Phönix-Tagebuch
-  April 2023 -

29.04.2023

Zur Zeit bekommen wir fast täglich Anrufe wegen Jungvögeln, die aus dem Nest gefallen sein sollen. Wenn sie schon Federn haben und Hüpfen und Flattern sind es keine hilflosen Küken. Sie wirken auch uns vielleicht hilflos, haben aber fast immer Verbindung zu ihren Eltern und müssen nicht gerettet werden. Wenn das Vögelchen allerdings nackt oder kaum befiedert ist, dann sollte es schnellstens zurück ins Nest. Jungvögel anzufassen ist übrigens kein Problem, die Eltern stören sich nicht daran und versorgen ihr Baby normalerweise einfach weiter. Ist es nicht möglich, das Tierchen zurück ins Nest zu setzen, muss das Vogelbaby gewärmt und in Expertenhand abgegeben werden. Ganz wichtig ist es, dem kleinen Vogel AUF GAR KEINEN FALL Wasser einzuflößen. Wer Hilfe braucht, kann diese zum Beispiel unter Wildvogelhilfe.org finden. Es gibt die unterschiedlichsten Auffangstationen für Singvögel, Rabenvögel, Tauben, Schwalben, Eulen, Störche, Greife usw. Im Internet kann man sich eigentlich ganz gut orientieren und ggf. immer eine Station in der Nähe des eigenen Wohnortes finden. Im Mainzer Tierheim gibt es auch eine Auffangstation, auch dort bekommt man Adressen oder sogar einen Aufzuchtsplatz für gewisse Kleintiere. Wichtig ist, dass man natürlich kein Tier aus der Natur entnehmen darf, Wildtiere dürfen nicht gezähmt werden und eine Fehlprägung auf einen Menschen bedeutet immer, dass das Tier nicht mehr in die Natur entlassen werden kann. Ein Wildtier kurz aufzunehmen, es notzuversorgen und es dann umgehend an eine Station abzugeben, ist natürlich erlaubt. Es mal ein paar Tage zu behalten, ohne Sachkunde zu haben und ohne es den Behörden zu melden, ist hingegen verboten und wird je nach Tierart durchaus streng bestraft.

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27.04.2023

Wir haben wieder einen kleinen Glückspilz ausgesucht, er heißt Charlie und ist noch kein Jahr alt. Es ist selten, dass so ein kleiner Hund nicht sofort vermittelt wird und tatsächlich ist er zur Zeit auf einer Pflegestelle und kann nicht zurück ins Tierheim, weil dort Parvovirose ausgebrochen ist. Nun soll er natürlich diesem Risiko nicht ausgesetz werden, aber auch nicht mehrere Wochen auf der Pflegestelle warten. Wir werden ihn also zu uns holen und hier sicherlich sofort ein neues Zuhause für ihn finden. Er erinnert mich sehr an unseren kleinen Pheusy und ich werde ihn deshalb auch nicht zur Pflege übernehmen. Ganz sicher würden wir blitzschnell zu Pflegestellenversagern werden... :)

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25.04.2023

Es gibt schöne, schlimme und natürlich auch ganz schlimme Tage. Heute hat der Tag schon mit einer Katastrophe angefangen. Wenn Mitarbeiter des Gleisdienstes der Deutschen Bahn bei einem Tierschutzverein anrufen, dann heißt das nie etwas Gutes. Auch nach diesem Anruf wussten wir, dass der Anblick, der uns erwarten würde, sicher nicht schön sein würde, dass das Tier noch am Leben war, verschlimmerte jedoch alles ganz immens. Ich möchte euch die Schilderung dessen, was wir sahen, ersparen. Das Tierchen ist jetzt eingeschläfert und muss nicht mehr leiden. Uns bleiben die Bilder wohl für immer im Kopf.

Kaum waren wir wieder daheim, war schon der Tierarzt für die Pferde im Anmarsch, denn heute sollten wieder die Zähne geraspelt werden. Cuma und Wolke kennen das Prozedere schon, immerhin werden die Zähne in jedem Jahr kontrolliert und geschliffen. Die Sedation war problemlos und das Raspeln ebenfalls. Nachdem die beiden mit schlurfenden Hufen wieder auf den Paddock gebracht waren, mussten wir noch 2 Stunden bei ihnen warten und sicherstellen, dass sie nichts futterten. Dann war die Sedierung so weit abgebaut, dass sie wieder gefahrlos fressen konnten und nichts in den langen Hälsen stecken bleiben würde. Ich bin sicher, die Möhren schmecken jetzt wieder und auch das restliche Rauhfutter kann wieder gut zwischen den Zähnen zermahlen werden. Zahngesundheit ist nicht nur ein Thema bei uns Menschen, auch unsere Hunde gehen regelmäßig zur Kontrolle und die Pferde haben ebenfalls einen jährlichen Termin. Damit ihr mal seht, wie so etwas bei Pferden vonstatten geht, hat Uwe einige Aufnahmen/Videos (hier und hier) für euch gemacht. Die Pferde sind sediert und  müssen das Gestell am Kopf tragen, damit das Maul geöffnet bleibt, wenn der Tierarzt mit der Feile die Zähne bearbeitet. Die Riesen-Zahnbürste wird nur genutzt, um die Zähne von Gras und Fremdkörpern zu befreien.

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Zähne von Pferden schieben sich über die gesamte Lebensdauer eines Pferdes aus dem Kiefer und werden durch das Mahlen der Nahrung abgenutzt. Ist der Zahn verbraucht, fällt er aus, ohne Zähne verhungert das Pferd. In freier Natur werden Pferde nicht so alt wie unsere Cuma nun schon ist, deshalb ist es gerade bei alten Perden extrem wichtig, sich um die noch verbliebenen Zähne zu kümmern. Cuma hat noch keinen Zahn verloren, allerdings sind die Zähne schon sehr weit abgenutzt und es ist absehbar, dass das in naher Zukunft passieren wird. Sie ist im Augenblick sehr dünn, auch das ist im Alter normal. Sie kann das Essen nicht mehr gut verstoffwechseln und es ist nicht mehr möglich, so viele Kalorien aufzunehmen, wie letztendlich verbraucht werden. Da während der Winterzeit andere Bakterien den Magen und Darm eines Perdes besiedeln, als es im Sommer, wenn sie auf den saftigen Weiden stehen, der Fall ist, hoffen wir, dass sobald sie wieder den ganzen Tag auf der Koppel steht, auch das Müsli besser verstoffwechselt wird. Vielleicht nimmt sie noch etwas zu, ansonsten wird es wohl ihr letzter Sommer sein. Alte, magere Pferde sind eigentlich kein Problem für den Tierschutz, vielmehr für die Eigentümer, die nämlich allen erklären müssen, dass es durchaus normal sein kann, wenn ein altes Pferd alle seine Reserven verliert und verhungert aussieht. Solange noch Lebensfreude da ist, erträgt man den Anblick... auch wenn es nicht leicht ist.

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23.04.2023

Dass sich Menschen Hunde anschaffen, die weder zu ihren finanziellen Möglichkeiten passen noch von der Größe für sie händelbar sind, ist für uns immer wieder ein Ärgernis. Manchmal kommt dann noch dazu, dass der Vermieter die Hunde nicht duldet und die Tiere sich plötzlich ganz anders entwickeln, als man sich das in den rosaroten Wunschvorstellungen so gedacht hat. Wenn alles zusammen kommt und der Hund dann einfach jemand aufs Auge gedrückt wird, der mal für ein paar Tage aufpassen soll, dann wird es kompliziert, schon gar, wenn es sich um einen Kangal handelt, der alles, nur nicht unproblematisch ist und ganz sicher nicht in einer 7 qm (!) großen Wohnung untergebracht werden kann. Schlimm genug, wenn Menschen nur so viel Platz wie in einem Hasenstall haben (mittlerweile wird selbst Hasen ein größerer Stall zugestanden), aber einen Kangal kann man beim besten Willen nicht in einem Wohnklo unterbringen und hoffen, dass so etwas auf die Dauer gut geht.

Leider haben in den letzten Wochen wohl alle Tierheime und Tierhilfen in diesem Fall Hilfe abgelehnt. Man ist überfüllt, nimmt keine "solchen Hunde" auf und zuständig ist man selbstverständlich auch nicht. Dass man einer gerade mal 20 Jahre alten Frau vielleicht auch mal helfen kann, scheint keinem eingefallen zu sein. Manchmal frage ich mich, wieso Tierheime eigentlich unterstützt werden, denn Abwimmeln gehört offensichtlich bei vielen zum normalen Tagesgeschäft. Dass man den Kontakt zwischen dem Veterinäramt und den Betroffenen herstellen kann und vielleicht auch mal berät, das ist in diesem und auch vielen anderen Fällen, die wir betreuen, niemandem eingefallen. Solche und viele andere Probleme lassen sich lösen, man muss nur reden und vielleicht einfach ein wenig menschlich regieren.

Vor einigen Tagen hatten wir einen Hilferuf einer Dame, deren Untermieter zwei Katzen in der Wohnung hatte, selbst aber mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht worden war. Die Frau fragte sich zu recht, wer sich denn jetzt um die Tiere kümmern würde. Jeder, bei dem sie angerufen hatte, wimmelte sie ab. Wir konnten mit 3 Anrufen klären, was mit den Kätzchen passieren sollte und auch organisieren, dass sie anständig versorgt werden. Wieso kann man so etwas nicht von einem Tierschutzverein verlangen? Natürlich fällt auch so etwas in unser Aufgabengebiet. Wir wollen uns doch nicht ansehen, dass nach 3 Wochen die Wohnung geöffnet wird und tote Tiere auf dem Boden liegen. Warum sind denn die Leute so festgefahren und so wenig bereit, auch anderen mal zu helfen? Wir können doch alle mal in eine scheinbar ausweglose Lage kommen und sind dann dankbar und froh, wenn man uns hilft.

 

21.04.2023

Ein Anruf aus dem Nachbarort schickte uns heute an einen kleinen Bach. Ein Graureiher würde dort an der Böschung stehen und wäre wohl am Bein verletzt. Der nette Mann hatte einen großen Hund dabei und der Reiher wäre beim Anblick des sich nähernden Vierbeiners sicherlich sofort weggeflogen, wenn er gesund und unbeschadet gewesen wäre. Also haben wir die Gummistiefel, den Kescher, ein großes Tuch, unsere Box und - ganz wichtig - die dicken Lederhandschuhe eingepackt und sind sofort an die beschriebene Stelle gefahren. Es erwarteten uns ein riesiger XXL-American-Bulli und ein sehr fürsorglicher Mann, der an der Böschung des Bachs tatsächlich einen gut getarnten Graureiher entdeckt hatte. Ich musste dreimal hinsehen, um ihn überhaupt zu finden, aber tatsächlich stand dort das Tier und steckte seinen Kopf unter das Gefieder. Was im ersten Augenblick ganz easy aussieht, gestaltet sich dann doch oft als schwierig und so war es für Uwe gar nicht so einfach, in dem Bach und seinen wirklich spiegelglatten Steinen das Gleichgewicht zu halten und nicht doch noch ein unfreiwilliges Bad zu nehmen. Tatsächlich konnte er den Reiher aber letztendlich schnappen und unbeschadet ans Auto bringen. Der Vogel fand das alles gar nicht schön und brüllte aus Leibeskräften. Solche Töne hätte ich niemals einem so mageren Vogel zugeordnet, Uwe bemerkte ganz erstaunt, dass er nun die Verwandschaft mit den Sauriern erkennen könnte... Der Graureiher versuchte mit seinem ewig langen Hals und dem doch sehr spitzen Schnabel Uwes Augen zu erwischen, denn es ist sein Instinkt, nach allem zu hacken, was sich bewegt :). In Uwes Gesicht waren das nun mal die Augen. Jeder der mit solchen Vögeln umgeht, sollte das wissen und natürlich immer ganz besonders vorsichtig sein. Der Hals eines Reihers ist um einiges länger als der eines Storchs und wer den Hals des Vogels nicht fixiert hat, riskiert mindestens mal ein Auge. Am Auto haben wir uns das dürre Kerlchen dann mal ganz genau angesehen. Die Schwingen waren unbeschädigt und auch die langen Stelzenbeine sahen unverletzt aus, im Schnabel steckte kein Fremdkörper. Wahrscheinlich war er mit etwas kollidiert und hatte einfach seit Tagen nichts mehr gefressen.

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Nach einigen Telefonaten durften wir den Reiher ins Storchendorf Bornheim bei Landau fahren. Schon eine Stunde später kam ich mit dem gut eingepackten und ganz brav in seiner Box sitzenden 'Piepmatz' dort an. Wer die Station dort noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt mal hinfahren. Verfahren kann man sich in Bornheim eigentlich nicht, überall sind Hinweisschilder und Störche kreisen über ihren Nestern. An jedem Straßenschild ist ein Storch aus Metall angebracht und viele Häuser haben riesige Räder mit Nestern auf den Dächern.

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Überall ist Meister Adebar zu sehen und natürlich kann man sich vor der Station auf eine Bank setzen und die Tiere beim Brüten und der Aufzucht der Jungen beobachten. Die Störche, die dort in Gefangenschaft leben, sind zahm. Sie waren verletzt und wurden aufgepäppelt, in freier Natur wären sie gestorben. Ausgewildert können sie allerdings nicht mehr werden. Hier bekommen sie in jedem Jahr die Chance, sich wenigstens nochmal zu reproduzieren. Es ist ein unglaubliches Gefühl, zwischen all den Störchen hindurchzulaufen und natürlich habe ich mir die tollen Vögel genau angesehen.

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Der Graureiher ist klein gegen einen Storch und natürlich kann man ihn nicht zu den brütenden Störchen setzen. Er kam in eine Voliere innerhalb des eingezäunten Gebietes und wurde direkt mit leckeren Heringen versorgt.

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Wir denken, dass es dem Tier an Futter fehlt und sind froh, dass er ansonsten intakt zu sein scheint. Wenn er wieder aufgefüttert ist, wird er natürlich wieder in die Natur entlassen werden. Manchmal brauchen die Vögel nur etwas Unterstützung und leben dann ihr gewohntes Dasein einfach weiter. Wir freuen uns, dass wir dem Tier helfen konnten und hoffen, dass auch er im nächsten Jahr vielleicht wieder Junge haben wird.

Natürlich haben ich bei meinem Besuch in Bornheim Fotos für euch gemacht. Ein Besuch in dem wirklich wunderschönen Fachwerkdorf an der südlichen Weinstraße lohnt sich ganz sicher. Nicht nur die alten Häuser sind eine Reise wert. Wer hat schon so viele Störche an einem Ort gesehen? Zudem gibt es einen wunderschönen Brunnen in Bornheim, auch den hab ich mir genau angesehen. Es ist der Saubrunnen, geschaffen wurde er vom Ehepaar Barbara und Gernot Rumpf, die Einweihung war 1988.

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Vielleicht kennen einige von euch Kunstwerke des Künstlerehepaares Rumpf. In Erbes-Büdesheim wurde der Weedeplatz 2007 von ihnen gestaltet und in Mainz steht seit 1974 der Glockenbaum - liebevoll Beamtenwecker genannt, in Alzey der Rossmarktbrunnen von 1985, in Koblenz wurde 1983 der Erfinderbrunnen errichtet und in Trier im gleichen Jahr der Minotaurus. Die Liste der tollen Schöpfungen ist lang, seit 1961 wurden viele Kunstpreise für das Schaffen von Gernot Rumpf vergeben, seine Ehefrau war allerdings an vielen seiner Kunstwerke maßgeblich beteiligt und darf hier keinesfalls vergessen werden.

Mir hat der Besuch in Bornheim viel Spaß gemacht und natürlich haben wir 'unseren' Graureiher mit 100 € bespendet. Der Unterhalt einer Storchenstation kostet viel Geld und ein Tier einfach abzugeben und die Kosten anderen aufzubürden, gehört sich einfach nicht. Ich hoffe, dass das 'Spendenrohr' - was für eine tolle Idee - noch oft genutzt wird und die Bevölkerung diese tolle Station, die Bornheim über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt gemacht hat, weiterhin unterstützt.

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19.04.2023

Wie schon angekündigt, gibt es heute Infos über den Zwergfadenwurm (Strongyloides) und den Herzwurm (Dirofilaria repens und Dirofilaria immitis).

er Zwergfadenwurm kommt weltweit vor, Reservoir und Endwirt sind Fuchs, Hund und Katze. So wie beim Hakenwurm dringen die Larven perkutan in den Wirt ein, können aber auch oral aufgenommen werden. Im Dünndarm können die ausgewachsenen Würmer oft jahrelang bestehen bleiben und Eier produzieren. Bauchschmerzen, Durchfall, Husten und Halsschmerzen (während der Lungen-Magenpassage) treten auf, ebenso kann es zu starkem Juckreiz von betroffenen Hautarealen kommen.

Im Unterschied zu den oral oder perkutan entstehenden Infektionen gibt es auch noch vektorübertragene Nematoden mit Zoonosepotential. Das hört sich jetzt alles sehr kompliziert an, ist aber im Prinzip ganz einfach. Ein Vektor ist hier ein lebender Organismus, der Krankheiten von einem infizierten Tier auf ein anderes oder auch auf einem Menschen überträgt. Bei Vektoren der Dirofilariose/Herzwurmerkrankung handelt es sich um verschiedene Steckmückenarten, die als Zwischenwirte fungieren. Als Endwirt wird der Hund von der Stechmücke infiziert. Sie überträgt die Larve von Dirofilaria repens während des Saugaktes, die Larven durchlaufen dann im Hund zwei weitere Häutungsschritte und erreichen dann das Erwachsenenstadium. Die adulten Würmer parasitieren vorwiegend im Unterhautgewebe. Man erkennt einen Befall häufig im Kopfbereich und im Bereich der Hoden des Hundes. Hier entstehen häufig haarlose Stellen. Die Lebensdauer der Filarien dürfte bei ca. 7 Jahren liegen. Die in der Haut lebenden Würmer sind zeitlebens in der Lage, Mikrofilarien (ein frühes Stadium) zu bilden. Diese werden während des Stechaktes aufgenommen, die Weiterentwicklung zur infektiösen Larve erfolgt in der Stechmücke. Diese wandert zum Stehrüssel und so wird ein neuer Wirt infiziert.

Beim Fehlwirt Mensch kann die Dirofilaria repens eine Filariose auslösen. Nach dem Stich gelangen die Larven mit dem Blut in unterschiedliche Organsysteme, Haut, Augen, innere Organe usw. Sie rufen unterschiedlichste Krankheitssymptome hervor. Allerdings entwickelt sich der Parasit im Menschen nicht bis zum adulten Stadium.

Eine Entdeckung der Würmer im Hund erfolg meist in Folge einer mikroskopischen Blutuntersuchung, eines Blutausstrichs. Eine Behandlung ist aufwendig und langandauernd, nicht jeder Hund überlebt.

Dirofilaria immitis kommt örtlich begrenzt in den meisten tropischen und subtropischen Regionen der Erde vor. Leider finden wir den Parasit immer öfter im Mittelmeerraum und sogar schon in den nördlichen Ausläufern. Die Befallsrate hängt natürlich stark von der Vektordichte ab. In Oberitalien hat man mittlerweile eine Erkrankungsrate von 80 %.

Die Nematode erreicht eine Länge von bis zu 18 cm beim Männchen und ca. 30 cm beim Weibchen. Sie sind etwa 1 mm dick und parasitieren in den Lungenarterie und im rechten Herz von Hunden und Katzen. Die Dichte der Mikrofilarien im Blut schwankt je nach Flugaktivität der Stechmücken/Vektoren im Tagesverlauf stark! Für die Stechmücken gibt es günstige Zeiten und zu diesen sammeln sich die Mikrofilarien in den Kapillaren der Parenchyme an (Parenchym bezeichnet das Gewebe, das für eine spezielle Aufgabe des Organs verantwortlich ist, z.B. das Parenchym im Brustkorb ist das Lungengewebe). Nach der Aufnahme entwickeln sich die Mikrofilarien in der Mücke zu einer infektiösen Larve. Unterhalb von 14 °C findet keine weitere Entwicklung statt, bei Temperaturen um 18°C entwickelt sich innerhalb vo 29 Tagen eine Drittlarve. Schon bei 2 Grad mehr braucht die Larve nur noch 8 Tage Zeit zur Entwicklung! Beim erneuten Stechakt folgt im Unterhaut-Bindegewebe innerhalb von 1 - 2 Wochen eine weitere Häutung. Diese Larve wandert dann zwiscchen den Muskelfasern und nach der letzten Häutung dringt dieser fast erwachsene Wurm dann in die größeren Venen ein. Ca. 70 - 100 Tage nach dem Stich ist der Wurm auf 2 - 3 cm herangewachsen und erreicht dann die Lungenarterie und das rechte Herz. Nach ca. 180 Tagen sind die Würmer geschlechtsreif.

Die klinischen Symptome sind vielfältig und entwickeln sich schleichend. Husten, allgemeine Schwäche, Kurzatmigkeit, es kann sogar zum Kreislaufkollaps kommen. Der Blutfluss ist mechanisch gestört, es gibt Entzündungen im Blutgefäß, die Dicke der Blutgefäße nimmt zu, in der Folge entsteht Bluthochdruck der dann das Herz belastet. Durch Stauungen können Ödeme entstehen, eine Aszites (Bauchwassersucht) ist fast immer zu beobachten. Wenn Würmer in eine Hohlvene gelangen, kann diese blockiert werden und das Tier kann aus dem daraus folgenden Schockgeschehen versterben.

Zur Diagnostik stehen uns Antigen-Nachweise und natürlich Blutausstriche/PCR zur Verfügung. Die Behandlung ist wirklich nicht einfach und nicht jeder Hund überlebt. Bitte bedenkt das, wenn ihr euren Hund mit in den Urlaub nehmt. Es empfieht sich auf jeden Fall ein repellierendes Mittel zur Mückenabwehr, zusätzlich können prophylaktisch larvizid wirkende makrozyklische Laktone eingesetzt werden. Euer Tierarzt kann euch da sicher bestens beraten. Wir haben für solche Fälle Advantix im Schrank, es gibt aber sicher auch noch andere Mittel. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub kann ein Test auf Diro- und Mikrofilarien erst frühstens nach 6 Monaten vorgenommen werden.

Ich will euch nicht den Urlaub mit Hund im Süden vermiesen, aber bitte denkt daran, wie gefährlich so etwas für euren Vierbeiner sein kann. Ohne Schutzmaßnahmen ist es ein wirklich großes Risiko, dass man einfach nicht eingehen sollte.

Alle unsere Hundchen werden vor der Einreise nach Deutschland auf die sogenannten Mittelmeerkrankheiten getestet. Wir nutzen dazu keine Schnelltests, sondern aussagekräftige Blutuntersuchungen, die die neuen Halter natürlich ausgehändigt bekommen. Wir berechnen dafür nur die in Spanien tatsächlich angefallenen Kosten. Wer diese Tests in Deutschland machen lassen muss, wird dafür wahrscheinlich mitterweile an die 200 € bezahlen müssen und ggf. einen kranken Hund haben, dessen Behandlung in die Tausende gehen wird.

 

17.04.2023

Ich weiß, dass wir uns nicht mit allen darüber einig sind, dass Wurmkuren wichtig sind und regelmäßig durchgeführt werden sollten. Ich höre immer wieder, dass man keine Würmer im Kot gesehen habe und der Hund deshalb wohl auch nicht behandelt werden müsste. Ich werde mir nicht mehr den Mund fusselig reden, denn offenbar kann man solche Leute nicht überzeugen. Ich schreibe also hier für diejenigen, die wissen, dass Würmer für unsere Hunde und natürlich auch für uns gefährlich sind und möchte euer Wissen einfach nochmal vertiefen und/oder auffrischen.

Als Hundehalter wissen wir, dass der Reiseverkehr und auch die Klimaveränderungen das Spektrum der zoonotischen Würmer noch erweitern. Zoonosen sind Infektionskrankheiten, die wechselseitig zwischen Tier und Mensch übertragen werden können. Unsere Hunde, wir und natürlich auch unsere Kinder können als Fehlwirt von Würmern genutzt werden. Als Hundebesitzer tragen wir die Verantwortung für die Gesundheit unserer Lieben und deshalb müssen wir informiert sein um ggf. handeln zu können.

Spulwürmer sind Nematoden (Fadenwürmer; Toxocara canis und Toxascaris loenina). Trotz regelmäßiger Entwurmung können sich komplette Würfe infizieren, da die Infektion bereits intrauterin (= innerhalb der Gebärmutter) oder auch galaktogen (= über die Milchdrüsen) erfolgen kann. Durch Hypobiose (= Entwicklungshemmung oder Entwicklungspause) können sie über Jahre lebensfähig bleiben und bei einer hormonellen Umstellung, z.B. während einer Trächtigkeit, reaktiviert werden.

Parasitosen bedeuten eine gestörte Nährstoffverwertung, was sich gerade bei Welpen in reduziertem Wachstum, stumpfem und struppigem Fell bemerkbar machen kann. Durchfall und Erbrechen sind häufige Symptome und natürlich kann es auch zu Verletzungen der Schleimhaut des Darmes kommen, Eiweiße gehen so verloren. Das kann dann auch im Blutbild nachgewiesen werden. Ein Spulwurm kann natürlich auch einen Menschen befallen. Man nimmt die infektiösen Eier auf und nach Schlüpfen der Larven wandern diese durch verschiedene Organe. Die Foge können Apathie, Fieber, Husten, Gewichtsverlust, Störungen des Allgemeinbefindens, Nephritis (= Enzündung der Nierenkanälchen und des umliegenden Gewebes), Myokarditis (= Herzmuskelentzündung), auch mit ZNS-Beteiligung, d.h. allen Nerven und Nervenbahnen des Gehirns und Rückenmarks sein.

Hakenwürmer (Ancylostoma caninum) sind weltweit verbreitet, Hunde und Katzen gelten als Endwirte und Reservoir. Die Eier werden in die Umwelt abgesetzt, daraus schlüpfen in feuchter Umgebung die Larven. Sie entwickeln sich in 2 - 4 Wochen zu infektiösen Stadien. Die Infektion kann oral durch Fressen von Kot erfolgen oder aber auch durch die Aufnahme von infizierten Beutetieren, eine perkutane Aufnahme (= über die Haut) ist ebenfalls möglich. Genauso wie beim Spulwurm kennen wir auch hier die galaktogene Infektion der Welpen. Über die Wanderung im Körper gelangen die Larven über die Bronchien, die Luftröhre, die Speiseröhre und Magen in das Jejunum (ein Dünndarmabschnitt) und saugen sich dort fest. Sie saugen Blut und verursachen beim Wirt schleimige bis blutige Durchfälle. Ein massiver Befall kann zu einer tödlichen Infektion führen.

Menschen infizieren sich ebenfalls oral, z.B. durch kontaminierte Lebensmittel. Die Krankheitserscheinungen sind so wie beim Hund und werden durch die Wanderung der Larven hervorgerufen.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit der perkutanen Infektion, sie erfolgt durch Barfußlaufen auf kontaminiertem Boden. Hier kommt der Strand am Badesee genauso in Betracht wie Sandkästen oder Liegewiesen usw. Nach der Infektion über die Haut zeigt sich eine subkutan/unter der Haut wndernde Larve(Larva migrans cutanea) die Folge sind Entzündungen der Haut, Juckreiz, Rötungen die hauptsächlich im Bereich der Füße und Beine auftreten können. Die Symptome dauern ca. 5-6 Wochen an. In der Regel handelt es sich um eine Infektion, die sich selbst einschränkt und ohne weiteres Zutun wieder verschwindet.

Wenn man sich über Würmer informiert und nach dem Lesen und Verstehen eines solchen Artikels seine Tiere noch immer nicht entwurmen will, dann kann ich nur hoffen, dass mein Bericht über den Zwergfadenwurm und den Herzwurm die Ungläubigen umstimmen wird. Den gibt es am 19. April zu lesen.

 

15.04.2023

Vor einigen Tagen erst hatte ich darüber berichtet, dass ein kleines Küken natürlich kein Haustier ist, das zum Spielen für Kinder herhalten sollte. Nun ist ein Küken im Tierheim Bergheim abgegeben worden. Es war zum Spielen für die zweijährigen Töchter angeschafft worden und wurde in einem Plastikkäfig im Kinderzimmer gehalten. Das Küken hatte Glück im Unglück, denn die Kinder fürchteten sich vor dem spitzen Schnabel des Tierchens und so brachte der Vater das Küken ins Tierheim. Wenigstens das war eine gute Entscheidung. Trotzdem hat das Tierchen bleibende Schäden zurückbehalten. Durch die falsche Ernährung entwickelte es eine Rachitis. Das Tierchen kann nicht gut stehen und auch nicht sicher laufen, es hat schwache Knochen und sitzt jetzt erstmal auf einem Wärmekissen. Die Kollegen sind natürlich bemüht, die Mangelernährung wieder wettzumachen. Hoffen wir mal das Beste für 'Rachel'! Hier könnt ihr die Zeitungsmeldung nachlesen.

 

13.04.2023

Wie in jedem Jahr haben wir auch Anfang des Jahres 2023 überlegt, wie wir die Märkte und/oder Feste gestalten sollen. Es ist recht schwierig, mit sehr wenigen freiwilligen Helfern Märkte zu planen, weitaus problematischer ist es, Feste zu gestalten, bei denen wir noch mehr Helfer brauchen. Ein Frühlingsfest wird es also in diesem Jahr nicht geben, doch natürlich möchten wir euch und eure Hundchen gerne wiedersehen und deshalb schlagen wir vor, auf unserem Gelände zu Kaffee und Kuchen einzuladen. Ein lockeres Treffen, bei dem wir einige Bänke und Tische stellen werden, die Sonnenschirme holen wir vom Dachboden und für die Hundchen steht die Wassermuschel bereit. Wenn das funktioniert, möchten wir das über die wärmere Jahreszeit öfter wiederholen und vielleicht auch mal ein Grillen am Nachmittag dranhängen. Vielleicht schreibt ihr uns mal, ob ihr Interesse daran habt und ob ihr euch vorstellen könnt, vielleicht sogar einen Kuchen mitzubringen. Wenn das klappen würde, wären wir glücklich und vielleicht kommen ja so auch einige auf den Geschmack und wollen uns bei einem Herbstfest zur Hand gehen.

Die Zeiten haben sich geändert und wir sehen, dass es so wie vor Corona nicht mehr klappt. Es finden sich keine Standbetreiber mehr, die bei kleinen Märkten ausstellen wollen und auch unsere treuen Mitglieder sind älter geworden und haben keine Lust mehr auf Arbeit am Wochenende. Wir müssen mit den Gegebenheiten umgehen und eine für alle gangbare Lösung finden.

Wenn ihr Spaß daran hättet, uns und unsere Hundchen an einem warmen Wochenende mal zu besuchen und mit uns und anderen Hundebesitzern ein paar schöne Stunden zu verbringen, dann meldet euch einfach und schreibt, was ihr dazu denkt. Die einzige Voraussetzung ist, dass eure Hundchen entwurmt und geimpft sein müssen. Wer auf unseren Festen dabei war, der kennt das schon. Alle Hunde dürfen grundsätzlich frei laufen, Voraussetzung ist natürlich, dass sie verträglich und lieb sind.

 

11.04.2023

Heute bekamen wir einen Anruf wegen eines wunderschönen ausgewachsenen Turmfalkens. Es war ein Terzel - also ein adultes männliches Tier, das in Armsheim in einem Vorgarten saß. Offensichtlich völlig entkräftet, döste der Vogel in der Sonne und ließ sich ohne Gegenwehr einfangen. Zur Zeit ist die Vogelgrippe ein großes Thema und natürlich muss man deshalb sehr, sehr vorsichtig sein, das Tier hatte aber keine neurologischen Ausfälle, sondern schien nur geschwächt zu sein. Bei einer genaueren Prüfung sahen wir uns seine Schwingen/Fittiche an, seine Nasenöffnungen, den Schnabel und prüften die Fähigkeit die Krallen/Waffen zu schließen. Auf den ersten Blick schien das Tier auch keinen Kollisionsschaden erlitten zu haben, die Augen waren klar, allerdings halb geschlossen. Einem solchen Vogel kann man kein Wasser anbieten, er nimmt seine Flüssigkeit über die Nahrung auf. Ist ein Vogel sehr geschwächt, darf man ihm auch kein Fleisch füttern. Das Verdauen der Nahrung würde in diesem Fall zu viel Energie verbrauchen und könnte das Tier töten. Man muss das Vögelchen also infundieren, das heißt eine Infusionslösung unter die Haut geben und hoffen, dass man ihn damit so weit stabilisiert, dass er wieder Nährlösungen und später auch wieder Fleisch aufnehmen kann.

Für solche Fälle gibt es Fachleute und Wildauffangstationen. Genau dort haben wir den Falken sofort hingefahren. Das arme Kerlchen ist wahrscheinlich Opfer von mehreren Zecken geworden, die ihm Blut ausgesaugt haben. Schon drei Zecken können einen kleinen Falken, der gerade mal 200 g wiegt, massiv schwächen. Wenn man sich überlegt, wie wenig Blut in so einem kleinen Tierchen kreist, dann versteht man, dass Zecken das Todesurteil für einen Greifvogel bedeuten können. Jetzt sind die Zecken, die unterhalb des Schnabels saßen und dort vom Vogel nicht selbst entfernt werden konnten, Vergangenheit. Der Terzel wird sicherlich überleben und in den nächsten Wochen in der Wildvogelstation aufgepäppelt werden. Leider ist jetzt Brutzeit und sollte das Tier Junge im Nest gehabt haben, ist diese Brut verloren. So etwas ist sehr traurig, aber leider haben wir natürlich keine Chance, das Nest zu finden.

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Als ich den Falken abgegeben hatte, durfte ich mir eine kleine, aus dem Nest gefallene Waldohreule ansehen. Sie hatte schon Schwungfedern und dürfte ca. 3 - 4 Wochen alt sein. Auch sie wird jetzt aufgepäppelt und hat dann ein ganz normales Leben vor sich.

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Die Tiere werden, wenn möglich, alle wieder ausgewildert und natürlich drücken wir ganz feste die Daumen, dass sie sich vermehren. Jedes dieser Tiere ist wertvoll und muss von uns geschützt werden. Ich kann nur immer wieder ganz eindringlich darum bitten, die Tiere, die Hilfe benötigen, bei Fachleuten abzugeben. Hierfür stehen überall Wildvogel-Auffangstationen zur Verfügung.

Hier mal die Telefonnummer der Auffangstation des NABU in Haßloch: 0171-2858257 Normalerweie läuft ein Band - einfach draufsprechen, man wird immer innerhalb kürzester Zeit zurückgerufen.

 

09.04.2023

Manchmal lese ich die Anzeigen für Kleintierverkäufe und jedesmal ärgere ich mich über die Dummheit von manchen Menschen. Jetzt nach Ostern habe ich diese Anzeige gefunden:

"Habe mir ein Küken geholt Leder bin ich allergisch gegen das Küken des wegen kann ich das Küken nicht mehr bei mir halten"

Ob die Dame tatsächlich allergisch auf Küken ist bezweifle ich stark, sicher kann ich aber sagen, dass das Küken auf den mitgelieferten Fotos - die ich hier nicht veröffentlichen darf - nicht gesund aussah. Die Äugelchen waren zu und es konnte sich wohl kaum noch auf den Beinen halten. Die Anzeige wurde dann auch gegen Abend gelöscht, das Tierchen wird verstorben sein. Die Aufzucht von Küken im Winter ist nicht einfach und braucht Fachwissen. Im Winter gibt es kein frisches Grün und zu wenig Sonne. Die kleinen Flauschies brauchen in der kalten Jahreszeit mindestens 8 Wochen eine Wärmelampe. Die Küken müssen geimpft werden, sie dürfen auf keinen Fall der Zugluft ausgesetzt sein und sie brauchen es sehr warm. Sinnvoll ist also die Anschaffung eines Kükenheims. Kleinere Varianten kann man für ca. 100 € kaufen, größere kosten schon mal 400 €. Ein Küken in einem Pappkarton aufzuziehen, geht immer schief. Man braucht ein intergriertes Thermometer, eine Wasser-und Futterstelle, eine Kotschublade und natürlich eine Heizung/Wärmelampe. In den ersten Lebenstagen sind die Kleinen auf Temperaturen von 35 - 36 °C angewiesen. Die Temperatur wird dann schrittweise auf ca. 18 °C gesenkt, tiefer darf sie nicht fallen. Erst mit 8 Wochen werden die Küken das Kükenheim verlassen, sie benötigen dann viel Bewegung, um sich normal entwickeln zu können und alleine will auch kein Huhn im Garten leben...

Ob sich die Frau bei der Anschaffung solche Gedenken gemacht hat? Ich bezweifle das. Ich habe mir die Frage gestellt, wieso ich mich über diese Anzeige so geärgert habe, immerhin wissen wir doch, dass unsere Eier mit dem Leben der männlichen Küken bezahlt werden und diese armen Tiere millionenfach entsorgt werden. Vielleicht war es das Foto des sterbenden Kükens, was mich so mitgenommen hat, vielleicht ist ein einzelner Tod für uns anschaulicher als ein Massensterben? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich keine Eier kaufe, auf denen nicht vermerkt ist, dass auch die männlichen Küken am Leben bleiben dürfen. Wahrscheinlich ist auch das reine Augenwischerei. Ich weiß, dass das Töten der Küken bei uns seit 2022 verboten ist, deshalb werden sie zum Töten ins Ausland gekarrt. Andere Brütereien kaufen die weiblichen Tiere im Ausland, was dort mit den männlichen Küken passiert, kann man sich denken. Ist es nicht schrecklich, dass man nicht einmal mehr bedenkenlos ein Ei kaufen kann?

 

07.04.2023

Wir wünschen euch allen friedliche und fröhliche Osterfeiertage!

Bitte denkt daran, dass Schokolade für Hunde giftig ist und Kuchen mit Birkenzucker ein Todesurteil sein kann! Besorgt euch für die Feiertage auf jeden Fall einen Notdienstplan - man weiß ja nie!

Und denkt daran, jedes Pfund auf den Hüften muss wieder abtrainiert werden... :)

In diesem Sinne - Frohe Ostern!

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06.04.2023

Ostern steht vor der Tür und viele von euch nutzen die Tage für einen kleinen Urlaub. Die Hundchen sind fast immer mit dabei und genießen die Aufenthalte an der See und in den Bergen. Für diejenigen, die zuhause entspannen, steht oft auch Gartenarbeit auf dem Plan. Wir haben im Garten schon einiges getan und auch die Treibhäuser sind voll mit kleinen Tomaten, Paprika, Chilis und vielen Blumen. Die Osterglocken blühen überall und auch wenn es nachts noch ganz schön frisch ist, unsere Hunde tummeln sich den ganzen Tag schon draußen. Die Hundeliegen haben wir schon wieder aufgestellt und so sonnen sich die Kleinen in den ersten warmen Strahlen.

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Gus wird Ostern nicht mehr bei Renate und Gabi verbringen, denn er ist schon zu seiner neuen Familie nach Obertshausen umgezogen. Wir freuen uns natürlich sehr für den Wicht, der nun sein neues Leben bei seiner endgültigen Familie in vollen Zügen genießen kann. Für die beiden Yorkshire-Mixe Gus und Sven hatten wir uns ganz bewusst entschieden, nachdem wir wussten, dass einer eine Missbildung der Penisvorhaut hatte und operiert werden musste. Die OP ist perfekt geglückt und nun ist alles so, wie es immer hätte sein sollen. Der kleine Kerl wird nie wieder Probleme damit haben und die Schmerzen gehören der Vergangenheit an. Eure Spenden und Mitgliedsbeiträge haben diese doch sehr kostenintensive OP erst möglich gemacht. Wir möchten uns dafür nochmal bei unseren Mitgliedern und Spendern bedanken!

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04.04.2023

Jetzt haben wir endlich mal ein Foto von dem ersten unserer ursprünglich vier Igelchen, der nun wieder jede Nacht bei uns trinkt und fleißig futtert. Hoffen wir mal, dass die anderen auch noch auftauchen.

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Wir haben einige Nachfragen erhalten, für was wir denn die erbetenen Wasserkocher brauchen und wie alt die Geräte sein dürften. Die Wasserkocher sollten natürlich keine Kalkleichen sein und einwandfrei funktionieren, wir würden sie gerne unseren spanischen Tierheimen für die Futterküchen zur Verfügung stellen. Über funktionstüchtige Kaffeemaschinen würden sich unsere Kollegen in Spanien auch freuen, wir bräuchten einige für die Büros und Aufenthaltsräume.

Weiterhin nehmen wir gerne Futterspenden entgegen. Sackware und Dosenfutter für Hunde allen Alters, gerne auch Spezialfutter. Natürlich freuen wir uns auch über jede Unterstützung der Samtpfoten. Sobald wieder eine Palette gefüllt ist, versenden wir sie umgehend in die Protectora Villena. Vom dortigen Lager aus können sich dann alle anderen Tierheime versorgen.

 

02.04.2023

Nachdem ich darüber berichtet hatte, dass wir jetzt unser Ziel von 300 Hundemäntelchen für die Protectoras in Spanien erreicht hatten, bekamen wir nicht mehr auch nur ein Mäntelchen zugeschickt. Ich befürchte nun, dass ich mich etwas unglücklich ausgedrückt habe und jeder denkt, dass wir keine weiteren Spenden mehr annehmen. Dem ist nicht so! Nach wie vor werden Mäntelchen gebraucht und selbstverständlich freuen wir uns auch über andere Sachspenden, wie zum Beispiel Spielzeuge, Verbandmaterial, Decken, Körbchen, Leinen und Halsbänder usw. Selbst Kaffeemaschinen und Wasserkocher werden dankbar angenommen, sie sind in Spaniens Tierheimen Mangelware. Waschpulver, Desinfektionsmittel, FFP2-Masken und natürlich auch Einmalhandschuhe werden ebenfalls ständig gesucht. Im Frühjahr und Sommer sind unsere Garagen leer und wir können dort ganz in Ruhe die Paletten für Spanien packen. Wer also noch etwas spenden möchte, kann das gerne tun. Wir, das heißt auch unsere Kollegen in Spanien, freuen uns sehr über jede Spende und natürlich nehmen wir auch liebend gerne Trocken- und Dosenfutter für Hunde und Katzen an. Futter ist das, was uns die meisten Kopfschmerzen macht, denn es ist immer zu wenig da. Bisher haben wir etwa jeden Monat immer 1 - 2 Paletten mit Hilfsgütern nach Spanien versendet, ich hoffe, wir schaffen das auch weiterhin. Solltet ihr nicht genau wissen, ob wir die eine oder andere Spende gebrauchen/verschicken können - einfach anrufen!

 

zum März 2023