Phönix-Tagebuch
- April 2024 -

 

30.04.2024

Die letzten Tage waren arg turbulent. Clarina war reisefertig und sollte am Freitag mit dem Transport in Villena starten. Leider hatte der Tierarzt dann doch noch schlechte Nachrichten für uns und wir mussten einen anderen Hund vorziehen. So etwas ist traurig für das Tier und natürlich auch für die neuen Halter, die sich seit Wochen auf den neuen Freund gefreut haben und jetzt erstmal ihre Emotionen sortieren müssen. Wir haben aus den vielen Galgos, die jedes spanische Tierheim nach der Jagdsaison hat, eine schwarze Galga ausgesucht. Sie ist ca. 4 Jahre alt und wie alle Galgos absolut freundlich. Sie wird nun Clarinas Platz auf dem Transport einnehmen und hat damit das große Los gezogen. Wir trösten uns damit, dass wenigsten ein Galgo reisen darf, wenn auch nicht der, der ursprünglich geplant war. Natürlich sind wir jetzt sehr aufgeregt und hoffen, dass bis zum Freitag nicht wieder etwas dazwischen kommt.

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Unser alter Bus ist 20 Jahre alt und damit in einem Alter, in dem oft Reparaturen anfallen. Leider können wir das nicht mehr finanzieren und müssen uns von unserem 'Arbeitstier' trennen. Ich werde ihn in den nächsten Tagen inserieren und hoffe, dass er noch etwas Zeit bei einem neuen Besitzer bekommt. Zum Verschrotten ist er noch zu gut und TÜV hat ja er auch noch. Warten wir mal ab, was passiert. Gleichzeitig werden wir unseren silbernen Bus neu folieren lassen und ihn dann als Tierschutz-Bus nutzen.

Wir hoffen, dass wir die Entscheidung nicht bereuen und einen Privatwagen finden, der für uns optimal ist. Ich hätte gerne einen SUV, damit ist das Ein- und Austeigen für mich einfacher als bei einem niedrigen PKW. Wir brauchen eine Anhängerkupplung und natürlich will ich keinen Stromer haben. Für unsere Bedürfnisse sind E-Autos nicht geeignet. Wir haben uns schon etwas umgesehen und hoffen, bald etwas passendes zu finden. Ich muss leider gestehen, dass Uwe und ich ganz unterschiedliche Vorstellungen haben. Ich hätte gerne einen Sportwagen mit furchtbar viel PS, Uwe rümpft dazu die Nase und sagt, dass er in so eine prollige Kiste niemals einsteigen würde. Da Sportwgen meistens nicht nur sehr teuer, sondern auch niedrig sind, wird es wohl ein Traum bleiben. Elegant einzusteigen ist mir sowieso nicht möglich und unelegant aus dem Auto rauszufallen gebe ich mir dann auch nicht. :)

Einen Bus will ich aber auch nicht mehr haben, etwas Komfort wäre toll und vielleicht eine Heizung, die im Winter wirklich warm macht, eine Freisprecheinrichtung und eine Klimaautomatik, schön wäre auch etwas bequemer zu sitzen und ein Automatikgetriebe wäre auch super... und das alles zu einem annehmbaren Preis. Wir werden sehen, was uns so über den Weg läuft.

Jetzt muss der schwarze Bus erstmal anständig geputzt werden und für den silbernen müssen wir jemanden finden, der die Folierung machen kann.

Es ist nur ein Auto, aber nach 20 Jahren hängt man dann doch irgendwie dran...

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28.04.2024

So prompt hätten wir nicht mit einer großen Futterspende gerechnet. Heute hat Sylvia von der 'Spendenkette für den Tierschutz' bei uns angerufen und Uwe gebeten, mit dem Bus Futter, Brustgeschirre und Leinen, Körbchen, Decken, Desinfektionsmittel und Transportboxen für Villena abzuholen. Tatsächlich müssen wir zweimal fahren, eine Ladung hat Uwe heute sofort abgeholt und es ist nochmal genauso viel dort. Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Kollegen der 'Spendenkette'! Sylvia hat schon früher öfter mal an uns gedacht, heute allerdings war es eine wirklich riesige Menge. Es macht Spaß, mit so motivierten Kollegen zusammen zu arbeiten und ich hoffe, wir können uns bald mal revanchieren.

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Da wir in den letzten Tagen mehrfach nach der Krähe gefragt wurden, die wir bei Herrn K. in Gundersheim mitgenommen hatten, hier der Bericht der Wildvogelhilfe. Das arme Tier war komplett fehlernährt und hatte einen massiven Milbenbefall sowie Federlinge, die bereits das Gefieder massiv geschädigt hatten. Eine Bänderruptur, ein falsch verwachsener Bruch mit Fehlstellung des Beins, die Schwanzfedern waren nicht mehr vorhanden, Ballenentzündung, beim Oberschnabel fehlte der vordere Teil, zudem massenhaft Kokzidien und Wurmbefall, lange hätte das Tier diese 'Betreuung' nicht mehr überlebt.

Es ist einfach schrecklich, wenn Menschen, die keine Expertise haben, sich um Tiere 'kümmern'. So etwas geht immer zu Lasten der Tiere. Das zum Thema 'Wildtierhilfe Löwenherz'. Ich hoffe, daß es jetzt auch der Letzte begriffen hat - hier wurde keinem Tier geholfen, hier kamen Tiere ums Leben. Die letzten beiden Opfer waren die Wildschweine, die offenbar von einem Jäger erschossen wurden. Wir alle hoffen, dass Herr K. nach Verbüßen seiner Haftstrafe nicht wieder in unserem Gebiet wohnhaft sein wird und alles von vorne beginnt.

 

26.0.2024

Jetzt haben wir die Bilder von der Ankunft der drei Spendenpaletten bekommen und zeigen euch wie versprochen die Fotos. Ganz lieben Dank an alle, die Sach- und Futterspenden bei uns abgegeben haben. Die Spenden gehen immer sofort per Spedition nach Spanien. Ohne eure Hilfe wären wir nicht in der Lage, so viele Tiere am Leben zu halten. Wir sammeln zur Zeit wieder Futter für unsere Schützlinge in der Protectora Villena und hoffen, das wir überall auf offene Ohren und freigiebige Menschen stoßen. Der Sommer kommt garantiert und ist die spendenärmste Zeit, denn die meisten Menschen sind im Urlaub. Wir versuchen deshalb, schon jetzt genügend Futter zu sammeln, dass wir wenigstens bis September auf der sicheren Seite sind. Da so viele Tierheime von der Protectora abhängig sind und so viele Tiere wie nie abgegeben werden, machen wir uns große Sogen um unsere Schützlinge. Wir können nur immer wieder bitten, uns zu unterstützen. Eure Spenden kommen zu 100 % an, es wird nicht ein Cent für andere Dinge abgezweigt! Wir arbeiten alle ehrenamtlich und haben keine Kosten für Löhne oder Administration usw.

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Bei dem tollen Wetter habe ich mir das Rad geschnappt und bin mit Mickey wieder unterwegs gewesen. Mickey ist der Hund, der am meisten mit mir unterwegs ist. Ich weiß nicht, ob sich noch jemand daran erinnert, dass Mickey, als er zu uns kam, schwer krank war. Er war längere Zeit nicht in der Lage aufzustehen, hatten einen bösen Virusinfekt, der ihn fast das Leben kostete und war danach wieder mehrfach in der Klinik, weil er operiert werden musste. Ein Bandscheibenvorfall nach dem Anderen machten Mickey das Leben zur Hölle. Die Fäden der ersten OP waren gerade mal 5 Tage drin, als er schon den nächsten Vorfall hatte und nochmal operiert werden musste. Wir hatten damals wenig Hoffnung, dass Mickey das alles gut überstehen würde. Die Ärzte sagten uns vorher, das der Bub ein ständiger Gast in der Orthopädie bleiben würde. Seine Wirbelsäule ist sein Schwachpunkt und da mindestens einer seiner Vorfahren ein Dackel war, ist sein Körper eher lang als hoch. Man riet uns, Mickey (sollte er sich wieder erholen) gut zu trainieren. Die Muskulatur der Wirbelsäule stützt seinen langen Rücken. Ohne Muskeln sind die nächsten Bandscheibenvorfälle vorprogrammiert. Deshalb haben wir Mickey ans Fahrrad und natürlich auch an den Anhänger gewöhnt. Er findet es großartig, mit 'Kutsche' unterwegs zu sein. Ich fahre natürlich sehr langsam, so daß Mickey locker nebenher trabt und sobald er schwächelt, fährt er Kutsche. So haben wir es bisher geschafft, dass Mickey kerngesund geblieben ist. Sein Blutbild ist perfekt und seine Muskulatur ist überdurchschnittlich. Der Tierarzt war bisher bei jeder Untersuchung von Mickey begeistert. Im Sommer gehen wir dann wieder an den See, Mickey, Angelo und Ronny sind begnadete Schwimmer und freuen sich wie verrückt über das kühle Nass. Schwimmen ist für Mickey nie ein Problem gewesen, er hat riesige Füße und schwimmt wie ein Nutria. :)

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24.04.2024

Die drei Paletten Futter und Hilfsgüter, die wir in der letzten Woche nach Spanien geschickt haben, sind angekommen. Die Bilder sind im Dunkeln aufgenommen worden und man kann deshalb nicht viel erkennen. Sobald bessere Fotos vorliegen, zeigen wir sie euch natürlich. Wir versuchen so transparent wie möglich zu arbeiten und dazu gehört natürlich auch, die Nachweise über den Transport der Spenden öffentlich zu machen. Blöd, wenn dann die Fotos nicht gut geworden sind und wir neue anfordern müssen. Die Kollegen dachten, dass es nur unser Nachweis für die Ankunft der Spenden wäre, tatächlich wollen wir aber, dass die Spender sehen, dass alles wirklich in der Protectora angekommen ist. Nun denn, die Bilder folgen in den nächsten Tagen.

Für die hübsche Galga, die wir mit Annette ausgesucht haben, gehen die Reisevorbereitungen nun langsam los. Die Impfungen sind gemacht, entwurmt ist sie ebenfalls, der Mittelmertest liegt vor und wir haben den Transport gebucht. Anfang Mai wird die Hübsche dann nach Deutschland kommen und Annettes und Peters Rudel vervollständigen. Eine arme Seele weniger in der Protetora. Wir hoffen sehr, dass noch weitere Galgos und Podencos den Weg in deutsche Herzen und Häuser finden. Die Hunde haben es wirklich verdient. Sie alle hatten ein schreckliches Leben und wünschen sich nichts sehnlicher als Liebe, eine Hand, die sie streichelt und nicht schlägt.

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23.04.2024

In den letzten Wochen hatten wir sehr viele Anrufe wegen verletzter Vögel. Normalerweise sind es meistens Täubchen, jetzt waren es Greifvögel. Heute wurden wir über einen Mäusebussard in Armsheim informiert. Der arme Kerl konnte nicht mehr richtig vom Boden abheben. Natürlich begab er sich nicht freiwillig in unser Fangnetz und so hatten wir einige Zeit Spaß im Acker, Schlamm, in Pfützen und natürlich auch im pitschnassen und zum Teil angefrorenen hohen Gras. Letztendlich haben wir ihn erwischt und das war allerhöchste Zeit. Beim Befühlen seiner Brust griffen wir regelrecht ins Leere. Einen so verhungerten Vogel hatten wir noch nie. Der arme Kerl hatte eine Kopfverletzung und eine Schwinge war etwas in Mitleidenschaft gezogen. Wir denken, er hat eine gute Chance und haben ihn deshalb direkt nach Bad Dürkheim zum NABU gefahren. Maik hat ihn sich angesehen und hofft ebenfalls, das er ihn durch bekommt.

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Bei dieser Gelegenheit konnten wir auch gleich mal nach der Rabenkrähe fragen, die wir vom Grundstück des Herrn K. aus Gundersheim retten konnten. Das arme Tier wird überleben, aber ob es jemals ausgewildert werden kann, ist fraglich. Wenn man keine Ahnung hat, sollte man keine Tiere aufnehmen. Das möchte man Herrn K. gerne persönlich sagen, geht aber nicht, denn er sitzt erstmal für längere Zeit in Haft und wir hoffen, dass er danach keine Tiere mehr aufnehmen darf.

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22.04.2024

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Katja B., sie hat uns 2 große Pakete mit Brustgeschirren, Jäckchen und Stoffen geschickt. Heute gebe ich die Stoffe direkt an unsere liebe Alexandra weiter, sie wird für unsere spanischen Hundchen Mäntelchen daraus anfertigen. Im Sommer werden die zwar noch nicht gebraucht, aber der nächste Winter kommt bestimmt und dann sind wir vorbereitet. Die Brustgeschirre und die mitgesendeten Jäckchen gehen mit dem nächsten Transport in die Protetora.

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Leider hat in der letzten Woche niemand Futter gespendet. Ich befürchte, dass in der Urlaubszeit wieder so gut wie gar nichts bei uns eingeht. In diesem Jahr haben wir zwar aus der VETO-Aktion Futter bekommen, aber bis zum Herbst sind die Lager ganz sicher wieder leer. Es ist einfach nie genug Futter, da kann man machen, was man will. Wir versuchen wirklich alles, aber auch wenn wir mehr Futter bekommen als im Jahr zuvor - es reicht trotzdem nicht.

Manchmal frage ich mich wirklich, woher die ganzen Tiere kommen. Wir kastrieren jeden Hund und trotzdem kommen aus allen Ecken Babies. Dass sich viel Unsinn noch in den Köpfen hält, ist schlimm. NEIN, nicht jede Hündin MUSS einmal Babies gehabt haben. In einem Hunde-/Wolfsrudel wird nur die Leithündin Welpen haben. Die anderen versorgen die Welpchen mit, aber sie haben keine Jungen! Es gibt keinen vernünftigen Grund, Hündinnen decken zu lassen, schon gar nicht, wenn die Tierheime voll mit wunderbaren Hunden sind.

So viele dieser zu viel geborenen Tiere erreichen nicht einmal das Alter von 6 Monaten. Das ist fürchterlich und die Bilder, die wir von ausgesetzten, getöteten oder schwer verletzten Welpchen im Kopf haben, sind es auch.

Ich hoffe, dass wir irgendwann einmal sagen können, es werden weniger Hunde/Katzen und wir uns nicht mehr mit dem schrecklichen Sterben der Tiere auseinandersetzen müssen. Wir haben in den letzten Monaten viel über die Windhunde und die Jagdhunde Spaniens berichtet. Sie sind nicht einmal im Tierschutzgesetz berücksichtigt worden. Solange sich das nicht ändert, haben diese Hunde gar keine Chance und sind tatsächlich zu 100 % auf uns angewiesen.

Den vielen Katzen geht es nicht besser. Die, die kein Zuhause haben müssen sehen, wie sie klar kommen. Es gibt keine Zahlen darüber, wieviele in jedem Jahr einsam sterben. Zahlen gibt es von den Tierheimen - wir wissen, wieviele Hunde in jedem Jahr in die Tierheime strömen und natürlich wissen wir auch, wieviele im Land selbst vermittelt werden, ins Ausland oder in die Tötung gehen.

Nach Corona gab es in Deutschland enorme Zuwächse an Hunden, alleine 2020 sind ca. 600.000 Hunde und 1.000.000 Katzen zusätzlich angeschafft worden. Diese Tiere stammten zum großen Teil von Züchtern und Vermehrern. Sie werden natürlich nicht alle bei ihren Besitzern bleiben und viele werden in deutschen Tierheimen auf eine neue Familie hoffen müssen, die sich dann vielleicht besser vorher überlegen wird, wie das Leben mit einem Tier ablaufen soll.

In den vergangenen 15 Jahren ist die Anzahl der in Deutschland angemeldeten Hunde von 6,5 auf über 10 Millionen angestiegen. Die Futtermittelhersteller freut es, sie haben wahnsinnige Zuwächse, für uns ist es eine doppelte Katastrophe. Wir können unsere Hunde nicht mehr vermitteln, der 'Markt' ist überfüllt, das bedeutet, man bekommt an jeder Ecke einen Hund, oft sogar geschenkt oder für wenig Geld. Futterhersteller haben die Preise angehoben und geben weniger Futter an die Tierheime ab. Wer Futter zukaufen muss, hat mit den Preiserhöhungen zu kämpfen und wer dazu nicht einmal Hunde vermittelt, hat keine Einnahmen, um die Hunde zu ernähren, die nicht vermittelt werden können.

Ein schlimmer Kreislauf, der sich natürlich auch in Spanien zeigt. Die Hunde, die vor Corona vermittelt wurden, hatten noch Glück, nach Corona sitzen die Tierheime in Spanien jetzt noch voller als sonst. Was mit den Hunden passiert, die normalerweise ins Ausland vermittelt worden wären, kann man sich denken. Die Perreras sind nämlich ebenfalls voll und wer dort wartet, wartet nicht mehr auf eine Familie, sondern auf den Tod.

ir versuchen mit allen Mitteln, Futter für die Hunde der Protectoras zu besorgen. Wir haben zu viele Tiere und vermitteln zu wenige. Das Ergebnis sind zu hohe Kosten, die irgendwo eingespart werden müssen. Futter zu haben, bedeutet tatsächlich Leben zu retten. Bitte denkt immer daran, dass jedes Kilo zählt. Wir haben einige Mitglieder und wenn jeder im Jahr nur einen Sack Futter (40 €) spenden würde, dann hätten wir einige Paletten Futter mehr, die in Spanien die Tiere am Leben halten könnten. Bitte vergesst die armen Nasen in Spanien nicht und lasst uns auch im Sommer nicht hängen. Die Tiere haben immer Hunger, nicht nur an Weihnachten!

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20.04.2024

Zu meinem Post vom 18.04.24 gibt es einen Nachtrag. Am 19.04.24 wurde der Impfpass bei der Katzenhalterin vorbeigebracht. Jetzt ist er vom Tierarzt unterschrieben! Eine weitere Nachfrage im Tierheim und beim Tierarzt ergab, dass die Katze seit 04.04.24 im Tierheim war, also keine 3 Wochen, sondern nur 11 Tage. Damit wird es immer obskurer. Wie in dieser kurzen Zeit so hohe Kosten anfallen konnten, das wird das Tierheim erklären müssen. Die RCP-T Impfung wurde am 10.04.24 gemacht, die Katze war nachweislich schon am 15.04.24 in der Vermittlung. Ob ein Test auf FIV und FeLV Ag gemacht wurde, bevor das Kätzchen geimpft worden ist, wurde mit "Ja, es wurde ein Schnelltest gemacht", beantwortet. Damit war dann die Quarantäne wohl unnötig? Wir sind über so viel Blauäugigkeit sehr verwundert. Nun denn, damit werden sich die Tierärztekammer und das Veterinäramt beschäftigen müssen. Für uns ist es jedenfalls sehr erstaunlich, dass so ein Tierheim eine Sachkunde hat und man uns belehren will...

Das kalte Wetter bremst uns richtig aus. Mein Gewächshaus muss wieder beheizt werden und die Tomatenpflanzen wollen bei diesem Sonnenmangel auch nicht mehr weiterwachsen. Trotzdem werden wir, wie in jedem Jahr, mehr als genug seltene Tomatenpflänzchen haben und ganz sicher wieder jede Menge, vielleicht auch gegen eine kleine Spende für den Tierschutz, hergeben. Also, wer Interesse an augefallenen alten Sorten hat, einfach mal nachfragen. Wir haben bestimmt weit über 30 verschiedene Tomatensorten.

Unsere Hunde sind von dem Regen auch nicht gerade begeistert. Mickey würde gerne wieder mit mir Fahrradfahren, aber ich habe bei diesem Wetter auch einfach keine Lust und so bleibt für alle nur unsere Hundewiese oder kurze Spaziergänge. Gulliver ist jetzt schon 14 Jahre alt und kann wegen seinem lahmen Beinchen nicht mehr gut laufen, Pheusy hat ganz schlimme Gleichgewichtsstörungen und soll nicht viel laufen, Sira wird taub und darf deshalb nicht mehr frei laufen (jetzt ginge es wegen der Brut- und Setzzeit sowieso nicht) Angelo bekommt man an der Leine einfach nicht müde und so flitzt er zur Zeit lieber über unser eingezäuntes Gelände. Auf 5500 qm gibt es immer etwas Neues zu entdecken und wenn er dann nach 2 Stunden wieder daheim ist, ist er wenigstens mal richtig geschafft und schläft.

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Ich finde es schade, dass es zur Zeit so kalt ist, wir hatten so tolle Sonnentage und dachten, die kalte Zeit läge hinter uns und beinahe hätte ich schon meine großen Zimmerpflanzen auf dem Balkon gestellt. Das wäre schief gegangen.

Im Augenblick zähle ich die Tage bis zu meinem Urlaub. In diesem Jahr geht es wieder nach Schottland und ich hoffe, dass das Wetter bis dahin sonniger und wärmer ist! Auf diesen Urlaub habe ich mich lange gefreut und die Auszeit wird mir gut tun. Endlich wieder Männer in Röcken - Uwe lässt sich davon nicht begeistern... Ich habe es wirklich versucht! :)

 

18.04.2024

Wir kennen uns mit Vermittlungen, Abgabetieren, Fundtieren, Rücknahmen und den dazugehörigen Gesetzen und Verordnungen eigentlich recht gut aus. Die gesetzlichen Vorgaben muss man als Tierheim oder Tierhilfe einfach beherrschen, das sind Grundlagen, die man täglich braucht und die nachvollziehbar und erklärbar sein müssen. Scheinbar gibt es aber auch ein Tierheim, das alles etwas anders handhabt als wir das kennen und auch als es der Gesetzgeber vorsieht.

Jeder, der im Tierschutz arbeitet, kennt es, dass eine Katze zum Abgabetier wird, die letztendlich doch einen anderen Besitzer hat. Katzen streunen oft von einem zum anderen. Samtpfoten, die Freigänger sind, suchen sich ihr Zuhause selbst aus und wenn man Glück hat, kann man sie in der Nähe beobachten, vielleicht sogar eine Vereinbarung mit dem neuen Dosenöffner treffen, den Impfpass für Notfälle nachreichen und darum bitten, dass man selbst als Eigentümer wahrgenommen wird.

So ist es auch einer Dame ergangen, die 2009 ein Kätzchen mitbrachte, dass sich in ihrer ruhigen Straße irgendwann einen anderen Dosenöffner suchte. Die Menschen kannten sich gut und man vereinbarte, dass das Tierchen gerne dort betüttelt werden darf, man aber natürlich noch Eigentümer des Tieres bleibt. Nun war die neue Katzenmutter schwer erkrankt und ist letztendlich verstorben. Die jetzige Dame des Hauses mag die Katze nicht und so informiert man die Eigentümer, dass das Tier nicht mehr erwünscht ist. Die Eigentümerin sagt ok, dann hört auf, die Katze ins Haus zu lassen und füttert sie nicht mehr, dann kommt sie sicher wieder zu mir zurück. Eigentlich alles ganz einfach, denn man wohnt in der gleichen Straße. Das scheint aber dem  Mann der verstorbenen ehemaligen Katzenliebhaberin kein gangbarer Weg zu sein.

Er schnappt sich die Katze, bringt sie kurzerhand ins Tierheim und füllt den Impfpass sogar auf seinen Namen aus. Die Katze ist tätowiert und grundimmunisiert, sie wird im Tierheim aufgenommen und es werden dafür 260 € (!) veranschlagt, die der Mann auch bezahlt. Aus der 15 Jahre alten Katze wird ein Abgabetier, das auch sofort auf der Seite des Tierheims inseriert wird.

Nach ca. zwei bis drei Wochen bemerkt die Eigentümerin, dass die Katze nicht mehr da ist. Sie fragt nach und bekommt gesagt, dass man sie ins Tierheim gebracht habe. Der Schreck ist groß und so versucht die Eigentümerin sofort, die Katze aus dem Tierheim wieder zurückzubekommen. Sie hat nie einen Vertrag über die Abgabe des Tieres unterschrieben und die Katze auch nicht verschenkt und hat auch ihren Eigentumsanspruch gegenüber dem Herrn, der das Tier nun im TH abgegeben hat, angemeldet. Das wird dem Tierheim nun alles erklärt, doch das Tierheim weigert sich, die Katze wieder herauszugeben. Man beharrt darauf, das das Tier wegen Allergie abgegeben worden wäre und damit sei die Sache erledigt.

Natürlich war sie das nicht, denn die Eigentümerin brachte nun den Herrn dazu zuzugeben, dass er wohl nicht so ganz die Wahrheit gesagt hatte. Er musste eingestehen, dass das Tier ihm gar nicht gehörte und bestätigte damit die Angaben der Eigentümerin. Spätestens jetzt ist das Tierheim über die rechtlichen Verhältnisse vollkommen im Klaren und muss das Tier umgehend zurückgeben. Kosten entstehen der Eigentümerin natürlich nicht. Was allerdings passiert, ist, dass das Tierheim nun 150 € Pensionskosten verlangt, die die Eigentümerin weder bezahlen will noch muss. Man beharrt auf dem Geld und gibt die Katze an die Eigentümerin nicht heraus. Hier haben wir nun eine Fundunterschlagung nach § 246 StGB, dazu kommt noch eine Nötigung, also § 240 StGB, da man ja die Herausgabe des Tieres an eine unrechtmäßige Bezahlung knüpft.

Die Eigentümerin fragt also um des lieben Friedens willen (nicht, weil sie die Forderung akzeptiert) bei dem Herrn nach, der die Katze unrechtmäßig abgegeben hat und dieser erklärt sich bereit, die 150 € zu übernehmen. Spätestens jetzt sollte das Tierheim ganz schnell die Katze herausrücken und hoffen, dass man keine Anzeige gegen das Tierheim erstattet. Aber nein, jetzt bekommt die rechtmäßige Eigentümerin des Tieres gesagt, dass sie zuerst kontrolliert werden muss, weil sie ja mehrere kleine Hunde habe und die Katze diese vielleicht nicht mögen könnte.

Natürlich ist so etwas eine absolut unzulässige Forderung, denn wer das Eigentum nachgewiesen hat, kann sein Tier mitnehmen, völlig egal ob er Hunde, Pferde oder Wildschweine hält. So ein Verhalten ist nicht nur eines Tierheims unwürdig, sondern ebenfalls eine Nötigung.

Die Geschichte geht aber noch weiter, denn nachdem die Eigentümerin nun mit dem Anwalt droht, wird ihr gesagt, dass ihr Verhalten nun zur Folge hat, dass sie die Katze gar nicht mehr bekommt. Hier haben wir nun einen angedrohten Diebstahl!

Es wird aber noch bunter. Jetzt hat die Eigentümerin die Nase voll und sagt "Ok, dann her mit den 150 €, die der Nachbar bezahlt hatte, hier ist es mir nun zu bunt, wir sehen uns vor Gericht wieder." Sie will gehen und hört nun, dass man vielleicht doch nochmal nachfragen will... Also wartet sie auf die nächste Dummheit und sie kommt prompt. Denn jetzt verlangt man, dass sie einen Abgabevertrag unterschreiben soll. Man versucht, es ihr mit allen Mitteln schmackhaft zu machen, säuselt, droht und wedelt mit einem Vertrag, der ihr Eigentum ad absurdum führen würde. Natürlich unterschreibt sie nicht und ist sprachlos über so viel Unverschämtheit.

Letztendlich gibt sich das Tierheim geschlagen. Es hat 410 € kassiert und hat zu guter Letzt die Katze drei Wochen aufbewahrt, gechipt und geimpft. Mit diesen Kosten hat die Eigentümerin natürlich nichts zu tun, sie wären auch sowieso viel zu hoch. Das Geld hat der abgebende Herr bezahlt, ich denke, er wird es zum großen Teil zurückfordern können. Trotzdem ist selbst zum guten Schluss dem Tierheim noch etwas eingefallen, mit dem man die Eigentümerin ärgern könnte. Man kann das eingenommene Geld nicht verbuchen, das geht einfach trotz tollem modernem Computer nicht und so überlegt man erst, ob man vielleicht aus den 150 € eine Spende macht..., kommt dann aber glücklicherweise zu dem Schluss, dass der Computer doch das passende Formular hergibt - sonst hätten wir hier auch noch eine weitere Straftat auf dem Konto des Tierheims gehabt...

Also bleibt nur noch festzustellen, dass die Impf-Eintrag im Impfpass gar nicht unterschrieben ist. Mit recht fragt sich die Eigentümerin nun, wer denn da eigentlich ihre Katze geimpft hat? Ein Impfpass muss sofort von dem impfenden Tierarzt unterschrieben werden. Ansonsten hätten wir hier einen Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz § 22 IfSG...

Nun denn, ich hab nun einige Tage gewartet, in der Hoffnung, dass der jetzt nachgetragene Impfpass endlich in der Post ist. Die Eigentümerin der Katze befürchtete nämlich, dass sie den Impfpass sonst nie wiedersehen würde. Nach dem, was sie erlebt hat, kann ich das nachvollziehen. Deshalb hat sie heute auch nochmal nachgefragt, denn ihre Katze ist nach dem Aufenthalt im Tierheim nämlich krank und sie braucht den Impfpass dringend. Die Katze niest und schnupft und man kann nur hoffen, das sie keinen Katzenschnupfen hat. Man hat nämlich ein vor vielen Jahren lediglich grundimmunisiertes Tier nicht in die Quarantäne gesetzt, sondern sofort mit anderen Katzen vergesellschaftet.

Nun ist die Katze krank. Sollte es ein Katzenschnupfen sein, hätte sie einen Virus, der auch andere Katzen der Familie angesteckt haben könnte. So etwas erwartet man in einem Tierheim eigentlich nicht. Hier sollte Fachpersonal dafür sorgen, dass gesunde Tiere sich nicht infizieren und ggf. von kranken angesteckt werden.

Die Katzenbesitzerin erfuhr heute auf Nachfrage nach dem Impfpass, auf den sie schon den vierten Tag wartet, jedenfalls sehr interessante Dinge. Man teilte ihr mit, dass die Impfung nicht vom Tierarzt gemacht wurde, denn man habe da jemanden, der das machen würde... Der Tierarzt unterschreibt dann, wenn er vorbeikommt. Dass so etwa nicht rechtens ist, steht ganz deutlich im Infektionsschutzgesetz. "Die zur Durchführung von Schutzimpfungen berechtigte Person, hat jede Schutzimpfung unverzüglich in einen Impfausweis oder, falls der Impfausweis nicht vorgelegt wird, in einer Impfbescheinigung zu dokumentieren." Gut, das die Katzenbesitzerin von uns Hunde übernommen hat und natürlich auf unsere Erfahrung und Hilfe bauen kann.

Ich bin jetzt mal gespannt, ob wieder ein böser Kommentar dieses Tierheims bei uns erscheint oder ob man sich jetzt vielleicht nicht doch schamhaft zur Seite dreht und sich entschuldigt. Immerhin geht es hier nicht mehr um Kleinigkeiten. Impfungen von jemandem machen zu lassen, der kein Tierarzt ist, wäre nur möglich, wenn der Tierarzt die Person unterwiesen hat und anwesend ist. Man muss sich nur mal vorstellen, dass eine Impfung durchaus zu einem lebensgefährlichen Schock führen kann und das Tier dann ohne kompetente Hilfe wahrscheinlich versterben würde. Deshalb ist so etwas keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen und kann den Tierarzt die Zulassung kosten.

Und das zu viel abkassierte Geld sollte man vielleicht auch wieder zurückzahlen. Eine Schulung der Mitarbeiter wäre sinnvoll und der Tierarzt sollte sich mal überlegen, wie er zukünftig verfahren will. Wir werden diesen gesamten Vorgang natürlich melden.

Für die Menschen, die den Brandbrief, den dieses Tierheim unterschrieben hat, kennen, sei mal kurz nachgerechnet. Die Einnahmen für diese Katze lagen zuerst bei 260 €, dazu wäre natürlich noch die Abgabegebühr bei Vermittlung des Tieres gekommen. Abziehen darf man die Impfung und den Chip. Ich finde da bleibt einiges übrig. Bei unseren Vermittlungen bleiben oft nicht einmal 5 € übrig und wir müssen alle Gelder mühsam erwirtschaften oder aus Mitgliedsbeiträgen bezahlen.

Dazu spenden wir grundsätzlich an andere Vereine, z. B. Rüsselheim oder auch an die Schweinefreunde usw., wir schicken Unmengen an Futter und andere nützliche Dinge per Spedition nach Spanien usw. Wir bekommen übrigens keine Zuschüsse vom Land oder den Gemeinden, haben auch kein Auto gesponsert bekommen... Wir machen dafür aber Feste, nehmen an Märkten teil, haben einen Shop usw. Einen Brandbrief haben wir noch nie unterschrieben und trotzdem fahren wir für jeden Vogel meilenweit durch die Gegend. Natürlich ist es bei uns auch manchmal eng, aber deshalb haben wir noch nie Hilfe verweigert. In 40 Jahren Tierschutz haben wir noch nie 260 € für die Übernahme einer alten Katze verlangt, wir finden so etwas mehr als unschön.

Die meisten Menschen würden so einen Preis sowieso nicht bezahlen und die Katze lieber sich selbst überlassen. Ich bezweifle, dass so ein Übernahmepreis dem Tierschutz dienlich ist.

Auch deshalb muss man die zuständigen Behörden über diesen Vorgang informieren. Von einem Tierheim hätte ich so etwas nicht erwartet, tatsächlich deckt es sich aber mit den Geschichten, die wir immer wieder berichtet bekommen.

 

17.04.2024

Heute war es dann so weit - die drei Paletten voll mit Futter und Spenden unserer Mitglieder sind abgeholt worden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die das möglich gemacht haben!

Ich habe mit Maria in Spanien geschrieben und sie freut sich natürlich riesig über alles, was wir ihr schicken. Das Tierheim ist wahnsinnig voll und obwohl wir erst Futter von VETO bekommen haben, sieht man dort die Lagerbestände schon wieder zusammenschrumpfen. Es ist immer das gleiche Phänomen. Wenn viel da ist, wird viel verteilt. Alle sollen etwas davon haben und so viele Tiere wie möglich sollen überleben. Erst wenn die Lagerbestände massiv geschrumpft sind, denkt man daran, dass auch die Protetora Villena einiges an Futter benötigt. Es ist wirklich toll zu sehen, wie man mit anderen Tierheimen, die nichts haben, umgeht, es ist aber auch erschreckend zu sehen, wie groß die Not in der Region ist. Wir versuchen natürlich immer, das Lager im Auge zu behalten, aber leider gibt es einfach nicht genügend große Futterhersteller, die bereit sind Tierheime zu versorgen. Wir sind grundsätzlich auf eure Hilfe angewiesen. Bitte denkt immer mal wieder an die Tiere, die es nicht so gut getroffen haben wie eure Schätzchen. Wir freuen uns über jede Hilfe!

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15.04.2024

Der heutige Sturm hat viele Vögel das Leben gekostet. Wir sind nach Saulheim gerufen worden, weil dort die Straße am Netto voll mit aus dem Nest gefallenen Jungtieren war. Ein Vögelchen hat das Drama überlebt und ist von einem mitleidigen Mann aufgenommen worden. Ich hoffe, dass das Kerlchen gut über die Nacht kommt und morgen im Tierheim Mainz einen Platz findet. Wir sind bis 22:30 Uhr durch die Gegend gefahren, haben aber nur tote Jungvögel gefunden. Der Sturm hat sie aus den in den hohen Bäumen verankerten Nestern gefegt. Sie sind tief gefallen und hatten noch nicht genug Federn, um sich abzufangen. Wer nicht sofort tot war, wurde bei 5 °C schnell unterkühlt und war ohne Hilfe schnell gestorben. Die armen Kräheneltern haben wie verrückt geschrien, doch sie konnten ihre Kinder nicht wieder zum Leben erwecken. Wie manche Menschen so etwas gut finden können und auch noch mit dem Auto über die Jungtiere fahren müssen, verstehen wir nicht. Auch das blöde Grinsen und die dummen Bemerkungen über "das ist halt Natur" oder "es gibt sowieso zuviel Krähen" widern uns an.

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14.04.2024

Das Wochenende war wirklich anstrengend. Wir bekamen von der Polizei einen Anruf, dass in der Gemarkung Wörrstadt ein Bussard verletzt in den Wingerten sitzen würde. Die Finderin wäre vor Ort. Da wir schon aus Erfahrung wissen, dass kein Tierheim an so etwas interessiert ist und niemand dem armen Vogel helfen wird, ist Uwe also losgefahren ihn abzuholen. Leider war bei seiner Ankunft der Greif plötzlich verschwunden. Da er nicht weggeflogen sein konnte, war also Suchen angesagt. Uwe und die nette Finderin wollten schon aufgeben, als der Bussard plötzlich hundert Meter weiter auf dem Weg saß. Das Einfangen war nicht einfach und so machte auch ich mich auf den Weg und fuhr mit unserem Wagen in Richtung Wörrstadt. Kurz vor meiner Ankunft hatte Uwe den Vogel gefangen und wir beide fuhren wieder gen Armsheim.

Bei genauer Untersuchung des Tieres stellten wir fest, dass der rechte Flügel beschädigt war. Der Knochen des Schultergelenks war unversehrt, aber die Schwinge war in der Mitte abgeknickt. So etwas kann wieder verheilen, allerdings benötigten wir jetzt keinen Tierarzt zum Einschläfern, sondern jemanden mit Greifvogelerfahrung. Damit waren die Notdienste raus, wir versuchten also eine Auffangstation zu erreichen. Davon gibt es wenige, aber eigentlich ist ja nicht die Anzahl wichtig, sondern die Erreichbarkeit. Wir haben über vier Stunden herumtelefoniert, um dann gegen Abend endlich einen Nachricht vom NABU zu bekommen. Es war niemand erreichbar, aber am Sonntag Abend könne man den Vogel ggf. nach Bad Dürkheim bringen. Wir haben alles versucht, sogar Falkner angerufen, die sicherlich tiefgekühlte Mäuse gehabt hätten, um das Tier wenigstens mal zu füttern. Wir wussten von der Finderin ja, dass der Bussard mindestens 3 Tage ohne Futter und Flüssigkeit war. Eine Falknerin hatte ich sogar am Telefon, sie arbeitet bei einem Tierarzt, der auf Vögel spezialisiert ist. Aber auch sie konnte den Vogel nicht aufnehmen, weil ihre Station überfüllt sei, auch die Mitnahme des Vogels am Montag zu ihrer Arbeitsstelle schien unmöglich - das Auto sei schon voll. Nun denn, wir suchten also weiter und entschieden dann, den Vogel in die Kleintierklinik Frankenthal zu fahren. Dort traf Uwe dann auf wirklich nette Mitarbeiter, die sich sofort um den Mäusebussard kümmerten und auch ein Röntgenbild seiner Schwinge anfertigten. Mit etwas Glück wird der Greif wieder in die Natur entlassen werden können. Uwe hat ihn am Sonntag gegen 20 Uhr nach Bad Dürkheim zum NABU gebracht und dort wird er jetzt aufgepäppelt und versorgt.

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Es ist wirklich schade, dass die Auffangstationen am Wochenende fast nicht zu erreichen sind. Wir wissen ja, dass natürlich jeder auch mal einen freien Tag haben möchte, aber man kann nicht mit einer verantwortlichen Person eine ganze Station abdecken, das geht einfach nicht. Maik, der beim NABU als Falkner die Station in Bad Dürkheim leitet, hat manchmal auch einen freien Tag und dann ist niemand im Umkreis von 100 km mehr erreichbar. So etwas ist unmöglich und nicht tragbar. Wir können nicht verstehen, dass nicht wenigstens noch ein Mitarbeiter angestellt wird. Der NABU bekommt doch sicher genug Spenden, um seine Greifvogelstation wenigstens mit einem Vollzeitmitarbeiter oder zwei Fachkräften mit Halbtagsstellen besetzen zu können.

Gleiches gilt übrigens für alle Wildparks und Aufnahmestationen für Wildtiere, Greifvögel, Eulen usw. Am Wochenende ist eigentlich niemand erreichbar und für eine Privatperson, die sich normalerweise ans Tierheim wendet und dort natürlich abgewiesen wird, ist spätestens an dieser Stelle Schluss. Niemand versucht über Stunden eine Stelle für einen Bussard zu finden und ganz bestimmt fährt auch niemand das Tier erst nach Frankenthal in die Klinik und dann später noch nach Bad Dürkheim in die Station des NABU. Alleine mit dem Einfangen ist sowieso schon fast jeder überfordert, weil er weder die passenden Gerätschaften, meistens nicht einmal die Handschuhe dafür hat. Die Polizei freut sich dann immer, die Anrufer an uns weiterleiten zu können. Die Tierhilfe Phönix ist 24/7 dienstbereit und nimmt alles auf, so denkt man sich das dann. Lange können wir das allerdings auch nicht mehr machen, uns fehlen dafür die finanziellen Mittel, unser Auto kostet Sprit, Steuer, Versicherung und da es schon 20 Jahre alt ist, fallen auch immer mal Reparaturen an. Wenn wir keine neuen Mitglieder bekommen oder vielleicht auch mal eine Spende, wird das zukünftig nicht mehr so gehen. Bisher haben wir den Wagen privat bezahlt, die Reparaturen usw. natürlich auch. Der Tierschutz frisst seine Kinder, so sagt man - auch vor uns wird er nicht Halt machen...

Bevor ich es vergesse, der Bussard ist natürlich ordnungsgemäß bei der Unteren Naturschutzbehörde in Alzey angemeldet worden, auch dass er jetzt beim NABU in Bad Dürkheim ist. Nur falls jemand auf die Idee kommen könnte, wir hätten uns ein Tier unrechtmäßig angeeignet... :) Natürlich ist er auch in unserem Eingangsbuch vermerkt.

 

13.04.2024

Wir durften gestern nochmal Spenden beim Fressnapf in Rüsselsheim abholen, ganz lieben Dank dafür an die Mitarbeiter und die Marktleitung, die immer an unsere armen spanischen Tiere denken!

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Mit dem Futter, das wir von der Karin von Grumme-Douglas Stiftung bekommen haben, sind nun wieder drei Paletten fertig gepackt und können in den nächsten Tagen auf die Reise nach Spanien gehen. Manchmal kommt aber auch etwas aus Spanien nach Deutschland :) und so erwarten wir eine weitere Galga aus der Protectora Villena. Wir freuen uns riesig, dass wir eine weitere Windhündin vermitteln können. Clarina ist eine wunderschöne gelbe Galga, die der braven Lana (die vor einigen Wochen nach Deutschland kam) und der älteren Tara von Annette und Peter zukünftig Gesellschaft leisten wird. Sie wurde negativ auf Mittelmeerkrankheiten getestet, ist schon geimpft und wird in der nächsten Woche kastriert. Wenn die Abnahme durch den Amtsveterinär problemlos vonstatten geht, steht auch schon der Reisetermin fest. Wir freuen uns sehr, eine weitere arme Seele in ein wunderschönes neues Zuhause zu schicken.

Leider haben unsere beiden Vermittlungshunde Harry und Leo im Augenblick gar kein Glück, es gibt keine Anfragen für sie und das, obwohl beide ganz großartige Hunde sind. Gut Ding will Weile haben, sagt man, trotzdem wäre es toll, wenn wenigstens Harry endlich ein Plätzchen finden würde. Er gewöhnt sich immer mehr an die Pflegestelle und natürlich macht es das nicht einfacher, ihn nochmal umzusetzen.

Das herrliche Wetter lädt regelrecht zu Aktivitäten im Freien ein und so bin ich heute mit Mickey wieder unterwegs gewesen. Wir sind beide nicht mehr die Jüngsten und nach meiner letzten OP kann ich leider noch nicht so, wie ich will. Ich versuche es also ganz gemächlich anzugehen und das scheint auch in Mickeys Sinn zu sein. Wir waren heute in Wallertheim an der Fischtreppe, dort ist es wirklich sehr schön und ganz ruhig. Wir haben uns ausgeruht und sind dann weiter zur Wingertsschaukel gefahren. Der Ausblick ist herrlich, das Wetter war großartig und da ich gegen Mittag unterwegs war, waren wir ganz alleine. Ich habe mich nach meinen Krankenhausaufenthalten so sehr auf den Frühling gefreut, jetzt ist es endlich so weit und eins habe ich mir fest vorgenommen: In diesem Jahr lass ich die Seele baumeln!

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12.04.2024

Bestimmt erinnert ihr euch noch, dass wir letztes Wochenende einen kleinen Spitz zu Gast hatten, der in Flonheim ausgebüchst und bei uns abgegeben worden war. Wir haben wie immer alle Stellen informiert und natürlich auch bei der Polizei und bei TASSO nachgefragt. Da sein Chip nicht registriert war, blieb der Kleine das ganze Wochenende bei uns und obwohl wir auf unseren Facebook-Post sogar eine Reaktion hatten und wussten, dass er wohl in die Bahnhofstraße in Flonheim gehörte, konnten wir den Besitzer erst am Montag morgen anhand der Steuermarke finden und den süßen Spitz wieder zurückgeben.

Nun hat mich ein sehr fleißiger Herr der VG Alzey-Land angeschrieben und mir mitgeteilt, dass ich mich ggf. einer Fundunterschlagung schuldig gemacht hätte. Dass es albern ist, anhand einer Fundanzeige beim Steueramt (der gleichen Behörde) mit anschließender Rückvermittlung des Tieres so etwas auch nur annähernd in Betracht zu ziehen, kann man sich eigentlich denken. Für diesen Quatsch seitenweise Schriftverkehr zu führen, ist meiner Meinung nach verschwendetes Steuergeld.

Man bemängelt, dass wir am Wochenende keine Email ans Fundbüro geschickt (weil da ja auch die Mitarbeiter am Wochenende arbeiten...), sondern am Montag in der Früh beim der Abteilung Steuern und Abgaben nach der Hundemarke gefragt haben. Dort konnte man direkt den Besitzer des Hundchens ermitteln. Der Herr hatte den Hund noch nicht bei TASSO registriert und auch das Tierheim und die Polizei waren von ihm nicht informiert worden.

Für eine Fundunterschlagung muss man den Willen haben die Sache nicht mehr zurückzugeben. Wir haben uns direkt gekümmert und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das Tierchen seinem Besitzer wieder zurückzugeben. Wir haben Sach- und Fachkunde und können ein Hundchen aufbewahren und es ist auch nicht so, dass ein gefundener Hund zwingend ins Tierheim muss. Wenn der Finder alles tut, um den Besitzer ausfindig zu machen und die Polizei, Tierheim usw. informiert, dann kann das Tier auch beim Finder bleiben. Wir haben alles getan und haben zudem noch die Sachkunde, um das Tier gut versorgen zu können - wir sind nämlich eine Tierhilfe.

Wer aber schon einmal versucht hat, am Wochenende ein Tier im Tierheim abzugeben oder Hilfe von dort zu bekommen, der weiß, wieso selbst die Polizei seit Jahren lieber uns kontaktiert. Wir fahren nachts raus, fangen Vögel ein, fahren Tiere zum Tierarzt, helfen bei Geburten usw. und das alles kostenlos!

Dass man uns nun einen solchen Brief schickt, finde ich, gelinde gesagt, erstaunlich.

Nur, um das nochmal ganz klar zu sagen: Bei dem von dem Herrn erwähnte § 246 StGB geht es um rechtswidrige Zueignung und nicht um die Aufnahme eines Tieres in einer Einrichtung mit Fach- und Sachkunde. Seit über 30 Jahren sind wir in Armsheim Tag und Nacht Anlaufstelle für verletzte und entlaufene Haus- und Wildtiere. Wir führen ein Eingangsbuch, in dem jedes Tier aufgelistet ist. Wir behalten die Tiere nicht, sondern bemühen uns, sie gesund in die Natur zu entlassen oder dem Eigentümer zurückzugeben.

Nichts daran ist strafrechtlich relevant. Uns nun zu unterstellen, dass nach dem Dafürhalten des Herrn der Behörde, der Verdacht naheliegt, dass wir uns mit der Unterschlagung einer Fundsache strafbar gemacht haben könnten, ist meiner Meinung nach absurd. Das habe ich natürlich auch sofort schriftlich mitgeteilt.

Die Antwort auf mein Schreiben liegt mittlerweile auch vor und nun wird erklärt, dass wir es zwar gut gemeint hätten, aber "gut gemeint" sei eben nicht "gut gemacht". Der einzig richtige Weg sei gewesen, wenn wir die Ordnungsbehörden spätestens am Montag über den Fund informiert hätten, weiter schreibt der Herr "...da sie sogar über die Nummer der Hundemarke verfügten, hätten wir über unser Steueramt den Halter ausfindig gemacht und diesen entsprechend informiert." Tja, nun frage ich mich wirklich, was ich so Schreckliches getan habe. Uwe hat am Montag um 8 Uhr beim Steueramt angerufen und die netten Damen haben den Halter ausfindig gemacht, der sich dann bei uns gemeldet hat. Wo ist der Fehler? Ich hätte am Wochenende das Fundbüro per Email informieren können, dann hätte man am Montag um 7 Uhr schon reagiert, das schreibt der Herr der VG Alzey-Land... Ach so, Fundunterschlagung wegen Meldung des Fundes erst um 8 Uhr statt um 7 Uhr? Ein Blick auf die Öffnungszeiten der VG verrät ganz schnell, dass das Fundamt sogar erst um 8 Uhr öffnet... Was bleibt also übrig von dem ganzen vermeintlichen Anschuldigungen? Nichts.

Ich möchte den Herrn eigentlich nur mal selbst bitten, am Wochenende jemandem vom Tierheim zu erreichen. Viele Bürger haben das schon vor langer Zeit aufgegeben und rufen uns an, ebenso die Polizei... Komisch, oder?

Besonders schön finde ich im - so hoffe ich jedenfalls - letzten Brief des beflissenen Herrn der VG Alzey-Land folgenden Absatz: "Scheinbar sind Sie der irrigen Auffassung, ich wäre der Meinung, Sie hätten sich durch Ihr Tun im aktuellen Fall strafbar gemacht. Dem ist nicht so. Wenn Sie mein Schreiben vom 08.04.24 aufmerksam gelesen hätten, stellte ich die Vermutung auf, dass der Verdacht einer Straftat vorliegen könnte. Dies ist, jedenfalls nach meiner Denkweise, ein himmelweiter Unterschied."

Jetzt stelle ich mir wirklich die Frage - Was wollte der Mann eigentlich von uns?

 

11.04.2024

Heute mal wieder ein Thema, bei dem es sich um Parasiten dreht. Bestimmt habt ihr schon vom Fuchsbandwurm gehört und seid gewarnt worden, im Wald keine Beeren in Bodennähe zu pflücken. Der Grund ist der Kleine Fuchsbandwurm (Echinococcus multiocularis). Dieser kommt ausschließlich in der nördlichen Hemisphäre vor, die Hauptgebiete in Europa sind Österreich, Schweiz, Zentral- und Ostfrankreich und Süddeutschland. Dagegen ist der kleine Hundebandwurm (Echinococcus sensu lato) weltweit verbreitet, von ihm gibt es fünf verschiedene Typen, die in Genotypen unterteilt werden.

Hunde stellen leider ein Infektionsrisiko für uns Menschen dar. Sie sind Endwirte von E. multiocularis und E. granulosus s.l.

Die Echinokokken haben einen Entwicklungszyklus mit einem erforderlichen Wirtswechsel. Die geschlechtsreifen adulten Bandwürmer parasitieren im Dünndarm von Fleischfressern, sie sind wenige Millimeter lang und bestehen aus Kopf (Solex) und 2 - 6 Gliedern (Proglottiden). Die eihaltigen Glieder lösen sich ab und zerfallen oft schon im Darm und entlassen dabei die infektiösen Eier in den Kot. Die Eier enthalten sogenannte Onkosphären (1. Larvenstadium) die vom Zwischenwirt oft oral aufgenommen werden. Im Zwischenwirt wandern die geschlüpften Onkosphären durch die Darmwand in die Organe (z.B. Leber) und entwickeln sich dort zum 2. Larvenstadium (Metacestode), sie haben dann die Form einer Zyste. Sobald die Metacestode ihre Kopfanlagen (Protoscolices) entwickelt hat, ist sie fruchtbar. Wenn nun der Endwirt ein infiziertes Organ aufnimmt, stülpt sich im Dünndarm des Wirtes der Kopf des Parasiten heraus und heftet sich an die Darmwand an. Daraus entwickelt sich der erwachsene Bandwurm. Oft merkt der Endwirt davon recht wenig, allerdings stellt der Endwirt für uns Menschen ein erhebliches Risiko dar. Sollte also euer Haustier positiv getestet sein, muss es umgehend behandelt werden. Die Einhaltung stikter Hygienemaßnahmen ist erforderlich.

Natürlich kann ein Mensch auch zum Fehlwirt für Metacestoden des E. granulosus sensu lato werden. Die oral aufgenommenen Echinokokkus-Eier sind hochgradig krankheitsauslösend. Im Fehlwirt bildet sich eine Zyste, die mehrere Dezimeter erreichen kann, es entwickeln sich Brutkapseln, in denen sich Protoscolices bilden. Probleme entstehen durch den Druck auf umliegende Organe.

Eine außerordentlich schlimme Erkrankung ruft der Kleine Fuchsbandwurm im Fehl- oder Zwischenwirt hervor. Die alveoläre Echinokokkose verläuft oft tödlich. Hier bildet die Metacestose keine geschlossene Zyste, sondern wächst infiltrativ mulitvesikuär, tumorähnlich in das umliegende Gewebe ein. Meist betrifft es die Leber, die dann mit Sprossen des Keimepithels das Gewebe durchsetzt. Dann bilden sich dort viele Protoscolies aus. Oft wird die Erkrankung erst nach vielen Jahren entdeckt.

Es gilt also wirklich vorsichtig zu sein und unsere Hunde bei einem Wurmbefall dem Tierarzt vorzustellen. Möglich sind parasitologische Untersuchungen von Kotproben, genauso ist ein Nachweis von Echinokokken-Antikörpern mittels ELISA-Test denkbar oder ein PCR-Nachweis in Faeces, Zystenmaterial oder Gewebe.

Endwirte von E. multiocularis sind Füchse, Marderhunde, Waschbären, Wolf, Hund, Katze. Zwischenwirte sind Kleinsäuger (z.B. Nagetiere). Fehlwirte sind der Mensch, Primaten, Hund, Schweine usw.

Endwirte des E. granulosus s.l. sind Hund, Wolf, Kojote und Katzen. Zwischenwirte sind Schafe, Schweine, Kamele, Pferde usw. Fehlwirte sind Menschen und verschiedene Säugetiere.

Also passt auf euch und eure Tiere gut auf, esst kein rohes oder nicht ausreichend durchgebratens Fleisch und lasst die leckeren Beeren im unteren Bereich lieber hängen. Wenn man sich erst infiziert hat, ist es nicht unbedingt einfach, diese Parasiten wieder loszuwerden. Für unsere eigenen Hunde gilt schon immer, dass regelmäßig entwurmt wird. Da man immer nur die adulten Würmer erwischt, ist es manchmal sogar notwendig, die Wurmkur nach 14 Tagen zu wiederholen. Dazu berät euch aber euer Tierarzt. Hunde die öfter mal eine Maus fangen, sind besonders gefährdet...

 

09.04.2024

Wer unser Tagebuch regelmäßig liest, der hat sicher schon darauf gewartet, wieder eine Nachricht aus der Bruthöhle der Steinkäuze zu erhalten. Mittlerweile sind tatsächlich vier Eier von der tapferen Eule gelegt worden und dass das nicht so ganz einfach ist und schmerzfrei vonstatten geht, davon konnten wir uns live überzeugen. Ob noch weitere Eier dazukommen, werden wir in den nächsten Tagen sehen.

Die Kamera gibt uns einen sehr intimen Einblick in das Leben der Eulen und wie wir beobachten konnten, ist manches für uns grausam und schrecklich anzusehen. Der Spatz, der der Eulendame ins Nest geflattert ist, wurde verspeist und seine Federn zieren jetzt das Nest. Mäuse werden zum Teil genau vor der Kamera gelagert, um dann irgendwann verspeist zu werden. Ich kann nur sagen, dass eine Eule ein fleißiger Mäusejäger ist und jeder, der eine Eule im Garten hat, glücklich sein kann.

Da ich gestern einen Anruf von einem vorsichtigen Gartenbesitzer bekam, sei hier nochmal ganz klar gesagt: Eine Waldohreule ist mit einem Gewicht von ca. 250 g nicht in der Lage, einen Hund zu erbeuten. Bei einem Uhu sieht das vielleicht anders aus. Hunde zählen aber ganz sicher nicht zu den Beutetieren des Uhus und da er nachts jagt, besteht eigentlich auch keine Gefahr. Es gibt allerdings einen Bericht darüber, dass in Solingen ein Uhu einen Hund angegriffen haben soll. Ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall wäre ein Uhu mit einem Gewicht von bis zu knapp 3 kg und einer Größe von 60 - 70 cm wahrscheinlich dazu in der Lage.

Ich selbst habe noch nie einen freilebenden Uhu gesehen und ich glaube, so wird es fast jedem gehen. Uhus sind wirklich superselten und brüten nicht in unseren Gärten. Sollte ein Uhu tagsüber einen Hund attackieren, ist es sicher so, dass er sein Brutrevier verteidigen will. Um es klar zu sagen, Hunde gehören nicht auf den Speiseplan von Eulen! Wer also eine Eule im Garten beherbergt, braucht keine Angst um seinen Hund zu haben. Kaninchen und Meerschweinchen allerdings würde ich im Käfig lassen... 

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08.04.2024

Unser kleiner Fundhund ist wieder daheim. Wir freuen uns, dass das liebe Kerlchen ein gutes Zuhause hat und haben den Besitzer nochmal gebeten, Max bei TASSO registrieren zu lassen.

Wären alle Hunde, die gechipt sind, auch registriert, hätten wir nicht immer wieder die gleichen Probleme. So müssen die Tiere überall gemeldet werden und manchmal erreicht man bei den Behörden leider niemanden, dann können wir erst zu den regulären Bürozeiten erfahren, welchem Hundehalter z.B. die betreffende Hundemarke ausgehändigt wurde.

Über TASSO haben wir innerhalb von wenigen Minuten Kontakt zu den Besitzern und können das Fundtier sofort zurückgeben. Für alle Beteiligten ist das sicher der einfachste Weg. Die Eintragung bei TASSO ist übrigens kostenfrei!

Für Mickey war gestern Friseurtermin. Über die Wintermonate ist unser Bub komplett zugewachsen, er sieht dann völlig anders aus als im Sommer. Jetzt ist die alte Putzwolle runter und Mickey hat einen schönen Sommerschnitt. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Justine Best aus Worms, die mit ihrem Salon in Pfiffligheim (ehem. Hundesalon Sylvia), Landgrafenstr. 12 zukünftig die Hunde der Tierhilfe Phönix in Form bringen wird.

Es war uns wichtig, dass beim Haarschnitt der Hunde die Tasthaare im Gesicht nicht entfernt werden. Immer wieder hatten wir das bei anderen Groomern erbeten und hinterher waren die Haare dann doch komplett ab. Justine kennt die Funktion dieser Haare genau und so gab es endlich mal keine Probleme. Mickey sieht wunderbar aus und ist absolut liebevoll behandelt worden. Wir waren die ganze Zeit bei ihm, konnten zusehen und ihm Sicherheit geben. Für Mickey war der Gang zum Groomer kein stressiges Ereignis, er hat es genossen, dass Justine an ihm herumwerkelte. Wir freuen uns, eine so nette und kompetente Hundefrisörin gefunden zu haben.

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Auch der kleine Yorkie 'Pinsel', den wir vor einigen Jahren vermittelt haben, bekam eine pflegeleichte Sommerfrisur. Er ist jetzt so flauschig wie ein Plüschtier. Wir finden es sinnvoller, den Hunden eine sommertaugliche Frisur zu verpassen als eine für die Rasse angepasste Standardschur. Yorkshire Terrier mit langem Haar sind auf Ausstellungen zu bewundern, die Haarpracht ist allerdings nicht besonders alltagstauglich und so darf Pinsel jetzt auch gerne mal im Dreck herumspringen, ohne hinterher direkt Stunden in der Badewanne und auf dem Frisiertisch zu verbringen. Bei Mickey und Pinsel gilt jetzt: Einmal schütteln und ausbürsten und schon sind sie wieder schick!

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06.04.2024

Wir hatten euch von den kleinen Steinkäuzen berichtet, die sich in einer Nisthöhle eingerichtet und ein Ei gelegt haben. Mittlerweile hat das Gelege 2 Eier, die stolz bebrütet werden. Wir sind wirklich gespannt, ob noch weitere Eier dazukommen werden, denn ein solches Gelege kann auch mal 5 oder sogar 7 Eier haben. Wir halten euch auf dem Laufenden!

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Das warme Wetter holte auch die letzten Couch Potatos ins Freie und so wurden auch die Hundchen oft genug ohne Leine ausgeführt. Wir kennen das schon und haben eigentlich darauf gewartet. Zwei Hunde haben ihre Besitzer verloren und wurden orientierungslos von netten Menschen aufgelesen. Einer ist recht zeitnah gesucht und gefunden worden, der zweite ist noch immer bei uns. Die Meldung bei der Polizei und auch bei TASSO war nicht erfolgreich, auf den Post bei Facebook hat sich auch keiner gemeldet. Ich könnte kein Auge zu tun, wenn mein Hund nicht daheim und an meiner Seite wäre. Diesen süßen kleinen Spitz vermisst bisher wohl keiner.

Der potente Bub hat einen bulgarischen Chip, leider ist er bei keiner Suchmaschine eingetragen. Spätestens am Montag werden wir wissen, wem er gehört, denn das Kerlchen trägt nämlich eine Hundemarke mit Aufschrift der VG Alzey-Land. Ich bin mal gespannt, wer der Besitzer ist. Wie immer in solchen Fällen werden wir ausdücklich darauf hinweisen, dass der Chip vom Besitzer selbst bei TASSO zur Eintragung gemeldet werden muss. Ich kann mir das Setzen eines Chips sparen, wenn ich ihn nicht registrieren lasse! Auch Züchtern empfehlen wir grundsätzlich, ihre Würfe registrieren zu lassen. Die neuen Besitzer können die Hunde umschreiben lassen und wer es vergisst, hat dann wenigstens noch die Sicherheit, dass der Züchter informiert wird.

!!! Vorsicht - nichts für schwache Nerven !!!

In der Bruthöhle der Eulen hat sich ein ganz schlimmes Drama abgespielt. Normalerweise bekommt man so etwas gar nicht mit, hier ist aber eine Kamera ständiger Beobachter und wir sehen Dinge, die wir so noch nie gesehen haben. Die Bruthöhle der Eulen scheint auch für einen kleinen Vogel interessant gewesen zu sein, doch er merkte zu spät, dass sie besetzt ist. Die kleine Eule hat ihn direkt getötet und wahrscheinlich auch gleich verspeist. Für uns ein schlimmer Anblick, in der Natur ein Glücksfall für den Steinkauz. Fressen und gefressen werden, das ist die grausame Realität in der Natur... Wer so etwas nicht sehen kann - bitte das Video nicht starten!

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05.04.2024

Es kommt selten vor, dass wir zweimal hintereinander Futter beim Fressnapf holen dürfen. Heute allerdings konnten wir nochmal ganz viele Säcke Trockenfutter für die armen Nasen in Spanien einladen. Ganz herzlichen Dank dafür an das nette Team des Fressnapf in Rüsselsheim!

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Da es mittlerweile Zeit geworden ist, auf unsere Igel zu schauen, haben wir die Wildkamera wieder aktiviert. Einen Stachelritter konnten wir nach dem Winterschlaf schon wieder begrüßen.

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Zwei weitere waren noch nicht an der Futterschüssel. Ich denke, dass wir sie in den nächsten Tagen ebenfalls sehen werden. Leider bekommen wir zur Zeit viele Hilferufe von tierlieben Menschen, die einen Igel gefunden haben, der sich in schlechtem Zustand befindet. Nicht jedes Tier kommt gesund aus dem Winterschlaf zurück und deshalb suchen wir zur Zeit kompetente Igelpflegestellen. Igel sind ganz spezielle Gäste, die gewisse Anforderungen stellen. Man muss sich mit dem Thema beschäftigt haben, um hier sinnvolle Hilfe leisten zu können. Wir würden uns freuen, einige neue Adressen von fachkundigen Tierfreunden zu bekommen. Im Augenblick haben wir viel zu wenige Pflegestellen für Igel!

Da wir eine Liste mit Anlaufstellen für Vögel, Hasen, Eichhörnchen, Biche, Igel usw. erstellen wollen, bitten wir um Mitteilung, wer fachlich kompetent ist und verletzte Tiere aufnehmen kann. Es kann nicht sein, dass wir gerade an den Wochenenden niemanden finden, der Hilfestellung geben kann. Die Stellen, die im Internet genannt werden, sind an den Wochenenden fast nie erreichbar. Es läuft ein Band und man bekommt mitgeteilt, dass man sich die Website ansehen und ansonsten den Tierarzt bemühen soll. So etwas funktioniert leider nicht, unser Notdienst ist manchmal 70 km weit entfernt und fast keiner, der ein Tier in einem desolaten und hilfsbedürftigen Zustand gefunden hat, fährt damit noch stundenlang durch die Gegend. Da lässt man es lieber liegen...

Unsere Notdienstregelung entspricht in keinster Weise den Bedürfnissen. Wir haben das schon mehrfach bei der Tierärztekammer vorgetragen, geändert hat sich nicht wirklich etwas. Tatsächlich muss es so sein, dass man innerhalb von 10 - 15 min einen Notdienst erreichen kann, davon sind wir meilenweit entfernt. Ein Tier mit einem allergischen Geschehen, mit massivem Blutverlust oder einem anderen lebensbedrohlichen Notfall kann nicht rechtzeitig zum Tierarzt gebracht werden und wird infolgedessen wahrscheinlich versterben.

So etwas darf in Deutschland eigentlich nicht mehr vorkommen. Wir haben die Rechte der Tiere seit 2002 als Staatsziel im deutschen Grundgesetz verankert. Das Staatsziel ist also ganz klar definiert und bedeutet, den Tierschutz als wesentliches Verfassungsgut zu verwirklichen. Der Artikel 20a des Grundgesetzes besagt genau das. Den Tieren muss "im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und durch die Rechtsprechung" das gleiche Recht zugesprochen werden wie den Menschen. Das bedeutet natürlich auch, dass der Staat dafür Sorge tragen muss, dass unsere Tiere den gleichen Schutz gewährt bekommen wie wir selbst. Notdienste gehören also zu den von der Verfassung garantierten Rechten!

Das vernünftig umzusetzen, ist die Aufgabe des Staates und damit unserer Behörden. Das weiß die Tierärztekammer auch ganz genau, leider lassen sich offenbar die Tierärzte nicht zum Notdienst verpflichten. Zu teuer, zu wenig Personal, wirtschaftlich unrentabel usw. Das alles dürfen keine Kriterien sein, wenn es um die Umsetzung eines Staatsziels geht. Nach über 20 Jahren (die Änderung des Grundgesetzes ist von 2002) scheint sich die Situation für unsere Tiere sogar noch verschlechtert zu haben. Wir empfinden das als untragbar.

 

04.04.2024

Seit einiger Zeit sind wir behilflich, wenn es um Nistplätze für Eulen, Fledermäuse & Co. geht. Vielleicht erinnern sich noch einige Leser daran, dass wir bei einem geplanten Neubau die dortige Eulenpopulation vor einem übereifrigen Bauherren und einer etwas uninformierten Behörde geschützt haben. Letztendlich wurden die von einer Anliegerin und uns geforderten Nisthöhlen gesetzt. Mittlerweile hat die Hausbesitzerin eine weitere Nisthöhle anbringen können und alle Höhlen mit Kameras ausgestattet. Das, was wir uns gewünscht haben, ist tatsächlich eingetreten. Ein kleines Steinkauzpaar hat eine Höhle bezogen und tatsächlich genau vor der Kamera ein Ei abglegt. Steinkäuze sind eine gefährdete Eulenart, ihr Lebensraum sind offene Landschaften wie Felder, Weiden, Wiesen und Gärten mit Gehölzen. Leider werden die kleinen Eulen immer weniger, ihr Lebensraum schwindet und oft können sie sich ohne die Hilfe der Menschen nicht mehr ausreichend vermehren. Gebäudenischen werden verschlossen, Ställe werden weniger und Baumhöhlen gibt es auch fast keine mehr. Da sie die Nähe zum Menschen nicht unbedingt fürchten, können wir den kleinen Eulen, die nicht mehr als ungefähr 200 g wiegen, leicht Bruthöhlen in unseren Häusern oder Obstbäumen und Kopfweiden anbieten. Die Tierchen sind standorttreu und können ohne weiteres 15 - 18 Jahre alt werden.

Durch die an den Bruthöhlen angebrachten Kameras haben wir nun die Gelegenheit, ein Eulenpaar von der Eiablage bis hoffentlich zum Flüggewerden des Nachwuchses zu beobachten. Das Brüten ist ganz allein Sache des Weibchens. Es legt 3 - 5 reinweiße Eier und brütet diese etwa 4 Wochen lang aus. Die Nahrung des Steinkauzes besteht aus Feld- und Wühlmäusen, kleinen Reptilien, Amphibien und Insekten, es werden aber auch Regenwümer verspeist. Die Steinkäuze brüten nur einmal im Jahr und wir hoffen wirklich sehr, dass diese Brut wenigstens 1 oder 2 erwachsene Steinkäuze hervorbringt.

Wir werden euch an dieser Stelle immer mal wieder einen Einblick in die aktuellen Kameraaufzeichnungen geben. Viel Spaß beim Ansehen und nochmal vielen Dank an die nette Dame, die uns die Aufnahmen zur Verfügung stellt. Verständlicherweise werden wir den Standort der Höhlen nicht bekanntgeben.

Der Steinkauz hat ein Ei gelegt_preview

 

01.04.2024 - 2

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns mal wieder bei der netten Fressnapf-Filiale in Rüsselsheim. Heute durften wir wieder einige Säcke mit Trockenfutter und Katzenfutterdosen in Empfang nehmen. Wir freuen uns immer riesig über solche Spenden, denn seit Corona sind Futterspenden eine Seltenheit geworden. Da wir ganz dringend auf jedes Kilogramm Futter für Hunde und Katzen angewiesen sind, ist ein Markt, der uns unterstützt, echt großartig!

emoji_smiley Danke, Danke, Danke!

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01.04.2024 - 1

Irgendwie holt uns das Thema immer wieder ein. Jahrelang haben wir gegen Herrn K. und das Veterinäramt gekämpft. Jetzt gibt es nichts mehr, um was sich zu kämpfen lohnt. Die beiden Wildschweine sind erschossen worden und als Lebensmittel geendet. Noch in der letzten Woche hieß es, dass der "Eigentümer einer privaten Tierhaltung überraschend" das Haltungsgelände verlassen hätte und das Veterinäramt schnell reagiert und die verblieben Tiere in artgerechte Unterkünfte vermitteln konnte. Die Wildschweine warteten noch auf den Umzug in die neue Bleibe. Tja, jetzt wissen wir, was damit gemeint war. Die Besitzer der Wildschweine hätten entschieden, dass diese jagdrechtlich erlegt werden sollten und nach erfolgter Trichinenschau wurden diese als Wildfleisch verwertet.

Wir haben jahrelang darum gekämpft, dass diese armen Schweine anständige Gehege bekommen, dass sie nicht im Matsch und eigenen Kot leben müssen, dass eine artgerechte Haltung vom Veterinäramt durchgesetzt wird usw. Es ist nie etwas passiert. Wir haben dem Veterinäramt mitgeteilt, dass wir jemanden haben, der die Tiere übernehmn kann. Alle Genehmigungen waren vorhanden, es wäre kein Problem gewesen, den Tieren wenigstens eine Chance zu geben. Jetzt sind sie tot. Bis zuletzt hieß es, dass Herr K. die Verfügungsgewalt über die Tiere habe, er sei der Eigentümer. Jetzt haben "die Besitzer" entschieden und wir fragen uns, wer das wohl war?

Hätte man nicht wenigstens versuchen können, die Wildschweine an den Betreiber der Wildtierauffangstation zu geben, der sich schon vor mehr als 6 Monaten deshalb beim Veterinäramt gemeldet hatte? Ich habe heute nochmal mit dem Herrn telefoniert und er sagte mir, dass sich das Veterinäramt nicht bei ihm gemeldet hätte. Warum wollte man dort nicht anrufen, das Wildtier- und Artenschutzzentrum hat alle Genehmigungen incl. einer riesigen Auffangstation. Wir wissen, dass sich der Amtsveterinär bei anderen Parks erkundigte und dort Absagen bekam. War das der Grund für das Erschießen der Tiere?

Nachdem man uns im Veterinäramt ständig abgewimmelt hatte und selbst Schreiben an den Landrat, das Ministerium sowie an die ADD (Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion) keinen Erfolg hatten, stehen wir jetzt vor einem vom Veterinäramt gelösten Problem. Unser Lösungsvorschlag wäre ein anderer gewesen, schon gar nachdem uns das Amt mehrfach versicherte, dass man die Tiere am Leben halten wollte. Schießen hätte man sie auch vor 3 Jahren schon gekonnt, dann wäre dem Keiler eine sinnlose Kastration erspart geblieben und die Sau hätte nicht jahrelang auf weniger als 40 qm dahinvegetieren müssen.

Den Menschen, die die Tiere aufessen werden, wünsche ich übrigens guten Appetit. Das Gehege der Schweine ist nie vom Kot und Urin der Tiere befreit worden, die armen Wutzen haben Jahre im eigenen Mist gestanden. Die Ernährung war alles andere als artgerecht, da Herr K. nur Hundefutter und Haferflocken mit Abfällen aus dem Lebensmittelhandel füttern konnte. Frühere Helfer haben sogar beobachtet, dass den Schweinen Ratten (die es auf dem Gelände zuhauf gibt) beigefüttert wurden, auch Igel verschwanden in den Mägen der Schweine.

Mich ekelt so etwas nicht nur, ich halte es für bedenklich, solches Fleisch zu verzehren. Aber sollte da etwas passieren, wäre der Jäger verantwortlich zu machen und nicht das Veterinäramt. Ich weiß, wie sehr Herr K. um seinen Fridolin gekämpft hat und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese nun endgültige Lösung in seinem Sinn gewesen ist. Wer sind also die Besitzer, die das Töten der Tiere veranlasst haben? Wurden die Tiere doch beschlagnahmt? Dann wäre das Veterinäramt der Besitzer. Die Leute, denen das Gelände gehört, schließe ich mal aus, auch wenn das Veterinäramt verlauten ließ, dass sie Besitzer geworden wären, als der Pächter in Haft kam, alleine weil ihnen das Grundstück gehören würde. Ich halte das für Unsinn. Was meint ihr dazu?

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01.04.2024

Die Osterfeiertage haben viel von euch genutzt, um mal ein paar Tage auszuspannen. Manche hatten Glück mit dem Wetter, andere nicht. Ich kann mich noch an ein Ostern im Schnee erinnern, das ist urlange her und wird im Zuge des Klimawandels sicher nicht mehr vorkommen, aber jetzt hatten wir auf Sonne und 20 °C gehofft und sind mit Regen und doch recht kühlen Temperaturen überrascht worden. Alles besser als Schnee, finde ich. Trotzdem, die ersten Frühligsblüher sind eingetopft und die Hanging Baskets sehen schon nach warmen Teperaturen aus. Es ist tatsächlich eine Frage der Zeit, lange wird es nicht mehr dauern, dann steht alles in Blüte und auch meine vorgezogenen Pflanzen dürfen aus dem Gewächshaus raus. Die Tomaten sind schon recht groß und auch die Blümchen machen Fortschritte.

Unsere Hunde sind schon voll im Haarwechsel und Mickey wird in den nächsten Tagen abgeschoren. Er ist so zugewachsen, dass die Leute ihn gar nicht mehr erkennen. Im Winter sieht er aus wie ein hellblonder Wuschelhund und im Sommer hat er eine kurze dunkelgraue Decke. Vor einigen Tagen fragt mich jemand, wo denn der Hund sei, mit dem ich im Sommer immer unterwegs gewesen wäre, währenddessen streichelte er Mickey ausgiebig und konnte nicht glauben, dass das der gleiche Hund sein sollte.

Mickey

Gulliver hat zu Ostern ein Bad bekommen. Der kleine Wicht hat kaum noch Haare und wird von Pheusy und Ronnie ständig abgeschleckt, er ist total mit Spucke eingekleistert und ab und zu muss das mal abgewaschen werden... Uwe hat ihn nach dem Bad gefilmt, er wird immer in ein Handtuch eingemummelt und dann darf er sich trockenschrubben. Hätte er nicht diesen schlimmen Haarverlust, könnte man ihn für einen gesunden kleinen Chi halten. Bald wird er schon 14 Jahre alt und nach der Cushing-Diagnose hat ihm niemand ein so langes Leben zugetraut. Es geht ihm gut. Er hat zwar jetzt auch noch ein lahmes Hinterbeinchen, aber es behindert ihn nicht besonders. Gulliver kam fast verhungert mit nur 900 g zu uns, jetzt wiegt er 3,4 kg und freut sich seines Lebens. Aus dem verschreckten und superscheuen Tierchen ist ein selbstbewusster Chihuahua geworden, der tatsächlich seinen Stand im Rudel hat und auch verteidigt! Uns macht das sehr glücklich und natürlich interessiert es uns nicht, dass er fast zahnlos ist und sehr wenig Haare hat. Er ist ein Unikat, so wie jedes Hundchen, das wir nach Deutschland geholt haben. Alle sind einzigartig und toll!

 

zum März 2024