Phönix-Tagebuch
-  Juli 2022 -

31.07.2022

Die kleine Benny gehört ab sofort zu den Glückspilzen, die aus Spanien zu uns ausreisen dürfen. Wir hoffen, dass wir schnell eine Pflegestelle für sie finden werden. Zur Zeit sind viele unserer Pflegefamilien im Urlaub oder sie haben ihn in den nächsten Wochen geplant, ich denke aber, dass Benny erst in ca. 4 Wochen reisefertig sein wird und die Urlaubszeit dann auch schon wieder fast vorbei ist.

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Ich hatte eigentlich auch geplant, einmal ein Wochenende auszuspannen, leider konnten wir so kurzfristig regulär nichts mehr buchen. Nun hoffen wir mal, dass es noch ein Lastminute-Angebot gibt oder irgendjemand absagt und ich so ein Angebot erwischen kann. Wenn nicht, dann bleibt ja noch die Hoffnung auf 2023. Ich möchte noch immer nach Schottland, auch wenn der Austritt Großbritanniens aus der EU die Sache sicherlich nicht einfacher gemacht hat.

 

29.07.2022

Wir möchten uns ganz herzlich für die große Futterspende bedanken, die uns heute erreicht hat. Wolfsblut hat uns schon mehrfach mit hochwertigem Futter unterstützt und auch an unseren Festen gehörte Wolfsblut immer immer zu den Sponsoren. Wir sind sehr, sehr glücklich darüber, dass wir jetzt wieder bedürftige Tierschutz-Kollegen in Deutschland, unsere Pflegestellen und natürlich unsere Hunde in Spanien versorgen können. Die erste Futterspende ging heute direkt an TINO (Tiere in Not Odenwald) und natürlich haben wir auch für die Protectora Villena Paletten gepackt. Ein großes Dankeschön geht natürlich auch an Sylvia, die die Futterspende bei TINO ablieferte. Ich glaube, wir haben ihr Auto an seine Grenzen gebracht... :)

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Für unseren Markt in Siefersheim ist Alexandra schon fleißig am Nähen. Sie hat mir heute die 'Prototypen' eines tollen Beutels mitgebracht, den sie noch einige Male nähen wird. Er ist innen abwaschbar und wird durch Falten des oberen Bereichs sowie durch einen kleinen Karabiner verschlossen. Ich finde die Kreation wirklich sehr schön und werde ihr im Oktober einen Beutel abkaufen. Falls jemand schon jetzt Interesse hat, kann er sich gerne bei mir melden.

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27.07.2022

Heute hatten wir einen ganz besonderen Termin. Unser kleiner Pheusy hat leider nicht so tolle Zähne und eigentlich hätten wir schon längst eine Zahnreinigung beim Tierarzt machen lassen müssen. Leider hat der Kleine aber ein Narkoseproblem und nachdem wir schon zweimal Atemstillstände während der Narkose hatten und Pheusy uns beinahe gestorben wäre, haben wir lieber darauf verzichtet. Nun haben wir von Tatjana Schneeweiß erfahren und natürlich gleich einen Termin gebucht. Tatjana macht ohne Narkose die Zähnchen sauber und die Ergebnisse, die wir uns vorab ansehen konnten, waren beachtlich. Also haben wir den kleinen Pinsel und auch Pheusy vorgestellt. Tatjana hat eine wirklich gutes Händchen für die Hunde und mit ihrem 'Hundi-Bus' fährt sie zu ihren Kunden vor Ort. Die Hunde können im Bus gewaschen und schick gemacht werden, es ist ein richtiger Rundumservice. Pheusy war lieb und auch Pinsel hat sich ganz brav die Zähne behandeln lassen, das Ergebnis kann sich sehen lassen und hat den Nasen nun eine Narkose erspart.

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Pheusy und Pinsel genauso wie die anderen 'Kandidaten' duften nun wie die Blümchen aus dem Mäulchen und man muss nicht den Kopf abwenden, wenn man angehechelt wird. Wir sagen ganz herzlichen Dank und empfehlen Tatjana ohne Bedenken weiter!

Kontakt: 0179-5448161 / t.schneeweiss22@gmx.de

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Der kleine Chiccolino hatte heute in Flonheim sein Frauchen aus den Augen verloren und wurde von einer netten Dame (die vor einigen Jahren auch schon einen Hund von uns übernommen hat) aufgelesen und bei uns abgegeben. Der kleine Bub hatte in unserem Rudel viel Spaß und wäre sicher gerne länger geblieben. Facebook macht es möglich und so klingelte, schon kurz nachdem wir ihn inseriert hatten, unser Telefon. Hätte der kleine süße Yorki einen registrierten Chip gehabt, wäre er noch schneller daheim gewesen. Darum wird die Halterin sich aber sicherlich jetzt schnellstens kümmern. Wir freuen uns, dass der kleine Ausreißer so flott wieder daheim war und dass ihm bei seinem Ausflug über die Flonheimer Straßen nichts passiert ist!

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Wir möchten euch nochmal auf unsere Wunschliste bei VETO aufmerksam machen. Seit Anfang des Jahres haben gerade mal 6 Tierfreunde dort Futter gespendet. Wir haben die Wunschliste nun aktualisiert und hoffen, dass sie nicht in Vergessenheit gerät. Ohne eure Unterstützung und die so dringend benötigten Futterspenden bekommen wir unser Tiere in Spanien nicht über den nächsten Winter. Ihr wisst ja, dass man im Tierschutz immer vorausplanen muss und so sind wir gedanklich schon wieder im Herbst/Winter angelangt. Da wir unser Lager verloren haben und sich bis jetzt noch kein anderes Türchen aufgetan hat, gehen wir davon aus, dass wir keine Märkte mehr machen können und damit auch kein Geld mehr für die Transporte reinkommen wird. Die Tiere in den Sheltern werden also ganz alleine auf VETO angewiesen sein. Wenn das nicht funktioniert, können wir kein Futter mehr nach Spanien liefern. Das wäre fatal und würde viele Leben kosten. Wir hoffen deshalb wirklich, dass sich noch jemand meldet, der uns am besten kostenfrei oder für kleines Geld einen trockenen und mausfreien Raum zur Verfügung stellen kann. Es ist wirklich unglaublich wichtig, dass wir innerhalb der nächsten 4 Wochen wieder ein neues Lager zur Verfügung haben. Ist das Futter in der Protectora erstmal verbraucht, hungern die Tiere und ohne Geld haben wir keine Möglichkeit mehr, die Futterpaletten nach Spanien zu schicken! Um Geld zu verdienen, brauchen wir unseren Shop und Märkte, die wir besuchen können. Ohne Lager wissen wir nicht wohin mit unseren Sachen...

 

26.07.2022

Die beiden kleinen Papageien, die wir vor einigen Wochen aufgenommen haben, sind nun in eine große Voliere umgezogen. Sie müssen ihre Flugmuskulatur stärken, um ausgewildert werden zu können. Wir hoffen, dass sie draußen gut klar kommen, sie sind überhaupt nicht zahm und beißen, sobald man ihnen zu nahe kommt, heftig zu. So muss das sein! :)

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Die Elster hingegen macht uns große Sorgen, die Flügelverletzung scheint nur eine Prellung gewesen zu sein und ist abgeheilt. Viel schlimmer ist, dass sie zwar außerhalb des Käfigs die Gegend erkundet, dann aber den Kontakt zur Pflegemutter sucht und um Wasser bettelt. Sie scheint noch nicht alleine klar zu kommen. Das kann an der außergewöhnlichen Trockenheit liegen oder aber auch daran, dass sie anfängt, sich auf Menschen zu verlassen. So ein Verhalten wäre fatal und ist absolut nicht gewünscht. Im Augenblick hoffen wir, dass sie vielleicht einfach nur kein Wasser gefunden hat und völlig verzweifelt war. Sollte sich dieses Verhalten allerdings manifestieren, hätten wir ein Problem.

Die Elster ist wieder da

 

24.07.2022

Seit heute haben wir eine junge Taube mehr. Sie stammt tatsächlich aus Hessen und wurde von einem Mann vom Flughafen Frankfurt mitgenommen. Tja, manchmal machen die Vögelchen schon Reisen, bevor sie überhaupt fliegen können. :) Das Tierchen ist noch so klein, dass es nicht mit Körnchen ernährt werden kann. Die Kropffütterung der Eltern muss imitiert werden, das ist nicht einfach und wir können nur hoffen, dass das Kerlchen überleben wird.

Leider haben wir auch diesesmal, wie fast immer, nur das Tier gebracht bekommen. Es scheint als Selbstverständlichkeit betrachtet zu werden, dass wir die uns gebrachten Tiere verpflegen, zum Tierarzt bringen und auch alle anfallenden Kosten von uns abgedeckt werden. Nein, Tierschutzvereine haben keinen Goldesel im Keller und auch nicht im Lotto gewonnen. Die anfallenden Kosten zahlen die Tierschützer oft genug aus der eigenen Tasche, nicht immer ist Geld auf dem Konto der Tierschutzvereine und manchmal sind es auch die Pflegestellen die die Kosten vorstrecken und dann nicht ersetzt haben wollen. Dass der Finder der Tiere mal Unterstützung für ein von ihm abgegebenes Tier anbietet, ist mehr als selten und weil wir nicht möchten, dass die Finder die Tiere, aus Angst etwas zahlen zu müssen, lieber liegen lassen, haben wir auch noch nie Geld für die Aufnahme und tierärztliche Behandlung von Fundtieren verlangt.

Es ist allerdings durchaus möglich, dass wir unser Verhalten in Zukunft den Realitäten anpassen müssen. Einen Igel zu versorgen, von Parasiten zu befreien und ggf. medizinisch behandeln zu lassen und dann schlussendlich auszuwildern, kostet mindestens 60 - 80 €. In der Hochsaison werden oft 2 - 3 mal wöchentlich Igel gebracht. Wir benötigen zwei komplette Jahres-Mitgliedsbeiträge, um einen Igel zu versorgen. Bei 30 Igeln sind das schon ca. 60 Mitglieder, die ihren Beitag nur für die Versorgung der Stachelritter bezahlen. Man kann sich leicht vorstellen, dass unsere Einnahmen nicht ausreichend sind, um alle Fundtiere gesundpflegen zu können. Mittlerweile sind auch die Futterkosten in die Höhe geschnellt und selbst ein Sack Vogelfutter kostet heute schon fast 30 €. Wir haben unsere Einnahmen immer durch Feste und Märkte aufgestockt, durch Corona ging das nicht und natürlich haben uns die fehlenden Einnahmen massiv geschmerzt.

In diesem Jahr lecken wir noch unsere Wunden und werden kein Fest ausrichten, wir haben einfach zu wenig Helfer und keine Aussteller, weil die sich bei einem Coronarisiko natürlich keine Waren aufs Lager legen wollen. Es fehlen auch die Preise für die Tombola, weil die Firmen, die uns normalerweise sponsern, jetzt an allen Ecken und Enden sparen. Unsere Haupteinnahmequelle ist damit auch ausgefallen. Eigentlich haben wir einen Markt im Oktober geplant. Es muss einfach wieder Geld in die Kasse und neue Mitglieder wären auch wunderbar! Leider hat uns Corona auch jetzt wieder einen fetten Strich durch die Rechnung gemacht. Unser Lager soll nun gewinnbringend vermietet werden und steht uns ab September nicht mehr zur Verfügung. Sollten wir keinen Raum, der mindestens 15 - 20 qm groß ist finden, der am besten keine Miete kostet (vielleicht ein leerstehendes Zimmer in einem Haus - damit maus- und frostfrei), müssen wir wohl aufgeben. Ohne Lager können wir keine Feste mehr ausrichten, keine Märkte mehr bestücken und natürlich auch keinen Shop mehr betreiben. Manchmal hängt es an solchen Dingen und so hoffen wir mal, dass jemand jemanden kennt und wir vielleicht doch noch rechtzeitig umziehen können. Klappt es nicht, werden wir alles, was wir eingelagert haben, nach Spanien schicken und in Rente gehen. Wir fänden es schade, aber manchmal bekommt man so eine Entscheidung auch einfach abgenommen...

 

22.07.2022

Wir sind ganz traurig, denn unser kleiner Tomas darf nun doch nicht ausreisen. Beim Ausfüllen der Impfdokumente ist dem spanischen Tierarzt ein Fehler unterlaufen. Das Tollwut-Impfdatum muss grundsätzlich nach dem Chipdatum eingetragen werden - auch wenn beides zusammen gemacht wird, so muss der Chip immer zuerst gesetzt werden, damit ist der Hund identifizierbar und kann geimpft werden. Wer mal in den Pass seines Hundchens gesehen hat, wird vermutlich Uhrzeiten darin finden - z. B. Chip 10:00 Uhr, TW-Impfe 10:10 Uhr. So ist es richtig. Leider hat sich der Tierarzt bei uns verschrieben und nun darf Tomas nicht ausreisen.

Die Kontrollen sind streng und deshalb muss der Wicht nun bis Anfang August in Spanien bleiben. Was sollen wir tun, wir müssen es so hinnehmen, wie es ist, solche Dinge dürften einfach nicht passieren. Wir sind aber alle nur Menschen und nun ist es wie es ist.

Unsere Elster hatten wir erfolgreich ausgewildert und tatsächlich hatte sie sich zwei anderen Elstern aus dem letzten Jahr angeschlossen. Mit diesen beiden kam sie noch zum Fressen, wollte aber nicht mehr in den Käfig. Heute nun kam sie verletzt zurück, ihr Flügel ist angeschlagen. Sie sitzt jetzt wieder im Käfig und muss sich erst auskurieren, bevor sie nochmal neu ausgewildert wird. So etwas ist noch nie passiert, die junge Elster hatte wahrscheinlich noch Glück im Unglück, denn ihr Verletzung kann durchaus von einem Falken stammen...
 

 

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Die beiden Paletten voll mit ganz tollen Futterspenden und anderen wichtigen Hilfsgütern sind heute abgeholt worden und nun auf dem Weg in die Protectora Villena. Die nächste große Futterspende mit 5 Paletten wird wohl in der nächsten Woche schon bei uns ankommen. Wir sind mehr als glücklich darüber, müssen allerdings schon jetzt wieder einen Transport suchen, um alles so schnell wie möglich nach Spanien zu bringen.

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Ruhe kehrt irgendwie nie ein, zu den normalen Tierschutzdingen kommen immer noch Sachen dazu, die uns großes Kopfzerbrechen bereiten. So häufen sich im Augenblick die Anrufe, die uns zu dem Zeitungsartikel erreichen, der über die Zustände bei der sogenannten 'Wildtierhilfe' in Gundersheim berichtete. Wir sind immer wieder erstaunt, was da noch so zutage kommt und natürlich wird alles von uns aufgelistet und an die passenden Behörden, die Kripo und die Staatsanwaltschaft weitergegeben.

Viele der Anrufer beschwerten sich allerdings auch über den Zeitungsartikel selbst, sie meinten, er sei tendeziös und hätte viel zu lange auf sich warten lassen. Für solche Beschwerden ist eigentlich die Allgemeine Zeitung zuständig, bei uns rennt man da offene Türen ein, ändern können wir daran aber leider nichts. Tatsächlich hatten wir einen Online-Kommentar zu dem Artikel geschrieben, der, obwohl höflich formuliert und keinesfalls irgendwie anstößig, nicht abgedruckt wurde. Der von mir als Nachfrage formulierte Satz "Ich habe Ihnen meinen Kommentar zugeschickt, wieso veröffentlichen Sie ihn nicht? MfG Lied" wurde hingegen direkt unter dem Online-Artikel veröffentlicht. Da versteht man die Welt nicht mehr und ist geneigt, eine solche Zeitung abzubestellen. Ich habe nun nochmals versucht, einen Kommentar zu dem Artikel loszuwerden und bin gespannt, ob er auch diesesmal wieder der offensichtlichen Zensur zum Opfer fallen wird.

 

18.07.2022

Dann geht es doch viel schneller, als man denkt... Ja, die kleine Mimi hatte gestern im Abstand von fünf Minuten zwei tolle Interessenten. Beiden hätten wir Mimi sofort und ohne nachzudenken anvertraut. Ragi hätte zu Cruz/Leonie noch gerne einen Zweithund gehabt, damit wären Mutter und Tochter wieder vereint gewesen. Kurz davor hatte allerdings Simone angerufen, sie wollte mit ihrem Mann sofort losfahren und Mimi ansehen. Tja, was macht man da? Simone und Peter haben nicht eine Minute überlegt, Mimi kam, sah und siegte! Nun werden wir für Ragi ein anderes Hündchen suchen und hoffen, dass es auch bei ihr ein solcher Volltreffer wird wie bei Simone und Peter. Mimi hat nun den kleinen Louis, der vor vielen Jahren ebenfalls von uns vermittelt wurde, als Spielkameraden und natürlich wird die Kleine dort bis zum Anschlag verwöhnt. Ich hoffe, sie kann den beiden etwas über den schlimmen Verlust ihrer geliebten Lilly hinweghelfen.

Für unsere beiden hoch mit Futter und Hilfsgütern beladenen Paletten haben wir ebenfalls eine Lösung gefunden, sie werden schon morgen die Reise nach Spanien antreten. Wir haben uns riesig gefreut, nun doch so schnell eine Frachtmöglichkeit bekommen zu haben. Gleichzeitig wurden uns 5 weitere Paletten mit Futter von einer großen Firma angeboten. So viel Glück an einem Tag ist kaum zu fassen, trotzdem geht nicht alles so reibungslos, wie es sich gerade anhört. Um das Futter bei uns abladen zu können, brauchen wir einen Stapler und den haben wir leider nicht. Wenn wir da keine Lösung finden, müssen wir uns ein Auto mit großem Hänger leihen und das Futter hinter Stuttgart selbst abholen. Das wäre nicht so toll und würde uns mindestens einen ganzen Tag und viel Geld kosten...

 

17.05.2022

Wer Hunden ein neues Zuhause sucht, der muss natürlich auch damit rechnen, dass diese vor vielen Jahren vermittelten Lieblinge irgendwann sterben. Wir bekommen also nicht nur schöne Urlaubsbilder, sondern ebenfalls schlimme und ganz traurige Nachrichten. Zwei an einem Tag sind allerdings wirklich ungewöhnlich und schwer zu verkraften.

Die kleine Lilly ist aus dem Haus in den Garten geflitzt und weil sie den Postboten erwartete, der auch früher schon ein Leckerchen für sie parat hatte, auf die Straße gerannt, wo sie von einem Auto erfasst wurde. Sie war sofort tot und musste nicht mehr leiden. Das ist der einzige Trost, der nach einem solchen Unglück bleibt. Der Schmerz ist riesig und die Vorwürfe, die man sich macht, zermartern einem das Gehirn. Trotzdem wird nichts in der Welt die kleine Maus zurückbringen. Solche Unglücke passieren, Schuld hat niemand daran. Wir wissen nur allzu gut, wie sehr der Verlust eines vierbeinigen Familienmitgliedes schmerzt und wir können der Familie nur wünschen, dass die Zeit die Wunden heilt. Im Augenblick gibt es nichts, was man tun kann, um den Schmerz zu lindern.

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Auch für Lenchen ist die irdische Zeit vorbei. Sie dürfte ca. 13 - 14 Jahre alt geworden sein und hatte zum Schluss einige schlimme Gebrechen, die ihr Herrchen dazu bewogen, eine endgültige Entscheidung zu fällen. Manchmal ist es das Einzige und gleichzeitig Beste, was man für seine Freunde noch tun kann. Man muss glücklich darüber sein, dass wir sie zum Schluss erlösen können und sie sich nicht bis zum natürlichen Lebensende quälen müssen. Lena hatte auf den Azoren ein grauenhaftes Dasein, Leben konnte man das sicher nicht nennen. Dass sie und ihre Babies den Flug nach Deutschland überlebt haben, war ein Wunder. Wir haben die Tiere noch am Flughafen beschlagnahmen lassen und sie wurden in München aufgepäppelt und auch vermittelt. Zu dem Besitzer von Lena hatten wir glücklicherweise Kontakt und durften Lenas Lebensweg begleiten. Ihr Herrchen hat in all den Jahren versucht, Lena das schönste denkbare Leben zu ermöglichen. Sie wurde umsorgt und geliebt, sie war ein glücklicher Hund, der, so hoffen wir, all die schrecklichen Dinge, die sie auf den Azoren erleben musste, vergessen konnte.

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Wir konnten diese schreckliche Transporte von den Azoren stoppen und natürlich hat sich seit dieser Zeit auch auf den Azoren viel verändert. Trotzdem erleben wir auch heute noch schreckliche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz, dafür müssen wir nicht einmal an die Grenzen der EU fliegen. Leider müssen wir auch heute noch Tiere aus Menschenhand retten, die Opfer von Geldgier, Tierquälerei, Verwahrlosung, Massenzucht und anderen schlimmen Dingen geworden sind, manchmal sogar direkt vor unserer Haustür. Es wäre schön, wenn unsere Arbeit einfach nicht mehr notwendig wäre - leider scheint das illusorisch zu sein.

Corona hat uns gelehrt, dass wenn es etwas gibt, mit dem man Geld verdienen kann, und sei es kriminell, unethisch oder sonstwie völlig daneben, sich immer Menschen finden, die das zu ihrer Geschäftsidee machen. Skrupel kennen die wenigsten. Hunde und Katzen zu vermehren und damit richtig Kohle zu verdienen, das war es, was während Corona-Zeiten vielen ein fettes Zusatzgehalt gebracht hat. Es wurden illusorische Preise aufgerufen und auch bezahlt, das Land wurde mit Hunden und Katzen überschwemmt, die jetzt während der Urlaubszeit oftmals einfach ausgesetzt werden. Die Tierheime sind überfüllt und auch wir bekommen täglich Anfragen. Wir sehen uns nicht in der Lage, Hunde aufzunehmen, die oftmals keinerlei Erziehung bekommen haben, nicht alleine bleiben können, schnappen und auch mal fester hinlangen, andere Hunde anfallen und nun innerhalb von Stunden weg müssen, weil man einen Flug nach Malle gebucht hat... Sorry, aber Wunder können auch wir nicht vollbringen und unseren Pflegestellen werde ich keine bissigen Hunde zumuten. Ich weiß, dass die Hunde nichts dafür können, aber wir sind an dieser Situation auch unschuldig. Die einzigen, die etwas dafür können, sind die Halter und die meinen sich jetzt locker aus der Affäre ziehen zu können.

Es sind immer die gleichen Fragen und immer die selben Antworten. "Ist der Hund geimpft?" "Nein, das müsste noch gemacht werden." "Ist der Hund (er ist übergriffig und aggressiv) kastriert?" "Nein, das wollten wir ihm nicht antun." "Was haben sie sich gedacht, wer die Kosten dafür jetzt übernehmen wird?" "Sie sind doch der Tierschutz, oder? Wir haben kein Geld dafür..." "Aber nach Malle fliegen, das geht?" "Na das war ja schon lange geplant!" usw. Diese Gespräche führen wir viel zu oft und natürlich haben wir nicht für jeden Hund Platz oder die geeignete Pflegestelle. Es kann durchaus sein, dass solche Hunde irgendwo angebunden und ausgesetzt werden, oft werden sie auch auf irgendwelchen Plattformen weitervertickt. Es ist schrecklich, aber auch wir können die Welt nicht retten.

Wie sollen wir solchen Tieren helfen, wenn wir im Augenblick nicht einmal ein neues Zuhause für unsere zuckersüße Mimi finden können? Mimi ist ein Traum-Hündchen und wir müssen wirklich aufpassen, dass wir ihrem Charme nicht erliegen. Zur Zeit gibt es tatsächlich zu viele Hunde in Deutschland und wir hoffen, dass wir auch für Tomas, der in den nächsten Woche aus Villena zu uns kommt, noch ein tolles Zuhause finden.

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Unsere Tierschutzarbeit zielt nicht darauf, Hunde nach Deutschland zu bringen und hier zu vermitteln. Wir leisten hauptsächlich Aufbauhilfe im Land direkt und versuchen mit Hilfsgütern und Futterlieferungen das Leid der Tiere zu lindern. Trotzdem holen wir zur Zeit jährlich etwa 10-15 Hunde zu uns, die aus den unterschiedlichsten Gründen in Spanien keine Chance mehr haben.

 

15.07.2022

Am nächsten Wochenende erwarten wir den kleinen Tomas aus Villena bei uns. Wir freuen uns sehr, dass bisher alles so reibungslos geklappt hat und der Wicht so schnell ein Ticket bekommen konnte. Im Augenblick ist es in Spanien unerträglich heiß und an vielen Stellen brennt es sogar. Die von uns betreuten Tierheime liegen im Augenblick zwar nicht in der Gefahrenzone, aber sicher kann man sich natürlich nie sein. Wenn der Sommer vorbei ist und der erste Regen gefallen sein wird, ist die Gefahr gebannt. Tomas wird dann wohl schon bei einer neuen Familie leben und nicht mehr an Spanien denken.

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Für uns bedeutet die heiße Zeit in Spanien natürlich immer große Probleme, die Futtervorräte sind wie immer aufgebraucht und wir versuchen wirklich alles, um wenigstens einige Paletten mit Hilfsgütern und Futter aufzutreiben. Wie wir allerdings in den letzten Monaten feststellen mussten, bedeutet Futter zu ergattern noch lange nicht, es auch nach Spanien schaffen zu können. Der Transport dort hin ist zu einem riesigen Problem geworden, das wir nicht mehr so einfach lösen können. Uns fehlt die Lagerkapazität, um mehrere Paletten kühl und mausfrei unterbringen zu können. Wenn die Abholung des Futters durch eine Spedition zeitlich nicht mehr zu garantieren ist, können wir auch keine kurzfristigen Angebote annehmen. Professionelle Lager, die Lebensmittel fachgerecht aufbewahren, sind richtig teuer und zudem würde der Transport dort hin nochmal Geld kosten. Es ist eine verzwickte Lage. Auf der einen Seite benötigen wir ganz dringend Futter und auf der anderen Seite wissen wir nicht wohin damit. Sollten wir also jetzt mal eine heiß ersehnte größere Spende bekommen, wissen wir nicht, wo wir das Futter bis zur Abholung unterbringen sollen. Es dann ablehnen zu müssen, hieße wahrscheinlich, die Quelle für immer zu verschließen und gleichzeitig die Tiere in Spanien dem Verhungern auszusetzen.

Der Krieg in der Ukraine hat mittlerweile einiges bei uns verändert, die massiv gestiegenen Energiekosten schlagen sich natürlich auch auf die Transporte der Tiere nieder, eigentlich müssten wir die Abgabegebühr massiv erhöhen. Mancher Züchter verlangt mittlerweile ganz lässig auch mal zwischen 2500 und 4000 € für seine Hunde. So etwas ist übelste Abzocke. Bei uns geht es nicht darum, an Tieren Geld zu verdienen, wir wollen eigentlich nur unsere tatsächlichen Kosten decken. Die schnellen aber seit Monaten massiv in die Höhe und so haben viele Vereine ihre Abgabegebühren schon auf 600 € erhöht. Wir hoffen, dass wir uns über Spenden noch etwas über Wasser halten können, denn selbst eine Erhöhung der Abgabegebühr würde bei uns nicht unbedingt die große Verbesserung bringen. Dafür vermitteln wir einfach viel zu wenig Hunde. Trotzdem sollte es auch nicht so sein, dass wir bei jedem Hund 100 € drauflegen müssen. Es ist eine wirklich schwierige Situation und der Krieg in der Ukraine wird uns wohl auch noch länger begleiten. Unsere Probleme werden sich also nicht so schnell lösen lassen, wahrscheinlich werden sie eher schlimmer werden. Einen Tierschutzverein durch diese turbulenten Zeiten zu bringen, ist gar nicht so einfach und ob wir das auf die Dauer wirklich schaffen, steht noch in den Sternen.

Auf jeden Fall haben wir in der letzten Woche nochmal 2 Paletten Futter ergattern können. Das steht allerdings nun bei uns in der Garage und wir sehen uns wieder dem gleichen Problem gegenüber wie schon bei den letzten Futterspenden auch. Wie bekommen wir das Futter schnellstmöglich nach Villena? Zwischen unserer Garage und den hungernden Tieren liegen immerhin fast 1800 km.

 

13.07.2022

Die Allgemeine Zeitung Worms veröffentlichte am 12.07.2022 einen Artikel, den wir leider nicht veröffentlichen dürfen und zu dem die Zeitung von uns auch keinen Kommentar zuließ.

Portz, Peter-Pascal, 12.07.2022: "Wegen eingeschläfertem Falken: Skandal um Wildtierhilfe?" in: Allgemeine Zeitung, Ausgabe Worms, Lokales (Gundersheim), URL zum Artikel: https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/alzey/vg-wonnegau/gundersheim/wegen-eingeschlafertem-falken-skandal-um-wildtierhilfe_25616959

Trotzdem möchten wir dazu Stellung beziehen:

Alleine schon die Überschrift des von einem Volontär (Peter-Pascal Portz) verfassten Artikels geht meiner Meinung nach weit an den Tatsachen vorbei. Es geht in keinster Weise nur um einen eingeschläferten Falken und natürlich auch nicht um einen "Skandal", es geht nicht einmal um eine Wildtierhilfe, denn selbst die gab es in Gundersheim nie. Die als Bildunterschrift gestellte Frage, ob Wildtiere auf einem Gundersheimer Grundstück nicht fach- und sachgerecht gehalten wurden, lässt sich eindeutig beantworten. Sie wurden es nicht und es sind einige Tiere deshalb zu Tode gekommen. Es liegen der Staatsanwaltschaft viele Anzeigen vor und sie handeln auch von schweren Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.

Es geht um besonders geschützte Arten, um Tiere, die durch eine nicht fach- und sachgerechte Haltung massiv verletzt wurden, die durch Unkenntnis falsch gefüttert und gehalten wurden. Es geht um Tiere, die in einer fach- und sachkundigen Umgebung wohl überlebt hätten. An einem Ort, an dem aufgepäppelt und gesundgepflegt wird, hätten sie überleben können und wären wohl auch wieder ausgewildert worden. Solche Wildtierstationen werden von Fachleuten geleitet, hier reicht es nicht, zu behaupten, dass man ein Falkner ist oder alle Genehmigungen hat, hier müssen Prüfungen abgelegt und Fachkenntnisse vorgewiesen werden. Herr Klingsporn hingegen hat, wohl wissend, dass er weder die Erlaubnis zur Aufnahme solcher Tiere hat noch nachweislich über das erforderliche Fachwissen verfügt, einfach mal behauptet, dass er Falkner sei, einen Jagdschein habe, alle Genehmigungen vorlägen usw.

Es ist also ganz sicher nicht Unwissenheit, die einen Mann in eine solche Situation hat schlittern lassen, sondern der Vorsatz, sich mit fremden Federn zu schmücken und etwas vorzugeben, was man einfach nicht ist.

Beim Lesen des in der AZ erschienen Artikel stellte sich bei mir das Gefühl ein, dass der Verfasser des Zeitungsartikels wohl einige schwülstige Romane gelesen haben muss. Er zeichnet das Bild eines Renegade, der zwar alles weiß und kann, aber von den kleinkarierten Behörden einfach keine Genehmigung bekommen hat. Ich zitiere hier den Artikel auszugsweise, der natürlich keine Stimmungsmache sein darf und einfach nur die Fakten wiedergeben sollte.

"Am 14. Juni, einem Dienstag, versinkt ein kleines Waldstück nahe Gundersheim in nervöser Aufregung. Es ist 6 Uhr in der Früh, ein frischer Sommermorgen, das Gelände nordwestlich von Worms umhüllt trügerische Ruhe. Dann rücken die Polizisten an – und klopfen an der Tür der hölzernen Hütte. Als Thomas Klingsporn schlaftrunken öffnet, kramen sie einen Durchsuchungsbeschluss aus der Tasche. Für alles, was er hier so hat. Häuschen, Auto, Grundstück..."

Weiter wird geschrieben:

"Klingsporn, kurze Hosen, Camouflage-Shirt, führt durch seinen Wald. In einem Käfig gurrt eine Taube, am Bauzaun trottet ein Pferd vorbei. Dann erzählt der Rheinhesse, wie er die Tiere hier gerettet habe. Vor der Schlachtbank, verschmiert mit Schweröl, Anglerhaken in der Brust. Immer fachgerecht und nach bestem Gewissen habe er gepflegt, versichert der Westhofener – abgesehen von einem Fall vielleicht. Und der endete tödlich, das ist gar nicht lange her."

Wer das liest, bekommt unweigerlich den Eindruck, dass der Artikel von jemandem geschrieben wurde, der Herrn Klingsporn sehr zugetan ist. Die Fakten sehen leider ganz anders aus.

Die Behauptung, dass alle Tiere bei Herrn Klingsporn frei leben, ist lächerlich, die beschlagnahmten Tiere waren in viel zu kleinen Käfigen eingesperrt und bis heute lebt eine arme Wildsau auf, wie die Zeitung selbst schreibt, 4 qm! Die Vögel konnten eben leider nicht jederzeit losfliegen, sie hatten bei ihm nie ein schönes Leben. Davon konnte sich nicht nur das Veterinäramt und die untere Naturschutzbehörde überzeugen. Nein, hier wurden keine Lügen von Tierschützern verbreitet, hier gibt es seit vielen Monaten Missstände, die weder Tierschützer länger ertragen konnten, noch Behörden bereit waren zu dulden. Tatsächlich gab es nicht eine, sondern zwei Beschlagnahmungen bei Herrn Klingsporn und es gab auch nicht nur einen Falken, sondern eine Vielzahl von Tieren, die notgetötet werden mussten. Alle Tiere waren zudem entweder in zu kleinen und/oder völlig ungeeigneten Käfigen untergebracht.

Herr Klingsporn hätte im Übrigen nicht den eingeschläferten Falken melden müssen, richtig muss es heißen: Herr Klingsporn hätte keinen Falken aufnehmen dürfen, er hatte keine Genehmigung, kein Fachwissen, keine Wildtierstation. Der Vogel wurde wegen der schrecklichen Haltungsbedingungen von Amts wegen eingeschläfert, er befand sich seit vielen Wochen in desolatem Zustand, vegetierte in einer kleinen Box dahin und wurde keinem Tierarzt vorgestellt. Irgendwie klingt das für meine Ohren realistischer!

Ich bin immer noch am rätseln, was Herr Klingsporn meint, wenn er sagt: "Wenn mir jemand einen verletzen Falken bringt, dann kann ich ihn doch nicht einfach sterben lassen!" Sollen wir glauben, dass Tierärzte nur Staffage sind? Glaubt dieser Mann wirklich, dass er Kenntnisse hat, die einen Besuch beim TA überflüssig machen? Nicht er ist der Retter der Tiere, nein, leider ist es anders. Durch seine "Behandlung" auf Basis angeblicher "jahrzehntelanger Erfahrung" sind Tiere verendet und mussten notgetötet werden.

Schlimmste Selbstüberschätzung zieht sich durch das gesamte Handeln dieses Herrn. So behauptete er sogar, dass selbst Ölscheichs bei ihm anklopfen, um von seinem Fachwissen zu profitieren, er sei Mitglied des Falknerordens und habe sogar schon den Ärzten von 'Tierärzte ohne Grenzen' zur Seite gestanden. Wann das genau war, konnte er nicht mehr sagen, aber es war sicher nach seinem Aufenthalt bei der Fremdenlegion... Die Geschichten, die ganz locker und flockig aus ihm heraussprudeln, sind unglaublich.

Ganz leicht konnte auch nachgeprüft werden, dass das Grundstück, welches er für 500.000 € erworben haben will, ihm gar nicht gehört. Auch hier hat der Volontär der AZ nicht ausreichend recherchiert, schreibt er doch davon, dass Herr K. ihn durch SEINEN Wald geführt hat. Vielleicht war er zu sehr mit den gurrenden Tauben beschäftigt um zu sehen, dass hier ein obdachloser Mann ein illegal errichtetes Gartenhaus bewohnt. Unseres Wissens gibt es auf dem Grundstück weder eine Toilette noch einen Frischwasseranschluss. Wer nach eigenen Angaben über 80 Tiere versorgen will, darunter ein Pferd und 2 Wildschweine muss täglich mindestens 400 Liter Wasser zur Verfügung haben. In einem gut recherchierten Artikel, für den Herr der AZ monatelang Zeit hatte, würde ich die korrekte Antwort auch auf solche Fragen erwarten.

Nein, es handelt sich nicht um einen "privaten Feldzug" oder eine "Intrige" gegen Herrn Klingsporn, es will ihm auch keiner eins auswischen. Wir wollen, dass er endlich aufhört mit seinen "guten Taten", wir möchten, dass Menschen mit Sachkunde und den behördlichen Genehmigungen sich um in Not geratene Tiere kümmern. Nur so haben diese Tiere eine Überlebenschance. Wir möchten, dass Organisationen Spenden bekommen, die sie nachweislich für die Tiere verwenden und wir möchten nicht, dass jemand, der ein klares Verbot zur Haltung und Aufnahme von Wildtieren hat, im Internet um Spenden für eine Wildtierstation, die es nie gab, bettelt.

Wir fänden es schön, wenn Herr Klingsporn für den Winter eine warme Unterkunft hätte. Bei allem Tierschutz, der bei uns natürlich Priorität hat, sollte man natürlich nicht vergessen, dass es auch Menschen gibt, die Hilfe brauchen.

Wir finden es schade, dass wir viele Wochen lang vergeblich bei der Zeitung um einen die Bevölkerung aufklärenden Artikel gebeten haben. Viel Tierleid hätte verhindert werden können, hätten die Menschen die Wahrheit gekannt. Der jetzt erschienene Artikel liest sich für mich wie der Versuch einer Rehabilitation des Herrn Klingsporn. Behörden und Ämter stehen jedoch da wie reine Paragraphenreiter, die den guten Willen von Klingsporn nicht zu würdigen wissen.

 

11.07.2022

Manchmal muss man einfach mal etwas anderes sehen und so waren Uwe und ich gestern auf dem Markt in Veitsrodt. Ich bin zum erstenmal in meinem Leben Riesenrad gefahren und hatte wirklich ganz viel Spaß. Der Markt ist wirklich riesig und die unglaublich vielen Stände haben alles mögliche anzubieten. Wie wahrscheinlich alle, sind auch wir mit einer großen Tüte Süßigkeiten und tollen Erinnerungen nach Hause gegangen. Wir machen so etwas viel zu selten und haben uns vorgenommen, in Zukunft doch mal öfter einige Stunden Freizeit einzuschieben.

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Die kleine Leonie (Cruz) hat sich prima eingelebt, wir bekommen regelmäßig Bilder von ihr und den Katzen. Ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass das so schnell und problemlos klappt, aber die Samtpfoten sind Hunde gewöhnt und haben sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Leonie war anfänglich etwas verunsichert, hat jetzt aber Gefallen an der Situation gefunden. Wir freuen uns sehr, dass alles so problemlos geklappt hat und die kleine Leonie nun ein behütetes und sorgenfreies Leben führen kann. Ganz lieben Dank an ihre neue Familie Ragi und Axel!

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09.07.2022

Wir möchten uns ganz herzlich bei den Kunden und Mitarbeitern des Fressnapf in Rüsselsheim bedanken! Seit langer Zeit schon wird dort für die Tierhilfe Phönix e.V. gesammelt und wir freuen uns nach jedem Anruf, eine große Menge nützlicher Dinge abholen zu dürfen. Futter, Kratzbäume, Leinen und Halsbänder, Brustgeschirre, Ergänzungsfuttermittel usw. sind natürlich Sachen, die unsere Schützlinge immer gebrauchen können. Wir möchte uns wie immer ganz herzlich bei den Kunden und Mitarbeitern bedanken!

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Für unseren kleinen Tomas steht nun endlich ein Transporttermin fest. Der liebe Junge wird noch vor Ende des Monats bei uns sein und dann sofort zu seiner Pflegestelle in Polch gehen. Renate und Gabi freuen sich schon auf ihn.

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Mimi ist noch immer bei uns und so wie es aussieht, wird sich daran auch erstmal nichts ändern. Es ist fast unglaublich, aber wir haben keine Anfrage für den kleinen Schatz. Aus diesem Grund werden wir nun öfter mal kleine Videos mit ihren Daten einstellen und hoffen, dass ihr sie in den sozialen Medien teilen werdet. In den letzten Monaten ist uns aufgefallen, dass nur noch wenige unserer Berichte geteilt wurden. Woran das liegt, wissen wir nicht. Vielleicht kann man diesen blöden Facebook-Algorithmus irgendwie durchbrechen?!

Für den am 16. Oktober in Siefersheim stattfindenden Herbstmarkt suchen wir noch fleißige Helfer. Wer den Tag mit uns zusammen in unserem Stand erleben will, der kann sich gerne jetzt schon bei uns anmelden. Es ist nicht nötig, den ganzen Tag anwesend zu sein, einige Stunden helfen uns schon weiter. Wir machen dann eine Helferliste und teilen die fleißigen Bienchen in Gruppen ein. Es wäre toll, wenn sich auch 'Neulinge' melden würden. Jede Hilfe ist willkommen! Aus der Erfahrung der letzen Jahre ist so ein Markttag wirklich schön und immer sehr lustig!

 

07.07.2022

Die beiden Alexandersittiche, die wir nun seit einiger Zeit aufpäppeln, machen große Fortschritte, mittlerweile sind sie vergesellschaftet und lernen voneinander. Das zuletzt bei uns eingegangene Tierchen hatte einen sogenannten Kollisionsschaden, es war mit einer Autofrontscheibe kollidiert und anfänglich sehr lädiert. Der Schnabelbruch verheit natürlich nur langsam, aber tatsächlich behindert er den kleinen Vogel nun nicht mehr bei der Aufnahme von Obst und Körnern. Wir hoffen, dass wir die beiden Schreihälse bald wieder auswildern können. Sie sind weder gut auf uns zu sprechen noch besonders leise. Natürlich ist das alles normal und wir sind froh darüber, dass beide Sittiche wild geblieben sind. Trotzdem kann man sich manchmal wirklich die Ohren zuhalten und sollte auch beim Füttern nicht in die Reichweite der Schnäbel kommen.

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Die ebenfalls zur Zeit in der Aufzucht lebende Elster entwickelt sich prima. Sie wird allerdings noch etwas länger brauchen, um wieder zu ihren Artgenossen können. Elstern sind wunderschöne und sehr schlaue Vögel. Wer die Aufzucht beherrscht, hat letztendlich fast immer das Problem, die Tiere wild und menschenscheu zu halten. Genau das ist allerdings die wichtigste Voraussetzung zur Auswilderung.

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Tiere, die gezähmt sind, können oft nicht mehr ausgewildert werden oder benötigen extrem lange, um sich wieder in die Natur einzugliedern. Es ist also sehr wichtig, den Kontakt mit den Vögeln auf das Nötigste zu beschränken, sie sollen nicht später Menschen anfliegen, um nach Futter zu betteln oder irgendjemanden auf der Schulter oder dem Kopf sitzen. Wildtiere gehören nicht in Käfige, sondern in die Natur und wenn wir ein Tier aufnehmen, dann muss es immer das Ziel sein, es so schnell wie möglich wieder gesund in die Natur zu entlassen.

Wir möchten an dieser Stelle nochmal ganz deutlich sagen, dass es natürlich verboten ist, junge Wildvögel wie z. B. Krähen, Eichelhäher oder auch Elstern der Natur zu entnehmen, um sie zu zähmen und als Haustiere zu halten. In der letzten Woche hatten wir leider einen solchen Fall und hätte uns nicht ein aufmerksamer Bürger angerufen, wäre die arme junge Krähe jetzt wohl tot. Jungtiere, die manchmal, aus welchen Gründen auch immer, aus dem Nest fallen und tatsächlich hilfsbedürftig sind, sollten umgehend bei Wildvogelstationen abgegeben werden.

Grundsätzlich muss die Aufzucht solcher Findelkinder unbedingt Fachleuten zu überlassen werden. Um eine artgerechte Aufzucht zu gewährleisten, sollten solche Jungvögel nach Möglichkeit in eine anerkannte Auffangstation oder Vogelpflegestation gebracht werden. Diese könnten beim NABU, den Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte, Zoologischen Gärten oder auch bei Tierärzten oder Tierschutzvereinen erfragt werden.

Wichtig zu wissen! Vogelkinder, die mit nach Hause genommen werden – das Bundesnaturschutzgesetz erlaubt dies vorübergehend, sofern die Tiere tatsächlich hilfsbedürftig sind – haben selbst bei fachgerechter Pflege deutlich schlechtere Überlebenschancen als in der Natur. Niemand kann die elterliche Pflege und Fürsorge der Naturaufzucht ersetzt. Handaufzucht ist immer nur eine Notlösung!

+++ WICHTIG! WICHTIG! WICHTIG! +++

Wärmezufuhr ist am Anfang immer die wichtigste Hilfsmaßnahme. Erst wenn der Vogel normale Körpertemperatur hat, kann er wieder Nahrung aufnehmen.

Da sich die Atemöffnung direkt hinter der Zunge befindet, ist es sehr problematisch, einem Jungvogel Flüssigkeit einzugeben. Dies sollte auf jeden Fall unterbleiben!

Kommt Wasser in die Lunge, führt dies zu einer Lungenentzündung und somit zum Tod. Ein geschwächter Jungvogel, der zu wenig Flüssigkeit im Körper hat, also dehydriert ist, bekommt im Idealfall eine Infusion durch einen Tierarzt. Man kann im absoluten Notfall Wassertropfen am geschlossenen Schnabel einsickern lassen. Das eventuell so aufgenommene Wasser bringt den Vogel nicht um. Mehr bitte nicht!

 

05.07.2022

Wer sich noch nie für Bienen, Wespen, Hummeln & Co. interessiert hat und immer nur davon ausgegangen ist, dass die 'Biester' stechen und man sich ihnen beser nicht nähern sollte, der wird wahrscheinlich jetzt erstaunt auf die Bilder sehen, die Uwe von unserem kleinen Feldwespen-Volk gemacht hat.

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Unsere im Halter des Gartenschlauchs beheimateten Haus-Feldwespen sind friedliebende Papierhersteller, sie bauen ihr Nest aus verwittertem Holz und Pflanzenfasern. Die Jungköniginnen errichten zusammen ein Nest, eine setzt sich dann durch und wird zur Königin. Sie zählen zur Familie der Faltenwespen (Vespidae), das heißt, wenn sie ruht, faltet sie ihre Vorderflügel zweimal in Längsrichtung. Man erkennt sie gut an den im Flug lang herunterhängenden Beinchen und sie ist deutlich schlanker als viele anderen Wespenarten. Die Arbeiterinnen sind 11 - 15 mm lang, die Königin kann 18 mm erreichen.

Wir haben das erste Nest der kleinen Feldwespen schon im letzten Jahr entdeckt, dieses Jahr haben sie dann direkt daneben ein neues gebaut. Obwohl Pheusy hochgradig allergisch auf Wespenstiche reagiert, haben wir keine Bedenken bei den Feldwespen. Sie sind nicht besonders agressiv und sind hervorragende Insektenjäger, sie ernähren sich von kleinen Spinnen und fangen für ihre Brut große Mengen an Raupen und Fliegen. Natürlich steht auch Nektar auf ihrem Speiseplan aber besonders wählerisch sind sie nicht. Sie überleben auch auf Trockenrasen und im Siedlungsbereich.

Also bitte auf gar keinen Fall auf die kleinen fleißigen und nützlichen Wespen draufschlagen, sie tun niemanden etwas und sind wirklich friedliebende Brummer!

 

03.07.2022

Wir haben uns entschieden, in diesem Jahr kein Sommer- oder Herbstfest auszurichten. Leider haben sich nicht genug Helfer gefunden und ohne die geht es einfach nicht. Wir werden allerdings am 17. Siefersheimer Herbstmarkt teilnehmen. Das bedeutet, dass wir am Sonntag, den 16. Oktober 'Rund um das Dorfgemeinschaftshaus' mit unserem Stand vertreten sein werden. Schon jetzt bitten wir darun, dass sich die Tierfreunde bei uns melden, die gerne zum Gelingen dieses Tages beitragen und mithelfen möchten. Der Markt in Siefersheim ist wunderschön und wir waren schon mehrfach dort zu Gast. Natürlich erhoffen wir uns einen tollen Verkaufstag, wollen aber auch die Tierhilfe Phönix vorstellen und Infos über unsere Arbeit geben.

Der Finder unserer beiden Katzenbabies hat nochmal nachgefragt, ob diese denn überlebt hätten. Dabei fiel mir auf, dass ich vergessen hatte, darüber zu berichten. Hier also Bilder der kleinen Kätzchen, deren Mutter wohl nicht mehr zu ihnen zurück fand.

Vielleicht wurde sie überfahren. Die Gründe sind uns nicht bekannt, allerdings das Ergebnis. Ein Kitten war beim Auffinden schon tot und zwei nicht weit davon entfernt. Wir bedenken uns ganz herzlich bei dem engagierten Herrn, der die Kitten sofort erstversorgte und dann an uns übergab. Sie haben es beide geschafft und werden dank seinem Einsatz große und starke Katzen! Dankeschön an alle Beteiligten, speziell die Päppelstelle!

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01.07.2022

Es ist wie verhext, Mimi hat wenig Interessenten und obwohl sie ein ganz liebes Hündchen ist, völlig unproblematisch und lieb, haben wir bis heute nicht die Richtigen für sie gefunden. Ich hatte gedacht, dass sie sofort weg sein würde und alle sich um so ein Engelchen reißen - weit gefehlt. Also haben wir uns gedacht, werden wir ein Video drehen und vielleicht so jemanden finden, der sie beachtet und Interesse an ihr hat. Mimi ist nämlich ein ganz süßes Engelchen, sie ist verspielt und neugierig, sie erkundet die Welt und probiert alles aus.

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Seit einigen Tagen sind Spielzeuge ihr Ding, sie schleppt alles aus dem Garten an, dessen sie habhaft werden kann und die Spielkiste im Wohnzimmer wird ständig neu untersucht. Langsam fängt sie an Dinge zu apportieren, die wir dann werfen müssen, nicht so weit, sonst müssen wir sie selbst holen, aber schon einige Meter, die sie dann mit dem Objekt der Begierde zurückflitzt und es präsentiert, jedoch nicht unbedingt wieder hergeben will.

Angelo ist natürlich immer gerade an dem Teil interessiert, das Mimi hat und Ronnie beteiligt sich ebenfalls, er versucht ihr alles wegzuschnappen und es selbst geworfen zu bekommen. Ihm kann es gar nicht weit genug sein und er ist so schnell, dass ich aufpassen muss, ihn nicht zu treffen, weil er schon losrennt, während ich noch aushole.

Bei den im Augenblick herrschenden Temperaturen sind solche Spielchen allerdings nur früh morgens und in den Abendstunden möglich. Die Hitze hat uns alle total im Griff. Pheusy sitzt mehrmals am Tag in der Wassermuschel, eine richtige Abkühlung ist das allerdings auch nicht, denn sie wärmt sich wahnsinnig schnell auf und man muss das Wasser öfters erneuern oder Frischwasser nachlaufen lassen. Die Hunde lieben diese Wassermuschel, selbst Lupine liegt manchmal ganz entspannt darin. Sie legt den Kopf auf den Rand und chillt wie ein Mensch im Whirlpool. Trotzdem, man muss ein Auge drauf haben, denn Wespen trinken ebenfalls an dem Wasser und manchmal sind die Hunde auch an diesen Besuchern interessiert. Angelo hatte in diesem Jahr schon eine dicke Lefze, für Pheusy kann so etwas tödlich sein, denn er ist allergisch und wegen eines Stichs schon einmal fast gestorben. So hat auch der herrlichste Sommer seine Tücken und ohne alles im Auge zu behalten, geht es einfach nicht.

Bei den Pferden ist das nicht möglich, sie sind auf den Koppeln und oft genug auch außerhalb des Sichtbereichs der Kameras. Ob unser Stutchen während unserer Abwesenheit epileptische Anfälle hat, können wir also nicht feststellen. Sie bekommt jetzt ein Medikament, von dem wir uns eine Besserung erhoffen. Wenn es nicht funktioniert, müssen wir die schlimmste Entscheidung überhaupt treffen. Wir versuchen das irgendwie auszublenden und nicht ständig daran zu denken. Es gelingt uns nicht besonders gut.

 

zum Juni 2022