Phönix-Tagebuch
- August 2024 -

29.08.2024

Auch wenn der Herbst sich noch nicht mit fallendem bunten Laub bemerkbar macht, die sogenannte Herbstgrasmilbe ist schon unterwegs und quält die Tiere und Menschen mit fürchterlichem Juckreiz. Herbstgrasmilben (Neotrombicula autoumnalis) sind weit verbreitete Parasiten. Je nach Region kennt man sie als Grasmilben, Heumilben, Erntemilben oder wie bei uns als Herbstgrasmilben.

Erwachsene Grasmilben sind Vegetarier und ernähren sich von Pflanzenresten, sie sind nicht die Plagegeister, die den Juckreiz verursachen. Es sind die Larven, die mit ihren Mundwerkzeugen die Haut einritzen und mit ihrem Speichelenzym das Gewebe auflösen und schlürfen. Nach maximal 2 - 3 Tagen sind die Larven satt, lassen sich fallen und werden zu vegetarisch lebenden Milben. Der Juckreiz entsteht also nicht durch einen Biss oder Stich an sich, sondern durch den Speichel und er kann bis zu 2 Wochen anhalten.

Unsere Hunde jucken sich und sie beknabbern die Stellen, an denen die Milben gerne in richtigen Kolonien auftreten. Es gibt viele Hausmittelchen gegen den Juckreiz und so haben wir vom Kokosöl bis zur Ballistol-Lösung schon einiges ausprobiert. Manche Mittel stinken so erbärmlich, dass wir das unseren Hunden nicht antun wollen und andere riechen gut, nützen aber wenig.

Wir sind mittlerweile dazu übergegangen, die Hunde abzuwaschen. Die Pfoten, der Bart, die Ohrfalten, Bauch, Brust, Achseln, Leisten... Eigentlich könnte man sie nach einem Aufenthalt im Gras gleich ganz abduschen, aber was macht man, wenn man ein Gartengrundstück mit Rasen hat? Bei uns leben die Herbstgrasmilben im Gras, das kann man leicht mit einem weißen Stück Papier testen, das man an einem sonnigen Tag für einige Zeit auf den Rasen legt. Wer dann die typischen orange-roten Pünktchen findet, der weiß, dass die Biester im Rasen sind. Die beste Zeit, die Hunde auf den Rasen zu lassen, wäre dann der frühe Morgen, bei Nässe und Regen sowie nachts, dann sind die Milben nicht besonders aktiv und die Tiere haben gute Chancen, sich nichts einzufangen. Leider ist so etwas illusorisch und nicht realisierbar.

Was auf jeden Fall gegen die Plagegeister hilft, sind spezielle Shampoos oder Sprays, die man beim Tierarzt bekommt. Wir haben gehört, dass manche Hundebesitzer gute Erfolge mit Öl hatten, das direkt auf die Larven aufgetragen wurde. Abwehren lassen sich die Herbstgrasmilben auch mit Pyrethrum (Wirkstoff aus der Crysantheme) oder dessen im Labor hergestellten Abkömmlingen, den Pyrethroiden. Permethrin ist einer dieser Wirkstoffe, der die Milben bei Kontakt abtötet. Es gibt Spot-Ons für Hunde beim Tierarzt. Ganz wichtig ist allerdings, diese Mittel auf keinen Fall bei Katzen anzuwenden. Bei den Stubentigern können diese Mittel tödliche Vergiftungen hervorrufen.

Vielleicht habt ihr gute Erfahrungen mit Hausmitteln gemacht, uns würde das sehr interessieren. Bitte schreibt uns einfach mal, wie ihr mit diesen Plagegeistern umgeht und ob eure Hunde/Katzen darunter leiden.

 

26.08.2024

Wir möchten uns ganz herzlich bei unserer Tierschutzfreundin Moni bedanken. Moni hat uns ihre komplette Einrichtung (med. Fußpflege) geschenkt. Wir haben jetzt einen Heißluftsterilisator, tolle Lampen und Lupen, einen Drehstuhl, einen Instrumentenschrank usw. Dazu kamen noch ihre privaten Sachen, die sie für ihre alten Hundchen angeschafft hatte. Wir haben also noch 2 ganz tolle Hunde-Buggies und diverses Zubehör abholen dürfen. Das alles war mehr als ein großartiges Geschenk und wir können uns gar nicht genug dafür bedanken. Uwe hat alles schon auf eine Palette gepackt und wir hoffen, dass die mittlerweile 3 Paletten bald abgeholt und nach Spanien unterwegs sein werden.

In der letzten Woche haben wir auch wieder Spenden beim Fressnapf in Rüsselsheim bekommen, für die wir uns ebenfalls ganz herzlich bedanken. Das gespendete Vogelfutter werden wir diesmal selbst behalten und nicht nach Spanien schicken. In unserem Garten gibt es ungezählte Vogelhäuser, die wir das ganze Jahr über auffüllen. Die vielen Täubchen, Elstern, Krähen, Meisen, Grünfinken usw. sowie auch die Eichhörnchen werden sich sehr darüber freuen.

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Für unsere Igelchen (mittlerweile haben wir drei auf der Kamera identifizieren können) haben wir ebenfalls tolles Futter bekommen. Wir sind ganz sicher, dass alle drei schon jetzt genug Gewicht haben, um den kommenden Winter zu überstehen.

Auch die Bilche, die in diesem Jahr ihre Babies in unserem Gasgrill!!! großgezogen haben, haben gute Chancen, alle ihre Kinder durchzubringen. Sie futtern jede Nacht an unseren Tomaten und sind wahrscheinlich schon kugelrund! Der Gasgrill hat übrigens die Kinderstube der Bilche nicht überlebt. Uwe hat ihn, nachdem alle ausgezogen waren, entsorgt :). Die Hinterlassenschaften der Bilche passen einfach nicht zu unseren Ernährungsgewohnheiten und selbst die gründlichste Reinigung hätte es nicht besser gemacht, denn das Kopfkino kann man einfach nicht besiegen...

Igel an der Futterstelle

Bilch an der Futterstelle

 

25.08.2024

Charlie hat seine Kastration gut weggesteckt. Schmerzen hatte er offensichtlich keine, er hatte aber natürlich auch ein Schmerzmittel mitbekommen, was wir bei Bedarf geben sollten. Schon am ersten Tag war der kleine Junge nicht zu bremsen und benahm sich so, als ob nichts passiert wäre. Uns hat es gefreut, allerdings glaubten wir nicht, dass wir Charlie, ohne einen Body anzuziehen, flitzen lassen könnten. Viele Hunde brauchen sogar einen Halskragen aus Plastik, um zu verhindern, dass sie an ihre frischen Wunden und an die Fäden drangehen. Charlie interessierte die Wunde nicht, er hatte ein Pflaster drauf und selbst das störte ihn in keinster Weise. Heute ist das Ding endgültig abgefallen und der Kleine hat zum erstenmal die Wunde gesehen. Natürlich hat er sie sauber geleckt und das war es dann auch schon. Alles ganz unkompliziert. Wir denken, es bleibt so und die Kastration ist damit abgehakt.

Als nächstes steht die Impfung auf dem Programm und ich hoffe, dass es mal einen Tag nicht ganz so heiß sein wird, dann können wir zum Tierarzt fahren und auch das noch machen lassen. Charlie wäre dann so weit fertig.

Louisa, die wir am Tag von Charlies Kastration übernommen hatten, haben wir ebenfalls schon dem Tierarzt vorgestellt. Sie ist jetzt 7 Jahre alt und wird am 02. September operiert. Wir sind sicher, dass es bei 'Lucy', wie sie jetzt gerufen wird, auch keine Probleme geben wird und alles so gut abläuft wie bei Charlie, der jetzt übrigens 'Christian' heißt. :)

Ein neues Leben zu haben, bedeutet bei uns auch, einen neuen Namen zu bekommen. Selbst wenn es bestimmt einige nicht nachvollziehen können, Charlie war bei uns sehr schnell ein Christian. Manchmal weiß man so etwas ganz plötzlich und manchmal kommt der Name erst viel später. Bei Charlie stand es sehr schnell fest, dass er ein Christian ist und natürlich hat er auch sofort auf seinen neuen Namen gehört. Er scheint ihm also zu gefallen.

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23.08.2024

Passend zur Urlaubszeit haben wir täglich Anfragen wegen Hunden und Katzen, die abgegeben werden sollen. Man sucht einen Platz für den riesigen Hund der uralten Oma, die das Tier keinesfalls länger behalten kann, weil sie jetzt ins Heim geht - wenn wir dann darauf hinweisen, dass dann natürlich auch die Oma den Abgabevertrag unterschreiben muss, wird man böse und beschimpft uns. In diesem Fall glaubten wir nicht, dass der Hund wirklich der Oma gehörte, viel eher versucht man, mit dieser Masche die Sache dringlich zu machen und sich selbst in ein gutes Licht zu rücken. So ist man der engagierte Helfer, anders ist man der Besitzer, der den Hund loswerden will. Tatsächlich ändert es nichts an der Tatsache, dass das Tier weg soll.

Für uns sind die ganzen Geschichten, die wir täglich erzählt bekommen, nicht wirklich wichtig. Entweder habe ich eine freie Pflegestelle oder ich habe keine. Natürlich müssen einige Kriterien erfüllt sein. Wir können einen Hund nur aufnehmen, wenn er geimpft ist. Problemhunde, die nicht verträglich sind, werden wir sicher nicht zu Pflegestellen geben, die ja selbst Hunde haben, die nicht gebissen werden wollen. Listenhunde oder deren Mischlinge können wir ebenfalls nicht aufnehmen und natürlich lassen wir uns nicht unter Druck setzen oder beschimpfen. Wir wissen auch, dass die Tierheime überfüllt sind und wir hören täglich, dass Tiere abgelehnt werden. Daran können wir weder etwas ändern noch sind wir dafür verantwortlich. Erpressungsversuche wie zum Beispiel "Dann binde ich ihn im Wald an einen Baum!" ändern an unserer Entscheidung auch nichts.

Wir sagen seit Jahren, dass es zu viele Hunde in Deutschland gibt, wir selbst holen noch keine 10 Hunde im Jahr aus Spanien. Wir arbeiten anders und versuchen es mit Hilfe zur Selbsthilfe. Natürlich ist so etwas nicht einfach, aber es zeigt Erfolge. Unmengen an Hunden nach Deutschland einzuführen, bringt leider keine Verbesserung im Ursprungsland und sprengt hier die Kapazitäten.

Es war schon im ersten Coronajahr klar, was passieren würde und wir haben immer wieder davor gewarnt. Es wurden Unmengen von Hunden aus dem Ausland beigekarrt und in Deutschland dazu noch wahsinnig viele von Hobbyzüchtern/Züchtern produziert. Es ging darum, schnelles Geld zu verdienen. Solche Menschen interessiert die Konsequenz ihres Handelns meistens sowieso nicht. Jetzt müssen wir mit etwa 600.000 Hunden zusätzlich leben. Viele davon haben schon mehrfach den Besitzer gewechselt und/oder waren im Tierheim, wurden über Portale verscherbelt, vielleicht sogar ausgesetzt oder, weil unkontrollierbar/bissig, eingeschläfert. So etwas ist schrecklich, die Hunde sind die Opfer, die Tierheime schaffen es nicht mehr, der Flut der Tiere Herr zu werden und diejenigen, die die Tiere verkauft haben, nehmen sie natürlich nicht wieder zurück.

Passend zur Urlaubszeit häufen sich nun die Anrufe mit den abenteuerlichsten Geschichten. Die Hausgenossen werden jetzt lästig, der Urlaub ist gebucht und so erzählt man uns die Geschichte der gebrechlichen Oma, die den 2 Jahre alten Kangal einfach nicht mit ins Altersheim nehmen darf. Beliebt ist auch die Schwester, die in Scheidung lebt und mit dem Hund auf die Straße gesetzt wurde. Oder die Tochter, die jetzt zum Studium nach München muss und den Hund nicht mitnehmen kann... "Sie wissen ja selbst, wie schwer es ist, dort eine Wohnung zu bekommen...". Oder auch der Ex, der den Hund misshandelt, wenn wir ihn nicht sofort aufnehmen.

Ich kann nicht beurteilen, ob die Geschichten stimmen, auffällig ist nur, dass wir das jetzt jeden Tag hören, was wir sonst nur einmal im Monat erzählt bekommen hatten. Egal, was man uns erzählt, es ändert nichts. Wenn wir keinen Platz haben oder das Tier nicht zu unseren Pflegestellen passt, dann können wir es nicht aufnehmen. Wir lassen uns auch kein schlechtes Gewissen machen ("Dann wird mein Ex ihn erschlagen!"). Wir haben das Dilemma, in dem manche Menschen jetzt sind, weder verschuldet noch sind wir verpflichtet, es zu lösen. Wir helfen gerne, wenn wir helfen können, aber wir sind nicht bereit, uns für Dinge verpflichten zu lassen, die wir nicht zu verantworten haben. Auch unsere Hilfe hat Grenzen, wenn wir uns überfordern und permanent über unsere Leistungsgrenzen gehen, dann ist bald keine Hilfe mehr von uns zu erwarten. Dann sind wir nicht nur finanziell, sondern auch emotional am Ende.

Wir lieben Tiere, das steht außer Frage, aber wir sind nicht in der Lage die Welt zu retten. Wir tun das, was wir tun können, aber wir haben weder einen Goldesel im Keller noch unbegrenzt Pflegestellen. Unser Tag hat auch nur 24 Stunden und manchmal haben wir sogar ein Privatleben...

 

21.08.2024

Die Gewinne aus unserer Verlosung sind auf dem Weg zu den neuen Eigentümern. Wir haben uns gefreut, dass doch viele Leser unseres Blogs mitgemacht haben und dass jetzt wieder einige Hundchen mehr ihr eigenes Rescue-Pack haben. Sicherlich kann man auch nach den eigenen Vorstellungen und dem individuellen Bedarf des Tieres noch etwas dazupacken. Die Packs sind so groß gewählt, dass man ganz gewiss alles, was notwendig ist, gut verstauen kann. Wir wünschen viel Spaß damit und hoffen, dass es nie zu einem Notfall kommt!

Unsere spanischen Kollegen haben seit einiger Zeit ein wunderbares Projekt geplant, das jetzt in die Tat umgesetzt werden soll. Es soll ein gebrauchter Krankenwagen gekauft und so umgebaut werden, dass man darin operieren kann. Dafür werden noch einige Gerätschaften benötigt und natürlich das Fahrzeug selbst. Hier gibt es aber schon konkrete Ideen und Angebote, so dass die Kosten relativ genau eingeschätzt werden können. Vielleicht seid ihr von dieser Idee genauso begeistert wie wir es sind.

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Die Tierhilfe Phönix hat sich mit einer größeren Spende an dem geplanten Projekt beteiligt und natürlich hoffen wir, dass auch ihr die Protectora Villena unterstützen möchtet. Ihr könnt eine zweckgebundene Spende an uns machen, dann bekommt ihr von uns eine Spendenquittung und wir überweisen das Geld an die Protectora weiter. Wer keine Spendenquittung benötigt, kann auch direkt an das hier angegebene Konto der Protectora in Spanien spenden:

IBAN: ES9830582525322720005491 BIC: CCRIES2AXXX
Verwendungszweck: Ambulance/operating room

Damit ihr genau wisst, was unsere spanischen Kollegen planen, haben wir euch das Schreiben, das wir von der Protectora bekommen haben, hier veröffentlicht und übersetzt.

 

DESCRIPTION

We want to start a new project for animals. The idea is to make a portable operating room that allows us to perform surgeries in different locations. In this way we could neuter animals from other shelters, stray cats and animals managed by other associations. We need a vehicle to install the operating room inside as well as an anesthetic gas machine, an oxygen generator, a monitoring device, a table, surgical material, and an ultrasound machine for teeth cleaning. Our idea is to create an operating room that is equipped just like any other clinic. We currently have a veterinarian with a lot of experience in soft tissue surgeries and an operating room assistant. They perform all the surgeries in the Villena shelter. Due to legislation, surgeries cannot be performed on animals not housed in the Villena shelter. If we had this operating room we could provide service to other associations in order to improve the lives of animals.

PRICE

1. Ambulance: about 10000€/15000€ (buy an old ambulance and prepare it for what we need)

2. Equipment around 15000€:
- an anesthetic gas machine,
- an oxygen generator,
- a monitoring device,
- a table,
- surgical material,
- and an ultrasound machine for teeth cleaning

TOTAL PRICE: ABOUT 25000 /30000€

WE KNOW THAT IS SO MUCH MONEY, BUT WE THINK WITH HELP FROM DIFFERENT PLACES WE CAN MAKE A GOOD FUTURE FOR THE ANIMALS AND HELP TO THE SHELTER WITH THE USUAL COSTS.

IT WILL BE A DEFINITIVE SOLUTION FOR GROW UP, FOR HAVE AN EQUILIBRIUM IN OUR ORDINARY MONETARY NEEDED, AND IN THE BEST WAY, HELPING OTHER SHELTERS, BECAUSE WE CAN GO THERE TO STERILIZE DOGS AND CATS, CHEAPER AND COMFORTABLE FOR THE ANIMALS, AND VOLUNTEERS.

IS A BETTER FUTURE FOR ALL…

CAN WE DREAM TOGETHER??

BANK ACCOUNT ES9830582525322720005491
CONCEPT: AMBULANCE/OPERATING ROOM

 

BESCHREIBUNG

Wir möchten ein neues Projekt für Tiere starten. Die Idee ist, einen mobilen Operationssaal zu bauen, der es uns ermöglicht, Operationen an verschiedenen Orten durchzuführen. Auf diese Weise könnten wir Tiere aus anderen Tierheimen, streunende Katzen und Tiere, die von anderen Vereinen betreut werden, kastrieren. Wir benötigen ein Fahrzeug, um den Operationssaal darin zu installieren, sowie ein Narkosegasgerät, einen Sauerstoffgenerator, ein Überwachungsgerät, einen Tisch, Operationsmaterial und ein Ultraschallgerät zur Zahnreinigung. Unsere Idee ist es, einen Operationssaal zu schaffen, der wie jede andere Klinik ausgestattet ist. Derzeit haben wir einen Tierarzt mit viel Erfahrung in Weichteiloperationen und einen Operationsassistenten. Sie führen alle Operationen im Tierheim Villena durch. Aufgrund der Gesetzgebung dürfen Operationen an Tieren, die nicht im Tierheim Villena untergebracht sind, nicht durchgeführt werden. Wenn wir diesen Operationssaal hätten, könnten wir anderen Vereinen unsere Dienste anbieten, um das Leben der Tiere zu verbessern.

PREIS

1. Krankenwagen: ca. 10000€/15000€ (einen alten Krankenwagen kaufen und für unsere Bedürfnisse vorbereiten)

2. Ausrüstung ca. 15000€:
- ein Narkosegasgerät,
- ein Sauerstoffgenerator,
- ein Überwachungsgerät,
- ein Tisch,
- chirurgisches Material,
- und ein Ultraschallgerät zur Zahnreinigung

GESAMTPREIS: CA. 25000 /30000€

WIR WISSEN, DASS DAS VIEL GELD IST, ABER WIR DENKEN, DASS WIR MIT HILFE AN VERSCHIEDENEN ORTEN DEN TIEREN EINE GUTE ZUKUNFT SCHAFFEN UND DEM TIERHEIM MIT DEN LAUFENDEN KOSTEN HELFEN KÖNNEN.

ES WIRD EINE ENDGÜLTIGE LÖSUNG FÜR WACHSTUM SEIN, UM EINEN AUSGLEICH FÜR UNSEREN ÜBLICHEN FINANZBEDARF ZU HABEN UND AUF DIE BESTE WEISE ANDEREN TIERHEIM ZU HELFEN, WEIL WIR DORTHIN GEHEN KÖNNEN, UM HUNDE UND KATZEN ZU STERILISIEREN, GÜNSTIGER UND KOMFORTABEL FÜR DIE TIERE UND DIE FREIWILLIGEN.

FÜR IST EINE BESSERE ZUKUNFT FÜR ALLE…

KÖNNEN WIR GEMEINSAM TRÄUMEN??

BANKKONTO ES9830582525322720005491
VERWENDUNGSZWECK: KRANKENWAGEN/OP-RAUM

 

20.08.2024

Die Gewinner unserer kleinen Verlosung stehen fest und wurden auch schon informiert. Wir gratulieren ganz herzlich und werden das Erste-Hilfe-Pack für Tiere in den nächsten Tagen versenden. Für alle, die diesesmal kein Glück hatten, verlosen wir im Herbst nochmal 2 weitere Packs und wir hoffen, dass sie dann nochmal mitmachen werden.

Gestern war ein wirklich aufregender Tag für unseren kleinen Charlie. Der Bub wurde kastriert und bekam die kleinen Zähnchen saniert. Es ist wirklich ungewöhnlich, dass ein Hundchen, das nicht einmal 2 Jahre alt ist, schon eine Zahnsanierung braucht. Bei Charlie war es nötig und so haben wir die Gelegenheit genutzt, immerhin hatte er ja schon eine Narkose und so konnte man das gut mit machen. Der Wicht war schnell wieder auf den Beinen und seit gestern abend hüpft er schon wieder über die Sofas.

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Gestern morgen bekamen wir dann auch noch Louisa gebracht. Die süße Nase ist 7 Jahre alt und eine Chinese-Crested-Dame. Wer die Rasse unter diesem Namen nicht kennt, wird wahrscheinlich aber schon einmal vom Chinesischen Schopfhund gehört haben. Diese Hundchen gibt es in 2 Varianten: Der Powder Puff hat langes, seidiges Fell und der Hairless hat meistens Haare an der Rute, Kopf und an den Pfoten, ansonten ist er nackig.

Louisa hat allerdings ein wunderschönes Fell und ist, so wie alle Hunde dieser sehr seltenen Rasse, superlieb und fröhlich. Sie bleibt leider nicht mehr alleine und deshalb hat ihr Frauchen entschieden, ein neues Zuhause für sie zu suchen. Wir haben die süße Nase gerne aufgenommen und sie direkt zu Renate gefahren. Renate sucht, seit ihr steinaltes Hundchen verstorben ist, eine Kumpeline für ihre anderen Nasen. Louisa passt offenbar ganz wunderbar dazu, jedenfalls schwebte Finn gestern auf Wolken und auch Bingo war ganz begeistert. Wir denken, dass Louisa ein neues Zuhause gefunden hat.

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16.08.2024

Charlie ist nun schon einige Zeit bei uns, er hat viel gelernt und anständig zugenommen. Ein großer Esser ist er trotzdem nicht geworden und natürlich hat er in der Zwischenzeit auch gelernt, wie man uns um den Finger wickelt. Wir versuchen ihm Nassfutter, Trockenfutter, Fleisch, Obst, Gemüse und auch mal eine Kalbsrippe schmackhaft zu machen, er sieht uns immer nur verständnislos an und scheint zu fragen, wieso wir so dusselig sind und nicht verstehen wollen, dass er lieber das gleiche essen würde wie wir.

Es ist für unsere anderen Hunde nicht nachvollziehbar, wieso Charlie nicht weiß, was man mit einem fleischigen Knöchelchen anfängt. Er wusste beim ersten Rippchen nicht einmal, dass man sich mit dem Fuß draufstellen kann, um das Fleisch abzubeißen. Angelo hätte es ihm zu gerne gezeigt... :). Mittlerweile klappt das etwas besser, ein Profi wird aber aus dem kleinen Wicht sicher nicht mehr.

Es sind so einige Dinge, die für den Winzling komplettes Neuland sind. Krallenschneiden gehört sicher dazu. Es war ein hochdramatischer Vorgang, ihm die offensichtlich extrem gefährliche Krallenschere auch nur in die Nähe der Füße zu bringen - Krallenschneiden unmöglich! Natürlich wird das jetzt jeden Tag geübt und nun sind wir seit einigen Tagen so weit, dass wir die Füße mit der Schere berühren können, gestern haben wir sogar zwei Krallen abschneiden dürfen. Wir lassen es ganz langsam angehen und wollen ihm Sicherheit vermitteln und keine Angst machen.

Zum Glück vertraut er uns und so können wir mittlerweile auch andere Sachen mit ihm üben. Das Brustgeschirr findet er jetzt auch nicht mehr so gruselig, 'Autofahren' konnte er schon, als wir ihn übernommen hatten, er hört prima auf seinen Namen und stubenrein ist er bis auf wenige Ausrutscher auch. Es ist also Zeit, um die Kastration in Angriff zu nehmen. Charlie ist bei anderen Hunden mehr als aufdringlich und fängt sich deshalb leider auch manchmal ein absolut deutliches NEIN von unseren Hunden ein. Das bedeutet Stress für alle und ist auch für Charlie nicht schön.

Deshalb haben wir für den kleinen Mann am Montag einen Termin gemacht. Bei der Gelegenheit können in der Narkose auch die Krallen mal alle auf eine Länge geschnitten und die Zähne richtig kontrolliert werden. So wie ich es bis jetzt erkennen konnte, hat der Wicht schon etwas Zahnbelag. Er ist erst 1,5 Jahre alt und sollte eigentlich blütenweiße Beißerchen haben. Ob man da schon etwas unternehmen muss oder ob man das mit Zähneputzen wieder in die richtigen Bahnen lenken kann, werden wir dann erfahren. Auf jeden Fall wird der Montag ein aufregender Tag für uns alle werden.

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13.08.2024

Mit unserem Tagebuch nehmen wir euch bei unserer täglichen Arbeit mit. Ihr erfahrt, was wir tun, manchmal passieren tolle Sachen, es gibt aber auch immer wieder Vorfälle, die uns schwer zu schaffen machen und alle Beteiligten traurig zurücklassen. Gestern war leider so ein Tag.

Wir wurden zu einem verletzen Storch in die Armsheimer Gemarkung gerufen, ganz offensichtlich konnte er die Beine nicht mehr bewegen und lag schon geraume Zeit in der brütenden Hitze im Feld. Uwe packte das arme Tier ein und wir brachten es zu Dr. Finkenauer.

Wir befürchteten einen Beinbruch, der nach unserer Erfahrung grundsätzlich das Einschläfern des Vogels nach sich ziehen würde. So etwas ist immer traurig und wenn man einen so herrlichen und riesigen Vogel wie den Storch vor sich hat, dann fällt so eine Entscheidung auch einem Tierarzt sehr schwer. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance, eine Möglichkeit, die nicht bedacht wurde, vielleicht kann man auch mit etwas mehr Aufwand ein Leben retten? Jeder, der Tiere liebt, stellt sich in einer solchen Situation tausend Fragen.

Also haben wir, genauso wie Dr. Finkenauer, die Spezialisten befragt. Dass kleine Auffangstationen anders reagieren als vielleicht eine Klinik, die speziell auf Vögel ausgelegt ist, kann man sich denken und so riefen wir nicht nur im 'Storchendorf' an, sondern sprachen auch mit einem Spezialisten aus einer Klinik in Karlsruhe. Dieser meinte, dass das Einsetzen einer Platte in ein Storchenbein nicht funktioniere. Die Haut ist einfach zu dünn und man hat nicht genug davon, um sie über eine Platte zu spannen. Der Bruch des Beins, so hatte das Röntgenbild von Dr. Finkenauer gezeigt, lag allerdings im oberen Teil und zwar genau dort wo schon etwas Muskelfleisch angesetzt ist. Vielleicht könnte man dort die Platte befestigen?

Natürlich bleibt so eine OP ein großes Risiko. Der Vogel muss überleben und er kann in diesem Jahr nicht mehr wegfliegen. Er muss in Deutschland überwintern und dementsprechend auch hier untergebracht werden. Er darf nicht an die Platte drankommen und sich sein Bein mit dem riesigen Schnabel beschädigen und natürlich muss er fressen. Oft ist das das größte Problem, die Vögel wieder ans Futter zu bekommen. Auch der Verbandswechsel kann sich als riesiges Problem darstellen...

Ihr seht also, es ist nicht nur eine finanzielle Frage, sondern es gibt ganz viele Gründe, eine solche OP sein zu lassen. Es geht hier natürlich immer um das Wohl des Tieres und dazu hat natürlich auch der Gesetzgeber eine Meinung. Eigentlich müssen Wildvögel, die nicht mehr in die Natur entlassen werden können, getötet werden. Wenn allerdings ein Tierarzt bestimmt, dass das Tier eine Chance auf Heilung hat, wird man alles versuchen, was möglich ist. Es ist für alle Beteiligten schwer gewesen abzuschätzen, was für diesen Storch das Beste sein würde.

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Dr. Finkenauer rief deshalb nochmal in der Vogelklinik der Uni Gießen an. Dort sagte man ebenfalls, dass das Einsetzen einer Platte, um das Storchenbein zu stabilisieren, wahrscheinlich nicht funktionieren würde. Man bot aber an, das Tier sofort zu versorgen und einen Fixateur externe anzubringen. Also haben wir den Storch wieder eingepackt und sind mit einer Spende für den OP-Fond für Wildvögel, die Dr. Finkenauer uns mitgegeben hatte, sofort losgefahren.

Unterwegs haben wir natürlich den Zustand des Vogels überwacht. Zehn Minuten, bevor wir in der Klinik ankamen, würgte der Storch Futter aus und als wir ihn vor der Klinik aus dem Auto holen wollten, war er verstorben. Dass man in so einem Augenblick geschockt und gleichzeitig wütend und traurig ist, kann bestimmt jeder verstehen. Trotzdem, wir alle haben es versucht, wir wollten dem Vogel das Leben retten und sind gescheitert.

Der Storch wird heute weitergehend untersucht. Man geht davon aus, dass er vielleicht doch innere Verletzungen gehabt hatte. Auf jeden Fall wird sein Körper den Tierärzten dienen, die zukünftig Vögeln das Leben retten werden. Insofern war sein Tod nicht ganz umsonst.

Wir sind schwer betroffen wieder nachhause gefahren, uns steckt die ganze Sache natürlich noch in den Knochen, Dr. Finkenauer dürfte es ähnlich gehen. Er erzählte uns, dass vor 20 Jahren Störche in unserer Gegend superselten waren. Es ist ein großartiger Erfolg von vielen Tierschützern, von Artenschutzprogrammen, Auswilderungsstationen und natürlich haben auch unsere Gesetze zum Schutz der Tiere etwas damit zu tun, dass wir heute wieder Störche in unserer Gegend bewundern können.

Hoffen wir mal, dass auch die Programme für den Waldrapp erfolgreich sein werden und wir diesen Vogel in einigen Jahren ebenfalls wieder bei uns sehen werden. Der Waldrapp war bis vor ca. 400 Jahren ein heimischer Vogel. Leider wurde er bejagt und verspeist, deshalb ist er in freier Wildbahn fast ausgestorben. Es gibt zur Zeit einige Programme zur Rettung und Wiederansiedelung des Waldrapps, drücken wir mal die Daumen...

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10.08.2024

Wie leider in jedem Jahr sterben immer wieder Tiere in überhitzten Fahrzeugen. Wir warnen schon seit Jahren vor dieser vermeidbaren Katastrophe und natürlich stellen wir auch in 2024 unser Poster zur freien Verfügung ins Netz. Wir bitten euch alle darum, das Poster herunterzuladen und überall aufzuhängen. Tankstellen, Bäckereien, Supermärkte, Arztpraxen, Raststätten, Baumärkte, Poststellen usw. wären toll. Es sollte gut zu sehen sein und den Menschen, die vielleicht auch nur kurz parken, sollte bewusst werden, wie gefährlich das bei diesen Temperaturen für ihr Tier sein kann. Wir hoffen, dass wir nicht wieder diese fürchterlichen Nachrichten von aufgeheizten Autos und toten Tieren lesen und die schrecklichen Bilder sehen müssen. Helft bitte alle mit, so etwas zu verhindern, teilt unser Plakat in den sozialen Medien oder druckt es aus und fragt, ob ihr es aufhängen dürft. Jedes Leben zählt! Ein professionell gedrucktes Plaket in DIN A3 kann auch bei uns abgeholt oder per Post geschickt werden.

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Ansonsten bitten wir euch, während der auf uns zukommenden extrem heißen Tage gut auf euch und eure Vierbeiner aufzupassen. Natürlich ist es auch sehr sinnvoll, wenn man für Vögel, Bienen/Insekten, Igel, Eichhörnchen usw. Wasser zur Verfügung stellt. Bitte denkt daran, dass die Tiere darin nicht ertrinken sollen - Wassertonnen müssen grundsätzlich abgedeckt sein und auch ein Schwimmbad braucht eine Ausstiegshilfe für Kleintiere. Es ist schrecklich, morgens ertrunkene Tiere im Pool oder im Wasserfass zu finden. Natürlich könnt ihr bedenkenlos eine niedrige Wasserschale in den Garten stellen, Igel und Vögel werden es euch danken. Wir haben schon seit Jahren Futter- und Wasserstellen im Vorgarten stehen/hängen und beobachten täglich die Tiere, die sich dort versorgen. Nachts haben wir unsere Wildkamera draußen und wissen so auch, ob Igel bei uns futtern, manchmal ist es auch Nachbars Katze...

In diesem Jahr haben wir leider nur noch einen erwachsenen Igel und ein kleines Jungtier. Vor 2 Jahren waren es noch vier erwachsene Tiere. Ich hoffe nicht, dass das so weiter geht und bald gar keine mehr zu uns kommen. Die Stachelritter haben es immer schwerer und obwohl wir so viel Aufklärung betreiben, gibt es immer mehr Menschen, die Mähroboter nutzen die Igel schrecklich verletzen können. Diese Dinger dürfen nur tagsüber betrieben werden und fast alle Igel sind nachtaktiv. Allerdings haben wir auch Jungtiere oder kranke und durstige Igelchen, die tagsüber unterwegs sind. Es sind schauderhafte Verletzungen, die sie von den Messern der Mähroboter beigeracht bekommen. Sie wissen nicht, dass Weglaufen das Richtige wäre. Ihr Instinkt sagt ihnen, dass sie sich zusammenrollen müssen um Gefahren abzuwehren. Die Evolution ist in diesem Fall nicht so schnell gewesen wie die technische Entwicklung und so ist das Einrollen leider der Grund für die schrecklicken Schnittverletzungen und Amputationen. Die Fliegen sind fast immer schneller als der Mensch und so sind die Kerlchen blitzschnell von Fliegeneiern und Maden übersät. Sie fressen die Igel bei lebendigem Leib und nur selten haben wir die Chance, einen solchen Igel rechtzeitig zu finden, zu säubern und gesund zu pflegen.

Unsere Igel werden immer weniger, vielleicht könnt auch ihr mithelfen sie zu retten. Stellt ihnen etwas Wasser zur Verfügung und räumt eure Gärten nicht so gründlich auf. Lasst ihnen Blätterhaufen und Reisig zum Überwintern. Es wäre ein unglaublicher Verlust, den nächsten Generationen keine Stachler mehr zeigen zu können, oder?

 

08.08.2024

Heute kamen die Schriftzüge auf den Tierschutzbus. Ich bin ganz glücklich mit dem Ergebnis und freue mich schon auf den zweiten Schritt, dann kommen die Hunde und die Flügel auf die Seiten des Busses. Ich bewundere wirklich jeden, der so eine diffizile Sache machen kann. Ich habe einmal ein Fenster mit Folie beklebt und ganz schnell festgestellt, dass das bei weitem nicht so einfach ist wie es aussieht. :) Ich kann es jedenfalls kaum noch abwarten, bis das Auto fertig ist und freue mich wie wie verrückt über unseren 'neuen' Bus.

Vielleicht habt ihr in den letzten Wochen ähnliche Probleme gehabt wie wir. Unsere Hundchen haben abwechselnd Durchfall und futtern nicht mehr richtig. Wir waren beim Tierarzt und haben gesehen, dass wir nicht die einzigen mit Hunden sind, die ganz offensichtlich Magen-Darm-Probleme haben. Vielleicht ist es das Wetter, vielleicht aber auch Pilz-Spritzmittel - wir haben ganz unterschiedliche Meinungen gehört und wissen nicht, was die Ursache ist. Auf jeden Fall sind viele Hunde krank geworden und im Feld ist alles voll mit Durchfallhaufen, die die Besitzer wohl nicht mehr mitnehmen konnten oder wollten. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und habe Schaum auf einer Pfütze gesehen. Ob das Spritzmittel war, was der Regen ausgeschwemmt hat, weiß ich nicht, meine Hunde werden diesen Weg in nächster Zeit jedenfalls nicht mehr nutzen.

Es wäre nett, wenn ihr uns mal von euren Erfahrungen berichten könntet. Habt ihr ähnliches beobachtet oder sind in eurer Gegend auch so viele Hunde krank geworden? Zum Glück scheint bei uns das Schlimmste überstanden zu sein, trotzdem macht mich so etwas sehr unsicher. Wenn es etwas ansteckendes ist, dann haben es sich unsere Hunde wahrscheinlich beim Spaziergang im Feld geholt. Ich finde es unverschämt, Hundehaufen einfach liegenzulassen. Ich kann verstehen, dass niemand einen riesen Durchfallplatscher mitnehmen will, aber vielleicht kann man wenigstens etwas Erde drauf machen und mal mit dem Hund zum Tierarzt gehen. Wenn solche Haufen den Weg ins Feld säumen, dann muss man sich nicht wundern, dass es Leute gibt, die keine Hunde mögen. Ich finde es ja auch selbst eklig. Zur Hundehaltung gehört auch das Einsammeln von Haufen, darüber muss man eigentlich nicht einmal nachdenken, geschweige denn diskutieren.

Genauso selbstverständlich ist es, mit einem kranken Hund zum Tierarzt zu gehen. Dass Tierärzte teuer sind, wissen wir alle. Aber zu hoffen, dass Giardien, Kokzidien, Parvoviren, Enterobacter, Escherichia Coli oder Campylobacter usw. kein Problem darstellen und einfach wieder verschwinden, ist ein Trugschluss. Tatsächlich infiziert man mit einem kranken Hund, dessen Haufen man einfach mal vergisst, auch noch gesunde Tiere. Wem so etwas egal ist, der handelt verantwortungslos und dem gehört kein Tier.

Charlie geht es übrigens blendend, er hat sich von einer schlingenden Fressmaschine zum sehr selektiv futternden Hündchen entwickelt. Er unterscheidet sehr genau, was er will und was nicht. Hühnerherzen werden gerne gefuttert, bei Trockenfutter gibt es nur wenige Sorten, die dem Herrn genehm sind. Rinti-Dosenfutter hat er einmal probiert dann aber als unter seiner Würde verweigert. Er möchte Fleisch und kein Dosenfutter. Nun denn, wir haben es verstanden und versuchen ihm jetzt zu erklären, dass grundsätzlich gegessen wird, was in der Schüssel ist. Wer etwas liegenlässt, kann zu 100 Prozent damit rechnen, dass Angelo ein Allesfresser ist und ganz sicher keine Reste übrig bleiben... Charlie hat jetzt sein Normalgewicht erreicht und bekommt keine Extrawurst. Einen Futtertyrannen werden wir uns nicht erziehen, das steht fest!

Puh, es fällt manchmal wirklich schwer, seinem Ich-bin-ein-armer-Hund-Blick standzuhalten und nicht schwach zu werden... na ja, ihr kennt das sicher alle...

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06.08.2024

Jetzt ist der schwarze Tierschutzbus seit einigen Wochen verkauft und wir fahren seitdem mit dem silbernen Bus durch die Gegend. Ohne die Folierung weiß leider keiner, für was oder wen wir unterwegs sind und so haben wir uns entschieden, auch diesen Bus bekleben zu lassen. Unser Tierhilfe-Phönix-Logo und die Schriftzüge hatten wir in weiser Voraussicht noch kurz vor dem Verkauf des 20 Jahre alten Busses abfotografiert und die Bilder gleich an eine Firma, die sich mit Folierungen auskennt, weitergegeben. Jetzt ist es bald soweit und wenn alles gut klappt, dürften wir in der nächsten Woche den fertig beklebten Bus vor der Tür stehen haben. Die Dachlampe ist leider beschädigt und muss erst noch repariert werden, das sollte aber kein großes Problem sein.

Schwierig gestaltet sich hingegen die Reparatur der Klimaanlage, irgendwo hat die Zuleitung ein kleines Loch und da die Werkstatt es bisher übersehen hat, haben wir schon zweimal die Füllung der Klimaanlage bezahlt und dann doch keinerlei Abkühlung gehabt. Mit diesem Problem müssen wir jetzt zum Bosch-Service und weil natürlich nicht sofort ein Termin frei ist, schwitzen wir noch mindestens 10 Tage weiter. In der kommenden Woche erwarten wir Temperaturen über 30 °C und wir können nur hoffen, dass wir in dieser Hitze nicht gerade mittags unterwegs sein müssen.

Die warmen Temperaturen sind allerdings optimal für unsere Tomatenstöcke. Seit ein paar Tagen ernten wir jeden Tag große Schüsseln voll mit vielen unterschiedlichen bunten Früchten. Wie in jedem Jahr koche ich viele Sachen ein, die Tomaten gehören auch dazu. Wer gerne einige Tomaten haben möchte, kann uns einfach anrufen. Wir haben bestimmt eine Schüssel voll übrig!

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04.08.2024

Wir haben gestern das Vorgespräch für Harry geführt und heute wurde er abgeholt. Damit hat Renate keinen Pflegehund mehr, aber eine sehr nette Familie aus Mainz hat ein Goldstück mehr.

Harry/Benji lebt nun mit einer Hundedame zusammen, die glatt seine Schwester sein könnte. Wir wissen nicht, ob sie ebenfalls ein Basenji-Mix ist, auf jeden Fall sieht sie Harry sehr ähnlich. Die beiden Hunde fanden sich auf Anhieb sympathisch und die Menschen waren von unserem Harry begeistert. Wenn alles so läuft, wie wir uns das vorstellen, wird Harry in Zukunft oft mit dem Wohnmobil unterwegs sein und mit seiner Freundin und seiner Familie die Welt erkunden. Besser kann es nicht laufen und da einige unserer Adoptanten Wohnmobile und Wohnwagen haben, wissen wir, wieviel Spaß die Hunde am Reisen haben.

Wir selbst sind mittlerweile im Rentenalter und hätten auch schrecklich gerne ein Wohnmobil. Nachdem Uwe einige Tage mit einem geliehenen Gefährt unterwegs war und Angelo in den Genuss des Urlaubs gekommen ist, hat sich der Wunsch nach einem eigenen Womo in unserem Kopf festgesetzt. Wenn man nicht mehr berufstätig ist, kann man sich seine Zeit anders einteilen und was spricht dagegen, dorthin zu fahren, wo es warm ist, wenn hier die Temperaturen in den Keller rauschen. Es ist doch ein Traum, nicht nur 2 Wochen im Jahr unterwegs zu sein, sondern einfach das Wohnmobil zu beladen und wegzufahren, wann, wohin und so lange man will. Wenn Harry sich benimmt und bei seiner neuen Familie so brav ist wie bei Renate, dann wird er bald zu den glücklichen Urlaubern gehören. Wir drücken ihm ganz feste die Daumen!

Zur Zeit nehmen wir an einer Aktion von gooding teil. Wir hoffen darauf, dass viele Menschen mitmachen und wir so Geld für Futter zusammenbekommen. Unser Tierheim in Spanien ist auf jede Hilfe angewiesen und natürlich sammeln wir schon jetzt für den Winter 2024/25. Wir haben in diesem Jahr leider erheblich mehr Tiere zu versorgen als in den Jahren zuvor. Wahrscheinlich liegt es daran, dass während Corona massiv gezüchtet wurde und es einfach viel mehr Hunde und Katzen gibt als vorher. Die Tierheime sind alle übervoll und die Vermittlungen gehen mehr als schleppend voran. All diese Tiere, die in einer Auffangstation auf ihr Glück warten, müssen natürlich versorgt werden und wir haben versprochen, dass wir dafür sorgen, dass keiner hungern muss und es auch keine Tötungen mehr gibt. Wir veröffentlichen hier nochmal den Spenden-Link der Tierhilfe Phönix e.V. Wer über diesen Link spendet, bekommt natürlich eine Spendenquittung.

Für diejenigen, die noch nicht wissen, wie das Spenden über gooding funktioniert, hier nochmal eine kurze Erklärung. Bei jedem Einkauf im Internet könnt ihr über mehr als 2000 ausgewählte Shops eine Prämie für uns erwirtschaften. Ihr müsst nur die Tierhilfe Phönix auswählen, den Shop ausuchen, wie immer einkaufen und dann bekommen wir eine kleine Prämie. Das kostet euch keinen Cent mehr, bringt uns aber eine kleine Spende, die wir in Tierfutter umwandeln.

Bitte teilt den Link mit all euren Freunden und speichert ihn euch, auch damit niemand vergisst, vor jeder Bestellung im Internet den Shopping-Link für uns zu aktivieren.

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Danke, danke, danke! Ohne eure Hilfe geht es einfach nicht! Ganz liebe Grüße von Uwe und Edith mit dem ganzen Team der Tierhilfe Phönix e.V.

 

02.08.2024

In den letzten Wochen haben wir immer wieder Warnungen über ausgelegtes Gift bekommen. Natürlich sind nicht nur Menschen unterwegs, die damit Hunde und Katzen vergiften wollen, die meisten haben es tatsächlich auf Nager abgesehen und wissen gar nicht wie gefährlich der unsachgemäße Umgang mit Gift für unsere Haustiere sein kann.

Rodentizide sind Rattengifte, sie werden leider oft frei zugänglich ausgebracht und führen dann zu sogenannten Primärvergiftungen durch die direkte Aufnahme der Giftköder. Sekundäre Vergiftungen entstehen durch die Aufnahme von vergifteten Nagern. Ob nun eine sekundäre oder primäre Vergiftung vorliegt, kann der Besitzer des vergifteten Tieres oft überhaupt nicht sagen. Meistens wird die Aufnahme des Giftes gar nicht direkt  wahrgenommen. Genau hier beginnt in der Tierarztpraxis nun das große Rätselraten, um welches Gift es sich wohl gehandelt haben könnte.

Der behandelnde Tierarzt wird erstmal versuchen, zwischen  α-Chloralose und Cumarinderivaten zu differenzieren. Chloralose wurde ursprünglich als Narkotikum und auch als Avizid - unglaublich, aber das ist ein Gift gegen Vögel - eingesetzt. Der Kauf des Ködermaterials mit dem Gift Chloralose ist im Internet einfach und nicht reguliert. Das Mittel wirkt depressiv auf das zentrale Nervensystem. Es kommt zu Krämpfen, Konvulsionen, besonderer Anfälligkeit für äußere Reize (Hyperreflexie), Hypersekretion (gesteigerte Substanzabgabe durch Drüsen), Depression, Somnolenz (Bewusstseinsstörung), verlangsamte Atmung, Luftnot und einer veränderten Thermoregulierung. Wenn also neurologische Symptome auftreten und diese in Verbindung mit einer Hypothermie (Unterkühlung) stehen, wird der Tierarzt seinen Verdacht auf eine Chloralose erhärtet sehen. Bis das Gift wirkt, kann es je nach aufgenommener Dosis 30 Minuten bis 4 Stunden dauern. Wenn die Aufnahme des Giftes oder des Ködertieres erst kurze Zeit zurückliegt, kann man dann sofortiges Erbrechen einleiten oder auch eine Magenspülung durchführen. Auch Aktivkohle kann hier zum Einsatz kommen, um die Giftstoffe im Magen-Darm-Tarkt zu binden und sicher auszuscheiden.

Ansonsten kommen bei Chloralose-Vergiftungen symptomatische Therapien zum Einsatz. Der Kreislauf, die Atmung und die Körpertemperatur werden stabilisiert.

Ein direkter Nachweis des Giftes ist aus Blutserum und Harn möglich.

Die zweite Möglichkeit, die ein Tierarzt bei einer Vergiftung direkt in Betracht zieht, ist ein Cumarinderivat (Vitamin-K-Antagonist). Rodentizide, die direkt auf die Blutgerinnung abzielen, werden sehr häufug eingesetzt. Cumarin kommt natürlich in Pilzen und Pflanzen vor und es wurden aus Cumarin eine Vielzahl von Cumarinderivaten entwickelt. Am bekanntesten dürfte das daraus entwickelte Medikament Warfarin sein. Heute sind bei weitem modernere Stoffe auf dem Markt, wie zum Beispiel Brodifacoum und Coumatetralyl. Diese werden besonders langsam verstoffwechselt und sind deshalb besonders gefährlich. Ich möchte jetzt hier nicht ins Detail gehen, aber darauf hinweisen, dass bei einem Vergiftungsverdacht unbedingt die labordiagnostische Überprüfung der Gerinnungsparameter angezeigt ist. Sollte sich der Verdacht einer Cumarin-Vergiftung erhärten, muss umgehend Vitamin K gegeben werden. Nur so kann die Leber wieder aktiv Gerinnungsfaktoren bilden. Ein Blutserum-Test kann hier Sicherheit geben, dieser bestimmt auch, wie lange die Vitamin-K-Therapie fortgesetzt werden muss.

Ich habe lange überlegt, ob ich so ausführlich über Gifte schreiben soll, bin aber der Meinung, dass ich mit meinem Post keine Anleitung zur Vergiftung von Tieren gebe, sondern vielmehr die Chancen auf Rettung vergifteter Tiere erhöhe.

Grundsätzlich ist schon das Auslegen von Giftködern allein eine Straftat. Belegt ist eine solche Tat mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 2 Jahren oder einer Geldstrafe. Hier geht es noch nicht darum, dass ein Tier zu Schaden gekommen ist - wenn so etwas passiert, dann greift das Tierschutzgesetz. Darin heißt es, wer ein Wirbeltier ohne VERNÜNFTIGEN Grund tötet oder einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Leiden oder länger anhaltende erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt - wird mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe bestraft.

Einen "vernünftigen Grund" haben Hunde-oder Katzenhasser natürlich nicht. Diese Formulierung schützt allerdings Kammerjäger und auch Menschen, die Tiere zur Nahrungsmittelproduktion töten.

Ganz wichtig: Sollte ein Kind einen ausgelegten Giftköder aufnehmen, dann haben wir hier eine gefährliche Körperverletzung. Das Strafmaß liegt zwischen 6 Monaten und 10 Jahren!

Rattengifte sind oft auffällig gefärbt, jede Farbe ist möglich und erlaubt. Es gibt aber auch nicht eingefärbte Varianten.

Passt gut auf eure Tiere auf und geht beim leisesten Verdacht zum Tierarzt.

Nicht nur Gifte, die eigentlich gegen Nager eingesetzt werden, sind gefährlich für unsere Haustiere. Herbstzeitlose, Kreuzkraut, Bergahorn, Schokolade, Birkenzucker, Trauben/Rosinen, Avocados, Macadamianüsse, Hyazinthen, Krokus, Calla, Einblatt, Weihnachtsstern, Goldregen, Engelstrompete... sind es ebenfalls.

Es ist übrigens ein Mythos, dass unsere Haustiere instinktiv wissen, was giftig ist! Das ist absoluter Blödsinn!

 

zum Juli 2024