Phönix-Tagebuch
- August 2020 -
31.08.2020
Der riesige Truck mit euren Futterspenden ist endlich in der Protectora angekommen. Die Freude war unglaublich und so haben die Kollegen den LKW klatschend empfangen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie groß die Erleichterung über das so dringend benötigte Futter war. Nun endlich werden wieder alle Mäulchen satt und die Angst, dass Tiere nicht genug zu Essen haben, ist erstmal wie weggeblasen. Wir freuen uns natürlich mit unseren Kollegen und sagen nochmal ganz herzlich DANKE an alle, die die Spendenaktion des Tierschutz-Shops unterstützt haben. Hier könnt ihr sehen, dass eure Spenden wirklich zu 100 % ankommen!!
29.08.2020
Ganz heimlich, still und leise ist die Zeit vergangen und plötzlich hatte ich 60 Jahre auf dem Zähler. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die an mich gedacht, mich angerufen haben oder zu einem Besuch vorbei kamen. Ich habe tolle Dinge geschenkt bekommen, mich über liebe Wünsche, Überraschungen und Blumen gefreut. Mein Geburtstag war ausgefüllt mit Zuneigung, Herzlichkeit und Lachen. Ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr! Danke dafür!
Ganz liebe Grüße Edith
27.08.2020
In der letzten Woche sind einige Spenden für Spanien bei uns abgegeben worden, ganz herzlichen Dank dafür. Uwe hat nun alles, was neu dazu kam, auf die Palette gepackt und siehe da, sie ist halb voll geworden. Obendrauf kam dann noch eine ganz dicke Spende, die, von mehreren Tierfreunden gesammelt und auch noch von einem Tierfutter-Shop unterstützt, dem lieben Florian ins Auto gepackt wurde. Hier geht unser herzlichen Dank auch an Isabell und den Fressnapf Rüsselsheim plus der lieben dortigen Kundschaft, deren wirklich tolle Spenden wir nun auch nach Spanien senden dürfen.
Isabell hat schon ganz oft an die Tierhilfe Phönix gedacht und auch in ihrem Umfeld für die Tiere gesammelt. Immer kamen viele große Kartons, gefüllt mit Futter, Decken, Näpfen, Spielzeug, Körbchen usw. zusammen. Alles Dinge, die in Spanien heißbegehrt sind und mit leuchteneden Augen in Empfang genommen wurden. Wir sind jedesmal glücklich, wenn wieder eine gut gefüllte Palette auf die Reise gehen kann. Noch ist Platz für einige Kisten, aber vielleicht können wir schon in 1-2 Wochen wieder eine Spedition mit der Abholung der wertvollen Fracht beauftragen. Auf jeden Fall hat uns die tolle Aktion des 'Fressnapf' Rüsselsheim sehr bewegt, vielen lieben Dank nochmal an alle die sich daran beteiligt haben!
26.08.2020
Vor einigen Tagen hatte ich euch darüber berichtet, dass wir eine Spende an einen anderen Tierschutzverein vergeben konnten. So etwas kommt selten vor und deshalb hat 'Rüsselheim' sich auch riesig über die Zuwendung gefreut und uns einen ganz lieben Brief geschrieben, den ich euch natürlich weiterleiten will. Zudem haben wir ganz herrliche Bilder der unterstützten und geretteten Tiere bekommen. Ich bin sicher, ihr freut euch genauso daran wie wir!
"Rüsselheim e.V. bedankt sich mit allen Bestandstieren für die großherzige Spende und moralische Unterstützung bei Tierhilfe Phönix e.V.! Wir werden damit die fehlenden Versorgungskosten der Galloways in Rendsburg decken, da über 100 Rinder, die alle bis auf die Ohrmarkennummern alle sehr ähnlich und fast alle auch noch rabenschwarz sind, sehr schwer zu bepaten sind.
Daher vielen, vielen lieben Dank für ein Stück weitere Absicherung!
Doris Rauh
Rüsselheim e.V."
24.08.2020
Heute bekamen wir die Nachricht, dass unser Spendentruck morgen das Lager des Tierschutz-Shops verlassen wird. Er ist bis zum Dach voll mit Futter das seit Wochen sehnsüchtigst erwartet wird. Es sind diesesmal mehr als 20 Tonnen zusammengekommen!!! Wir sind wirklich mal gespannt wie lange es dauert, bis sich alle ihren Teil abgeholt haben und ihre wertvolle Fracht in den Näpfen landet. Ich schätze mal, dass die meisten Tierschutzvereine schon an der Protectora Villena warten werden, um direkt aufladen zu können. Wenn wir in den letzten Jahren Transporte gefahren hatten, dauerte es manchmal nur eine Stunde und der LKW war bis auf den letzten Krümel leergefegt. Ihr könnt euch das Lachen und die vielen Glücks-Tränen, die Umarmungen und das fleißige Wuseln beim Entladen wahrscheinlich kaum vorstellen. Es ist ein großartiges Gefühl, so viele engagierte Tierschützer so happy zu sehen. Normal müssen sie um alles betteln und sehen oft genug zu, wie ihre Hunde und Katzen hungern. Sich dann einfach Futter von einem Spendentruck abholen zu können, ist wie Weihnachten und Ostern an einem Tag. Ihr macht es möglich, dass so viele Tiere überleben, die ohne euer gespendetes Futter jämmerlich zu Grunde gehen würden. Wir alle, und damit meine ich natürlich auch alle unsere spanischen Kollegen, können uns gar nicht oft genug bei euch bedanken. Fühlt euch alle ganz lieb umarmt und gedrückt! Sobald die ersten Bilder und Videos vorliegen, werden wir sie natürlich veröffentlichen!
22.08.2020
Die Woche war von Arztbesuchen und Untersuchungen geprägt. Uwe und ich waren ständig unterwegs und bekamen laufend aktuelle Befunde. Wir sind sehr glücklich, dass soweit erstmal alles ok ist, wundern uns aber sehr, dass mein OP-Termin einfach nicht zustande kommt. Offensichtlich ist die zweite Corona-Welle angerollt und da Krankenbetten auf der Intensivstation vorgehalten werden müssen, wird mein OP-Termin ständig weiter in Richtung Weihnachten verschoben. Das ist wirklich problematisch und wir werden uns deshalb in den nächsten Woche um einen Termin in einer Klinik in Hessen bemühen. Vielleicht sieht es da anders aus.
Pheusy hat uns bei dem ganzen Ärzte-Marathon dann heute auch noch einen fürchterlichen Schrecken eingejagt. Am Hoftor musste er sich mit Angelo und Mickey darüber auseinandersetzen, wer dort eigentlich das Sagen hat. Sein Selbstverständnis ist dabei arg ins Wanken gekommen, denn Angelo ließ keinerlei Zweifel aufkommen, dass er die Tür ganz alleine für sich beansprucht und das auch mit allen Mitteln durchsetzt. Pheusy hat nun einen anständigen Riss auf dem Kopf und der Gegenbiss lag dummerweise auf Höhe seiner Kaumuskulatur. Ohne Klammern war der Schaden nicht zu beheben und so schmeckt ihm sein Essen nun nicht mehr so richtig, das Kauen tut weh und an Gähnen ist überhaupt nicht mehr zu denken.
Mickey, der sich am Streit von Pheusy und Angelo natürlich tatkräftig beteiligen musste, hat zum Glück nichts abbekommen, trotzdem haben wir jetzt einen Eindruck der neuen Rangordnung. Seit Bert nicht mehr da ist, hat sich einiges geändert und wird sich wohl auch so manifestieren. Wer Hunde im Rudel hält, der weiß, dass selbst kleine Veränderungen oft eine große Wirkung haben. Den Verlust eines bis zum Schluss im Rudel sehr aktiven Hundes bringt natürlich immer einen Umbruch in der Hundegemeinschaft mit sich. Mickey möchte gerne im Rang aufsteigen und Angelo stört das nicht, solange es nicht um sein Essen geht und das, was er gerade haben will... da im Prinzip alles ihm gehört, ist die Sache aber nicht so einfach, wie sie klingt. Ein ständiges sich-beim-Chef-Versichern liegt Mickey gar nicht und so hoffen wir, dass er klug genug ist, seinen lädierten Rücken nicht überzustrapazieren! Pheusy, so habe ich gehofft, sollte es jetzt eigentlich begriffen haben. Es ist ausgesprochen dumm, jedem, der durch die Tür geht, in die Haxen zu kneifen. Tatsächlich macht er das auch bei uns, leider habe ich vorhin gesehen, dass ihn selbst sein geklammertes Köpfchen, nicht davon abhält es - wenn auch noch sehr verhalten - bei Angelo weiter zu versuchen. Vielleicht ist den Jungs auch einfach die Hitze etwas zu Kopf gestiegen, in den nächsten Tagen soll die schreckliche Hitzewelle ja endlich vorbei sein und wir hoffen, dass dann wieder Normalität einkehrt.
Wir wollten euch heute außer geklammerten Wunden natürlich auch nochmal etwas Schönes zeigen. Eine Freundin hat mir im letzten Jahr zwei tolle Hibiskus-Pflanzen geschenkt. Wir haben zur Zeit Blüten, die die Größe von Dessert-Tellern erreichen. Sieht das nicht herrlich aus? Ganz herzlichen Dank dafür, liebe Sabine!
20.08.2020
Mozart hat eine neue Familie gefunden! Wir drücken dem Wicht ganz feste die Daumen für ein absolut glückliches Leben. Mozart und seine Geschwister haben noch keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht. Hoffen wir, dass es so bleibt und alle drei ein völlig unbeschwertes Leben mit ihren Familien führen dürfen.
Da die Protectora in Villena bis zum Anschlag voll ist, werden wir nochmal 2 - 3 Hunde aufnehmen. Tatsächlich haben wir täglich Nachfragen von Mitgliedern, die gerne einen Zweit- oder sogar Dritthund aufnehmen möchten. Auch mit wenig Pflegestellen ist es möglich, einige gut geplante Hunde nach Deutschland zu holen und so haben wir nun nach 2 Labbi-Mixen gefragt und natürlich wieder nach 2 Hundchen zwischen 5 und 15 kg. Ich bin sicher, es ist etwas für uns dabei. Wir freuen uns schon auf die Auswahl unserer spanischen Kollegen und auf die Hundchen, die bald in Deutschland ein glückliches Leben führen dürfen!
18.08.2020
Noch nie hatten wir so viele Anfragen für einen Hund wie für den kleinen Mozart. Es hat einfach keinen Sinn, den Interessenten noch Hoffnung zu machen, wenn schon mindestens 100 Menschen an uns geschrieben haben und sicher sind, dass sie das perfekte Zuhause für Mozart bieten können. Wir müssen uns erstmal durch die Anfragen durchwühlen und entscheiden, wen wir besuchen werden und wer sich Mozart ansehen sollte. Zu den schriftlichen Anfragen kommen natürlich auch noch Telefonanrufe. Kann ich bei schriftlichen Anfragen oft schon sehen, dass ich gar nicht erst antworten muss - "gebe dir 50 €", "Arbeite 10 Std. täglich und suche Kumpel für meinen Ersthund, der die Wohnung zerstört", "hatte noch keinen Hund, kann ich den dann im Urlaub wieder bei Ihnen abgeben", "ich schreibe für meine Eltern, sie sind beide über 80 Jahre alt und suchen einen Welpen"... so habe ich bei Telefonanrufen keine Chance. Gestern musste ich mich mit einer Frau auseinandersetzen, die es für selbstverständlich hält, dass wir einen Hund kostenlos an ihre Freundin abgeben, weil die einen Autounfall hatte, bei dem ihr Hund verstorben ist. Dass sie sich im Augenblick kein Tier leisten kann, weil sie Abschleppkosten für das kaputte Auto hat, sich ein neues anschaffen muss und der Abschlepper auch bezahlt werden will, setzt doch geradezu logischerweise voraus, dass ein Tierschutzverein ihr einen Hund kostenfrei abgeben muss!
Dass ich über einen solchen Anruf nicht gerade glücklich bin, kann man sich denken. Es ist die reine Zeitverschwendung hier zu argumentieren, denn es kommt, wie es kommen muss, man regt sich auf, das Gegenüber wird sauer und letztendlich kommt/kam der Satz - "bei eBay werden genug Hunde verschenkt, da kriege ich sicherlich einen umsonst"! Hänge ich gleich ein, heißt es, dass ich frech bin, höre ich mir das an und unterhalte mich noch mit solchen Menschen, werde ich letztendlich beschimpft. An der Situation kann ich nichts ändern und tatsächlich hat die Frau sogar recht, denn sie wird einen Hund im Internet finden. Manchmal ist es einfach ernüchternd. Wären da nicht so viele nette Anrufer, die wirklich freundlich sind und sicherlich einen tollen Platz für ein Tier anbieten können, hätte ich es mir schon abgewöhnt, ans Telefon zu gehen.
Manchmal tut es mir wirklich leid, dass wir nicht mehr Hunde aus Spanien holen können. Die Realität ist allerdings, dass wir fast keine Pflegestellen mehr haben und ohne die ist es nicht möglich, Hunde nach Deutschland zu bringen. Wenn man keine Zwingerhaltung will und kein Tierheim im üblichen Sinn betreibt, ist man bei der Aufnahme von Hunden auf kompetente Helfer angewiesen. In den letzten Jahren haben viele unserer Pflegestellen ihre Pflegis behalten. Als 'Pflegestellenversager' :) kann man natürlich auch nicht unbegrenzt Tiere aufnehmen und so haben sich unsere Reihen gelichtet. Neue Pflegestellen sind kaum noch dazugekommen und seit Corona sind dann auch die verschwunden, die vielleicht bei einem anderen Verein einen Hund aufnehmen konnten, während wir, was die Vermittlung betrifft, zur Untätigkeit verdammt waren. Ganz offensichtlich ist es so, dass wir mit dem neuen Konzept des Vereins Mitglieder, Helfer und auch Leser unserer Posts verloren haben. Unsere Seite wird nicht mehr so oft besucht und der Bekanntheitsgrad des Vereins sinkt. Dass wir immer noch wichtige Tierschutzarbeit leisten und alleine im letzten Jahr über 140 Tonnen Futter und Hilfsgüter nach Spanien gefahren haben, wird leider nicht gebührend wahrgenommen.
Wer den ganzen Tag postet, dass für irgendeinen Hund die Uhr abläuft und dazu noch schreckliche Bilder zeigt, bekommt viele Spenden und natürlich auch die Aufmerksamkeit der Masse. So haben wir noch nie gearbeitet und das werden wir auch nicht einführen, trotzdem ärgert es mich masslos, dass solche 'Vereine' Gelder und Spenden zur Verfügung haben, die bei uns dringend gebraucht werden. Tatsächlich habe ich mir in den letzten 4 Wochen mal die Mühe gemacht, bei einem dieser 'Geschäftsmodelle' - ich kann hier das Wort 'Tierschutzverein' einfach nicht mehr benutzen - hinter die Kulissen zu sehen. Vielleicht ist es ein Einzelfall, was ich nicht glaube. Ich bin jedenfalls auf etwas gestoßen, was mir tatsächlich große Sorgen bereitet.
Es wurden über einen mehrere Jahre andauernden Zeitraum immer wieder fürchterliche Bilder von abartigen Tierquälereien mit der Bitte um Spenden für die Tiere veröffentlicht. Die Posts bei Facebook sowie Screenshots von PayPal-Überweisungen belegen, dass täglich wohl mehrere hundert Euro gespendet wurden/werden. Überprüft man dann das Spendenkonto, stellt man fest, dass es einer Dame gehört, die sich selbst als 'Verein mit Gnadenhof' beschreibt. Leider gibt es weder den Gnadenhof noch den Verein. Darauf angesprochen, meinte sie nur, dass sie das mal vorgehabt hätte, es allerdings nie zu einer Vereinsgründung kam und auch kein Gnadenhof existiert. Genauso bestätigte mir das auch das Veterinäramt. Hier sammelt also eine Privatperson Spenden in enormer Höhe. Stellt sich die Frage, was sie damit macht. Nach ihren Aussagen überweise sie das Geld an eine andere Frau, die sie niemals zu Gesicht bekommen habe, mit der sie aber seit Jahren telefoniere. Von dort erhalte sie Rechnungen aus Rumänien, für die sie dann die Spendengelder freigebe. Ihrer Meinung nach ist das absolut legal, Steuern würden natürlich keine anfallen und sie würde absolut korrekt abrechnen. Natürlich war die Dame nie in Rumänien und glaubt unbesehen alles, was man ihr erzählt.
Die 'Tierschützerin', die die Rechnungen 'besorgt', spricht rumänisch, nach eigener Aussage lebt sie in Deutschland und muss auch gar nicht nach Rumänien, um dort Tierschutz zu betreiben. Sie mache das alles telefonisch. Bilder und Videos habe sie von anderen Vereinen oder Privatpersonen, sie mache auf die Tierquälereien aufmerksam und finanziere mit dem gespendeten Geld einen Gnadenhof mit ca. 250 Hunden in Rumänien. Monatlich erhalte sie von der Dame, die ihr Privatkonto für Spenden bereitstellt, etwa 1200 - 1300 € für die Versorgung der Tiere plus die Bezahlung der 'Rechnungen'. Auf Nachfrage kann man in Rumänien natürlich weder die Tiere besuchen noch die Tötung, aus der Tiere stammen sollen, ansehen. Das Dorf ist so klein, dass es kein Ortsschild hat, deshalb kann man nicht sagen, wo es ist und GPS-Daten gibt es leider nicht. Würde man die Tötung besuchen, könne man die leidenden Tiere sehen, Futter könne man aber keines spenden, denn die Pfleger würden das lieber "verticken" und die Hunde hätten deshalb sowieso nichts davon. Der einzige Kontakt ist also die Dame selbst. Sie organisiert mit einem Fahrer (der das Dorf ohne Ortsschild findet) die Tierrettungen vom Telefon aus. Im Allgemeinen wird sie als 'der Engel der Tiere' bezeichnet, darauf legt sie Wert!
Nun denn, hoffen wir mal, dass das alles so stimmt. Wer Böses denkt, der könnte glatt auf die Idee kommen, dass eine rumänischstämmige Dame eine echt gute Geschäftsidee hatte. Sie besorgt sich (und das weiß ich jetzt sicher) von einem Tierschutzverein, der Hilfe in Rumänien leistet, Bilder und Videos. Sie tut so, als ob sie selbst vor Ort sei und lässt diese Bilder von 'Anhängern' veröffentlichen. Mit weinerlichen und haarsträubenden Geschichten hält sie die Mitstreiter bei der Stange. Diese haben alle schon gespendet und schwören Stein und Bein, dass sie natürlich keine Trottel sind, die auf eine gewitzte Betrügerei hereingefallen sind, sondern vielmehr sinnvolle Tierschutzarbeit in Rumänien leisten. So ein 'Geschäftsmodell' kann prima funktinieren und monatlich viele tausend Euro in die Tasche einer Rentnerin aus Deutschland spülen, die dafür nicht einmal einen Fuß vor die Türe setzen muss. Man kann sogar den Tierschutzverein kontaktieren, von dem die Bilder und Videos stammen und bekommt dort gesagt, dass man die Dame namentlich kenne, sie würde ab und zu Geld spenden und mithelfen, das Elend in Rumänien sichtbar zu machen. Die Hunde, die von dem betreffenden Verein aus Rumänien nach Deutschland geholt werden, sind das Alibi für die Dame, die das Geld einstreicht und ab und zu ein wenig für den rumänischen Tierschutz spendet. So wäre es denkbar, oder?
Wer jetzt denkt, dass sich die ADD, die Spendensammlungen überprüfen kann, dafür interessiert, der hat sich geirrt. Da das alles in geschlossenen Gruppen bei Facebook passiert, geht es behördliche Prüfer nichts an. Das Veterinäramt interessiert sich nur für illegale Einfuhren von Hunden und die gibt es ja in diesem Fall nicht. Bleibt nur ein Steuervergehen, das Finanzamt sieht sich allerdings nicht in der Lage, hier eine lange Recherche zu betreiben und erwartet die Beweisführung von dem, der das 'Vergehen' anzeigt. Ich bin nicht die Polizei und natürlich habe ich nicht die Möglichkeiten einer staatlichen Behörde. Also bleibt alles, wie es ist. Ich frage mich, wieso ich allen mit meinen Spendenaufrufen auf den Wecker gehen soll, um mit seriöser Arbeit noch keine 5 Säcke Hundefutter im Monat gespendet zu bekommen. Würden wir so arbeiten, wie ich es eben beschrieben habe, könnten wir uns vor Spendern kaum retten, wären die Engel der Tiere und dazu noch ohne Arbeit reich. Irgendwie ernüchternd!
16.08.2020
Lucero hat ein neues Zuhause gefunden! Wir freuen uns sehr darüber, dass er nun Teil einer Familie sein wird, die schon viele Tiere aus dem Tierschutz aufgenommen und gerettet hat. Wir sind sicher, dass dieses Zuhause für Lucero ein Glückstreffer ist und er dort ein absolut glückliches und zufriedenes Leben führen darf.
Für Mozart suchen wir noch seine passende Famile, der kleine Wicht ist ja mit seiner Mutter Koral und seinen Geschwisters Peludito und Mozzarella bei einer Pflegefamilie in Spanien aufgewachsen. Wir haben die ganze kleine Familie nach Deutschland geholt. Die Mama und die Geschwisterchen sind schon vermittelt, nur für Mozart suchen wir jetzt noch eine liebevolle Familie. Der Kleine ist komplett anstfrei und total verspielt. So wie wir das sehen, hat er seine Pflegefamilie schon komplett um die Pfote gewickelt. Wer sich für den Wicht interessiert, kann ihn im Raum Mayen/Koblenz besuchen. Natürlich ist er wie alle unsere Hunde kastriert, geimpft, entwurmt, gechipt und hat einen EU-Pass.
14.08.2020
Wir hatten uns Regen gewünscht, aber ganz offensichtlich vergessen, über die Menge zu sprechen! Nun stand unser Keller unter Wasser und wir haben anständig nasse Füße bekommen. Unser Bedarf ist also erstmal gedeckt.
Mit Gulliver waren wir während des Unwetters wieder in Wiesbaden beim Allergologen. Der Kleine verliert immer noch Haare und nun gibt es eine Verdachtsdiagnose. Er hat wahrscheinlich ein Cushing-Syndrom, das heißt, er leidet an einer Hormonerkrankung, bei der durch eine Funktionsstörung der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) oder der Nebenniere zu viel Cortisol produziert wird. Zu 80 % sind (nicht zwingend bösartige) Tumore an den Nebennieren und/oder der Hypophyse die Ursache. Beim Menschen hilft in vielen Fällen ein chirurgischer Eingriff, beim Hund ist das problematisch. Niemand wird versuchen, einem winzigen Chihuahua einen Tumor im Gehirn zu entfernen und auch an der Nebenniere operiert man nur, wenn der Tumor wirklich günstig liegt und eindeutig zu sehen ist. Üblicher sind Medikamente, die das Nebennierengewebe ganz oder teilweise zerstören und somit die Cortisolbildung unterdrücken. Da Cortisol in gewissen Maßen ein lebenswichtiger Bestandteil des Körpers ist, benötigt das Tier dann eine lebenslange Cortisonzufuhr, die so niedrig dosiert ist, dass kein erneutes Cushing-Syndrom entsteht. Wir werden Ende des Monats mit Gulliver einen aufwändigen Bluttest machen, der uns dann hoffentlich eine tragfeste Diagnose ermöglicht. Wir hoffen, dass sich der Verdacht nicht bestätigt, allerdings schließen wir schon seit Monaten andere Ursachen systematisch aus und ehrlich gesagt, es bleibt nicht mehr viel übrig.
Lucero hat Interessenten, die sich den Wicht schon angesehen haben und hellauf begeistert von ihm sind. Uwe wird zeitnah das Vorgespräch führen. Dann wissen wir, ob der kleine Junge bald in sein neues Zuhause umziehen darf. Wir drücken ihm ganz feste die Daumen!
12.08.2020
Der kurze Schauer hat gestern keine Abkühlung gebracht, in meinem Schlafzimmer waren es 29,8 °C und an Schlaf war nicht zu denken. Unsere Hunde hatten sich auf 2 Stockwerke verteilt, was ihnen aber offensichtlich auch keine Verbesserung brachte, das Erdgeschoss war nämlich genauso überhitzt wie der 1. Stock, und so hechelte Lupine zuerst an meinem Ohr und dann an Uwe's, der das Sofa mit Ventilator dem Bett vorgezogen hatte. Langsam fängt es an, sehr quälend zu werden. Ich bin nicht in der Lage, in der Sonne herumzulaufen und kann weder nachts noch tagsüber schlafen. Wir haben keinen Pool und ehrlich gesagt, wüsste ich keinen Platz, der etwas Abkühlung bringen würde - bis auf den Keller. Nachdem unsere Waschmaschine den Geist aufgegeben hatte, war Uwe dort zu finden. Ich glaube, dass er sich besonders viel Zeit mit der Reparatur gelassen hat :), immerhin ist es dort schön kühl gewesen. Die Waschmaschine läuft wieder und wir hoffen alle weiter auf Regen und eine Abkühlung.
Da ich gestern vergessen hatte, ein Bild von der Ankunft der Spendenpalette zu posten, hole ich das heute nach.
Vielleicht erkennt ja mancher Spender die Sachen wieder, die er für die Tiere in Spanien bei uns abgegeben hat. Nachdem eine Dame uns vor einiger Zeit mal fragte, ob wir auch wirklich alle Spenden an die Tiere weitergeben und nicht vielleicht ihre Bettwäsche dann doch auf unseren Betten landet, möchten wir grundsätzlich alle Spendenpaletten gut fotografieren und auch deren Ankunft dokumentieren. Jeder, der uns kennt, weiß, wie lächerlich solche Verdächtigungen sind, sie sind allerdings ausgesprochen verletzend. Wer sich nicht leichten Herzens von seiner alten Bettwäsche trennen kann, sollte es vielleicht ganz lassen. Man kann sie allerdings auch in einen Kleidercontainer werfen, da werden dann wahrscheinlich Lumpen daraus hergestellt. In den letzten Tagen haben Spender wieder Kartons in unseren Anhänger in der Hofeinfahrt gestellt. Ich weiß nicht, wer es war, aber ich möchte mich dafür bedanken. Es sind die ersten Pakete auf der nächsten Spendenpalette. Ich kann nur hoffen, dass in den nächsten 2 - 3 Wochen wieder etwas zusammenkommt, die Fragen nach Futter kommen in immer kürzeren Abständen und werden auch immer dringlicher. Nachdem unsere Waschmaschinen-Kauf-Aktion vor einigen Wochen so ins Schwarze getroffen hatte, möchten wir uns nochmal nach weiteren günstigen neuen Maschinen umsehen. Natürlich nehmen wir auch gut gebrauchte Waschmaschinen und Trockner. Was allerdings kurz davor ist, seinen Geist aufzugeben, schicken wir nicht nach Spanien. Dafür sind die Transportkosten einfach zu hoch. Nach der großen Flut vom letzten Jahr wird tatsächlich alles gebraucht, wer noch Elektrogeräte loswerden möchte, sollte uns auf jeden Fall mal anrufen. Es werden von der Kaffeemaschine bis zum Mikro auch Kleingeräte gesucht!
So, jetzt hoffen wir mal, dass das Rumpeln am Himmel vielleicht doch noch einen Schauer bringt und es etwas abkühlt, ansonsten schnappe ich mir mal die Kühlmatte der Hunde...
11.08.2020
Die große, bis obenhin vollgepackte Palette mit eueren Spenden für die Tiere der Protectora Villena ist angekommen. Jedesmal, wenn so eine tolle Spende mit dem LKW anrollt, sind alle ganz aufgeregt, diesesmal haben sich die Kollegen des Tierheims ganz besonders über das so dringend benötigte Futter, tolle Körbchen, Leinen, Halsbänder, Decken und eine Matratze gefreut. Normalerweise versenden wir keine Matratzen, das war eine Ausnahme! Die Hunde im Tierheim zerpflücken grundsätzlich den Schaumstoff und dann liegen die mit Urin und Kot verunreinigten Teile im Zwinger herum und es macht keinen Spaß, so etwas zu beseitigen. Diesesmal hatte die Matratze einen Spezialbezug und geht zu einer Pflegestelle außerhalb des Tierheims. Dies nur zur Erklärung für all die, die uns schonmal Schaumstoff spenden wollten.
Leider sind die Spenden vom Tierschutz-Shop noch nicht angekommen und ich hoffe, dass es nicht mehr lange dauern wird. Das Futter in der Protectora wird knapp und auch die umliegenden Organisationen brauchen dringend Hilfe. Nachdem Deutschland in den letzten Tagen in der Hitze gedarbt hat, können wir uns vielleicht nun besser vorstellen, wie es sich bei über 40 °C in der Protectora anfühlt. Die Tiere leiden wirklich sehr und wir befürchten, dass sie bald auch hungern werden. Eure Palette mit Futter hilft den Tieren über die nächsten Tage, dafür danken wir euch ganz herzlich! Wir hoffen, dass der Tierschutz-Shop bald das heißersehnte und so dringend benötigte Futter schicken wird.
Von Rose haben wir heute gute Nachrichten. Die kleine Maus musste ihr altes Zuhause verlassen, weil Edgar, den wir schon vor zwei Jahren an die Familie vermittelt hatten, massiv unter Rose litt. Nachdem Rose ausgezogen war, ist Edgar wieder aufgeblüht. Er verliert keine Haare mehr und verhält sich wieder wie früher. Ganz offensichtlich ist er ein Einzelhund und wir haben ihm mit einer Vergesellschaftung einen schlechten Dienst erwiesen. Rose hat jedenfalls heute ein neues und hoffentlich endgültiges Zuhause gefunden. Sie ist noch Einzelhund :), ist aber nie allein. Die absolut hundeerfahrene Familie weiß um Rose' Vorgeschichte und hat ihre Entscheidung nicht leichtfertig getroffen. Wir sind sicher, dass Rose nun ihre endgültige Familie gefunden hat!
Von Lucero haben wir bisher nur positive Rückmeldungen bekommen. Die Pflegestelle hat ihn zur Not noch an der Hausleine, aber er nähert sich schon von selbst und scheint wieder Vertrauen zu fassen. Sein Appetit ist auf jeden Fall enorm, der kleine Wicht ist nicht wählerisch und das, was wir bisher von den kleinen spanischen Hundchen gewöhnt waren, trifft auf ihn nicht zu. Er isst Hundefutter und muss nicht aus der Hand mit Essen vom Tisch gefüttert werden. Lucero ist ein toller kleiner Hund. Wir wissen, dass es nicht einfach ist, für solche Zwerge ein passendes Zuhause zu finden, trotzdem sind wir zuversichtlich. Bisher hat es noch jedesmal geklappt und so wird auch Lucero ein tolles neues Zuhause finden.
Für Mozart haben wir bisher leider nur völlig ungeeignete Interessenten gehabt. Der Bub ist noch ein Junghund und natürlich ist er verspielt und aktiv. Eine Familie wäre toll für ihn, ein Garten, eine Hundeschule und Spaziergänge mit Hundekumpels. Wir vermitteln nicht an Menschen, die den ganzen Tag arbeiten und den Hund 8 - 10 Stunden alleine lassen. Wir wollen Mozart auch nicht an Leute abgeben, die uns am Telefon über ihr Alter belügen oder schon 5 oder 6 Rassehunde haben und "jetzt mal was aus dem Tierschutz! wollen... Vielleicht bin ich ja etwas empfindlich, aber solche Anrufe brauche ich wirklich nicht. Da wir tolle Pflegestellen haben und nicht vom Tierschutz leben, können wir es uns tatsächlich leisten, so lange nach den RICHTIGEN für Mozart zu suchen, bis es eben passt! Das nur zur Erklärung für die Dame, die meinte, dass wir mit unserer Vermittlungsphilosophie ganz sicher immer arme Leute bleiben werden.
Nun denn, hätten wir Geld mit Tieren verdienen wollen, hätten wir vielleicht einen Schlachtbetrieb gründen müssen... Gerade weil wir in den letzten Wochen so oft über die schrecklichen Qualen der Schlachttiere und die an Grausamkeit kaum noch zu überbietenden Tiertransporte von sogenannten 'Nutztieren' (was für ein schreckliches Wort) lesen mussten, haben wir heute wieder einmal an den Verein Rüsselheim e.V. gespendet. Wir hoffen, dass eine alte Milchkuh oder ein 'wertloses' Bullenkläbchen mit unserer Spende gerettet werden können. Vielleicht nennt man es dann zukünftig 'Phönix', das wäre doch ein schöner Name für ein Tier, das gestern noch auf dem Speiseplan stand oder elendiglich auf dem Misthaufen zum Sterben zurückgelassen worden wäre, weil es als männliches Tier in der Milchwirtschaft keinen Ertrag bringt.
Wie wir ja schon mehrfach berichtet haben, unterstützen wir unsere 'Großtierkollegen' ab und zu mit einer Spende. Wir sind immer sehr dankbar, wenn wir wegen ehemaliger Zwergschweine, die dann am Ende doch 100 kg auf die Waage gebracht haben, angefragt werden und einen Ansprechpartner wissen. Sicherlich kann Rüsselheim nicht jedes Tier retten, aber sie versuchen genauso wie wir ihr Bestes. Solltet ihr vielleicht auch etwas an Rüsselheim e.V. spenden wollen, oder vielleicht auch eine Patenschaft übernehmen können, dann meldet euch hier:
Rüsselheim e.V.
Patenschaften sind bereits ab 5 € monatlich möglich und retten LEBEN.
Auch Einmalspenden zur Überbrückung der fehlenden Patenschaften helfen uns sehr.
Patenschaften:
https://www.ruesselheim.com/patenschaft
Spenden:
Kreissparkasse Augsburg
IBAN DE95 7205 0101 0030 2078 64
BIC BYLADEM1AUG
Paypal: ruesselheim@freenet.de
https://www.ruesselheim.com/spenden
09.08.2020
Es ist schwierig zur normalen Tagesordnung überzugehen, wenn ein Körbchen leer bleibt und man seine Gedanken einfach nicht von dem toten Hund lösen kann. Bertchen fehlt uns sehr und auch wenn wir wussten, dass sie nicht ewig leben wird, ist ihr Tod und auch die Dinge, die darauf folgten, eine schmerzende Wunde, die wohl nur langsam heilen wird. Wir waren von den vielen Zuschriften all derer, die Bert gekannt haben, überrascht und möchten uns ganz herzlich für eure Anteilnahme bedanken. Es wird kein anderer Hund die nun entstandene Lücke füllen können und so werden wir unsere Liebe und Kraft nun auf den Rest der Bande verteilen.
Gestern sind nochmal zwei liebe kleine Hundchen aus Spanien bei uns angekommen. Mozart, das letzte Kind von Koral, und der wirklich winzige Lucero. Der arme kleine Junge ist sehr verschüchtert und ich habe ihn ganz lange auf dem Arm herumgetragen, bis er sich wenigstens etwas sicherer fühlte. Hunde, die ihn in Ruhe lassen, machen ihm keine Probleme, es sind die Menschen. Wir wissen nicht, was er Schlimmes erlebt hat, es hat ihn auf jeden Fall sehr vorsichtig gemacht. Renate und Gabi haben den Wicht nun zu ihren Kleinen gepackt und wir hoffen, dass er sich dort einiges abgucken kann. Eigentlich hätte Lucero zu Heike gesollt, sie hat jedoch diesesmal leider umsonst auf ihren Pflegi gewartet. Manchmal muss man einfach vor Ort entscheiden, denn Heikes eigene, ganz liebe, aber auch sehr aktive Hundedame hätte den winzigen, verschüchterten Jungen sicherlich überfordert. Natürlich werden wir auch für Heikes Mädchen einen passenden Kumpel finden. Wir haben unsere Fühler schon ausgestreckt!
Wir wollen euch einige Fotos von den Süßen zeigen. Solche Fotos bekommen wir auch aus der Protectora. Da wir immer nach Dringlichkeit aussuchen, haben wir nicht gefragt, wie groß Lucero eigentlich ist. Wie sehr man sich verschätzen kann, seht ihr jetzt!
07.08.2020
Es ist so gekommen wie wir es schon vermutet hatten. Bert ging es heute morgen nicht besser und so haben wir ihn zum Tierarzt gebracht und sein Blut untersuchen lassen. Der Zucker war im Keller und deshalb bekam unser Bertchen erstmal eine Infusion. Leider verbesserte sich ihr Zustand nicht und nach zwei Stunden mussten wir einsehen, dass sie sich schon im Sterbeprozess befand. Wir haben ihr auf die andere Seite geholfen und uns nach so vielen gemeinsamen Jahren tieftraurig von ihr verabschiedet. Bert blieb wie alle unsere eingeschläferten Hunde in der Tierarztpraxis und sollte eingeäschert werden. Ca. eine Stunde vor Praxisschluss wurden wir dann darüber unterrichtet, dass wir unseren toten Bert bitte wieder abholen sollten, der Bestatter weigerte sich nämlich, UNSEREN Hund zur Einäscherung zu bringen und die Kühltruhe sei kaputt, man könne den Hund deshalb nicht dort behalten. Was wie ein makaberer Witz klingt, ist uns heute tatsächlich so passiert. Innerhalb einer Stunde einen neuen Bestatter zu finden, der dann auch noch rechtzeitig vor Praxisende (Wochenende) das tote Tier abholt, ist fast unmöglich. Sich mit so etwas zu befassen, ist mit einer stark angeschlagenen Gemütsverfassung noch schwieriger. Wir wissen nicht, was wir davon halten sollen und hätten so etwas auch nicht für möglich erachtet. Leider lernt man immer noch dazu.
Wir wünschen Bert eine gute Reise, sein Leben war glücklich und schön. Die Spielchen, die man mit ihrer toten Hülle veranstalten möchte, kümmern sie nicht mehr und auch wir haben uns von dem Gedanken frei gemacht, dass man uns damit verletzen kann. Run free, lieber Bert!
05.08.2020
Die Hitze macht uns allen zu schaffen. Leider hat es jetzt wieder einmal unser altes Bertchen erwischt. Sie kann kaum noch laufen und hat schlimmsten Durchfall, Futter verweigert sie total und mittlerweile braucht sie auch hochdosierte Schmerzmittel. Wir haben uns fest vorgenommen, sie gehen zu lassen, wenn sie keine Lebensqualität mehr hat. Noch sind wir uns nicht sicher, aber es könnte sich jetzt in diese Richtung entwickeln. Wir hatten bei Bert in den letzten Monaten schon öfters mal daran gedacht, sie hatte so gar keine Lust mehr auf irgendwas, hatte Schmerzen in den Knochen und dann ist sie am nächsten Tag aufgestanden, als ob nie etwas gewesen wäre. Natürlich wird man immer in der Hoffnung leben, dass das ewig so weiter geht, die Realität ist eine andere. Bert ist uralt und krank war sie noch nie, sie hatte ein tolles Leben. Wir hoffen, dass sie noch etwas bei uns bleibt.
Der Rest der Bande springt abends auf der Pferdeweide herum, die Kriebelmücken interessieren sie nicht und so haben sie Spaß und können sich mal so richtig austoben. Während der Hitze liegen sie natürlich alle nur in den Ecken rum. Wir beneiden all die Hundehalter, die einen See in der Nachbarschaft haben. Kein gefährliches Gewässer, an dem man Angst um seine Nasen haben muss, einfach einen schönen schattigen See, an dem sich Hundefreunde treffen und die Tiere sich beim Spielen abkühlen können. Meine Freundin schreibt mir immer aus Meck-Pom und natürlich kann man sie um die dortige Natur wirklich beneiden. Die Kehrseite ist allerdings, dass dort nicht jeder einen gut bezahlten Job bekommt. Wer sich, vielleicht als Rentner oder Selbständiger, so etwas leisten kann, der hat das große Los gezogen. Die Häuser sind billig, die Grundstücke riesig, ein See neben dem anderen und das Meer ist auch nicht weit weg. Klingt für mich wie Urlaub! Hätte ich ein Wohnmobil, ich wäre schon weg!
Tatsächlich hängen wir hier fest und warten auf meinen OP-Termin. Die Krankenhäuser sind leer und obwohl wir nur einen oder zwei Corona-Erkrankte in unserem Kreis haben, werden gleich in mehreren Krankenhäusern Betten für Corona-Patienten vorgehalten. Meine OP muss warten, wie lange, hat mir keiner gesagt und da es eine dringende OP ist, die schon vor Monaten für Anfang August geplant war, verstehe ich es auch nicht so ganz. Eine Nachfrage im Krankenhaus war auch sehr unergiebig, man konnte mir nicht einmal sagen, wer der zuständige Ansprechpartner ist, ich sollte mich an meinen Arzt wenden - leider kommt der auch nicht weiter und vertröstet mich von Woche zu Woche. Private Planungen sind nicht möglich und die Angst sitzt mir im Nacken. Ich verstehe das System nicht, kranke Menschen werden nicht operiert, weil die Betten für Corona-Patienten, die vielleicht irgendwann mal kommen könnten, benötigt werden? Kurzarbeit im Krankenhaus, während nicht versorgte Patienten sterben? Das scheint mir falsch zu sein und erklären kann es mir auch keiner.
Die Corona-Krise verlangt uns einiges ab und langsam werde ich sehr nervös. Unseren Hunden geht es auch nicht besser, wir bekommen auch keine Termine mehr für unsere hündischen Notfälle. In der letzten Woche wurde tatsächlich eine Patientenbesitzerin telefonisch abgewiesen, obwohl sie schilderte, dass das alte Tier stocksteif war und Schmerzen hatte. Es bestand der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall und man meinte, dass ein Termin in 3 Tagen auch noch ok sei. Heute wurde mir berichtet, dass eine Tierärztin bei einem Verdacht auf Räude kein Hautgeschabsel gemacht hätte, da sie dafür den absolut netten und gut erzogenen Hund in Narkose hätte legen müssen! So ein Blödsinn...
Einen jungen und gesunden Hund für eine Zahnbehandlung zuerst in Narkose zu legen und dann so nebeinbei zu erwähnen, dass der Hund an der Narkose auch sterben kann, halte ich persönlich auch für eine nicht zumutbare Art von 'Beratung'. Da ich in den letzten Wochen ständig wegen solcher Dinge angerufen werde und sie mir auch selbst passieren, bin ich sehr verunsichert. Ganz sicher müssen wir Sicherheitsmaßnahmen einhalten und natürlich können wir nicht alle dicht an dicht im Wartezimmer sitzen, einen Patienten allerdings in der prallen Sonne ewig lange auf ein Rezept oder auf eine Auskunft warten zu lassen, halte ich für unverschämt. Kranke Menschen oder Tiere sind auf Hilfe angewiesen, Corona hat daran nichts geändert. Dass die Qualität der Behandlung darunter leidet, kann ich nicht nachvollziehen, dass Helferinnen unfreundlich und pampig werden, verstehe ich ebenfalls nicht. Gerade jetzt ist Solidarität gefragt. Sich profilieren zu müssen, bloß weil man an der Terminvergabe sitzt, lässt auf einen schlechten Charakter schließen, nicht auf Kompetenz. Wir werden zukünftig solche Ärzte meiden - für uns und unsere Tiere!
03.08.2020
Die Palette war so voll, dass sie gerade so in den LKW gepasst hat, jetzt ist sie unterwegs und wird sicherlich noch vor Ende der Woche in Spanien eintreffen. Ganz herzlichen Dank an all die Spender, die mitgeholfen haben, dass hungrige Mäulchen satt werden!
Die neue Palette liegt schon bereit und wir hoffen, dass sie im August noch voll wird. Die Situation in Spanien ist nicht besser geworden und das, was wir befürchtet hatten, ist genauso eingetreten. Die Touristen bleiben bis auf die Partygänger aus und die Tierheime sind überfüllt. Den Spaniern fehlt das Geld, viele sind arbeitslos und entledigen sich zuerst einmal der Haustiere.
Am Samstag erwarten wir Mozart und Lucero, Mozart wird eine private Pflegestelle in Spanien frei machen und Lucero darf endlich das Tierheim verlassen. Wir freuen uns für die Wichte, sie sind dann in Sicherheit.
Von Rose haben wir keine schönen Nachrichten bekommen, die kleine 'Motte' kam wieder zu uns zurück und hofft nun auf ein Zuhause, in dem sie entweder als Einzelhund oder mit einem 'spielerfahrenen' Zweithund leben darf. Tatsächlich ist niemand an der blöden Situation schuld, Motte ist sehr verspielt und hat Edgar, der eher ein ruhiges Wesen hat, abgenervt. Zum Schluss war der arme Junge so nervös, dass ihm Haare ausgegangen sind. Das muss nicht sein und deshalb haben wir mit den Haltern entschieden, dass Motte wieder zu ihrer ehemaligen Pflegestelle zurückgeht. Das lief alles ganz unproblematisch ab, Motte hat die Vermittlung wohl als Urlaub gesehen und sich wieder nahtlos eingefügt. Mit Leo hat sie einen Spielgefährten, dem das Toben Spaß macht. Die beiden sind glücklich miteinander und der arme Edgar ist sichtlich erleichtert. Für Motte suchen wir also wieder ein neues Zuhause, entweder als Einzelhund bei Menschen, die sie auslasten oder als Zweithund bei einem Spielgefährten, der sich nicht von ihr unterbuttern lässt und sich getraut, auch mal NEIN zu sagen. Motte ist ein toller, ganz lieber und verträglicher Hund, sie mag alles und ist neugierig und verspielt. Sie ist kein Nervenbündel, dass den ganzen Tag Action braucht, sie aber 10 Stunden in ein Büro zu packen oder zu denken, dass sie mit 2 kleinen Spaziergängen am Tag glücklich ist, ist abwegig. Wir fänden es toll, wenn sie wieder einen Kumpel bekäme. Dieser sollte dann aber ein gestandener Hund sein, der nicht nur nach Motties Pfeife tanzt. Auch Herrchen/Frauchen sollten sich nicht um die Pfote wickeln lassen, denn Motte ist supersüß, hübsch und kuschelig, sie ist aber auch schlau und weiß, wie man seine Dosenöffner dazu bringt, ihr ein Krönchen aufzusetzen! :)