Phönix-Tagebuch
- September 2020 -
30.09.2020
Aus Spanien kam die gute Nachricht, dass am 10. Oktober wohl zwei unserer Hundchen ausreisen dürfen. Für Musa bedeutet das, dass sie zu ihrer neuen Familie nach Hessen ziehen wird und für die kleine Bodeguera Klara ist eine Pflegestelle frei. Außerdem gibt es Interessenten für eine weitere Podenca. Das freut uns natürlich ganz besonders, denn gerade die Windhunde oder Windhund-Mixe haben es in Spanien besonders schwer. Zudem ist es auch nicht gerade einfach, in Deutschland neue Halter zu finden, die entweder schon Windhund-Erfahrung mitbringen oder bereit sind, sich auf einen ganz speziellen Typ Hund einzulassen. Wer es allerdings bisher gewagt hat, der wurde zu 100 % infiziert! Wir lieben unsere 'Windigen' ganz besonders, sie sind etwas anders als andere Hunde und manch einer vergleicht sie eher mit Katzen. Wir sind einfach von ihrem liebenswerten Wesen bezaubert worden und daran hat sich auch nach 40 Jahren nichts geändert!
28.09.2020
Eure Spenden, die wir in der letzen Woche auf einer Palette nach Spanien geschickt hatten, sind angekommen. Maria hat ein Foto geschickt und sich bei allen Spendern ganz herzlich bedankt!
Seit letzter Woche sammeln wir schon wieder, um die nächste Palette voll zu bekommen! Wer vor dem Winter noch warme Decken, Futter, Liegeflächen usw. in die Protectora schicken möchte, der kann jetzt alles bei uns abgeben.
Nachdem wir am Sonntag wieder sogenannte 'Hochzeitstauben' einfangen mussten, möchten wir nochmal an alle zukünftigen Brautpaare appellieren. Bitte macht diesen Unsinn nicht zu einem Brauch, der sinnlos Leben kostet. Die vier von uns eingefangenen Pfautauben sind nicht beringt gewesen, es soll kein Züchter festgestellt werden können und sie sollen auch gar nicht wieder nach Hause finden. Sie wurden nur dafür gezüchtet, um bei Hochzeiten aufgelassen zu werden und dann entweder erbärmlich zu verhungern oder aber von Greifvögeln getötet zu werden. Diese Tiere werden Opfer einer Spaßgesellschaft, die nach schönen Bildern giert, sich aber keine Gedanken über die Tiere macht. Eine Taube ist das Symbol des Friedens - sie sinnlos dem Tod zu überantworten, kann kein gutes Omen für ein Brautpaar sein. Wir können nur immer wieder inständig darum bitten, keine dieser unschuldigen Geschöpfe sinnlos zu töten. Es kann doch keinen Spaß machen zu wissen, dass man die Tiere dem sicheren Tod überantwortet, wenn man sie fliegen lässt.
Brieftauben fliegen zurück in den Heimatschlag, auch weil ihr Partner dort auf sie wartet und sie tatsächlich dafür gezüchtet wurden. Weiße Pfautauben, welche leider immer wieder von einigen 'Hochzeitstaubenanbietern' 'verwendet' werden, haben nicht die Fähigkeit, nach Hause in ihren Schlag zurück zu fliegen. Pfautauben wurden wegen ihrer Schönheit gezüchtet, sie finden nicht zurück. Diese armen Geschöpfe werden von verantwortungslosen, geldgierigen Individuen für 1-8 € pro Stück bei Ebay angeboten. Tod durch Verhungern, Greifvögel oder Marder inclusive! Wer gerne ein Paar dieser wunderschönen Täubchen bei sich halten möchte, einfach nur weil sie sanft, hübsch und liebenswert sind, der kann sich gerne bei uns melden. Sie werden nicht zum Verzehr, zum Auflassen bei Festen oder anderen Perversitäten abgegeben. Sie sind einfach nur liebenswerte Haustiere mit einer Lebenserwartung von ca. 20 Jahren.
26.09.2020
Wir möchten uns ganz herzlich bei den fleißigen Helfern unseres Arbeitseinsatzes bedanken! Durch das Ausfallen des Frühlings- und leider auch des Herbstfestes wegen Corona wurde der Festplatz nicht mehr ausreichend gepflegt. Nun haben sich unsere Mitglieder heute damit beschäftigt, die vielen Baumschösslinge und das Unkraut, welches den Zaun überwuchern wollte, zu entfernen. Bei dem wirklich klammen Wetter mit zeitweisem Nieselregen war das keine schöne Aufgabe. Umsomehr möchten wir uns für die Hilfe bedanken. Wir haben, wie immer bei solchen Einsätzen, von Vanessa Kuchen gebacken bekommen. Ihre Kreationen sind echt lecker und auch der Guinness-Kuchen hat wieder super geschmeckt. Wer anständig gearbeitet hat, muss auch handfest verpflegt werden, das ist klar. Also haben wir nach der Arbeit bei uns daheim gegrillt. Der Regen hat uns nicht mehr geärgert, denn wir saßen unter der überachten Pergola und der Grill stand im Trockenen. Auch hier hatte Vanessa für Salate gesorgt, der Rest wurde vom Verein beigesteuert. Ein schöner Tag mit unseren Mitgliedern und natürlich allen Hunden klang so glücklich aus.
24.09.2020
Hier noch die Infos für diejenigen, die sich für das Foto-Shooting bei Jessica Junker angemeldet haben.
Treffpunkt ist: Armsheim, Bahnhofstr. 39 auf dem Parkplatz gegenüber.
Von dort aus fahren wir ca. 200 m zu unserer Weide, diese ist komplett eingezäunt und die Hunde können frei laufen. Wir treffen uns am Samstag, den 03.10. um 9 Uhr. Sollte es regnen, verschieben wir erstmal auf den nächsten Tag. Wenn beide Tage verregnet sind, können wir das Shooting auch noch auf ein anderes Oktober-Wochenende abandern. Wir rechnen damit, dass das Fotografieren bis ca. 14 Uhr (+/- 1 h) dauern wird, wir haben also genügend Zeit.
Bei Fragen einfach anrufen: 0160-95576278
22.09.2020
Wir freuen uns immer wieder, wenn wir anderen Tierschützern mit Spenden unter die Arme greifen können. Diesesmal ging Futter aus der Tiershutz-Shop-Spendenaktion an die kleine Organisition von Alan in Albacete, die sich hauptsächlich um Podencos kümmert. Alan' s Frau Irene ist am 17. August, genau an ihrem Geburtstag, mit 63 Jahren verstorben. Für Alan, der sich nun alleine um Hope for Podencos kümmern muss, war die Spende ein großer Segen. Unsere Gedanken sind bei Alan und seinen Podencos.
Ein ganz herzliches Dankeschön an alle Spender!
19.09.2020
Endlich ist er da! Lucas kam ganz früh am Morgen an, war allerdings nicht im geringsten verschlafen. Unser Garten hatte es ihm direkt angetan und so wurde alles erkundet und genauestens untersucht. Lucas ist ein absolut unbefangener und noch super verspielter kleiner Hund. Angelo, Ronnie und Lupine haben direkt angefangen ihn zu erziehen und der Wicht hat blitzschnell kapiert, wie der Hase in unserem Rudel läuft. Viele Dinge kennt er allerdings noch gar nicht und so dachte er, dass er zum Essen wohl in die Futtertonnee springen muss... Nun denn, jetzt ist er bei Renate und Gabi in Polch und wird dort lernen, was es bedeutet, in einer Familie zu leben. Unsere Pflegestellen haben viel Erfahrung, bei Renate und Gabi waren bisher über 20 Pflegehunde! Die beiden sind liebevoll und konsequent und deshalb sind wir absolut sicher, dass 'Klein Lucas' bald ein wohlerzogener Junghund sein wird. Ob die beiden ihn dann allerdings nochmal abgeben, weiß ich nicht... Es werden noch Wetten angenommen! :)
18.09.2020
Der kleine Lucas ist auf die Reise gegangen und wird morgen bei uns sein. Wir warten alle schon ganz ungeduldig auf den kleinen Schatz!
16.09.2020
Unsere Idee, ein Foto-Shooting in Armsheim auf der Wiese, auf der wir normalerweise unsere Feste feiern, zu veranstalten, ist gut angekommen. Es sind nur noch ganz wenige Plätze frei. Nutzt die Chance, wunderschöne Bilder, fotografiert von einem Profi, zu bekommen. Jessica macht das wirklich unglaublich gut und ist weithin für ihre tollen Bilder bekannt. Wir können leider nur noch 3 Plätze anbieten.
Für das Ende der Woche ist die Ankunft von Lucas geplant. Wir hoffen, dass alles glatt läuft und der kleine Wicht am Samstag schon bei seiner Pflegestelle sein kann.
14.09.2020
So wie es aussieht, haben wir einen Transport für Lucas gefunden. Der Bub kann mit etwas Glück schon Ende der Woche nach Deutschland reisen. Als nächstes wäre dann Musa an der Reihe, auch bei ihr haben wir vielleicht schon einen Transport gefunden, allerdings wissen wir noch nicht genau, wann sie kastriert und reisefertig sein wird. Wir hoffen, dass alles schnell geht und wir den geplanten Termin einhalten können. Für morgen haben wir die Abholung der Europaletten in Mainz vorgesehen und gleichzeitig hoffen wir, dass wir einige der neuen Paletten noch in diesem Jahr gefüllt mit Spenden nach Villena schicken können. Wir gehen jetzt in den Endspurt für 2020, wer also noch vor dem Winter etwas an die vielen armen Tiere in der Protectora Villena spenden möchte, der kann das jetzt tun. Wir freuen uns über jede Sachspende und jeden Sack und jede Dose Futter!
12.09.2020
Gestern ist wieder eine große Palette voll mit Futter und Hilfsgütern auf die Reise in die Protectora nach Spanien gegangen! Eure Spenden werden spätestens Ende nächster Woche ankommen und natürlich zeigen wir euch dann auch wieder Fotos von der Ankunft. Seit heute packen wir schon wieder Spenden auf eine weitere Palette, wir müssen unsere Garage leer bekommen, denn im Winter ist das der Platz, an dem unsere Oleander und die Gartenutensilien stehen. Auch unser Dachboden wird in den nächsten Tagen etwas leerer werden. In den Jahren hat sich dort einiges angesammelt, was in Spanien dringender gebraucht wird als hier. Wir haben noch Flugboxen und auch Plastikkörbe, die in den Protectoras Mangelware sind, außerdem sind noch 2 Autoboxen da, die perfekt in das Fahrzeug des Tierheims passen. Wenn jetzt noch Decken und Futter gespendet würden, dann wäre die nächste Palette bald wieder voll. Von Silke bekommen wir in den nächsten Tagen noch einige dringend benötigte Euro-Paletten - wenn noch weitere Spenden eingehen, machen wir dann damit bis zum Winter weiter...
Ich hatte euch ja von der kleinen Podenca berichtet, die wir gerne übernehmen wollten. Nun ist der Mittelmeertest endlich gemacht worden, sie ist gesund und darf nach der Kastration ausreisen. Ich weiß, dass jemand schon ganz sehnsüchtig auf Musa wartet und die hübsche Maus bald einen neuen Freund namens Charlie haben wird!
Ab jetzt könnt ihr mal ganz feste die Daumen für Klara drücken! Wir haben uns gestern für sie entschieden und hoffen, dass der Tierarzt in den nächsten Tagen sein OK gibt.
11.09.2020
Hallo ihr Lieben!
Das Ende des Sommers naht und wir haben uns für den Herbst etwas Tolles für euch ausgedacht. In Zusammenarbeit mit der Fotografin Jessica Junker möchten wir eine Fotoaktion auf unserer eingezäunten Wiese in Armsheim anbieten. Dafür haben wir Samstag, den 03. Oktober oder Sonntag, den 04. Oktober freigehalten. Sollte es am Samstag regnen, könnten wir auf den Sonntag ausweichen.
Die Idee ist, jedem Hundehalter ein Outdoor-Shooting anzubieten, Jessica wird die Hunde in Aktion (z.B. Springen über ein Hindernis), beim Laufen mit Spielzeug, als Portrait oder Hand/Pfote- oder Mensch/Hund-Foto ablichten.
Jeder Hundehalter bekommt 5 professionell bearbeitete Fotos in Vollauflösung + Webauflösung (mit Logo) von seinem Vierbeiner, gerne auch Mensch/Hund, für 89 EUR. Fotos können in einer geschützten Online Galerie ausgewählt werden. Es können auch im nachhinein weitere Fotos für je 12 EUR dazugekauft werden. Gerne darf die Webseite von Jessica geteilt werden: www.fotografie-jessica.de
Wir haben uns ihre Bilder angesehen, sie sind wunderschön und wir bereuen es sehr, dass wir erst jetzt, nachdem unser Bertchen gestorben ist, auf die Idee kamen, unsere Hunde von einem Profi ablichten zu lassen. Die Bilder unserer Hunde begleiten uns ein Leben lang und deshalb denken wir, ihr werdet die Chance nutzen.
Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Hundebesitzer begrenzt, minimal sollten 5 Teilnehmer dabei sein. Jessica kommt aus Koblenz und der weite Weg rentiert sich einfach nicht, wenn nur ein Hundchen abgelichtet werden soll. Bitte meldet euch schnell bei mir an und fragt ruhig mal rum, ob noch jemand Interesse hat.
Anmeldungen an: kontakt@tierhilfe-phoenix.de oder einfach anrufen. Bitte beide Tage, also den 03. und 04. Oktober freihalten!
10.09.2020
Nachdem Uwe viele Wochen darauf verwendet hatte, einen neuen Anbieter für unseren Phönix-Shop zu finden, haben wir letztendlich einen Vertrag mit SUPR geschlossen und Uwe hat den ganzen Shop neu aufgesetzt. Das hat viele Wochen Zeit gebraucht und problemlos war das auch nicht. Seit Mitte Mai ist der Shop nun im Netz. Jetzt haben wir folgendes Schreiben bekommen:
"(...) wir teilen Ihnen hiermit mit, dass am 25.08.2020 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Wirecard Technologies GmbH eröffnet wurde und im Zuge dessen eine Abwicklung des Produkts "SUPR by Wirecard" stattfinden muss. (...) Eine jederzeitige Abschaltung bleibt vorbehalten und wird vor dem 31. Oktober 2020 erfolgen. Bitte kümmern Sie sich umgehend um eine Alternativlösung."
Das ist mehr als ärgerlich und auch zeitlich echt nicht mehr zu stemmen. Wir wissen nicht, wie es jetzt weitergehen soll. Der Shop war unsere Alternative zu den wegen Corona nicht mehr stattfindenden Märkten, er war eine Einnahmequelle, die wir gerade jetzt so dringend gebraucht haben. Nun fällt auch sie weg und wir sind mehr als ratlos. Wir scheinen wirklich eine Pechsträhne zu haben.
09.09.2020
Beim Durchfahren des Kreisels in Gau-Bickelheim waren die Demonstranten vor der Firma Sutter nicht zu übersehen. Ich habe natürlich angehalten und mich mit den sehr engagierten Leuten unterhalten. Meiner Meinung nach war es allerhöchste Zeit für diesen Streik und ich kann nur hoffen, dass die Forderungen der Belegschaft auf offene Ohren stoßen.
Die Firma Sutter ist wahrscheinlich allen Tierschützern ein Dorn im Auge. Der Wert, den Fleisch haben sollte - immerhin werden dafür fühlende Wesen brutal getötet und auch ganz sicher nicht nett und liebevoll aufgezogen und transportiert - wird hier ins Absurde gerechnet. Die Preise, die über solche Betriebe für Fleisch ausgehandelt werden, werden meiner Meinung nach auf dem Rücken der Tiere und der Belegschaft gemacht. Die Stimme der Tiere sind alle die, die den Fleischkonsum entweder ganz oder aber in diesen Massen verurteilen, die Stimmen der Belegschaft habe ich mir heute mal ganz genau angehört und verstehe, dass es diesen Großbetrieben ganz offensichtlich nicht darum geht, Mensch und Tier anständig zu behandeln, sondern einfach nur den größten Gewinn zu machen.
Ob Tönnies, Vion, Westfleisch oder Müller, überall wird Fleisch verkauft, dessen Preis sich nur über schlimmste Haltungsbedingungen der Tiere und natürlich auch inakzeptable Arbeitsbedingungen bei der Belegschaft erklären lässt. In der deutschen Fleischindustrie arbeiten seit den 90er Jahren etwa 90.000 Beschäftigte, die Menge der geschlachteten Tiere hat sich allerdings enorm erhöht und seit der Jahrtausendwende hat sich der Umsatz der Branche tatsächlich verdoppelt! Sechs große Unternehmen beherrschen den Markt, Deutschland ist der drittgrößte Schweinefleischproduzent nach den USA und China. Um billiges Fleisch exportieren zu können, werden billige Arbeitskräfte nach Deutschland geholt. Bei den großen Fleischunternehmern sind mehr als zwei Drittel der Beschäftigten über Subunternehmen mit Werkverträgen als Dienstleister tätig. Oft sind es mobile Beschäftigte, die aus Mittel- und Osteuropa hier unter menschenunwürdigen Bedingungen ausgenutzt werden. In den Schlachthöfen, Zerlege- und Fleischverarbeitungsbetrieben arbeiten meist mehrere hundert oder tausend Menschen. Eine Minderheit ist dort direkt angestellt, die Mehrheit hat Arbeitsverträge bei Fremdfirmen, die über Werkverträge eingebunden sind. Seit den 90er Jahren gingen massiv Arbeitsplätze verloren, zeitgleich wurden aber tausende Arbeitskräfte in Mittel-und Osteuropa angeworben.
Im September 2015 unterzeichneten die sechs größten Konzerne dann eine Selbstverpflichtungserklärung für attraktivere Arbeitsbedingungen. Nun wurden tausende Beschäftigte in deutsche sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse übernommen. Leider bedeutete das kein Ende der Missstände, denn Subunternehmen unterlaufen weiterhin den Mindestlohn. Es werden weniger Stunden abgerechnet als gearbeitet wurden, Arbeitskleidung und Werkzeug werden illegalerweise vom Lohn abgezogen und Umkleide- und Wegezeiten nicht vergütet. Wer selbst kündigt, rennt seinem letzten Lohn oft vergeblich hinterher und wartet ebenfalls sinnloserweise auf ein Zeugnis oder seine Papiere. Es herrschen skandalöse Zustände in den deutschen Fleischindustriebetrieben und der DGB kämpft seit Jahren gegen diese Zustände an.
Das SARS-Cov2-Virus hat 2020 tausende Beschäftigte infiziert, seit dieser Zeit schenkt man diesem unerträglichen System auch in den Medien endlich ein wenig Aufmerksamkeit. Die Arbeiter aus Mittel-und Osteuropa werden hier unter prekären Bedingungen beschäftigt, sie werden in viel zu engen Zimmern oft in Stockbetten untergebracht. Beengte Wohnverhältnisse begünstigen, genauso wie die Zustände an den Arbeitsplätzen, die Corona-Infektionen. Wenn die Fleischunternehmer hier darauf hinweisen, dass die Wohnungssuche privat erfolgt und sie deshalb damit nichts zu schaffen haben, so ist das mehr als zynisch. Es gibt natürlich langjährige Geschäftsbeziehungen zwischen Auftraggebern, Subunternehmern und Vermietern. Bei uns im Umkreis werden überall Arbeiter der Firma Sutter 'eingemietet'. In Armsheim wohnten wohl zeitweise über 20 Mitarbeiter in einem Haus, 3 davon waren nach einem Heimaturlaub in Rumänien mit Corona infiziert. Je enger der Kontakt, umso größer die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung. Bei solchen beengten Wohnbedingungen dürfte die Weitergabe des Virus kein Problem sein. Auch die Hygienestandards an den Arbeitsplätzen können mit dem Hinweis auf Hygienevorschriften nur erschwert kontrolliert werden und sind daher wahrscheinlich wohl eher oberflächlich. Die vorhandenen Hygienezertifikate sagen über die realen Bedingungen manchmal eher wenig aus, wir erinnern uns an die Meldungen von verschimmelter Wust, Ratten in Fleischlagern usw. Damit sich endlich etwas ändert, muss öffentlicher Druck erzeugt werden, die Fleischindustrie muss in die Pflicht genommen werden - auch was den Umgang mit den Tieren angeht. Es darf keine Sonderregelungen oder Ausweichmöglichkeiten mehr geben. Wir brauchen Gesetze und Verordnungen, die kontrolliert werden und natürlich brauchen wir Sanktionen für die Betriebe, die sich nicht an Regeln halten.
Was wir auch ganz dringend brauchen, ist ein Ministerium, das sich nicht mit einer Gassi-Pflicht für Hunde beschäftigt, sondern die Haltungsbedingungen der sogenannten 'Nutztiere' erheblich verbessert. Kastenstände für Schweine sind ethisch einfach nicht mehr vertretbar, frisch geborene Kälbchen den Müttern zu entreißen ist grausam, Ferkelchen ohne Betäubung zu kastrieren ist geradezu unfassbar, kerngesunde Küken zu schreddern lässt mich am Verstand derer zweifeln, die so etwas tun, in Auftrag geben oder gesetzlich zulassen. Die Liste der massiven Verstöße gegen bestehende Gesetze könnte ich ohne Probleme zu einem mehrseitigen Dossier zusammenfassen. Wer unbedingt am hemmungslosen Fleischkonsum festhalten will, den werde ich trotzdem nicht überzeugen vegetarisch zu leben, vielleicht aber machen ihn die schrecklichen Bilder von misshandelten und z. T. lebend gebrühten Schweinen, grausam geschächteten Lämmern oder Kühen, gestopften Gänsen, gerupften Angorahasen oder einfach nur der angstvolle und gequälte Blick eines verdurstenden Kälbchens auf dem weiten Weg in einen ausländischen Schachthof etwas sensibler für seinen 'Fleischgenuss'. Weniger Fleisch zu konsumieren wäre ein Anfang, es würde vielen Tieren das Leben retten. Keine Milch mehr zu trinken wäre ein weiterer und tatsächlich ganz einfacher Schritt. Es gibt jede Menge Milch aus Kokosnüssen, Hafer, Soja, Mandeln usw., die weitaus gesünder und auch für unseren CO2-Fußabdruck verträglicher ist. Wenn wir es dann auch noch schaffen könnten, unsere Mitmenschen menschenwürdig zu behandeln, dann wäre unsere Welt doch wirklich um einiges lebenswerter. Nichts hält uns auf - 'Geiz ist geil' war gestern- heute zählen wieder altbewährte Weisheiten. "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg' auch keinem andren zu!"
08.09.2020
In den letzten Tagen hatten wir viel Arbeit und leider stand auch unser treuer Bus wieder einmal in der Werkstatt. Immer wenn man ganz dringend ein zweites Auto benötigt, ist es kaputt! Wahrscheinlich haben wir gerade mal wieder einen 'Lauf', denn außer dem Auto hat auch unsere Waschmaschine schon wieder die Flügel gestreckt. Uwe war so froh, dass er sie zuerst reparieren konnte und jetzt streikt sie wohl endgültig. Das gute Stück hat weit mehr als ein Jahrzehnt auf dem Buckel und hatte bei uns auch immer reichlich zu tun, jetzt will sie nicht mehr und wir haben wenig Hoffnung, dass sie noch zu retten sein wird. Trotzdem, die Hoffnung stirbt zuletzt und deshalb haben Uwe und Flo das Riesenteil heute zusammen verladen und morgen bringe ich sie zu einem Waschmaschinen-Reparaturdienst. Unsere Maschine ist ein Modell, das es schon lange nicht mehr gibt, sie ist mehr als doppelt so groß wie eine normale Maschine und man kann locker sogar Pferdedecken mit ihr waschen. Wenn sie tatsächlich endgültig hin sein sollte, müssten wir uns wohl eine Industriemaschine anschaffen - ich möchte gar nicht daran denken, bei den Preisen. Zu allem Unglück hat Uwe sich auch noch auf sein Handy gesetzt, das ehemals plane Telefon ist nun leicht u-förmig gebogen und es ist eigentlich schon fast ein Wunder, dass es sogar noch funktioniert. Wir sind mal gespannt, ob sich da eine Reparatur noch rentiert oder ob wir ein neues anschaffen müssen. Ich hoffe, dass unser 'Lauf' damit dann beendet sein wird, so eine Pechsträhne geht nämlich echt ins Geld.
Trotz all dem Ärger arbeiten wir natürlich auch weiterhin für den Tierschutz, ob kranke Igel, entlaufende Hunde, Fundkatzen und telefonische Anfragen nach Vermittlungshunden, wir sind eigentlich immer erreichbar und versuchen zu helfen, wo Hilfe benötigt wird. Leider können wir die vielen Anfragen nach jungen Hunden nicht bedienen, wir haben einfach keine. Durch Corona sind bei weitem weniger Hunde nach Deutschland eingeführt worden als bisher üblich und nun sind offensichtlich zu wenige Hunde in den Vermittlungen. Manche Interessenten haben mir davon erzählt, dass sie schon etliche Tierheime abgeklappert hätten und einfach kein Hund zu kriegen sei. Ein Blick auf die üblichen Plattformen bestätigte dann meinen Verdacht, überall werden Deckrüden angeboten und die Züchter vermehren wieder verstärkt für den deutschen Markt. Die Nachfrage will bedient werden und so sehe ich schon jetzt die zukünftigen Weihnachtsgeschenke vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen. Wie gerne würde ich jetzt einige Hunde mehr aus Spanien holen, Anfragen haben wir mehr als genug, leider haben wir durch Corona noch immer große Probleme, unsere Hunde nach Deutschland zu transportieren. Aus Murcia haben wir nun einen fast 4 Monate alten, ganz süßen Jungen übernommen. Ich hoffe, dass Lucas bald bei uns sein wird. Ich denke, er wird schnell eine neue Familie finden. Mit etwas Glück können wir in den nächsten Tagen weitere Hunde übernehmen. Drückt alle mal die Daumen, dass wir ein anständiges Transportunternehmen finden, dass uns unsere Goldstücke dann auch schnell nach Deutschland bringen kann.
06.09.2020
Es sieht so aus, als ob wir in der nächsten Woche wieder eine Palette mit Futter und diversen Hilfsgütern nach Spanien schicken könnten. Die Maximalhöhe von 2,40 m ist fast erreicht und es passen höchstens noch 5 Kartons auf die letzte Reihe, dann wird alles foliert und die Palette auf die Reise geschickt. Wer also noch etwas mitgeben möchte, sollte die Sachen in den nächsten Tagen vorbeibringen.
04.09.2020
Wie versprochen möchte ich euch die Bilder, die bei der Ankunft des Spenden-LKW von den spanischen Kollegen der Protectora Villena gemacht wurden zeigen. Natürlich haben alle dieses für so viele Tiere lebenswichtige Ereignis in Bildern festgehalten, Maria hat uns die Dateien nun zugeschickt und hier sind sie:
Ihr habt wirklich fleißig gespendet und so ist ein kompletter Truck mit Hundehütten, Feucht- und Trockenfutter für Hunde und Katzen, Katzenstreu, Ergänzungs- und Spezialfuttermittel, Verbandsmaterial, Mittel gegen Endo- und Ektoparasiten sowie Sleeper in unterschiedlichen Größen zusammengekommen. Alleine die Futtermenge ist riesig und wird innerhalb kürzester Zeit in einem großen Umkreis die ärgste Not der Tiere lindern. Wir können uns gar nicht oft genung bei allen Spendern bedanken. Unsere Wunschliste, die extra für diese Aktion beim Tierschutz-Shop angelegt worden war, wurde am 27. Juli geschlossen. Seit 28. Juli sammeln wir nun schon wieder für Weihnachten. Es bleiben uns noch etwa 4 Monate Zeit, um wieder Futter für die harten Wintermonate zusammenzubekommen. Wir hoffen, dass ihr uns und die armen spanischen Tiere auch weiterhin unterstützt. Auch wenn der Tierschutz-Shop in Zukunft unter dem Namen VETO firmieren wird, es wird sich für uns nichts ändern. Die Futterspenden, die über unsere Wunschliste eingehen, kommen zu 100 % bei den Tieren an. Wir verschicken natürlich auch weiterhin noch Einzelpaletten mit Futter und Hilfsgütern, die bei uns daheim abgegeben werden, müssen aber wie in jedem Jahr darauf aufmerksam machen, dass wir ab November bis März unsere Garage nicht zum Spendensammeln und Packen zur Verfügung stellen können. In dieser Zeit brauchen unsere Pflanzen den Platz.
02.09.2020
Wir hatten uns entschieden, nochmal einige Hunde aus der Protectora Villena nach Deutschland zu holen. Ganz so einfach wie vor Corona ist das natürlich nicht mehr, aber trotzdem wollen wir helfen, wenn unsere Hilfe gebraucht wird. Ganz besonders wichtig ist es, die Windhunde aus den Zwingern herauszubekommen, denn sie leiden ganz extrem unter dem Eingesperrtsein, ihr Laufbedürfnis ist am größten und sie werden tatsächlich am schlechtesten vermittelt. Wer einmal einen Windhund hatte, weiß, wie sensibel und verletzlich ihre Seelen sind. Diese Hunde haben in Spanien keine Lobby und werden leider noch immer an Bäumen aufgehängt, in Brunnen geworfen oder einfach dem Hungertod überlassen. Die Jäger erachten sie nach der Jagdsaison als völlig wertlos und wer seine überzähligen Tiere nicht tötet, lässt sie oft einfach laufen. Die durch Autos oder die Jäger selbst schwer verletzten Tiere landen, wenn sie Glück haben, in einem Tierheim, oft aber in den Perreras, wo sie getötet werden. Wir haben uns nun entschieden, wieder einmal eine Podenca aus der Protectora zu übernehmen. Wie immer machen alle unsere Hunde einen Mittelmeertest, noch steht das Ergebnis aus und es gilt dem Hundchen ganz feste die Daumen zu drücken. Außer der kleinen Podenca werden wir noch drei oder vier weitere Hunde aufnehmen. Bisher konnten wir schon einige Fotos sichten, leider waren es Bilder von sehr großen Hunden, für die wir keine Pflegestellen haben. Heute oder morgen werden wir weitere Bilder bekommen, wir sind sicher, dass dann etwas für uns dabei sein wird. Da natürlich alle Tests dann noch ausstehen, die Kastrationen ebenfalls noch gemacht werden müssen und meistens auch der Impfstatus nicht bekannt ist, wird es mindestens 3 - 4 Wochen dauern, bis die Neuen bei uns ankommen werden.