Phönix-Tagebuch
- März 2024 -
30.03.2024
Lana und Tara haben uns mit ihren Haltern Annette und Peter besucht. Leider ging es mir an diesem Tag gar nicht gut und ich musste daheim bleiben. Uwe war allerdings mit all unsern Hunden und dem lieben Besuch auf der Hundewiese. Es gab von Peter selbstgebackenen Kuchen und alle hatten viel Spaß, hauptsächlich die Hunde, die sich total gut verstehen und mal ohne Leine herumtoben können. Bei der Gelegenheit haben sich Annette und Peter für eine weitere Galga interessiert. Wir haben ja leider viel zu viel dieser wunderbaren Hunde und so sind erstmal zwei Hundedamen in die nähere Auswahl gekommen. Auch hier müssen einige Parameter stimmen, denn Annette und Peter haben auch Katzen, für Lana und Tara das selbstverständlichste der Welt, aber auch wenn Windhunde eigentlich Katzen lieben, so bedeutet das nicht, dass alle so gestrickt sind. Wir müssen also in Spanien Katzentests machen.
Auch Harry hat übrigens den Katzentest gemacht und mit Bravour bestanden. In Deutschland allerings kam er an eine Katze, die nicht besonders souverän war und wegrannte, in Spanien musste er durch ein Katzengehege, in dem ihm alle Katzen sehr deutlich zeigten, welcher Übermacht er da ausgesetzt war. Ein Katzentest ist keine Garantie, nur ein Hinweis, deshalb ist es nicht so einfach, einen Hund zu finden, der wirklich gut passt. Die neue Galga soll ja auch mit den beiden anderen harmonieren.
Tara ist schon sehr alt und Lana noch recht jung. Die Galgas, die wir im Auge haben, sind ca. 1 Jahr alt. Die nächsten Tage werden es entscheiden. Wir wollen es nicht mehr so lange anstehen lassen, denn bald sind die Sandfliegen wieder unterwegs und die Wahrscheinlichkeit einer Leishmanioseinfektion steigt immer mehr an. Wir würden uns freuen, noch mehr Windhunde in ein tolles Zuhause zu vermitteln, denn jedes Tierheim in Spanien ist seit dem Ende der Jagdsaison rappelvoll mit Podencos und Galgos. Vielleicht hat ja jemand Interesse, Pflegestelle für einen solchen Hund zu werden. Bitte einfach bei uns melden!
29.03.2024 - 2
Vielleicht haben es einige von euch schon bemerkt, dass Harry wieder bei uns ist. Der Bub hat sich leider nicht mit der Katze des Hauses verstanden. Manchmal ist die beste Stelle, die man sich nur wünschen kann, eben schon besetzt. Diesesmal war es eine Samtpfote, die ihren Platz natürlich behalten wollte, aber nicht mit Harry teilen konnte. Sie hat gejammert und gedroht, nicht mehr nach Hause zu kommen, Harry meinte, dass sie dann doch gleich verschwinden soll und hat ihr das auch recht deutlich gemacht. Nun, jetzt ist er wieder bei seiner Pflegestelle und sieht die Exkursion als Urlaub an. Wir finden es sehr schade, aber die Katze hat einfach ältere Rechte und so steht Harry wieder zur Vermittlung.
Harry ist ein sehr besonderer Hund - ein Basenji ist anders als die Hunde, die man hier so kennt. Er ist sehr menschbezogen und extrem sauber, der Bub spielt auch anders als andere Hunde und scheint außergewöhnlich schlau zu sein. Man kann ihn gut abrufen und hat mit ihm einen sehr treuen Kumpel, der sich allerdings stark von Terriern, Dackeln und Pudeln unterscheidet. Der Basenji ist lernfreudig und unternehmungslustig, allerdings verträgt er keine Härte oder autoritäre Erziehung, er zieht sich dann zurück, wird scheu und zeigt Ungehorsam. Hier ähnelt er den Windhunden sehr, allerdings ist der Basenji gut abrufbar. Auch Harry ist ein sehr anhänglicher Hund, der seinem Besitzer zu Füßen liegt. Fremde interessieren ihn nicht besonders. Man sagt dem Basenji nach, dass er nicht bellen kann, doch so ganz stimmt das nicht. Das Bellen ist selten, sehr einsilbig und nicht melodisch. Ein Basenji bellt sehr wenig, darin sind sie den Wölfen ähnlich. Sie gehören zu den Hunden, die oft für Allergiker geeignet sind. Es wird angenommen, dass der Basenji vom altägyptischen Tesem abstammt, wäre damit also eine der ältesten Hunderassen überhaupt.
Wir wünschen uns für Harry besondere Menschen. Sie müssen konsequent sein, aber nicht unbeherrscht, laut oder autoritär. Ein Garten wäre großartig, Kinder, die vielleicht schon etwas älter sind, wären toll, Katzen gehen gar nicht. Menschen, die schon Erfahrungen mit Hunden gesammelt haben, sind für Harry bestimmt besser als Hundeanfänger. Schlaue Hunde neigen dazu, Schwächen auszunutzen und eigene Regeln aufzustellen - einem Anfänger kann so etwas zum Verhängnis werden! Hunde findet Harry toll, er spielt gerne und natürlich ist hier auch die Sympathie ausschlaggebend. Tatsächlich hat Harry aber keine Probleme mit anderen Hunden. Der Bub ist kastriert, gechipt, geimpft und auf Mittelmeerkrankheiten getestet. Er ist kerngesund, beherrscht die Grundregeln, ist stubenrein und ein rundum fröhlicher Geselle. Harry ist jetzt ein gutes Jahr alt. Wir vermitteln im Umkreis von 50 km um Polch und Alzey. Grundsätzlich gibt es bei uns Vorgespräche und natürlich einen Schutzvertrag.
29.03.2024
28.03.2024
Hallo ihr Lieben!
Die VETO Aktion ist nun vorbei und was soll ich euch sagen - sie war ein wahnsinniger Erfolg! Es sind tatsächlich 104.000 € für die armen Galgos, Podencos und Jagdhunde zusammengekommen. Dieser enorme Spendenbetrag wird jetzt durch die 12 teilnehmenden Vereine geteilt, damit bekommen wir über 8000 € für die Protectora Villena! Natürlich ist das eine zweckgebundene Spende und sie ist nur für die medizinischen Behandlungen der betreffenden Hunde gedacht. Wir werden also jede Behandlung genau mit VETO abrechnen, damit alle sichergehen können, dass die Spenden nicht irgendwo versickern. Das ist selbstverständlich die richtige Vorgehensweise, denn ihr habt für diese Hunde gespendet und nicht für irgendetwas anderes. VETO ist da sehr transparent und wird natürlich die Auszahlungen an die Vereine überprüfen. Für uns ist das kein Problem und wir sind mehr als glücklich für diese enorme Hilfe. Danke, dass ihr uns helft, den Tieren zu helfen. Ohne euch wären solche Erfolge für den Tierschutz gar nicht möglich!
25.03.2024
Wie versprochen möchten wir euch hier die Bilder und Videos der Ankunft des Spenden-Trucks zeigen. Alle Helfer waren zur Stelle und natürlich sind die Hunde sofort in den Genuss einer Riesenportion Futter gekommen. Ihr könnt es auf den Bildern/Videos selbst sehen, alle sind wahnsinnig glücklich - Mensch und Hund!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spendern und wissen, dass wir mit dem Futter die armen Tiere gut versorgen können. Wie wir die anfallenden Rechnungen für die verletzten Tiere bezahlen sollen, steht erstmal auf einem anderen Blatt. Wir hoffen, dass bei der VETO-Aktion auch Geldspenden für die Protectora dabei sind. Was allerdings passiert, wenn wir im nächsten Jahr vor den gleichen Problemen stehen, das wissen wir nicht. Tatsächlich hilft uns nur eine Gesetzesänderung in Spanien und dafür machen wir uns alle stark. Bitte bleibt an unserer Seite und vergesst die armen Tiere nicht. Wir bleiben natürlich am Ball und halten euch auf dem Laufenden!
Es gibt auch Neuigkeiten die Tiere des Herrn K. betreffend. Das Pferdchen und das Geflügel sind abgeholt worden. Wie wir mitgeteilt bekommen haben, sollen die Wildschweine am Dienstag ihre Reise in ein neues Domizil antreten. Ob und wie die Blutproben, die für eine Umsiedlung der Tiere notwendig sind, genommen wurden, ist uns nicht gesagt worden. Wir werden am Dienstag sehen, ob die Wildschweine tatsächlich reisen. Auch hier werden wir weiterhin dran bleiben.
23.03.2024
Nachdem unser lieber Harry nun eine Woche im neuen Zuhause verbracht hat, ist es Zeit darüber zu berichten, wie er sich einleben konnte. So wie wir es erwartet haben, ist Harry superlieb mit den Kindern. Er findet Kinder klasse und geht sehr vorsichtig und absolut freundlich mit ihnen um. Die Katze scheint eine Diva zu sein und beansprucht ihren Platz. Harry findet Katzen durchaus ok und ist interessiert. Sie bleibt vorerst Diva und wir denken, dass es noch etwas Zeit brauchen wird, bis es zu einer Annäherung kommt. Harry ist freundlich und offen, für ihn ist das Kätzchen kein Problem.
Die Familie ist sehr glücklich mit dem neuen Familienmitglied und wir sind sicher, dass wir die richtigen Menschen für Harry gefunden haben. Leicht war die Vermittlung sicherlich nicht, denn der Mann ist nämlich auf manches Hundehaar allergisch und da die Hautarzttermine zum Teil für Monate belegt sind, konnten wir keinen Allergietest machen. Wir haben uns mit einem vom Hund getragenen Schal beholfen. Bei dem ersten Besuch der Familie haben wir Harry von den anderen Hunden der Pflegestelle getrennt und zu einem Spaziergang mit der neuen Familie eingeladen. Wir mussten sichergehen, dass nicht ein anderer Hund der Pflegestelle eine Allergie auslösen würde. Während des Spaziergangs trug dann der arme Mann den Hundeschal. Keine allergische Reaktion! Das allerings ist nur der erste Schritt, niemand weiß, ob es nicht einige Tage dauert, bis sich Symptome bilden. Also ging der Schal mit den Hundehaltern in spe nach Hause und wurde dort auch fleißig getragen. Eine gewisse Unsicherheit bleibt in den ersten Tagen immer, aber wir haben alles gemacht, was möglich war und so durfte Harry umziehen. Bis jetzt ist keine Allergie aufgetreten.
Harry gehört mit zu den Hunderassen die für Allergiker empfohlen werden und tatsächlich war unsere Entscheidung richtig. Alle sind glücklich mit Harry und Harry ist es mit seinem neuen Zuhause! Damit ist er nach seinem schwarzen Bruder Tomy, der ja blitzschnell das Herz eines Tierarztes gestohlen hatte, nun der zweite der Basenji-Mix-Brüder, der ein neues Zuhause gefunden hat.
Hier noch ein Update zu den Tieren des Herrn K. Das Pferdchen wurde mittlerweile wohl abgeholt. Soweit wir wissen, sind die Schafe und die Wildschweine noch an Ort und Stelle. Man hatte mehr als genügend Zeit, um sich nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten umzusehen, jetzt ist es recht spät dafür. Die armen Tiere leben seit Jahren in einer regelrechten Gülle. Man kann den Matsch nicht vom Kot der Tiere trennen und so dürfte der Boden absolut kontaminiert sein. Es ist eine richtige 'Sauerei' und das ist nicht lustig gemeint. Die beiden Wildschweine müssen in ihrem eigenen Mist leben und stehen bis zum Bauch im Dreck.
Der Platz ist natürlich für ein Wildschwein nicht ausreichend und so, wie wir es schon seit Jahren sagen, gibt es ein Wildtiergutachten, in dem nachzulesen ist, welchen Platzbedarf ein Wildschwein hat (ca. 2000 qm). 30 oder vielleicht 40 qm sind ein Witz!
Die arme Sau hat offensichtlich schwere Verhaltensstörungen entwickelt und der Keiler, dem etwa 85 qm zur Verfügung stehen, ist durch falsche Ernährung und mangelnde Bewegung fett geworden. Den ganzen Tag im Matsch zu stehen ist für kein Tier eine Freude - auch nicht für ein Wildschwein. Wir alle fragen uns, welche Rolle eine 'Aufsichtsbehörde' in diesem Fall gespielt hatte und können nicht sehen, dass sie ihrer Aufgabe nachgekommen ist.
22.03.2024
Wir haben lange darauf gehofft - jetzt ist er angekommen, der Truck mit 33 Paletten hochwertigen Futters. Jeder Sack heißt Leben und Hoffnung für unsere Hunde und das ist es genau, was die Tiere und die Mitarbeiter der Protectora jetzt brauchen. Die Situation der Wind- und Jagdhunde ist sowieso schon katastrophal und die Tiere, die ankommen, sind fast immer in einem schlimmen Zustand. Es fehlt an Futter, die Hunde sind verletzt und schwer traumatisiert. Wir haben jetzt erstmal eine große Sorge weniger und möchten uns für das von euch über VETO gespendete Futter ganz herzlich bedanken.
VETO hat, nachdem Mitarbeiter das furchtbare Leid der Hunde in Spanien selbst gesehen hatten, schnellentschlossen an die Futteraktion noch eine Spendenaktion drangehängt. Hier sind mittlerweile über 70.000 € zusammengekommen! Das ist ein unglaublicher Betrag, der verteilt auf die Tierheime mithelfen wird, das Leid etwas zu lindern. Es müssen Tierarztrechnungen beglichen und es muss Verbandsmaterial bezahlt werden. Wir brauchen viele helfende Hände, um den täglichen Neuzugängen gerecht zu werden. Wenn wir uns jetzt erstmal keine Sorgen um das Futter machen müssen, ist das schon eine enorme Erleichterung. Ohne eure Hilfe hätten die Hunde keine Chance, wir können gar nicht genug DANKE sagen.
Der 22.03. ist wie in jedem Jahr der 'Tag des Podencos'. Kein Tag zum Feiern, wenn man um die Bedingungen weiß, unter denen die Podencos in Spanien leben müssen. Podencos sind äußerst sensible Hunde, die in den richtigen Händen zu Traumhunden werden. Wer allerdings ungeeignet für einen solchen Hund ist, wird ihn eher als Albtraum empfinden. Ohne genügend Achtsamkeit und Geduld kann man keinen Windhund bei sich aufnehmen, denn diese Hunde sind wahnsinnig sensibel und brauchen weder Strenge noch ständige Erziehung oder gar Härte. Sie schließen sich ihrem Menschen aus Liebe und Zuneigung an, doch wer von ihnen nicht akzeptiert wird, wird nicht weiter beachtet. Sie können sehr kreativ werden, wenn sie unglücklich sind und es gibt Menschen, die sich eine solche Rasse wirklich nicht anschaffen sollten.
Die Tiere, die wir bisher aus Spanien geholt haben, waren alle durch ihre Vorbesitzer traumatisiert. Wir haben viel Zeit und Geduld investiert, um ihnen Sicherheit und Zuversicht zu geben. Alle diese Hunde haben es uns mit unglaublicher Liebe gedankt. Sie sind zu wunderbaren und selbstbewussten Podencos geworden, die unser Zusammenleben mit mehreren Hunden im Rudel immer bereichert haben. Wie sehr sie unser Rudel stabilisiert haben, haben wir erst gemerkt, nachdem sie nicht mehr bei uns waren. Wir würden uns immer wieder für einen solchen Hund entscheiden - gerne auch für zwei! :)
21.03.2024
Leider müssen wir uns erstmal aus der Causa K. zurückziehen. Ich habe heute den Amtsveterinär darüber informiert, dass das Pferd Probleme mit den Zähnen hat. Sie müssten dringend geraspelt werden, es kann nur schwer Heu fressen. Jeder, der Pferde hat, weiß, dass wenn ein Pferd schon nicht mehr frisst, der Zahnbefund meistens katstrophal ausfällt. Der Veterinär fand das "kurios", er sei zu dem selbem Schluss gekommen. Wie "lustig", wieso hat er dann nicht sofort einen Tierarzt geholt? Sollen hier Kosten für die Verwaltung auf dem Buckel der Tiere eingespart werden? Auf meine Bitte, einen Tierarzt zu schicken, der dem Tier wieder zu einem nutzbaren Gebiss verhelfen könnte, wurde abgelehnt. Er, der Amtsveterinär, habe "wichtigere Dinge zu tun".
Auch die Wildschweine interessierten ihn nicht. Uns ist es nicht möglich gewesen, die Wildschweine zu tränken, ohne uns selbst in Gefahr zu begeben. Die Tiere waren gestern so ausgetrocknet, dass sie sich auf das mit einem Eimer und Strick über den Zaun abgeseilte Wasser stürzten. Sie hatten wohl mehrere Tage nichts oder nicht ausreichend zu trinken bekommen. Bei beiden Tieren fehlt eine Tränke oder wenigstens ein betonierter oder festgesetzter Wassertrog. Auch das interessierte den Amtsveterinär nicht. Nochmal: Er habe andere und wichtigere Dinge zu tun. Es ginge jetzt erstmal darum, wer der Halter der Tiere sei. Damit beendete er das Telefonat.
Unter solchen Bedingungen ist es uns nicht möglich, Tiere adäquat zu versorgen. Zudem hat der Eigentümer des Grundstücks uns heute mitgeteilt, dass die Herrschaften, die vom inhaftierten Herrn K. höchstselbst benannt wurden, die Tiere pflegen werden. Die Haltung der Tiere war schon bei Herrn K. eine Katastrophe, jetzt werden die Tiere von Amts wegen von Menschen versorgt, die offenbar nicht einmal eine Sachkunde oder eigene Pferde/Schafe haben und dazu auch noch die schreckliche Situation vor Ort jahrelang kommentarlos geduldet haben? Ich hoffe sehr, dass das ein Missverständnis ist und der Eigentümer des Grundstücks hier etwas falsch verstanden hat.
Wir haben uns beim Betreten des Grundstücks gewundert, was die Tiere so zu fressen hatten. Schafen kann man mal einen Apfel als Leckerchen anbieten, eigentlich sollten sie aber Raufutter bekommen und ggf. kann man etwas Silage beifüttern. Es sind schon einige Rattenlöcher im Pferch und deshalb sollten man nicht Unmengen von Pellets, die letztendlich gar nicht gefressen werden können, in den Napf füllen, denn man will ja auch nicht noch mehr Ratten anfüttern. Kraftfutter in diesen Mengen ist kontraproduktiv, es kann zu einer Speiseöhrenverstopfung führen und wird es liegengelassen, kommen Schädlinge. Beides vermeidet man normalerweise. Einen Leckstein für Schafe vermissten wir ebenfalls...
Dass überall scharfe und für Tiere gefährliche Gegenstände herumstehen/-liegen, scheint auch niemanden zu kümmern. Messer, Öl, Zündkerzen, Batterien, Gift, leere Dosen, scharfkantige Deckel, Metallschrott usw...
Eine Tierhaltung, die nun nicht besser ist als vorher, können wir nicht unterstützen oder gar mittragen. Wir ziehen uns dann besser zurück und versuchen auf anderem Weg, Lösungen zu finden. Es bleibt nur die Hoffnung, dass irgendjemand endlich mal ein Machtwort spricht und das keine Neverending Story wird.
20.03.2024
Auch heute waren wir wieder auf dem ehemaligen Grundstück des Herrn K. Die Eigentümerin bat uns, sie zu begleiten und wir nutzten die Gelegenheit, die offenbar gestohlenen Sachen auf dem Grundstück zu fotografieren und die Polizei zu informieren. Mir war am Dienstag schon ein Holzspalter aufgefallen, der, so dachte ich, sicherlich irgendwo vermisst wird. Auf dem Firmenschild konnte ich noch eine Telefonnummer ausmachen und siehe da, der Holzspalter wurde seit Dezember gesucht und die Firma hatte sogar schon Anzeige erstattet. Heute konnte der Besitzer im Beisein der Polizei das tolle Teil wieder in Empfang nehmen. Wie sein Mitarbeiter sagte, hatte man damit wohl nicht mehr gerechnet.
Auch der Zaun, der um die Wildschweingehege herum aufgebaut ist, ist nicht bezahlt worden. Hier haben wir schon vor längerer Zeit Kontakt mit der Firma aufgenommen, die den Zaun natürlich schnellstens wieder zurückhaben wollte. Das Problem waren bisher die Wildschweine, denn ohne den Zaun wären sie eine echte Gefahr, also musste der Besitzer warten. Sobald die Wildschweine weg sein werden, kann auch der Zaun zurückgegeben werden. Alle auf dem Grundstück befindlichen Stromaggregate und Maschinen wurden heute von uns fotografiert, die Bilder der Typenschilder gehen jetzt an die Polizei. Vielleicht können weitere Besitzer ausfindig gemacht werden.
Wir hatten so lange vor den Machenschaften dieses Mannes gewarnt und können kaum glauben, dass es immer noch Menschen gibt, die ihm nachtrauern. Gestern meldete sich eine Dame bei mir, die so gerne seine neue Adresse von mir gehabt hätte, tatsächlich glaubte sie, dass sein Handy kaputt sei und sie ihn deshalb nicht erreichen konnte. Sie war noch am Donnerstag bei ihm gewesen und hatte wohl gar nicht gesehen, wie schlimm es überall aussah. Offenbar lag ihr Fokus auf anderen Dingen...
Wir sehen auf dem Grundstück so viel Müll und auch für Mensch und Tier durchaus gefährliche Dinge, dass wir kaum glauben können, dass andere das ausblenden konnten. Dass das Pferd die falsche Fütterung so lange überlebt hat und auch die herumliegenden Scherben, Messer, Nägel, scharfkantigen Dosendekel und natürlich das überall in Dosen ohne Deckel und in Kanistern herumstehende Öl und Gift unterschiedlicher Art, nicht seinen Tod bedeuteten, halten wir für ein Wunder.
Dass man die Wildsau in einem viel zu kleinen Gehege gehalten hat, hatte allerdings Auswirkungen. Das arme Tier zeigt eine stereotype Verhaltensstörung. Zum Glück konnten wir heute beiden Schweinen Wasser geben, sie waren so durstig, dass sie sich regelrecht darauf gestürzt haben. Bei den Schweinen konnten wir keine Ohrmarken finden, es kann sein, dass sie abgefallen sind, aber darüber wird der Amtsveterinär wahrscheinlich mehr wissen.
Was mit den Schafen los ist, wissen wir nicht, sie fressen das bisher angebotene Pelletfutter nicht. Heute hat dann jemand etwas Heu gebracht und wir hoffen, dass wir das Pferd und vielleicht auch die Schafe daran gewöhnen können. Wir wissen nicht, wie sie bisher ernährt wurden, denn Brot, Obst, Küchenabfälle usw. dürfen Schafe nicht fressen. Das Pferd wurde nachweislich nur mit Salat, Äpfeln, Karotten und trockenem Brot ernährt. Heute futterte es Heu. Leider hat das arme Tier nicht einmal einen anständigen Unterstand/Schlafplatz.
Wir hoffen, dass der Amtsveterinär alle auf dem Grundstück befindlichen Tiere wie versprochen innerhalb kürzester Zeit unterbringen wird. Ein solches Leben, wie sie es bisher geführt haben, hat kein Tier verdient. Schade, dass wir das zukünftige Leben dieser Tiere nun wieder in die Hand derjenigen legen müssen, die in den letzten Jahren diese Haltung nicht beanstandet haben. Uns wurde auf Nachfragen beim Veterinäramt jedenfalls immer versichert, dass alles in bester Ordnung sei, engmaschig überwacht würde und Herr K. alle Auflagen erfülle. So wie es aussieht, hat man uns entweder nicht die Wahrheit gesagt oder aber man hat diese Katastrophe nicht gesehen. Ehrlich gesagt, kann ich es mir nicht erklären, wie so eine Tierhaltung unter den Augen des Veterinäramtes überhaupt möglich ist.
19.03.2024
Heute haben wir endlich die kleine Waldohreule wieder ausgewildert. Alles lief wie erwartet und so flog die Eulendame in den nächsten Baum und hoffte, dass wir schnell verschwinden und ihr Jagdrevier wieder ganz alleine ihr gehören würde. Wir haben uns das wunderschöne Tier noch einen Augenblick angesehen und sind dann glücklich und zufrieden wieder abgezogen. Ganz herzlichen Dank an die netten Falkner, die sich wirklich wahnsinnig viel Mühe mit dem Tierchen gemacht haben und genauso glücklich über die gelungene Auswilderung waren wie wir.
Leider gibt es nicht an jedem Tag nur gute Nachrichten und so haben wir heute etwas gesehen, was uns mehr als sprachlos gemacht hat. Wir hatten schon darüber berichtet, dass Herr K. mittlerweile von der Polizei in Gewahrsam genommen wurde und jetzt seine Haft angetreten hat. Leider sind seine Tiere auf dem von ihm bewohnten Grundstück zurückgeblieben.
Wir haben uns das heute mal genauer angesehen und einige Fotos gemacht, die wir euch nicht vorenthalten wollen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich so etwas noch nie gesehen habe und eigentlich auch kaum glauben kann, dass mir der Amtsveterinär auf telefonische Nachfrage versicherte, dass er gestern noch dort gewesen sei und alles ok wäre. Wir hatten in den letzten Jahren mehrfach um die Hilfe des Veterinäramtes gebeten. Erst waren es die Wildschweine, die unserer Meinung nach nicht artgerecht untergebracht waren, dann gab es eine Durchsuchung von einem Sondereinsatzkommando, das die Greifvögel beschlagnahmte, auch hier konnten wir nicht glauben, dass so eine tierquälerische Haltung so lange unter den Augen des Veterinäramtes möglich war. Wir waren ständig an der Sache dran und erstatteten Anzeigen, doch es änderte sich unserer Meinung nach sehr wenig. Vielmehr teilten uns das Veterinäramt, der Landrat und das Ministerium immer wieder mit, dass alles in bester Ordnung sei und es keine Beanstandungen gäbe. Alle Vorgaben würden eingehalten und man wolle den Herrn K. in die Lage versetzen, alles richtig zu machen. Es gäbe keine Beschwerden von Amts wegen... Nun, heute haben wir dann gesehen, was der Amtsveterinär mit "Es ist alles in Ordnung, ich war gestern erst da!" meinte.
Tatsächlich möchte ich mich gar nicht weiter dazu äußern, sondern euch einen kleinen Einblick in das geben, was wir heute gesehen haben. Das Pferd hat weder Heu noch Stroh, sein winziges Lager besteht aus Thujaästen, die übrigens für Pferde tödlich sind und ich kann nur hoffen, dass das Pferdchen nicht mal vor Hunger daran knabbert. Einen richtigen Unterstand suchten wir vergeblich. Die beiden Wildschweine haben nicht einen Zentimeter trockene Erde unter den Klauen, sie haben auch kein Wasser. Die Schafe leben in einem von Ratten untergrabenen Gehege und haben ebenfalls kein Rauhfutter. Die Enten sind in Dreck und Unrat unterwegs, überall türmt sich Müll, offene Dosen, scharfkantige Deckel, Glas und leider auch Gift. Wir haben Arsen gefunden sowie Benzin/Öl, das in den Boden gesickert war. Der Brunnen ist mit Unrat völlig kontaminiert und müsste dringend vom Wasserwirtschaftsamt versiegelt werden. Darum hatten wir schon vor zwei Jahren gebeten. Bis heute ist nichts geschehen.
Dass mir der Amtsveterinär am Telefon sagte, dass die Tiere jetzt, nach der Verhaftung des Pächters, automatisch in der Haltung des Eigentümers des Grundstücks stehen würden, halte ich für einen schlechten Witz. Ich bat darum, dass der Amtsveterinär dies dem mir gegenüberstehenden Eigentümer doch mal selbst sagt, dies wollte er aber nicht. Wenn es also nach unserem Veterinäramt geht, ist nach der Verhaftung des Herrn K. sein Tierbestand in die Halterschaft des Grundstückseigentümers übergegangen. Gleichzeitig verweist der Amtsvet. darauf, dass fremde Menschen, die zum Umfeld des inhaftierten Herrn K. gehören, zweimal täglich das Grundstück betreten und die Tiere füttern würden. Er scheint dabei völlig außer Acht zu lassen, dass er weder der Eigentümer des Grundstücks ist noch das Hausrecht hat. Hier entscheidet ein Amtsveterinär darüber, wer ein fremdes Grundstück, für das der 'Pächter' seit längerem keinen Pachtvertrag mehr hat, geschweige denn den Pachtzins bezahlte, betreten darf und versetzt Menschen, die offenbar keine Ahnung von den Tieren haben, in die Lage, diese zu unterhalten/füttern usw.?
Ich kann so etwas kaum glauben. Hier werden Kompetenzen überschritten und Dinge nicht gesehen, die ein Blinder sieht. Für meinen Geschmack hätte hier ein Amtsveterinär längst einschreiten und die Tiere enteignen müssen. Wer eine solche Tierhaltung "völlig ok" findet, der sollte mal seine Augen untersuchen lassen.
Wir haben heute eine völlig entkräftete und schwer verletzte Krähe mitgenommen. Sie hatte weder Futter noch Wasser und war so schwach, dass sie sich kaum auf den Füßen halten konnte, ihr Schnabel war abgebrochen und alle Federn abgestoßen. Der am Boden stehende 'Käfig' war eher ein Drecksloch und für überhaupt kein Tier mehr geeignet. Wir wissen nicht, ob der Vogel, der jetzt in kompetenten Händen ist, überleben wird.
Die Warzenenten, die ursprünglich vom Tierheim Ludwigshafen vermittelt wurden (eine Abgabe, die mir ein ewiges Rätsel bleiben wird), werden von diesem nicht mehr zurückgenommen. Ich hatte mehrere Telefonate mit einer Dame des Tierheims, die auf meine Anfrage nur brüllte und sich unterirdisch benahm. Nun denn, ich bin es gewöhnt, dass Tierheime ihre vermittelten Tiere grundsätzlich zurücknehmen und da ist es egal, ob es Enten oder Hunde und Katzen sind. Wenn das in Ludwigshafen anders ist, dann verstehe ich auch die Vermittlung der Enten an Herrn K. Hätte man hier im Vorfeld kontrolliert, wären die Tiere wahrscheinlich nie abgegeben worden, das will ich zur Ehrenrettung des Tierheims jedenfalls mal annehmen. Nicht vorzukontrollieren und auch keine Tiere zurückzunehmen, sollte nicht die Arbeitsweise eines Tierheims sein. Aber das ist meine private Meinung... Letztendlich wird nun der Amtsveterinär ein Lösung für die Tiere finden müssen oder aber der Besitzer des Grundstücks.
Hier einige Bilder der Tierhaltung und des Lebensumfelds der Tiere, welche in den letzten zwei Jahren keinen Grund zur Beanstandung durch den Amtsveterinär gaben.
18.03.2024 - 2
Wir konnten die Katze heute Abend fangen. Sie muss jetzt erst mal zur Ruhe kommen und morgen werden wir nach einem Chip und/oder einer Tätowierung schauen.
18.03.2024
Wir sind mehr als glücklich darüber, dass die VETO's 'Rettungsmission Galgo' so viele tierliebe Menschen mobilisiert. Bisher sind für die Versorgung der armen, traumatisierten und zum Teil schwer verletzten Tiere schon über 30.000 € bei VETO eingegangen. Es motiviert uns unglaublich, dass plötzlich das Leid dieser Hunde öffentlich wird und so viele Menschen an der untragbaren Situation dieser armen Tiere etwas ändern wollen.
Wir denken, dass mit der Hilfe so vieler Tierfreunde die spanische Regierung nicht länger untätig bleiben kann und auch die ganzen Unterschriftensammlungen ihren Sinn nicht verfehlen werden. Letztendlich geht es wie immer nur um Wählerstimmen und umso deutlicher sich die Bevölkerung gegen etwas ausspricht, desto eher wird eine Regierung dem Volkswillen nachgeben. Ich bin sicher, dass es letztendlich nur eine Frage von wenigen Jahren sein wird. Trotzdem werden in dieser Zeit viele Tiere unsagbares Leid erleben und deshalb werden wir nicht aufhören zu kämpfen. Es ist gut zu wissen, dass uns so viele Tierfreunde unterstützen. Ganz herzlichen Dank dafür!
In den letzten Tagen sind wir mehrfach nach der kleinen Waldohreule gefragt worden, über die die Radiosender und Zeitungen berichtet hatten. Sie hatte ein Kollisionstrauma/Aufpralltrauma und ist leider noch nicht wieder voll flugfähig. Wir haben den Termin zum Auswildern vor drei Tagen nochmal verschoben und natürlich wurde die Eule einem Spezialisten vorgestellt. Wir hoffen, dass sie in der großen Freiflug-Voliere der Falknerin wieder völlig gesund wird. Einen Vogel auszuwildern, der noch nicht hundertprozentig fit ist, macht keinen Sinn. Wir halten euch auf dem Laufenden.
In Armsheim im Auerweg ist eine gestromte Katze aufgefallen. Sie sitzt dort vor einem Haus und jammert nach Futter. Wir werden heute eine Falle aufstellen und versuchen, das sehr scheue Tier einzufangen. Sollte jemand seine Katze vermissen, kann er uns gerne anrufen. Sobald die Katze in der Falle ist, können wir ggf. den Chip auslesen und auch sehen, ob sie tätowiert ist. Wir werden dann ein Foto von dem Tier veröffentlichen.
So und zum Schluss noch eine kurze Meldung. Wir wurden heute darüber informiert, dass es am Freitag eine Verhaftung in Gundersheim gegeben hat. Herr K., der schon vor einigen Monaten zu 1,5 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist, musste jetzt wohl seine Strafe antreten. Wir hoffen, dass mit der Vollstreckung des Haftbefehls dieses Kapitel erstmal abgeschlossen sein wird.
17.03.2024
Die VETO-Kampagne ist abgeschlossen und es ist eine ganz erstaunliche Anzahl an Spenden-Trucks zusammengekommen. 18 LKW voll mit tollem Futter für die teilnehmenden Vereine, das ist großartig! Alle freuen sich wie verrückt über die Hilfe, aber trotzdem bleiben natürlich riesige Probleme, die alleine über Futter nicht zu lösen sind. Alle Tierheime, die Galgos, Podencos und Jagdhunde aufgenommen haben, sind mittlereile überfüllt und wir alle wissen nicht, wie die anfallenden Kosten gestemmt werden sollen. Die Hunde sind oft schwer verletzt abgegeben oder aufgefunden worden und die Tierarztkosten sind so hoch, dass sie nicht beglichen werden können. Die Tiere deshalb unbehandelt zu lassen, ist undenkbar. Deshalb wird Geld benötigt, um die Kosten, die in Kliniken angefallen sind, zu begleichen.
VETO hat Mitarbeiter direkt in die spanischen Tierheime geschickt, um sich die Situation vor Ort anzusehen. Es war für alle ein großer Schock, so viele kranke und verletzte Tiere zu sehen. Die Flut der Hunde reißt bis heute nicht ab und keiner weiß mehr, wie das alles bezahlt werden soll. Zum Einen sind zum Teil so viele Windhunde in den Tierheimen, dass die Anlagen aus allen Nähten platzen und zum Anderen sind diese Hunde in Spanien eigentlich kaum vermittelbar. Alle Protectoras sind darauf angewiesen, dass Hunde ins Ausland abgegeben werden können. Einfach ist das nicht, denn Windhunde sind bei uns auch nicht leicht zu vermitteln. Sie haben spezielle Bedürfnisse, die nicht jeder befriedigen kann oder will. Jede Rasse hat ihre Anhänger und Galgos und Podencos sind bei uns zudem noch recht unbekannt.
Wir brauchen dringend erfahrene Pflegestellen, die Zeit und Geduld für die zum Teil schwer gebeutelten Tiere aufbringen können. Es werden Menschen gesucht, die überwiegend daheim sind, vielleicht sogar einen eingezäunten Garten haben. Hundeerfahrung wird natürlich vorausgesetzt und selbstverständlich können wir nicht garantieren, dass die Tiere in vier Wochen vermittelt sind. Die Kosten für tierärztliche Versorgung, Futter, Leine, Brustgeschirr und Körbchen usw. übernehmen wir natürlich, Liebe, Zeit und Verständnis müssen von der Pflegestelle eingebracht werden.
Wir haben Hunde jeden Alters, gesunde und verletzte Tiere, amputierte und traumatisierte und für alle wünschen wir uns ein passendes Zuhause, in dem sie geliebt und akzepiert werden. Zu allererst geht es aber darum, sie aus dem Tierheim herauszuholen und ihnen Ruhe und Sicherheit zu geben. Windhunde leiden noch mehr als andere Hunde in den kleinen Zwingern der Tierheime, in denen ihre Bewegungsfreude auf ein Minimum reduziert wird. Die wenigen Mitarbeiter und Volontäre der Protectoras können es nicht leisten, die Hunde auch noch auszuführen und so sitzen die Windhunde oft viele Jahre in kleinen Anlagen fest.
Sie resignieren, das Leid dieser Tiere ist schwer mitanzusehen und so hat sich VETO entschlossen, an die Futteraktion nun noch eine Spendenaktion dranzuhängen. Es wird um Geldspenden gebeten, um wenigstens die enormen Tierarztkosten für die Versorgung der Galgos und Podencos tragen zu können. Wir können nur bitten, diese Aktion zu unterstützen und hoffen, vielleicht auf diesem Weg auch noch eine Pflegestelle für einen Windhund zu finden.
Es sind liebe und ruhige Hunde, die einfach Zeit brauchen, um ihre erlittenen Qualen zu vergessen. Sie sind nicht aggressiv, verstehen sich fast immer mit Katzen (wir können das im Tierheim testen) und mögen andere Hunde. Galgos und Podencos leben normalerweise in großen Rudeln und sind sehr tolerant. Es sind keine Kläffer und ganz sicher sind sie eher ruhig und zurückhaltend, als wild und aufgedreht. Wir hatten über Jahrzehnte Windhunde und nie hat einer gebellt, wenn es an der Tür geklingelt hat. Wir kannten es auch nicht, dass unsere Tiere bei Hundebegegnungen im Feld unruhig wurden oder gar in den Leinen gehangen hätten. Unser Besuch hat oft gar nicht gewusst, wieviel Hunde im Haus waren, weil sich unsere Podencos/Galgos/Barsois/Irish Wolfhound/Deerhound/Sloughis/Whippets/ Windspiele nicht einmal vom Sofa erhoben hatten, wenn jemand ins Haus kam.
Ihr seht, wir hatten viele verschiedene Windhunde und allen war diese innere Ruhe gemein. Natürlich lieben sie es zu rennen und sich auszupowern aber dafür gibt es fast überall Freiläufe. Lange Spaziergänge lieben sie genauso und auch eine Schleppleine gibt schon etwas mehr Freiheit als eine kurze Leine. Unsere Podencos wollten oft gar nicht rennen, sondern eher im Feld nach Mäusen schnuffeln. 'Spazierenstehen' haben wir dazu gesagt und hinterher gemerkt, dass diese Sinnesauslastung die Hunde genauso müde gemacht hat, wie auf dem Freilauf zu flitzen.
Solltet ihr die Zeit, den Platz und Liebe haben, euch um einen Windhund zu kümmern, bitte meldet euch bei uns. Wir sind dankbar für jede Pflegestelle. Wer schon bei uns als Pflegestelle registriert ist, kann direkt einen Hund übernehmen, wer neu dazu kommt, muss noch beim Veterinäramt angemeldet werden und das kann durchaus mal 3 - 4 Wochen dauern. Jede Pflegestelle rettet ein Leben und ein freier Platz in einer Protectora kann neu besetzt werden. Das bedeutet oft, dass ein Hund weniger in der Tötung landet. Im Augenblick sind die Tierheime brechend voll und die Flut der Windhunde, die jeden Tag gefunden oder abgeliefert wird, reißt nicht ab.
Bitte helft uns mit einer Pflegstelle oder mit einer Geldspende, um diesen armen, geschundenen und so liebenswerten Hunden ein lebenswertes Dasein schenken zu können. Wir zählen auf euch und freuen uns über jede Hilfe!
Ihr könnt über VETO Geld spenden, das nur zur Begleichung der Tierarztrechnungen der an der Galgo-Aktion beteiligten Vereine verwendet wird:
Ihr könnt natürlich auch weiterhin Futter über unsere Wunschliste spenden:
www.veto-tierschutz.de/?wid=631032
Ihr könnt direkt an die Tierhilfe Phönix e.V. spenden (oder PayPal) (es wird eine Spendenquittung ausgestellt).
Oder ihr spendet direkt an die Protectora Villena/Spanien (dann wird kein Spendenquittung ausgestellt).
Wer sich für eine Pflegestelle interessiert, der kann sich gerne bei uns melden und vorab auch schon einmal unsere schriftliche Info lesen.
Bei Fragen stehen wir euch natürlich jederzeit zur Verfügung. Pflegestellen mit Pflegehund können uns natürlich rund um die Uhr erreichen. Bitte denkt daran, dass unsere Pflegestellen maximal 50 - 60 km von uns entfernt sein dürfen. Wenn Hilfe benötigt wird, möchten wir schnell vor Ort sein können. Wer weiter entfernt wohnt, dem geben wir gerne die Anschrift eines anderen Vereins, der Windhund-Pflegestellen sucht.
Jede Hilfe zählt!
Eure Tierhilfe Phönix e.V.
Edith und Uwe mit dem ganzen Team
16.03.2024
Harry hat es geschafft. Der hübsche Basenji-Mix hat eine Familie gefunden, die ihm ein liebe0volles Zuhause gibt. Wir freuen uns riesig für den braven Jungen und hoffen, dass er ein langes, glückliches Leben führen wird. Renate und Gabi haben jetzt schon weit über 30 Pflegehunde von der Tierhilfe Phönix in ihr neues Leben begleitet. Sie haben die Hunde liebevoll und konsequent vorbereitet, ihnen alles gezeigt und mitgegeben, was sie für ihr zukünftiges Leben brauchen. Wir können gar nicht genug DANKE sagen für so viel Liebe und Zuwendung, denn die Hundchen haben alle einen perfekten Start in ihr neues Leben gehabt.
Heute hat Gabi Geburtstag und wir möchten ihr von ganzem Herzen alles Gute wünschen! Es war eigentlich nicht anders zu erwarten - Gabi hat ihren Geburtstag dazu genutzt, um Harry mit Renate zusammen sein neues Zuhause zu zeigen. Ich kann mich gar nicht genug bei den beiden Damen bedanken - auch so sieht echte Tierliebe aus. Immer denken sie zuerst an die Hunde und an deren Wohlergehen! "Der Geburtstag wird nicht der letzte sein und wir sind ja schon erwachsen!", das habe ich zu hören bekommen, als ich gratuliert habe und sie gerade auf der Autobahn statt am Feiern waren.
Tja, wir sind glücklich, solche Pflegstellen zu haben und wir hoffen, dass vielleicht noch neue dazukommen. Immerhin suchen auch noch ungezählte Windhunde ganz dringend einen Pflegeplatz und ein neues Zuhause bei tierlieben Menschen.
14.03.2024
Langsam wird es wieder Zeit, einen Termin für Mickey zu machen, denn seine über den Winter gewachsene Haarpracht muss einer Kurzhaarfrisur weichen. Leider habe ich in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass Mickey einfach die Tasthaare abrasiert bekam. Ich habe vor dem Schneiden immer extra darauf hingewiesen, dass die 'Vibrissen' (oder auch 'Sinushaare' oder 'Pilitactiles') nicht abgeschnitten werden dürfen. Diese Haare sitzen an verschiedenen Stellen, mancher Hund hat sie am Kinn, andere haben sie an der Ober- und Unterlippe, an der Kehle, an den Wangen oder am oberen Augenlid.
Tasthaare verfügen über besondere Sinneszellen, so kann der Hund feinste Berührungen wahrnehmen. Ganz anders als bei der Körperbehaarung sind die Follikel dieser Tasthaare mit Blutkammern durchsetzt. Man nennt die Kammern 'kavernöser Sinus' oder 'Ringsinus'. Die Schnurrhaare von unseren Hunden haben dazu noch eine eigene Muskulatur und die Hunde können sie bewusst bewegen. Diese Haare dürfen keinesfalls abgeschnitten werden, denn die Hunde nutzen sie in Kombination mit dem Geruchs- und Sehsinn, um ihre Umgebung besser wahrzunehmen. Bei blinden Hunden oder Tieren, die schlecht sehen, helfen sie, die Orientierung im Raum zu behalten.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass man sich nicht einfach Hundefrisör nennen kann, wenn man nicht wenigstens eine Schulung hatte. Mir ist nicht klar, wieso die Tasthaare, die beim Hund ein Teil eines komplexen Systems der Sinneswahrnehmungen sind, oft einfach abrasiert werden. Tatsächlich wertet das Tierschutzgesetz das Entfernen von Tasthaaren als vorübergehende Amputation. Somit ist das Abschneiden der Vibrissen tierschutzwidrig. Für mich ist es wichtig, dass ein Hundefrisör das weiß und ohne, dass ich lang und breit Erklärungen abgeben muss, erst gar nicht auf die Idee kommt, die Tasthaare abzurasieren. Ich habe etwas rumtelefoniert und dann in Worms eine Dame gefunden, die mir garantierte, dass sie Mickey am Kopf nicht mit dem Rasierer bearbeitet, sondern ganz vorsichtig seine Äugelchen freischneidet, ohne seine Sinneshaare abzusäbeln. Hoffen wir mal, dass es klappt. Sein Termin ist erst in drei Wochen, aber ich werde euch darüber berichten und Fotos zeigen.
Bevor jetzt noch eine Diskussion über die Hundeschur entsteht, möchte ich auch dazu etwas erläutern. Mickey ist kein junger Hund mehr und ihm ist es im Sommer viel zu warm. Ich kämme seine Unterwolle natürlich aus, aber er hat ja auch noch Deckhaar und so ist eine gute Luftzufuhr an die Haut einfach nicht möglich. Wer jetzt sagt, dass die Natur das schon ganz richtig gemacht hat und eine Schur nicht nötig sei, der verkennt, dass die Hunde seit vielen tausend Jahren so gezüchtet werden, wie wir sie haben möchten. Das Erscheinungsbild und die Fellstuktur hat also ganz sicher nichts mehr mit natürlicher Anpassung zu tun, sondern ist das Ergebnis züchterischer Phantasie.
Gehen wir also mal mit vernünftigen Argumenten an die Sache heran. Das Haarkleid unserer Hunde besteht aus Keratin. Die Wärmeleitfähigkeit von Keratin ist sehr schlecht, das heißt, dass über das Haar eigentlich kaum Körperwärme abgegeben werden kann. Der zweite Satz der Thermodynamik besagt, dass Wärme nur vom warmen Körper zum kühleren fließen kann. Das bedeutet, dass ggf. kühlere Luft die Haut des Hundes durch das Haarkleid gar nicht erreichen kann. Eine Abkühlung durch kühlere Luft ist also bei einem dicken Haarkleid nicht ohne weiteres möglich. Es bleibt also bei älteren Hunden, die mit der Hitze nicht mehr so gut umgehen können, oft nur die Schur, um ihnen Erleichterung zu verschaffen.
Dass das Hundehaar nach einer Schur kaputt sein könnte, gehört in das Reich der Märchen. Es gibt keinerlei wissenschaftliche Belege darüber, dass das Haar nicht wieder gesund nachwächst. Bestimmt kann es vorkommen, dass die Unterwolle schneller wächst als das Deckhaar. Das sieht vielleicht zeitweilig merkwürdig aus, wird aber innerhalb kürzester Zeit wieder ausgeglichen. Das Deckhaar wächst manchmal etwas langsamer, dafür aber länger. Also keine Sorge, das Scheren eines Hundes schadet ihm nicht! Natürlich darf das Fell nicht so kurz geschnitten werden, dass er einen Sonnenbrand bekommt... aber das dürfte ja wohl jedem klar sein.
13.03.2024
Nachdem die kleine Waldohreule bei der Zeitung und den Online Printmedien für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, kam auch noch der SWR mit einem Radiointerview dazu. Wieso man gerade an dieser Eule solches Interesse hatte, kann ich nicht sagen. Es ist ja nicht das erstemal, dass wir eine Eule aufgesammelt haben, offenbar lesen die Redakteure der Zeitungen die Polizeiberichte und suchen auch dort nach einer Story. Wir waren jedenfalls sehr erstaunt, dass das Telefon zwei Tage lang klingelte und sich so viele 'Medien-Menschen' nach dem Tierchen erkundigten. Für diejenigen, die Interesse haben, sich das Radiointerview nochmal anzuhören, hier der Link.
Für unseren superlieben Harry haben wir tolle Interessenten gefunden. Der Bub hat bei Renate und Gabi einiges an Erziehung genossen und ist jetzt bereit, in ein endgültiges Zuhause umzuziehen. Wir hoffen, dass er sich mit der Katze gut verträgt und drücken für Samstag, dem Tag des Vorgesprächs und ersten Besuchs im neuen Zuhause, mal ganz feste die Daumen. Sollte alles problemlos verlaufen, wird Harry wohl in der nächsten Woche seine Pflegestelle verlassen und in sein neues Heim einziehen. Wir drücken den lieben Jungen ganz feste die Daumen!
Heute haben wir das erste Taubenschwänzchen für 2024 gesehen. Ich freue mich in jedem Jahr über die ersten Tierchen, die tatsächlich zu den Wanderfaltern gehören und im Frühjahr aus dem Mittelmeerraum zu uns kommen. Man kann diese kleinen Schmetterlinge fast schon mit einem Kolibri verwechseln, die Flügel schwirren blitzschnell und sie trinken genüsslich an den Pflanzen. Natürlich ist das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) ein Schwärmer, der wegen seines gefleckten Hinterteils an einen Vogelschwanz erinnert und daher auch seinen Namen hat. Das Taubenschwänzchen kann eine Flügelspannweite von 5 cm haben, in östlichen Verbreitungsgebieten sogar 7 cm! Es kann vorwärts und rückwärts fliegen und steht beim Nektartrinken sogar in der Luft. Der Rüssel ist bis zu 3 cm lang und das Tierchen erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h! Der kleine Wanderfalter kommt normalerweise erst im Mai und Juni über die Alpen nach Deutschland. Aber auch hier scheint der Klimawandel einige Tiere dazu verleitet zu haben, das ganze Jahr bei uns zu bleiben. Taubenschwänzchen gibt es europaweit, aber sie kommen sogar in Russland vor, in Vietman, auf Island und in Indien.
Das fleißige Tierchen schafft es, in fünf Minuten mehr als 100 Blüten zu besuchen. Sein Energiebedarf ist groß. Wer so ein hübsches Tierchen mal bei sich beobachten möchte, der sollte einen Sommerflieder haben oder sich Petunien und Flockenblumen anschaffen. Wir haben sie aber auch schon an Winden, Primeln, Fuchsien, Veilchen und Seifenkraut beobachtet.
Für manchen ist es viellicht verwunderlich, aber der kleine Schmetterling, den wir gerne tagsüber beobachten, gehört zu der Guppe der Nachtfalter.
Wer die Eiablage der Taubenschwänzchen fördern will, der sollte an einem sonnigen Platz Futterpflanzen für die Raupen anbieten. Dazu gehören Labkräuter, die Färberröte, die Sternmiere und Spornblumen.
Wem das Tierchen unheimlich vorkommt und wer Angst hat, gestochen oder gebissen zu werden, der kann sich beruhigt zurücklehnen. Das Taubenschwänzchen ist weder in der Lage zu stechen noch kann es beißen. Es ist einfach nur hübsch anzusehen und ein wichtiger früher Bestäuber in unserer Natur! Die Raupen sind übrigens ebenfalls sehr hübsch, sie sind hellgün und haben einen weißen Längsstreifen. Auffällig ist das für alle Schwärmerarten typische Analhorn. Es ist blau mit oranger Spitze.
10.03.2024
Für uns war die Nacht etwas kürzer als sonst. Die Polizei rief uns gegen halb zwei an und bat darum, einen 'Uhu' von der Straße zu holen. Das arme Tier saß ganz orientierungslos auf der Fahrbahn und zeigte keinerlei Reaktion, als Uwe es in die Transportkiste setzte. Es war allerdings kein Uhu, dafür aber eine Waldohreule, die offenbar mit einem Auto kollidiert war. Die Tiere sind jetzt mit der Paarung und der Eiablage beschäftigt und manchmal haben sie sich dabei völlig verausgabt, sind geschwächt und passen einfach nicht mehr so gut auf.
Die Kleine Eule war übrigens kein 'Oskar', wie die Polizisten vermutet hatten, sondern eher eine 'Adele'. Die kleine Dame war etwas mager und erschöpft, wir haben deshalb eine Falknerin um Hilfe gebeten und 'Adele' für einige Tage zum Auffüttern in ihre Obhut gegeben. Wir denken, dass das Waldohreulen-Mädchen in 4 - 5 Tagen wieder soweit hergestellt sein wird, dass wir sie wieder auswildern können. Wahrscheinlich wird sie dann, mit ihrem Terzel wiedervereint, Eier legen und mit etwas Glück haben wir dann bald eine neue Generation dieser hübschen Eulen in Wörrstadt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei den netten Polizisten, die die Stellung gehalten haben, bis wir vor Ort waren. Ohne ihre Hilfe wäre die Waldohreule sicherlich heute morgen nicht mehr am Leben gewesen.
07.03.2024
Die VETO-Spendenaktion für Galgos, Podencos und Jagdhunde läuft noch einige Stunden und ist dann beendet. Es sind direkt auf unsere Wunschliste nochmal Spenden von Ursula Geil und Otto Schneider eingegangen, dafür bedanken wir uns ganz herzlich! Jede Spende rettet Leben und jeder der Spender weiß, dass er damit den Tieren der Protetora Villena extrem geholfen hat. Wer direkt über VETO gespendet hat, der hat dafür gesorgt, dass das so gesammelte Futter unter den teilnehmenden Vereinen aufgeteilt wird. Liebe Spender, wenn es euch nicht gäbe, würden wir grundsätzlich mit dem Rücken an der Wand stehen. Jetzt haben wir wahrscheinlich für einige Wochen genug Futter, um alle Herzchen satt zu bekommen. Das erleichtert allen Mitarbeitern den Tag und verhindert schlaflose Nächte! Wir danken allen, die sich an der Aktion von VETO beteiligt haben, von Herzen. Natürlich bleibt unsere Wunschliste auch über die Aktion hinaus offen und jeder kann dort für die Protectora Futter spenden. Sobald 2 - 3 Paletten gefüllt sind, bringt VETO das Futter kostenfrei nach Spanien.
Jetzt ein ganz anderes Thema. Nachdem ich letztens über Babesien geschrieben habe, kamen jetzt Fragen zu Lungenwürmern auf. Lungenwürmer kommen bei Hunden und Katzen vor, sie leben als adulte (erwachsen/geschlechtsreif) Würmer in der Lunge der Wirte. In erster Linie sind es Parasiten aus der Überfamilie der Metastrongyloidae. Es gibt daneben auch Würmer der Familie Trichuidae, die ebenfalls in den Atemwegen parasitieren.
Angiostrongylus vasorum, Crenosoma vulpis, Oslerus osleri und Filaroides hirthi bevölkern viele wildlebende Caniden (Hunde) und natürlich auch unsere Haushunde. Katzen und wildlebende Feliden (Katzen) werden hingegen von Aelurostrongylus abstrusus und Tronglosrongylus brevior heimgesucht.
Einige der Würmer haben einen indirekten Lebenszyklus und benötigen Zwischenwirte, dazu gehören Cr. vulpis, Ael. abstrusus, T. brevior und A. vasorum. Die drei ersten Lungenwürmer haben gemein, dass die ausgewachsenen Würmer in der Trachea (Luftröhre), den Bronchien (Strukturen in der Lunge, die die Luft in die Alveolen transportieren), Bronchiolen (sie enden in den Lungenbläschen, an denen der Gasaustausch stattfindet) oder Alveolen (Lungenbläschen) sitzen. Die Weibchen geben von dort aus ihre Eier in die Atemwege ab. Daraus schlüpft das erste Larvenstadium. Diese werden hochgehustet, dann geschluckt und letztendlich mit dem Kot ausgeschieden. Wer denkt, dass damit die Sache vom Tisch ist, irrt sich gewaltig, denn jetzt wird es erst richtig interessant. Diese Larven infizieren nun verschiedene Nackt- und Gehäuseschnecken. Dort entwickeln sich die Larven bis zum infektiösen 3. Larvenstadium. Diese Zwischenwirte sind für die Entwicklung wichtig. Letztendlich infiziert sich der Endwirt durch Aufnahme eines Transportwirtes, das kann ein Vogel, ein Kleinsäuger, ein Reptil oder auch ein kleines Amphibium sein.
Einen kleinen Unterschied macht A. vasorum (französischer Herzwurm genannt). Der adulte Wurm parasitiert nämlich in den Pulmonalarterien (Lungenschlagadern), manchmal auch im rechten Herzen. Die Weibchen produzieren Eier, die in die Kapillaren der Lunge eingeschwemmt werden. Dort schlüpfen dann die Larven und wandern in die Alveolen. Alles andere läuft dann wie schon oben beschrieben ab.
Es gibt aber auch Würmer, die einen direkten Lebenszyklus haben, das heißt, sie benötigen keinen Zwischenwirt. Dazu zählen O. osleri, F. hirthi und man vermutet auch, dass C. aerophila zu diesen Lungenwürmern zählt.
Diese Würmer verursachen in der Tracheal- und Bonchialschleimhaut winzige Wurmknötchen. Die daraus entlassenen Eier enthalten bereits infektiöse Larven, die sich im Lumen (Hohlraum von Hohlorganen und röhrenförmigen Körpern, z.B. Blutgefäße, Magen, Darm, Harnblase usw.) der Trachea festsetzen. Die erwachsenen Würmer von F. hirthi leben im Lungenparenchym (Gewebe, das für die speziellen Aufgaben der Lunge verantwortlich ist) und setzen die infektiösen Larven in die Atemwege frei. Auch hier wird hochgehustet und abgeschluckt, dann im Kot abgesetzt. Die Infektion erfolgt fäkal-oral, also durch Aufnahme von Kot. Das bedeutet, dass Hunde, die so infiziert wurden, natürlich auch andere Hunde genauso infizieren können. Hat man also einen sicher positiven Hund, so wird man seine Kontakthunde immer mitbehandeln müssen!
Jetzt gibt es noch die adulten Stadien von C. erophila. Sie leben in der Submukosa (dünne Bindegewebsschicht, die unterhalb der Schleimhaut liegt) von Trachea, Bronchien und Bronchioli. Auch hier werden wieder Eier abgelegt, hochgehustet, abgeschluckt und mit dem Kot abgesetzt. Der Unterschied ist nun allerdings, dass diese Eier erst nach 30 - 45 Tagen infektiös werden. Jetzt kommen Regenwürmer ins Spiel, sie sind Zwischenwirte...
Alle Lungenwürmer, die hier aufgezählt wurden, haben auch den Haushund und die Hauskatze im Visier. Entweder werden sie oral-fäkal aufgenommen oder es wird ein Transport- oder Zwischenwirt aufgenommen. Nach oraler Aufnahme wandern die Larven in die Darmwand ein und gelangen so entweder über die Lymphwege oder die Blutbahnen in die Lunge, wo sie geschlechtsreif werden.
Man kann sich denken, dass infektiöse Hunde oder Katzen oft husten, Nasenausfluss haben, Tachypnoe (schnelle Atmung) und Dispnoe (Atemnot oder Kurzatmigkeit) haben. Manchmal merkt man aber auch nicht viel und wundert sich über einen Zufallsbefund. Bei uns sind Lungenwurmerkrankungen leider nicht mehr allzu selten, im Ausland kommen sie häufiger vor.
Grundsätzlich ist es gar nicht so einfach, die Lungenwürmer nachzuweisen, denn für eine Diagnose braucht man den Parasiten. In der Zeit, die zwischen der Ansteckung und diagnostizierbaren Eiern liegt, ist es nicht möglich, einen Nachweis zu führen. Am einfachsten ist der Nachweis von Eiern/Larven im Kot, doch das gelingt leider oft nicht im ersten Anlauf. Man benötigt oft Sammelkotproben und auch hier kann man Pech haben und nicht sofort ein positives Ergebnis bekommen. Bei einem klinischen Verdacht sind Wiederholungsuntersuchungen sinnvoll! Nur ein positives Ergebnis bestätigt den Verdacht!
Lungenwürmer können für Hunde und Katzen tödlich sein und auch die Behandlung ist kein Kinderspiel. Wer also einen Hund oder eine Katze mit kardiopulmonalen Erkrankungen (Gruppe von Krankheiten, die vom Lungengefäßbett ausgehen oder sich auf dem Boden von Herz- Blutgefäß-Veränderungen entwickeln) hat, der sollte grundsätzlich immer auch an Lungenwürmer denken.
Die durch Lungenwürmer hervorgerufenen Infektionen sind nicht auf den Menschen übertragbar. Menschen können sich alledings mit einem Lungenegel infizieren, wenn sie Zysten mit unreifen Saugwürmern verschlucken. So etwas passiert in Asien durch roh gegessene oder nicht ausreichend gegarte Süßwasserkrebse.
Lungenwürmer sind ein wirklich kompliziertes Thema und ich hoffe, dass es niemand überfordert hat. Wenn der Hund oder die Katze daran erkranken, ist es wichtig, es schon einmal gehört zu haben! Lungenwürmer sind eine wirklich schwere Erkrankung unserer Hunde und Katzen, sie können zum Tod führen und lassen sich nicht mit Standard-Wurmkuren behandeln. In den letzten Jahren gibt es eine steigende Anzahl von Erkrankungen in Deutschland. Gehäuft tritt der Lungenwurm in Dänemark, der Schweiz, Großbritannien, Irland, Italien, Bulgarien, Kroatien, Österreich, Norwegen, Spanien, Ungarn, Weißrussland und Frankreich auf. Mittlerweile weisen wir ihn auch in Deutschland nach und sollten die Bedeutung und Verbreitung nicht unterschätzen.
04.03.2024
Aus Spanien haben wir die ersten 'Tragefotos' der gespendeten Mäntelchen bekommen. Es werden noch andere folgen, aber auch auf diesen Bildern kann man schon sehen, dass unsere Spenderinnen/Näherinnen echtes Talent haben. Die Mäntelchen sind großartig geworden und alle freuen sich darüber - am meisten natürlich die Hundchen. Nochmal ganz herzlichen Dank an die fleißigen Näherinnen!
Die VETO-Aktion ist nun fast vorbei und wir können jetzt schon sagen, dass sie ein voller Erfolg war. Auch auf unserer Wunschliste sind ebenfalls einige Spenden zusammengekommen und so bedanken wir uns zuletzt ganz herzlich bei Katharina Nitze für ihre Futterspende. Da seit Tagen die Spenden eigentlich nur noch gelegentlich eingehen, denken wir, dass nichts mehr dazukommen wird. So dürften bei der Aktion auf unserer Wunschliste ca. 700 kg eingegangen sein. Das sind nicht ganz zwei Paletten mit Hunde- und Katzenfutter, für die wir uns ganz herzlich bedanken und die mit dem Futter aus der großen VETO-Aktion direkt nach Spanien geliefert werden. Sobald wir die genauen Zahlen wissen, teilen wir sie euch sofort mit.
Unser Mickey hat immer noch Probleme mit seiner Hinterpfote, die Kralle ist gebrochen und er möchte gerne den ganzen Tag daran herumschlabbern. Wir halten die Pfote unter Verband und machen zudem noch Bäder mit Rivanol (sein Fuß ist komplett gelb!). Wahrscheinlich haben wir und er natürlich auch, noch einige Tage 'Spaß' mit dieser Kralle, dafür geht es Angelo aber wunderbar. Das Antibiotikum wirkt und er hinkt nicht mehr - was ein Glück! Angelo ist der wehleidigste Hund der Welt!!!
Ab Donnerstag werde ich wieder selbst in der Küche 'herumwurschteln'. Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, haben sich Silke und Alexandra mit dem Kochen für Uwe und mich abgewechselt. Ich finde das so nett, dass ich gar nicht weiß, wie ich mich bedanken soll. Ich finde so etwas absolut nicht selbstverständlich und bin noch immer ganz beeindruckt von soviel Hilfsbereitschaft und natürlich auch von den Kochkünsten der Ladies. Ich kann mich nur ganz herzlich bei den beiden bedanken! Mittlerweile fühle ich mich langsam besser und hoffe, dass ich wieder so fit werde wie ich es vorher war. Die Hunde wollen wieder mit mir Fahrradfahren und ich möchte wieder Spazierengehen, ohne wie ein Fisch auf dem Trockenen zu japsen. Die beiden OPs haben mir ganz schön zugesetzt und natürlich merkt man das, wenn ein Stück Lunge fehlt. Trotzdem bin ich ganz zuversichtlich, dass ich in einigen Wochen auch wieder problemlos Treppen gehen kann.
Zum Glück hat Uwe alles, was ich normalerweise mache, zu seinen Aufgaben noch draufgepackt. Wir hängen nur ganz wenig hintendran und haben sogar alle anfallenden Tierschutzarbeiten gut machen können. Vieles kann am Computer erledigt werden und Telefonieren kann ich mittlerweile auch wieder problemlos. Irgendwie konnten wir mit der Hilfe unserer Freunde alles gut meistern. Ich bin froh, dass diese schwere Zeit hinter uns liegt und hoffe, dass uns jetzt etwas Ruhe vergönnt wird. Offenbar steht mir noch eine Kur zu, ob und wann ich da einen Termin genannt bekomme, weiß ich noch nicht. Wir werden sehen, was sich da noch tut.
Von Lana bekommen wir ständig tolle Bilder und Videos. Wir sind sehr glücklich über diese so gelungene Vermittlung. Lana hat sich großartig eingelebt und die Halter haben sie sogar in Nonnweiler bei Marco Webers/Stake-Out komplett 'eingekleidet'. Sie hat extra angefertigte Brustgeschirre bekommen, mit Leuchtstreifen, extra Griff und Öse. Die Telefonnummer ihrer Halter ist eingestickt worden und natürlich prangt der Name LANA ganz dick obendrauf. Wir hatten Marco empfohlen, früher war er immer Gast auf unseren Festen und die meisten unserer Mitglieder dürften ihn noch persönlich kennen. In seinem Laden wird der Hund ausgemessen und bekommt sein Geschirr direkt angepasst, es wird sofort genäht und man kann es nach etwa einer dreiviertel Stunde mitnehmen. Jeder Hund ist anders und gerade bei den Windhunden passt nichts 'von der Stange'. Wir sind immer wieder begeistert, mit welchem Vergnügen die Mitarbeiter und natürlich auch Marco selbst die Hunde/Kunden behandeln. Für uns ist es grundsätzlich eine Freude, dort die Sachen selbst abzuholen, außerdem finde ich immer noch etwas, was ich unbedingt brauche und immer schon mal kaufen wollte... . Uwe sagt dazu 'Frauenfalle', ich denke, dass jeder Mann weiß, was damit gemeint ist!
02.03.2024
Wir freuen uns immer, wenn wir unsere Ehemaligen mal wiedersehen. Heute hatte Uwe mal das Glück, die schon ältere Tara mit ihrer neuen Freundin Lana auf unserer Hundewiese begrüßen zu dürfen. Annette und Peter hatten einen Kuchen mit dabei und Uwe hat für Kaffee gesorgt, so konnten die drei einen wunderschönen Nachmittag in der ersten Frühlingssonne genießen. Die Hunde, unser Angelo war natürlich mit dabei, hatten viel Spaß und es sind schöne Fotos entstanden.
Ich probiere gerade ein neues Medikament aus und leider wird mir davon speiübel, so dass ich daheim auf dem Sofa liegen musste. Ich hoffe, dass ich mich bald an die Tabletten gewöhnt haben werde, im Augenblick ist mir drei Stunden nach der Einnahme schlecht und das hält einige Stunden an. Da ich die Tabletten zweimal am Tag nehmen muss, ist meine produktive Zeit sehr gering. Mal sehen, wie lange das anhält, es ist sehr unangenehm und nervig.
Angelo kann jetzt wieder besser laufen. Ich hatte ihm nach seiner Verletzung am Bein schon vor einigen Tagen die Klammern gezogen. Trotzdem hinkte er weiter und sein Beinchen blieb geschwollen. Ein weiterer Tierarztbesuch war nötig, leider waren in seiner Wunde Bakterien, die nun mit einem Antibiotikum behandelt werden. Wenn es was umsonst gibt, schreien Angelo und Mickey eigentlich immer "hier!" und so ist es auch nicht verwunderlich, dass auch Mickey einen Fuß unter Verband hat. Bei ihm hat sich eine Kralle entzündet und um der Sache erstmal etwas Ruhe zu geben, haben wir seine Kralle mit Salbe behandelt und ihm einem schönen Verband verpasst. Ich denke, auch Mickey wird am Montag nochmal zu Roman Thissen in die Praxis müssen. Es scheint, als ob bei uns immer etwas los sein müsste.
Ich freue mich allerdings für Uwe, wenigstens er hatte heute mal etwas Urlaub vom Alltag. Ich hoffe, dass mit diesem wunderbaren Sonnentag der Frühling eingeläutet ist. Ich würde allzu gern mal wieder in der Sonne spazieren gehen. Ich fühle mich seit meiner OP jeden Tag etwas besser und denke nicht, dass ich drei Monate brauche, bis ich wieder fit bin. Schön wäre es, wenn jetzt auch die Übelkeit noch verschwinden würde.
Da die VETO-Aktion 'Hilfe für Galgos in Not' nur noch wenige Tage läuft, hoffen wir, dass noch einige Spenden eingehen werden. Bisher sind 15 LKW voll mit Futter von lieben Tierfreunden gesammelt worden. Das heißt, dass wir ganz sicher einen Truck mit dem für unsere Schützlinge so wertvollen Futter bekommen werden.
Auf unserer Wunschliste sind Spenden von Birgit Wiegand, Antja Kortmann und einem anonymen Spender eingegangen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Diese Spenden gehen direkt an die Protectora Villena und werden nicht mit anderen Teilnehmern der VETO-Aktion geteilt.
Bitte denkt daran, dass die VETO-Aktion nur noch bis zum 07.03.2024 läuft. Alles, was bis zu diesem Datum gespendet wird, geht umgehend auf die Reise. Mit etwas Glück wird das erste Futter schon vor dem 20.03.24 in Spanien sein. Wir können es kaum abwarten und hoffen, dass es noch einen Spenden-Endspurt geben wird. Wir brauchen jedes Kilogramm Futter und bitten euch wirklich inständig zu spenden. Futter zu spenden, bedeutet Leben zu schenken!