Phönix-Tagebuch
- Juli 2025 -
31.07.2025
Die Suche nach einem neuen Bus hat mich bis an die Grenze nach Frankreich gebracht. Wie so oft erzählen die Autoverkäufer, dass der angebotene Wagen das Nonplusultra ist. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das Fahrzeug dann als Klapperkiste mit rauchendem Vorbesitzer. Tatsächlich hatte ich genau danach im Vorfeld gefragt und bekam gesagt, dass der letzte Halter nicht geraucht habe. Als ich das nicht aufbereitete Fahrzeug nach langer Anreise dann öffnete, kam mir ein unsagbarer Gestank entgegen. Offenbar hatte der Vorbesitzer eine Vorliebe für Zigarren! Der Sitz hatte Brandlöcher und das ganze Auto klapperte an allen Ecken und Enden. Ich bin direkt wieder nachhause gefahren. Schade um die Zeit und den Sprit.
Daheim erwartete mich unser Tierschutzalltag. Eine Katze, die offensichtlich krank in der Gegend herumstreunt und die dringend Hilfe benötigt, ein Vögelchen, das aus dem Nest gefallen ist und immer wieder Menschen, die es gut meinen und Ästlingen Wasser einflößen und damit für ihren Tod sorgen, Igel, die völlig abgemagert aufgefunden werden und Beschwerden über vermeintliche Tierquäler, die sich oft als Nachbarschaftsstreitigkeiten entpuppen. Es gibt immer viel Arbeit, aber ohne ein zweites Auto lässt sich das oft gar nicht regeln. Wir suchen also weiter und hoffen, dass es doch noch irgendwo einen schönen Wagen für uns und die Tierhilfe Phönix gibt.
29.07.2025
Sira geht es tatsächlich besser, sie scheint sich an den veränderten Zustand zu gewöhnen. Ihr Gang wird stabiler und sie schafft es jetzt schon, wieder alleine im Garten herumzulaufen. Im Haus liegt sie die meiste Zeit in ihrer Kudde, auf's Sofa schafft sie es nicht mehr. Treppen runter zu gehen ist lebensgefährlich, sie springt - warum auch immer - einfach in die Luft und fällt dann natürlich die Treppen runter. Bisher konnten wir das mit Brustgeschirr und Leine verhindern, aber wenn es nach ihr ginge, wäre sie schon die ganzen Treppen im und ums Haus runtergestürzt. Komischerweise schafft sie es mittlerweile - mit etwas Hilfe - die Treppen von draußen ins Haus zu gehen. Wir haben also große Hoffnung, dass sich ihr Zustand weiter verbessern wird. Vor drei Tagen konnte sie das nämlich noch nicht.

Heute Abend haben einen Tierarzt-Termin mit Angelo. Er hinkt leider heftig und wir befürchten, dass er operiert werden muss. Gestern waren wir mit Gulliver und Pheusy bei Dr. Kindler in Wiesbaden (Sira war natürlich auch mit dabei). Die Augen der kleinen Kerlchen sind gut verheilt. Pheusy bekommt ein Leben lang Augentropfen, um das Äugelchen eng zu stellen, dann rutscht die Linse nicht mehr nach vorne und er hat keine Probleme mehr mit dem Augeninnendruck. Bei Gulliver ist der Krater, der durch den Ulcus entstanden ist, noch nicht wieder komplett aufgebaut, aber er ist auf einem guten Weg. Schmerzen haben beide keine mehr und wir müssen die Kerlchen jetzt erst nach 3 Monaten wieder vorstellen. Also alles soweit ok!


28.07.2025
Der Bus muss innerhalb einer Woche aus Mayen abgeholt sein. Leider gestaltet sich das schwierig, denn wir haben beim ADAC nur die Basis-Mitgliedschaft und die beinhaltet eben nicht die Rückführung unseres Transporters. Ich habe heute den ganzen Tag telefoniert und versucht, einen vernünftigen Preis für den Transport auf einem Abschlepper oder Fahrzeugtransporter zu bekommen. Leider war das günstigste Angebot bei 700 Euro plus MwSt. Ein Transporteur sagte mir, dass es in den Ferien schwer sei, ein Auto zu transportieren, weil die ganzen Reichen jetzt an der Côte d’Azur oder sonstwo Urlaub machen und sich ihre Lambos und Ferraris per Transport nachsenden lassen. Ich habe erstmal gelacht, weil ich das für einen Witz gehalten habe, offenbar war es keiner...
Zum Glück haben wir über einen Bekannten jemanden gefunden, der unseren Bus zu einem normalen Preis nachhause bringen wird. Jetzt hoffen wir darauf, dass jemand den Wagen reparieren kann. Uns ist klar, dass es für eine Werkstatt einfacher ist, Teile/Module auszuwechseln, als vielleicht tatsächlich an dem Auto rumzuschrauben und zu reparieren. Sicherheitshalber sehen wir uns natürlich schon einmal nach einem anderen Wagen um. Ich hoffe, dass uns der Kauf eines neuen Autos erspart bleibt. Geld wächst nicht auf den Bäumen...
26.07.2025
Wenn einmal der Wurm drin ist... Als ob wir nicht schon genug an der Backe hätten - jetzt hat Sira auch noch einen Schlaganfall. Sie ist im Garten plötzlich stark speichelnd und schwankend unterwegs gewesen. Uwe wollte ihr helfen, als sie plötzlich wegrannte und zwar voll Stoff in die Hecke. Wir haben sie sofort reingeholt und festgestellt, dass sie einen leichten Nystagmus hat, wir kennen das ja schon von ihr. Im November hatte sie ein Vestibularsyndrom. Jetzt aber kann sie ihre Beine nur noch schlecht kontrollieren und fällt einfach um. Leider kann man bei einem Schlaganfall wenig machen. Karsivan bekommt sie ja wegen des Vestibularsyndroms schon und eine Infusion gegen Übelkeit brauchte sie nicht, weil sie, sobald wir sie in ihr Körbchen gelegt hatten, mit dem Speicheln aufhörte. Wir können tatsächlich nur hoffen, dass die Symptome besser werden und sie nicht permanent durch die Gegend fällt. Sira ist jetzt fast 12 Jahre alt und könnte normalerweise problemlos 15 oder 16 Jahre alt werden. Wieso das jetzt passiert ist, weiß kein Mensch und ob sie lernt damit umzugehen, steht ebenfalls in den Sternen. Wir hoffen also jetzt, dass es wieder besser wird und sie damit zurechtkommt.
Wenigstens Christian geht es mittlerweile wieder besser. Der Wicht hatte einen massiv entzündeten Analbeutel. Sein armer Popo war rot und blutig, das Analdrüsensekret tropfte aus der Fistel und natürlich wollte er am liebsten seinen Südpol über den Boden schrubben. Ich konnte den Inhalt der Analbeutel zwar von innen ausdrücken, aber damit war es leider nicht getan. Christian brauchte eine Analbeutel-Spülung und natürlich auch ein Antibiotikum. Mittlerweile ist das Schlimmste überstanden und sein Popo ist ganz gut verheilt. Trotzdem möchte er sich gerne damit beschäftigen und wir müssen höllisch aufpassen, dass er sich nicht alles aufbeißt oder seinen kleinen Hintern über den Boden schrubbt. In 2 oder 3 Tagen wird alles komplett verheilt sein, trotzdem hat uns das einen gehörigen Schrecken eingejagt. Christian ist nur 3 kg schwer. Es ist schwierig, Medikamente für ihn zu dosieren und seinen Analbeutel konnte man zuerst gar nicht spülen, weil er zu winzig war... und das trotz Entzündung... Kleine Hunde sind immer ein Sonderfall, das kennen wir schon von Gulliver und auch von Pheusy. Christian macht da tatsächlich keine Ausnahme. Da Gulliver schon die gleichen Probleme hatte und wir deshalb mittlerweile alle 6 Monate beim Tierarzt aufschlagen, um die Analbeutel entleeren zu lassen, werden wir nun auch Christian regelmäßig vorstellen.
25.07.2025
Heute war der Termin zum Vorgespräch für Batwin/Oskar. Uwe ist mit dem Tierschutz-Bus Richtung Mayen gefahren und dann leider mit einem qualmenden Motor auf der Höhe von Polch stehengeblieben. Der Abschleppdienst musste kommen und den Bus zur nächsten Opel-Werkstatt in Mayen abschleppen.

Ich bin also mit unserem Privatwagen von zuhause aus losgefahren, um Uwe einzusammeln und mit ihm zusammen das Vorgespräch für Oskar zu führen. Alles war prima und die tollen Leute hatten nicht nur Verständnis für unsere immense Verspätung, sondern sind garantiert das Beste, was Oskar passieren kann. Hundeerfahrung, ein lieber Zweithund, genügend Platz, Liebe und Verständnis. Was will man mehr? Als Topping gibt es noch einen erwachsenen Sohn, der Hunde liebt und sollte mal "Not am Mann" sein, auch einspringen kann. Oskar wird also in den nächsten Tagen in sein neues Zuhause umziehen.
Wir bemühen uns jetzt um einen Transportplatz für Jano. Der hübsche Bodeguero wird als nächster die Protectora Villena verlassen und in Deutschland sein Glück finden. Wir drücken mal ganz feste die Daumen, dass wir mit dem Transport nicht bis Ende August warten müssen. Zur Zeit ist die Feriensaison in Spanien und das bedeutet, dass eigentlich alles, was nicht mit Touristen zu tun hat, stillsteht... Mal sehen, ob wir noch einen früheren Ausreisetermin bekommen können. Jano ist jedenfalls reisefertig!

23.07.2025
Es ist immer toll, ein Paket zu bekommen. Diesesmal war es von Fam. Bochtler, Frau Bochtler ist eine Strickliesel und fertigt schon seit vielen Jahren die tollsten Socken für unsere Märkte. Auch diesesmal war das Paket voll mit ganz tollen bunten Strümpfen, die wir auf dem Markt beim Soonwald-Erlebnistag und auch auf dem Herbstmarkt in Siefersheim anbieten werden. Außerdem waren noch jede Menge wunderschöne Spielzeuge im Paket, die in Spanien sicher für leuchtende Augen sorgen werden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Fam. Bochtler für die tolle Spende.

Batwin, der von seiner Pflegefamilie Oskar genannt wird, hat Interessenten. Die nette Familie war schon bei Renate und Gabi und natürlich war auch der ältere Hund der Familie mit dabei. Die beiden Hundchen verstehen sich prima und Oskar war auch von den Menschen sehr angetan. Natürlich fehlt noch das Vorgespräch, aber wenn alles gut ist, dann kann Oskar bald zu seiner neuen Familie umziehen.

Leider hat sich für unsere kleine Inga, genannt Polly, noch niemand geeignetes gemeldet. Es ist Urlaubszeit und wahrscheinlich sind gerade ihre Menschen noch in den Ferien... Trotzdem wundert es mich wirklich, dass wir bisher nur einen Interessenten für die Kleine hatten. Polly ist zuckersüß und völlig unkompliziert, sie kann als Einzelhund oder aber auch in ein passendes Rudel vermittelt werden. Früher war die Nachfrage nach so kleinen und völlig problemlosen Hundchen sehr groß und sie wäre wohl kaum eine Woche bei uns gewesen. Heute kann man im Internet Hunde im Überfluss bekommen. Sie werden zum Teil sogar völlig ohne Kontrolle bis nach Hause geliefert und man bekommt dazu gesagt, dass man die Hundchen mal ausprobieren kann. Wenn es nicht passt, darf man das Tierchen auch gerne wieder zurückgeben... Was bei solchen dummen Aktionen in den Tieren vorgeht, darüber macht sich wohl kein Mensch Gedanken. Wir vermitteln nur sehr wenige Hunde und haben an unseren Vermittlungsbedingungen festgehalten. Ohne positive Vorkontrolle geben wir keine Hunde ab, Hunde zum Ausprobieren gibt es natürlich nicht, wer einen Hund von uns möchte, muss genügend Zeit, Erfahrung und Platz haben. Jeder, der einen Hund von uns bekommen hat, weiß, dass wir uns wirklich Mühe mit der Vermittlung geben und auch darüberhinaus immer als Ansprechpartner da sind. Wir kennen alle unsere Hunde und sie sind bei uns keine Nummern. Wir nehmen ihre Bedürfnisse ernst und wollen ihnen das bestmögliche Leben ermöglichen. Hoffen wir mal, dass uns das auch bei Polly gelingt.
21.07.2025
Eines der kleinen Igelbabies, die wir am Freitag zur Päppelstation gebracht hatten, war direkt nach dem Aufwärmen gestorben, das andere einen Tag später. Es ist so traurig, hätten wir sie morgens schon holen können, wären ihre Chancen sehr viel höher gewesen.
Wir hatten euch um Kommentare zu dieser 'Aktion' gebeten und sind froh, dass so viele Menschen tatsächlich das gleiche Empfinden hatten wie wir. Es gibt also noch Hoffnung und wir sind dankbar für jeden, der unsere Ansicht bestätigt hat. Die Verrohung unserer Gesellschaft nimmt trotzdem zu, wir hören fast täglich von illegalen Tiertransporten, Schafen und Lämmern, die ohne Genehmigung von irgendwelchen Dilettanten, zum Teil im Hausflur, getötet werden. Kühe, die auf dem langen Weg ins Schlachthaus verdursten, Pferde, die für die Herstellung von Medikamenten so viel Blut abgezapft bekommen, dass sie mehr tot als lebendig sind. Wir wissen nicht, wie die Menschheit so verrohen konnte, aber denken, dass es wahrscheinlich etwas mit mangelnder Bildung und auch mit Geld zu tun hat.
Wir haben uns schon an den Anblick von Bettlern mit Hunden gewöhnt und es gibt sogar Tierschutzvereine, die es richtig finden, an Wohnungslose Hunde zu vermitteln. Dass viele Bettelhunde ein schlimmes Schicksal erdulden müssen, scheint den meisten Menschen nicht bewusst zu sein. Die Hunde werden oft genug misshandelt, müssen stundenlang bewegungslos verharren und wandern von einem Bettler zum anderen. Es sind Fälle bekannt, bei denen Hunde in Koffer gesperrt wurden, nachts in geschlossenen und mit Atemlöchern versehenen Holzkisten liegen mussten. Es besteht der begündete Verdacht, dass viele dieser Tiere unter Beruhigungsmittel gesetzt werden, denn so kann man sie besser kontrollieren und sie liegen einfach nur still und apathisch auf der Decke.
Bisher waren alle Versuche, die Bettel-Mafia auszutrocknen, vergebens, für die Hunde hat sich weder die Polizei noch das Veterinäramt interessiert. Sie verschwinden einfach zu schnell und da die Hunde unter den Bettlern ausgetauscht werden, tauchen sie zum Teil innerhalb eines Jahres an unterschiedlichen Stellen, bei unterschiedlichen Bettlern und auch in unterschiedlichen Ländern wieder auf. Kein Veterinäramt oder eine Ordnungsbehörde kann so etwas nachvollziehen, deshalb muss das Betteln mit Hunden verboten werden. Tatsächlich haben nun Tierschützer mit einer Petition gegen Bettelhunde in Baden-Baden mobil gemacht. Einer macht den Anfang! Sie fordern die Stadt und den Oberbürgermeister in einem offenen Brief zum Handeln auf. Wir möchten hier die Petition und das dazugehörige Video veröffentlichen und bitten darum, eure Meinung mit einer Unterschrift zu manifestieren:
19.07.2025
Was lässt Tierschützer sprachlos zurück? Ignoranz und Dummheit speziell im Bezug auf Tiere! Vielleicht könnte man es so auf den Punkt bringen, vielleicht ist die Kälte, die mancher Mensch an den Tag legt, aber nur Ausdruck eines völlig abgestumpften Daseins. Wahrscheinlich sind die Täter auch einfach nur Opfer, wir wissen es nicht. Trotzdem oder wahrscheinlich gerade deshalb berühren mich Einsätze wie der heutige so sehr. Wir bekamen gegen 15 Uhr einen Anruf einer Frau, die erzählte, dass auf dem Gehweg zwei Igelbabies lägen. Wie alt, wie groß, in welchem Zustand... nichts konnte sie beantworten. Sie habe es nicht gesehen, ihr Lebensgefährte im Nachbarhaus habe ihr das erzählt. Ok, also bitte schnell mal ein Foto schicken, damit wir wissen, um was es geht. Das Foto kam natürlich nicht. Mehrfaches Nachfragen meinerseits führte dann dazu, dass die Dame zum Lebensgefährten ging und ihn bat, die Fotos zu schicken. Mittlerweile war gut eine halbe Stunde vergangen und eine weitere Nachfrage ergab, dass man nicht wusste, wie man mich "ins WhatsApp kriegen" könne...
Der Mann berichtete dann folgendes: Um 7 Uhr morgens hatte er die beiden Tierchen mit der Nachgeburt auf dem Bürgersteig entdeckt. Sie zappelten und er dachte, dass es Ratten seien. Mittags um 12 Uhr wollte er sie mit dem Kehrblech in den Biomüll befördern. Dabei bemerkte er, dass es sich um Igelbabies handelte, die immer noch quiekten und sich bewegten. Er kippte sie ins Gebüsch und erzählte seiner Lebensgefährtin davon. Diese rief dann um 15 Uhr bei uns an. Uwe ist sofort hingefahren und fand tatsächlich zwei wohl in der Nacht geborene Igelchen. Sie wasren sehr lebendig und zappelten, waren aber kalt. Natürlich haben wir sie sofort zu einer Päppelstation gebracht und gehofft, dass man sie durchbringen kann. Nach dem Aufwärmen ist eines der Igelchen verstorben, das zweite kämpft ums Überleben.

Wie kann so etwas passieren? Was der Igelmama zugestoßen ist, wissen wir nicht, aber wir wissen, dass die beiden Babies eine Chance verdient haben. Kein Baby gehört mit dem Kehrblech in den Biomüll befördert, auch nicht, wenn es eine Ratte ist. Was ist mit jemandem passiert, der emotional so verroht ist, dass es ihm noch zuviel ist, den Höhrer in die Hand zu nehmen, um einen Tierschutzverein zu informieren und um Hilfe für hilflose Babies zu bitten? Wie empfindet so jemand den Wert eines Lebens? Ratten in den Müll, Igel unter die Hecke, Katzen und Hunde...? Wie zieht man eine Grenze zwischen dem, was man als wertvolles Leben erkennt und dem, was "Biomüll" ist?
Uns ist solches Gedankengut völlig fremd und wer Hilfe benötigt, der bekommt sie. Wenn ich helfen kann, dann werde ich helfen! Die Menschen bezeichnen sich als die Krone der Schöpfung und ich weiß, dass das weitentwickeltste Wesen aber auch die meiste Verantwortung trägt. Einfach nur Nehmen und sein Leben ohne Rücksicht auf andere zu gestalten, ist sicher nicht der Ausdruck einer hohen Entwicklungsstufe, sondern Rohheit und Ignoranz auf hohem Niveau. Seit Jahren füttern wir Igelchen und geben uns alle Mühe, die mittlerweile selten gewordenen Stachelritter durchzubringen und dann gibt es da Menschen, die warten, bis sich das Problem in der Mittagshitze von selbst erledigt hat? Manchmal bin ich kurz davor, den Glauben an die Menschheit zu verlieren. Bei einem solchen Anblick drehe ich mich doch nicht um und hoffe, dass die Sommerhitze ihr Werk schnell getan haben wird, oder sehe ich das falsch? Wie empfindet ihr das? Bitte schreibt mal eure Meinung in die Kommentare.
17.07.2025
Für Gulliver und Pheusy hatten wir jetzt die Nachkontrolle ihrer Äugelchen. Beide haben gute Fortschritte gemacht und soweit heilt alles wie erwartet ab. Pheusy ist nach der Linsenluxation natürlich auf einem Auge blind und das macht ihm sehr große Probleme. Der kleine Bub hat schon immer ein Gleichgewichtsdefizit, er fällt manchmal hin und liegt hilflos auf dem Rücken, ohne selbstständig wieder aufstehen zu können. Neurologisch war er schon immer auffällig und seit seinem Mastzellentumor am Ohrgrund ist es noch schlimmer geworden. Sich jetzt mit nur noch einem Auge im Raum zu orientieren, scheint ihm schwer zu fallen. Wir tragen ihn, sobald er an der Treppe steht und natürlich heben wir ihn auf die Beine, wenn sie wieder einmal weggerutscht sind. Trotzdem ist es nicht so einfach, sich immer wieder zu sagen, dass er keine Schmerzen hat und auch so ein Leben noch Lebensqualität bietet. Wenn er durch den Garten flitzt, grundsätzlich in Schieflage oder seitlich laufend, dann weiß man, dass er Spaß hat und sich seines Lebens freut. Wenn er aber wieder einmal den Boden unter den Füßen verloren hat und mit verkreuzten Beinchen eigenständig nicht mehr aufstehen kann, dann leidet unser Herz mit ihm.
Vielleicht ist es wirklich eine Gnade, im Schlaf zu sterben, vorher nicht krank gewesen zu sein und nicht über Schmerzen geklagt zu haben. Die Regel ist es allerdings nicht. Zum Ende des Lebens hin zeigen sich bei fast allen Defizite, Krankheiten und vielleicht auch Leid. Uns Menschen ist es nicht gegeben, hier eine Entscheidung zu treffen. Für unsere Tiere dürfen wir entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt da ist. Jetzt schläft Pheusy selig im Körbchen und wahrscheinlich träumt er etwas Schönes. Noch ist seine Zeit nicht gekommen, aber wir wissen auch, dass seine beste Zeit bei uns vorbei ist.
Wer über den Tod und das Abschiednehmen nachdenkt, kommt nicht umhin, sich auch mit dem Thema der zurückgelassenen Tiere zu beschäftigen. Dass Frauchen oder Herrchen plötzlich sterben und die Tiere nicht mehr versorgt werden können, passiert relativ häufig. In der letzten Woche war ich in Heiligenhaus auf der Beerdigung einer alten Freundin. Sie hat mit 66 Jahren drei Hunde zurückgelassen, die allerdings mittlerweile versorgt sind. Manchmal findet sich aber niemand, der sich um den älteren Familienhund kümmern will oder kann. Sind die Tiere vom Züchter oder von Privatleuten verkauft worden, kann man in den seltensten Fällen Hilfe erwarten. Anständig geführte Tierschutzvereine stehen oft noch an der Seite der Ehemaligen, aber aus unserer Erfahrung können wir tatsächlich sagen, dass die meisten Tiere dann einfach verschachert werden. Egal wohin - Hauptsache weg!
Wir würden gerne einem 10 Jahre alten Hundemädchen helfen, ein neues Zuhause zu finden. Sie ist nicht über uns vermittelt worden, wir kannten aber die Besitzerin. Wenn jemand stirbt, hinterlässt er immer eine große Lücke. Wir lernen damit umzugehen, unsere vierbeinigen Freunde allerdings verlieren dabei oft ihr Zuhause. Für die hübsche und kerngesunde Mia, die knapp unter 20 kg wiegt, wäre ein neues Zuhause die Rettung. Mia ist lieb und verträglich, sie läuft gerne auch mal ohne Leine im Gelände, sie hört und ist wirklich ein Schätzchen. Was ihr fehlt, sind neue Menschen, die die Verantwortung für sie tragen möchten. Mit 10 Jahren ist sie keineswegs alt oder gebrechlich, sie ist ein gesetzter Hund, der weiß, worauf es ankommt. Es ist uns allen eine schreckliche Vorstellung, dass Mia niemanden mehr findet, der sich gut um sie kümmert. Sie war immer eine treue Seele und hat ihre Familie von Herzen geliebt. Dass ihr Frauchen nicht mehr lebt, darf nicht der Grund sein, dass sie strandet. Wir sind sicher, dass auch dieses Hundemädchen noch eine zweite Chance bekommen kann. Vielleicht geht ihr mal in euch und überlegt, ob ihr ihr die nächsten 6 - 8 Jahre nicht versüßen wollt. Mia wäre glücklich über eine neue liebevolle Familie!


15.05.2025
Nachdem wir am 01.06.25 von der Polizei eine Griechische Landschildkröte gebracht bekamen, hatten wir alle Hände voll zu tun, um das arme Tier am Leben zu halten. Dehydriert und über viele Jahre falsch ernährt, war sie in keinem guten Zustand. Nicht einmal mehr Fressen wollte sie und auch vom Laufen war sie meilenweit entfernt. Es befanden sich zudem alte, nekrotische Stellen im Panzer, die wohl von Hundebissen herrührten und so haben wir das arme Ding sofort in einer auf Schildkröten spezialisierten Praxis vorgestellt. Ein dermaßen vernachlässigtes und krankes Tier durchzubekommen, ist nicht einfach, aber auch den Besitzer zu ermitteln, gestaltete sich schwierig. Das Tierchen war nicht registriert und die Behörden konnten uns keine Hilfestellung geben. Trotzdem haben wir es nach über einem Monat geschafft, der Schildkröte einen Besitzer zuordnen zu können. Was ein schönes Wiedersehen hätte werden können, wurde leider ein Trauerspiel. Schreierei, Beleidigungen, Verwünschungen - das gesamte Repertoire prasselte auf uns nieder. Kostenerstattung - niemals... Wir hätten die Schildkröte ja nicht zum Tierarzt bringen müssen usw.
Darauf will ich eigentlich gar nicht mehr eingehen, so etwas ist unschön und ändert an den Tatsachen gar nichts. Bestürzt sind wir allerdings über die Reaktion der Behörden. Plötzlich gibt es offenbar eine durchaus illegale Rechtsberatung für Menschen, die ihre Schildkröte nachweislich weit unter den Mindestanforderungen gehalten haben. Wir könnten uns einer Fundunterschlagung schuldig gemacht haben, Amtsanmaßung steht im Raum. Dass die Schildkröte in schlimmem Zustand war, dass wir alles getan haben, um einen Besitzer ausfindig zu machen, auch, dass wir am 01.06.25 den Behörden (Untere Naturschutzbehörde/Fundamt usw.) das Tier direkt gemeldet hatten, schien vergessen. Plötzlich bekommt man den Eindruck, dass gegen uns vorgegangen werden soll. Ein Tierschutzverein hat kein Interesse daran, Tiere zu behalten. Wir haben immer wieder versucht, den Eigentümer des Tieres ausfindig zu machen und hatten keinerlei Hilfe von irgendwelchen Behörden. Tatsächlich war es uns über mehr als 2 Wochen gar nicht möglich, eine Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde zu erreichen. Home Office, niemand am Telefon, Bitten um Weiterleitung unserer Anfrage wurden wohl vergessen...
Mittlerweile ist die Schildkröte der Besitzerin zurückgegeben worden. Sie hatte sie vor Jahren geschenkt bekommen und tatsächlich keinerlei Wissen über diese doch sehr speziellen Tiere. In einer Zeit, in der man das Wissen der Welt im Handy hat, ist das sehr schlimm. Dass das Tier überhaupt noch lebt, erscheint mir wie ein Wunder. Ich hoffe, dass jetzt das Veterinäramt ein Auge auf die Haltung hat und dem armen Tier nicht wieder eine solche Tortur blüht.
Gleichzeitig muss die Schildkröte natürlich bei der Unteren Naturschutzbehörde gemeldet und eingetragen werden. Das nicht zu tun, ist eine Ordnungswidrigkeit, die Strafen nach sich ziehen muss. Alle europäischen Landschildkröten sind durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) geschützt und unterliegen einer Kennzeichnungs- und Meldepflicht.
Es muss ganz klar sein, dass die einzige mögliche artgerechte Haltung einer Griechischen Landschildkröte ein naturnahes Gartengehege mit wärmeisoliertem, beheiztem Frühbeet oder Gewächshaus und großzügigem Freilauf ist. Die Schildkröten brauchen die kälteren Nachttemperaturen, um sich auf den jahreszeitlichen Rhytmus und die Winterstarre vorzubereiten. Ein Wechsel zwischen der Haltung im Terrarium und Freigehege ist deswegen auch nicht möglich! Wir gehen davon aus, dass unser Veterinäramt das weiß und seine Kontrollen dementsprechend durchführt. Wir werden ein Auge darauf halten... wieder einmal bleibt ein schaler Beigeschmack. Wie schön könnte es sein, einmal mit einer Behörde erfolgreich zusammenzuarbeiten, statt um alles kämpfen zu müssen.
13.05.2025
Die Päppelstellen für Igel, Vögel und Bilche sind völlig überlastet. Bei den heißen Temperaturen sind die Küken und die Bilche völlig überhitzt aus den Nestern/Kobeln gesprungen. Die Igelchen finden nichts mehr zu fressen und irren tagsüber zwischen Rasenrobotern herum, die ihnen gnadenlos die Gesichter zerfetzen und die Beinchen abtrennen. Schwerst verletzte Tiere und dazu noch hilflose, unterernährte Igel gehören zu unserem Tagesgeschäft. Wir bitten alle Gartenbesitzer, Wasserschalen aufzustellen, Katzenfutter (ohne Geleeanteil) hilft den Igeln ebenfalls ungemein. Jeder von uns kann und muss etwas tun, um unsere Flora und Fauna so zu erhalten, wie sie uns übergeben wurde.
Als ich ein Kind war, waren nach dem Autofahren die Scheiben mit Insekten verklebt, heute mache ich während des gesamten Sommers vielleicht einmal die Frotscheibe sauber. Insekten gibt es fast keine mehr, von den Insekten leben aber wiederum andere Tiere und so sind auch Fledermäuse selten geworden. Vögel, die früher den ganzen Himmel bevölkerten, sind verschwunden und im Winter verhungern die Greifvögel, weil ihre Beute einfach nicht mehr da ist. Die Zusammenhänge sind leicht zu erkennen und hier etwas abzustreiten oder zu diskutieren, ist einfach blödsinnig. Jetzt werden wir angehalten, bitte keine Steingärten mehr anzulegen (was ich durchaus befürworte), Sommerflieder, die früher voller Schmetterlinge waren, sollen aus den Gärten verbannt werden, weil sie als invasive Neophyten gelten und natürlich wurde der Kirschlorbeer, das Pampasgras und der Blauglockenbaum verboten. Dass weiterhin Glyphosat auf den Feldern genutzt wird, scheint keiner zu bemerken. Plötzlich wird aus Gift (Herbizide, Pestizide) "Pflanzenmedizin" und die Bauern gehen auf die Barrikaden, wenn man daran erinnert, dass man dieses Zeug bis heute nicht sicher als nicht krebserregend einstufen kann. Natürlich geht es wie immer um Gewinne und Geld, das man verdient. Für uns ist es im Prinzip ganz einfach, wir haben kaum noch Insekten, unsere Wildtiere sterben, Vögel werden selten und auch wir Tierschützer sind eine aussterbende Art geworden. Niemand hat heute noch Lust, umsonst zu arbeiten, sich mit Behörden herumzuschlagen und am besten 24/7 verfügbar zu sein.
Die großen Gewinner in den Tieraztpraxen sehen wir jeden Tag, sie heißen z. B. AniCura (Mars) oder Evidensia (Nestlé). Das Interesse der Großinvestoren ist erwacht, in Amerika ist die Aktie des US-Tierklinik-Betreibers VCA binnen Jahresfrist um 77 % gestiegen! Auch große Chemiekonzerne, z. B. die Syngenta Group, Bayer, Corteva und BASF teilen sich etwa 70 % des Weltmarktes an Pestiziden und Saatgut. Während in Deutschland knapp 12 % am gesamten Pestizidumsatz auf die 5 größten Firmen fällt, sind es in Indien 59 % und in Brasilien 49 %. Manchmal muss man einfach wissen, woher die verbrauchten Lebensmittel kommen... Wenn mir dann jemand erzählen will, dass ich keinen Sommerflieder mehr in den Garten setzen soll, dann fehlt mir das Verständnis.
Schon früher habe ich das alte Sprichwort "Geld regiert die Welt" oft gehört. Wir wissen es alle, es ist die enge Verknüpfung zwischen Macht und Geld, deren kausaler Zusammenhang nicht eindeutig ist. Sind die Mächtigen reich oder die Reichen mächtig? Wahrscheinlich trifft beides zu. Ethisches Verständnis, Bescheidenheit, Liebe, Vertrauen, der Wunsch nach Gesundheit, Frieden und vielleicht auch Verzicht sind nicht mehr das höchste Ziel der Menschheit. Vielleicht fällt irgendwann den Menschen ja mal ein, dass man das Wichtigste im Leben nicht mit Geld kaufen kann. Bis dahin lassen wir uns noch ein bisschen in Sicherheit wiegen?
11.07.2025
Das Wetter ist sommerlich heiß uns alle suchen die Abkühlung. Auch unsere Hunde haben eine Wassermuschel im Garten stehen, in die sie ab und zu selig eintauchen. Vögel suchen dringend Wasserstellen und natürlich auch Insekten sind durstig. Viele von uns haben schon Wasserschalen für die Wildtiere aufgestellt und helfen so, die schlimmste Not zu lindern. Schade, dass manche Menschen dabei nicht an das am Regenfallrohr stehende Wasserfass denken und auch der herrliche Pool oft genug zur tödlichen Falle wird. Ertrunkene Katzen, Hunde, Eichhörnchen, Nager und sogar Rehe, Füchse und Marder sind die Opfer solcher Nachlässigkeit. Ein Wasserfass einfach abzudecken, dürfte kein Problem darstellen und tatsächlich gibt es für einen Pool oder ein Kinderschwimmbad sogar Ein- und Ausstiegshilfen. Wer so etwas nicht anschaffen will, kann sich mit einer Gummifußmatte oder einem Brett behelfen. Rampen aus rauem Kunststoff oder Holz, die nicht allzu steil sein sollten, helfen, dass auch kleinere Tiere wie Igel wieder aus einem Planschbecken herauskletern können. Bei Wasserfässern helfen hineingelegte Äste um z. B. Mäusen und Insekten das Herausfinden zu erleichtern. Am Besten allerdings ist es, das Wasserfass mit einem Deckel zu verschließen. Auch ein Pool sollte, wenn nicht benutzt, mit einer festen Abdeckung gesichert sein.
Bitte denkt daran, dass Tiere, die länger im Wasser um ihr Leben geschwommen sind, vielleicht besser in ein Handtuch gewickelt und an einen ruhigen, warmen Ort gebracht werden sollten. Unterkühlte Tiere, die zudem noch geschwächt und voller Angst sind, erleiden oft lebensbedrohliche Stoffwechselprobleme. Ist das Tier schon apathisch oder gar bewusstlos, muss es umgehend zum Tierarzt gebracht werden! Natürlich ist auch Poolwasser eine nicht zu unterschätzende Gefahr, denn Chlor, Algizide oder auch pH-Wert-Regulatoren reizen die Augen, Haut und Schleimhäute. Das bedeutet, dass ein Tier, das im Pool schon fast ertrunken ist, zusätzlich noch Vergiftungen erleiden kann!
Stellt im Garten bitte flache Schalen als Trinkstellen für Wildtiere auf, sichert sie mit kleinen Ästen und Steinen als Rettungsinseln. Sichert eure Wassertonnen und schafft für die Planschbecken und den Pool Ausstiegshilfen für Tiere. Den sinnlosen Tod eines unschuldigen, durstigen Tieres zu verhindern, muss uns der kleine Zeitaufwand wert sein!


09.07.2025
Heute sind unsere 5 Spendenpaletten in Spanien angekommen. Wir sollen euch allen ein ganz liebes Dankeschön und eine herzliche Umarmung ausrichten! Wie immer ist die Ankunft von Spenden eine tolle Sache. Jeder wartet gespannt darauf, was beim Auspacken von den hochaufgetürmten Paletten alles zum Vorschein kommt. Es wird mit glücklichen Augen ausgepackt, geplant und geräumt, jeder freut sich über all die tollen Sachen und die so dringend nötige Hilfe. Diesesmal hatten wir viele Transportboxen mit dabei. Diese Boxen werden zum Teil auch für Hunde und Katzen benötigt, die ins Ausland vermittelt werden und eine Flug- oder Autoreise antreten werden. Natürlich gab es auch jede Menge Futter, das fraglos immer sofort Abnehmer findet und wir hatten einige Liegeflächen, Körbchen usw. dazugepackt. Vieles stammte noch von unseren eigenen Hunden und wird nun anderen zugute kommen.


Wir freuen uns sehr darüber, dass die von uns nicht mehr benötigten Sachen in Spanien eine sinnvolle Verwendung finden. Die Protectora hat viele Pflegestellen, die dankbar für tolle Körbchen und warme Decken usw. sind. Wir dürfen nie vergessen, dass es in Spanien nicht so abläuft wie in deutschen Tierheimen. Hierzulande langt oft schon ein kleiner Spendenaufruf, um die Tierheime mit Futter und dringend benötigten Dingen zu versorgen, in Spanien muss fast alles im Ausland erbeten und dann per Spedition versendet werden. Wir versuchen, den Bedarf natürlich schon im Vorfeld zu erkennen und rechtzeitig zu reagieren, wenn aber unvorhergesehene Dinge passieren, sind wir oft viel zu langsam. Vielleicht erinnert ihr euch noch an die große Flut und unseren Kampf, sofort Hilfsgüter zu versenden...
Es ist also unabdingbar, ein Lager zu unterhalten und alles gut geordnet und sortiert auf Vorrat zu legen. Warme Winterdecken wandern also im Sommer ins Lager und Planschbecken bleiben über den Winter dort gut verstaut. Allerdings kostet der Unterhalt des Lagers natürlich auch wieder Geld und leider haben andere Tierschutzvereine es z. B. bei den verheerenden Fluten der letzten Jahre auch schon erlebt, dass sie alles verloren haben und die gesammelten Schätze einfach weggeschwommen sind... Unser Lager war bisher der Fels in der Brandung und so konnten wir anderen immer Hilfe gewähren. Hoffen wir mal, dass wir in diesem Jahr nicht wieder eine schreckliche Flut bekommen und diese Katastrophe sich nochmal wiederholt.
07.07.2025
Auch wenn jetzt die Urlaubszeit richtig los geht und viele Menschen schon unterwegs sind - wir haben zwei Hundchen in der Vermittlung die gerne ein neues Zuhause hätten. Es kommen kaum Anfragen, was aber während der Ferien tatsächlich normal ist. Die Hunde hätten gerne ein endgültiges Zuhause und die neuen Herrchen/Frauchen liegen wahrscheinlich gerade am Strand von Barbados... Wir haben außer unserer kleinen Yorkshire-Dame Inga (Polly) und dem hübschen Batwin (Oskar) allerdings noch Jano in Spanien auf der Warteliste. Auch dieser nette Bodeguero würde langsam gerne mal das Tierheim verlassen.
Jetzt Pflegestellen zu finden, scheint unmöglich und wenn ich mir die Liste unserer vom Veterinäramt genehmigten Pflegeplätze ansehe, muss ich feststellen, dass viele schon länger nicht mehr aktiv waren. Woran mag das liegen? Bisher sind wir mit allen unseren tollen Pflegestellen hochzufrieden gewesen, einige haben die Hunde, die sie gepflegt haben, letztendlich behalten, andere haben vielleicht keine Zeit mehr oder arbeiten jetzt den ganzen Tag. Trotzdem scheinen andere Vereine immer wieder Pflegestellen zu finden, sie lassen sie nicht einmal vom Veterinäramt überprüfen, sondern verlassen sich auf Telefonate und verschicken ihre Hunde dann an Leute, die sie noch nie gesehen haben. Was wir davon halten, könnt ihr euch denken. Dass so etwas für uns nicht in Frage kommt, ist klar, aber ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, dass wir mit weit über 60 geprüften Pflegestellen nicht einmal mehr eine Familie für den lieben Jano finden. Wahrscheinlich müssen wir uns in Geduld üben und einfach warten, bis Batwin vermittelt ist, Jano kann dann nachrücken. Hoffen wir mal, dass er noch so lange durchhält und keinen Schaden nimmt...

05.07.2025
Wir hatten uns wegen der Hitze und dem Transport von Inga etwas Sorgen gemacht. Letztendlich ist aber alles ganz toll abgelaufen. Ein klimatisierter Transport, bei dem ein verschlafenes Hundchen ankommt, ist das beste, was man sich vorstellen kann. Inga ist super relaxed aus dem Transport in unser Auto umgestiegen und war schon 30 Minuten später in unserem Garten. Wir haben schon ungezählte Male fremde Hunde in unseren Garten geholt und grundsätzlich wurden sie interessiert beschnüffelt, manchmal kurz verbellt aber letztendlich immer herzlich aufgenommen. Inga war schon einige Zeit im Hof und wurde gar nicht bemerkt, so etwas hatten wir noch nie. Nacheinander kamen alle unsere Nasen nach draußen und haben sie sich angesehen und ohne einen einzigen Beller sofort akzeptiert. Sie ist total lieb und offenbar absolut verträglich. Auch nachdem Silke uns mit ihren Hunden besucht hatte, war kein einziger Kläff zu hören. Es war, als ob sich die Hunde kennen würden.
So ein nettes Hundchen hatten wir, glaube ich, noch nie. Wir haben sie jetzt Polly genannt und hoffen, dass sie schnell in ein neues Zuhause darf. Wer sie bekommt, hat einen völlig unkomplizierten Traumhund! Ihr Blutbefund ist natürlich absolut unauffällig, sie ist kastriert, geimpft, gechipt und entwurmt. Einer sofortigen Vermittlung steht nichts im Weg. Sie ist einfach ein Schatz. Mit ca. 3 kg ist sie recht klein und mit ca. 1,5 Jahren natürlich schon ausgewachsen. Wir wünschen uns Menschen mit Hundeverstand und Zeit, vielleicht einem Garten und auch gerne noch weiteren Hunden.
In Spanien war Polly auf einer Pflegestelle mit nicht mehr ganz so kleinen Kindern. Für sie sind Kinder eine Bereicherung. Allerdings sollte man gerade bei so kleinen Hunden wirklich immer ein Auge auf die Kinder haben. Hunde haben vier angewachsene Beine, auf denen sie selbst sehr gut laufen können. Rumgetragen werden ist nicht das, was Hunde mögen - weder von Kindern noch von Erwachsenen! Kleine Hunde sind kein Spielzeug, sie gehen gerne spazieren, toben draußen mit anderen Hunden und haben auch Spaß, wenn es regnet oder schneit. Katzentoilette und ein Leben in der Wohnung kommt für unsere Hunde nicht in Frage!
Wer sich für Polly interessiert, kann sich gerne bei uns melden!



04.07.2025
Wir möchten uns ganz herzlich bei Maren für die tollen Sachen bedanken, die sie genäht und uns gespendet hat. Wir veröffentlichen hier vorab schon einmal Bilder. Verkauft werden die tollen Teile auf unseren Märkten im Walderlebniszentrum Schöneberg am 21. September und beim Siefersheimer Herbstmarkt am 19. Oktober.
Wer Zeit und Lust hat, kann uns dort gerne für 2 oder 3 Stündchen im Stand unter die Arme greifen. Wir sind ein nettes Team und freuen uns über jede helfende Hand! Falls jemand Erfahrung im Nähen hat und vielleicht Liegeflächen, Körbchen, Halsbänder oder Mäntelchen usw. anfertigen kann - auch dabei suchen wir Unterstützer!

03.07.2025
Die schlimmste Hitze ist nun erstmal vorbei und wir haben diese wirklich heftige Nacht überlebt. Bei uns ist es oft so, dass Regen angesagt wird und es dann doch nur Schall und Rauch ist. Es ist einfach eine trockene Gegend und das kühle Nass wird hier tatsächlich herbeigesehnt. Gestern habe ich gesehen, dass schon das erste Getreide abgemäht wurde, es erscheint mir so früh wie noch nie. Irgendwann werden die Bauern auf die Idee kommen, eine zweite Fruchtfolge zu säen, Zeit genug hätten sie jetzt noch. Kalt wird es bei uns ja erst im November.
Zum Glück hat es bei uns bisher noch nicht gebrannt, in Portugal und Spanien sieht das ganz anders aus. In Frankreich wurde wegen der Hitze ein AKW abgeschaltet, in Huelva/Spanien wurden 46 °C gemessen und im portugiesischen Mora war es sogar noch heißer. In Izmir/Türkei wurden über 50.000 Menschen vor Waldbränden in Sicherheit gebracht und in Frankreich wurden gut 200 Schulen wegen Extremhitze geschlossen. Das Mittelmeer hat sich so stark aufgeheizt wie noch nie und hat jetzt eine durchschnittliche Temperatur von über 26°C!
Wir haben es in Spanien nun schon mehrfach erlebt, dass der dort sogenannte "Kalte Tropfen" massiven Starkregen bringt, der sich zu regelrechten Sturzfluten auswachsen kann. Auch in diesem Jahr werden die Extremtemperaturen Hochwasser in Spanien und Portugal begünstigen. Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, wärmere Meere verursachen mehr Verdunstung und das erhöht die Intensität der Niederschläge. Hoffen wir mal, dass wir ein Hochwasser, wie wir es im letzten Jahr Ende Oktober in Valencia hatten, nicht nochmal erleben müssen.
Die Hitze könnte natürlich auch für unsere kleine Inga zum Problem werden. Ihr Transport ist für Freitag/Samstag geplant. Der Wagen ist klimatisiert und bisher sind alle unsere Hunde in wunderbarem Zustand bei uns angekommen. Trotzdem müssen die Tiere ja auch erstmal eingeladen werden und in dieser Zeit steht der Wagen mit offenen Türen im Tierheim. Wenn es zu heiß ist, muss man den Transport auf die frühen Morgenstunden oder den Abend legen. Natürlich vertrauen wir da ganz auf unsere spanischen Kollegen, niemals würden sie ein Tier gefährden. Bevor so etwas passiert, wird der Transport verschoben. Wir müssen also bis morgen warten, um zu wissen, ob Inga nach Deutschland fahren wird oder nicht. Es soll morgen ja nicht mehr ganz so warm sein.
01.07.2025
Die Hitze ist kaum noch auszuhalten und leider hatten wir heute auch noch um 14 Uhr einen Termin beim Tierarzt. Unser Privatwagen hat eine anständige Klimaanlage und so sind wir lieber im Auto sitzen geblieben, als im Wartezimmer durchzuweichen. Tatsächlich ging es dann doch ganz schnell. Pheusy braucht noch ein Medikament, er hat eine leichte Entzündung im Auge und Gulli ist endlich über den Berg. Es wird zwar noch länger dauern, bis alles abgeheilt ist aber nach dem Anfärben stand fest, dass keine offene Stelle mehr da ist. Das ist großartig und so braucht Gulli auch nur noch ein Medikament, das seine Äugelchen schön feucht hält. Bei dem Wetter ist das wirklich wichtig und deshalb wird jetzt etwas mit Hyaluronsäure getropft. Beide Hundchen haben nochmal Termine zur Nachkontrolle in zwei und 4 Wochen. Dann ist es wohl ausgestanden. Hoffen wir jedenfalls.
Heute morgen sind endlich die fünf Spendenpaletten abgeholt worden. Wir haben wieder etwas mehr Platz und sind froh, dass der Rasenmäher wieder auf seinem Platz stehen kann und wir nicht ständig um die Paletten turnen müssen.

In Spanien ist es zur Zeit superheiß und auch bei uns werden Hitzerekorde gebrochen. Wir alle müssen etwas langsamer machen und natürlich auch ganz besonders auf unsere Tiere achten. Spaziergänge werden früh morgens oder am kühleren Abend gemacht. Die Wege dürfen natürlich nicht heiß sein, unsere Hunde verbrennen sich die Füße genauso wie wir, würden wir ohne Schuhe laufen. Es muss immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stehen, manche Hunde mögen Planschbecken oder Kühlmatten. Beides kann zur Abkühlung beitragen. Körperliche Anstrengungen sind jetzt auch für uns nicht gesund und ganz besonders vorsichtig müssen wir mit unseren älteren oder auch kranken Hunden umgehen. Auch bei der Fütterung sollten wir dringend auf mehrere kleinere Rationen zurückgreifen, denn die Verdauung ist bei Hitze einfach anstrengender. Sollte euer Hund Anzeichen von Überhitzung zeigen, z. B. stark hecheln, erhöhte Körpertemperatur oder Probleme beim Atmen haben, dann muss der Hund zum Tierarzt. Ein kühles, nasses Handtuch auf dem Körper des Tieres, kann den Weg zum Doc erleichtern. Keinesfalls darf man Tiere bei diesem Wetter im Auto lassen. Die Temperaturen im Inneren des Autos sind schnell lebensbedrohlich!
Wir haben zur Veranschaulichung ein Plakat gemacht, das ihr gerne von uns zugeschickt bekommen könnt. Es wäre toll, dieses Plakat in jedes Schaufenster hängen zu dürfen, Information ist alles und sie kann Leben retten! Wenn ihr vielleicht mal beim Bäcker, Metzger oder Futter-Shop, Tierarzt usw. nachfragen wollt - wir geben die Plakate gerne kostenlos ab. Einfach anrufen und bestellen.
