Phönix-Tagebuch
- April 2025 -

30.04.2025

Wir haben wirklich die Luft angehalten und gehofft, dass das Futter, welches ihr über VETO gespendet habt, rechtzeitig ankommt. Jetzt ist es endlich da. Das Lager war komplett leer und wir haben damit gerechnet, dass die drei Paletten von uns wenigstens einige Tage die schlimmste Not lindern würden. Dann kam der erlösende Anruf, dass die ersten 4 Paletten ankommen. Am nächsten Tag waren dann weitere 18 Paletten mit Futter im Tierheim. Damit sind alle unsere Sorgen verflogen und wir sind so glücklich wie schon lange nicht mehr. Wir sagen 1000mal Danke und hoffen, dass wir das Gefühl von Glück, Sorgenfreiheit und Ruhe irgendwie vermitteln können. Ihr müsstet es einfach sehen, diese Spenden retten den Hunden das Leben und für alle Mitarbeiter gibt es nichts Schöneres, als einen LKW mit Futter abzuladen und diesen Schatz im Lager zu verstauen. Gestern haben die Kollegen, die schon lange frei hatten, alle bis spät in die Nacht noch gearbeitet, um das ganze Futter gut und sicher zu verstauen. Ein riesiger Stein ist uns allen vom Herzen gefallen - ab morgen sind die Schüsseln wieder gut gefüllt und wenn dann auch noch unsere drei Paletten ankommen, wird gefeiert.

Wer sich jetzt wundert, dass, so wie sonst, keine 33 Paletten angekommen sind, dem sei erklärt, dass diese Paletten weitaus höher beladen waren als die Paletten, die wir normalerweise bekommen. Das Gewicht des gelieferten Futters ist es, was wir kontrollieren und das stimmt ganz genau!

Hier schon einmal die ersten Fotos vom Abladen des Futters. Weitere Bilder folgen in den nächsten Tagen.

Nochmal ein ganz herzliches Dankeschön an alle, die sich an der Spendenaktion von Veto beteiligt haben. Ihr seid einfach großartig!

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28.04.2025

Wir bedanken uns wieder einmal ganz herzlich bei den netten Mitarbeitern vom Fressnapf Rüsselsheim, die die Charity-Aktion organisiert haben. Bei dieser Aktion konnten Artikel für Hunde, Katzen und Kleintiere beim Fressnapf gekauft und an eine Tierschutzorganisation gependet werden. Diesesmal waren unsere Schützlinge die Glücklichen und dafür bedanken wir uns von Herzen bei allen Spendern, die die Not der Tiere sehen und mit ihrer Spende dazu beitragen, dass die vielen Hunde, Katzen und Kleintiere Futter, Spielzeuge und Knabberzeug bekamen. Es ist jedesmal ein Fest, wenn wir Spenden abholen dürfen, diesesmal war es so viel, dass wir nochmal extra ein Foto für euch gemacht haben.

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Dass wir beim Fressnapf in Rüsselsheim seit langer Zeit regelmäßig von der Geschäftsleitung, den Mitarbeitern und den Kunden mit Futterspenden, Decken, Spielzeug, Katzenstreu, Leinen, Halsbändern, Kratzbäumen usw. bedacht werden, hat sich schon rumgesprochen. Wir freuen uns jedesmal, wenn wir etwas abholen dürfen und möchten uns dafür ebenfalls ganz herzlich bei allen Spendern bedanken! Die Charity-Aktion war allerdings die "Kirsche auf der Torte"!

 

26.04.2025

Die ersten richtig warmen Sonnenstrahlen haben uns einen tollen Samstag beschert. Wir waren auf der Hundewiese und hatten ganz lieben Besuch von Elliee und ihrer Familie. Ellie ist jetzt auch schon ein älteres Mädchen, allerdings sieht man ihr das überhaupt nicht an. Alle Hunde hatten Spaß und wir Menschen hatten zusätzlich noch Kaffee und Kuchen mit interessanten Gesprächen. Ein toller Samstag, der uns in schöner Erinnerung bleiben wird.

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Der Sonntag ging mit tollem Wetter weiter, allerdings war Gartenarbeit angesagt. Für die Hunde ist das immer klasse, sie stecken ihre Nasen überall mit hinein und untersuchen alles, was wir pflanzen oder auch ausreißen und abschneiden ganz genau. Der kleine Christian ist ständig damit beschäftigt, bis ans Ende vom Grundstück zu flitzen und nachzusehen, wer da gerade vorbeiläuft. Noch bellt er relativ oft, aber unsere Bemühungen fruchten langsam und seit einigen Tagen kann man ihn abrufen und er kommt ganz brav zurück. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber so ist das mit jungen Hunden nun mal.

Im Gewächshaus sind die Tomaten jetzt eigentlich schon so weit, dass sie ausgepflanzt werden könnten. Wir warten die Eisheiligen vielleicht noch ab, allerdings beginnen die erst am 11. Mai, der letzte Tag ist dann Donnerstag, der 15. Mai (11. Mai: Mamertus, 12. Mai: Pankratius, 13. Mai: Servatius, 14. Mai: Bonifatius und dann am 15. Mai die Kalte Sophie/Sophia). Bis dahin sind meine Gewächshäuser wahrscheinlich aus allen Nähten geplatzt. Heute haben wir schon unseren ersten eigenen Salat gefuttert und die Zucchini haben unter Glas sogar Früchte angesetzt. Im Garten blüht es an allen Ecken, es ist für mich die schönste Jahreszeit. Alles ist noch so frisch und es duftet herrlich. Ich habe für euch mal Bilder gemacht.

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Morgen früh werden die drei Spendenpaletten für Spanien abgeholt. Ich hoffe, dass nichts dazwischenkommt, denn wir haben keinen Platz mehr für unsere Gartengeräte, Rasenmäher, Blumenkübel und auch die Fahrräder stehen auf dem Balkon herum. Wenn die Garage wieder leer ist, können wir endlich die Terrasse wieder benutzen.

Ganz lieben Dank nochmal an alle Spender, die drei Paletten sind hochvoll und Uwe hat tolle Sachen verpackt. Die Hunde und Katzen der Protectora werden sich über weiche Decken und Körbchen riesig freuen! Es sind Spielzeuge dabei, Tocken- und Nassfutter, Handtücher und Krankenunterlagen, Transportboxen, Leinen und Halsbänder, Brustgeschirre und Mäntelchen für den nächsten Winter. Diesesmal war leider kein Waschpulver gespendet worden und bei den großen Firmen hatte ich kein Glück. Das wäre also noch etwas, was wir beim nächsten Transport unbedingt mitschicken müssen. Vor einigen Jahren hatten wir 8 Waschmaschinen nach Spanien geschickt und natürlich versuchen wir auch immer Waschpulver zu besorgen. Die Firma, die das schon fast vor unserer Nase herstellt, hat uns böse abblitzen lassen. Sie unterstützen nur Altenheime und soziale Projekte für Menschen. Ich dachte, sie würden (in Erinnerung an die ganzen Tierversuche) wenigstens das Waschpulver spenden. Leider war dem nicht so...

 

24.04.2025

Endlich steht der Termin zur Abholung der drei Spendenpaletten fest. Am Montag werden sie auf die Reise von Armsheim nach Spanien gehen und dann, so hoffen wir, bis zum Wochenende in Villena ankommen. Relativ gleichzeitig sollte auch der erste LKW mit dem Futter von VETO in der Protectora einlaufen. Wann dann der zweite Teil der Lieferung erfolgt, wissen wir noch nicht. Im Augenblick wird das Futter dringend benötigt, das Lager ist leer und wir haben viele Anfragen von anderen Tierheimen, denen wir zur Zeit nicht helfen können. Hunde und Katzen, die hungern, sind auch für die Kollegen in den Tierheimen schwer zu ertragen und so hoffen wir, dass die Situation sich bald wieder etwas entspannt und die Näpfe wieder täglich mit hochwertigem Futter gefüllt werden können.

Gerade die Tiere, die Spezialfutter benötigen - Diabetiker, an Leishmaniose erkrankte Tiere, rekonvaleszente Hunde und Katzen, Welpchen, frisch operierte oder auch einfach alte Hunde und Katzen haben, wenn kein Futter mehr im Lager ist, schlechte Karten. Für sie sind Reis, Nudeln oder Hotelabfälle keine Alternative. Wir hoffen, dass unsere Kollegen noch andere Quellen zur Verfügung haben und nicht mit dem Rücken an der Wand stehen, wenn wir mal nichts mehr zu verteilen haben.

Wir versuchen wirklich alles, um ausreichend Futter für alle zur Verfügung zu stellen, leider klappt das nicht immer. Wir können auch nur das verteilen, was wir selbst gespendet bekommen haben. Hoffen wir mal, dass das Futter bald ankommt und alle Hunde und Katzen satt werden. Der Sommer ist die spendenärmste Zeit und eigentlich haben wir gedacht, dass wir mit dem Futter, auf das wir jetzt warten, bis wenigstens September/Oktober versorgt sein würden, jetzt bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher.

Natürlich warten wir nicht, bis die Lager im Herbst endgültig leer sind, für uns heißt das jetzt schon wieder, uns nach neuem Futter umzusehen. Wer also mithelfen will, dass die Tiere der Protectora Villena auch den Herbst und den Winter überleben, der kann jederzeit Futter über unsere Wunschliste bei VETO spenden. Wir sind für jede Hilfe dankbar!

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22.04.2025

Es ist die Zeit der Jungtiere und deshalb klingelt unser Telefon viel öfter als normal. Leider sind viele Anrufer zwar offensichtlich Tierfreunde, tatsächlich aber oft sehr wenig informiert und unbedarft. Viele sogenannte Notfälle sind gar keine oder sie könnten verhindert werden, wenn die "Finder" die Tiere einfach in Ruhe lassen würden. Eine Taube, die dringend Hilfe braucht, weil sie die Flügel nicht richtig bewegen kann, entpuppte sich bei genauerem Nachfragen als ganz normales Jungtier. Eine offenbar verletzte Eule, die nur noch auf dem Boden rumkrabbeln konnte, war ein Ästling, der gerade das Nest verlassen hatte und die Welt zu Fuß erkunden wollte. Diese Eule ist durchaus in der Lage, den Baum mit ihrem Nest wieder zu erklimmen und muss keinesfalls gerettet werden. Auch Tauben, die noch recht unsicher auf der Mauer jonglieren und ihre Flügel ausprobieren, sind nicht zwangsläufig in Not.

Ganz schlimm sind die Fehleinschätzungen bei Hasen. Meistens wird nicht einmal unterschieden, ob es sich tatsächlich um Hasen oder vielleicht Kaninchen handelt. Dabei ist das ein himmelweiter Unterschied. Wildkaninchen sind bei der Geburt blind, nackt und hilflos. Sie leben in unterirdischen Bauten und es ist sehr ungewöhnlich, wenn man sie außerhalb des Baus findet. Wildkaninchen fressen Löwenzahn, Gras, Rinden, Kräuter und auch Gemüse. Wer ein nacktes Wildkaninchen außerhalb des Baus findet, hat es sicher mit einem Notfall zu tun. Dann sollte man umgehend eine Wildtierstation informieren. Wildtiere ohne Rücksprache mit Fachleuten einfach mitzunehmen, ist nicht nur verboten, sondern bedeutet ggf. deren Tod. Für solche Tiere kann eine unfachmännische "Behandlung" schon alleine durch den verursachten Stress zum Tod führen. Bitte keine Experimente, immer zuerst Fachleute informieren.

Beim Fund eines Feldhasen gilt ebenfalls, diesen keinesfalls anzufassen. Wenn er ohne sichtbare Verletzungen ist, dann geht es ihm wahrscheinlich gut. Junge Feldhasen sitzen manchmal einfach nur da. Sie werden mit Fell geboren, sind Einzelgänger und Jungtiere sitzen manchmal einfach am Wegesrand - das ist normal! Das Muttertier kommt  meistens ganz früh morgens oder in der Dämmerung, um die Jungen zu säugen. Die Hasenbabies haben keinen Bau, sie "drücken" in Bodensenken/Mulden. Einige Jungtiere haben einen weißen Fleck auf der Stirn - auch das ist normal! Ein Feldhase frisst Gräser, Kräuter, Knospen, Wildkräuter usw. und kann keinesfalls mit Salat oder Karotten gefüttert werden! Das bedeutet seinen Tod!

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Wir haben täglich Anrufe von besorgten Tierfreunden und zum Glück ist nicht jeder Anruf ein echter Notfall. Es ist schade, wenn Menschen das nicht einsehen wollen und dann sauer reagieren, wenn wir sie bitten, die Tiere in Ruhe zu lassen. Es kommt in der Natur halt vor, dass auch mal ein Vögelchen von einer Katze oder einem Greifvogel gefressen wird... Es geht nicht darum wegzusehen und keine Hilfe zu leisten, aber manchmal ist es einfach völlig daneben, was von uns erwartet und auch verlangt wird. Wir können keine Eier, die nicht mehr bebrütet werden, retten. Wir haben keine Brutmaschine und würden das, auch wenn wir eine hätten, nicht tun. Fehlgeprägte Tiere sterben in der Natur, das muss man einfach wissen und akzeptieren. Was auf einem Bauernhof lustig erscheint - Entchen laufen den Menschen nach, weil sie auf sie fehlgeprägt wurden - bedeutet in der Natur den Tod. Auf dem Bauernhof übrigens auch, denn dort landen die Tiere ja wahrscheinlich irgendwann im Kochtopf! Auch Jungvögel, die von der Katze angeschleppt wurden, können wir nicht retten. Sie sind fast immer so schlimm verletzt, dass sie sterben. Auch wenn es schwer fällt, sie sind Leckerbissen für Beutegreifer. Das erscheint zwar grausam, ist aber normal.

Wir geben uns wirklich Mühe, Tiere zu retten, wenn sie eine vernünftige Chance haben, wir werden aber auch ganz eindeutig alle Maßnahmen ablehnen, wenn sie nur Quälerei für ein Tier bedeuten. Ich kann verstehen, dass es manchmal schwierig sein mag, Informationen von uns richtig einzuordnen. Tatsächlich sind wir aber durchaus nicht zu faul, uns ins Auto zu setzen, um nach Orbis zu fahren, aber es ist Blödsinn, dort eine Taube auf einem Pfosten sitzend ansehen zu wollen, weil der Verdacht besteht, dass diese flugunfähig ist. Unsere Bitte, doch einfach mal hinzugehen und nachzusehen, wurde mit einem entsetzten "ich habe Angst vor Tauben" zurückgewiesen. Nein, dann setze ich mich nicht ins Auto und überprüfe, ob das Tier fliegen kann. Wahrscheinlich würde ich sowieso keinen Vogel mehr vorfinden. Wer dann meint, uns beschimpfen zu müssen, der sollte mal nachdenken und sich nicht wie eine ungezogene Rotznase aufführen. Sorry, aber so etwas müssen wir uns nicht bieten lassen. Wir sind immer ansprechbar und wir tun was wir können, wir haben viel Erfahrung und Expertise, aber wir werden uns nicht beschimpfen lassen, weil irgendjemand selbst zu faul ist, sich mal einen Meter zu bewegen. Tauben sind keine Monster und sie greifen auch keine Menschen an. Wer solche Angst hat, dass er sich nicht mal davon überzeugen kann, ob ein Vogel wegfliegt oder nicht, dem kann ich nicht helfen, der hat andere Probleme.

In den letzten Monaten ist mir aufgefallen, dass man offenbar davon ausgeht, dass wir direkt springen müssen, wenn uns jemand dazu auffordert. Ganz klar und deutlich - das müssen wir nicht! Wir bekommen keinen Cent für unsere Hilfe, wir haben keinen Vorgesetzten, bei dem man sich über uns beschweren kann, wir sind nirgendwo angestellt und selbst die Polizei kann uns nicht zwingen. Unsere Hilfe ist freiwillig und wir reißen uns ein Bein aus, wenn es sinnvoll ist und einem Tier damit geholfen werden kann. Wir fahren aber nicht sinnlos durch die Gegend. Ich würde mir wünschen, dass manch ein Anrufer das versteht und akzeptiert.

Im Übrigen weise ich daraufhin, dass es mittlerweile einige Tierschutzvereine gibt, die sich Fahrten zum Tierarzt, Hilfestellungen bei Rettungseinsätzen und natürlich auch Einfangaktionen bezahlen lassen. Wer davon ausgeht, dass man einfach so mal einen Igel abgeben oder einen verletzten Greif vorbeibringen kann, der wird wohl nun lernen müssen, dass die Tierschutzvereine die Kosten, die dadurch entstehen, nicht mehr tragen und einen Obolus verlangen müssen, um zukünftig zu überleben. Wir haben für das Einschläfern eines Wildvogels schon weit über 40 Euro bezahlen müssen, die Bahandlung eines Bussards kostete über 400 Euro, Igel werden selbst bei Weitergabe an eine Pflegestelle immer mit 50 Euro bezuschusst und auch Katzenfallen werden zukünftig nicht mehr kostenlos verliehen werden können, weil wir sie fast jedesmal hinterher reparieren müssen. Die Leute sind geiziger geworden, es gibt immer weniger Spenden für den Tierschutz, die Mitgliedschaften werden gekündigt, um Geld zu sparen und von uns erwartet man, dass wir ehrenamtlich arbeiten. Wir sollen immer erreichbar und sofort verfügbar sein, Ahnung von allem haben und jedes Tier aufnehmen, zum Doc fahren und dann noch die Rechnungen bezahlen? Jeder, der darüber nachdenkt, merkt, dass das nicht funktionieren kann. Ich hoffe wirklich, dass diejenigen, die zukünftig die Dienste von Tierschützern in Anspruch nehmen, soviel Anstand haben, die geleistete Arbeit wenigstens etwas zu unterstützen. Wenn das nicht funktioniert dann wird es bald dazu kommen, dass Tiere abgewiesen werden müssen. Das wäre für uns alle schrecklich, oder?

 

20.04.2025

Der Ostersonntag hat uns heute herrliches Wetter geschenkt, wir waren im Garten und haben uns durch die Erde gewühlt, Jungpflanzen eingetopft und den Salat von Schnecken befreit. Wir genießen jede Stunde im Freien und natürlich sind die Hunde immer ganz dicht bei uns. Uwe hat die Hunde-Liegen vom Dachboden geholt und jetzt räkeln sich die älteren Sonnenanbeter wieder völlig relaxed im Hof und auf dem Rasen.

Gestern durften wir nochmal Spenden beim Fressnapf in Rüsselsheim abholen, die Uwe natürlich noch auf die Paletten, die nach Spanien gehen, draufgepackt hat. An die netten Mitarbeiter des Fressnapfs geht ein ganz liebes Dankeschön, leider haben wir diesesmal vergessen, ein Foto zu machen :(.

Von VETO kam die Nachricht, dass 22 Paletten mit Futter auf dem Weg in die Protectora Villena sind! Das Futter wird ganz dringend gebraucht und wir hoffen, dass es in den nächsten Tagen ankommen wird. Wir zeigen euch dann gleich die Bilder der Ankunft des LKW.

Mit Maria konnten wir den Transporttermin für Peluso und Susi nochmal abstimmen und bis jetzt scheint alles zu klappen. Außerdem haben wir neue Bilder von Susi bekommen. Ist sie nicht goldig? Wir freuen uns sehr auf unsere beiden Glückspilze Peluso und Susi, die, so hoffen wir, am 10. Mai ankommen werden.

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19.04.2025

Wir wünschen euch ein frohes Osterfest und hoffen, dass ihr viel Zeit für euch und eure Lieben habt, euch gut versteht und keine Bauchschmerzen von zuviel Süßem bekommt!

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An Ostern feiern die Christen ihr wichtigstes Fest, die Auferstehung von Jesus am dritten Tag nach der Kreuzigung. Osterfeuer sind gesellige Events geworden, die überall immer beliebter werden. Auch wenn sie eigentlich heidnischen Ursprungs sind und damit der Winter ausgetrieben werden soll, hat die Kirche auch hier eine eigene Symbolik gesehen, die für das Leben und die Wärme steht. Das Ei ist das Zeichen für die Fruchtbarkeit und den Neuanfang und natürlich waren nach der Fastenzeit immer viele Eier übrig, die man jetzt ja essen durfte. Die Symbolik hat also einen durchaus praktischen Hintergrund. Auch der Osterhase kam wohl durch seine Fruchtbarkeit zu hohen Ehren. Die Eier wurden für die Kinder im Garten versteckt und zur Osterzeit gibt es Hasenjunge, das heißt mit dem Suchen nach den Eiern haben die Kinder wohl auch die kleinen Hasen gesehen und schon war die Geschichte geboren. Der Osterhase bringt die Ostereier. Aber auch das ist regional unterschiedlich. Es gibt durchaus auch Störche, die Eier bringen, Füchse und der Hahn können das ebenfalls genauso gut. Im jüdischen Glauben wird zum Pessachfest ein Lamm geopfert, bei den Christen wird Jesus selbst als Lamm Gottes bezeichnet. Deshalb gibt es heute bei uns Brot und Kuchen in Lammform.

Die ganzen Bräuche sind so lange toll, wie kein Tier dabei zu Schaden kommt. Dass die Osterfeuer eine große Gefahr für unsere Igel sind und dass auch andere Kleintiere, die in den Ästen und Zweigen Schutz gesucht haben, dabei auf grausamste Weise umkommen, hat sich hoffentlich herumgesprochen. Wir bitten grundsätzlich darum, alle  Holzhaufen vor dem Entzünden umzuschichten und genau nachzusehen, dass sie nicht bewohnt werden.

Für die Osterlämmer kommt allerdings jede Hilfe zu spät, sie werden in der Regel zwischen November und Dezember geboren und dann vor Ostern geschlachtet. Sie sind dann 4 - 5 Monate alt. Milchlämmer haben ein noch kürzeres Leben, sie werden schon geschlachtet, während sie noch bei der Mutter trinken. Viele dieser Babies/Lämmer werden aus dem Ausland importiert und hier für Muslime zum Teil ohne Betäubung geschächtet. Dafür werden sogar Sondergenehmigungen erteilt. Das bedeutet ein Ausbluten bei vollem Bewusstsein mit unvorstellbarer Angst und schrecklichen Schmerzen. Da bekommt der Begriff Opferlamm einen ekelhaften Beigeschmack. Wenn man weiß, dass diese kleinen Lebewesen für diesen schrecklichen Tod auch noch über den Seeweg und in LKW bis zu uns gekarrt werden, kann man nicht fassen, was unser Tierschutzgesetz so alles zulässt. Selbst die Tötungen mit Betäubungen weisen eine erschreckend hohe Anzahl an Fehlbetäubungen auf, auch das sollte man einfach wissen.

Schafe können übrigens locker auch mal 20 Jahre alt werden und freuen sich, so wie wir auch, ihres Lebens!

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15.04.2025

Ich hatte es schon befürchtet, dachte aber, dass man alleine aus ethischen Beweggründen den Abschuss der Saatkrähen während der Brutzeit nicht genehmigen würde. Die Tiere gehören zu einer geschützten Art und dürfen eigentlich nicht bejagt werden. Dass man Tiere, die geschützt werden sollen, abschießt, ist schon ein Unding, doch dass man das auch noch während der Aufzucht der Jungen erlaubt, ist für mich nicht nachvollziehbar. Ab Mitte April dürfen die Vögel über rheinhessischen Zuckerrübenfeldern und dann ab Ende Mai auch in den Kirschplantagen geschossen werden. Begründet wird dieser Schritt mit den enormen Schäden, die Saatkrähen im vergangenen Jahr in der Landwirtschaft verursacht hätten. Einzelne Obstbauern hätten Schäden von über 100.000 Euro (!!!) gemeldet. In der gesamten Obstregion belaufe sich der Schaden im Jahr 2024 auf über eine Million Euro. Beim Zuckerrübenanbau seien einzelnen Landwirten ebenfalls Schäden von mehreren tausend Euro entstanden. Die Saatkrähen würden die Keimlinge aus dem Boden reißen und so wahnsinnige Schäden verursachen.

Ich hatte vor einigen Wochen schon geschrieben, dass ich den Fragebogen für die Landwirte in die Finger bekommen hatte. Wer weiß, wie genau und penibel Versicherungen Schadensfälle bearbeiten, der konnte über diesen Fragebogen nur lachen. Im Prinzip bekam man die Anleitung zur Meldung von Schäden geliefert; eine Prüfung, ob diese vorhanden waren oder nicht, erschien mir dabei zweitrangig. Ganz offensichtlich war die Entscheidung zum Abschuss der Krähen damals schon gefallen, jedenfalls sah es für mich so aus. Jetzt also soll das Schießen der Tiere unter "strengen" Auflagen erfolgen. Sie dürfen nur geschossen werden, wenn ein Schwarm von mindestens 20 Tieren über einen Acker herfällt. Pro Schwarm dürfen nur 2 Tiere geschossen werden, der Abschuss muss dokumentiert werden und angemeldet sein. Über den Zuckerrübenfeldern darf bis 10. Juni abgeschossen werden, in den Kirschplantagen von 25. Mai bis zum 31. Juli. Dass der Abschuss der Tiere eigentlich gar nicht zu kontrollieren ist, dürfte jedem klar sein. Dass mit dem Töten der Elterntiere auch die Nestlinge sterben (verhungern), ist ebenfalls logisch. Das wird allerdings so formuliert, dass es heißt, der Abschuss "könnte" das Überleben der Nestlinge "gefährden", deshalb sollen die Jäger vor allem Tiere abschießen, die nicht brüten oder aus Junggesellenschwärmen stammen...

Mir ist nicht so ganz klar, wie ein Jäger das hinkriegen will. Man sieht es einer fliegenden Krähe wohl kaum an, ob sie gerade in der Brut ist oder nicht, auch Jungesellen erkennt man nicht am Flugbild. Vögel bewegen sich schnell in der Luft von einem Feld zum anderen. Woher will ein Jäger wissen, ob nicht ein Kollege schon 2 Vögel aus einem Schwarm "entnommen" hat, auf den er gerade ein Auge geworfen hat.

Letztlich stellen diese Auflagen nur Schein-Vorschriften dar, da sie nur theoretisch existieren, in der Praxis jedoch nicht umsetzbar, geschweige denn kontrollierbar sind. Es wird lediglich der Eindruck erweckt (und das ist in der Politik ja oft ausreichend), man habe sich mit dem Thema auseinandergesetzt, es durchdacht und dafür Sorge getragen, dass nicht wild drauflosgeschossen wird.

Menschen, die tote Vögel an den Beinen aufhängen und sie als Abschreckung auf Feldern und in Bäumen zur Schau stellen, traue ich keinen Zentimeter über den Weg. Für uns ist es eine schreckliche Vorstellung, dass Tiere, die nichts tun, außer Nahrung für sich und ihre Brut zu suchen, dafür getötet werden. Es sind Tiere, die wir liebevoll aufziehen und denen wir einen guten Start ins Leben ermöglichen, wenn sie aus irgendwelchen Gründen aus dem Nest gefallen sind, einen Unfall hatten oder gar angeschossen wurden. Man sollte immer bedenken - WIR machen ihnen den Lebensraum streitig, es ist nicht umgekehrt.

Als hochentwickelte Spezies sind wir immer noch nicht in der Lage, vernünftig, respektvoll und ethisch korrekt mit einem selbstgemachten "Problem" umzugehen. Dem Mensch fällt stets nur eine Antwort ein und die heißt seit Anbeginn der Zeit: TÖTEN! Ob Vogel, Wolf, Bär, Ameise, Schlange, Wespe oder Hai usw. - TÖTEN! Es gibt doch immer einen Grund, den man vorschieben kann. Es werden 4 - 5 Menschen im Jahr durch Haie getötet, doch Menschen haben es geschafft, Haie deshalb fast auszurotten.

Wölfe waren bei uns ausgerottet und wurden wieder angesiedelt, jetzt sind sie "Problemwölfe" und werden wieder zum Abschuss freigegeben. Bären ergeht es ähnlich. Sie werden abgeschossen, sobald sie in unseren Lebensraum eindringen und ihren Instinkten nachgehen. Dass das Reißen eines Schafs ein "Problem" ist, davon wissen weder Bären noch Wölfe etwas. Für sie ist es Nahrungsbeschaffung, nicht mehr und nicht weniger. Selbst Ameisen werden zu Problemtieren, wenn sie in unsere Häuser eindringen, der Kammerjäger hat für sie das passende Gift. Ob Nutria, Bieber, Waschbär, Marderhund, Mink oder Schakal, es findet sich immer ein Grund, die unschuldigen Tiere zu töten. Da bin ich mir ganz sicher.

Die armen Kreaturen müssen sogar für unsere Fehler büßen. Was kaum jemand weiß, ist nämlich, dass nicht nur Wölfe wieder angesiedelt wurden, sondern auch der Waschbär durch Menschenhand in unsere Fauna gelangte. 1934 wurde ein Pärchen in Hessen ausgewildert, um "die heimische Fauna zu bereichern". So nannte man das damals. Heute sind es über eine Million Tiere, die sich bei uns wohl fühlen - ein echter Zuchterfolg, den das nun einer "invasiven Art" zugehörige Kerlchen mit seinem Leben bezahlen muss. Selbst Fasane waren keine heimische Art, sie wurden seit dem frühen Mittelalter hier in Fasanerien gehalten, um den Speiseplan zu bereichern. Die nun wildlebenden Tiere haben "Glück" gehabt, sie sind nicht wieder ausgerottet worden, weil man sie verspeisen konnte und sie außerdem auch noch große Mengen von Kartoffelkäferlarven vertilgen.

Die Globalisierung betrifft natürlich auch unsere Tierwelt. Asiatische Hornissen wurden seit 2014 bei uns nachgewiesen, sie. verbreiten sich rasant und sind eine Gefahr für die Honigbiene. Unsere Honigbiene wird von diesen Hornissen bejagt und gefressen. Der rote amerikanische Sumpfkrebs kam in den 1980er Jahren aus gastronomischer Motivation zu uns. Jetzt frisst er den Laich von Fischen und die Jungfische gleich mit. Der Waschbär kam über die Pelzindustrie und wurde zudem noch absichtlich ausgewildert. Die hübschen Muntjaks sind eine kleine Hirschart, die ursprünglich aus Südostasien stammt, sie wurden in Wildparks gehalten und zum Teil freigelassen. In Schleswig-Holstein dürfen sie mittlerweile bejagt werden. Genauso wie unsere Rehe benagen sie junge Bäume und stellen natürlich eine Nahrungskonkurrenz für Rehwild dar. Der Mink (Amerikanischer Nerz) ist sicher aus einer Nerzfarm entfleucht, er fühlt sich hier sehr wohl, ist aber eine Gefahr für Amphibien und heimische Wasservögel...

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Die Aufzählung könnte ich sehr lange fortführen, es würde nichts ändern. Wir können diese Tiere doch nicht alle ausrotten, wir müssen lernen, mit ihnen zu leben. Sicherlich wird unsere Welt in 500 Jahren ganz anders aussehen, das ist eben so und es ist normal. Nichts bleibt wie es ist, alles ist in Bewegung und verändert sich. Wir müssen einfach lernen, damit zu leben und uns anpassen - so wie es die Tiere auch tun. Wenn ich mich richtig erinnere, war Rheinhessen vor langer Zeit mal ein Meer, vielleicht so ähnlich wie die Karibik...

 

13.04.2025

Die kleine Eule, die wir seit letztem Jahr in ihrer Brutröhre mit einer Kamera beobachten, hat mittlerweile wieder 5 Eier gelegt. Damit hat ihr Gelege die gleiche Anzahl an Eiern wie in letzten Jahr. Nun beginnt die Brut und natürlich hoffen wir, dass auch in diesem Jahr wieder 5 gesunde Eulen schlüpfen und letzendlich auch ausfliegen werden.

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Vielleicht erinnert ihr euch noch an die große Suchaktion, bei der wir einen Mini-Hund über 11 Tage gesucht und dann per Falle einfangen konnten. Der Winzling war in Armsheim entlaufen und bewegte sich von Dorf zu Dorf, ohne sich einem Menschen auch nur zu nähern. Als er endlich in der Falle war, waren wir mehr als glücklich. Das kleine Kerlchen hatte nicht einmal mehr 2 kg und war völlig am Ende. Dass sich danach ein Rechtsstreit entspinnen würde, der über das Amtsgericht bis ans Landgericht nach Mainz gehen würde, das konnte zu dem Zeitpunkt keiner ahnen. Wir sichern uns bei solchen Suchaktionen grundsätzlich ab, das heißt, wir holen uns alle Genehmigungen und zwar schriftlich. Wir hatten mit der Eigentümerin Kontakt, hatten Genehmigungen für die Nutzung von Fotos, durften Plakate aufhängen und natürlich auch das Hundchen in der Falle sichern. Die ehemalige Besitzerin hatte das Hundchen letztendlich an die Tierhilfe Phönix e.V. übereignet und so konnte niemand verstehen, dass plötzlich jemand Anspruch auf den Wicht erheben wollte.

Die Sache war kurios, denn plötzlich mussten wir uns einer schreienden und tobenden Frau erwehren, die uns an der Haustüre derart terrorisierte, dass wir die Polizei holen mussten. Es kam, wie es kommen musste, die Dame erstattete Anzeige und behauptete, dass der Hund ihr gehören würde. Davon wussten weder die ehemaligen Besitzer noch wir etwas. Die Polizei versuchte die Sache zu klären, leider ohne Erfolg. Das Amtsgericht in Alzey versuchte das ebenfalls und obwohl die Entscheidung des Gerichts ganz klar zu unseren Gunsten ausfiel, versuchte die Frau ihr Glück nochmal beim Landgericht in Mainz. Auch hier entschied man gegen sie. Jetzt treiben wir unsere angefallenen Kosten mit dem Anwalt ein. Schön ist das nicht, aber offensichtlich notwendig. Das kleine Hundchen weiß von alledem nichts und lebt nun ganz glücklich in einem kleinen Rudel. Der Wicht wiegt jetzt gute 3 Kilogramm und dürfte wahrscheinlich vergessen haben, dass er mal fast verhungert ist. Jetzt sucht er sich sein Futter jedenfalls sehr genau aus und gibt seiner Familie zu verstehen, dass er eine Sonderbehandlung erwartet... Wir hoffen, dass dieses Gerichtsverfahren jetzt endlich abgeschlossen ist und wir nicht noch den Gerichtsvollzieher beauftragen müssen, um unsere Kosten einzutreiben.

Wer in diesem Fall dachte, dass mit dem Einfangen des Hundchens das Happy End perfekt gewesen wäre, der war ganz schön auf dem Holzweg. Manchmal denke ich, dass niemand so etwas braucht und dass die Leute, die auf unserem Auto 'Tierschutz' lesen, sich garantiert niemals vorstellen können, was das tatsächlich bedeutet. Unfassbar, was sich aus einer Einfangaktion für einen kleinen Hund entwickeln kann...

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Tatsächlich sind wir jetzt mal gespannt, was sich aus der Geschichte mit dem Wüstenbussard noch ergeben wird. Wir sind jetzt nochmal von der Polizei befragt worden und gehen davon aus, dass es auch in dieser Sache ein Gerichtsverfahren geben wird. Mir ist bis heute nicht klar, was der Mann mit dem Vogel auf dem Flohmarkt in Mannheim wollte. Einen ungeeigneteren Platz kann man sich für einen jungen Greifvogel kaum vorstellen.

Leider haben wir in den letzten Jahren eine ganze Menge Gerichtserfahrung sammeln müssen, alleine die Verurteilung des Herrn K. aus Gundersheim hat uns über 3 Jahre Zeit gekostet. 3,5 Jahre Haft für den Herrn bedeuten zwar einen großen Erfolg für uns und unsere Arbeit, bedeuten aber auch, dass der Mann irgendwann wieder frei sein wird und wahrscheinlich wieder in unserer Gegend leben wird. Nach all den Verhandlungen bleibt ein schaler Beigeschmack. Angst wäre in jedem Fall ein schlechter Begleiter, dann dürften wir wohl keiner einzigen Anzeige mehr nachgehen. Trotzdem, man kommt ins Grübeln...

Uns erreichen immer wieder Anzeigen, bei denen die Leute sich nicht trauen, ihren Namen zu nennen oder darum bitten, bei einem Verfahren anonym bleiben zu dürfen. So etwas ist leider nicht möglich und wer Tierschutz ernst nimmt, der muss auch mal Farbe bekennen. Sich immer wegzuducken funktioniert leider nicht. Dann wird sich nichts ändern und die Tierquäler gewinnen! Darüber muss man sich im Klaren sein und dann eben auch mal über seinen Schatten springen und dazu stehen, wenn man etwas nicht in Ordnung findet. Mitläufer und Feiglinge können wir im Tierschutz nicht gebrauchen und Leute, die die Klappe bis hintenwider aufreißen und unter einem Pseudonym bei Facebook tönen, dass sie alles viel besser könnten und schon längst andere Saiten aufgezogen hätten, brauchen wir auch nicht. Schwätzer sind nur hinderlich und sollten sich mal fragen, was mit ihrem Ego nicht stimmt... Sorry, aber das musste mal gesagt werden!

 

11.04.2025

Mickey ist jetzt mit Kurzhaarfrisur unterwegs und er scheint es echt zu genießen. Wir fahren mit dem Rad und seiner "Kutsche" (Hundeanhänger) durch die Gegend und Mickey trainiert seine Muskeln. Nach den ganzen Bandscheibenvorfällen, die er zu der Zeit hatte, als wir in gerade nach Deutschland geholt hatten, gehen wir kein Risiko ein. Der Doc hat ihm viel Bewegung verordnet und die bekommt er natürlich auch. Seine Beinchen sind genauso stramm wie sein Rücken und bisher hat er keine weiteren Probleme mehr gehabt. Mickey ist jetzt schon fast 12 Jahre alt und er ist noch fit wie ein Turnschuh.

Trotzdem hatten wir gestern beinahe einen ganz schlimmen Unfall. Dass so etwas passieren könnte, daran hätte ich nie gedacht. Mickey trägt bei den Fahrradtouren grundsätzlich ein Halsband und kein Geschirr. Er geht bei wärmeren Temperaturen auch mal ins Wasser und schwimmt eine Runde. Das Geschirr bleibt dann länger nass und scheuert ihn wund, dehalb das Halsband. Gestern ist Mickey natürlich wieder in den Bach gehüpft und eine Runde geschwommen. Das Wasser hat etwas Strömung und natürlich kennt der Bub das. Er hat also im kaum 50 cm tiefen Bachbett gedreht und wollte wieder zu mir ans Ufer schwimmen, als sich plötzlich ein Ast in sein Halsband schob. Mickey wurde abrupt gestoppt und kämpfte nun gegen die Strömung an, die er wegen dem feststeckenden Ast nicht mehr überwinden konnte. Ich sah die Panik in seinem Gesicht und merkte, dass der Ast ihn, umsomehr er dagegen ankämpfte, immer mehr nach unten drückte. Es gab kein Entrinnen, Mickey würde sich alleine nicht befreien können. Ich bin also mit voller Montour in den Bach gesprungen, um erstmal bis über die Knie im Schlamm einzusinken. Das Wasser war eiskalt, aber in diesem Augenblick merkt man das nicht. Ich habe Mickey am Halsband geschnappt und so an Land gezogen. Er ist mit 13 kg erheblich leichter als ich und konnte über den Schlamm und Matsch gut hinweglaufen. Ich hingegen musste mich regelrecht aus dem Schlamm herauswühlen und merkte dann auch ganz schnell, wie kalt das Wasser eigentlich ist... Nach etwa einer halben Stunde waren wir dann wieder in heimatlichen Gefilden und sind dann in Armsheim gemeinschaftlich nochmal in den Bach gestiegen, denn ich hatte die Befürchtung, dass Mickey vielleicht jetzt das Wasser meiden würde. Zum Glück hat er auch weiterhin viel Spaß im Wasser, er ist mit mir ganz tapfer in die Fluten gestiegen und sofort wieder geschwommen. Ich habe mir den Schlamm einigermaßen abgewaschen und die Schuhe durchgespült und bin dann mit Mickey daheim gleich unter die Dusche gegangen. Der Schlick mieft doch ganz schön...

So etwas ist mir noch nie passiert und der Schreck sitzt mir noch immer in den Knochen. Wer denkt denn, dass ein kleiner, flacher Bach so gefährlich sein kann... Im See und an Flüssen haben die Hunde immer Schwimmwesten und Schleppleinen an, an einem Mini-Bach habe ich so etwas für nicht notwenig erachtet. Puh, wie man sich irren kann...

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09.04.2025

Wir werden ständig nach den armen Hunden in der Türkei gefragt und ob wir dort nicht helfen könnten. Auch wenn es für viele nicht so einfach nachzuvollziehen ist, wir haben dort keine Kontakte und kennen uns im Land nicht aus. Wir können tatsächlich nicht überall mithelfen und müssen uns auf ein Gebiet, in dem wir gut bescheidwissen und effektiv arbeiten können, fokussieren.

Natürlich sind wir, genauso wie jeder andere Tierfreund auch, entsetzt über das, was in der Türkei gerade passiert. Grausame Massentötungen von Haustieren sind garantiert nicht das, wofür Tierschützer seit vielen Jahren kämpfen. Dass das türkische Parlament die Tötung von streunenden Hunden vorsieht, die als aggressiv oder krank eingestuft werden, gibt nun allen freie Hand, die dieses Gesetz umsetzen sollen. Friedliche Hunde werden nun als als Straßenhunde eingestuft, die das Leben und die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden. Es werden unheilbare Krankheiten und oder ein negatives Verhalten vorgeschoben, um die Tiere einzusammeln und zu töten. Die Tiere sollen natürlich behandelt und kastriert werden, dann im Tierheim zur Vermittlung an die Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden und nur die Tiere, die unvermittelbar sind, sollen dann später getötet werden.

Ganz offensichtlich handelt es sich hier um Augenwischerei, denn niemand wird Hunde zuerst kastrieren, impfen und gesundpflegen, um dann nach Monaten festzustellen, dass sie unvermittelbar sind. Es ist einfacher, alle zu töten und zu sagen, dass die Hunde krank waren oder aggressives Verhalten zeigten, getötet sind sie schnell und hinterher braucht man sowieso nicht mehr zu diskutieren.

Nach Regierungsangaben gibt es in der Türkei etwa 100.000 Tierheimplätze und ca. 4 Millionen Straßenhunde, man sieht also, dass in den letzten Jahrzehnten einiges versäumt wurde und die Tierschützer tatsächlich gegen Windmühlen gekämpft haben. Ob jetzt ein Boykott der Türkei als Urlaubsland helfen wird, wage ich zu bezweifeln. Kaum jemand wird seinen lange gebuchten Urlaub noch absagen. Vielleicht zeigen sich Auswirkungen der Tötungen in den Buchungen für das nächste Jahr, nur leider nutzt das den Tieren dann auch nichts mehr, sie werden da schon lange tot sein.

Alle Appelle für eine tierfreundliche Lösung an das zuständige türkische Landwirtschafts- und Forstministerium, die türkische Botschaft in Deutschland und die deutsche Botschaft in der Türkei, deutsch-türkische Parlamentarier im Bundestag und ungezählte Appelle der Tierschützer blieben ungehört. Jetzt häufen sich die Berichte und Bilder über grausame Tötungen, das Verscharren von noch lebenden Hunden, das regelrechte Abschlachten der hilflosen Tiere sowie der Abtransport von ganzen Tierheimbeständen zum "Kastrieren". Dass die Tiere danach nicht mehr auftauchen, versteht sich von selbst...

Wir können in der Türkei nicht tätig werden, sprechen die Sprache nicht und haben keine Kontakte zu Tierheimen, wir würden allerdings gerne eine Organisation unterstützen, die dort aktiv ist. Da wir seit langer Zeit erfolgreich mit VETO zusammenarbeiten, können wir nur empfehlen, dort zu spenden. VETO arbeitet transparent und hat sich nicht erst seit Bekanntwerden der Verabschiedung des Gesetzes im Juli 2024 für die Tiere eingesetzt. Das Gesetz wurde nicht nur als besonders grausam scharf kritisiert, es wurde auch aufgezeigt, wieso die Pläne wirkungslos sind. Das Leid der Tiere ist menschgemacht und nur ein Umdenken der Bevölkerung sowie Kastrationen und Hilfsprojekte können die Anzahl der Tiere dauerhaft senken. Die VETO-Kampagne 'Stoppt das Massaker' ruft zu Spenden auf, um die geretteten Tiere medizinisch versorgen zu können und mit Futter zu unterstützen.

Natürlich kämpfen Aktivisten auch weiterhin gegen die Maßnahmen der Regierung und fordern Sterilisationen/Kastrationen und Investitionen in Tierheime. Ein Umdenken in der Bevölkerung dauert oft Jahrzehnte und aus der Erfahrung, die wir in Spanien gemacht haben, kann ich mit Sicherheit sagen, dass es mindestens eine Generation braucht, um die vorherrschenden Verhältnisse sichbar zu verändern.

In den ländlichen Gebieten der Türkei werden die Hunde draußen gehalten, sie sind unkastriert, sollen vielleicht ein Grundstück bewachen, vermehren sich unkontrolliert und produzieren so ungewollten Nachwuchs. Das Leid dieser Tiere beschäftigt die Tierschützer seit vielen Jahren. Um dem Anstieg der Hunde- und Katzenpopulation entgegenzuwirken, sollten die Tiere von der Kommune gefangen und kastriert werden. Leider sparte man sich das Geld und kam seinen Aufgaben nicht nach. Die Tierschützer sollten es richten. Ohne Geld und behördlichen Auftrag kann auch eine Tierschutzorganisation solche Verhältnisse nicht ändern. Das Töten der Hunde und Katzen verändert aber auch nichts. Langfristig gesehen müsste man solche 'Säuberungen' alle 2 - 3 Jahre durchführen und das wahrscheinlich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Nachhaltig positive Veränderungen werden nur durch Kastrationen und Öffentlichkeitsarbeit erreicht. Leider sieht man das in der Türkei anders.

Vielleicht wollt ihr die Petition von VETO mit eurer Unterschrift unterstützen. Hier zählt jede Stimme!

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08.04.2025

Susi - so heißt unser kleiner Glückspilz nämlich - wird voraussichtlich am 09.Mai, zusammen mit Peluso, bei uns ankommen. Noch liegt ein weiter Weg vor den beiden Hundchen. Die Tollwut-Impfung ist ausschlaggebend für das früheste Ausreisedatum und in der Zwischenzeit müssen alle anderen Sachen erledigt werden. Jetzt steht die Kastration der beiden Hunde an. Der Bluttest ist gemacht und glücklicherweise sind beide kerngesund. Peluso bekam eine neue Frisur und Susi ist von Murcia nach Villena umgezogen. Die Buchung für den Transport nach Deutschland steht und so können wir jetzt nur hoffen, dass nichts mehr dazwischenkommt und alles, was wir für die beiden geplant haben, auch wirklich klappt.

Man muss immer bedenken, dass schon ein kleiner Durchfall oder ein Husten, eine Entzündung der Kastrationswunde oder ein Niesen bei der Abnahme durch den Amtsveterinär die Ausreise der Hunde erstmal zunichte macht. Wir können also nie mit absoluter Sicherheit Termine vorhersagen, uns bleibt immer nur, den Pflegeplatz frei zu halten und damit zu rechnen, dass auch mal was schief geht und sich die Ausreise verzögert.

Wir drücken den beiden jetzt erstmal die Daumen, dass die Kastration gut verläuft und keine Komplikationen auftreten. Von Susi haben wir bisher noch kein Video bekommen, wir wissen nur, dass sie ca. 3 Jahre alt ist und als ganz liebes Mädchen beschrieben wurde. Sobald wir mehr wissen, halten wir euch weiter auf dem Laufenden!

 

06.04.2025

Im Augenblick renovieren wir unser Bad und sind damit gut beschäftigt. Nach 35 Jahren wurde es allerhöchste Zeit für ein Makeover und so hat Uwe die alte Holzdecke abgerissen und die Unterkonstruktion wieder neu befestigt, wir haben anderes Holz gekauft und einen großen neuen Spiegel an der Wand befestigt... Noch ist alles unfertig, aber wir sehen schon die Richtung, die die ganze Sache bekommen wird. Im letzten Monat haben wir den Eingangsbereich renoviert und davor das Gästebad im Erdgeschoss. Der Garten kam immer dran, sobald mal die Sonne rausgeguckt hat und jetzt sind wir bald mit unseren für 2025 geplanten Arbeiten fertig. Wir haben 1990-92 zum ersten Mal umgebaut, vor zehn Jahren kam dann die erste große Renovierung vom Erdgeschoss dran und jetzt die Bäder und der Flur. Jeder, der umbaut oder renoviert, der weiß, dass man irgendwann keinen Verputz, Beton oder Fliesenkleber usw. mehr riechen kann. Ich habe jetzt auch genug und hoffe, dass wir bald fertig sind und der ganze Dreck sich dann in Nichts auflöst... Wenn ich an die Putzerei denke, die mir jetzt noch bevorsteht, tendiere ich zur Flucht...

Natürlich läuft der Tierschutz noch bei allen anderen Aktivitäten mit und wenn ein Tier Hilfe braucht, lassen wir alles Stehen und Liegen und fahren los.

Ich hatte schon einmal davon berichtet, dass der Tierschutz oft in Nachbarschaftsstreitigkeiten hineingezogen wird und man dem Erzfeind gerne mal die "Tierschützer auf den Hals hetzt". Für uns ist so etwas Zeitverschwendung und manchmal auch sehr unangenehm.

Zuletzt waren wir sogar in Armsheim unterwegs, nachdem wir mehrfach von Bürgern auf die untragbaren Zustände in einem Schrebergarten hingewiesen wurden. Dreimal waren wir dort und haben uns die Haltungsbedingungen der Hühner und des Schafs angesehen und jedesmal war alles völlig ok, jetzt allerdings hatten die Anwohner gesehen, dass die Hühner durch die schlechte Haltung verendet und einfach aus dem Grundstück auf das angrenzende Feld geworfen worden waren.

Bei der Begehung des angrenzenden Ackers fand sich tatsächlich ein totes Huhn und deshalb involvierten wir den Grundstückseigentümer und baten um die Herstellung des Kontaktes zum leider nicht deutschsprachigen Pächter des Gartens. Es wurde ein Termin gemacht, bei dem der Pächter sowie der Sohn, der sehr gut Englisch sprach, anwesend waren.

Wir fanden wunderschöne Hühner, die mehr als genug Futter und Wasser hatten, alles war blitzsauber und die Hühnerhäuser waren sogar mit automatischen Hühnerklappen gesichert. Dieses innovatives System schließt und öffnet die Hühnerklappe ganz von selbst und bietet den Tieren den bestmöglichen Schutz. Auf dem Grundstück befand sich zudem ein Schaf mit einem frisch geborenen Lämmchen. Beide Tiere waren in einem Unterstand und putzmunter.

Da die Anwohner uns erzählt hatten, dass der Mann ursprünglich 4 Schafe gehabt hätte, davon aber schon 3 verspeist seien und eine Einzelhaltung nicht artgerecht sei, das Schäfchen auch massiv trauern würde, fragten wir den Sohn, was denn der Grund für die Haltung eines einzelnen Schafes sei. Tatsächlich waren es ursürünglich vier Schafe gewesen, sie waren vom Vorbesitzer zurückgelassen worden, nach der Beschwerde des Pächters wurden drei abgeholt - also nicht aufgegessen! - eines wollte der Besitzer nicht haben und so blieb es auf dem Grundstück zurück. Der jetzige Pächter pflegte es und baute ihm einen Stall. Dann sah er, wieso der ehemalige Besitzer das Tier nicht mehr wollte. Es war hochtragend und nun hat der neue Halter 2 Schafe! :)

Auf die toten Hühner angesprochen, zeigte man uns, dass das ganze Grundstück videoüberwacht ist, tatsächlich hat ein Fuchs die Hühner tagsüber totgebissen (da nutzen dann auch die Hühnerstallklappen nichts mehr) und die Kadaver verschleppt. Das war es, was die Anwohner dann gesehen hatten. Tote Hühner auf dem Feld - ganz weit weg von unterernährten Tieren, die verhungert sind und dann vom Pächter über den Zaun geworfen wurden!

Natürlich sind wir froh, wenn aufmerksame Bürger uns Tierschutzverstöße melden und wir eingreifen können. Hier gab es allerdings nichts zu tun. Die netten Tierhalter sind meilenweit entfernt von irgendwelcher nicht art- oder nicht sachgemäßer Haltung. Sie kennen sich supergut mit Tieren aus, der Sohn arbeitet sogar bei einer Firma, die Tierfutter vertreibt (also kann man davon ausgehen, dass Futter kein Problem sein wird) und spricht englisch. Wer Fragen hat, hätte ihn jederzeit ansprechen können und auch wer kein Englisch versteht, hätte sich zur Not mit Händen und Füßen verständlich machen können oder einfach jemanden bitten können zu übersetzen.

Die Geschichten, die man uns über die beiden Männer erzählt hat, haben jedenfalls nicht gestimmt. Wir waren sehr froh darüber, dass es den Tieren so gut geht und hier die Märchenerzähler am Werk waren. Man könnte es auch üble Nachrede und Verleumdung nennen...

Wir haben nach unserem Besuch fast 30 Eier von freilebenden Hühnern in unserem Auto gefunden und uns mit Händen und Füßen dafür bei dem Vater bedankt. Er hat es verstanden und war glücklich darüber, uns eine Freude gemacht zu haben. Zum Glück hat er nicht verstanden, was manch ein netter Mitbürger ihm so vorgeworfen hatte...

Wir haben den beiden Männern die Telefonnummern vom Veterinäramt und dem ansässigen Tierarzt gegeben. Falls mal Fragen aufkommen, haben die Herren dort Ansprechpartner. Wie man uns erreicht, wissen sie auch - jetzt hoffe ich mal, dass sich die Gemüter beruhigen.

Wir haben bei der Durchsicht des Tierschutzkontos festgestellt, dass C. Hofner uns eine Riesenspende überwiesen hat. 1000 € sind für den "Medizintopf" eingegangen! Damit ist es eine zweckgebundene Spende, die nur für Tierarztkosten genutzt werden wird. Das ist wirklich nett und wird dringend gebraucht. Vielen herzlichen Dank an die großzügigen Spender! Das war mal eine tolle Überraschung!!! Herz

 

04.04.2025

Mickey ist über die Wintermonate regelrecht zugewachsen und so stand heute sein Frisörtermin auf dem Plan. So wie im letzten Jahr auch, begleitete ihn der kleine Yorkshire Terrier "Pinsel" zum Salon von Justine Best in Worms. Justine achtet genauso wie wir darauf, den Hundchen die Tasthaare/Brauen/Barthaare nicht abzuschneiden. Wir fühlen uns dort sehr wohl und wissen, dass es unseren Hunden genauso geht. Pinsel bekam das volle Programm mit Waschen, Fönen und Schneiden, bei Mickey war nur Scheren angesagt. Beide haben es gut überstanden und sehen jetzt völlig verändert aus. Bei dem warmen Wetter ist der dicke Pelz nur hinderlich und deshalb schneiden wir ihn ab. Mickey ist mittlerweile ein Senior und natürlich setzt ihm das warme Wetter mehr zu als einem Jungspund. Also fällt die Entscheidung ganz leicht. Ich finde, es steht ihm gut und er kann es tragen :) Pinsel sieht während des Waschens und auch, wenn er schon abgerubbelt ist, immer aus wie ein schwer gequälter Hund. Silke hat das mal für euch fotografiert. Natürlich ist er nach dem Frisörbesuch wieder supersüß und hat jetzt Ähnlichkeit mit einem kleinen Füchschen.

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Bei den Eulen, die wir auch schon im letzten Jahr von der Brut bis zum Ausfliegen beobachtet haben, gibt es das erste Ei. Wir sind wahnsinnig froh, dass die kleine Eule überlebt hat und offensichtlich auch ihr Partner noch gesund und munter ist. Vielleicht haben wir auch in diesem Jahr wieder Glück und können einige Jungtiere beringen lassen. Bei so einer kleinen Population zählt jedes einzelne Tier und natürlich wird deshalb auch alles mit der Kamera überwacht. Wir halten euch auf dem Laufenden. Hier könnt ihr euch das Video der kleinen, 'dicken' Eule :) ansehen:

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03.04.2025

Ganz lieben Dank an das Team vom Fressnapf in Rüsselsheim! Wieder einmal durften wir jede Menge toller Spenden für unsere spanischen Schützlinge abholen. Wir finden es wirklich nett, dass in Rüsselsheim schon seit Jahren immer wieder an uns gedacht wird. Jede Spende hilft uns ein Stückchen weiter und wenn man bedenkt, dass der Fressnapf uns schon mehrere Jahre unterstützt, dann haben wir allen Grund, wirklich dankbar zu sein.

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Genauso geht es uns mit den Spenden, die in unserem Anhänger landen, wir wissen oft gar nicht, wer dort Sachen deponiert hat, aber im Laufe der Jahre sind so viele Paletten voll mit Hilfsgütern zusammengekommen, die wir gut verpackt nach Spanien schicken durften. Maria und das Team der Protectora Villena freuen sich jedesmal, wenn wieder ein LKW vorfährt und die so wichtige und dringend benötigte Fracht abgeladen wird. Für die Hunde und Katzen sind immer irgendwelche besonderen Dinge mit dabei. Mal ist es ein Trinkbrunnen und ein riesiger Kratzbaum für die Samtpfoten oder Unmengen an Leckerchen für die Hunde. Wir hatten aber auch schon Einstreu für Kleintiere und sogar eine große Autobox für den Tierheim-Bus. Wir können uns nicht immer persönlich bei allen Spendern bedanken, hoffen aber, dass ihr wisst, wie dankbar wir für jede Hilfe sind. :)

Natürlich wollen wir auch in diesem Jahr wieder einige Märkte machen, auf denen wir dann selbstgemachte Dinge zugunsten der Tiere anbieten. Die meisten von euch kennen unseren Stand und waren vielleicht sogar schon fleißig im Verkausfstand mit dabei. Wir haben für den 21.09. und den 19.10. Märkte angemeldet und werden damit beim Soonwald-Erlebnistag in Schöneberg und am Herbstmarkt in Siefersheim mit dabei sein. Leider fehlen uns noch aktive Mitstreiter, die für ein paar Stunden aushelfen. Wir wollen niemanden überstrapzieren und freuen uns, wenn man 3 - 4 Stunden für den Stand einplant - länger geht immer!

Wir brauchen also ca. 6 Helfer pro Stand, die sich dann eben auch abwechseln. So etwas macht Spaß und natürlich kann man immer mal selbst über so einen Markt laufen und sich alles ansehen. Der Soonwald-Markt und auch der Herbstmarkt in Siefersheim sind etwas ganz besonderes. Wir freuen uns immer sehr darauf. Wer mitmachen möchte, sollte sich bitte jetzt bei uns anmelden. Schon jetzt danke an alle fleißigen Helfer! Das so erwirtschaftete Geld wird dringend gebraucht! Falls noch jemand eine Idee hat, was wir zusätzlich zu unserem seit Jahren bestehenden Sortiment anbieten können - wir sind für Vorschläge offen!

 

01.04.2025

Mickeys Frisörtermin rückt näher und ehrlich gesagt, es wird allerhöchste Zeit, dass der Pelz geschoren wird. Der Bub sieht langsam aus wie ein Wollschwein und es scheint ihm auch selbst nicht mehr zu gefallen. Ständig bleiben Ästchen und Blätter an ihm hängen und immer sieht er mich hilfesuchend an... Mach das ab! Ich weiß nicht warum, aber es gibt Hunde, die können keinen Meter mehr gehen, wenn ein Blatt an ihnen hängt, Mickey zählt dazu. Ende der Woche soll es warm sein und dann wird der arme Hund endlich wieder so aussehen wie alle anderen in seinem Rudel - kurzhaarig.

Wir alle freuen uns auf den Frühling, Blumen und fast schon wieder vergessene Düfte, aber auch das Vogelgezwitscher holt uns endgültig aus dem Winterschlaf. Seit einiger Zeit beobachte ich die Störche beim Nestbau und auch unsere Krähen und Dohlen sind fleißig damit beschäftigt, Ästchen und Stöckchen einzusammeln. Uwe hat die Nistkästen auf Vordermann gebracht und so hoffen wir, dass unsere Vögel viele Nachkommen haben werden.

Ob sie am Leben bleiben, steht auf einem anderen Blatt. Es ist kaum zu glauben, aber seit den 60er Jahren ist unser Bestand an Vögeln um 65 % zurückgegangen. Mehr als die Hälfte der Vögel sind weg, einfach so und offenbar ohne dass es jemanden großartig gestört hätte. Wer hofft, dass sie irgendwann wieder auftauchen, wartet vergeblich, denn die Vögel finden keine Nahrung mehr, sie verhungern. Die Insekten fehlen und nicht nur unsere Autoscheiben bleiben sauber, nein, auch die Mägen der Tiere bleiben leer. Die Fledermäuse verschwinden und die Igelchen verhungern, die Greifvögel sitzen hungrig auf den Feldern und hoffen auf überfahrene Tiere. Wer nichts findet, stirbt den Hungertod.

Wir hatten in diesem Winter so viele verhungerte Greifvögel wie noch nie. Nur ganz selten kann man sie noch retten. Liegen sie erst unterkühlt am Boden, ist meistens die Chance gering, sie durchzubekommen. Unserer Meinung nach sind die Pestizide an diesem Massensterben schuld. Das ganze Gerede um verlorene Lebensräume mag in anderen Regionen stimmen, hier stimmt es nicht. Bei uns sieht es von den Acker- und Brachflächen noch genauso aus wie vor 40 Jahren und trotzdem vermissen wir unsere Vögel, Igel und Echsen. Im Gegenteil, es gibt sogar mehr Brachflächen als früher.

Es dürfte heute jedem klar sein, dass Vögel durch den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden massiv betroffen sind. Es werden Pflanzen und Insekten abgetötet, die zum Nahrungsangebot der Tiere gehören. Zusätzlich wirkt sich die Aufnahme von Pestiziden über die Nahrung als generelle gesundheitliche Schwächung und als Probleme bei der Fortpflanzung aus. Mittlerweile belegen Langzeitstudien, dass bienengefährliche Neonikotinoide ebenfalls eine Gefahr für unsere Singvögel darstellen. Was Pestizide anrichten, belegt eine Studie, die in den USA durchgeführt wurde. Das für Vögel hochtoxische Carbofuran wird in den USA für den Tod von 17 bis 91 Millionen Vögeln verantwortlich gemacht. Die Spanne ist deshalb so hoch, weil es sich um Vögel handelt, die eben nicht immer an einem Ort leben, sondern umherfliegen. Wo sie verenden, kann dann nicht immer zugeordnet werden.

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Pestizide führen auch nicht immer direkt zum Tod der Tiere. Es gibt Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und auf den Hormonhaushalt. Das Brutpflegeverhalten ändert sich und das Immunsystem wird geschwächt. Vielleicht erinnert ihr euch noch an das Zusammenbrechen der Wanderfalkenpopulation Anfang der 1970er Jahre. Damals war das berüchtigte DDT die Ursache. Das Insektizid ist mittlerweile verboten, aber gelernt hat man dadurch wie immer nichts. Wir brauchen dringend Rückzugsgebiete für unsere Vögel und zwar Gebiete ohne Pestizideinsatz! Wir können nur Hoffen, dass unsere Politiker bald die Notwendigkeit des Schutzes unserer Tiere erkennen. Sie sorgen damit ganz sicher auch für unseren Schutz, denn Pestizide gefährden auch uns. Soweit scheint kaum einer zu denken.

 

zum März 2025