Phönix-Tagebuch
- Mai 2020 -

31.05.2020

Ein ruhiger Start in das Pfingstwochenende ist uns nicht so recht gelungen. Zuerst hat unsere Spülmaschine, die seit Monaten 'kränkelt', endgültig den Geist aufgegeben. Gleichzeitig hat sich die Armatur der Küchenspüle verabschiedet, dann wollte Uwe im Keller das Wasser abstellen und plötzlich hatten wir auch noch einen defekten Absperrhahn. Glück im Unglück nennt man es wohl, wenn dann ein Klempner erreichbar ist, der den Schaden wieder richten kann. Also freuen wir uns jetzt über die neue Armatur eines Discounters, eine meiner Meinung nach unverschämt teure und schätzungsweise zu 80 % aus Plastik bestehende neue Spülmaschine einer renommierten Firma und über einen freundlichen Mitarbeiter unseres ortsansässigen Sanitärbetriebs, der mit viel Ruhe und Sachverstand einen schlimmen Schaden von unserem Keller abwenden konnte. Pfingsten bedeutet eigentlich das Fest der "Ausgießung des Heiligen Geistes" über den Menschen, bei uns kam gleich noch eine fette Rechnung dazu :). Die drei freien Tage brauchen wir jetzt dringend, um uns von dem Schreck zu erholen. Es bleibt nicht mehr als zu hoffen, dass es jetzt erstmal gut ist und in den nächsten Tagen nicht noch der Staubsauger oder die Waschmaschine das zeitliche segnen... auch wenn ihr es nicht hören konntet, ich habe eben dreimal ganz feste auf Holz geklopft!

Leider haben wir in den letzten Tagen immer wieder Anrufe wegen kranker, verletzter oder verlassener Vögel gehabt. Ganz offensichtlich ist es vielen Menschen nicht klar, dass manche Vögel nicht nur im Nest von den Alttieren gefüttert, sondern nach dem Ausfliegen auch am Boden noch versorgt werden. Nicht jeder Piepmatz muss eingefangen und 'gerettet' werden. Oft nimmt man den Altvögeln ihre Jungtiere weg und viele dieser Tierchen überleben dann die oft unprofessionelle 'Hilfe' von sehr bemühten, aber unkundigen Tierfreunden nicht. Natürlich sollte ein verletztes Tier immer eingefangen und zum Tierarzt gebracht werden. Ich kann auch verstehen, dass Tierfreunde Angst haben, dass Katzen, Füchse oder Marder den gesunden Jungvögeln etwas zu Leide tun und man deshalb so ein Kerlchen 'retten' möchte. Trotzdem muss man wirklich genau hinschauen und es ist nicht sinnvoll, eine junge, gesunde Dohle einzusammeln, wenn die ganze Vogelkolonie in wildes Gekreische ausbricht, sobald man sich dem Vogel nähert. Dieses Tierchen wird sicherlich noch versorgt und sollte an seinem Platz belassen werden. Heute bekamen wir allerdings eine tatsächlich kranke junge Dohle gebracht. Sie hat wohl eine Schädelverletzung, dürfte aber trotzdem eine recht gute Überlebenschance haben. Die nächsten Tage werden darüber entscheiden, wie es mit dem armen Kerlchen weitergeht. Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Tierfreundin, die den kleinen Kobold im Augenblick mit viel Sachverstand und Motivation aufpäppelt.

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Traurig waren wir über den Verlust gleich mehrerer Tauben. Wir wissen, dass die armen Tiere dem Unverstand und oft genug auch dem Hass mancher Menschen ausgesetzt sind. 'Ratten der Lüfte' werden die unschuldigen Täubchen genannt und manchmal geht die Dummheit der Menschen so weit, dass selbst Nester mit Jungvögeln heruntergeschlagen und die Tiere getötet werden. Wir scheuen uns nicht, solche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz umgehend zur Anzeige zu bringen. In diesem Fall haben wir allerdings einfach viel zu spät davon erfahren und konnten auch den Täter nicht mehr ausmachen. Ich persönlich finde es erschreckend, dass jemand ein junges Täubchen tötet, nur weil das Nest gerade mal stört oder man aus unerfindlichen Gründen Tauben nicht mag. Wir freuen uns an jedem Vogel und werden garantiert keine Unterschiede machen. Was wären wir für Menschen, wenn wir einen Specht toll fänden, aber einer Taube das Leben absprechen würden? So will doch niemand sein, oder?

Unsere Teilnahme bei der am 28. Mai angelaufenen Tierschutz-Shop-Aktion 'Tödliches Sommerloch' hat auf unserer Vereins-Wunschliste schon einige 'Spuren' hinterlassen. Wir bedanken uns ganz herzlich bei 14 Spendern, die gezielt die Projekte der Tierhilfe Phönix e.V. unterstützen wollten. Auf der Seite des Tierschutz-Shops kann man sehen, dass die Aktion bisher von knapp 2000 Tierfreunden getragen wurde und so schon fast 2 LKW an dringend benötigtem Futter zusammen kamen. Dieses Futter wird nach Beendigung der Aktion auf die teilnehmenden Vereine verteilt. Das Futter, das gezielt über die Wunschlisten der einzelnen Vereine gespendet wurde, ist nur für diese gedacht und kommt in unserem Fall der Protectora Villena und den umliegenden kleineren Organisationen zugute.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die bei der Aktion mitmachen und damit helfen, die größte Not der hungernden Tiere zu lindern!

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30.05.2020

Die Aktion Tödliches Sommerloch! Futter für die Vergessenen ist angelaufen und es gab sogar schon einige Tierfreunde, die speziell für die Tierhilfe Phönix gespendet haben. Einerseits kann man an der Aktion des Tierschutz-Shops teilnehmen und für alle teilnehmenden Vereine spenden - die Spenden werden nach Beendigung der Aktion auf alle Teilnehmer aufgeteilt - oder aber man spendet ganz gezielt für 'seinen' Verein. Wir freuen uns natürlich sehr, wenn man speziell uns auswählt und damit zeigt, dass unsere Arbeit wahrgenommen und wertgeschätzt wird.

Vor einigen Tagen haben wir wieder einmal 2 Paletten mit Futter und anderen Hilfsgütern per Spedition nach Spanien geschickt. Mittlerweile ist alles heil angekommen und ich soll euch ausrichten, dass die ganze Crew der Protectora Villena sich ganz herzlich HerzHerzHerz bei allen Spendern bedankt!

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Gerade jetzt, in Zeiten von Corona, ist jede Spende hochwillkommen. Die Tierheime haben keine Futtervorräte mehr und sind bis unters Dach mit Hunden und Katzen belegt. Viele Tiere wurden, um sie nicht in Perreras unterbringen zu müssen, zu privaten Pflegestellen gegeben. Auch hier fehlt es an Futter, Decken, Körbchen usw. Wir hoffen, dass in den nächsten Tagen die ersten Transporte mit Hunden und Katzen die überfüllten Tierheime, Pensionen und auch die privaten Unterkünfte verlassen können. Einige Tiere haben in Deutschland einen Pflegeplatz oder sogar ein endgültiges Zuhause gefunden und werden dort ein neues Leben beginnen. Wir hoffen, dass unsere beiden reservierten Hundedamen am 13. Juni mit dabei sein werden.

Ob diese Transporte die Tierheime allerdings tatsächlich schon entlasten werden, wage ich zu bezweifeln. Zur Zeit gibt es wahnsinnig viele Welpen und Jungtiere, die von der Seprona (spanische Tierschutz-Polizei) natürlich lieber in Tierheime gebracht werden, statt sie in der Tötung/Pererra abzugeben. Vermittlungen in Spanien sind im Augenblick aber ein echter Glücksfall, was man wahrscheinlich leicht nachvollziehen kann, wenn man in den letzten Wochen auch nur ab und zu die Nachrichten verfolgt hat. Spanien hat es schlimm gebeutelt und tatsächlich wurden wahnsinnig viele Hunde und Katzen ausgesetzt. Kaum jemanden steht im Augenblick der Sinn nach einem neuen tierischen Mitbewohner, der natürlich auch noch Kosten verursachen würde.

Ob die Haupterwerbsquelle der Spanier, der Tourismus, in diesem Jahr wenigstens teilweise zu retten sein wird, steht noch immer in den Sternen und ob Reisende das Risiko eines Spanienurlaubs überhaupt eingehen wollen, finde ich mehr als fraglich. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich ganz bestimmt nicht mit 200 anderen Menschen in einen Ferienflieger quetschen wollte und das Gedrängel an den Flughäfen stelle ich mir im Augenblick auch als nicht machbar vor. Ohne das Geld der vielen Touristen, die seit Jahrzehnten regelmäßig im Süden ihren Urlaub verbringen, werden weder Italien, Griechenland noch Spanien so schnell wieder auf die Füße kommen. Leidtragend sind natürlich nicht nur die Menschen, sondern wie immer auch die Tiere. Wo sowieso schon traditionell viel zu wenig Geld für den Tierschutz ausgegeben wurde, wird jetzt alles gestrichen. In der Protectora wurden seit über 6 Monaten keine Löhne mehr bezahlt, was bedeutet, dass die Situation vor Corona schon eine Katastrophe war! Jetzt ist es ungleich schlimmer.

Um die Protectora und die ganzen kleinen Organisationen, die über das Tierheim mitversorgt werden, zu retten, müssen wir nun alle Kräfte mobilisieren. Die Mitarbeiter des Tierschutz-Shops haben die Problematik schon vor vielen Wochen erkannt und deshalb ganz gezielt Vereine ausgesucht, die dringend unterstützt werden müssen, um auch zukünftig sinnvoll weiterarbeiten zu können. Der Wegfall der Protectora Villena wäre für den spanischen Tierschutz der Region um Alicante nicht zu verschmerzen. Es würde den Tod tausender Tiere bedeuten, weil eben auch so viele kleine Organisationen über die Protectora mitversorgt werden. Für uns bedeutet Corona, genau dort wieder anzusetzen, wo wir vor vielen Jahren schon einmal waren. Damals hatten wir zwar die in den letzten Jahren gewachsenen Strukturen noch nicht und sicher war die Tierheimdichte bei weitem geringer, allerdings hatten wir im September 2019 eine schreckliche Flut, die viele Tierheime und Auffangstationen komplett zerstörte. Bis heute konnte nur ein kleiner Teil durch Eigenleistung bzw. Spenden wiederhergestellt werden und in manchen Regionen sprechen wir noch lange nicht von Tierheimen, sondern eher von Provisorien. Trotzdem werden wir natürlich nicht aufgeben - genausowenig wie unsere spanischen Kollegen.

Wir sind mehr als dankbar, dass uns der Tierschutz-Shop die Gelegenheit gegeben hat, an der Aktion 'Tödliches Sommerloch! Futter für die Vergessenen' teilzunehmen und wir hoffen, dass vielleicht der Eine oder Andere für den Urlaub eingesparte Euro bei den Tieren landen wird. Bitte denkt an unsere Schützlinge und helft mit, dass sie diese schlimme Zeit überstehen und so eine Chance auf ein schönes Zuhause und ein anständiges Leben bekommen.

Wir wünschen euch allen frohe Pfingsten!

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28.05.2020

In jedem Jahr gibt es über den Tierschutz-Shop einige große Spendenaktionen, bei der diesjährigen Sommeraktion 'tödliches Sommerloch' darf die Tierhilfe Phönix mitmachen. Wir freuen uns riesig und hoffen, dass ganz viele Sach- und Futterspenden für unsere Schützlinge zusammenkommen werden. Heute ist der Startschuss und damit könnt ihr euch unsere neue Wunschliste ansehen... und natürlich auch schon spenden! Wie ihr ja schon aus den vorhergegangenen Aktionen wisst, unterstützen wir die Protectora Villena stellvertretend für viele andere kleine und kleinste Organisationen, die ihren Bedarf über das 'spanische Herz' unserer Tierhilfe Phönix decken können. Es ist eine riesige Aufgabe, so viele Tiere mit Futter zu versorgen - immerhin sind es einige tausend Hunde und Katzen - wir haben uns aber schon vor vielen Jahren dieser Aufgabe gestellt und versuchen auch weiterhin sie zu meistern. Die Lage in Spanien ist schon seit längerer Zeit gelinde gesagt katastrophal, die schreckliche Flut im Herbst 2019 und jetzt Corona haben ihr Übriges dazu getan. Alleine könnten wir eine solche Situation nicht mehr meistern und so sind wir wirklich froh und dankbar, dass der Tierschutz-Shop uns und 8 weitere Tierschutz-Organisationen tatkräftig unterstützt. Wir brauchen jeden Krümel Futter und dazu natürlich auch noch Bandagen, Unterlagen, Desinfektionsmittel, Hundehütten und Körbchen usw. Unsere Wunschliste ist recht umfangreich. Natürlich wissen wir auch, dass viele Tierfreunde selbst einige Tiere zu versorgen haben und deshalb bitten wir auch um Kleinspenden. Unsere Wunschliste beinhaltet Futter, das schon für unter einem Euro erworben werden kann. Der Tierschutz-Shop ist neuerdings gemeinnützig, dadurch hat sich eine tolle Partnerschaft ergeben und so fallen nun keine Frachtanteile für das von euch gespendete Futter mehr an. Bitte seht euch unsere Wunschliste mal an und überlegt, ob ihr den Tieren, die es nicht so gut getroffen haben wie eure, etwas Gutes tun wollt.

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Wir bedanken uns auf jeden Fall schon jetzt für eure Aufmerksamkeit, Hilfe und Tierliebe!

Edith und Uwe
für das ganze Team der
Tierhilfe Phönix e.V.

 

26.05.2020

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Ich bin eine ca. 1 Jahr alte und wunderschön getigerte Katzendame. Mein Name ist 'Schnecke' und ich suche ein endgültiges Zuhause! Die Tierhilfe Phönix hat mich aufgenommen und nun lebe ich bei einer Pflegestelle in der Nähe von Kirchheimbolanden, dort kann ich jederzeit nach Voranmeldung besucht werden.

Natürlich besitze ich mittlerweile einen Impfpass, bin getestet und kastriert. Damit ich nicht nochmal verloren gehe, habe ich auch einen Chip bekommen. Ich bin ein Hauskätzchen, mag andere Katzen und bin unkompliziert.

Ich freue mich auf mein neues Zuhause!

Bitte unter 0160-95576278 für mich anrufen!

Tierhilfe Phönix e.V.
kontakt@tierhilfe-phoenix.de

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25.05.2020

Die kleine Rose hat einen Pflegeplatz gefunden, sie wird bei Renate und Gabi unterkommen. Koral darf zu Sandra und hat dort genauso wie Rose Spielgefährten, die ihr das neue Leben in Deutschland erklären werden. Wir freuen uns sehr, dass wir die beiden Nasen so schnell unterbringen konnten und hoffen nun, dass auch Korals Babies, die wahrscheinlich 2 - 3 Wochen nach der Mama ausreisen werden, ebenfalls Pflegefamilien finden.

Ich möchte euch, auch wegen der Nasen- und Mundbedeckungen, die wir ins Sortiment aufgenommen haben, nochmal auf den Phönix-Shop hinweisen. Im Shop werden fast ausschließlich Dinge verkauft, die von unseren Mitgliedern in Handarbeit hergestellt wurden. Der gesamte Erlös geht zu 100 % in den Tierschutz, das bedeutet, dass ihr beim Kauf schon für den Tierschutz gespendet habt! Das ist doch eine tolle Idee, die, so meine ich jedenfalls, Unterstützung verdient hat.

Wir haben im Shop wunderschöne Liegekissen für unsere Lieblinge, Spielzeug, Körbchen, gesiedete und besonders hautverträgliche Seifen, Outdoor-Decken und natürlich ist auch für uns Hundehalter etwas dabei. Unsere Mitglieder nadeln auch für den Tierschutz und so haben wir tolle selbstgestrickte Socken für lange Spaziergänge in den kälteren Monaten des Jahres und seit einigen Tagen sogar kleine Babysöckchen für den menschlichen Nachwuchs unserer Hundehalter. :) Bitte nehmt euch mal die Zeit und stöbert im neugestalteten Phönix-Shop herum. Jeder Kauf ist ein Spende, die zu 100 % bei den Tieren ankommt!

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24.05.2020

Wir haben uns entschlossen, eine weitere Hundedame aufzunehmen. Es ist Rose, sie dürfte ein Pinscher-Mix-Mädchen sein, ist reisefertig und wohl knapp ein Jahr alt. Es gibt in Spanien einfach keine Kapazitäten mehr und so wurde Maria gebeten sie aufzunehmen. Was soll man tun, wenn kein Platz mehr frei ist und so werden wir Rose natürlich übernehmen.

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Gestern haben wir uns schon um einen Transportplatz bemüht und so, wie es aussieht, sogar zwei freie Plätze ergattert. Das würde bedeuten, dass wir nun auch die kleine Yorki-Mama Koral aus Spanien holen können. Das Problem dabei ist, dass wir bisher nur einen Pflegeplatz haben. Für Koral fehlt uns ab ca. 12. Juni eine liebevolle Pflegestelle.

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Es ist sehr dringend und deshalb möchte ich alle unsere Pflegestellen ansprechen, bitte meldet euch bei uns, wenn ihr die Kleine aufnehmen könnt. Wir werden im Juni dann auch noch die Welpen von Koral nach Deutschland holen, sie sind dann ca. 5 - 6 Monate alt und reisefertig. Auch für diese drei Nasen brauchen wir noch Pflegeplätze.

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23.05.2020

Seit einigen Jahren gibt es sie bei uns zu kaufen: Mähroboter. Sie erleichtern den Gartenbesitzern das tägliche Leben, für die Gartentiere stellen sie allerdings eine große Gefahr dar. Schwerstverletzte Igel, denen die Nasen, der Kiefer oder die Augen weggemäht wurden, gehören mittlerweile zu den üblichen Patienten von Tierarztpraxen. In freier Wildbahn würden die armen Tierchen ihren Verletzungen durch Fliegen- und Madenbefall innerhalb kürzester Zeit erliegen, werden sie beim Tierarzt abgegeben, haben sie manchmal eine Chance, schwerverstümmelt zu überleben. Die wenigsten können mit solchen Verletzungen wieder ausgewildert werden. Wieviele Stachelritter das Zusammentreffen mit Mährobotern gar nicht überleben, wieviele ganz überrollt und zerhäckselt werden, ist nicht bekannt.

Wer unbedingt einen solchen Mähroboter einsetzen will, darf in, so steht es in der Bedienungsanleitung, nicht unbeaufsichtigt oder im Beisein von Kindern arbeiten lassen. Deshalb lassen die meisten Gartenbesitzer den Mähroboter nachts aus der Station. Dieses Ding richtet dann im Schlafzimmer der nachtaktiven Igel unter den Insekten, Amphibien, Spinnentieren und kleinen Säuger großes Unheil an. Der Preis für den perfekten Rasen ist ein Verlust an Artenvielfalt.

Tatsächlich entziehen Mähroboter dem Igel seine Nahrungsgrundlagen. Ist auf dem Rasen nichts mehr zu erbeuten, ist er gezwungen, längere Wege auf der Suche nach Nahrung zurücklegen, vielleicht gefährliche Straßen zu überqueren und kann sich letztendlich oft nicht genügend Fettreserven für seinen Winterschlaf anfressen. Anstatt sich einen Mähroboter zu kaufen, sollte jeder Gartenbesitzer auf Artenreichtum setzen und auf diese todbringenden elektrischen Helfer verzichten.

Ganz aufschlussreich fand ich, dass Rasenroboter 2014 von der Stiftung Warentest begutachtet wurden und man hierbei feststellte, dass manche über Wäschestücke häckselten, Äpfel überrollten und auch vor Schuhen kein Halt machten. Dass ein kleiner Igel, der sich aus lauter Angst auch noch zusammenrollt, da keine Chance hat, ist nachvollziehbar.

Bei den 8 geprüften Geräten zeigte sich, dass bei der Sicherheit nach wie vor große Mängel bestehen. 2 Mäher sind wegen Sicherheitsmängeln komplett durch den Test gefallen und die anderen wurden in dieser Kategorie nur mit ausreichend bewertet. Die Mähroboter konnten keine Prüfkörperteile erkennen, die unter den Geräterand passen, somit werden natürlich auch keine Igel, Kröten, Eidechsen oder Insekten umfahren, sie werden vielmehr gehäckselt.

Ganz wichtig finde ich in diesem Zusammenhang noch zu erwähnen, dass für unsere kleinen Gartenbewohnen außer Mährobotern natürlich auch Freischneider und Fadenmäher eine enorme Gefahr darstellen. Mit motorisierten Sensen werden Rasenkanten und das Grün unter Büschen und Hecken geschnitten, man überfällt Igel und Co praktisch mitten im Schlafzimmer/Bett. Unglaublich ist, dass die Hersteller es oft nicht einmal für nötig erachten, auf die Gefahren die von ihren Geräte ausgehen, hinzuweisen.

Unser aller Gärten sind zusammengenommen eine riesige, unversiegelte Fläche in unseren Siedlungsgebieten und sie sind oft der einzige Rückzugsort für Tiere wie den Igel. In jedem Jahr sterben tausende von Igeln durch motorisierte Gartengeräte. Die Auswirkungen des Klimawandels und die in der Landwirtschaft üblichen Herbizide und Pestizide tun ihren Teil dazu. Natürlich werden den kleinen Stachlern auch unsere Straßen zum Verhängnis, etwa 500.000 von ihnen werden in jedem Jahr überfahren! Es ist an uns, die netten Tierchen auch für die nächsten Generationen zu erhalten. Igel gehören zu den ältesten Säugetieren der Erde, seine Vorfahren lebten schon, bevor die Dinosaurier ausstarben! Gebt ihnen auch in eurem Garten eine Chance! Als ich noch ein Kind war, lebten sie in reich gegliederten Landschaften mit Hecken, Waldrändern, Auen und Teichen. Heute sind sie Kulturfolger und man findet sie häufig in Grünanlagen und Gärten. Sie ernähren sich von bodenlebenden Wirbellosen, sie essen Regenwürmer, Insekten wie Ohrwürmer, Käfer und Kellerasseln. Selbst Fallobst wird auf der Suche nach Maden und Würmern angefuttert.

In Deutschland gibt es zwei Arten von Igeln. Am weitesten verbreitet ist der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus). Der seltene Nördliche Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus) kommt nur in wenigen Randgebieten Ostdeutschlands vor. Ich habe ihn noch nie gesehen.

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Ich habe überlegt, ob ich euch ein Bild eines verletzten Igels zeigen soll, bin aber zu der Überzeugung gelangt, dass sich jeder die oben beschriebenen schrecklichen Verstümmelungen, die Mähroboter und Co. unseren kleinen Stachelrittern zufügen, vorstellen kann. Deshalb gibt es heute ein Foto von einem gesunden, properen Igel. Ich hoffe, dass die armen Kerlchen unsere Zivilisation überleben... bei den Sauriern haben sie es geschafft!

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21.05.2020

Da wir in den letzten Wochen daheim bleiben mussten, hat sich (hauptsächlich) Uwe's Energie in den Garten verlagert. Ich habe heute mal Fotos gemacht, es ist wirklich ein kleines Paradies geworden. Noch ist nicht alles fertig, aber ich finde es schon wunderschön. Die Idee mit den Hanging Baskets habe ich aus Schottland mitgebracht, dort sieht man diese immer herrlich bunt bepflanzten Schalen an jedem Haus und in jedem Garten. Einen englischen Rasen werden wir natürlich nie haben, aber darum geht es uns auch gar nicht. Unsere Hunde fühlen sich auf dem Grün sehr wohl und ab und zu buddeln sie auch mal ein Loch. Ronnie hat sich schon mal fast bis zum Mittelpunkt der Erde vorgegraben und den Einstieg über mein Lilienbeet genommen. Nun denn, der Schaden ist beseitigt und die Mäuse, die ihm unterwegs begegnet sind, auch.

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Wie ihr auf den Fotos sehen könnt, haben wir Hochbeete. Für Rüdenbesitzer, die gerne Salat, Erdbeeren und Kräuter ernten wollen, ist das eine wirklich großartige Sache. Uwe hat die Beete ganz professionell aufgeschichtet und natürlich auch Pferdemist eingebracht. Die Erde war dadurch anfänglich ganz warm und wir ernten nun seit ca. drei Wochen gigantische Salate, unser Schnittlauch ist so dick wie Schalotten und auch die Tomatenpflanzen lassen auf eine fette Ernte hoffen.

Da mein geplanter Urlaub ausfällt (ich wollte eigentlich in zwei Tagen nach Schottland fliegen), werden wir unsere Zeit nun weiterhin im Garten verbringen. Urlaub auf Balkonien - wahrscheinlich geht es fast allen jetzt so wie uns. Machen wir das Beste draus und freuen wir uns über das eingesparte CO2.

Ich hatte vor einigen Tagen schon darüber berichtet, dass wir ein ca. 1 Jahr altes Katzen-Mädchen zu vermitteln haben. Die Kleine heißt 'Schnecke' und ist getigert, die Pflegemutter hat sie im Haus gehalten und so ist sie eine zufriedene Hauskatze geworden. Schnecke ist jetzt kastriert, geimpft, getestet und natürlich gechipt. Es ist Zeit für ein endgültiges Zuhause und so hoffen wir, dass die Kleine bald umziehen darf. Wer ein liebes Katzenmädchen sucht, kann sich gerne bei uns melden!

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18.05.2020

Die Spenden, die wir in den Wintermonaten von euch gebracht bekommen und bei uns gesammelt haben, sind heute auf 2 großen Paletten nach Spanien gereist. Wir möchten uns nochmal ganz herzlich bei allen Spendern bedanken!

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In einigen Tagen beginnt die neue Spendenaktion des Tierschutz-Shops. Wir sind mit dabei und natürlich sind wir schon ganz aufgeregt. Mit etwas Glück schaffen wir es, mit der Hilfe vieler tierlieber Spender das Futter für die Sommermonate zusammen zu bekommen. Corona hat allen Tierschutzvereinen massiv zugesetzt. In Spanien war der Lockdown um einiges heftiger als bei uns und so konnten die freiwilligen, ehrenamtlichen Helfer nicht mehr zu den Tieren. Ein großes Tierheim mit über 300 Hunden und vielen Katzen mit einer oder zwei Halbtagskräften zu betreiben, ist schlichtweg nicht möglich. Ich hatte euch ja schon davon berichtet und gehofft, dass die Stadt wenigstens die schon so lange überfälligen Löhne bezahlen würde. Es ist ein frommer Wunsch geblieben und so arbeiten die Tierschützer weiterhin ohne Gehalt. Das Tierheim wartet jetzt seit fast 17 Monaten auf die Erfüllung des mit der Stadt geschlossenen Vertrages. Auch hier gab es bisher trotz ständiger Zusagen keine finanzielle Unterstützung. Wären eure Spenden nicht gewesen, hätte die Protectora schon längst die Flügel gestreckt. Ohne dieses Tierheim und das komplette Netzwerk, welches die anderen kleinen Organisationen und auch die privaten Tierschützer trägt, gäbe es dort eine mittlere Katastrophe.

Über viele Jahre haben wir versucht, die Tierschutzvereine auf ein gesundes Fundament zu stellen und wir haben zusammen viel erreicht. Tatsächlich aber kann niemand etwas für eine Flut, wie wir sie im letzten September erleben mussten und auch Corona war nicht vorhersehbar. Hier in Deutschland springt unser Staat mit Hilfsprogrammen ein, in Spanien gibt es so etwas nicht. Hier leiden die Menschen und wer selbst nicht mehr weiter weiß, den interessieren die Tiere schon gar nicht mehr.

So schlimm es klingt, hätten wir die Flut in 2019 nicht gehabt, wären die Tiere in der Protectora schon längst tot. Das restliche eingelagerte Futter wurde gestreckt und musste nun über die Corona-Krise reichen. Die Lager sind nun absolut leer und wir hoffen, dass wir mit den Spenden, die wir heute verschicken konnten sowie dem Futter, das noch auf unserer Wunschliste des Tierschutz-Shops stand, die schlimmste Not lindern können.

Es ist schlimm mitanzusehen, wie die Arbeit von vielen Jahren durch den Klimawandel und ein Virus zunichte gemacht wird. Noch viel schlimmer ist es allerdings, mitanzusehen wie Tiere sterben. Wir versuchen also nun erstmal, die Tiere in dem Gebiet am Leben zu erhalten und kümmern uns dann wieder um die Gebäude, Zwinger, Quarantänestationen, Reparaturen usw...

 

08.05.2020

Nun ist es geschafft und der Phönix-Shop ist endlich wieder online. Ab jetzt könnt ihr coole Mund-Nasen-Bedeckungen und wieder alles Mögliche rund um Hund und Herrchen + Frauchen bestellen. Schaut einfach mal rein und denkt daran, dass alle Einnahmen zu 100 % dem Tierschutz zugute kommen! Euer Einkauf ist also gleichzeitig eine Spende für die Tiere, die es nicht so gut getroffen haben wie eure Goldstücke!

Für Lolon hat nun eine neue Zeitrechnung angefangen. Er hat endlich eine eigene Familie und bisher läuft alles ganz super. Wir denken, dass er im letzten Jahr genug gelernt hat und nun erwachsen genug für eine Vermittlung war. Bisher läuft alles super und wir denken, dass er sich schon recht gut eingelebt hat. Wir freuen uns sehr für ihn und natürlich auch für seine neue Familie!

Vor einigen Wochen haben wir eine kleine herrenlose Katzendame gebracht bekommen. Sie ist ca. 1 Jahr alt und mittlerweile gechipt, geimpft und kastriert. Die Pflegemutter hat sie 'Schnecke' getauft und jetzt steht sie zur Vermittlung.

Wer sich für das hübsche und absolut pflegeleichte Hauskätzchen interessiert, kann sich jederzeit gerne bei uns melden.

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08.05.2020

Nachdem wir nun angekündigt hatten, dass unsere Wunschliste beim Tierschutz-Shop abgeschlossen wird, hat sie nun den Status 'in Arbeit' bekommen. Natürlich kann man weiterhin ganz normal spenden, die Sachen werden dann auf die Wunschliste übernommen, mit der wir an der neuen Spendenaktion teilnehmen. Wir werden unserer Wunschliste noch einige andere Sachen, wie zum Beispiel Wundsprays, Bandagen usw. hinzufügen und hoffen dann auf rege Beteilignung an der für die Tierheime so wichtigen Aktion.

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Für Lolon hat sich heute eine Interessentin gemeldet, sie hat den Burschen auch schon besucht und heute abend wird Uwe den Besuch erwidern. Wir würden uns riesig freuen, wenn Lolli ein tolles Zuhause bekäme, der Bub hat es so sehr verdient. Lolon wäre so gerne ein Einzelhund, bei uns muss er grundsätzlich teilen und alleine schon deshalb wäre es super, wenn er die 'Prinzenstelle' antreten dürfte. Wir drücken auf jeden Fall schon mal ganz feste die Daumen!

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Mickey geht es von Tag zu Tag besser, er bekommt jetzt keine Schmerzmittel mehr und bleibt trotzdem gut gelaunt und fröhlich. Wir gehen im Augenblick davon aus, dass er nicht nochmal operiert werden muss. Täglich bekommt er seine Magnetfeld-Therapie und die scheint ihm tatsächlich gut zu tun.

 

04.05.2020

Wir haben eine wirklich ganz großartige Überraschung für euch! Seit heute steht es fest, dass wir an der nächsten Spendenaktion des Tierschutz-Shops teilnehmen dürfen. Die von uns betreuten spanischen Protectoras können damit wieder auf Futter hoffen und haben eine Chance, die durch Corona entstandenen Probleme in den Griff zu bekommen. Wir freuen uns wie verrückt und sagen wieder einmal DANKE an den Tierschutz-Shop für diese großartige Möglichkeit und natürlich auch jetzt schon an alle Spender, die uns über unsere Wunschliste unterstützen werden. Die Aktion geht vom 28. Mai bis 09. Juli 2020. Das Ziel der Aktion des Tierschutz-Shops ist es, einen ganzen LKW voll mit Futter an jede teilnehmende Tierschutz-Organisation weitergeben zu können. Tierfreund*innen können während der Spendenaktion über die Wunschlisten aller an der Aktion beteiligten Vereine Futter spenden. Jede Organisation bekommt so viel Kilogramm Futter, wie aus ihrer Wunschliste gespendet wird. Zusätzlich wird Futter über die Gemeinschaftswunschliste gesammelt. Die Futterspenden aus dieser Gemeinschaftswunschliste werden unter allen teilnehmenden Tierschutz-Organisationen gleichmäßig aufgeteilt.

Die Wunschliste mit dem Futter, das in den letzten Monaten für die Tierhilfe Phönix gespendet wurde, wird in den nächsten Tagen geschlossen. Die Futter-Paletten werden dann umgehend nach Spanien verschickt. Dort wartet man schon sehnsüchtig darauf! Ab 28. Mai beginnt dann die neue Aktion mit einer genau auf die jetztige Corona-Situation zugeschnittenen Wunschliste. Wir bitten euch ganz herzlich, uns und damit die Protectoras mit ihren vielen hungrigen Nasen auch weiterhin zu unterstützen. Euer gespendetes Futter, die Hundehütten, Verbandstoffe usw. kommen zu 100 % bei den bedürftigen Tieren an.

Da der Corona-Virus die ganze Welt in Atem hält und die Tiere natürlich ganz furchtbar darunter leiden, sind wir für jede Spende dankbar. In den letzten Tagen sind Geld- und Futterspenden eingegangen, für die wir uns ganz herzlich bedanken möchten bei: Tina K., Robert und Angelika J., Verena G., Volker und Andrea K., Tatjana Sch., Sabine M., Gabriele D., Lieselotte E., Nicole A.-O. Danke für eure Hilfe!

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Vor einigen Tagen bekamen wir von Moni und Martina einen ganz tollen Bericht über die Vermittlung ihrer 'Afrodite'. Die Nase haben wir von den Azoren geholt und wenn man weiß, wo die Azoren liegen, dann kann man sich denken, dass das alles nicht so einfach war... :)

"Im April 2019 mussten wir unsere ältere Hündin Ophelia wegen eines Lungentumors einschläfern lassen. Unsere jüngere Hündin Marla, die sich sehr rührend um ihr krankes Rudelmitglied gekümmert hat, trauerte sehr, bishin zur Verweigerung des Fressens. Schnell war uns klar, dass wir wieder einen zweiten Hund möchten, auch um unsere eigene Trauer zu bewältigen.

Doch es sollte auch nicht ein schneller Ersatz für unsere Ophelia sein. Das Herz musste schon mitsprechen. Wir haben immer wieder mal im Internet auf der Seite von unserer Tierhilfe Phönix geschaut, von der wir auch unsere Marla vermittelt bekommen hatten. Dann fiel uns Afrodite auf, die wir ganz süß fanden.

Da wir nicht wussten, ob unsere Marla eine andere Hündin akzeptieren würde, boten wir uns zunächst als Pflegestelle, mit der Option der Übernahme, an. Mit der Ausreise gab es dann einige Probleme und der Termin wurde mehrmals verschoben, wir hatten fast schon ein bisschen den Mut verloren. (Anmerkung: Es gab massive Probleme mit den Ausreisepapieren, die portugiesischen Amtsveterinäre, die vorher problemlos alle vorgelegten Dokumente anerkannten, hatten nun plötzlich "neue Bestimmungen", mit denen sie sich wohl selbst noch nicht so recht auskannten. Leider ist es uns deshalb bis heute nicht möglich, Hunde von Dania nach Deutschland einzuführen.)

Auf einer kleinen Urlaubsreise erreichte uns dann die gute Nachricht, Afrodite könnte am 15. Mai 2019 ausfliegen. Wir waren ganz aufgeregt. Die Ankunft am Flughafen in Frankfurt sollte sehr spät, gegen Mitternacht, sein. Zudem hatte Edith und Uwe privat einen sehr kranken Hund und konnten Afrodite nicht mit zu sich nach Hause nehmen. Also haben wir uns gegen 0 Uhr (nachts) im Feld getroffen. Ein kleiner wilder Wicht, der zusammen mit Afrodite ausgeflogen war, war auch noch dabei, seinen Namen weiß ich nicht mehr. Wir waren ganz erstaunt, wie klein Afrodite war, wir hatten sie uns größer vorgestellt. Afrodite war zuerst sehr ängstlich und wollte trotz längerm Spaziergang kein Pipi machen. Das sorgte uns schon, denn sie hatte ja einen langen Flug hinter sich und konnte ihr Geschäft lange Zeit nicht machen.

Wir sind dann alle zu uns nach Hause gelaufen und haben die Hunde im Hof ohne Leinen zusammengeführt. Mitten in der Nacht ist so etwas für die Nachbarn nicht gerade eine Freude, zumal die Hunde nicht gerade leise waren. Afrodite hat sich dann irgendwann in die hinterste Ecke unseres Badeszimmers zurückgezogen und ist dort auf dem Teppich eingeschlafen. Sie war sehr erschöpft von ihrer Zeit auf den Azoren, der anschließenden langen Flugreise und sie wollte (eingehüllt in warme Wolldecken) erstmal nur schlafen. Marla und sie haben sich dann am nächsten Morgen nochmal ganz deutlich gesagt, dass sie wenig von unserer Idee eines Zweithundes hielten und so begann Afrodites Leben in Deutschland ganz schön holprig.

Afrodite, die jetzt Elena heißt, war natürlich nicht stubenrein. Bis zu 3 Häufchen am Tag gingen in die Wohnung, den Wohnzimmerteppich benutzte sie regelmäßig zum Pipi machen. Wir haben uns dann Rat geholt bei unserer Tierhilfe Phönix. Nachts schlief ich daraufhin in der Nähe des Körbchens und sobald Elena unruhig wurde, ging es in den Hof. Nach ungefähr 10 Tagen hat es endlich funktioniert. Man darf nicht vergessen, dass Hunde, die noch nie in einer Familie gelebt haben, auch das erstmal erlernen müssen. Für uns alle waren die ersten Tage eine anstrengende Zeit. Aber Elena ist so eine liebe und anhängliche Hündin und es macht Freude ihre Entwicklung zu beobachten. Anfänglich zeigte sie kaum größere Emotionen, reagierte sogar verstört auf Spielaufforderungen von Marla. Oft schnappte sie aus Eifersucht nach Marla, wenn diese Streicheleinheiten erhielt. Das hat sich alles gegeben. Elena wackelt jetzt ganz heftig mit dem Schwänzchen, wenn sie merkt, dass wir spazieren gehen, oder sich die Schublade mit den Leckerlis öffnet! :) Das Verhältnis zu Marla wurde immer besser, sie leben zusammen, sausen durch das Haus und schauen sich gegenseitig Verhaltensweisen ab, leider nicht nur die guten. Als "best friends" würde ich sie noch nicht bezeichnen, aber ein kleines Team sind sie schon.

Ich glaube, was Elena wirklich vermisst, ist die Wärme. Sie friert schnell und möchte bei Kälte nicht nach draußen. Sie hat in Deutschland ihren ersten Schnee erlebt und fand das ganz interessant. Ich habe ihr für die kalten Tage einen Wollpullover genäht, den sie gerne trägt. Am Abend wird sie im Körbchen zugedeckt und grunzt dabei zufrieden, wie ein kleines Ferkelchen. Marla hat sich das abgeschaut und möchte jetzt nachts auch unter der Wolldecke liegen. Wir freuen uns alle auf den Frühling und wärmere Tage. Dann können die Hundedamen wieder im Hof, in der Sonne, liegen.

Das ist der aktuelle Stand in der Geschichte von Afrodite-Elena. Natürlich haben wir sie schon längst adoptiert und sind keine Pflegestelle mehr. Vielen Dank auch an Corinna und Ihren Mann, die viel Vorarbeit geleistet haben, indem sie sich um die Hunde im Tierheim auf den Azoren gekümmert haben und ihre Sozialisation gefördert haben. Danke auch für die Informationen zu Elenas Vorgeschichte, bis hin zu Familienfotos von den Geschwistern. Das alles hilft, um so ein Tier besser zu verstehen."

Wir haben uns über den Brief der neuen Familie von Elena sehr gefreut, er beschreibt auch, dass nicht alles immer reibungslos funktioniert. So etwas kann an den ausländischen Behörden, an Fluggesellschaften, den Flugzeiten oder auch an den Hunden selbst liegen, wir haben immer gedacht, dass wir schon alles erlebt haben und trotzdem kamen immer wieder Dinge auf uns zu, mit denen wir nicht gerechnet hatten. Gerade wenn die Hunde von weit her kommen, die Azoren liegen mitten im Atlantik etwa 1700 km vom portugiesischen Festland entfernt, sind Probleme vorprogrammiert. So wie wir das bisher erlebt haben, scheint man Gesetze dort oft anders auszulegen, als es im restlichen Europa der Fall ist.

Diskutieren hat uns da nicht weitergebracht, tatsächlich muss man oft warten, bis jemand anderes auf dem Stuhl sitzt und dann nochmal von vorne anfangen. Wir hatten allerdings auch in Deutschland schon ganz unerwartete Probleme. Nachdem zum Beispiel die Fluggesellschaft plötzlich die Impfpässe, mit denen die Hunde auf den Azoren eingecheckt hatten, nicht mehr finden konnte. Die Hunde dürfen dann aus der Animal Lounge des Ankunft-Flughafens erst gar nicht mehr abgeholt werden. Wir mussten stundenlang warten, bis die türkischen Flight Agents, die den Flug betreuten, endlich bestätigten, dass unsere Hunde ordnungsgemäß gecheckt und nach Deutschland eingereist waren. Die Pässe blieben allerdings verschwunden und bei telefonischen Nachfragen der Animal Lounge erkannte man wohl die Nummer der unbequemen Kollegen und nahm einfach den Höhrer nicht mehr ab. Wir haben unsere Hunde letztendlich bekommen, allerdings tauchten die Pässe erst ca. 2 Wochen später wieder auf. Natürlich schickte man sie uns nicht zu, nein, wir mussten nochmal an den Frankfurter Flughafen fahren und sie persönlich abholen - Gebühren sind natürlich trotzdem zu bezahlen!

Als Elena in Deutschland ankam, hatten wir selbst einen schwerkranken Hund daheim und mussten die Maus mitten in der Nacht direkt zu ihrer Pflegestelle bringen, so etwas war uns vorher auch noch nie passiert, denn normalerweise werden die Hunde natürlich nicht zu nachtschlafender Zeit übergeben. Für Elena war das alles sehr stressig, sie war müde und wollte ihre Ruhe haben und wir brachten sie zu einer Familie, die sie nicht kannte, zu einem Hund, an dem sie kein Interesse hatte und der keinesfalls von ihr begeistert war. Ein Leben im Haus kannte sie nicht und die für uns normalen Geräusche haben sie sicherlich zusätzlich erschreckt. Sie hat Zeit gebraucht, um richtig anzukommen und Vertrauen zu fassen. Wir wussten allerdings auch, wem wir sie gegeben hatten und da schon einmal einer unserer Hunde in dieser Familie glücklich geworden ist, hatten wir große Hoffnung, dass es auch mit Elena klappen würde.

Es ist immer eine aufregende und auch anstrengende Geschichte, ein neues Familienmitglied aufzunehmen. Manchmal kennen die Hunde die Abläufe im Haus schon, viele sind sogar stubenrein, andere haben Angst, sind verunsichert und brauchen Zeit, um sich an das neue Umfeld zu gewöhnen. Wer Tiere liebt, versucht sie zu verstehen und gibt ihnen natürlich auch genügend Zeit und Raum, um sich einzuleben. Für Elena und ihre neue Familie gab es ein Happy End. Besonders schön finden wir, dass wir den Kontakt zwischen der Familie, die Elena auf den Azoren betreute und ihrer neuen Familie herstellen konnten. Man tauscht sich bis heute aus und so sehen auch die Azorianer, was aus ihren Schützlingen geworden ist und die deutsche Familie hat so erfahren wie Elena früher gelebt hat. Heute sind alle glücklich - auch Elena - und so soll es ja auch sein!

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01.05.2020

Wir möchten uns ganz herzlich bei Monika W., Peggy S. und Corinna W. für die Futterspenden beim Tierschutz-Shop bedanken! Jedes Kilogramm Futter zählt und rettet Leben! Ohne eure Hilfe schaffen wir es nicht, bitte seht euch unsere Wunschliste mal ganz in Ruhe an, es ist für jeden Geldbeutel etwas dabei und da nun auch kein Versandanteil mehr anfällt, sind selbst Spenden unter einem Euro möglich.

Uwe arbeitet seit Tagen an der Web-Site des Phönix-Shops. Da unser Vertrag erneuert wurde, konnte die alte Ansicht des Shops nicht mehr erhalten bleiben. Alles wieder so hinzubekommen wie es ursprünglich gedacht war, ist gar nicht so einfach. Wir hoffen, dass der Shop in den nächsten Tagen wieder erreichbar sein wird und ihr euch vielleicht auch dort einmal umsehen wollt. Alles, was über den Shop erwirtschaftet wird, geht zu 100 % in denTierschutz. Ab nächster Woche werden über den Phönix-Shop auch wunderschöne Mund- und Nasenbedeckungen angeboten. Wir werden euch dann über das Tagebuch der Tierhilfe Phönix einige Beispiele zeigen. Lasst euch überraschen!

Mickey bekommt nun seit einiger Zeit Medikamente, die ihm mit seinem Bandscheibenvorfall schmerzfrei halten sollen. Gleichzeitig nutzen wir ein Magnetfeldgerät und stellen fest, dass er die Behandlungen sehr genießt. Die positive Wirkung der pulsierenden Magnetfelder bei Schmerzzuständen ist seit vielen Jahren bekannt, Magnetfeldgeräte gibt es mittlerweile seit weit über 40 Jahren. Tatsächlich ist es ganz erstaunlich mit anzusehen, wie Mickey, sobald das Gerät angeschaltet ist, relaxt und sich ganz entspannt hinlegt. Ich bin absolut sicher, dass er die Behandlung toll findet. Wer sich für dieses Thema interessiert, findet hier weitere Infos dazu.

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zum April 2020