage, ganz locker und seelenruhig über den Busch den Zaun und das Nachbargrundstück mit vielen Hühnern und Tauben zu erreichen... Tja, auch das ist einer der Bewohner unseres Gartens. Wir werden ihn nicht verscheuchen, hoffen aber, dass er sich bald ein neues Revier suchen wird.

Marder_IMG_20220913_151122

 

22.09.2022

Wir haben für eine liebe Freundin, die drei kleine süße Hundchen von uns übernommen hat, ein passendes Geburtstagsgeschenk gesucht. So einfach war das gar nicht und so haben wir mal vorsichtig nachgefragt, ob es vielleicht eine Wunschliste gibt. Die gab es tatsächlich und so wurde uns verraten, dass sie sich eine Fahrradklingel für ihr neues Bike wünschen würde. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviele unterschiedliche Klingeln es gibt. Leider gefiel mir keine davon. Als ich schon aufgeben wollte, sah ich, dass eine Frau aus Kiel Klingeln bemalt hatte. Es gab Wale, Leuchttürme, Vögelchen usw. Ich rief sie also an und fragte mal ganz vorsichtig nach, ob sie vielleicht auch nach einem Foto drei kleine Hundchen auf die Klingel malen könnte. Das Ergebnis seht ihr hier:

Fahrradklingel_20220920_113157

Ich finde diese Fahrradklingel ganz wunderschön und Silke liebt sie ebenfalls! Vielleicht sucht ihr ja auch noch nach einem ausgefallenen Geschenk für einen lieben Menschen? Ich habe Anna aus Kiel gefragt und sie hat uns erlaubt, für sie ein wenig Werbung zu machen. Seht euch ihre Sachen doch einfach mal an. Sie sind alle wunderschön!

www.annas-atelier-kiel.de/geschenkideen

 

20.09.2022

Zwei anstrengende Tage liegen hinter uns, aber jetzt sind wir mit allen Sachen des Shops und allem, was wir für die Feste brauchen, umgezogen. Es war etwas Fahrerei und Uwe hat viel geschleppt, aber der Raum ist toll und wir sind sehr froh, dass alles so reibungslos geklappt hat.

Außerdem ist etwas passiert mit was wir gar nicht mehr gerechnet hatten. Unser Tierschutzbus ist nach einer größeren Reparatur nun doch für 2 Jahre über den TÜV gekommen! Wir sind wahnsinnig glücklich darüber, in 2 Jahren sehen wir dann weiter.

Hier jetzt noch etwas für Insider. Der Herr, der Leute anruft und fleißig Märchen über uns erzählt, ist in die Falle getappt. Als er versuchte, uns 'unseren' Raum, der sich vermeintlich in Rheindürkheim befinden sollte, beim 'Vermieter' madig zu machen, waren wir schon längst fleißig am Ausräumen und stellten die ersten Regale in unserem tatsächlichen neuen Raum wieder auf. Es scheint ihm nicht bewusst zu sein, dass er sich mit seinen Erzählungen strafbar gemacht hat. Bei seinem Register dürften allerdings 2 oder 3 Anzeigen mehr den Kohl auch nicht mehr fett machen. :)

Offenbar lesen einige unserer Mitglieder bei ihm mit, sie unterrichten mich natürlich immer, wenn er wieder einmal etwas Nettes über eine "Frau aus A.... bei Alzey" geschrieben hat, die Arme wird als "Drecksvotze" (mit 'V' :-)) tituliert - wobei sich immer Rechtschreibfehler einschleichen - der Krebs soll sie holen usw. Manchmal schreibt er sogar schon fast den Namen, traut sich aber dann wohl doch nicht und kürzt mit E...h ab. Seine winzige Klientel kommentiert solche geistigen Ausfälle dann mit einem Daumen hoch oder irgendwelchen Kommentaren. Wir grinsen und schütteln den Kopf über dieses Gossen-Niveau. Ganz unten. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Was kümmert es die Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr schubbert... so sagt man bei uns!

 

18.09.2022

Aus einer kleinen Sache kann manchmal ein großes Problem erwachsen. Die Katze ist irgendwie entwischt und man versucht sie wieder einzufangen. Glücklicherweise verschwindet sie in Nachbar's Garage und könnte dort eingefangen werden, wäre nicht plötzlich der Nachbar vor Ort und würde die Katzenbesitzerin am Arm aus der Garage zerren. Sie hätte dort nichts verloren usw., ein Wort gibt das andere und so werden wir und die Polizei gerufen. Deeskalation ist das Wort der Stunde und natürlich sind wir und die Polizei darin geübt. "Nur die Leute vom Tierschutz dürfen in die Garage"... ok, also versuchen wir die verschreckte Katze einzufangen. Die überlegt nicht lange und will sich in den Unterboden eines BMW verkrümeln. Also sofortiger Abbruch der Aktion und nach Hause fahren, um die Katzenfalle zu holen. Es regnet in Strömen und so warten wir klitschnass vor der Garage, dass sie endlich aufgemacht wird und die Falle gestellt werden kann. Die Polizei ist natürlich längst abgerückt und wir sind auf uns alleine gestellt.

Wieso die Menschen so wenig nett miteinander umgehen, wissen wir nicht und warum man uns mit dummen Sprüchen kommen muss, verstehen wir ebenfalls nicht. "Mir ist es egal, was sie mit dem Vieh machen, wegen mir können sie es an die Wand nageln!" So etwas ist nicht besonders nett oder gar hilfreich und auch ein lachendes "Ziehen sie sie doch am Schwanz unter dem Auto raus..." ist dumm. Dass man offenbar keine Tiere mag, ist längst bei uns angekommen, dass es zudem auch Vergnügen macht, eine völlig aufgelöste Nachbarin zu haben, die vor lauter Sorge und Tränen im Gesicht schon lange fassungslos und völlig hilflos im Regen steht, scheint ebenfalls eine gewisse Befriedigung zu verschaffen. Wir sind mittendrin und müssen versuchen, eine Lösung zu finden, die für das Tier sinnvoll ist. So etwas ist anstrengend und dazu absolut unnötig. Unser Samstag war ruiniert und alle unsere Pläne über den Haufen geworfen.

Man fragt sich: wieso konnte der Garagenbesitzer die Frau nicht einfach nach der Katze sehen lassen, wieso musste die Polizei anrücken? Die Sache hat natürlich ein gutes Ende gefunden, die Katze ist wieder daheim und die dankbare Besitzerin hat sich bei uns mit einer Spende und einer Flasche Sekt bedankt. Ende gut - alles gut? Für uns und für die Katze sicher, doch ob sich die Nachbarn weiterhin bekriegen ist ungewiss - noch steht die Drohung einer Anzeige wegen Hausfriedensbruchs im Raum...

 

16.09.2022

Unser lieber kleiner Tomás (die Pflegestelle hat ihn Felix getauft) wird nun zu seiner neuen Familie umziehen. Wir freuen uns sehr für den kleinen Jungen und hoffen, dass er ein wunderbares Leben führen darf. Wir haben jedenfalls alles erdenkliche dafür getan und eine wirklich tolle Familie für ihn gefunden.

Tomas_DSC00570_mN

Nun liegt es nicht mehr in unserer Hand. Es ist immer schwer, die Hunde gehen zu lassen und es wird nur leichter, wenn man sicher ist, dass die neue Familie perfekt zu passen scheint. Ganz genau weiß man es natürlich nie. Mit Vorkontrollen und langen Gesprächen versucht man herauszufinden, ob wirklich alles optimal ist, trotzdem kann man den Menschen nur vor den Kopf und nicht hinein sehen. Wir haben extrem wenige 'Rückläufer' und dürfen uns keinesfalls beschweren. Die gründliche Vorarbeit trägt Früchte und es ist mehr als selten, dass wir einen unserer Schützlinge wieder zurückbekommen. Trotzdem ist es vor ca. 6 Wochen passiert und seit dieser Zeit lebt Sira nun wieder bei uns. Sie ist schon 11 Jahre alt und hat natürlich kaum noch Chancen auf eine neue Familie, also ist sie bei uns geblieben. Die Impfungen hatte man in den letzten Jahren vergessen und auch die Zähne waren nicht gemacht, wir haben sie zuerst einmal gebadet und dann die langen Krallen geschnitten... So etwas ist traurig und für uns unverständlich. Dass ich so etwas nie erwartet hätte, brauche ich sicher nicht zu betonen - umso entsetzter waren wir. Was genau passiert ist, wissen wir nicht, aber es hat keinen Sinn nachzufragen, die Situation würde es nicht ändern.

Es ist eine verzwickte Sache, natürlich wollen wir Hunden eine zweite oder auch dritte Chance geben. Wenn es nicht geklappt hat, obwohl man sich wahnsinnig viel Mühe gemacht hat, dann ist man nicht nur fürchterlich frustriert, sondern weiß auch, dass man eigentlich nicht in der Lage ist, die Verantwortung für all diese Lebewesen zu tragen. Wir haben so viele Hunde vermittelt, was machen wir, wenn gleich mehrere zurückgegeben werden? Wir können doch nicht alle bei uns aufnehmen und behalten, aber wer sucht schon nach einen 10 oder 12 Jahre alten Hund? Die wichtigste aller Fragen ist allerdings - wie fühlt sich das für das Tier an? Natürlich haben wir vor vielen Jahren im besten Glauben vermittelt, aber manchmal ändern sich die Verhältnisse, die Menschen verlieren das Interesse, haben nicht mehr die finanziellen Mittel oder trennen sich, sterben oder es passiert sonst etwas Unvorhergesehenes. Wir können nicht jede Situation erahnen und natürlich können wir auch nicht alles wieder geraderücken. Dieses alte Mädchen ist nun schon so lange bei uns und erst jetzt, nach über 6 Wochen, taut sie langsam auf. Das Rudel muss versuchen, die alten Wunden zu heilen. Wir wissen nicht, was eigentlich passiert ist, wir spüren nur, dass es ihr wohl nicht so ergangen ist, wie wir uns das für sie gewünscht hätten.

Im Laufe der Jahre lernt man einiges dazu und so haben wir auch gelernt, dass es nicht besonders zielführend ist, unzählige Hunde nach Deutschland zu holen, um sie hier zu vermitteln. In den letzten Jahren sind unsere Vermittlungsquoten stark zurückgegangen, dafür ist unsere Hilfe in Spanien massiv gestiegen. Wir haben uns umstrukturiert und dadurch leider auch Mitglieder verloren. Nicht jeden Tag neue kleine Hundchen auf der Homepage zu haben, wirkt sich massiv auf die Anzahl der Klicks und Leser aus. Wir haben natürlich trotzdem weitergemacht und uns nicht beirren lassen. Was Corona allerdings mit uns gemacht hat, war unvorhersehbar und jetzt kommt noch eine nicht leicht zu schulternde Wirtschaftskrise dazu. Jeder will überleben und es wird an allen Ecken gespart, für den Tierschutz ist immer weniger Geld da und auch wir merken das täglich. Ob wir in Zukunft noch so weiterbestehen können, ist fraglich. Ohne Unterstützung schaffen wir es sicher nicht und natürlich werden wir ja auch nicht jünger. Der Verein hat massive Nachwuchsprobleme und obwohl wir jahrelang versucht haben, Aufgaben zu delegieren, hat das noch nie besonders gut geklappt. Die meiste Arbeit hängt letztendlich an uns und ehrlich gesagt, so viel Kraft und Energie wie vor 40 Jahren haben wir heute nicht mehr. Wir werden sehen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt, ewig kann es so nicht weiter gehen.

 

14.09.2022

Noch immer sind wir auf der Suche nach einem passenden Raum, in dem wir unsere ganzen Sachen von unseren Festen sowie den Warenbestand des Phönix-Shops lagern können. Der Raum muss mausfrei und sauber sein und beides zusammen scheint es im Augenblick nicht zu geben. In den nächsten Tagen wollen wir uns nochmal etwas in Rheindürkheim ansehen. Das wäre zwar recht weit von uns weg, aber besser als gar nichts. Da unser alter Raum schnellstmöglich vermietet werden soll, haben wir nur noch wenige Tage Zeit etwas zu finden und es gestaltet sich bei weitem schwerer, als wir gedacht haben.

Unsere Pferdchen machen uns zur Zeit ebenfalls große Sorgen. Shantar geht es, nachdem er an Silvester gestürzt ist, immer schlechter. Er hat massiv an Gewicht verloren und zu dem ehemals diagnostizierten Beckenbruch kommt jetzt noch dazu, dass der Bub sich dabei offenbar auch eine Verletzung der Halswirbelsäule zugezogen hat. Er ist wohl gestiegen und unglücklich nach hinten umgefallen. Jetzt ist es sinnlos, sich darüber noch Gedanken zu machen, der Schaden ist da und wir können nichts mehr tun. Was Böller an Silvester anrichten können, sehen wir jetzt. Diese Pferde hatten bei uns ein wunderbares und friedliches Leben, jetzt hat die Dummheit einiger Weniger ihnen Schmerzen und Leid verursacht. Das Verbot von Böllern hat am letzten Jahreswechsel dazu geführt, dass sich viele Menschen im Ausland mit riesigen Batterien an Spengkörpern versorgt haben. Der letzte Silvester war der schlimmste, den wir je erlebt haben. Unsere Pferde waren irre vor Angst und unser altes Stutchen brach mehrfach auf der Koppel zusammen, sie hatte Krampfanfälle.

Die so bei beiden Pferden entstandenen Verletzungen lassen sich nicht mehr reparieren und obwohl wir gehofft hatten, dass es in den Sommermonaten auf der Weide bestimmt besser werden würde und vielleicht auch ausheilen könnte, müssen wir nun einsehen, dass alle unsere Hoffnungen umsonst waren. Wir werden morgen die Tierärztin nochmal anrufen und eine endgültige Entscheidung treffen. Es bricht uns das Herz, aber der nächste Winter ist im Anmarsch und Shantar kann einfach nicht mehr richtig gehen. Wenn er stürzt, kommt er nicht mehr vom Boden hoch. Seine Mutter hat seit Silvester immer wieder epileptische Anfälle und da wir nicht permanent auf der Koppel sein können, bekommen wir nicht mit, ob sie vielleicht gerade in den Elektrozaun gefallen ist oder hilflos und schwer verletzt irgendwo liegt. Wir möchten die ganze Situation nochmal mit einem Tierarzt besprechen und ausloten, ob es vielleicht doch noch eine kleine Chance gibt. Wenn nicht, werden wir jetzt eine Entscheidung treffen müssen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, vor dem wir so viele Jahre Angst gehabt haben. Ich denke, dass wir nun unsere beiden Pferde gleichzeitig verlieren werden.

 

12.09.2022

Wir möchten uns ganz herzlich für die vielen Futterspenden bedanken, die wir uns wieder einmal beim Fressnapf abholen durften. Nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Kunden sammeln seit langer Zeit für die Tiere in Not und so kommt immer mal wieder eine wirklich große Menge von dringend gebrauchten Dingen zusammen, die wir abholen dürfen. Wir freuen uns sehr über die tolle Hilfe und sagen wieder einmal ganz herzlich DANKE an die Belegschaft und die Kunden für jede Menge Futter sowie Spielzeug, Decken, Körbchen usw. Ohne Spenden können wir den Tieren in Not nicht helfen, ohne euch geht es einfach nicht!

Fressnapf_IMG_20220905_161731

 

10.09.2022

Heute waren wir in Darmstadt-Griesheim auf der dortigen Windhundrennbahn zu Besuch. Es ist viele Jahre her, dass wir mit unseren Windhunden dort im Training waren und so haben wir uns sehr auf den Besuch einer Informationsveranstaltung gefreut. Das Wetter war leider nicht berauschend, aber wer es gewöhnt ist, mit seinem Hund bei Wind und Wetter unterwegs zu sein, dem haben die wenigen Regentropfen sowieso nichts ausgemacht. Es war etwas kühler, als wir uns das vorgestellt hatten und zum erstenmal haben wir wieder eine Jacke gebraucht. Für die Hunde war die Temperatur allerdings angenehm und wen der manchmal aufkommende Regen störte, der zog seinem Hundchen ein Mäntelchen über oder ging einfach mit ihm ins Clubhaus. Für leckeres Essen und auch für warme und kalte Getränke war gesorgt und natürlich gab es viele Stände, die den speziellen Bedarf der Windhunde deckten. Es gab Mäntelchen und Rennmaulkörbe, extra beite Windhundhalsbänder, Schmuck für die Besitzer und natürlich jede Menge netter Gespräche. So ein Treffen außerhalb des Renngeschehens ist für Tierfreunde eine willkommene Möglichkeit, Windhunde zu sehen, sich über die Tiere zu informieren und sie auf einem Freilauf auch mal in Aktion zu erleben. Die normalen Trainingszeiten auf der Bahn sind dafür weniger geeignet, weil die Hunde und Halter dann oft sehr beschäftigt sind und nur wenig Zeit für ein Schwätzchen bleibt.

Wir haben uns auf jeden Fall gefreut, wahnsinnig viele Galgos und Podencos aus dem Tierschutz zu sehen. Vor 30 Jahren waren Podencos eine absolute Seltenheit und auch Galgos sah man nicht oft. Heute waren sie sicherlich die größte Gruppe und die Windhunde, für die die Bahnen eigentlich einmal gebaut wurden, waren in der absoluten Unterzahl. Wir konnten trotzdem 4 herrliche Barsois (Russische Windhunde) sehen - einer davon stammte aus der Windhundhilfe und damit aus dem Tierschutz, wir sahen vereinzelt auch Greyhounds, die für Laien oft von den Galgos kaum zu unterscheiden sind. Ein gigantischer Irish Wolfhound brachte sogar Uwe ganz aus der Fassung. Dieser Hund war erheblich größer als eine Dogge und so sanft, dass man sich kaum von ihm trennen mochte. Natürlich haben wir auch Hunde der Tierhilfe Phönix getroffen, denn Donna und Eliza waren ebenfalls mit von der Partie. Wir haben die Besitzer der Tiere um Erlaubnis gebeten, die Bilder zu veröffentlichen und hoffen, dass ihr Spaß daran habt.

Windhundfest_Darmstadt_20220910_113141  Windhundfest_Darmstadt_20220910_113223

Windhundfest_Darmstadt_20220910_114320

Windhundfest_Darmstadt_20220910_135721_BURST014

Windhundfest_Darmstadt_20220910_135700_BURST005

Windhundfest_Darmstadt_20220910_135800_BURST002

Windhundfest_Darmstadt_20220910_135901

Windhundfest_Darmstadt_20220910_140428

Windhundfest_Darmstadt_20220910_135721_BURST001_COVER

Windhundfest_Darmstadt_20220910_135752_BURST020

 

08.09.2022

Unser mittlerweile antiquierter Tierschutz-Bus ist jenseits von Gut und Böse. So wie es aussieht, werden wir uns von ihm endgültig verabschieden müssen. Eine Reparatur wird sehr teuer und seinen Wert wohl bei weitem übersteigen. Wie wir nun an einen anderen Bus kommen sollen, wissen wir noch nicht. Fest steht allerdings, dass wir die im Augenblick aufgerufenen Preise nicht zahlen können. Selbst ein guter gebrauchter Bus ist so teuer, dass ich heute beim lesen der Angebote blass geworden bin. Es werden Preise für 6 Jahre alte Busse aufgerufen, die fast dem damaligen Neupreis unseres zweiten, mittlerweile 12 Jahre alten privaten Bus entsprechen. So etwas ist unrealistisch und wirtschaftlich nicht mehr interessant. Wir fragen uns, wie das nun weitergehen soll. Mit nur noch einem privaten Bus können wir zwar einen Teil unserer Tierschutzarbeit abdecken, aber wenn das Auto für unseren Gelderwerb genutzt wird, kann es nicht gleichzeitig für den Tierschutz unterwegs sein. Notfälle könnten nicht mehr angenommen und auch viele Transporte könnten nicht mehr übernommen werden. Das wäre mehr als schlimm und würde unsere Arbeit enorm beschneiden. Im Augenblick sind wir ratlos.

Auto_beklebt_514

 

06.09.2022

In den letzten Monaten haben wir euch oft von Vögeln berichtet, manchmal waren es Wildvögelchen und ab und zu auch gezüchtete Exoten. Als Tierschutzverein betreuen wir natürlich nicht nur Hunde, sondern kümmern uns auch um andere Tiere. Zur Zeit haben wir Ziegen und Schafe im Visir und hoffen, dass wir in Zusammenarbeit mit der Verwaltung auch hier eine tragfähige Lösung finden werden. Wir finden es bedauerlich, dass manche Behörden oft nicht ausreichend informiert sind und tatsächlich bei Tierschutzvergehen erwarten, dass sich der ortsansässige Verein meldet. Hinweise von anderer Stelle werden offenbar nicht beachtet und den Personen, die tierschutzrelevante Vorälle melden, wird fälschlicherweise mitgeteilt, sie müssten sich an den "zuständigen" Tierschutzverein vor Ort wenden. Das ist natürlich kompletter Blödsinn. Jeder, der ein Tierschutzvergehen bemerkt, kann dieses anzeigen. Es bedarf keines ortsansässigen Tierschutzvereins und natürlich sollte die Ordnungsbehörde umgehend reagieren und die Angelegenheit auch an das Veterinäramt weitergeben. Gar nichts zu machen, ist ein Dienstvergehen und natürlich werden wir so etwas nicht gutheißen und/oder unkommentiert lassen. Leider ist es uns in der letzten Zeit öfter passiert, dass Behörden untätig geblieben sind, obwohl wir Dinge gemeldet hatten, die durchaus nachzuverfolgen sind. Bei einer Nachfrage wurde mir gesagt, dass man ja nicht als untätig dastehen wolle, aber letztendlich doch alles "auf den großen Haufen" käme... So etwas geht natürlich gar nicht und deshalb habe ich mir angewöhnt, alle Vorgänge nach spätestens 2 Wochen nochmal auf Vorlage zu legen. Was viele Bürger nicht wissen, ist, dass wir natürlich ein Recht darauf haben zu erfahren, was die Behörden unternehmen oder unternommen haben. Die Aussage, dass keine Informationen gegeben werden dürfen, ist falsch. Richtig ist, dass wir seit 2008 das Informationsfreiheitsgesetz haben: "..Zweck dieses Gesetzes ist es, den Zugang zu amtlichen Informationen zu gewähren und die Voraussetzungen festzulegen, unter denen derartige Informationen zugänglich gemacht werden sollen. Es soll die Transparenz der Verwaltung vergrößern, die Möglichkeiten der Kontrolle staatlichen Handelns durch die Bürgerinnen und Bürger verbessern und damit die demokratische Meinungs- und Willensbildung in der Gesellschaft fördern." (Quelle: https://www.humanistische-union.de/thema/landesgesetz-ueber-die-freiheit-des-zugangs-zu-informationen-landesinformationsfreiheitsgesetz-lif/)

Seit 2016 wurden zwei rheinland-pfälzische Landesgesetze zusammengefügt, nämlich das Landesinformationsfreiheitsgesetz und das Landesumweltinformationsgesetz. Die Aufgaben des Landesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Rheinland-Pfalz (LfDI) wurden entsprechend ausgeweitet: Er berät nun auch zum Zugang zu Umweltinformationen. "Die Zusammenführung dieser beiden Gesetze macht es nicht nur den Behörden leichter, über Anträge zu entscheiden, sondern gewährt auch Bürgerinnen und Bürgern einen besseren Durchblick, welche Rechte auf Zugang zu welchen Informationen ihnen zustehen."
(Quelle: https://www.datenschutz.rlp.de/de/themenfelder-themen/landestransparenzgesetz/)

Gerne könnt ihr das alles mal nachlesen, es ist wirklich interessant, denn es ändert für den Bürger viel. Ihr könnt nun Auskunft verlangen und sie muss euch innerhalb von 4 Wochen gewährt werden! Natürlich gibt es auch Ausnahmen und es dürfte jedem klar sein, dass private Daten nicht abgefragt werden können, auch Banken sind natürlich außen vor. Dieses Gesetz erleichtert uns unsere Arbeit sehr, denn nun muss die Behörde nachweisen, inwieweit sie tätig geworden ist, das obligatorische "Dazu dürfen wir keine Auskunft geben" entfällt damit weitesgehend.

Wir möchten euch bitten, von der Möglichkeit, bei Behörden nachzufragen, Gebrauch zu machen. Wer schriftlich etwas angezeigt hat, kann innerhalb von 4 Wochen eine Antwort erwarten, darauf sollte man auch schon im Schreiben direkt hinweisen. Wer telefonisch mit der Behörde Kontakt hatte, kann ebenfalls nach dem Stand der Dinge nachfragen und muss eine Antwort erhalten. Behörden, die bei relevanten Sachverhalten untätig bleiben, machen sich eines Dienstvergehens schuldig. So etwas sollte man nicht auf sich beruhen lassen! Gerade im Tierschutz zählt oft jeder Tag und es ist nicht nachzuvollziehen, wieso z.B. bei verletzten Tieren nicht umgehend agiert wird. So etwas könnte man ggf. schon als Mittäterschaft sehen, wir gehen mal davon aus, dass keine Behörde sich so etwas nachsagen lassen will oder aber es ggf. vor dem Landrat oder gar dem zuständigen Minister rechtfertigen möchte.

 

05.09.2022

Irgendwie haben wir es gewusst, trotzdem ist es für uns schlimm gewesen, als der Anruf der Tierarztpraxis kam und uns darüber in Kenntnis setzte, dass der kleine Kongo-Papagei es nicht geschafft hat. Er ist am Sonntag trotz aller Versuche, ihn am Leben zu halten, gestorben. Das ist das traurige Ende eines kurzen Papageienlebens. Kongo-Papageien können älter als 60 Jahre werden und wenn man das weiß, ist es noch schlimmer, dass hier ein Leben so sinnlos zerstört wurde. Schuldige zu suchen, ist nicht unbedingt zielführend, denn jetzt ist sowieso alles zu spät.

Wir würden uns wirklich wünschen, dass Exoten nicht so einfach zu erwerben wären. Sie sind sehr speziell und nicht besonders robust, oft können schon kleinste Fehler großes Tierleid heraufbeschwören. Dem kleinen Papagei konnte niemand mehr helfen, seine Leber war auf dem Röntgenbild gar nicht mehr sichtbar. Wir hoffen, dass wir den beiden Ziegensittichen, die sich mittlerweile in unserem Besitz befinden, ein schönes Leben geben können. Zur Zeit geht es ihnen nicht besonders gut und wir bemühen uns wirklich nach Kräften, dass es ihnen bald besser geht.

Da wir immer mal wieder Vögel gebracht bekommen, würden wir uns darüber freuen, wenn jemand noch eine Voliere oder einen großen Papageienkäfig abzugeben hätte. Wir haben ja bekanntermaßen einen großen Bus und können so etwas auch problemlos abholen.

Die beiden Paletten mit Futter, die letzte Woche auf die Reise in die Protectora gegangen sind, sind mittlerweile in Villena angekommen. Leider hat die Spedition das Futter nicht, wie abgesprochen, vorher telefonisch angekündigt, sondern ist einfach zum Tierheim gefahren. Der Fahrer hat dort ein Schild gesehen, das darauf hinweist, dass in Villena die Festwoche beginnt und das Tierheim deshalb vier Tage für Besucher geschlossen ist. Er ist einfach wieder weggefahren. Heute bekomme ich dann die Nachricht, dass das Futter nicht zugestellt werden kann. Für uns heißt das doppelte Zustellgebühren.

Natürlich sind wir damit nicht einverstanden und haben die Spedition angeschrieben. Wir wissen jetzt, dass das Futter in Villena in einem Lager untergebracht wurde, ob und wann es ausgeliefert wird, wissen wir noch nicht. So etwas ist mehr als ärgerlich und um solche Dinge zu vermeiden, geben wir natürlich immer die Telefonnummern von Ansprechpartnern an. Wie gut das klappt, habe ich letzte Woche selbst erlebt. Der Fahrer sollte uns mindestens eine Stunde vor Ankunft in Armsheim anrufen. Er rief an und informierte mich, dass er jetzt vor meiner Tür stehe... Andere Fahrer haben aber auch schon gar nicht angerufen und es darauf ankommen lassen, ob jemand daheim ist. Dass Paletten umfallen und unsere Futtersäcke kaputt auf der Straße liegen, scheint ebenfalls normal zu sein auch dass man sich dann sagen lassen muss, dass Paletten zu schwer seien, die nicht einmal 300 kg wiegen usw. Es wird wirklich immer schlimmer und beschweren können wir uns nicht. Wir sind unendlich glücklich, dass wir überhaupt jemanden haben, der uns die Sachen transportiert. Tatsächlich sind wir mehr als dankbar, denn ohne diese Transporte würden unsere Tiere verhungern, da nimmt man auch mal in Kauf, die Paletten neu aufzusetzen und die Säcke eben wieder zuzukleben - Was soll's! Die Zeiten haben sich eben geändert und Jammern bringt hier nichts.

 

03.09.2022

Nun haben wir von der Familie die uns den Kongo-Papagei überlassen hat, auch noch zwei Ziegen-Sittiche bekommen. Die Henne ist auf einer Seite lahm, sie hat Schmerzen. Das Beinchen ist nicht in Ordnung und der Flügel hängt. Bei beiden Tieren waren die Nägel extrem lang und mussten sofort gekürzt werden. Die Tiere bleiben damit überall hängen und können sich natürlich verletzen... Nun, das ist das wenigste. Die Einstreu war falsch, der Käfig zu klein und das Futter nicht ok, zudem traktierte der Hahn die Henne, sie konnte in dem kleinen Käfig nicht ausweichen und ist komplett erschöpft. Die Halter sind Raucher, tatsächlich riecht man das an den Vögeln. Eigentlich haben die Vogelbesitzer alles so gemacht, wie es ihnen im Geschäft gesagt wurde und ich weiß wirklich nicht, ob man die Schuld für so etwas deshalb nur bei den Besitzern der Vögel suchen kann. Die Geschäfte, die solche Tiere abgeben, sind am Verkauf interessiert, doch ob es sich tatsächlich um Fachpersonal handelt, bezweifle ich stark. Für mich ist es unfassbar, dass die beiden Sittiche mit solch dürftigen Informationen abgegeben wurden. Wie sehr die Tiere unter falschen Haltungsbedingungen leiden, können wir nur erahnen.

Jetzt dürfen sie erstmal noch nicht zu den anderen Vögelchen, sie sitzen im Quarantänebereich und das für 4 - 6 Wochen. Danach werden sie Bekanntschaft mit anderen Sittichen machen und ein neues Leben beginnen. Wir sind mehr als glücklich darüber, dass die ehemaligen Halter die Tiere abgegeben haben. Nicht jeder ist so vernünftig und sieht ein, dass es manchmal einfach nicht passt. Tatsächlich ist es bei diesen Menschen kein böser Wille, sondern einfach nur zu wenig Erfahrung und der Wunsch, einen Exoten sein Eigen zu nennen. Wir können nur Hilfestellung anbieten, mehr können wir nicht tun. Es ist wirklich nicht einfach für uns...

Ziegensittiche_signal-2022-09-05-12-33-26-722  Ziegensittiche_signal-2022-09-06-21-03-08-992

 

01.09.2022

Nun sind sie wieder dort wo sie hingehören, in Freiheit. Beide Sittiche waren lange bei uns und sind gründlich auf die Freiheit vorbereitet worden, es war ein wirklich schöner Moment, sie aus der Box fliegen zu sehen. Einer blieb in der Nähe auf einem Baum sitzen und beäugte uns von oben, der andere suchte sofort das Weite. Sie sind nun bei Artgenossen und werden sich dem Schwarm anschließen. Bis zum Winter ist noch genügend Zeit, sich zu akklimatisieren und so machen wir uns keine Sorgen um die kleinen Vögelchen.

Hier wie versprochen ein Bild und ein Video!

20220901_125636

 

zum August 2022