Phönix-Tagebuch
- April 2018 -
30.04.2018
Unser Tierschutz-Bus steht leider schon seit einer Woche in der Werkstatt und wir überlegen, ob es sich für den mittlerweile 13 Jahre alten Wagen noch rentiert, das Lenkgetriebe und die dazu gehörige Servo-Pumpe austauschen zu lassen. Letzten Monat haben wir den Zahnriemen erneuern lassen und jetzt ist schon wieder eine Reparatur fällig, bei der alleine das Ersatzteil weit über 1000 € kosten wird. Da der Verein diese Kosten nicht tragen kann, müssen wir immer privat dafür einspringen. Dass das auf die Dauer so nicht geht, ist klar. Sollten wir den alten Bus vekaufen, müssten wir eine neuen anschaffen - auch dafür fehlt das Geld. Also wird der Bus wohl noch eine Weile in der Werkstatt stehen...
Da die kleine Susi im letzten Augenblick noch ein Ticket ergattert hat, wird sie schon am nächsten Samstag bei uns sein. So wie Dania uns erklärt hat, können die Azorianer ebenfalls in dieser oder der nächsten Woche ausreisen. Wir haben sie jetzt gebeten den Flug zu buchen, auch wenn erstmal nur Charlie und Mateus eine Pflegestelle haben. Fred, Kaja und Picasso müssen leider warten.
Ab jetzt bereiten wir uns zusätzlich zu aller anderen Arbeit auch noch ganz fleißig auf unser Frühlingsfest vor. Die Getränke müssen noch eingekauft werden und natürlich backen wir ab nächster Woche auch wieder Hunde-Leckerchen. Die Aussteller müssen ihre Standplätze zugeteilt bekommen und die Helfer werden eingeplant, die notwendigen Genehmigungen der Verwaltung sind schon da und sogar das Toi-Toi wurde mittlerweile bestätigt. Es sind nur noch etwas mehr als 3 Wochen bis zu unserem großen Event und wir merken schon jetzt, wie die Spannung steigt. In den nächsten Tagen werden wir unsere Mitglieder nochmal bitten, mit uns die Festwiese abzugehen und Baumschösslinge, Unkraut und Wildwuchs, der in den Zaun wächst, zu entfernen. Alle Maulwurfshügel und gebuddelten Löcher müssen beseitigt werden und natürlich wird Uwe die Wiese in zwei Wochen nochmal mulchen. Wir werden alles tun, um ein perfektes Ambiente für unser Frühlingsfest bereitzustellen. Gute Laune müsst ihr mitbringen und was das Wetter anbelangt, haben wir schon unzählige Stoßgebete gen Himmel geschickt... mal sehen, ob sie erhört werden!
Da wir einfach nicht dazu kommen, unseren lieben Gerd im Krankenhaus zu besuchen, möchten wir ihm an dieser Stelle gute Besserung wünschen. Wir wissen, dass er nicht unterzukriegen ist und bald wieder absolut fit sein wird. Lieber Gerd - das wird schon wieder! Bald springst du wieder wie ein junger Hirsch durch die Gemarkung! Wir drücken dich ganz lieb und wünschen dir alles Gute!
29.04.2018
Es ist kaum zu glauben, aber wir haben ein ganz tolles Zuhause für unser Opilein gefunden. Lucky hat mit 15 Jahren nochmal das große Los gezogen und lebt jetzt mit einem anderen Yorki-Mix bei einer ganz besonders tierlieben Familie in Wörrstadt. Wir freuen uns riesig und bedanken uns bei allen die, dem Wicht ganz feste die Daumen gedrückt haben!
Für unsere kleine Susi konnten wir im letzten Moment eine Pflegestelle finden, sie darf nun endlich ausreisen und wird schon in wenigen Tagen in Deutschland sein. Wir hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben und nun wird doch noch alles gut. Vielleicht bekommen wir auch bald eine neue Kollegin dazu. Vanessa hat ganz lieb Werbung für uns gemacht und so könnte es sein, dass wir bald Unterstützung für die Pflegestellen bekommen. Die Hunde auf den Azoren brauchen dringend unsere Hilfe, wir haben weder für den mit nur 40 cm Schulterhöhe etwas zu klein geratenen Labbi-Mix Picasso eine Pflegefamilie finden können noch für den winzigen nicht einmal 5 kg schweren Fred.
Auch Kaja hofft noch ganz verzweifelt auf ein Körbchen, für sie gab es nicht einmal eine Anfrage und das, obwohl sie sogar Katzen toll findet. Bei uns scheint es sich immer wieder zu bewahrheiten, dass schwarze Hunde weniger Chancen haben. Es melden sich zwar immer Menschen zu Wort, die mir sagen, dass sie schwarze Hunde toll finden, wenn es dann aber um die Vermittlung geht, stehen diese Nasen immer ganz hinten an.
Zur Zeit haben wir Telma in der Vermittlung. Sie ist schwarz und dazu noch ein Border-Collie-Mix. Zuerst hatten wir total viele Anfragen und als sie dann in Deutschland war, interessierte sich keiner mehr für das tolle Hündchen.
Peter und Groucho sind wunderschöne Bodegueros, wir lieben diese Hunderasse und vermitteln sie schon seit vielen Jahren als ideale Familienhunde, auch diese beiden haben komischerweise gar keine Anfragen mehr.
Osito ist ein echt robuster Terrier-Mix. Osito ist ein toller Familienhund und würde gerne endlich mit seiner eigenen Familie spazierengehen.
Auch für den lieben Trosky hat sich noch niemand interessiert, Uwe hat deshalb mal neue Fotos von ihm gemacht. Die alten Bilder waren direkt nach seiner Ankunft im März gemacht worden und er hatte deshalb noch sein Wintermäntelchen an. Jetzt sieht man endlich mal, wie hübsch er tatsächlich ist.
Wir suchen noch immer ganz verzweifelt nach Pflegestellen für unsere Hunde. Mit Susi ist jetzt der letzte Hund aus Spanien auf dem Weg zu uns. Nun sind erstmal die Hunde von den Azoren dran. Sie alle haben auf Pico keine Überlebenschance, denn dort wird regelmäßig getötet und wir können leider nur den Hunden das Leben retten, die hier eine Pflegestelle oder ein endgültiges Zuhause finden. Es ist nicht einfach, die Hunde von den Azoren zu holen und bei jedem Tier benötigen wir eine wochenlange Vorbereitungszeit. Leider kann Dania uns die Hunde nur bis Ende September reisefertig machen, danach ist sie wieder auf dem Festland. Das heißt, dass wir nur ein kleines Zeitfenster haben. Die Hunde, die bis dahin nicht ausreisen konnten, werden es nicht überleben. Deshalb nochmal die ganz dringliche Bitte an euch - helft uns und gebt einem dieser Hunde eine Pflegestelle - nur ein Zuhause auf Zeit, um die Vermittlung kümmern wir uns! Ohne eure Hilfe können wir sie nicht retten!
28.04.2018
Nachdem wir heute morgen den Schwan wieder in die Freiheit entlassen hatten, kam gegen Nachmittag ein Funddackel aus Erbes-Büdesheim zu uns. Zum Glück konnte der Hunde-Opi schon bald wieder den Heimweg antreten. Wäre er gechipt gewesen, hätte er uns viel Arbeit erspart und wäre sofort wieder daheim gewesen. Dem alten Jungen tat der so für ihn entstandene Stress absolut nicht gut.
Im Augenblick kommen wir nicht zur Ruhe und es passiert tatsächlich jeden Tag etwas anderes, was unsere ganze Aufmerksamkeit fordert. Am 26.04.18 hatten Mitarbeiter der Bahn bei Gleisarbeiten einen schwer verletzen Mäusebussard gefunden, wir brachten den Wildvogel in die Tierklinik nach Bretzenheim wo er sofort eingeschläfert wurde. Der arme Kerl hatte schon Maden im Auge und musste schnellstens erlöst werden. Nun sollte man eigentlich davon ausgehen, dass so etwas eine Erste Hilfe am Tier ist und gerade bei einem Wildtier, das ganz bestimmt keinen Eigentümer hat, dem Finder nichts berechnet wird. Weit gefehlt, heute bekamen wir die Rechnung über 42,37 €. Das Medikament ist mit 2,10 € berechnet worden und der Rest sind Gebühren für die Konsultation und Euthanasie. Meinem Einwand, dass das Kosten sind, die die zuständige Gemeinde oder Stadtverwaltung zu tragen hat, interessierte niemanden.
Jetzt hatten wir gestern den Schwan zur selben Tierklinik gebracht, dort konnte man ihn zwar nicht behandeln, wusste nicht einmal, wie man ein solches Tier füttert, aber brachte ihn wenigstens erstmal in einem Hundezwinger unter, bis er wieder genügend Flüssigkeit aufgenommen und sich wieder erholt hatte. Wahrscheinlich wird uns jetzt auch für die Unterbringung des Schwans eine Rechnung ins Haus flattern. Dass ein Tierschutzverein solche Kosten nicht tragen kann, versteht sich von selbst, immerhin handelt es sich hier um Wild- und nicht um Haustiere, die einen Besitzer haben, der für die Kosten seines Haustieres aufkommen muss. Wenn so etwas rechtens sein sollte, dann würden Tierschutzvereine in Zukunft jegliche Hilfestellung für Wildtiere ablehnen müssen, weil die anfallenden Kosten einfach zu hoch sind. Also habe ich mich gefragt, wie die Gesetzeslage in diesem Fall aussieht.
Der Tierschutz wurde 2002 als Staatsziel im Grundgesetz in Artikel 20 a verankert. Das Tierschutzgesetz betont die "Verantwortung für das Tier als Mitgeschöpf" und stellt das Tier als einzeln zu beachtendes Wesen unter den Schutz des Staates. Im Tierschutzgesetz wird nicht zwischen Haus- und Wildtieren unterschieden. Mit der grundsätzlichen Bedeutung von § 1 des Tierschutzgesetzes dürfte eigentlich schon alles geklärt sein:
"Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen." Daraus ergibt sich die volle Verantwortung auch für Wildtiere und die gilt natürlich auch für medizinische Hilfestellungen. Der Tierarzt muss über die sogenannte Notfall-Behandlungspflicht (Berufsordnungen der Tierärzte) zumindest Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen. Eine darüber hinausgehende Behandlung kann der Tierarzt jedoch ablehnen.
Noch in den 1990er Jahren sah die Sache ganz anders aus. Das OVG Münster war damals mit Bezug auf kranke und verletzte wild lebende Tiere davon ausgegangen, dass das mit Leiden verbundene Ableben eines Tieres ein natürlicher Vorgang sei und dass deswegen darin regelmäßig keine Störung der öffentlichen Ordnung gesehen werden könne. In diesem Fall wäre der Tierarzt nicht zu Erste-Hilfe-Maßnahmen verpflichtet gewesen. Nun wurde aber 2002 der Tierschutz als Staatsziel ins Grundgesetz mitaufgenommen und genau das ist die Voraussetzung dafür, dass man von einem Tierarzt, der ein wild lebenden Tier in einer Notfallsituation gebracht bekommt, ein sofortiges Handeln verlangen kann. Einen Aufwendungsersatzanspruch gegen den Finder des Wildtieres kann es demnach nicht geben. Vielmehr müssten aus der sogenannten "Geschäftsführung ohne Auftrag" dem Träger der Ordnungsbehörde die Kosten berechnet werden.
Der Art. 20 a GG schützt also ganz klar das Leben und das Wohlbefinden des Tieres (auch hier wird nicht zwischen Wild- und Haustieren unterschieden). Wenn wir also davon ausgehen, dass der Finder eines verletzten Wildtieres dieses zum Tierarzt bringt und der Tierarzt eine Behandlung verweigert, dann müsste das Tier ohne Notfallbehandlung wieder ausgesetzt werden, denn Wildtiere darf man sich nicht aneignen. Tatsächlich würde man dann allerdings selbst - natürlich auch der Tierarzt - mit dem Aussetzungsverbot im TierSchG § 3 S. 1 Nr. 3 i. in Konflikt kommen:
"Es ist verboten, ein im Haus, Betrieb oder sonst in Obhut des Menschen gehaltenes Tier auszusetzen oder es zurückzulassen, um sich seiner zu entledigen oder sich der Halter- oder Betreuerpflicht zu entziehen.",
in Verbindung mit § 18 Abs. 1 TierSchG Nr. 1 + 4
"(1) Ordnungswidrig handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig
1. einem Wirbeltier, das er hält, betreut oder zu betreuen hat, ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt,
4. einem Verbot nach § 3 Satz 1 zuwiderhandelt"
Die Notfallbehandlung durch den Tierarzt "zur Abwendung einer anderenfalls eintretenden Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" (nämlich eines Verstoßes gegen das gesetzliche Aussetzungsverbot) ist also zwingend! Damit ist auch klar, dass die dafür entstehenden Kosten von den Ordnungsbehörden/der Verwaltung zu tragen sind.
Um Missverständnissen vorzubeugen, ist es wichtig, sich die Definition des Wortes 'Wildtier' vor Augen zu führen. Dass man nicht einfach jedes verletzte Tier zur kostenlosen Behandlung zum Tierarzt bringen kann, versteht sich von selbst. Tiere wild lebender Arten (oder wild lebende Tiere) sind Tiere, die normalerweise, d. h. ihrer Natur nach, der menschlichen Herrschaft nicht unterliegen. Laut Urteil vom VG Münster (15.10.2015, 1 L 1290/15) sind europäische Kurzhaarkatzen keine Wildtiere, "auch wenn sie herumstreunen oder sogar verwildern."
Nach einem Urteil des VG Stuttgart (16.12.2013, 4 K29/13) sind Schildkröten in Deutschland Haustiere, obwohl sie in Südeuropa als Wildtiere vorkommen; anders kann es hingegen sein, wenn sich die Tiere, wie z. B. verwilderte Haustauben, schon seit vielen Generationen "in Freiheit", d. h. unabhängig vom Menschen vermehrt haben.
Ihr seht, die Gesetze haben viele Feinheiten und Abhängigkeiten, die man unbedingt beachten muss und so kann ich nur hoffen, dass meine Einschätzung der Dinge auch der Meinung eines Gerichtes standhalten wird. Die Rechnung der Tierklinik werden wir jedenfalls erstmal nicht bezahlen.
Ich werde mich zur Klärung der Angelegenheit am Mittwoch an die Tierärztekammer Rheinland-Pfalz, an die zuständigen Tierschutzbeauftragten sowie an den Bundesverband Tierschutz e.V. wenden. Die Klärung dieser Angelegenheit ist wichtig, immerhin betrifft sie die zukünftige Verfahrensweise der Tierheime bezüglich verletzter Wildtiere sowie die Aufnahme von Wildtieren durch die Abgabe von Privatpersonen in die Obhut des Tierschutzvereins. Letztendlich muss natürlich auch jeder Tierfreund eine gewisse Rechtssicherheit über die Kostenerstattung haben, wenn er sich selbst bereit erklärt, ein verletztes Wildtier beim Tierarzt abzugeben. Sollte es wirklich rechtens sein, dass Notfallbehandlungen von Tierärzten an Wildtieren den Findern aufgebürdet werden dürfen, kann man davon ausgehen, dass der Staat das Staatsziel Tierschutz im Grundgesetz nicht so verankert hat, wie wir alle das erwarten dürfen. Letztendlich würden viele Menschen ein verletztes Wildtier dann wohl lieber übersehen,als sich für es einzusetzen - alleine auch, um die anfallenden Kosten nicht übernehmen zu müssen.
Irgendwie drängt sich mir jetzt der Gedanke auf, dass es auf Grund des Artikel 20a GG eigentlich sogar möglich sein müsste, eine unterlassene Hilfeleistung an einem Tier anzuzeigen. Eine unterlassene Hilfeleistung liegt vor, wenn jemand vorsätzlich bei "Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten, möglich ist." (§ 323c StGB). Ob es sich um einen Unglücksfall für einen Menschen oder ein Tier handelt, dürfte dabei egal sein, wenn dieser eine erhebliche Gefahr hervorruft oder hervorzurufen droht. Unglücksfälle nur auf menschliche Rechtsgüter zu beschränken, ist vom Gesetzeswortlaut nicht nachvollziehbar und jedenfalls seit der Änderung des § 90a BGB meiner Meinung nach nicht mehr korrekt.
Und bevor es mal wieder Unstimmigkeiten darüber gibt: Laut Grundgesetz sind Tiere keine 'Sachen'. Sie haben Verfassungsstatus und sind durch den Staat geschützt. In § 90a S.2 BGB wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Tiere neben dem zivilrechtlichen und strafrechtlichen Schutz auch durch besondere Gesetze geschützt werden. Das Tierschutzgesetz beruht dabei auf dem Staatsziel des Tierschutzes nach Art. 20a GG.
Falls wir unter unseren Lesern eine/n Rechtsanwalt/-anwältin haben, der/die mir bei der Beurteilung der gestellten Fragen Rechtssicherheit geben kann, wäre ich wirklich dankbar!
28.04.2018 Schwan, die II.
Die Sache mit dem Schwan hat uns dann doch keine Ruhe gelassen und wir dachten, dass es bestimmt auch in unserer Nähe Fachleute für große Wildvögel geben muss. Also haben wir in der Wildvogel-Auffangstation Nonnenhof in Bobenheim Roxheim angerufen. Wir hatten dort schon Greife abgeliefert und waren ganz glücklich, dass man sich auch mit Schwänen bestens auskannte. Die nette Vogelexpertin erklärte uns, dass ein Schwan, der neben einer Straße gefunden wurde, beim Landeanflug auf der gegenüberliegenden Wiese wahrscheinlich in den Luftstrom eines LKWs geraten und so abgestürzt war. So etwas ist nicht ungewöhnlich. Glücklicherweise war unser Schwan ohne Flügelbruch davongekommen, allerdings war er recht schwach und zudem konnte er auf dem grob gepflügten Acker nicht abstarten, deshalb war er auch noch von seiner Familie getrennt worden. Man empfahl uns, den Vogel eine Nacht in der Klinik ausruhen zu lassen und ihn keinesfalls nach Koblenz zu transportieren. Schwäne können ohne ihre Familie und Partner nicht überleben, das heißt, sie können auch nicht an anderer Stelle ausgewildert werden. Wir entschieden uns also, den Schwan am Samstag morgen direkt wieder aus der Klinik zu holen und an die Nahe zu bringen. Die Abholung gestaltete sich recht unkompliziert, allerdings wollte niemand aus der Tierklinik den mittlerweile wieder zu Kräften gekommenen und gefährlich fauchenden Riesenvogel einfangen. Uwe, der ja schon Erfahrung damit hat :), schnappte ihn schnell und hievte ihn in den Bus, fünf Minuten später schwamm der Schwan schon wieder im Wasser.
Für das 'Federvieh' ist dieses Abenteuer nochmal gut ausgegangen. Wir freuen uns, dass wir den Burschen in dem Acker überhaupt gesehen haben und ihm helfen konnten. Wahrscheinlich wäre er dort verdurstet. Jetzt hat er ein langes Schwanenleben vor sich und wir drücken ihm die Daumen, dass er in Zukunft mehr Abstand zu den LKWs halten kann und nicht wieder eine Notlandung neben einer Straße hinlegt. Dann kann er nämlich sogar weit über 20 Jahre alt werden!
Wir bedanken uns nochmal herzlich bei der Wildvogel-Auffangstation Nonnenhof, wo man uns wertvolle Informationen zum richtigen Umgang mit dem Schwan geben konnte!
27.04.2018
Eigentlich hatten wir für heute ganz andere Pläne, aber am Ende haben wir nichts von dem, was wir uns vorgenommen hatten, gemacht. Es kam alles ganz anders. Zuerst rief ein Herr aus dem Nachbardorf an, er erzählte uns, dass ein 15 Jahre alter kleiner Mischling nach der Krankenhauseinweisung seines Besitzers alleine im Haus zurückgeblieben sei. In der Familie gab es keinen, der sich um das Hundchen hätte kümmern können und so suchte man nun Hilfe bei uns. Wir fuhren zur angegebenen Adresse und fanden in einem unglaublich verwahrlosten Haus einen kleinen, abgemagerten und vor Flöhen strotzenden Hund, den wir umgehend in ein Tuch packten und ihn zum Tierarzt brachten. Das Kerlchen hatte einen unbehandelten Herzfehler, die Krallen waren so lang, dass sie zum Teil schon gerollt und in die Ballen eingewachsen waren, der Flohzirkus hatte auf dem Hund zu einer Hautentzündung geführt und die stinkenden Zähne müssen, nachdem das Herzmedikament angeschlagen hat, sofort saniert werden. Das Fell war verfilzt und fettig und ein Impfbuch konnte nicht gefunden werden. Wir haben in Deutschland selten einen Hund in einem solchen Zustand gesehen und sind natürlich entsetzt darüber, dass so etwas praktisch vor unserer Haustür passiert und wir erst gerufen werden, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Wir haben das arme Würstchen jetzt Lucky genannt und können uns gar nicht genug bei unserer Pflegestelle bedanken, die den Wicht erstmal aufgenommen hat, ihn badete, die Flöhe beseitigte, die Krallen kürzte und das verfilzte Fellchen wieder in Form brachte.
Nun suchen wir ganz dringend eine Dauerpflegestelle für den armen Jungen. Für die Zeit, die ihm noch bleibt, soll er es gut haben und beschützt in einer liebevollen Umgebung leben dürfen. Die Kosten dafür werden von uns übernommen. Lucky ist ein liebes Hundchen, dass sich nichts mehr als streichelnde Hände und ein weiches Plätzchen wünscht. Der kleine Mann ist noch gut zu Fuß und hat es wirklich verdient, dass ihn endlich mal jemand verwöhnt. Wir hoffen sehr, dass sich jemand in das Kerlchen verliebt und ihm ein Zuhause gibt. Alt werden wir alle mal und niemand hat es verdient, so leben zu müssen wie Lucky und sein ehemaliges Herrchen...
Also ob das nicht genug Aufregung für einen Tag gewesen wäre, passierte danach gleich wieder etwas Unvorhergesehenes. Wir fuhren in Bad Kreuznach noch die letzten Tombolapreise in unser Lager und wollten für das Wochenende noch schnell einkaufen, als ich kurz vor der Rumpf-Mühle plötzlich einen Schwan auf einem gezackerten Feld neben der Straße sitzen sah. Der Acker war wohl vor dem Winter grob gepflügt worden und die Schollen lagen wild durcheinander. Ich fragte mich, wieso ein Schwan dort landen sollte und auch weshalb er alleine dort saß. Schwäne sind gesellige Tiere und eigentlich nie alleine. Um auszuschließen, dass das Tier verletzt ist, hielten wir an und versuchten, über die Schollen zu dem Schwan zu kommen. Ein Unterfangen, was sich als ausgesprochen schwierig erwies und Potential für Beinbrüche hatte. Der große Vogel blieb erstmal sitzen und so konnten wir sehen, dass er ein Jungschwan mit noch nicht ganz weißem Gefieder war. Als er sich aufrichtete, sahen wir, dass er recht mager und so schwach war, dass er nicht einmal mehr fauchen konnte. Uwe hatte ihn mit wenigen Schritten erreicht und mutig eingefangen. Obwohl er nicht besonders wehrhaft war - ein Schwan ist sehr groß und schwer. Bis das Federvieh im Auto war, war Uwe schon ganz schön am stöhnen und auf dem Weg in die Tierklinik in Bretzenheim entschied der Schwan dann, dass Autofahren ihm keinen Spaß machte und er auch nicht am Hals festgehalten werden wollte. Mittlerweile hatte Uwe Schweißausbrüche und wir hofften, dass man uns den Riesenvogel in der Tierklinik schnell abnehmen würde. Die Herrschaften dort waren allerdings mit einem Schwan komplett überfragt und mussten sich erst Rat bei Kollegen in Koblenz holen. Uwe ermattete mit seiner schweren Fracht zusehens. Der Schwan, für den wir erstmal Wasser erbeten hatten, trank währenddessen gierig. Er musste wohl schon länger Durst gelitten haben und tat uns furchbar leid.
Es dauerte fast 40 Minuten, bis der Schwan endlich aufgenommen und Uwe von dem Gewicht befreit wurde. Morgen soll der Vogel dann von Bad Kreuznach nach Koblenz gebracht werden, dort soll man sich mit Schwänen auskennen und sich fachgerecht um ihn kümmern können. Wir hoffen, dass der Bursche überlebt und dann wieder zurück zu seiner Schwanenfamilie an die Nahe darf. Wir haben nach der Aktion dann noch schnell etwas eingekauft und sind jetzt fix und fertig. Alle unsere Arbeit ist liegengeblieben unser kaputter Tierschutzbus steht noch immer in der Werkstatt. Morgen ist allerdings auch noch ein Tag...
26.04.2018
Nachdem wir über den Winter die ganzen Spenden für unseren nächsten Hilfstransport nach Spanien in der Garage gehortet haben, hat Uwe gestern unseren Bus und den Anhänger voll gepackt und ich habe alles zu Andy ins Lager gebracht. Es ist im Augenblick eine furchtbare Quälerei, die Strecke nach Heilbronn zu fahren. Ich habe fast 4 Stunden gebraucht, bis ich dort war. Baustellen und Staus wechseln sich ab und ich bin selten schneller als 80 km/h gefahren. Der Rückweg dauerte dann nochmal 3 Stunden. Fast unglaublich, aber auf den Hinweisschildern stand, dass die Bauarbeiten zum Teil noch bis 2019 andauern werden und ich glaube nicht, dass ich in der nächsten Zeit diese Strecke nochmal fahren werde. Auf jeden Fall ist jetzt alles abgeliefert und von unserer Seite aus ist der Transport jetzt voll. Von den 32 Palettenstellplätzen sind 16 für die Tierhilfe Phönix. Mit 14 Paletten Futter und 2 Paletten Decken, Körbchen usw. passt jetzt von uns nichts mehr mit rein. Andy hat die andere Hälfte des Trucks aufgefüllt und nun warten wir, dass er die Zeit findet, alle Spenden für die Protectoras Villena und Ibi nach Spanien zu fahren. Vielen Dank für eure Hilfe und natürlich ganz herzlichen Dank an den Futterhersteller (der leider nicht genannt werden möchte). So große Spenden sind wirklich sehr selten und wir sind mehr als froh, dass wir fast einen halben LKW voll mit Hunde- und Katzenfutter gespendet bekommen haben.
Da unsere Hunde von den Azoren schon bald nach Deutschland fliegen sollten, ist es sehr schade, dass wir bisher nur 2 Pflegestellen finden konnten. Charly und Mateus haben ihr Ticket in der Tasche, die anderen müssen zurückbleiben. Für Fred hatten wir so sehr auf eine Pflegefamilie gehofft, der Wicht wiegt wohl nur 3-4 kg und leidet sehr in der Auffangstation . Er ist ein absolut süßes, unkompliziertes Kerlchen und mag sogar Katzen, wir hatten so gehofft, dass er ein liebevolles Plätzchen finden würde.
Leider gehört auch Susi aus der Protectora in Villena zu den Verlierern. Sie konnte schon beim letzten Transport nicht mit, weil ihre Impfung noch zu frisch war, jetzt fehlt ihr noch immer eine Pflegestelle. Susi wiegt nur 5 kg und ist ca. 30 cm hoch, niemand hat ein Plätzchen für sie gehabt und so wird das Wichtelmädchen auch diesesmal nicht ausreisen dürfen. Wir sind sehr traurig darüber.
25.04.2018
Wir möchten uns ganz herzlich bei Susanne Fase von Hund um Frei, der mobilen Hundepysiotherapiepraxis aus Wörrstadt bedanken. Susanne hat heute ganz auf die Schnelle ein Paket mit tollen Preisen für unsere Tombola vorbei gebracht - ich kam nicht einmal dazu mich zu bedanken, so flott war sie wieder weg. :)
Unsere Tombola ist in jedem Jahr ein Highlight und mit Susannes Paket haben wir die 1000 Preise, die zur Verlosung kommen, fast beisammen. Ich hoffe so sehr, dass wir Glück mit dem Wetter haben und es auch nicht zu heiß werden wird. Für alles andere werden wir sorgen - kommt einfach am 26. Mai bei uns in Armsheim vorbei. Wir laden alle Tierfreunde ganz herzlich zum Frühlingsfest der Tierhilfe Phönix e.V. ein! Ab 10 Uhr gibt es bei uns Kaffee und Kuchen, es wird gegrillt und kalte Getränke gibt es natürlich auch. Wir haben viele Aussteller eingeladen, die ihre Stände bei uns aufbauen und lauter tolle Sachen anbieten. Natürlich sollt ihr eure Hunde mitbringen und wenn sie freundlich und verträglich sind, dann dürfen sie auch den ganzen Tag ohne Leine auf unserem eingezäunten Gelände herumtoben. Wir freuen uns auf euren Besuch und hoffen, einen unvergesslichen Tag mit euch zu verbringen!
24.04.2018
Unsere Pferde hatten heute ihren Wohlfühltag. Nach dem Winter juckt sie der alte Pelz und vom Wälzen ist Sand und Schmutz im Fell und auf der Haut. Also haben wir sie ausgiebig gebürstet, shampooniert und geschrubbt. Die Mähnen und der Schweif sind geschnitten worden und in zwei Tagen erwarten wir noch die Huforthopädin. Jetzt kann der Sommer kommen. Unsere Pferde sind ganzjährig auf der Koppel, sie haben einen Unterstand, der im Winter regelmäßig dick mit frischem Stroh aufgefüllt wird und sie können den ganzen Tag soviel Heu fressen, wie sie wollen. Die Stute ist jetzt 24 Jahre alt und ihr Sohn ist auch schon 20. Gestern haben wir gesehen, dass unser Mädchen einige graue Haare am Kopf bekommen hat, zwei haben wir in der Mähne gefunden. Wenige Pferde sind in diesem Alter noch so fit wie unsere und wir sind glücklich, dass es den beiden so gut geht. Mutter und Sohn leben schon immer zusammen und sie werden auch den Rest ihres Lebens zusammen verbringen. Ganz offensichtlich gefällt ihnen das sehr gut.
Dania von den Azoren hat uns heute nochmal genauere Informationen zu den schon angekündigten Glückspilzen gegeben. Wir hatten etwas Probleme, die Gewichte der Hunde mit den angegebenen Größen in Relation zu bringen. Nun ist klar, wieso wir die Größenangaben nicht so recht nachvollziehen konnten, denn auf den Azoren hat man nicht die Schulterhöhen gemessen, sondern die Höhe am Scheitel! Das bedeutet, dass Picasso, der creme-weiße Labbi-Mix, eher klein ist, seine Schulterhöhe liegt bei etwa 40 cm, bis zum Scheitel misst er gerade mal 55 cm. Dazu passt dann auch das angegebene Gewicht von 11 kg. Picasso ist ca. 1 Jahr alt und ein lebensfroher, lustiger und aktiver Junghund. Dania bezeichnete ihn als sehr süß! Picasso sucht noch ganz verzweifelt eine Pflegestelle!
Fred ist 1-2 Jahre alt, grau-weiß und soll laut Dania's Angaben nur 3 - 4 kg wiegen. Seine Höhe bis zum Scheitel sind 36 cm, er mag Katzen und wird als fröhlicher Wicht beschrieben. Auch für ihn gibt es keine Interessenten oder einen Pflegeplatz!
Charly ist ebenfalls 1-2 Jahre alt und ein Yorki-Mix, er soll ca. 6 kg wiegen und am Scheitel 38 cm hoch sein. Charly ist ein fröhlicher, sehr lieber kleiner Rüde. Im Zwinger wirkt er ausgesprochen gestresst und überfordert. Für ihn wäre die Ausreise am wichtigsten- er leidet unübersehbar. Auch er hat ohne Pflegestelle keine Chance!
Ich kann irgendwie nicht so recht nachvollziehen, wieso sich im Augenblick niemand für die Hunde meldet. Sie sind unkompliziert und süß. Da sie von den Azoren kommen, gehören sie zu den Hunden, die normalerweise schon längst getötet worden wären. Sie verdanken ihr Leben einer winzigen Auffangstation, die 6 Monate im Jahr besetzt ist und die wir seit einigen Jahren unterstützen. Alle Hunde werden vor der Ausreise nochmal vom Amtsveterinär untersucht und sind gesund und munter. Es muss doch jemand ein Plätzchen für sie frei haben. Bitte geht noch mal in euch, sie wollen doch einfach nur leben.
Von Popeye haben wir heute ein Video bekommen, der Bub ist einfach nur klasse und hat sich schon toll in seiner neuen Familie zurechtgefunden. Er hat in seiner Pflegestellenzeit viel von unseren Hunden gelernt und benimmt sich vorbildlich. Angelo und Mickey haben ihn gut erzogen! :) Wir sind ganz stolz auf unseren großen Jungen!
23.04.2018
Nachdem wir uns fast ein Jahr lang mit einem Provisorium herumgequält haben, haben wir seit heute ein tolles großes Einfahrtstor an unserer Wiese. Es hat etwas gedauert, aber jetzt ist endlich alles perfekt!
Den Monsheimer Markt im Oktober habe ich heute abgesagt, die Veranstalterin rief daraufhin bei mir an und beschimpfte uns als Tierquäler, weil Hunde von uns über den heißen Asphalt gelaufen wären. Nun denn, manchmal muss man seinen Frust wohl irgendwo ablassen. Wahrscheinlich hatte sie die Ponys, die im letzten Jahr für die Belustigung der Kinder auf dem Gelände sorgen sollten, komplett vergessen - darüber hatten wir uns nämlich beschwert. Für die arme Frau ist es in diesem Jahr wirklich nicht besonders gut gelaufen. Es waren im Verhältnis zu den letzten Jahren erheblich weniger Besucher da, viele Standbetreiber erklärten uns, dass sie nicht wiederkommen wollten und dazu klappt wohl einiges mit der Security nicht so, wie es sollte. So wurden Sonntags schon eine Stunde vor der offiziellen Öffnung des Markts Besucher eingelassen. Manche Standbetreiber waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht auf dem Platz und statt die Zelte mit dem wertvollen Inhalt wie vertraglich vereinbart zu bewachen, schickte man Menschen durch die Reihen, die sich auch ohne zu zahlen hätten bedienen können. So etwas darf einfach nicht passieren und hat viele Standbetreiber verärgert. Für uns ist das Thema jetzt erstmal erledigt, wir arbeiten ab jetzt an den Vorbereitungen für unser Frühlingsfest am 26. Mai - es sind nur noch 4 Wochen bis zu unserem großen Event!
Heute hat Charlie ein neues Zuhause gefunden, der hübsche Junge wird jetzt in Ingelheim leben und dort von einer ganz lieben Familie verwöhnt werden. Wir freuen uns sehr für ihn!
Da nun wieder ein Pflegeplatz frei geworden ist, werden Patty und Thomas Mateus von den Azoren aufnehmen. Ganz lieben Dank an die beiden! Damit hat der erste Glückspilz sein Ticket in der Tasche! Ganz dringend wird noch eine Pflegestelle für Susi gesucht, sie ist im Augenblick der letzte Hund aus Spanien, der noch in der Warteschleife festhängt!
Nachdem wir in den letzten Tagen so viel Arbeit hatten, bin ich nicht dazu gekommen, euch zwei Videos aus der Protectora Villena zu zeigen. Dort hat man die Ankunft des von euch über den Tierschutz-Shop gespendeten Futters gefilmt:
Ich finde, es sind zwei tolle Videos, die zeigen, wie dringend das Futter gebraucht wird. Ich soll mich nochmal im Namen aller Helfer und Mitarbeiter des Tierheims ganz herzlich bei den Spendern bedanken. Die Hunde sind satt und glücklich und die Menschen sind sehr sehr dankbar, dass sie Hilfe von euch bekamen. Alleine ist so eine Aufgabe nicht zu bewältigen - das wissen wir alle! Ihr seid die Besten! DANKE für eure Hilfe!
22.04.2018
Alles ist abgebaut und schon wieder im Lager - der Markt in Monsheim liegt jetzt hinter uns. Es war zwei Tage lang unglaublich heiß und alle unsere fleißigen Helfer haben anständig in der Sonne gebruzzelt.
Tatsächlich waren viel weniger Besucher vor Ort als sonst. Das kann an den hochsommerlichen Temperaturen gelegen haben oder aber auch am aufgeschlagenen Eintrittspreis. Auf jeden Fall müssen wir uns beim nächsten Vereinstreffen überlegen, ob wir diesen Markt zu den uns angebotenen Konditionen nochmals buchen werden. Vielleicht rentiert sich eine etwas weitere Anfahrt eher, als grundsätzlich den schlechtesten Platz zu bekommen. Bisher waren wir entweder der letzte Stand am Marktende oder bekamen einen Platz, der so schräg war, dass wir alle für mindestens eine Wochen Rückenschmerzen hatten. Diesesmal hatte man uns einen geraden Standplatz versprochen, wir bekamen aber den gleichen Platz wie im letzten Jahr, nur noch eine Reihe weiter hinten. Dass man als Aussteller jeden Zentimeter zum Vermieten nutzen möchte, kann ich verstehen. Dass man allerdings die Zelte aneinander reiht wie Heringe in der Dose geht gar nicht. Immerhin will man ja auch die seitlichen Auslagen nutzen und kann nicht immer um alle Zelte herumlaufen, um in den eigenen Stand zu kommen. Dass man uns als "nur Charity" sieht, obwohl wir für unseren Stand bezahlen, ärgert uns massiv. Dass sich Aussteller weigern, ihr Zelt in winzige Lücken zu quetschen, können wir verstehen, wir wollen so etwas auch nicht und deshalb haben auch wir uns gewehrt. Der Veranstalter fand das nicht witzig und das bekamen wir dann auch mitgeteilt. Nun denn, ein Veranstalter braucht Aussteller, ohne diese kann er keinen Markt veranstalten. Dass man dann seine Aussteller runterputzt, geht einfach nicht. Jeder will Geld verdienen, deshalb buchen auch wir diesen Markt, aber wenn die Eintrittspreise die Leute abschrecken und wir immer nur den miesesten Platz bekommen, dann werden wir uns in Zukunft einen anderen Markt aussuchen. Kunsthandwerkermärkte gibt es wie Sand am Meer. Und nachdem wir nun schon so viele Jahre in Monsheim waren, tut etwas frischer Wind bestimmt mal gut!
Ich möchte mich bei allen ehrenamtlichen Helfern ganz herzlich bedanken, alle haben mit ganz viel Herzblut am Erfolg unserer beiden Markttage gearbeitet. Es wurden tolle Gespräche geführt und viele schöne selbstgemachte Dinge verkauft. Unser Stand war eine Bereicherung für den Monsheimer Markt und ganz sicher nicht "nur Charity"! Wir haben uns über jeden Besucher gefreut und hoffen, dass viele unserer Gäste auch den Weg zu unserem Frühlingsfest finden werden. Dort haben wir dann selbst viele Aussteller, diese müssen keine Standgebühr bezahlen und sie können so viel Platz nutzen, wie sie brauchen. Eintritt kostet unser Fest ebenfalls nicht und so hoffen wir darauf, dass alle gute Laune und schönes Wetter mitbringen! Am 26. Mai ist es so weit, dann möchten wir mit euch allen einen tollen Tag verbringen! Der Erlös unseres Frühlingsfestes geht zu 100 % in den Tierschutz!
So und jetzt noch eine ganz tolle Nachricht! Bolita hat ihre Familie gefunden und wir begrüßen unsere neuen Pflegestellenversager aus Leuterod! :) Gleichzeitig haben wir uns entschieden, Toots als Dauerpflegehund in unseren Verein aufzunehmen. Nachdem Valentin großes Glück hatte und von seiner Pflegemutter übernommen wurde, hoffen wir, dass unsere Unterstützer uns auch bei Toots treu bleiben werden. Wir wollen versuchen, Toots so seinen Lebensabend zu sichern und wissen, dass Kerstin ihm alle notwendige Pflege zukommen lassen wird.
Leider haben wir noch immer keine Pflegestellen für unsere Azoren-Hunde finden können, langsam wird es eng und die Zeit vergeht viel zu schnell. In 2 Wochen sind die 5 Hunde schon reisefertig und könnten Pico verlassen... wenn sie einen Pflegeplatz hätten... Ich kann nur immer wieder darum bitten, eine solche liebe Hundenase bis zur Vermittlung aufzunehmen! Wenn sich niemand für die Hundchen findet, müssen sie auf den Azoren bleiben und all unsere Arbeit war vergebens!
21.04.2018
Der erste Tag unseres Marktes in Monsheim liegt jetzt hinter uns. Der Aufbau hat prima geklappt und unsere fleißigen Mitglieder waren alle ganz pünktlich zur Stelle. Ich kann mich gar nicht genug bei allen Helfern bedanken, ohne sie wäre eine Markt in dieser Größenordnung überhaupt nicht möglich. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr war es heute extrem heiß, die Sonne brannte unbarmherzig in unser Zelt und vielen Besuchern war die Hitze wohl zu viel - sie blieben zuhause. Trotzdem können wir uns nicht beschweren, wir konnten mit vielen Menschen sprechen, die sich für unsere Tierschutzarbeit interessierten und manch ein Besucher war sogar extra wegen uns gekommen. Morgen ist dann der letzte Tag des Marktes, wir hoffen, dass es nicht wieder so schrecklich heiß sein wird und dass viele Besucher zu unserem tollen Stand kommen werden. Wir geben wie immer alles und freuen uns auf jeden, der sich für unsere Tierschutzarbeit und unsere selbstgemachten Sachen interessiert. Hoffen wir mal, dass es nicht wieder so schrecklich heiß ist!
Für die drei Schweinchen, von denen ich gestern berichtete, haben wir vielleicht eine Lösung gefunden. Frau Silke Arnold ist Tierschützerin mit Leib und Seele, sie wohnt ganz in der Nähe und kennt den Herrn, der die Wutzchen hat. Sie wird sich darum kümmern, dass die Hängebauchschweinchen nicht im Kochtopf landen. Wir freuen uns sehr darüber und bedanken uns für die Hilfe!
20.04.2018
Heute bekamen wir aus Einselthum eine Anfrage für drei junge Hängebauchschweinchen. Sie wurden an einen tierlieben Mann verschenkt und können aber dort nicht bleiben. Viele Informationen hatte ich nicht und Bilder gab es auch keine, aber natürlich habe ich direkt mit Tierschutzvereinen Kontakt aufgenommen, die sich um verwaiste Wutzchen kümmern. Einfach ist das nicht, aber nach einigen Stunden bin ich dann tatsächlich auf 'Lasst die Tiere Leben' gestoßen. Manchmal gibt es schon merkwürdige Zufälle und so stellte sich heraus, dass morgen ein Transport mit 14 Schweinen von Einselthum aus geplant ist. Wahrscheinlich kommen die drei Hängebauchschweinchen aus der gleichen Quelle, leider scheinen sie nicht mehr mit auf den Transport zu passen. Ich habe jetzt wirklich überall angerufen und jeden angeschrieben, den ich kenne - es scheint zu spät zu sein. Es ist eine ganz andere Sache, um das Leben von drei Schweinchen zu kämpfen, als Hunde aus Spanien zu holen. Schweine werden normalerweise geschlachtet und gegessen, für sie setzen sich viel weniger Menschen ein als für Hunde und Katzen. Ich kann jetzt nicht mehr machen, als den drei Hängebauchschweinchen die Daumen zu drücken. Ich habe wirklich alles getan, was möglich ist und jetzt muss ich abwarten, was passiert. Drücken wir mal alle ganz feste die Daumen für die Wutzchen.
Morgen ist unser Markt in Monsheim und wir stehen schon in den Startlöchern. Ihr seid alle ganz herzlich eingeladen, uns bei Lebenslust & KunstGenuss zu besuchen! Es ist herrliches Wetter und wir freuen uns sehr, wenn ihr bei uns reinschaut! Ganz bestimmt findet ihr etwas für euren Liebling oder vielleicht auch für euch selbst. Wir haben z. B. selbstgestrickte Socken für Herrchen und Frauchen, Körbchen und Liegeflächen für unsere Lieblinge, selbstgesiedete Seife für Hunde, Leinen und Halsbänder, Leinen-Garderoben, Hundeleckerchen... Besucht uns in Monsheim und lasst euch überraschen!
19.04.2018
Das Vorgespräch für Popeye war wie erwartet und so ist unser Bub heute schon in sein neues Zuhause umgezogen. Er hat nun eine Hundefreundin und drei Kinder, die mit ihm spielen werden, einen großen Garten und ganz, ganz liebe und hundeerfahrene neue Halter. Es hat zwar etwas gedauert, bis wir das richtige Plätzchen für Popy gefunden hatten, aber jetzt hat auch er eine eigene Familie. Wir vermissen ihn sehr, freuen uns aber auch, dass er jetzt endlich sein neues Leben anfangen kann.
Bei uns scheint es so zu sein, dass wir immer, wenn wir uns über etwas freuen, gleichzeitig auch wieder etwas zum Ärgern bekommen. Vielleicht erinnert ihr euch noch an die kranke Rottweiler-Hündin aus Alzey, die bei Minusgraden draußen gehalten wurde. Wir haben alles versucht, dem Mädchen zu helfen, sie wurde aber letztendlich von den Besitzern eingeschläfert. Heute erreichte uns das Schreiben einer Rechtsanwaltskanzlei. Der Besitzer der Hündin verlangt ein Schmerzensgeld in Höhe von 2500 € von uns. Es habe sich aufgrund unserer falschen Berichterstattung eine Menschenmenge vor seinem Haus gebildet. Die Personen seien massiv aufgetreten und der türkische Mandant habe sich bedroht gefühlt und Angst um seine Familie gehabt. Er habe noch immer ein beklommenes Gefühl, wenn er das Haus verlassen würde und deshalb sollen wir nun ein Schmerzensgeld von 2500 € an ihn bezahlen. Natürlich kommen dazu noch die 564,66 € für das Schreiben des Anwalts. Außerdem wird von uns verlangt, eine Unterlassungserklärung abzugeben. Wir sollen uns darin verpflichten, die von uns über Facebook wörtlich oder sinngemäß abgegebenen Statements zu unterlassen. Damit dürften wir nicht mehr die Wahrheit sagen und sollten unterschreiben, dass wir nicht weiter behaupten, dass die Näpfe der Hündin dreckig waren, alte Knochen herumlagen und, als wir in der Garage waren, kein Wasser für den Hund bereitstand, natürlich auch nicht, dass die Hundehütte nicht gedämmt war usw. Es wird uns angedroht, dass, sollten wir diese Unterlassungserklärung nicht unterschreiben, eine Vertragsstrafe gegen uns festgesetzt werden kann.
Tatsächlich hatten wir nicht einmal öffentlich gesagt, wo sich die Rottweiler-Hündin befindet, natürlich haben wir auch nie den Namen der Halter erwähnt, wir haben sogar Schlussfolgerungen über den Wohnort bei Facebook gelöscht und ganz klar gesagt, dass wir jegliche außerhalb des Gesetzes stehende Aktionen nicht unterstützen und uns immer rechtskonform verhalten werden.
Da wir nie eine Demonstration organisiert, die Familie auch nie bedroht haben und uns die Dame des Hauses sogar die Rottweiler-Hündin freiwillig gezeigt hatte, wir auch ins Haus gebeten wurden, verstehen wir die Vorwürfe nicht so ganz. Dass sich einige Tage später eine Ansammlung von Menschen über die Haltung des Hundes beschwerte, ist richtig. Es handelte sich dabei um Menschen, die die Haltung des Hundes seit Jahren bemängelten und die uns, das Veterinäramt und die Presse informiert hatten. Ich habe auch mitbekommen, dass sich ein Reporter mit den Besitzern des Hundes unterhielt, ebenfalls fanden wohl Gespräche zwischen den Haltern des Hundes sowie einigen Tierschützern statt, allerdings war niemand aufdringlich oder gar massiv. Soweit ich mich erinnere, war sogar die Polizei wegen des Hundes herbeigeholt worden, auch die Beamten sahen keinen Grund einzugreifen.
Nun kann man sich denken, dass wir nicht einsehen, mit der Wahrheit hinter dem Berg zu halten. Wir werden also einen Rechtsanwalt brauchen, um uns gegen diese Familie zu wehren. Sollte sich unter unseren Lesern ein Anwalt befinden, der uns in dieser Sache behilflich sein kann, so wäre das mehr als gut.
Nachdem Uwe gestern die Wiese gemulcht hatte, saßen wir noch in kleiner Runde zusammen. Alle hatten viel Spaß und die beiden Bodegueros spielten so goldig, dass ich euch das einfach mal zeigen muss. Harpo und sein Pflegebruder Peter beim Spielen!
18.04.2018
Popeye scheint im Augenblick echt gefragt zu sein. Fast jeden Tag hat er Besuch von Interessenten und heute hatten wir das erstemal den Eindruck, dass es passen könnte. Popy mochte die Border-Collie-Hündin der Familie und war ganz vorsichtig und lieb mit den beiden kleinen Söhnen. Wir hatten uns eine Familie mit Haus und Garten, Hundeerfahrung und einem Hundekumpel für Popeye gewünscht und das, was wir bis jetzt gesehen haben, könnte passen. Morgen werden wir das Vorgespräch machen und vielleicht klappt es ja diesesmal für unseren tollen Bub. Es ist wirklich nicht einfach, die richtige Familie für einen so speziellen Hund zu finden. Wir hatten so viele Nachfragen von komplett ungeeigneten Leuten. Niemals würden wir Popy in einen Zwinger vermitteln oder an jemanden abgeben, der mit ihm eine Schutzhundausbildung machen möchte. Wir hatten sogar eine Anfrage aus einem Bordell. Wir haben Popeye liebevoll großgezogen und natürlich wünschen wir uns nur das Beste für ihn, niemals würden wir ihn an Menschen abgeben, bei denen wir nicht absolut sicher sind, dass sie Popeye gut behandeln und als Familienmitglied sehen - und das gilt natürlich für alle unsere Hunde.
Für unsere Frühlingsfest hat sich noch eine Ausstellerin angemeldet! Frau Dr. Maja Zeidler bietet an ihrem Stand homöopathische Produkte an, sie hat alternativen Parasitenschutz, eine Notfallapotheke für Tiere, Diagnostikkarten zum Feststellen der Vitalwerte und vieles mehr. Wir freuen uns sehr, dass sie bei uns sein wird!
Jeder, der schon einmal auf einem unserer Feste war, der weiß, dass unsere Tombola immer ein ganz besonderes Highlight ist. In diesem Jahr hat die Firma Wolfsblut uns gesponsert und so könnt ihr euch jetzt schon auf ganz tolle Preise aus Leipzig freuen!
17.04.2018 - II
Popeye hatte heute netten Besuch, leider war die ältere Hundedame nicht besonders an ihm interessiert, freute sich aber an unserer Hundewiese. Manchmal ist das eben so, man stellt sich so eine 'Zusammenführung' schön vor und muss dann feststellen, dass die Hunde kein Interesse an einander haben. Auf jeden Fall haben wir eine nette Hundebesitzerin kennengelernt, die einem ganz armen Hund aus Deutschland eine zweite Chance gegeben hat. Das alte Hundemädchen hat wohl ein schreckliches Leben gehabt, war Gebärmaschine und kannte keinen Auslauf. Jetzt wird sie liebevoll gepflegt und wir hoffen, dass sich auch bald ein passender Partner für sie findet. Popy, der heute übrigens Geburtstag hat und jetzt ein Jahr alt ist, wird eine andere Familie finden, vielleicht jemanden mit einem aktiveren Hund.
Unsere Vorbereitungen für den Markt in Monsheim sind jetzt fast abgeschlossen, morgen backen wir die Leberwurst-Kekse und damit sind wir dann endlich fertig und stehen in den Startlöchern. Das Wetter wird herrlich werden und aus Erfahrung können wir sagen, dass dann mit mehr als 3000 Besuchern zu rechnen sein wird. Wir laden euch ganz herzlich dazu ein! Lebenslust & KunstGenuss ist ein wirklich toller Markt mit ca. 100 Ausstellern. Man kann gemütlich über das Gelände schlendern und dort einen tollen Tag verbringen. Uns würde es freuen, wenn ihr auch bei uns vorbeischaut! Das war unser Stand im letzten Jahr:
17.04.2018
Heute morgen wurden wir aus Wallertheim angerufen, eine schwer verletzte Katze liege vor der Tür und man wisse nicht, was man machen solle. Sie zum Tierarzt fahren wollte man nicht, man habe auch keine passende Box und dann könnte die Katze vielleicht auch im Auto herumspringen, außerdem arbeite man von daheim aus und der Mann könne auch nicht... Nun denn, wie auch immer - wir sind natürlich sofort ins Auto gesprungen und hingefahren. Leider war die Katze da schon weg. Man hatte sie hochgehoben und da sie schwer verletzt war, ist das arme Tier in Panik geraten und unter ein Auto geflüchtet. Dann sah man noch, dass sie weghumpelte - die Richtung konnte man uns allerdings nicht sagen... Bei genauerem Nachfragen bekamen wir dann von der Nachbarin gesagt, man hätte überlegt, ob man die Katze an den Straßenrand setzen sollte - damit sie jemand sieht, der sie kennt und sie vielleicht mitnimmt! Irgendwie erinnert mich das an Sperrmüll! Als wir ernstlich sauer reagierten, erfuhren wir dann, dass die Katze sogar im Keller Zuflucht gesucht hatte und man sie wohl aus dem Haus haben wollte. Dann kam den Leuten noch der Einfall, sie doch besser im Feld aussetzen zu wollen - damit sie nicht überfahren wird.... Unser Unmut war danach nicht mehr zu überhören, ich kann nicht fassen, dass mir eine ältere Frau in diesem Zusammenhang sagt, dass sie sich nicht um eine Katze kümmern kann, immerhin habe sie einen kranken Ehemann zuhause und wir wüssten ja gar nicht, was das bedeuten würde. Ich weiß allerdings, was es heißt, eine verletzte Katze an den Straßenrand setzen zu wollen oder sie gar ins Feld zu bringen. Natürlich macht uns so etwas wütend. Wir fahren sofort los, um dem verletzten Tier zu helfen und die Leute können nicht einmal fünf Minuten abwarten, bis wir da sind. Ich hoffe, dass jemand das arme Tier findet und entweder uns anruft oder es selbst schnell zum Tierarzt bringt. Die Katze wurde wohl auf der Schimsheimer Str. in Wallertheim angefahren, es soll eine 'gelbe' Katze gewesen sein - wahrscheinlich ein EKH, gelbgestromt.
16.04.2018
Jetzt hat Charly Interessenten! Der Bub ist unglaublich lieb und schafft es, jeden von sich zu überzeugen. Seine Pflegefamilie ist schon ganz verliebt in ihn und wir sind sicher, dass es den Interessenten nicht anders gehen wird. Auch für Popeye rief heute jemand an und er hatte gleich darauf schon Besuch von einer Dame, die zufällig den Aushang beim Tierarzt gesehen hatte. Wir denken allerdings, dass Popeye nicht mehrmals am Tag in den zweiten Stock laufen sollte und bestimmt viel lieber einen Garten als nur eine Wohnung mit Ausblick hätte. Wir werden also warten, bis wir jemanden finden, der dem Bub das geben kann, was er braucht.
Für unsere Azoren-Hunde sieht es düster aus, in zwei Wochen sind sie reisefertig und wir haben noch nicht eine einzige Pflegestelle gefunden. Die Menschen, die sich bisher gemeldet haben, sind alle voll berufstätig und es verwundert mich wirklich, dass manche trotzdem schon als Pflegestelle gearbeitet haben. Es ist mir vollkommen unverständlich, wie ein Tierschutzverein seine Schützlinge zu Menschen geben kann, die sie den ganzen Tag alleine lassen. Unsere Hunde brauchen Ansprache und Beschäftigung, sie wollen doch nicht den ganzen Tag die Wände anstarren. Natürlich weiß ich, dass es schwierig ist, tierliebe, hundeerfahrene, ehrenamtlich arbeitende und dazu noch nur wenige Stunden berufstätige Menschen zu finden, die auch noch im Umkreis von ca. 50 km um Alzey herum wohnen. Trotzdem ist es uns in den letzten Jahren immer wieder gelungen und so werde ich es auch jetzt nicht aufgeben. Allerdings wird es langsam eng, denn wenn wir jetzt nicht bald Erfolg mit unserer Suche haben, dann können unsere Azoren-Hunde die Insel nicht verlassen. Das Zeitfenster für die Ausreise der Hunde ist sehr klein, im Herbst wird Dania wieder auf dem Festland sein und wir können die Nasen nicht mehr reisefertig machen lassen. Das heißt, die Hunde, die jetzt auf den Azoren warten, können nur gerettet werden, wenn wir sie innerhalb von sechs Monaten nach Deutschland holen. Es sind etwa zwanzig Hunde, die jetzt in der Schlange stehen und wir haben noch keine Pflegestelle für einen einzigen. Ich kann nur immer wieder darum bitten, einem Hund das Leben zu retten. Die Hundchen sind alle freundlich und lieb, sie hätten gerne ein neues Leben und möchten nicht wie lästige Schädlinge getötet werden. Bitte helft ihnen!
Da wir natürlich auch weiterhin die Protectora Villena unterstützen wollen, sammeln wir ständig Futter für die dortigen Hunde. Futter ist das am dringensten benötigte Gut und da wir im Augenblick leider selbst keinen Transport fahren können, nutzen wir gerne den Tierschutz-Shop. Wer dort Futter bestellt, sorgt dafür, dass es zu 100 % in der Protectora ankommt und dort die knurrenden Bäuchlein füllt. Man bekommt natürlich auch eine Spendenquittung, die man steuerlich geltend machen kann.
Futterspenden sind ab 1,48 € möglich und werden letztendlich zu großen Gebinden aufsummiert. Da wir durch die Urlaubszeit in den Sommermonaten natürlich weniger Spender haben, bitte ich euch schon jetzt, an den Herbst zu denken. Wir brauchen mindestens 3 - 4 Monate, um die 1800 kg zusammen zu bekommen. Soviel Futter wird benötigt, um einen Transport auszulösen. Bisher sind für den neuen Transport 161 kg gespendet worden. Vielen Dank an die netten Spender!
15.04.2018
Jetzt hat es der süße kleine Blaky geschafft, er bleibt bei seiner Pflegefamilie in Wiesbaden und wird dort ein glückliches Leben führen. Wir freuen uns sehr für ihn.
Wir haben uns heute mit Vanessa, Gerd und Luca auf unserer Wiese getroffen, um eines unserer Festzelte probeweise aufzubauen. Im letzten Jahr hat uns eine Stange gefehlt und wir mussten improvisieren. Jetzt wollten wir uns die ganze Sache nochmal in Ruhe ansehen, vermessen und nachfragen, ob wir Teile nachkaufen können. Da die Zeltplane größer als die Unterkonstruktion ist, könnten wir mit einigen neuen Stangen das Zelt sogar um ca. 2 Meter erweitern. Morgen frage ich mal nach, was das kostet, dann werden wir sehen, ob sich so etwas rentiert oder ob wir weiter improvisieren müssen.
Bei dem herrlichen sonnigen Wetter hatten wir natürlich alle unsere Hunde dabei. Es macht riesigen Spaß mit anzusehen, wenn die Hunde über den Platz toben und sich vor Vergnügen auf der Wiese wälzen. Wir haben sie beobachtet, fotografiert und während dessen den von Vanessa gebackenen Kuchen gefuttert.
Wieso Angelo immer irgendwo die Hinterlassenschaften eines Marders findet, wissen wir nicht - er scheint einen Detektor dafür zu haben. Auf jeden Fall kapiert er den Zusammenhang zwischen Marderkacke am Hals und der Dusche nicht. Heute hat er das Abwaschen allerdings sehr gelassen hingenommen. Manchmal ist er einfach ein elendes Wutzchen...
Die kleine Josi (Nana) hat sich mittlerweile schon sehr gut bei uns eingelebt. Sie lässt sich trotz ihrer Größe von keinem die Butter vom Brot nehmen und hat selbst Popeye unter Kontrolle. Gulliver ist zwar noch immer schwer beeindruckt von ihr, leider beruht seine Zuneigung aber nicht auf Gegenseitigkeit. Es ist traurig mitanzusehen, wie sehr sich der kleine Bub abmüht. Sie scheint das zwar durchaus wahrzunehmen, würdigt seine Bemühungen allerdings nicht. Ich befürchte fast, dass er keinerlei Eindruck auf sie gemacht hat. Wir hatten so gehofft, dass Gulliver mit Josi eine kleine Gefährtin bekommt, doch es scheint nicht geklappt zu haben.
Für unser Frühlingsfest habe ich noch ein leines Sahnehäubchen. Wir freuen uns sehr, dass die Hundesportfreunde e.V. aus Gensingen um 14 Uhr eine kleine Vorführung für uns veranstalten. Im Anschluss daran könnt ihr natürlich mal ausprobieren, ob euren Hunden das auch Spaß machen würde.
14.04.2018
Die Polizei brachte uns heute einen kleinen Pinscher-Bub. Er war offensichtlich aus Wöllstein und hatte seine Besitzer aus den Augen verloren. Leider war er nicht gechipt und registriert, sonst hätte die Polizei ihn direkt wieder daheim abgeben können. Über Facebook haben wir den hübschen Kerl dann inseriert und es dauerte gar nicht lange und wir hatten die Besitzer gefunden. Die Wiedersehensfreude war groß und man versprach uns, dem Bub jetzt endlich einen Chip zu spendieren. Tatsächlich sollte das Chippen und Registrieren mittlerweile eine Selbstverständlichkeit sein und es gibt keinen Grund, der dagegen spricht. Den Hunden kann es den Aufenthalt im Tierheim ersparen und den Besitzern schlaflose Nächte.
Leider kommt es oft vor, dass die Tiere zwar einen Chip haben, aber nicht registriert sind. Dann ist natürlich auch der Chip sinnlos! Die Tierarztpraxen setzen zwar den Chip, aber die Registrierung bleibt natürlich die Aufgabe des Besitzers! Es gibt mehrere Haustierregister, TASSO dürfte recht bekannt sein, aber natürlich gibt es auch noch das Deutsche Haustierregister FINDEFIX, Petmaxx und viele andere. Im besten Fall sind die Register miteinander vernetzt und machen es dem Tierhalter leicht, seinen Liebling wieder zu bekommen. Die Registrierungen sind im Allgemeinen kostenlos und können von zuhause aus über den Computer gemacht werden. Auf Wunsch werden kleine Plaketten ausgestellt, die am Halsband oder Brustgeschirr befestigt, dem Finder die wichtigsten Informationen zur Rückvermittlung des Hundes geben.
Seit einigen Jahren wird auch GPS-Ortungstechnik für Hunde und Katzen angeboten, u.a. von Tractive® oder Tracker®. So wird eine Echtzeitortung des Hundes ermöglicht. Wer also einen Hund hat, der gerne ausbüchst, hat damit ein probates Mittel, um ihn sofort zu orten und wieder nach Hause zu bringen. Da es unterschiedlichste Systeme gibt, empfiehlt es sich, diese vor dem Kauf auf Genauigkeit, Reichweite und Ortungsgeschwindigkeit zu testen.
13.04.2018
Unser Vereinstreffen war einfach toll, so viele gleichgesinnte, nette Menschen an einem Tisch, das hat man selten. Wir haben wichtige Vereinsdinge besprochen, uns neue Ideen gemeinsam durch die Köpfe gehen lassen und natürlich gut gegessen und Spaß gehabt. Für unser Frühlingsfest konnten alle wichtigen Dinge geklärt werden und auch für unseren Markt in Monsheim dürfte es keine offenen Fragen mehr geben. Uwe und ich waren erst weit nach 24 Uhr daheim und wir sind gleich ins Bett gefallen!
Im Augenblick machen wir uns etwas Sorgen um unseren kleinen Pheusy, er hat sich in der letzten Woche ganz unglücklich den Hals verrenkt und trotz Medikamenten wird es nicht besser. Wir hatten sogar schon eine Osteopathin bemüht, aber leider hielt der Erfolg nur 10 Minuten an. Ohne Schmerzmittel kann Pheusy nicht laufen, sein ganzer kleiner Körper ist verkrümmt und er hat sichtlich Probleme. Morgen haben wir nochmal einen Termin, wenn es dann nicht besser wird, müssen wir uns wohl mit dem Gedanken anfreunden, dass es wohl doch mehr als nur eine Verrenkung ist und wir mit Schmerzmitteln nur Zeit verlieren. Dann müssten wir ein MRT und/oder CT machen lassen. Wir hoffen, dass es dem Kleinen bald besser geht, es zerreißt uns das Herz, ihn leiden zu sehen.
Wegen Nana, die bei uns jetzt Josi genannt wird, waren wir auch schon beim Tierarzt. Sie hat Probleme mit ihrem einen Knie und kann gar nicht mehr rennen oder auch nur schneller laufen. Eine Operation ist unumgänglich, die Frage ist nur, wann wir das machen lassen. Die Kleine braucht danach nämlich ständige Betreuung und während des Frühlingsfestes ginge das nicht. Wahrscheinlich lassen wir sie direkt nach dem Monsheimer Markt operieren, dann hat das Beinchen vier Wochen Zeit auszuheilen. Josi ist im Dezember 2011 geboren worden, es ist schon sehr erstaunlich, dass niemand je auf die Idee kam, dass es nicht normal ist, dass sie nicht rennen kann und ihr Hinterbein immer hochzieht. Wir hoffen, dass sie durch die OP wieder besser laufen kann und sogar vielleicht endlich mal durch den Garten rennen wird. Josi ist unglaublich süß und Gulliver ist immer noch schockverliebt!
Für unsere Hunde von den Azoren tickt jetzt die Uhr, sie werden am 06. Mai reisefähig sein und bisher hat nicht eine Pflegestelle gefunden...
12.04.2018
Morgen haben wir wieder ein Vereinstreffen auf das ich mich schon sehr freue. Unser ehemals kleines Grüppchen wird immer größer und so kommen auch immer mehr tolle kreative Ideen für die gute Sache zusammen. Dass wir so viele Talente in unserem Verein haben, wussten wir vorher gar nicht. Mittlerweile schaffen wir es locker, unseren Stand bei Lebenslust & KunstGenuss komplett mit selbstgemachten Dingen auszustatten. Am 21. + 22. April sind wir dann wie schon seit Jahren wieder in Monsheim in der Anhäuser Mühle zu Gast und hoffen, dass ihr uns dort besuchen werdet. Es gibt rund 100 Stände mit den unterschiedlichsten Sachen und wenn die Wettervorhersagen stimmen, wird es warm und sonnig!
Für unsere spanischen und portugiesischen Glückspilze haben sich leider bisher noch keine Pflegestellen gefunden. Dania hat uns heute geschrieben, dass die Azorianer jetzt ihre letzte Impfung bekommen haben und damit am 06.05.18 reisefertig wären.
Susi aus der Protectora Villena kann in drei Wochen ebenfalls ausreisen. Hoffen wir mal, dass sich bis dahin noch ganz viele Interessenten bei uns melden werden. Wer sich mit dem Gedanken trägt, vielleicht einmal einen Pflegi aufzunehmen, der kann sich vorab schon auf unserer Homepage informieren oder aber auch ganz einfach bei mir anrufen.
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei Nicole Selzer, die uns heute ein großes Paket voll mit ganz tollen Preisen für unsere Tombola geschickt hat. Ich will noch nichts verraten, aber in diesem Jahr haben wir die beste Tombola ever! Unser Lager platzt schon aus allen Nähten und ich bin ganz sicher, dass nicht ein Preis übrig bleiben wird.
Wir gehen natürlich davon aus, dass wir Königswetter haben werden, trotzdem haben wir vorsorglich gestern ein 8-Meter-Zelt gekauft. Sollte die Sonne zu heiß werden, können wir uns dort in den Schatten setzen - an Regen denken wir nicht einmal!
11.04.2018
Der kleine Rocky II hat eine neue Familie gefunden und wird morgen schon nach Eich umziehen. Dort hat er noch zwei nette Hundekumpels und wird ein tolles Leben als geliebter Familienhund führen dürfen. Wir freuen uns sehr für ihn!
Für unsere Hunde von den Azoren hat sich leider noch nicht eine einzige Pflegestelle gefunden und auch Susi aus der Protectora Villena wartet schon lange auf ihre Chance... Wir geben natürlich nicht auf und hoffen auch weiterhin darauf, dass sich tierliebe Menschen finden werden, die unseren Schützlingen ein Zuhause auf Zeit geben.
Nur eine einzige neue Pflegestelle zu finden, ist extrem schwierig, tatsächlich melden sich nämlich nicht nur nette, tierliebe Personen, sondern auch völlig ungeeignete Menschen, die unbelehrbar und zum Teil sogar massiv gewinnorientiert sind. Eine Dame bot mir mal 10 Pflegeplätze an, um dann im nächsten Satz sofort danach zu fragen, wieviel Kohle sie pro Tag für die "Köter" bekäme. Wir alle wissen, dass ohne Pflegestellen keine Hunde aus Spanien oder von den Azoren ausreisen können. Pflegeplätze retten tatsächlich das Leben der Hunde.
Dazu tun sich viele Adoptanten damit schwer zu akzeptieren, dass wir unsere Hunde nicht an voll berufstätige Menschen vermitteln. Ich hatte es schon vor einiger Zeit versucht zu erklären - siehe Tagebucheintrag vom 22.02.2018 - aber bekomme immer wieder die gleichen dusseligen Zuschriften. Hier ein aktuelles Beispiel:
"(...) Anhand Ihrer Ansichten würde ich sagen, dass sie 60+ Jahre sind. Ich kenne mich besser mit Tieren aus als Sie wohl denken. Aber ich glaube nicht das Sie das zu beurteilen haben. Ein Hund hat kein Zeitgefühl, bei ihm ist eine Minute schon eine Ewigkeit. Aber wie gesagt, wenn Sie die armen Tiere lieber an Hartzer und Arbeitslose ohne Verstand vermitteln bitte. Die Hunde tun mir jetzt schon leid, ich werde die Daumen drücken...."
Natürlich werden wir uns zu solchen Kommentaren nicht weiter äußern. Jeder weiß, dass auch diese Leute irgendwo einen Hund herbekommen. Hier geht es nur um die Befriedigung der eigenen Interessen, ob ein Tier darunter leiden muss, scheint diesen Menschen völlig egal zu sein.
In den letzten Monaten habe ich mich immer öfter gefragt, ob ich mir das für die nächsten Jahre noch antun will. Ich bin immer erreichbar und damit ständig Anrufern ausgesetzt, die nicht nur unhöflich und zum Teil rotzfrech sind, sondern mich auch noch beleidigen und sogar bedrohen. Die Arbeit für den Verein nimmt täglich meine ganze Zeit in Anspruch und natürlich will noch ein ganzer Berg E-Mails beantwortet werden, das mache ich dann oft nachts. Ich schreibe seit Jahren das Tagebuch, beantworte ungezählte Anrufe und E-Mails, fahre jährlich tausende von Kilometern, organisiere und erläre, bettle um Spenden, bereite Spendenlieferungen vor, übersetze und verhandele, erstatte Anzeigen, bin beim Rechtsanwalt und ...werde jeden Tag älter. Dass niemand meinen Job machen will und ich wahrscheinlich keine Chance habe, einen Nachfolger zu finden, wird immer klarer. Dass ich das immer heftiger werdenden Arbeitspensum so langsam nicht mehr schaffe, merke ich auch. Ich habe mir deshalb nach unserem Frühlingsfest Urlaub verordnet und werde 10 Tage nach Schottland fliegen und versuchen, meinen Kopf wieder klar zu kriegen. Dass sich etwas ändern muss, ist klar, was es sein wird, wird sich dann zeigen. Bis dahin bleibt erstmal alles beim Alten. Wir brauchen dringend Hilfe für unsere Hunde in Spanien und wir brauchen Pflegestellen in Deutschland.
Dass unsere Hilfe ankommt, könnt ihr euch auf den Bildern ansehen, die heute in der Protectora Villena gemacht wurden. Die drei Paletten Hunde- und Katzenfutter für die hungrigen Tiere in der Protectora sind angekommen! All dieses Futter, dass jetzt die kleinen Bäuchlein füllt, wurde von euch gespendet. Das ist einfach großartig und alle, die sich an der Aktion beteiligt haben, können stolz auf sich sein!
Ab heute eröffnen wir jetzt die 3. Runde. Bisher sind 66 kg Futter auf unserem Futterkonto, 1800 kg müssen erreicht werden, um einen Transport auszulösen. Bitte spendet auch weiterhin Futter für die Ärmsten der Armen. Eure Spenden kommen zu 100 % bei den Tieren an. Beim Tierschutz-Shop kann man auch kleine Futtermengen spenden, ein Kilo Futter ist für 1,48 € zu haben (die Kleinstmengen werden zu ganzen Säcken aufaddiert), das müsste doch wirklich jeder stemmen können. Bitte helft alle mit, dass die Tiere nicht hungern müssen!
10.04.2018
Nachdem Facebooknutzer mich heute wirklich mit Kommentaren rund um den 'Kampfhund', der in Hannover offensichtlich zwei Menschen getötet hat und das Baby, das in Hessen von einem solchen Hund so heftig in den Kopf gebissen wurde, dass es verstarb, schockiert haben, möchte ich mal meine ganz private Meinung dazu äußern.
Es dürfte allen klar sein, dass ich Hunde aller Couleur mag und mich für jedes Tier einsetze, aber ich empfinde es als abstoßend und geradezu widerwärtig, dass offensichtlich von völlig empathielosen Menschen die Opfer der Beißvorfälle in den Hintergrund verschoben und ständig krampfhaft Entschuldigungen für die beteiligten Hunde gesucht werden. Es erschließt sich mir nicht, wieso ich mich auch nur beim Erwähnen des Wortes 'Kampfhund' sofort einer Meute von offensichtlich superschlauen Hundehaltern erwehren muss, die mich darauf hinweisen, dass es sich doch nicht um einen Kampfhund sondern einen 'Listi' oder 'Kampfschmuser' handelt. Kampfhund sei doch eine Wortschöpfung, die nur von Hundehassern benutzt würde, eben von solchen Menschen, die niemals Tierschützer oder Hundefreunde sein könnten. Es wird von Diskriminierung und Vorverurteilung gesprochen und das, obwohl jeder weiß, dass diese Hunde ganz sicher sogar für den Kampf gezüchtet wurden. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da protzten die Besitzer gerne mit Bezeichnungen wie 'Bullenbeißer', 'Römischer Kampfhund', 'Ban-Dog' oder auch ganz lässig einfach mit 'Pit'.
Dann wurden die ersten schlimmen Beißunfälle bekannt und seit dem Jahr 2000 änderte sich plötzlich alles. Die Politik reagierte und man ersann die Rasselisten. Natürlich weiß man heute, dass das der absolute Blödsinn war und man besser einen Hundeführerschein eingeführt hätte, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Denn wir wissen doch alle: Das Problem läuft ja nicht vor der Leine herum, sondern hält sie in der Hand!
Es ist leider kein Klischee, dass häufig gewisse Bevölkerungsgruppen gerade diese Art von Hunden bevorzugen und es ist auch kein Vorurteil, dass aus diesen Gruppen die meisten Beißvorfälle resultieren. Jemand, der einen Kampfhund objektiv beurteilt, sieht doch ganz genau, zu was dieser imstande ist. Selbst der Dümmste erkennt das Potential eines Hundes, der über Generationen für den Kampf optimiert wurde. Sich dann hinzustellen und von 'Listis' zu sprechen, halte ich für lächerlich. Diese Tiere sind Kampfhunde, so wie Border-Collies Hütehunde sind und Terrier eben Jagdhunde.
Als geradezu unerträglich empfinde ich es, wenn Beißvorfälle von Kampfhunden heruntergespielt werden und man die Schuld auch noch bei den Opfern sucht. Bei Facebook scheinen sich die Hundehalter-Gutmenschen regelrecht zusammenzurotten und mit einer Akribie, die schon an komplette Verdummung grenzt, jedem erzählen zu wollen, dass der arme Hund bestimmt nur das Opfer von fehlgeleiteten Menschen war und nun auch noch der völlig herzlose Amtsarzt das arme Tier töten will, statt es doch gefälligst zu resozialisieren! Da liest man allen Ernstes Vergleiche mit Schwerverbrechern, die Frauen vergewaltigt und getötet haben und doch tatsächlich nach Verbüßen einer natürlich viel zu geringen Strafe wieder frei kommen. Und Bello, der sich doch mit seiner Beißattacke nur gegen den ungerechten und bösen Besitzer zur Wehr setzen wollte, wird zum Tode verurteilt! Sorry, aber geht's noch? Haben da Menschen, die sonst einen ganz normalen Eindruck machen, einen Totalausfall?
Ich mag Kampfhunde, ich weiß um ihre Geschichte und ihre Fähigkeiten und ich habe die Bücher von Dieter Fleig gelesen, in denen diese Hunde damals noch ganz locker und ohne anstößig zu wirken, als 'Gladiatoren' und 'Kampfhunde' betitelt wurden. Es ist das umfangreichste je über Kampfhunde erschienene Werk, geschrieben mit der Erfahrung eines Autors, der Züchter, Richter und Ausbilder dieser Rassen war. Diese Bücher beschreiben diese Hunde als nervenstark und mutig, verlässlich und liebenswert, jedoch keineswegs unberechenbar - vorausgesetzt, sie werden vernünftig gehalten und erzogen wie jeder andere Hund auch.
Ich würde mir für diese Hunde mehr Objektivität wünschen, ein Fachwissen, dass die Schwätzer, die bei Facebook wie die Pilze aus dem Boden schießen, offensichtlich nicht haben. Ich möchte eine ehrliche und fachkundige Beurteilung dessen, was diese Hunde sind und auch sein können und ich wünsche mir Hundehalter, die die Kampfhunde lieben und vernünftig erziehen. Ein Hundeführerschein könnte dazu beitragen, vielen Hunden Leid und den Besitzern Enttäuschungen zu ersparen. Ob man damit allerdings illegal gehaltene und nicht angemeldete Hunde erreicht, wage ich zu bezeifeln. Der Kampfhund wird wahrscheinlich in den Händen von irgendwelchen Idioten immer eine Waffe bleiben.
Tatsächlich aber gibt es ja auch noch andere Hunderassen, die von einem Hundeführerschein profitieren könnten. Ich habe fast jeden Tag Menschen am Telefon, die die einfachsten Dinge über Hunde nicht wissen, daher würden wir einen Hundeführerschein als Beitrag zum 'Tier-Schutz' tatsächlich begrüßen. Eine allgemeine Maulkorbpflicht halten wir allerdings für ausgemachten Blödsinn.
Wir wünschen uns soziale und freundliche Hunde, eine Gesellschaft, die aufgeklärt ist und Hunde nicht prophylaktisch als gefährlich einstuft (ein Maulkorb würde nämlich genau dies vermitteln). Wir wünschen uns viele Städte und Gemeinden, die auf eingezäunten Arealen den Hunden Freilauf und Sozialkontakte mit anderen Hunden ermöglichen, Hundevereine, die mit viel Fach- und Sachverstand Menschen zu Hundemenschen machen und Hilfestellung bei der Erziehung und Ausbildung der Hunde anbieten. Wir wünschen uns Züchter, die genau überlegen, wem sie einen Hund abgeben und für die nicht das Geldverdienen, sondern immer das Tier an erster Stelle steht. Und natürlich wünschen wir uns aufmerksame Nachbarn, die mutig genug sind, Missstände anzuzeigen und sich nicht scheuen, auch mal den Amtsveterinär oder die Polizei zu holen. Von den Fans der Kampfhunde erhoffe ich mir, dass sie endlich mit den für die Öffentlichkeit völlig irre wirkenden Versuchen aufhören, ihren Hunden das Image von Wattebällchen verpassen zu wollen. Mit dem Finger auf Dackel, Retriever oder Pudel zu zeigen, die vielleicht auch schon mal zugebissen haben, bringt die Sache tatsächlich nicht weiter.
Wer sich einen Kampfhund als Familienhund zulegt, muss ihn auch als solchen erziehen. Die Idioten, die diese Hunde als Waffen halten, gehören bestraft und die Hunde eingezogen. Wer sich einen Kampfhund anschafft, der weiß um seine Möglichkeiten. Das abzustreiten, würde ihn zum dummen Hansel stempeln und dann sollte er einen solchen Hund sowieso niemals in die Finger bekommen. Also steht zu euren gut erzogenen und tollen Kampfhunden und distanziert euch von Menschen, die Hunde zu Waffen machen! Mitleid mit den Opfern von Beißattacken wild gewordener Hunde steht uns als Menschen effektiv besser, als sich mit Subjekten vom Rand unserer Gesellschaft und ihren gefährlichen Tieren gemein zu machen.
Hunde, die Menschen schwerst verletzt oder gar getötet haben, gehören schmerzlos eingeschläfert. Auch mir tun solche Entscheidungen in der Seele weh, immerhin wird kein Tier gefährlich geboren, sondern immer erst von Menschen dazu gemacht. Mein Mitleid mit den Opfern überwiegt allerdings grundsätzlich. An Diskussionen, ob ein Hund nun schuldfähig war oder nicht, werde ich micht nicht beteiligen, denn sie sind, wenn Menschen getötet wurden, gelinde gesagt, schwachsinnig!
Dania hat uns heute die ersten Bilder und Videos der Hunde geschickt, die sie auf Pico/Azoren für uns ausgesucht hat. Die Nasen sind bis auf eine Hündin schon alle kastriert und könnten schnellstens ausreisen.
Wir suchen also wieder liebevolle Pflegestellen, die sich bis zur Vermittlung der Hundchen um sie kümmern. Vielleicht findet ja auch die eine oder andere Nase direkt schon ein endgültiges Zuhause, uns würde es sehr freuen! Wer uns helfen möchte, den Hunden von den Azoren eine Chance zu geben, kann sich jederzeit bei uns melden. Ganz wichtig ist natürlich, dass man als Pflegestelle Hundeerfahrung hat und überwiegend daheim ist. Unsere Pflegestellen sollten in unserem Umkreis sein, das bedeutet, nicht weiter weg als maximal 50 km. So können wir eine gute Betreuung garantieren und sind nicht 'aus der Welt', sollte mal dringend unsere Hilfe gebraucht werden. Wie man auf den Videos sehen kann, sind manche unserer Hunde katzenverträglich, lieb mit anderen Hunden sind sie grundsätzlich! Wir wären glücklich, wenn wir neue Kollegen/innen finden würden, denen die Hunde genauso am Herz liegen wie uns. Die Azoren-Hunde haben ohne uns keine Überlebenschance, denn auf den Azoren gibt es keine Tierheime und es wird in den üblichen Auffangstationen jede Woche getötet. Seit ich auf den Azoren das Leid dieser Hunde gesehen habe, bemühen wir uns, in jedem Jahr wenigstens einigen Hunden ein neues Leben in Deutschland zu schenken. Dania sucht die Hunde für uns aus und macht sie reisefertig, wir suchen Pflegestellen und ein endgültiges Zuhause für sie. Da Dania von Haus aus Meeresbiologin ist, ist sie nur einige Monate im Jahr auf den Azoren. Sie bietet dort Shark- und Whale-Watching an, wir sind sehr glücklich darüber, dass sie unsere Bemühungen so sehr unterstützt, dass mittlerweile sogar eine kleine Auffangstation auf Pico entstehen konnte. Dort warten unsere Hunde bis zur Ausreise und wir hoffen, dass wir es schaffen werden, in diesem Jahr alle Hunde, die dort untergebracht sind, übernehmen zu können. Es ist ein Anfang, aber natürlich sind wir noch meilenweit von vernünftigem Tierschutz entfernt, trotzdem werden wir versuchen, diese kleine Station weiter auszubauen zu lassen und hoffen, dass sie die Anerkennung als Tierheim bekommt. Zur Zeit ist ein Betrieb allerdings nur in den Sommermonaten möglich... Jetzt gilt es also - wir möchten so viele Hunde wie irgendwie möglich retten und brauchen dafür jede freie Pflegestelle!
08.04.2018
Von unseren neu angekommenen Pflegehundchen haben wir mittlerweile Rückmeldungen bekommen. Alles läuft wunderbar und Probleme gibt es keine. Seit heute haben wir sogar schon Interessenten für Peter und Telma. Natürlich ist es für eine Vermittlung noch etwas früh, die Glückspilze müssen erstmal richtig in Deutschland ankommen und begreifen, dass ihnen nun nichts mehr passiert. Erst dann können die Pflegestellen die Hunde kennenlernen und richtig beurteilen. Diese Informationen sind wichtig, um ein Hundchen gut vermitteln zu können. Es geht nicht darum, Hunde so schnell wie möglich zu vermitteln, vielmehr sollen Menschen gefunden werden, die ideal zu den Nasen passen. Eine Rückgabe ist das Schlimmste, was einem solchen Tier passieren kann, immerhin haben alle unsere Hunde in Spanien schon einmal ihre Bezugspersonen verloren, hier sollen sie endlich glücklich und nicht zusätzlich traumatisiert werden. Wir werden uns also ausreichend Zeit lassen und die Interessenten müssen das akzeptieren.
Für Rocky II haben wir jetzt ernstzunehmende Interessenten gefunden, der kleine Junge hat die letzten Wochen bei unserer Pflegestelle in Polch zugebracht und schon allerhand gelernt. Wir würden uns freuen, wenn er jetzt bei seiner endgültigen Familie einziehen dürfte. Am Dienstag haben wir uns dort angemeldet und werden das Vermittlungsgespräch führen.
Nachdem wir nun schon mehrfach von den neuen Haltern unserer Hunde ganz besorgt nach den 'Vorgesprächen' gefragt wurden, mussten wir feststellen, dass andere Vereine das oft ganz anders handhaben. Wir fahren grundätzlich zu den neuen Haltern und natürlich wollen wir sie kennenlernen und uns ein Bild ihrer Lebenssituation machen. Unsere Hunde sollen ja nicht vom Regen in der Traufe landen. Dass wir allerdings in der Wohnung herumgehen und ungefragt Türen öffnen, das ist undenkbar. Wir haben schon mehrfach gehört, dass so etwas bei anderen Vereinen vorgekommen sein soll, bei uns ist es das nicht. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich mir das auch selbst nicht gefallen lassen würde. 'My home is my castle' und selbstverständlich respektieren wir das bei all unseren neuen Hundehaltern ebenfalls. Trotzdem interessiert uns natürlich, ob die vom zukünftigen Halter gemachten Angaben stimmen. Wir haben schon selbst erlebt, dass Leute uns von ihrem tollen Haus mit Garten erzählt haben und sich bei dem Vorgespräch dann herausstellte, dass es sich um winziges Appartement handelte... Wir hatten auch schon Interessenten, die ein wunderbares Haus mit Garten hatten und uns dann während des Vorgesprächs erzählten, dass der Hund natürlich nachts draußen schlafen müsste, man wolle ja "nicht die selbe Luft wie der Hund einatmen". Auch wenn einem das kaum vorstellbar erscheint, wir hatten im Vorfeld lange mit diesen Leuten telefoniert, die Pflegestelle hatte einen guten Eindruck und letztendlich haben sie sich zum Glück dann beim Vorgespräch geoutet.
Trotz aller unserer Bemühungen können wir den Leuten nur vor den Kopf gucken, wir haben Mechanismen, die verhindern sollen, dass unsere Hunde in falsche Hände kommen, aber hundertprozentige Sicherheit gibt es einfach nicht. Zum Glück haben wir mit fast allen unserer neuen Hundehalter noch Kontakt, bekommen regelmäßig Bilder oder Videos geschickt.
Am schönsten ist es allerdings, die glücklichen Hunde und Hundehalter an unseren Frühlings- und Herbstfesten wiederzusehen. Wir freuen uns mit allen unseren Pflegestellen schon jetzt auf den 26. Mai, denn unser Frühlingsfest ist für uns alle der wichtigste Vereinstermin im Jahr. Ich hoffe, ihr könnt alle kommen und verbringt einen herrlichen Tag mit uns. Für euer leibliches Wohl ist natürlich gesorgt und dazu gibt es an unterschiedlichen Ständen noch ganz viele Dinge zu entdecken, die euch oder eurem Viebeiner viel Freude machen werden. Wir freuen uns riesig auf euch!
07.04.2018
Bei strahlendem Sonnenschein sind heute unsere Glückspilze angekommen. Tatsächlich ist es bei uns zur Zeit wärmer als in Spanien und so konnten die acht Nasen nach dem Transport erstmal ohne Jacken und Mäntelchen stundenlang auf der Wiese herumtollen. Es ist immer wieder ein herrliches Gefühl, wenn man mitansehen kann, wie die armen Hunde, von denen fünf ganz frisch aus der Tötungsstation kamen, langsam begreifen, dass jetzt ihr neues Leben anfängt. Peter wollte erstmal keinen Meter gehen, er saß zusammengekauert auf dem Boden und traute sich keinen Fuß zu bewegen.
Telma war schon etwas mutiger und schnüffelte sich langsam durch das Gras. Bolita hatte wohl auch schon ihre Erfahrungen gemacht und wollte sich auf gar keinen Fall an die Leine nehmen lassen.
Toots interessierte das alles nicht, er untersuchte den ganzen Platz und befand alles für ok.
Nana ist wirklich winzig und für ihre Größe extrem mutig. Sie kam gleich zu uns, wollte sich aber nicht unbedingt hochheben lassen. Nun denn, die Kerlchen brauchen erstmal Zeit, um sich zurecht zu finden und zu merken, dass nichts passiert.
Blaky ist extrem mager, man sieht es wegen seinem Wuschelfell nicht, aber man fühlt jedes Knöchelchen.
Charly hat einen guten Eindruck gemacht, allerdings sieht man das Leid in seinen Augen. Er stand ganz steif, als wir ihn gestreichelt haben und traute sich nicht, auch nur ein Haar zu bewegen.
Osito ist ein aufgeweckter Bursche, der sofort gemerkt hat, wo es langgeht. Den Platz hatte er in zehn Minuten in Besitz genommen und sich gleich einen Spielkameraden gesucht. Durch ihn ist Charly dann auch wieder aufgetaut und nach einer halben Stunde waren fast alle Hunde schon am spielen.
Nur Bolita wollte absolut nichts mit uns, den Pflegeeltern oder den anderen Hunden zu schaffen haben. Kerstin und ihr Mann haben sich alle Mühe gegeben, sie davon zu überzeugen, dass sie, wenn sie sich anleinen lassen würde, ganz besonders viele tolle Leckerchen bekäme. Bolita blieb eisern! Natürlich konnten wir sie dann letztendlich in die Schleuse locken und sobald sie an der Leine war, war das ganze Theater auch schnell vergessen.
Mittlerweile sind alle Hundchen schon längst bei ihren Pflegestellen daheim. Sicher sind sie müde von der Anstrengung der letzten Tage und werden in weichen Körbchen wunderbar schlafen. Nana ist bei uns geblieben. Wir hatten ja schon mehrfach versucht, eine Freundin für unseren kleinen Gulliver zu finden, leider fand er bisher alle doof und sie waren auch nicht besonders begeistert von ihm. Heute war das ganz anders. Nana kam, sah und siegte! Seine Liebe ist groß und er folgt ihr auf Schritt und Tritt, sie wird angespielt und Gulli macht Geräusche, wie wir sie von ihm noch nie gehört haben. Ganz offensichtlich haben wir seinen Geschmack nun endlich getroffen. Jetzt warten wir mal, ab ob Nana das auf die Dauer gefällt.
Ganz herzlich bedanken möchten wir uns wieder bei Bernd4Dogz. Wie immer kamen unsere Goldstücke in sehr gutem Zustand, pünktlich und sauber an. Alles super!
06.04.2018
Bestimmt erinnert ihr euch noch an das arme Rottweiler-Mädchen aus Alzey, das bei extremen Minustemeperaturen draußen und in einer ungeheizten Garage gehalten wurde und nicht einmal eine gedämmte Hundehütte hatte (siehe Tagebuch-Archiv ab 26.02.18). Wir und viele andere Tierschützer hatten in diesem Fall Anzeigen erstattet und natürlich auch den Landrat informiert. Das Veterinäramt in Alzey hatte trotz mehrfacher Aufforderung nicht einmal dafür gesorgt, dass eine isolierte Hundehütte vor Ort war. Heute kam die Antwort des Landrats auf unsere Beschwerde.
In Bezug auf die einem Hund der im Freien gehalten wird zustehende Hundehütte sagt die Tierschutz-Hundeverordnung im § 5 Abs. 2
Ein Hund darf in nicht beheizten Räumen nur gehalten werden, wenn
1. diese mit einer Schutzhütte nach § 4 Abs. 2 oder einem trockenen Liegeplatz, der ausreichend Schutz vor Luftzug und Kälte bietet ausgestattet sind und
2. außerhalb der Schutzhütte nach Nummer 1 ein wärmegedämmter Liegebereich zur Verfügung steht.
Die Schutzhütte muss aus wärmedämmendem und gesundheitsunschädlichem Material hergestellt und so beschaffen sein, dass der Hund sich daran nicht verletzen und trocken liegen kann.
Bis zu diesem Punkt zitiert unser Landrat die Tierschutz-Hundeverordnung, leider hat er die folgenden Sätze irgendwie vergessen. Weiter geht es nämlich folgendermaßen:
Sie muss so bemessen sein, dass der Hund
1. sich darin verhaltensgerecht bewegen und hinlegen und
2. den Innenraum mit seiner Körperwärme warm halten kann, sofern die Schutzhütte nicht beheizbar ist.
Da die Hütte nicht beheizbar war, gelten also auch noch Punkt 1 +2. Die in der Garage stehende Hütte war ein sogenanntes 'Baumarktmodell' mit einzelnen dünnen Holzbrettchen, die zu einem Boden zusammengelegt werden müssen. Zur Veranschaulichung hier eine Abbildung:
Hier kann natürlich in keinster Weise von einer wärmegedämmten Hütte die Rede sein, auch kann der Hund mit seiner Körperwärme die Hütte nicht warm halten, immerhin ist der Einstieg dafür viel zu groß, und auch nicht mit einem Vorhang z. B. aus Kunststoffbändern zu verschließen. Das oben abgebildete Hundehüttenmodell gibt es allerdings auch als gedämmte Hütte, dann sieht das so aus:
Nicht nur, dass der Landrat im Schreiben an uns zwei komplette Absätze offenbar überlesen und dementsprechend nicht angeführt hat, ihm scheint auch der Begriff 'Wärmedämmung' unbekannt. Tatsächlich geht er davon aus, dass das Gesetz folgendermaßen auszulegen ist:
"(...) Die vorhandene Hütte war weder aus Blech noch aus Zement, sondern aus Holz. Holz ist per se wärmedämmend!"
Was offensichtlich bedeuten soll, dass diese ungedämmte Baumarkthütte ja eigentlich schon eine gedämmte Hütte ist, die der Hund ja dann nur noch mit seiner eigenen Körperwärme aufwärmen musste. Ohne Worte...
Außerdem hatten weder der Tierschutzkontrolleur noch die begutachtende Tierärztin der Kreisverwaltung beim betroffenen Hund "Anzeichen eines Frierens im Sinne eines gereralisierten Muskelzitterns" wahrgenommen.
Tja, dann haben alle die vielen Menschen, die tagein, tagaus an dem armen Hund genau dieses generalisierte Muskelzittern - nennen wir es ruhig FRIEREN, gesehen haben, etwas an den Augen. Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob man uns mit diesem Brief für dumm verkaufen will. Was ich aber ganz sicher weiß, ist, dass an dem Tag, an dem über 40 Zeugen vor dem Garten, in dem der Hund gehalten wurde, standen und es nur wenige Grade unter Null war, der betroffene Hund vor Kälte zitterte, bibberte und sogar herzerweichend winselte. Ich muss also davon ausgehen, dass entweder die angeführten Kontrollen im Sommer stattfanden oder die Kontrolleure das "generalisierte Muskelzittern" übersehen haben.
Wenigstens hat der Landrat eingeräumt, dass es die Äußerungen des Tierschutzkontrolleurs
1. "Ein Erfrierungstod soll ja ein schöner sein"
2. "...sich verpissen solle..."
3. "...dann holt ihn eben der Abdecker!"
gegeben habe. Allerdings werden sie jetzt in einem anderen Kontext gestellt. Der Tierschutzkontrolleur habe in einem Gespräch mit privatem Charakter sich dahingehend geäußert, dass ein Erfrierungstod wohl nicht so schlimm sei, man schlafe einfach und schmerzlos ein. Ich glaube nicht, dass ich mich dazu noch erklärend äußern muss. Ich finde eine solche Äußerung indiskutabel und eines "Tierschutzkontrolleurs" unwürdig. Außerdem hatte der Herr gesagt: "Ein Erfrierungstod soll ja ein schöner sein!" Und das im Zusammenhang mit meiner Beschwerde, dass der Hund so erbärmlich friere und die Hütte nicht isoliert sei. Den Zusatz "man schlafe einfach und schmerzlos ein" gab es nicht.
Es stimmt ebenfalls nicht, dass mein Mann am 01.03.18 agressiv und polemisch auf den Tierschutzkontrolleur reagiert hat. Dafür stehen Zeugen zur Verfügung. Sie alle haben mitbekommen, dass der Beauftragte der Kreisverwaltung sich weigerte, unsere Fragen zu beantworten. Immer wieder wand er sich wie ein Aal und wiederholte ständig die selben Aussagen, die allerdings nichts mit der Situation des Hundes zu tun hatten. Frau Pigacki fragte mindestens zwanzig Mal, was denn passieren würde, sollte der Hund die angekündigte Nacht mit Temperaturen bis zu minus 13 °C nicht überleben und bekam nie eine Antwort. Erst danach, als Frau P. schon weinte, schaltete sich mein Mann ein und verlangte die Beantwortung dieser Frage. In diesem Zusammenhang wurde mein Mann von dem netten Herrn aufgefordert, "sich zu verpissen"! Hier gab es weder Polemik noch agressives Verhalten, sondern nur jede Menge besorgter Bürger und einen frechen Tierschutzbeauftragten, der dann auch noch, als ob sein Verhalten nicht schon übel genug gewesen wäre, auf die ganze Sache noch einen draufsetzte. Er beantwortete die Frage von Frau Pigacki nämlich dann mit dem Satz. "Wenn der Hund erfrieren sollte, dann holt ihn eben der Abdecker". Die Darstellung, dass ein Teilnehmer des Gesprächs geäußert habe, der Hund würde durch das Veterinäramt erst weggeholt werden, wenn er tot sei und die Entgegnung des Tierschutzbeauftragten, dass in diesem Fall der Abdecker und nicht das Vet-Amt den Hund holen würde - gab es so nicht. Auch dafür stehen viele Zeugen zur Verfügung.
Der Sachzusammenhang wurde von mir nicht verfälscht widergegeben, auch wenn das der Landrat so vermutet - vielmehr ist es ist die Wahrheit, die durch jede Menge Zeugen zu belegen ist.
Es ist mir nicht möglich, diese Sache auf sich beruhen zu lassen. Immerhin sollen wir, und das bedeutet alle Tierfreunde, Hundehalter und Tierschutzvereine, damit ungehen lernen, dass Hunde im Winter bei extremen Minustemperaturen in diesen 'Baumarkthütten', die offensichtlich nach Ansicht unseres Veterinäramtes ja schon "per se" isoliert sind, dahinvegetieren. So etwas darf nicht passieren. Damit würden Tür und Tor für weitere tierschutzrelevante Haltungsbedingungen geöffnet. Anstatt schlechte und nach dem Gesetz nicht erlaubte Haltungen zu untersagen, werden sie mit dieser Einstellung nun genehmigt. So etwas darf und kann nicht sein und deshalb bitte ich euch alle um ein Statement. Ihr könnt das natürlich auch gerne direkt an unseren Landrat Ernst-Walter Görisch, Ernst-Ludwig-Str. 36, 55232 Alzey richten oder an die Veterinärbehörde, die ebenfalls in Alzey ansässig ist.
Weiterhin gebe ich zu Bedenken, dass die Tierschutz-Hundeverordnung die allgemeinen Anforderungen an den Umgang mit Hunden regelt.
Da die Tierhalterin berufstätig ist, konnte der Tierschutzkontrolleur sie erst abends, d.h. in der Zeit ab 19 Uhr erreichen. Der Hund war also den ganzen Tag alleine im Garten und in der Garage, er wurde nicht ausgeführt und hatte in der Arbeitszeit der Tierhalterin auch keine Sozialkontakte. Wieso sich auch diesbezüglich kein Amtsveterinär und/oder Tierschutzkontrolleur an der Haltung des Rottweilers gestört hat, ist uns gänzlich unverständlich. Die Unterbringung im Garten und in der Garage entbindet natürlich nicht von der Pflicht, dem Tier ausreichend Sozialkontakt und Beschäftigung zu gewähren. Siehe Tierschutz-Hundeverordnung § 2 'Allgemeine Anforderungen an das Halten':
(1) Einem Hund ist (...) ausreichend Umgang mit der Person, die den Hund hält, betreut oder zu betreuen hat (Betreuungsperson), zu gewähren. Auslauf und Sozialkontakte sind der Rasse, dem Alter und dem Gesundheitszustand des Hundes anzupassen.
(3) Einem einzeln gehaltenen Hund ist täglich mehrmals die Möglichkeit zum länger dauernden Umgang mit Betreuungspersonen zu gewähren, um das Gemeinschaftsbedürfnis des Hundes zu befriedigen.
Hier wird von mehreren Stunden gesprochen und nicht nur von 3 Minuten, um das Futter vorzusetzen und das Wasser aufzufüllen. Tatsächlich war, als ich den Hund besuchte, gar kein Wasser vorhanden und das Wasser, welches wir später draußen stehen sahen, war gefroren. Dem Tierschutzkontrolleur wurde zudem von mehreren Zeugen glaubhaft berichtet, dass der Hund oft nur trockenes Brot vom Balkon aus zugeworfen bekommen habe. Tatsächlich war der Hund über einen längeren Zeitraum von Anwohnern, die dieses Trauerspiel und das jammernde Tier einfach nicht mehr ertragen konnten, gefüttert worden.
Natürlich regelt die Tierschutz-Hundeverordnung im § 8 die auch Fütterung und Pflege.
(1) Die Betreuungsperson hat dafür zu sorgen, dass dem Hund in seinem gewöhnlichen Aufenthaltsbereich jederzeit Wasser in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung steht. Sie hat den Hund mit artgemäßem Futter in ausreichender Menge und Qualität zu versorgen.
(2) Die Betreuungsperson hat
1. den Hund unter Berücksichtigung des der Rasse entsprechendem Bedarfs regelmäßig zu pflegen und für seine Gesundheit Sorge zu tragen;
2. die Unterbringung mindestens einmal täglich (...) zu überprüfen und Mängel unverzüglich abzustellen;
3. (...)
4. den Aufenthaltsbereich des Hundes sauber und ungezieferfrei zu halten; Kot ist täglich zu entfernen.
Hier wird also ganz klar festgestellt, dass der Hund regelmäßig zu pflegen ist und für seine Gesundheit Sorge getragen werden muss. Wie dem Tierschutzkontrolleur und uns glaubhaft versichert wurde, haben Anwohner erstmals schon vor 9 Jahren die ihrer Meinung nach unhaltbaren Zustände beim Veterinäramt gemeldet. Die Antwort des Tierschutzkontrolleurs, dass er zu diesem Zeitpunkt dort noch nicht gearbeitet habe, beantwortete unsere Frage nicht. Wer war in den letzten Jahren für diesen Fall zuständig und welche Maßnahmen wurden veranlasst? Die von Frau Pigacki am 05.01.18 schriftlich formulierte Anzeige führte erst am 30.01.18 zu einer Untersuchung des Hundes in einer Tierarztpraxis. Erst nach einer weiteren Anzeige durch die Tierhilfe Phönix e.V. wurde am 27.02.18 eine nochmalige Vorstellung des Hundes angeordnet. Am 03.03.18 wurde der Hund dann eingeschläfert. Ich denke nicht, dass uns anhand dieser Fakten jemand erzählen möchte, dass es dem Hund gut ging.
Unter Punkt 4 wird der Aufenthaltsbereich des Hundes angesprochen. Kot ist täglich zu entfernen. Wer sich den Garten angesehen hat, muss entweder zu dem Schluss kommen, dass der Hund täglich etwa 50 Haufen oder mehr absetzte oder dass der Garten ein Klo war! Von Sauberkeit kann keine Rede sein.
Wir kommen deshalb zu einem ganz anderen Schluss als unser Landrat. Er hatte nämlich unsere Dienstaufsichtsbeschwerde gegen das Veterinäramt Alzey geprüft und kam zu dem Ergebnis, dass er diese zurückweisen muss.
Dazu ist natürlich eine weitere Information wichtig. Die Frage lautet doch ganz schlicht und einfach: Wie verschafft sich der Landrat einen Überblick über die Situation? Er muss seine Informationen bei der zuständigen Behörde einholen - eben der Behörde, gegen die die Dienstaufsichtsbeschwerde gestellt wurde. Tatsächlich haben wir natürlich schon viele Dienst- und auch Fachaufsichtsbeschwerden formuliert und immer wurden diese zurückgewisen. Es scheint so, dass sich an dieser Stelle die Katze in den Schwanz beißt. Genauso läuft es übrigens auch mit erstatteten Anzeigen, der Staatsanwalt muss sich ja auch irgendwie ein Bild der Sache machen, also fragt er bei der zuständigen Bbehörde nach. Was dann folgt, werden wir in den nächsten Monaten sehen. Immerhin haben ja einige Tierfreunde Anzeigen gegen die Halter des Hundes erstattet. Wenn die Veterinärbehörde da genauso argumentiert, wie sie es beim Landrat getan hat, wird der Staatsanwalt aller Voraussicht nach die Verfahren einstellen...
Natürlich besteht aber auch die Möglichkeit, dass wir die Gesetze falsch verstanden haben und unsere Dienstaufsichtsbeschwerden bisher alle völlig daneben lagen.
Tatsächlich habe ich vor einigen Jahren schon gelernt, dass der Umgangston, was Beschwerden angeht, sehr rau werden kann. Wer sich über einen Amtsveterinär beschwert, kann durchaus schon einmal Antworten bekommen, die sehr irritierend sind. Da wurde mir von einem Amtsveterinär mal ganz schnell eine "unerträgliche, geradezu notorische besserwisserische Art" bestätigt. Dann bekomme ich mitgeteilt: "Sie sollten getrost davon ausgehen, dass ich (gemeint ist hier der Amtsveterinär) mein Handwerk, dass Sie (gemeint bin ich) offensichtlich sehr zu Ihrem eigenen Leidwesen nicht erlernt haben, beherrsche." Die abgegebenen Statements wurden als "Nachhilfe" für mich angesehen.
Auf Entschuldigungen hofft man natürlich vergebens und auch ein Landrat wollte sich zu dieser Angelegenheit dann nicht mehr äußern. Für mich ist es sehr schwer zu begreifen, dass tierliebe Menschen, die sich für die gute Sache einsetzen, mit dem Wort "Hausfrauentierschutz" regelrecht abgeputzt werden, dass man nicht an einem Strang zieht und sieht, dass besorgte Bürger doch auf der gleichen Seite stehen wie das Veterinäramt. Ich kann nicht verstehen, dass wir mit der Veterinärbehörde kämpfen müssen, um die Haltungsbedingungen eines Hundes, die in Verordnungen und Gesetzen geregelt sind, zu verbessern. Irgend jemand hat mir vor Jahren mal gesagt, dass er das Gefühl hat, wie eine lästige Fliege verscheucht zu werden, man würde ihm das Gefühl geben, auf der falschen Seite zu stehen, ein dummer Mensch zu sein, der von Gesetzen, Verordnungen und Bestimmungen sowieso keine Ahnung hat und sich nur aufspielen will. Manchmal kann ich ihn gut verstehen. Wir alle haben gesehen, wie ein Hund jämmerlich friert, bibbert und am ganzen Körper zittert, zwei Kontrolleure haben das nicht gesehen und schon werden unsere Wahrnehmungen weggewischt. Dass aber der gleiche Tierschutzkontrolleur in diesem Fall eine Heizung in der Garage gesehen haben will und eine gedämmte Hütte, beides aber gar nicht vorhanden war - nein, das macht seine Aussagen nicht unglaubwürdig! Ich kann das nicht so recht nachvollziehen. Wahrscheinlich habe ich ein Brett vor dem Kopf - per se ein gedämmtes!
05.04.2018
Morgen starten unsere Glückspilze ihre Fahrt nach Deutschland, wir sind wie immer aufgeregt und hoffen, dass sie hier bei wunderschönem Sonnenschein, kerngesund und relaxed ankommen werden. Die Wettervorhersage für das Wochenende ist traumhaft und wir können sicherlich viele Sonnenstunden genießen. Die Gartenarbeit steht jetzt an und in den nächsten Tagen werden wir auch das Unkraut und die Büsche, die sich nach unserem Herbstfest auf unserer Wiese breitgemacht haben, entfernen. Alles soll für unser Frühlingsfest perfekt sein. Ich kann euch jetzt schon verraten, dass wir auch in diesem Jahr wieder 1000 Preise in der Tombola haben werden. Es sind tolle Sachen von namhaften Firmen dabei und bestimmt werde ich auch Lose kaufen, alleine um ein Körbchen oder eine Liegefläche der Firma Hunter zu ergattern. Ich will aber gar nicht so viel verraten, es soll ja auch noch Überraschungen geben.
Leider mussten wir heute unseren lieben kleinen Leo wieder zurückholen. Nachdem wir sechs Wochen hörten, wie toll und traumhaft der Wicht doch ist, hat die Familie nun plötzlich die Nase von ihm voll. Vor zwei Tagen mussten wir schon nach Frankfurt, weil Leo offensichtlich unter Schock stand und sich vor Schmerzen kaum noch bewegen konnte und heute kam dann der Anruf, dass er ins Haus gemacht hätte und wir ihn sofort abholen sollten. In der Tierklinik hatte man angenommen, dass Leo sich überschlagen haben könnte, die Familie hatte ihn nach eigener Angabe abgeleint und nicht gesehen, was passiert war. Wir können uns nur immer wieder wundern, dass Menschen, die von sich selbst als hundeerfahren sprechen, nicht einmal bemerken, dass ein Hund extrem abgemagert ist. Schon in der Tierklinik hat man die Leute darauf hingewiesen, dass Leo viel zu dünn sei. Wir werden nun dem kleinen Wicht etwas mehr auf die mageren Rippchen packen. Leo ist ein so süßer Kerl, er hat sich völlig problemlos in unser Rudel eingefügt, er ist stubenrein und hört wunderbar. Wir hoffen, dass er bald ohne Schmerzmittel auskommt und dann eine Familie - ohne Katzen - findet, die ihn als Familienmitglied sieht und für immer behält.
Als ob das noch nicht genug gewesen wäre, hatte ich am späten Abend dann noch ein Telefonat, das mich dann ganz aus der Bahn geworfen hat. Eine Dame interessierte sich für Susi und schickte mir einen schriftliche Anfrage zu. Darin stand, dass Susi während ihrer 5-stündigen Arbeitszeit in einem Welpenauslauf zubringen sollte. Im folgenden Telefonat bestätigte die Frau dieses Ansinnen auch noch, ich war so erschrocken, dass ich gar nicht richtig reagieren konnte und fragte sie nur, was sie sich denn dabei denken würde. Susi ist ein Hund, der Liebe und Zuneigung braucht, man kann doch einen kleinen Hund, der frisch aus einer spanischen Auffangstation oder gar einer Tötung kommt nicht stundenlang in einen kleinen Welpenauslauf sperren. Die Dame antwortete, dass sie eine sehr reinliche Person sei und es ja sein könnte, dass der Hund ins Wohnzimmer pinkeln und alles dann unter einen Schrank oder das Sofa laufen würde, das müsse verhindert werden. Zum Glück konnte ich verhindern, dass diese Dame einen Hund von uns bekommen wird. Ich habe ihr geraten, sich ein Stofftier anzuschaffen und nie wieder bei uns anzurufen.
04.04.2018
Am Dienstag abend gegen 21:40 Uhr haben Beamte der Verkehrspolizeidirektion des Polizeipräsidiums Ludwigsburg bei einer Lastwagenkontrolle auf der A8 im Bereich der Anschlussstelle Leonberg-West einen slowakischen Iveco-Transporter kontrolliert. Die Ladung waren 93 Hundewelpen und 21 Katzen. Die beiden 22 Jahre alten slowakischen Fahrer händigten den Polizeibeamten die EU-Impfpässe der Tiere aus. Es wurde die Polizeihundeführerstaffel des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hinzugezogen, diese prüfte die Pässe und es erhärtete sich der Verdacht, dass die eingetragenen Altersangaben in den Papieren nicht stimmten. Die EU-Impfpässe wurden daraufhin von den Mitarbeitern des Veterinäramts beschlagnahmt und der Weitertransport nach Spanien untersagt. Die Tiere wurden einbehalten und vorübergehend in einem Tierheim untergebracht. Das Veterinäramt Stuttgart hat die jetzt die Ermittlungen übernommen.
Wir wissen schon seit vielen Jahren, dass der spanische Welpenmarkt mit Hunden, die auch aus der Slowakei stammen, bedient wird. Es ist für alle Tierschützer, hauptsächlich für die spanischen, schrecklich mitanzusehen, dass die Bevölkerung immer noch nach Welpen giert, während auf der anderen Seite die überzählingen Hunde in Tötungen grausam vernichtet werden. Trotzdem müssen wir uns der Tatsache stellen, dass der Markt das bereitstellt, was mit Gewinn verkauft werden kann. Dass in Spanien Welpen üblicherweise auch über Zoo-Geschäfte verkauft werden, ist für uns bestimmt ein ungewohnter Anblick, allerdings werden seit dem 20. Januar auch bei Zoo Zajac in Duisburg Hundekinder verkauft. Ob auch bei uns in Deutschland nun wieder Zustände einkehren, wie wir sie noch auch den 60er Jahren her kennen, entscheidet der Verbraucher selbst.
Hunde und Katzen gehören unserer Überzeugung nach nicht in Zoogeschäfte. In Deutschland war das in der Vergangenheit auch immer Konsens zwischen Tierschützern und Zoofachgeschäften. So steht es auch in den Heidelberger Beschlüssen, die sich die rund 670 Mitglieder des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) selbst auferlegt haben. Norbert Zajac interessierte das wenig, als er 2008 in seinem Zoofachgeschäft erstmals Katzenkinder anbot. Nun ist er ins Hundewelpen-Geschäft eingestiegen. Wenn sich die Welpen bei Zoo Zajac verkaufen, werden genau die gleichen Mechanismen befeuert, die wir in Spanien seit vielen Jahren zu bekämpfen versuchen. Wohin so etwas führt, wird uns jedesmal vor Augen geführt, wenn wieder einmal ein illegaler Tiertransport auffliegt. Ganz offensichtlich haben wir in Deutschland in den letzten 50 Jahren auch nicht viel dazugelernt, sonst gäbe es einen großen Aufschrei und ständige Proteste. Tatsächlich sieht Zoo Zajak aber die wenigen Beschwerden, die es in den letzten Monaten gab, sogar als geschäftsfördernd an. Er verkauft munter seine Welpen, ob Dackel in rot oder schwarz, ob Labradoodle oder Berner Sennenhund, alle Welpchen werden sogar mit 4-wöchiger Garantie abgegeben. Und da sich ja jeder noch so ungeeignete Mensch bei Zoo Zajak einen Hund kaufen kann, es keine Vor- oder Nachkontrollen gibt, wissen wir, dass viele dieser Tiere im Tierheim landen und letztendlich wieder die Menschen die Zeche zahlen, die sich im Tierschutz oft sogar ehrenamtlich engagieren. Ganz klarer Verlierer bei diesem 'Geschäft' ist natürlich immer das Tier, den Reibach machen einige wenige Skrupellose und die Mitleidigen versuchen dann wieder zu retten, was noch zu retten ist. Dazwischen gibt es viel Leid und Qual für die Tiere.
03.04.2018
Der Unglücksfaden scheint erstmal nicht abreißen zu wollen. Während Uwe heute in Wiesbaden war, hat sich der arme Leo sich beim Spaziergang verletzt. Was genau passiert ist, konnte keiner sagen, allerdings stand Leo erstmal unter Schock. Sein Zahnfleisch war weiß und laufen konnte er auch nur mit größter Mühe. Natürlich ist Uwe direkt zur Pflegestelle nach Frankfurt gefahren und mit Leo und der Pflegemutter dann sofort in die Tierklinik Hofheim. Am schlimmsten ist immer die elend lange Wartezeit, drei Stunden im Wartezimmer zu sitzen und nicht zu wissen, was mit dem Wicht los ist, ist schon grenzwertig. Kurz vor 21 Uhr kam Leo dann in die Behandlung, da er im Beckenbereich schmerzempfindlich reagierte, wurde eine Röntgenaufnahme gemacht und dann gab es erstmal Entwarnung. Der Bub hat sich offensichtlich überschlagen und dabei überall geprellt. Das tut natürlich fürchterlich weh und hat ihn auch sichtlich aus der Bahn geworfen, allerdings ist es nicht schlimm und mit ein wenig Schmerzmittel wird er in wenigen Tagen wieder der Alte sein. Bei der Gelegenheit hat Uwe sich davon überzeugen können, dass Leo perfekte Hüften hat - seine Röntgenaufnahme ist klasse, also keine HD oder sonstiges. Leo könnte damit sogar eine Ausbildung zum Rettungshund machen und auf jeden Fall im Hundesport aktiv werden. Jetzt können wir alle erstmal aufatmen, alles ist gut und zum Glück ist nichts gebrochen. Leo hat für die nächste Zeit Leinenpflicht und wird schön warm eingepackt. So wie es bei uns auch ist, werden auch ihm die Prellungen noch einige Tage weh tun und dann ist Leo wieder ganz der Alte. Uns allen ist ein Stein vom Herz gefallen - alles ist gut!
Vom Tierschutz-Shop haben wir jetzt die Nachricht bekommen, dass 1900 kg Futter Anfang nächster Woche in der Protectora Villena ankommen werden. Das von euch gespendete Futter ist, wie ihr auf den Fotos sehen könnt, hochwertiges Markenfutter.
Es wird den hungrigen Nasen erstmal volle Bäuchlein bescheren. Ihr habt das großartig gemacht, die drei Paletten Futter waren wirklich schnell beisammen und helfen jetzt, das Überleben der Hunde/Katzen in der Protectora zu sichern. Wie ich gesehen habe, haben die ersten Spender schon wieder die nächste Runde eingeläutet. Vielleicht schaffen wir es, schon im Juni oder Juli einen dritten Hilfstransport über die Spendenplattform Tierschutz-Shop loszuschicken! Bis heute sind schon wieder 66 kg Hundefutter gespendet worden. Wir bedanken uns bei allen, die mithelfen, dass die armen Hunde und Katzen in Spanien eine gute Chance auf ein anständiges Leben haben!
02.04.2018
Manchmal ist einfach der Wurm drin, Popeyes Interessenten haben abgesagt. Die eigene schon ältere Hündin ist die Treppe heruntergefallen und hat sich das Kreuzband gerissen. An einen jungen Hund ist natürlich jetzt nicht mehr zu denken, erstmal muss das Knie operiert und dann für drei Monate still gehalten werden. So etwas ist schlimm und wir können nicht mehr machen, als der Hundedame ganz feste die Daumen zu drücken.
Bei unserem lieben kleinen Leo läuft es auch nicht so wie es sollte. Sechs Wochen war alles in Butter und Leo war der netteste Hund weit und breit, jetzt hat er entdeckt, dass er keine Katzen mag. Ganz dringend suchen wir nun für Leo eine neue Pflegestelle ohne Samtpfoten.
Vielleicht habt ihr auch schon mitbekommen, dass Irie ebenfalls eine andere Pflegestelle sucht. Die absolut liebe Hündin hat ganz bestimmt kein Problem mit Katzen, sie mag Samtpfoten sogar gerne, ihr bereiten die Chihuahuas der Pflegestelle Probleme. Die kleinen Teufel haben sich zusammengetan und lehren Irie das Fürchten. Sie beißen in ihre Füße und Beine und Irie, die schrecklich gerne mit ihnen spielen würde, ist mittlerweile zu ihrem Spielball geworden. So etwas ist weder für die Chihuahuas noch für unsere viel zu nette Irie gut. Statt die Kleinen mal in die Schranken zu weisen, verkriecht sie das liebe Mädchen lieber unter dem Bett. Wir hoffen, dass wir ganz schnell eine neue Pflegestelle finden, gerne mit Katzen aber bitte ohne 'Gremlins'!
Unsere Internetprobleme sind über Ostern gelöst worden und heute scheint alles wieder zu funktionieren. Es ist schon mehr als ärgerlich, wenn so etwas zu einer Zeit passiert, in der sich erfahrungsgemäß sehr viele Leute für einen Hund interessieren. Es ist nicht mehr zu ändern und wir können nur hoffen, dass es nicht nochmal passiert.
Am Samstag kommen unsere neuen Glückspilze nach Deutschland, bis jetzt scheint alles perfekt zu sein, die Papiere sind fertig und die Boxen sind gebucht. Jetzt drücken wir mal ganz feste die Daumen, dass alle am Samstag frisch und ausgeruht bei uns ankommen. Dreimal auf Holz geklopft - die Pechsträhne muss jetzt mal abreißen!
01.04.2018
Bisher hatten wir an Ostern immer regen Zulauf, das Telefon rappelte den ganzen Tag und tatsächlich haben wir auch immer wenigstens für 3 oder 4 Nasen ein neues Zuhause finden können. In diesem Jahr ist es anders, unser Internetanschluss ist tot und unser Telefon geht deshalb ebenfalls nicht. Wo der Fehler liegt, wissen wir nicht, aber um wenigstens das Tagebuch einstellen zu können, verbinden wir uns jetzt über das Handy. Es ist ärgerlich, aber nicht zu ändern. Für alle diejenigen, die uns übers Festnetz erreichen wollten - wir leben noch, sind aber im Augenblick nur eingeschränkt erreichbar.
Trotzdem haben wir natürlich noch das Handy und so haben sich heute Interessenten für Popeye gemeldet! Am Mittwoch werden wir wissen, ob Popy die ältere Hündin der netten Leute bezirzen kann und sich so gut benimmt, dass alle begeistert von ihm sein werden. Für Popeye scheinen die schlimmsten Zeiten der Pubertät vorbei zu sein, er wird langsam erwachsen. Der Bub knabbert nicht mehr alles an, ist absolut stubenrein, geht schön an der Leine und kann sogar schon 3 - 4 Stunden alleine bleiben. Beim Spielen mit dem Rudel ist er noch etwas unkoordiniert und scheint sich seiner Größe und Schnelligkeit nicht so recht bewusst zu sein, aber auch das wird sich bald legen. Es sieht schon sehr lustig aus, wenn die kleinen Hunde ihn aus dem Gleichgewicht bringen und er sich kaum noch auf den Beinen halten kann - elegant ist irgendwie anders. :)
Nach dem Tod unserer beiden Podencas hat sich unser Rudel verändert, die beiden waren eindeutig die Chefs und nachdem Bahia gestorben war, wussten die in der Rudelstruktur eher unten angesiedelten nicht mehr so recht, wer das Sagen hat. Bei Ronny, Micky, Angelo und Manchas führte das zu einigen Irritationen. Ronny neigt leicht dazu, sich zu überschätzen und Manchas musste ihm mehrfach die Welt erklären, Angelo war währenddessen damit beschäftigt, Mickey klarzumachen, dass er, wenn es um sein Essen geht, keinen Spaß versteht - und dass natürlich alles, was auch nur im entferntesten nach Essen aussehen könnte, sowieso ihm gehört! Zum Glück gab es bei solche Auseinandersetzungen nie Blutvergießen, sondern nur massives Geschrei und prolliges Auftreten. Nachdem nun auch noch Manchas so plötzlich gestorben ist, hat sich das Rudel wieder ein wenig umorganisiert und nun scheint sogar Popeye seinen Rang gefunden zu haben. Er lässt sich von den beiden kleinen Pinschern jedenfalls nichts mehr erzählen und spielt erstmalig seine Größe aus. Wir sind sehr stolz auf den großen Buben, er hat zwar etwas länger gebraucht, aber bei Doggen ist das ja auch normal. Bis seine geistige Reife abgeschlossen ist und Popeye ganz erwachsen sein wird, geht bestimmt noch ein Jahr ins Land.
Bei unseren Hündinnen sind die Veränderungen im Rudel nicht so stark zu sehen, die beiden noch verbliebenen Podencas scheinen kein Interesse an Rudelstrukturen zu haben und Lupine beschwert sich nur, wenn es direkt um sie geht. Es wäre schön, wenn wir wieder eine souveräne Chefin im Rudel hätten. Bahia und Banja konnten mit einem strengen Blick oder einem kurzen Hochziehen der Lefzen in Sekundenschnelle alles wichtige klären. Es ist bei weitem nicht jeder Hund für eine solche Aufgabe gemacht, aber wenn man einem solchen Hund begegnet, merkt man es gleich.
Wir hatten bisher drei solcher Chefinnen, die beste davon war Mannelpoi, eine Border-Collie-Dame, die schon mit 4 Monaten alles unter Kontrolle hatte. Sie konnte das ganze Rudel mit einem Blick dirigieren und trainierte ihre 'Untertanen' regelrecht. Manchmal verteilte sie Futter in der Wohnung und lag dann weit entfernt davon, offensichtlich schlafend, auf dem Sofa. Wer dann meinte, er könnte sich das Futter einverleiben, wurde blitzartig eines Besseren belehrt. Manchmal legte sie sich auch auf die Treppe, die zum Garten führt, wenn dann draußen irgendetwas die Aufmerksamkeit des restlichen Rudels erregte und alle nach draußen stürzen wollten, konnte man einige Vollbremsungen sehen. Keiner hätte die Frechheit besessen, über Mannelpoi drüber zu steigen, lieber zog sich die ganze Bande wieder zurück und gähnte kollektiv aus Verlegenheit.
So perfekt wie unsere Chefinnen das Rudel geführt haben, können wir das natürlich nicht, wir kämen auch nie auf die Idee, solch subtile Methoden anzuwenden, wie es die Hunde untereinander offensichtlich tun. Das heißt, wir haben jetzt eindeutig mehr Arbeit mit weniger Hunden. Wer also denkt, dass ein Hund mehr grundsätzlich mehr Arbeit bedeutet, liegt oft genug komplett falsch. Vielleicht spielt sich unser Rudel in den nächsten Monaten noch etwas besser ein, wenn nicht, sind wir wieder auf der Suche nach einer Chefin.