Phönix-Tagebuch
- Juni 2017 -
30.06.2017
Nach dem Vorgespräch für Kira steht nun fest, dass die Kleine ein neues Zuhause hat und in der nächsten Woche nach Neuleiningen umziehen wird. Die Katze des Hauses scheint das nicht besonders zu interessieren und Kira scheint die Katze uninteressant zu finden. Wir denken, dass die beiden sich noch besser kennenlernen werden, aber Streit wird es zwischen Hund und Katze wohl ganz bestimmt keinen geben. Wir freuen uns für die kleine Kira, sie hat es jetzt geschafft, aus dem 'spanischen Straßenköter' ist nun ein deutscher Familienhund geworden. Wir wünschen ihr alles Glück der Welt!
Der kleine Bombón, der die ganze Zeit mit Kira eine tolle Spielgefährtin hatte, wird die Kleine bestimmt vermissen. Wir können nur hoffen, dass auch er bald seine endgültige Familie finden wird. Bombón sieht auf den Fotos immer so groß aus und die Interessenten denken deshalb, dass er ein Jack-Russell-Terrier-Mix sei. Der Wicht ist allerdings nur 4 kg schwer und wenn man ihn live sieht, erkennt man schnell, dass er größtenteils ein Chihuahua ist. Wir haben nun neue Bilder bekommen und hoffen, dass man darauf erkennen kann, was für ein Goldstückchen der kleine Junge ist.
Es warten noch einige unserer Hunde auf ihren Pflegestellen, sie hoffen ebenfalls darauf, bald ein endgültiges Zuhause zu finden. Unsere Pflegemütter kümmern sich liebevoll um sie und achten natürlich auch darauf, dass sie anständig und gepflegt aussehen. Joyce' Familie hat die Kleine deshalb jetzt zum Frisör gebracht und nun ist aus der völlig verstrubbelten Nase eine bildhübsche kleine Dame geworden. Danke an Melanie und Jens - das war eine wirklich gute Idee!
Da wir in den letzten Wochen ganz verzweifelt nach Pflegestellen für unsere Azoren-Hunde gesucht haben - für Polly und Tom konnten wir bis jetzt niemanden finden - sind unsere spanischen Hunde etwas aus dem Fokus gerückt. Ich habe deshalb Mahoo, Zappe und auch Carri nochmal bei Facebook vorgestellt. Die ehemaligen Haltungsbedingungen von Zappe (Kette und Fass) und Carri (Drahtkäfig) haben uns alle wütend gemacht und schockiert. Leider hat sich bisher noch keine Pflegestelle für die beiden Hunde gefunden. Sie werden also weiterhin in Spanien bleiben. Natürlich haben wir jetzt spanische Pflegestellen, die sich um die Hunde kümmern, aber sicher wären sie bei uns besser aufgehoben. Gerade für diese beiden Hunde ist es jetzt sehr wichtig, alle Zuneigung und Liebe der Welt zu bekommen, sie sollten nicht einfach nur in einem großen Rudel mitlaufen, sondern gefördert und unterstützt werden. Beide haben viel nachzuholen und zu lernen. Ich kann nur hoffen, dass jemand erkennt, wie sehr sich diese beiden nach menschlichem Kontakt sehnen und wie gerne sie ein geliebtes Familienmitglied wären. Ohne eigene Pflegestelle haben wir zwar ihre katastrophalen Lebensbedingungen verbessert, aber ihre Seelen werde so nicht geheilt.
Auf die Frage, ob solche grausamen Haltungsbedingungen in Spanien nicht verfolgt werden, kann ich nur Antworten, dass es natürlich Gesetze zum Schutz der Tiere gibt und ganz bestimmt werden Verstöße heute viel deutlicher geahndet als noch vor 10 Jahren. Trotzdem gibt es oft weder so aufmerksame Nachbarn wie in Deutschland, noch zeigt man einfach jemanden an, den man vielleicht sogar kennt (ein durchaus auch in Deutschland bekanntes Phänomen!). Bei uns hat jemand, der einen Hund misshandelt, aber wenigstens mit dem Zorn der Bevölkerung zu rechnen, in Spanien, gerade in ländlichen Regionen, interessiert viele das gar nicht. Natürlich haben sich die Zeiten geändert und es ist ganz bestimmt anders als noch vor 30 Jahren. Es wird allerdings noch lange dauern, bis man gerade in Ländern, die wirtschaftlich massive Probleme haben, den Tierschutz so etablieren kann, wie er das bei uns schon ist.
Zum Glück haben wir in Spanien bei der jüngeren Genaration viele Menschen gefunden, die genauso denken wie wir. Nur so werden wir auf solche Missstände aufmerksam und haben die Chance, diesen Tieren zu helfen. Pauschal auf 'die Spanier' zu schimpfen ist ganz bestimmt falsch, wir haben sehr viele spanische Freunde und Bekannte, jeder davon ist ein Tierfreund und keiner würde solche Zustände hinnehmen. Das Empfinden und Denken der Allgemeinheit zu ändern, geht nicht von jetzt auf gleich und sicherlich wird es noch viele Jahre dauern, bis solche Missstände zu einem Aufschrei in der Bevölkerung führen werden.
Tatsächlich haben wir aber auch immer noch viel Arbeit in Deutschland, denn auch hier haben wir Menschen, die Tiere auf unsägliche Weise traktieren, jeden Tag gibt es irgendwo Schlagzeilen, die mir die Tränen in die Augen treiben. Natürlich kann man Spanien und Deutschland nicht einfach so miteinander vergleichen, für die gequälten Kreaturen ist es aber auch uninteressant, wo ihnen das Leid angetan wird. Egal, wo wir Missstände vorfinden, wir müssen einschreiten und helfen. Europa hat, auch was den Tierschutz anbelangt, keine Grenzen mehr. Wir werden also so wie bisher Tierschutz dort betreiben, wo es Not gibt und Hilfe gebraucht wird. Es gibt so viele Dinge, die wir in Deutschland noch verändern/verhindern möchten. Denken wir einfach nur mal an die lebend geschredderten männlichen Küken, die unsäglichen Haltungsbedingungen für Nutzvieh, Wildtiere, die in Zirkussen dahinvegetieren, Schliefanlagen, in denen Füchse für das Training von Jagdhunden herhalten müssen, Tierversuche allgemein usw.
Natürlich sind es nicht nur die großen Probleme, die uns umtreiben. Ständig schlagen wir uns mit Dingen herum, die schon zu unserem 'täglichen Brot' gehören. Hunde, die in Zwingern versauern, Pferde in Ständerhaltung, Koppeln ohne Unterstände, Hunde, die mit TeleTact-Geräten 'erzogen' werden sollen, illegaler Hundehandel, Transportbedingungen für ausländische Hunde usw.
Es erscheint manchmal wie ein Kampf gegen Windmühlen, trotzdem geben wir nicht auf und arbeiten uns mühsam vorwärts. Es wäre schön, noch mehr aktive Mitstreiter zu haben. Natürlich wissen wir, dass viele Menschen unsere Arbeit gerne unterstützen möchten, ihnen aber vielleicht die Zeit fehlt oder der Platz, um zum Beispiel einen Pflegehund aufzunehmen. Es wäre schön, wenn wir dann wenigstens ein wenig mehr finanzielle Unterstützung bekämen. Auch wenn es profan klingt, unser Tierschutzbus fährt nicht ohne Sprit und auch die Post befördert unsere Pakete und Briefe nicht umsonst, die Homepage kostet monatlich Geld und Hilfsmittel wie Katzen- und Hundefallen, Lederhandschuhe, Chip-Lesegeräte usw. lassen sich ebenfalls nicht mit einem lieb gemeinten Händedruck bezahlen. Dazu kommen die Kosten für Kastrationen, Futter, den Hilfs-Truck usw. Wir versuchen uns, so gut es geht, selbst zu finanzieren und tragen viele Kosten auch einfach privat. Trotzdem sollte es möglich sein, dass ein gemeinnütziger Verein auch von der Allgemeinheit getragen wird. Unsere Arbeit gilt dem Gemeinwohl und dieses umfasst auch die Tiere, sie ist nicht eigennützig und deshalb wäre es schön, wenn wir mehr Unterstützer/Mitglieder/eherenamtliche Helfer/Gönner finden könnten. Man kann uns mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen, 40 € im Jahr bringen niemanden um - unseren Verein aber ein kleines Stück weiter!
Tierhilfe Phönix e.V.
Volksbank Alzey-Worms eG
IBAN: DE82550912000022275100
BIC: GENODE61AZY
29.06.2017
Wir haben Interessenten für die Kleine Kira und werden morgen ausprobieren, ob sie sich bei einer blinden Katze mit drei Beinen gut benehmen wird. Wenn sie lieb ist und die Katze akzeptiert, hat sie ein neues Zuhause.
Für unsere Hunde ändert sich ihr Leben blitzschnell. Wenn wir einige Wochen zurückdenken, dann waren einige der kleinen Kerlchen noch Todeskandidaten der Perrera in Murcia, wie schnell sich ihre Welt ändern kann ist unfassbar. Wir möchten uns ganz herzlich bei all den Menschen bedanken, die unsere Arbeit so tatkräftig unterstützen. Ohne euch könnten wir keine Hunde aus den Tötungen retten, ohne euch würden viele Nasen schon lange nicht mehr leben. Ich hoffe, dass wir bald Pflegestellen für Carri und Zappe finden, beide Hunde hatten noch nicht einen schönen Tag in ihrem Leben. Zappe ist ein reinrassiger Bodeguero, der seit seiner Welpenzeit an der Kette hing und ein altes Ölfass zum Schlafen hatte. Carri lebte einige Meter hinter ihm in einem Drahtkäfig. Für 6 Jahre berührten ihre Pfötchen keinen festen Boden, sie hatte keine Decke, bekam keine Liebe, kennt kein Spielzeug und hatte noch nie ein Dach über dem Kopf. Die kleine Nase wurde jetzt erstmal von ihrem Filzmantel befreit und auf einer Pflegestelle in Spanien untergebracht. Für Carri suchen wir eine Familie, die sich nur um sie kümmert und ihr all das gibt, was zu einem schönen Hundeleben dazu gehört. Ich glaube, dass es keinen dankbareren Hund geben wird als Carri.
Von Scoot, der jetzt Murphy heißt, haben wir Bilder und eine Mail bekommen. Der Kleine hat es geschafft und alle um das Pfötchen gewickelt. Die neue Familie liebt ihn heiß und innig und wird ihn nie wieder hergeben.
Wir freuen uns immer sehr über solche Erfolgsgschichten, denn auch Scoot wäre normalerweise schon lange tot. Er stammt ebenfalls aus der Perrera von Murcia und hätte ohne unsere Pflegemutter Connie aus Planig keine Chance gehabt. Connie hat ihn aufgenommen und sich liebevoll um ihn gekümmert, sie hat sein Leben gerettet und damit seine neue Familie glücklich gemacht. Alle unsere Pflegestellen sind Lebensretter, sie bemühen sich um die geschundenen Seelen und freuen sich über jeden Erfolg - ihr Herzblut hängt an den Hunden, die nie zuvor eine Chance auf eine liebevolle Familie hatten. Wir sind dankbar, dass wir ehrenamtliche Helfer haben, die die Ärmsten der Armen nicht aufgeben. Ohne sie wären uns die Hände gebunden. Danke an alle, die uns helfen, die ohne viel Aufhebens darum zu machen, zur Stelle sind, wenn sie gebraucht werden, auf die man sich 100 % verlassen kann! Wir wissen, dass das nicht selbstverständlich ist und hoffen, dass wir vielleicht noch einige Menschen mehr motivieren können, sich für unsere Tierschutzhunde einzusetzen. Jeder Helfer ist herzlich willkommen!
28.06.2017
Wir sind immer wieder erstaunt, wie oft wir mit Teletakt-Geräten in Berührung kommen. Heute war es ein in Wallertheim entlaufener Hund, der ein solches Halsband trug. Vor wenigen Wochen waren es zwei Hunde, die in Armsheim auf einem Pickup angekettet waren usw.
Im § 3 Nr. 11 Tierschutzgesetz (TierSchG) heißt es: "Es ist verboten, ein Gerät zu verwenden, das durch direkte Stromeinwirkung das artgemäße Verhalten eines Tieres, insbesondere seine Bewegung, erheblich einschränkt oder es zur Bewegung zwingt und dem Tier dadurch nicht unerhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt, soweit dies nicht nach bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften zulässig ist."
Solche bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften sind bislang die Ausnahme: Lediglich das elektrische Fischen und das Treiben von Rindern und Schweinen sind eingeschränkt zulässig.
Eine widerrechtliche Verwendung von Telereizgeräten stellt nach § 18 Abs. 1 Nr. 4, Abs. 4 TierSchG eine Ordnungswidrigkeit dar, welche mit einer Geldbuße bis zu 25.000 € geahndet werden kann.
Für Tierliebhaber sind Teletakt-Geräte, Elektro-Schocker, elektrische Erziehungshalsbänder, Tele-Reizgeräte oder wie man diese Teile auch immer nennen will - manche benutzen auch den sehr zynischen Begriff 'Ferntrainer' - indiskutabel. Wir wollen, dass unsere Hunde durch positive Bestärkung lernen und nicht durch Stromstöße bestraft werden.
Ich will hier gar nicht genauer darauf eingehen, dass die Jägerschaft größtenteils von der positiven Wirkung solcher Halsbänder überzeugt ist oder das Waffengesetz 2007 geändert und durch den Bundesrat der Artikel 1 Nr 32 WafG konkretisiert wurde. Ich habe nicht vor, eine Rechtsberatung für Nutzer dieser aus unserer Sicht grausamen Geräte anzubieten. Vielmehr möchten wir euch einige im Internet gefundene Werbeanzeigen zum Nachdenken zur Verfügung stellen. So werden die Elektro-Schocker folgendermaßen beworben:
"...für die Nutzung sollte der Hund charakterlich gefestigt sein, dies ist meistens erst ab dem 4. - 6. Monat der Fall..."
"...Ferntrainer mit Dauerimpuls und Booster bis 1600 m Reichweite, nutzbar ab 3 kg Hundegewicht..."
"...wenn Sie mit Ihrem Impulstrainer keine neugierigen und skeptischen Blicke anziehen möchten, gibt es nun die praktische Halsbandabdeckung von..."
Ich denke, dass wir nicht lange darüber nachdenken müssen, dass eine Nutzung eines Elektroschockers an einem 4 - 6 Monate alten Hund eine grausame Handlung darstellt. Ich versuche mir erst gar nicht vorzustellen, wie ein 3 Kilo Chihuahua auf einen Dauerimpuls, vielleicht sogar noch 'geboostet', reagiert. Die Reichweite von 1600 m ist enorm und ein Zusammenhang von Schmerz und 'Lernimpuls' ist auf diese Distanz gar nicht mehr herstellbar. Vielmehr fällt mir hierzu der Begriff 'Learned Helplessness' ein. Dieser stammt aus der sog. behavioristischen Lerntheorie. Ihm lieg das Phänomen zugrunde, dass Tiere, wenn sie nicht ein eigenes Verhalten mit einer Strafe verbinden können, daraus den Schluss ziehen, dass sie, egal, was sie tun, bestraft werden. Diese Tiere werden apathisch und hilflos – soll das das Ziel der Hundeausbildung sein?
Auf welche abstrusen Ideen manche Menschen kommen, ist für mich teilweise überhaupt nicht mehr nachvollziehbar. Mich macht es unendlich traurig, wenn ich einen Hund mit einem solchen Halsband sehe und ich scheue mich nicht, grundsätzlich Anzeige gegen den Halter zu erstatten.
Heute trifft diese Anzeige einen Hundehalter aus Wallertheim. Der Hund lief vor ein Auto und wurde, da kein Halter in Sichtweite war, von Tierfreunden gesichert, um eine Halterfeststellung durchführen zu können. Dass wir gechipte Hunde auffinden, die leider (z. B. bei TASSO) nicht registriert sind, ist ärgerlich und unnötig - hauptsächlich, da die Eintragung vollkommen kostenfrei ist und der Chip seinen Zweck verfehlt, wenn man das Tier dann nicht registrieren lässt. Dass aber der Hund, obwohl er ganz klar außer Sichtweite des Halters war, offensichtlich noch mit dem Elektro-Schocker traktiert wurde, halte ich für eine unglaublich dumme Maßnahme. Die Herrschaften, die den Hund einsammelten, berichteten von mehrfachen heftigen Schmerzensäußerungen des Tieres, die für sie ganz offensichtlich grundlos erfolgten. Erst nachdem man begriff, welche Art Halsband das Tier trug, konnten diese zugeordnet werden. Das Halsband wurde entfernt und der Polizei übergeben.
Hier zeigt sich ganz deutlich der Unverstand und das Unvermögen mancher Hundehalter. Man kann doch nicht ernsthaft glauben, dass es sinnvoll ist, einem Hund, der sich außer Sichtweite befindet, Stromschläge zu verpassen und gleichzeitig hoffen, dass dieser dann zurückkommt.
Leider ist der Verkauf dieser Elektro-Schocker nicht verboten und so kann sich natürlich jeder ein solches Teil besorgen. Wieso der Gesetzgeber den Verkauf legalisiert hat, kann ich mir nicht so recht erklären - allerdings habe ich heute im Internet diese Anzeige gefunden:
"Sklaven Elektroschock Halsband mit Fernbedienung
Die perfekte Ergänzung für Ihre Pet Play Spiele! Leistungsstarkes Elektro Sex Halsband, originalgetreu für richtige Hunde! Die kabellose Fernbedienung reicht bis 20 Meter Entfernung und liefert per Knopfdruck einen Elektro Impuls an den Hals des Sklaven. Gehorsam garantiert! Maße: bis 50 cm Umfang Material: Metall, Nylon, Klett und ABS Farbe: Schwarz Batterie: 2 x AAA (nicht enthalten) und 1 x 9V (enthalten) Schloss separat erhältlich!"
27.06.2017
Endlich sind unsere Azoren-Hunde angekommen. Wir sind heute morgen ganz früh unterwegs gewesen und konnten die drei Glückspilze dann schon vor 7 Uhr auf dem Frankfurter Flughafen in Empfang nehmen. Die Nacht hatten Gerry, Susy und Joyce in der Animal Lounge des Flughafens verbracht, dort wurden sie gefüttert und nach dem langen Flug von den Azoren aus den Boxen gelassen. Wir sind schon um 5 Uhr losgefahren, die Autobahn ist dann noch recht leer und man kommt schnell voran. Seitdem wir die letzten Hunde von Pico bekamen, sind einige Monate ins Land gegangen und so war die Firma, bei der wir unsere Frachtpapiere abholen mussten, mittlerweile auf dem Flughafengelände umgezogen. Gut, dass wir Unverhofftes zeitlich immer einplanen, wir waren dann trotz elender Sucherei ganz pünktlich bei unseren Hunden. Die Pflegerin war ganz begeistert von unseren Glückspilzen und half uns noch die Boxen ins Auto zu packen, 45 min. später waren wir schon wieder daheim. Die Hundchen sind alle toll, wir haben lange mit ihnen im Garten gespielt, sie beobachtet und fotografiert. Ich bin sicher, dass sie ganz schnell ihre endgültigen Zuhause finden werden. Gerry ist mittlerweile bei seiner Pflegemutter in Alzey, Joyce durfte nach Pfaffen-Schwabenheim und Susy ist bei uns. Ich hoffe wirklich, dass wir die kleine Polly und auch Tom schnell nachholen können, ich darf gar nicht daran denken, dass den beiden etwas passiert. Vielleicht entspannt sich die Situation ja, sobald die Ferienzeit vorbei ist, im Augenblick haben wir tatsächlich trotz größter Anstrengungen keine Pflegestellen mehr finden können.
Für die kleine Kira haben sich ganz nette Interessenten gemeldet, allerdings lebt in der Familie schon eine Katze und ob das passt, wissen wir nicht. Wir werden es in den nächsten Tagen ausprobieren müssen und hoffen, dass die Katze nicht auf unsere Kira losgeht. Erlebt haben wir so etwas ja schon und das war keine schöne Erfahrung! Ich hatte bis dahin nicht gedacht, dass es derartig territoriale 'Tiger' gibt - wir wurden eines Besseren belehrt und sind, nachdem die Katze die Tapete hochgelaufen war, unseren Hund angegriffen hatte und schließlich sogar noch die Besitzerin kratzte und biss, aus der Wohnung geflüchtet. Allerdings leben viele unserer Hunde mit Katzen zusammen und so hoffen wir, dass wir nicht wieder auf eine solch militante 'Samtpfote' treffen!
26.06.2017
Endlich sind unsere Fliesen für die Terrasse gekommen. Anlieferungen mit einer Spedition scheinen immer erst einmal daneben zu gehen. Diesesmal hat es beim zweiten Anlauf dann endlich geklappt. Jetzt sind vier Paletten Fliesen da und müssen nur noch verlegt werden. Zeit ist etwas, was uns wirklich fehlt, ich gehe aber trotzdem davon aus, dass wir 2017 noch einmal auf unserer fertigen Terrasse sitzen werden...
Heute ist unser Tag mal etwas früher zu Ende gegangen, denn morgen müssen wir schon um 5 Uhr auf dem Weg zu unseren Azoren-Hunden sein. Dania hat schon ein Bild vom Abflug auf den Azoren gesendet.
Gelandet sind sie um 22:20 Uhr in Frankfurt. Die Nacht müssen sie noch in der Animal Lounge verbringen und morgen früh sind wir die Ersten, die vor der Tür stehen, um sie abzuholen. Sie wissen es noch nicht, aber ihr Leben wird sich ab jetzt komplett verändern. Sie sind in Sicherheit, können sich jetzt erstmal ausruhen und in den nächsten Wochen werden wir dann ein endgültiges Zuhause für sie finden. Leider konnte Polly nicht mitkommen, wir haben trotz intensiver Bemühungen keine Pflegestelle für sie finden können und deshalb musste sie auf Pico zurückbleiben. Wir hoffen sehr, dass sich bald jemand für sie finden wird, wir werden sie dann sofort nachkommen lassen.
Danach haben wir Mahoo, Carri und Zappe eingeplant. Auch für diese Glückspilze suchen wir noch ganz dringend Pflegestellen oder ein endgültiges Zuhause.
25.06.2017
Viele unserer Hunde dürfen auf Hundeplätzen mit Artgenossen spielen oder trainieren, manche lernen ganz besondere Dinge und so haben wir Hunde, die in der Rettungshundestaffel aktiv sind, manche bergen Verletzte aus Trümmern, andere sind Besuchshunde oder haben eine Ausbildung zum Therapiehund gemacht. Ich freue mich immer sehr, wenn die Halter gemeinsam mit den Hunden arbeiten. Die Nasen haben viel Spaß daran, es hält sie aktiv und fit und natürlich stärkt es die Bindung, die man zu seinem Hund hat. Wie toll so etwas aussehen kann, haben wir jetzt bei der kleinen Frida gesehen. Sie ist mit Christine im Hundesport aktiv und hat am Wochenende sogar an einem Turnier teilgenommen. Von 17 Startern haben die Beiden den vierten Platz belegt. Das ist großartig und wir gratulieren ganz herzlich!
Die Welpenzeit hat begonnen und das Internet ist voll von süßen, oft viel zu jung abzugebenden Welpen. Da werden Welpchen mit 6 Wochen verschachert, obwohl die Tierschutz-Hundeverordnung ganz klar regelt, dass ein Welpe erst im Alter von über acht Wochen vom Muttertier getrennt werden darf. Nur wenn die Trennung nach tierärztlichem Urteil zum Schutz des Muttertieres oder des Welpen vor Schmerzen, Leiden oder Schäden erforderlich ist, dürfen die Welpen vorher weggenommen werden. Trotzdem gilt - sollte eine vorzeitige Trennung mehrerer Welpen vom Muttertier erforderlich sein - sollen diese bis zu einem Alter von acht Wochen nicht voneinander getrennt werden.
Die Verordnung ist da also ganz klar und deutlich. Wer Welpen zu jung abgibt, macht sich nicht nur strafbar, sondern tut den Tieren damit keinen Gefallen. Die Aufzucht von Welpen ist eine wunderbare Sache, macht aber auch viel Arbeit. Nicht jeder hat die Fachkenntnisse, die Zeit und die Geduld oder auch den Platz, um einen Wurf von vielleicht 10 kleinen Rackern großzuziehen. Oft genug ist das schnell zu verdienende Geld die Triebfeder, eine Hündin decken zu lassen. Da werden 750 € für Hunde ohne Papiere verlangt, die Kleinen sind gerade einmal knappe 8 Wochen, haben frisch die erste Impfung und wenn es hochkommt noch eine Entwurmung. Ich frage mich, was da den Preis von 750 € rechtfertigt. Nachfragen diesbezüglich werden mit frechen Antworten belegt und manchmal fühlen sich sogar irgendwelche Trittbrettfahrer noch befleißigt, weitere dusselige Kommentare abzugeben. Ganz interessant fand ich diesen: "Es gibt auch viele Kinder in Heimen und Armut auf der Welt. Willst Du jetzt, dass die alle erstmal wegadoptiert werden, ehe wieder eigene geboren werden dürfen? Hast Du Dir schonmal überlegt, dass JEDES Lebewesen den Wusch und den Drang hat, sich fortzupflanzen? Wenn man da beschützend agiert, IST DAS AUCH TIERSCHUTZ!" Die Not von Menschenkindern mit einer vom Mensch gemachten Hundeproduktion zu vergleichen, finde ich zynisch und das möchte ich, da wir Tierschutz betreiben, unkommentiert lassen. Toll finde ich allerdings den Geistesblitz, dass man dem Drang der Tiere nach Vermehrung nachgeben soll, um dann beschützend zu agieren. Das dann als Tierschutz zu verkaufen, ist echt idiotisch - leider fällt mir kein höflicheres Wort dafür ein. Dass 750 € "die absolute Untergrenze für anständig aufgezogene Welpen" sind (so lässt es die Verkäuferin verlauten) heißt, dass sie sich das Streicheln bezahlen lässt - oder wie muss man das verstehen? Nur für diejenigen, die solche Praktiken nicht unterstützen möchten und lieber einem Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause geben: Unsere Hunde sind vom Amtsveterinär untersucht und als gesund befunden worden. Sie haben nicht nur eine Impfung, sondern sind mehrfach geimpft - man muss einfach bedenken, dass erst die Widerholungsimpfung einen ausreichenden Schutz gewährleistet - sie sind auch mehrfach entwurmt und natürlich sind sie kastriert - wir wollen ja nicht zu weiterem Elend beitragen.... Wir haben für diese Nasen einen Transport aus Spanien oder sogar von den Azoren bezahlt und trotzdem kosten die Kerlchen nur 350 €. Da fragt man sich, woher diese Preisdiskrepanz kommt - haben wir unsere Hundchen vielleicht zu wenig gestreichelt???
24.06.2017
Unsere kleinen Kätzchen entwickeln sich prächtig, sie werden immer munterer und genießen die Streicheleineiten der Pflegemutter. Von dem wilden Fauchen und Spucken, als ich sie zum erstenmal anfassen wollte, ist schon lange nichts mehr übrig, sie haben Vertrauen gefasst und sind schon richtig nette Schmusekatzen geworden. Außerdem wachsen sie zusehends und langsam werden wir uns überlegen müssen, wie ihr neues Leben aussehen soll. Wir hatten bisher schon viele Anfragen und werden nun anfangen diese abzuarbeiten.
Für unsere Hunde tut sich leider im Augenblick gar nichts. Die interessierten Anrufer kann man an einer Hand abzählen, oft wollen die Leute nur eine Beratung oder haben unsere Anzeigen falsch verstanden und denken, dass sie als Pflegestelle nebenher Geld verdienen können. Wir wissen, dass die Urlaubszeit immer einen gewissen Stillstand bedeutet. Nun warten wir einfach ab, bis die Sommerferien rum sind und alles wieder in gewohnten Bahnen läuft. Als nächstes haben wir erst einmal wieder einen Markt auf dem Programm stehen. Am 08.07.17 sind wir mit unserem Stand in Alzey-Dautenheim und das bedeutet, dass wir schon wieder Hundekekse backen. Bei Temperaturen von 30 °C ist das eine wirklich schweißtreibende Arbeit...
Trotzdem, wir haben uns alle auf den Sommer gefreut und jetzt wollen wir nicht meckern, sondern die schönen Seiten sehen. Unsere Rose im Hof blüht gerade mit aller Macht, sie ist schon fast 20 Jahre alt und hatte in manchem Jahr über 1000 Blüten.
Außerdem sind die Erdbeeren reif und da Angelo sie mindestens genauso lecker findet wie wir, hatten wir bis jetzt noch nicht eine einzige für uns! Im nächsten Jahr kommen sie in einen Kübel und der wird außerhalb seiner Reichweite stehen!
Von Ole und seiner Familie haben wir tolle Urlaubsbilder bekommen. Die Hundchen waren in Frankreich, Spanien und Portugal. So toll, wie die Bilder sind, wären wir gerne mit dabei gewesen....
Unser ehemaliger Pflegehund Jairo war auch wieder mal mit seiner Familie im Urlaub.
Sein Auto
Sein Strand
Sein Hofgut
Er
23.06.2017
Die süße Maria hat nun ihr endgültiges Zuhause gefunden und wir begrüßen Anja und ihre Familie ganz herzlich im Kreis unserer 'Pflegestellenversager'! Wir freuen und riesig, dass Maria bei ihrer Pflegestelle bleiben darf und sind sicher, dass sie in Alzey das perfekte Plätzchen gefunden hat.
(Budy sucht leider noch nach einem schönen Zuhause!)
Wir mussten heute leider gleich zweimal zum Tierarzt fahren. Eine nette, aufmerksame Armsheimerin hatte uns eine Taube gebracht, die ganz offensichtlich verletzt war. In der Praxis ergab die Untersuchung, dass der eine Flügel gebrochen, schon kalt und ohne ausreichende Blutversorgung war. Ein Beinchen war ebenfalls schwerst verletzt und so mussten wir das Tierchen gehen lassen. Auch wenn wir in diesem Fall nur das Leiden eines Tieres verkürzen konnten, so sind wir doch froh, dass eine tierliebe Frau die Taube aufgelesen und zu uns gebracht hat. Dem Täubchen ist so ein qualvoller Tod erspart geblieben. Tatsächlich haben wir später sogar noch 20 € für den Verein gespendet bekommen - obwohl wir keine guten Nachrichten hatten und die junge Frau sogar noch in der Ausbildung ist! Vielen Dank für die Unterstützung unserer Arbeit, das war sehr nett!
Unsere alte Banja hatte heute Blut im Urin und wurde deshalb ebenfalls in der Tierarztpraxis Dr. Weben/Thissen in Alzey vorgestellt. Leider war ihre Blase zum Zeitpunkt der Untersuchung nicht besonders voll und so mussten wir abends nochmal antreten. Der Ultraschall war allerdings unauffällig und deshalb denken wir, dass Banja wohl nur eine Blasenentzündung hat. Um ganz sicher zu sein, wurde aber Urin direkt aus der Blase genommen und in der nächsten Woche werden wir dann das Laborergebnis bekommen. Da Bahia einen Blasentumor hat, waren wir in heller Aufregung, als Banja plötzlich ebenfalls Blut im Urin hatte. Wir warten jetzt das Wochenende ab, geben das Anitbiotukum und hoffen, dass es unserem zweiten Alterchen bald wieder besser geht. Für Bahia tickt die Uhr unerbittlich, sie ist zwar gut mit Medikamenten versorgt und hat auch keine Schmerzen, allerdings wird sie immer schwächer. Wir helfen ihr, wo wir können, sehen aber auch, dass sie die meiste Zeit vom Tag in ihrer Kudde verschläft. Sobald sie anfängt, auf die andere Seite zu blicken, werden wir bei ihr sein und ihr helfen, die letzte Wegstrecke zu gehen.
Da ich bei der Vermittlung unserer Hundchen immer wieder nachfrage, ob denn die Genehmigung des Vermieters zur Haltung eines Hundes vorliegt und viele Mieter sich über die Rechtslage gar nicht bewusst zu sein scheinen, hier mal eine der neueren Entscheidungen. Sie ist bestimmt nicht auf jeden Mietvertrag anwendbar, zeigt aber die Richtung, in die die Rechtsprechung geht. Es ist nicht mehr so wie noch vor zehn Jahren, da konnte der Vermieter die Haltung eines Haustieres einfach verbieten. Heute sieht man das durchaus differenzierter und die jüngsten Urteile stärken die Rechte der Mieter. Trotzdem sollte jeder Mieter ganz genau darüber nachdenken, ob es nicht eine gütliche Einigung mit seinem Vermieter geben kann und es nicht in manchen Fällen besser ist, sich eine Wohnung zu suchen, in der von vornherein Hunde erlaubt sind.
Hier kurz die Schilderung des Falls:
Eine Mieterin aus Nürnberg unterschrieb 2011 einen Mietvertrag für eine Einzimmerwohnung. In diesem hatten ihre Vermieter unter dem Paragraphen 22 „Sonstige Vereinbarungen“ handschriftlich festgehalten, dass eine Tierhaltung nicht gestattet sei. Auch mündlich wiesen die Vermieter ihre Mieterin noch einmal darauf hin, dass in der Eigentumswohnanlage keine Hunde erlaubt seien. Trotzdem kaufte sich die Mietern 2015 einen Mops, der dann auch wenig später bei ihr einzog. Sie holte keine Genehmigung der Vermieter ein und so sorgte der neue Mitbewohner für ordentlich Ärger. Die Vermieter bemerkten den Mops und forderten die Mieterin auf, ihn wieder abzugeben. Die tierliebe Frau weigerte sich und deshalb zog der Vermieter vor Gericht. Das Amtsgericht Nürnberg stärkte nun allerdings der Mieterin mit seinem Urteil den Rücken.
Das Gericht sah die Mieterin im Recht, denn ein pauschales Tierhaltungsverbot ist unzulässig! In der Urteilsbegründung führte das Gericht aus, dass die betreffende Klausel des Mietvertrages keine individuelle Vereinbarung zwischen den beiden Parteien, sondern eine von den Vermietern vorgegebene und nicht zur Disposition stehende Regelung war. Es handele sich demnach um eine Allgemeine Geschäftsbedingung.
Tatsächlich ist die Frage, ob das Halten von Tieren zulässig ist oder nicht, jedoch im Rahmen einer umfassenden Abwägung der beiderseitigen Interessen im Einzelfall zu klären. Dabei ist zum Beispiel die Art, Anzahl und Größe der Tiere ebenso zu berücksichtigen wie die Verhältnisse vor Ort. Das war in diesem Fall nicht geschehen.
Die Kläger gaben aber so schnell nicht auf und wollten ihr Glück vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth abermals versuchen. Doch dieses signalisierte ihnen in einem Hinweis vom 16. März, dass ihr Anliegen auch in der Berufung keine Aussicht auf Erfolg habe. Die Klage wurde zurückgezogen und der Mops darf bleiben.
22.06.2017
Heute bekamen wir die traurige Nachricht, dass Kike gestorben ist. Ganz offensichtlich hatte er etwas Giftiges gefressen, zuwenig, um ihn gleich zu töten und zu viel, um zu überleben. Zwei weitere Hunde, ein Welpchen und ein misshandelter Hund, sind ebenfalls am gleichen Tag gestorben. Es ist furchtbar, gleich drei Hundchen auf einmal zu verlieren und noch schlimmer ist es, nicht zu wissen welches Gift sie wo aufgenommen haben. Wir werden Geld nach Spanien überweisen, um die hohen Tierarztkosten mitzufinanzieren, mehr können wir jetzt nicht mehr tun.
Wir wissen, dass die spanischen Tierschützer ganz viel Herzblut in die Hunde stecken und genauso wie wir wirklich versuchen, jedes Leben zu retten. Leider sind ihre finanziellen Mittel sehr begrenzt und alle, die keinem Tierheim angeschlossen sind, zahlen die Tierarztkosten aus der eigenen Tasche. So etwas geht natürlich nur so lange gut, bis ihnen die Kosten über den Kopf wachsen und kein Tierarzt mehr für sie tätig werden will. Um hier zu helfen, werden wir versuchen, die uns vorgelegten Tierarztrechnungen in Absprache mit den Tierkliniken mitzutragen.
Weiterhin hoffen wir natürlich, mit Futterspenden einen weiteren großen Kostenfaktor begrenzen zu können. Im Tierschutz werden wir immer, wenn es um die Kosten geht, an unsere Grenzen stoßen. Seit es Tierschutz gibt, gab es auch Skandale. Gelder wurden veruntreut und Menschen haben sich am Leid der Tiere bereichert. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass man sein schwer verdientes Geld nicht irgendeinem hinterherwerfen will, der sich davon ein Villa sonstwo baut und seine Yacht "Black Money" nennt. Diese Fälle kennen wir alle zur Genüge, aber gerade deshalb wird es für uns immer schwerer, Menschen davon zu überzeugen, dass bei uns das Geld tatsächlich zu 100 % bei den Tieren ankommt. Die ganz Großen im Tierschutz bekommen trotzdem das meiste Geld, die Gelder fließen dann auch in Bürokratie, Werbung und Verwaltung. Es ist oft genug erschreckend, nachzuvollziehen, wie wenig des gespendeten Geldes tatsächlich bei den Tieren ankommt. Wenn wir als kleiner Tierschutzverein so wirtschaften würden, würde man uns spätestens bei Facebook in Stücke reißen. Für die Großen scheinen andere Kriterien zu gelten und so müssen wir damit leben, uns ständig zu rechtfertigen, wir müssen immer wieder darauf hinweisen, dass wir alle ehrenamtlich arbeiten und niemand sich an den gespendeten Geldern/Gütern bereichert. Trotzdem hat mich einmal eine Spenderin von altem Bettzeug gefragt, ob diese Spende denn wirklich auch bei den Tieren ankäme und nicht ein Spanier sich damit das Bett beziehen würde. Was bleibt einem dann übrig, als solche Fragen einfach wegzulächeln?
Um nicht ständig um Spenden für alle möglichen Projekte betteln zu müssen, wäre es für uns wirklich schön, wenn sich mehr Menschen dazu entscheiden könnten, bei der Tierhilfe Phönix e.V. Mitglied zu werden. Mit den 40 € jährlichem Mitgliedsbeitrag unterstützen wir dann die Projekte, über die alle täglich in unserem Tagebuch auf der Homepage oder bei Facebook lesen können. Wer Fragen hat, kann sich gerne jederzeit an uns wenden!
Spendenkonto:
Kontoinhaber: Tierhilfe Phönix e.V.
Volksbank Alzey-Worms eG
IBAN: DE82550912000022275100
BIC: GENODE61AZY
21.6.2017
Die Hitzewelle hat uns im Griff und wir sowie unsere Hunde schleppen uns so dahin. Bloß nicht schnell bewegen ist die Devise und so oft wie möglich abkühlen oder sich einfach unter den Ventilator legen. An körperliche Arbeit ist nur ganz früh morgens oder spät abends zu denken und selbst Schlafen klappt im Augenblick nicht. Es ist einfach zu heiß für alles. In solchen Augenblicken denke ich dann an die armen Tiere, die irgendwo im Süden in ihren Verschlägen oder Zwingern vor sich hin darben - dort sind es nochmal mindestens 10 °C mehr, der Betonboden ist heiß und nicht jeder hat Wasser zur Verfügung. Die Alten, Kranken und auch die Welpen überleben solch eine Hitze nicht lange und die Hunde, die wir nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, haben nun oft genug keine Chance mehr.
Viele unserer Mitglieder, Freunde und Helfer sind jetzt im Urlaub. Fast alle haben ihre Hunde mitgenommen und kümmern sich auch im Urlaub liebevoll um ihre Vierbeiner. Die wenigen, die zuhause geblieben sind und einen Pflegehund aufnehmen werden, können wir an einer Hand abzählen. Gerade jetzt, wo die Not so groß ist, und wir dringend helfende Hände brauchen, ist niemand da. Polly und Tom mussten deshalb ihr Ticket nach Deutschland schon wieder zurückgeben und auch Susy kann wohl nicht reisen, wenn sich innerhalb der nächsten 24 Stunden keine Pflegestelle mehr findet. Wir sind unendlich traurig darüber. Die Azoren-Hundchen waren seit vielen Wochen fest eingeplant und ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass wir es nicht schaffen würden, Pflegestellen für sie zu finden. Ich denke, dass es für Carri, Zappe, Mahoo, Chispa und Canela ebenfalls düster aussehen wird, irgendwie weiß ich wirklich nicht mehr, was ich noch tun soll. Ohne euere Hilfe geht es einfach nicht!
20.06.2017 - 2
Endlich ist unsere Seite wieder online! Noch wird daran gearbeitet und manche Dinge werden erst in den nächsten Tagen fertig werden, aber die wichtigsten Funktionen klappen wieder. Für diejenigen, die kein Facebook nutzen, gibt es jetzt alle Tagebucheintragungen der letzten Tage auf einen Schlag. Morgen werden wir versuchen, das "Aktuelles"-Archiv wieder einzufügen und natürlich die neuen Glückspilze zu veröffentlichen. Das Kontaktformular, der Besucherzähler und die Seite mit den Links sollen dann folgen. So eine Seite komplett neu aufzubauen ist wirklich enorm viel Arbeit und wir sind total froh, dass das Wichtigste jetzt fertig ist und auch funktioniert.
In den nächsten Tagen müssen wir uns nun nicht nur um die ganzen Vorbereitungen für unsere Neuankömmlinge von den Azoren kümmern, wir haben auch privat viel Arbeit, die wegen dem Stress mit der Homepage liegengebliegen ist. Wir wollen jetzt endlich unsere Terrassenplatten verlegen und eine Treppe an unseren Balkon anbauen. Außerdem möchten wir uns mal ausgiebig um unsere Hunde kümmern. Unser Sommer droht schon wieder in Arbeit zu ersticken, leider bin ich zu allem Überfluss auch noch krank geworden und deshalb versuchen wir es jetzt mal langsam angehen zu lassen. In der jetztigen Situation wäre es wirklich sehr nett, wenn jemand uns noch eine Pflegestelle für Susy zur Verfügung stellen würde. Polly und Tom haben ihr Ticket schon wieder zurückgeben müssen. Es tut mir unendlich leid, aber ohne Pflegestellen können wir die Hunde nicht retten!!!
20.06.2017
Es ist geschafft! Die reparierte und neu gebaute Seite ist wieder online. Ab morgen könnt ihr hier wie gewohnt unser täglich aktualisiertes Tagebuch lesen!
19.06.2017
Heute waren wir mit Budy und Kira beim Tierarzt. Budy hat eine Ohrentzündung, die wahrscheinlich auf eine Futterumstellung zurückzuführen ist. Er bekam etwas Kortison gespritzt und eine Ohrlösung - die er sich ganz brav ins Ohr träufeln lässt. Bei Kira wollten wir sicher gehen, dass ihre Augen in Ordnung sind, denn irgendwie hatten wir den Eindruck, dass der eine Lidspalt minimal größer ist als der andere. Auch bei Kira gab es Entwarnung, ihre Augen sind völlig ok, sie schielt auf der einen Seite einfach ein wenig.
Budy hat sich in den letzten Tagen zur Wasserratte entwickelt. Jede noch so kleine Wasserlache wird zum Spielen genutzt. Er schnorchelt regelrecht im Wasser herum und deshalb haben wir uns vorgenommen, mit dem Burschen mal an einen See zu fahren. Ob Pheusy mit darf, ist noch die Frage. Er ist ja so irre auf Wasser, dass er ohne seine Schwimmweste überhaupt nicht in die Nähe von Wasser darf (denn Schwimmen kann er nicht). Dazu bleibt er immer an der Schleppleine, so können wir ihn zur Not wie eine kleine Boje wieder an Land ziehen...:))) So ein winziges Kerlchen unterkühlt schnell und dazu kommt, dass Pheusy anfängt, in den höchsten Tönen zu schreien, wenn man ihn zum Aufwärmen mal aus dem Wasser herausnimmt und in ein Handtuch einwickelt. Was da in ihn fährt, wissen auch wir nicht, sein Verhalten mit und im Wasser ist jedenfalls ausgesprochen merkwürdig. Selbst das Putzwasser muss ich vor ihm schützen und den Gartenschlauch anzumachen bedeutet grundsätzlich, dass Pheusy von oben bis unten nass ist. Sobald wir seine Wassermuschel ausleeren, muss er im Haus bleiben, er wird ganz irre, wenn das schöne Wasser einfach im Gulli verschwindet. Sobald wir versuchen, die Muschel wieder neu aufzufüllen, sitzt er drin und versucht das einlaufende Wasser wegzutrinken. Vielleicht hätte er ein Fisch werden sollen...
Da wir seit der schrecklichen Todesfälle vom letzten Jahr nicht mehr nach Oppenheim an den Hundestrand wollen, könnten wir Tipps gebrauchen, wo man die Hunde gefahrlos ins Wasser lassen kann. Da es am Rhein ja offensichtlich viel gefährlicher ist, als wir immer dachten, würden wir jetzt einen See ohne Strömung bevorzugen.
Heute rief Dania von den Azoren bei uns an. Unsere Hunde sind reisefertig und werden in den nächsten Tagen dem Amtsveterinär vorgeführt. Sobald er alle Papiere gecheckt hat und die Hunde als gesund befunden wurden, werden sie ausreisen. Wir rechnen also ganz pünktlich am 26. Juni mit ihrer Ausreise.
Wenn es so abläuft wie im letzten Jahr, werden sie ganz spät abends ankommen und dürfen dann morgens aus der Animal Lounge vom Frankfurter Flughafen abgeholt werden. Vor dem ganzen Papierkram graut es mich jetzt schon und auch die Fahrerei auf dem Flughafen ist schrecklich - wir müssen über das ganze Gelände in die hinterste Ecke und obwohl ich noch mehrfach dort Hunde abgeholt habe, finde ich die Animal Lounge nie auf Anhieb. Dazu gibt es noch Einfahrtsausweise mit Registrierung unseres Autos, dann müssen die Frachtpapiere an der anderen Ecke des Flughafens abgeholt werden - das dauert jedesmal fast eine Stunde - und natürlich müssen die Papiere dann auf der anderen Seite wieder abgegeben werde. Dann werden die Kosten abgerechnet, bezahlt und danach wird auf die Hunde gewartet. Die haben dann eine ruhige Nacht mit netten Mädels verbracht. Das Pflegepersonal ist immer extrem nett und kümmert sich liebevoll um die Hunde, die natürlich nicht in ihren Flugboxen bleiben müssen, sondern in Zwingern im Haus untergebracht werden. Bis die Hunde dann wieder in den Boxen sitzen und bei uns abgegeben werden, ist es immer schon hell und obwohl wir grundsätzlich schon um 5 Uhr unterwegs sind, um die Nasen abzuholen, haben wir es noch nie vor 10 Uhr geschafft, wieder zuhause zu sein. Trotzdem freuen wir uns natürlich riesig auf unsere ersten Glückspilze von den Azoren in diesem Jahr! Auch wenn ich die Hoffnung auf eine Pflegestelle für die Hundchen schon aufgegeben habe - wir wären mehr als dankbar, wenn sich noch jemand bereit erklären würde, Susy oder Polly aufzunehmen. Wir werden kein Hundchen seinem Schicksal überlassen, haben aber im Augenblick zwei alte, schwerkranke Hunde, von denen eine schon ein wenig auf die andere Seite blickt. Es wäre für alle besser, wenn wir eine andere Pflegestelle für Susy und Polly finden könnten.
18.06.2017
Es war nicht zu übersehen, dass Budy seine Interessenten nicht mochte. Er wollte nicht bei ihnen sein, nicht einmal in der Nähe liegen. Noch während sie bei uns im Garten saßen, kam der neue Halter von Rita - die jetzt Frida heißt - vorbei, Budy begrüßte ihn ganz glücklich, setzte sich neben ihn auf die Bank und schlabberte ihn ab. Spätestens da war jedem klar, dass Budy deutlich zeigt, wen er mag und wen nicht. So etwas kann vorkommen und deshalb ist Budy noch bei uns.
In den letzten Tagen haben wir viele tolle Bilder von unseren Ehemaligen bekommen. Ganz beeindruckt bin ich immer von Marcos, er hat ein Kaninchen im Haushalt, dass er liebt und bewacht. Solche Tierfreundschaften sind wirklich selten.
Noel hat sich so wunderbar entwickelt und er hätte eine Traumstelle bei seiner Pflegefamilie bekommen, wenn Dyna ihn mögen würde.... Obwohl Noel es ihr wirklich leicht macht und absolut lieb und freundlich ist, bleibt sie ein 'Fräulein Rottenmeier'. Man kann es nicht erzwingen und wenn Dyna nicht doch noch ihre Liebe zu Noel entdeckt, dann müssen wir für den lieben Bodeguero weiterhin nach einem endgültigen Zuhause suchen.
Monty ist und bleibt ein Clown, er spielt den ganzen Tag und hopst glücklich in der Gegend herum. Wir müssen immer lachen, wenn wir die Bilder von dem Wicht sehen. Er ist ein Sonnenschein und bei ihm ist das wirklich ansteckend!
Kira hat sich schon wunderbar bei ihrer Pflegestelle eingelebt. Es war bei ihr nicht anders zu erwarten, sie ist absolut unproblematisch und einfach nur süß!
Wir denken, dass morgen die Flugbestätigungen für unsere Azoren-Hunde kommen werden. Noch immer fehlen uns Pflegestellen für Susy und Polly. Wenn alles klappt, kommen die Nasen schon in einer Woche in Frankfurt an.... so langsam wird es eng!
17.06.2017
Wie schon angekündigt, fand heute der letzte Transport mit Maria und Loli statt. Die beiden sind uns sehr ans Herz gewachsen und wir sind wirklich traurig, dass sie aufgegeben haben. Natürlich werden wir auch weiterhin Kontakt halten und bestimmt sehen wir uns in Spanien auch nochmal wieder, trotzdem fiel uns der Abschied heute schwer. Wir freuen uns allerdings, dass eine Tierschutzfreundin den Transporter übernehmen wird und zukünftig Transporte über sie möglich sein werden. Wir drücken dem neuen Team ganz feste die Daumen und hoffen, dass auch weiterhin alles so gut klappen wird wie bisher.
Kira war also das letzte Hündchen, dass wir von Travel Canine/Maria und Loli gebracht bekommen haben.
Die kleine Hündin ist ein selbstbewusstes Persönchen, dass nicht einmal Angst vor unserem Rudel hatte, sondern Budy sogar ganz schnell in seine Schranken wies, als er sich etwas zu intensiv für ihr Hinterteil interessierte. Ein tolles Mädchen, sie ist mit 7 Monaten schon so souverän wie andere mit 3 Jahren. Kira kann durchaus als Einzelhund vermittelt werden, wäre aber auch ein toller Zweithund. Sie ist absolut verträglich, nicht ängstlich oder schüchtern und dazu noch bildhübsch!
Für Budy gibt es die ersten Interessenten. Sie werden sich den lieben Jungen morgen mal ansehen. Wir würden uns freuen, wenn es schon die richtigen Menschen für Budy wären. Es ist ein toller Junge und hat endlich seine eigene Familie verdient.
Unsere kleinen Kätzchen haben wider Erwarten schon einge Interessenten. Noch sind sie zu klein für eine neue Familie, wir haben uns aber über das rege Interesse an den Kitten gefreut. Nun werden die Adressen der Interessenten gesammelt und die Pflegemutter wird sich, sobald die kleinen Würmchen geimpft sind, bei den Familien melden. Nur um Missverständnissen vorzubeugen, die Katzenkinder werden nicht verschenkt, sie werden geimpft, gechipt und tätowiert, entwurmt, entfloht und natürlich später auch kastriert. Da eine Kastration erst möglich ist, wenn die Kätzchen schon ca. 6 Monate alt sind, werden die Kitten zuerst mit einem Pflegevertrag abgegeben. Nach der Kastration bitten wir um die Erstattung der tatsächlich entstandenen Kosten und werden dann auch gerne einen Übernahmevertrag machen. Katzen werden von uns natürlich genauso sorgfältig vermittelt, wie ihr es von den Hunden der Tierhilfe Phönix e.V. gewöhnt seid.
16.06.2017
Heute hatten wir wirklich netten Besuch aus Wiesbaden und haben eine Kudde, eine Transportbox aus Stoff, jede Menge Näpfe und auch noch Futter gespendet bekommen. Die Leute sind extra zu uns gefahren, um alles abzugeben. So viel Einsatz ist wirklich selten und wir bedanken uns nochmal ganz herzlich für die vielen tollen Sachen! Gleichzeitig hat uns Corinna darüber informiert, dass sie die Tiere in Spanien unterstützen möchte, sie hat eine Futterspende für Hunde und Katzen direkt über ZooPlus an Katja geschickt. Katja wird das Futter in Spanien an den richtigen Stellen verteilen - ganz herzlichen Dank an Corinna und natürlich auch an Katja, die in Spanien für uns die Stellung hält!
Manchmal hat man einfach Pech, ihr merkt ja, dass unsere Homepage nicht mehr aktualisiert werden kann. Was genau das Problem ist, lässt sich trotz größter Mühe nicht feststellen und deshalb muss nun die ganze Homepage neu gebaut werden. Das ist furchtbar viel Arbeit und dauert garantiert noch einige Tage, ich hoffe, dass alle unsere Leser auf Facebook ausweichen können, dort wird unser Tagebuch weiterhin regelmäßig gepostet. Wir werden heute versuchen, die Seite wenigstens als 'Baustelle' zu kennzeichnen!
Eigentlich nehmen wir ja nur Hunde auf, aber manchmal kommt es dann doch anders als man denkt. Heute war so ein Tag und als mich ein Mann aus Armsheim anrief und von vier Katzenbabies in seinem Garten berichtete, da ahnten wir schon, dass wir bald eine Pflegestelle für Kätzchen finden müssten. So war es dann auch, die Babies blieben den ganzen Tag unversorgt und die Mutter ließ sich nicht mehr blicken. Was das 'Familiendrama' ausgelöst hat, werden wir wohl nie erfahren, jedenfalls haben wir uns entschlossen, die ca. 3 - 4 Wochen alten Würmchen aufzunehmen und nun werden sie von Carmen liebevoll versorgt.
Aus der Erfahrung mit der letzten Katze, die wir aufgenommen hatten, wissen wir, dass es nicht einfach ist, Hauskatzen zu vermitteln. Wir möchten deshalb alle, die sich in den nächsten Wochen vielleicht ein Kätzchen anschaffen wollen, jetzt schon bitten, unsere Kätzchen in Betracht zu ziehen. Sie werden natürlich noch geimpft, entwurmt und bekommen einen Kastrationsgutschein. Da Carmen nun die Kitten pflegen wird, fällt sie als Pflegestelle für Hunde aus. Das heißt, unsere Suche nach einer Pflegestelle für die Azorenhunde geht weiter....
Der Flug ist für den 26.06.17 geplant und so haben wir nur noch wenige Tage Zeit, um für Polly und Susy eine Pflegestelle zu finden. Ich weiß, dass die Urlaubszeit das Problem noch verschlimmert, aber irgendwie habe ich die Hoffnung für die beiden kleinen Würstchen noch nicht aufgegeben.
15.06.2017
Das Wochenende steht vor die Tür und wir bereiten uns auf die Ankunft von Kira vor. Die Kleine ist mit 8 Monaten 27 cm hoch und wiegt mittlerweile ca. 4 kg. Sie ist wirklich süß und ich hoffe, dass wir ganz schnell ein neues Zuhause für sie finden werden.
Von Mahoo, der erst in ca. 3 - 4 Wochen reisefertig sein wird, haben wir nun erfahren, dass er aus einem fahrenden Auto geworfen und so 'entsorgt' wurde. Zum Glück hat er sich nicht die Beinchen gebrochen oder ist sonst irgendwie verletzt worden. Dass Menschen zu solchen Taten fähig sind, schockiert uns immer wieder.
Besonders schlimm finde ich die Schilderungen von Maria, die in den letzten Tagen wieder Hunde aus der Tötung abholen durfte. Es gibt keinen Grund, die Hunde dort zu quälen und es ist völlig sinnfrei, sie mit kaltem Wasser zu bearbeiten, bis sie unter sich machen und zitternd in der Ecke stehen. Sich beißende Hunde nicht zu trennen, sondern lachend zuzusehen, wie die gestressten Tiere sich gegenseitig schlimme Wunden zufügen, zeugt von Sadismus. Neue Hunde in Zwinger zu setzen, in denen der Durchfall von an Parvovirose verstorbenen Tieren verbleibt, bedeutet mitansehen zu müssen, wie auch die Neuankömmlinge innerhalb kürzester Zeit sterben. Man könnte jetzt sagen, dass es sich einfach um ungeeignetes Personal handelt, das stimmt sogar, allerdings ist die zweite Komponente nicht nur elende Dummheit, sondern auch Perversion.
Da unsere spanischen Tierfreunde seit langer Zeit an diesen Bildern, die sie ja nicht mehr aus dem Kopf bekommen, leiden, sich aber einfach nicht getrauen, diese Praktiken anzuzeigen, weil sie befürchten, dass dann gar keine Hunde mehr aus der Tötung entnommen werden dürfen, haben wir uns entschlossen, nun eine Rechtsanwältin, die sich auf Tierrecht spezialisiert hat, einzuschalten. Es geht erstmal darum festzustellen, wie die Verträge der Stadt mit der Perrera aussehen und wer die Angestellten dort eingentlich aussucht und bezahlt. Dann muss man überlegen, ob man nicht die Presse einschaltet und die Öffentlichkeit über die Zustände informiert. Ich denke, dass es ganz bestimmt der schlechteste Weg ist, diese untragbare Situation einfach so hinzunehmen. Wer schweigt, verliert immer! Das Risiko, dass wir überhaupt keine Hunde mehr aus der Perrera bekommen, halte ich für sehr gering. Ich glaube, dass es sich auch eine spanische Stadt nicht mehr leisten kann, permanent gegen Gesetze zu verstoßen. Tatsächlich wurden die Hunde, die wir in den letzten Monaten von dort übernommen hatten, sogar durch einen städtischen Tierarzt auf Leishmaniose untersucht und, wenn sie gesund waren, sogar auf Kosten der Stadt kastriert. Ich denke, da zeigt sich doch eigentlich die Bereitschaft, den Hunden das Leben retten zu wollen. Auf jeden Fall werden die bestehenden Gesetze hier befolgt. Ich gehe davon aus, dass die Betreiber der Perrera das Personal aussuchen und auch daran sparen. Wenn die Stadt tatsächlich von diesen Zuständen gar nichts weiß, hätten wir vielleicht sogar die Chance, die Situation dort nachhaltig zu ändern. So wie es im Augenblick ist, kann es jedenfalls nicht weitergehen.
14.06.2017
Wir bekommen immer wieder ganz tolle Videos und Bilder von unseren Ehemaligen. Monte, der jetzt Monty gerufen wird, hat ganz viel Spaß an einem roten Ball, mit dem er sich durchaus auch alleine beschäftigen kann. Seht euch das einfach mal an, wir finden das Video einfach nur süß.
Von Edy, dem alten Opi, der durch unsere Paten finanziell abgesichert wird, bekamen wir jetzt auch wieder Fotos. Der kleine Mann hält sich tapfer und hat richtig viel Spaß am Leben. Er findet Wasser toll und hat jetzt die Rasensprenger für sich entdeckt. Durchlaufen, Draufsetzen, alles wird probiert. Dagegen findet er Bürsten und Kämmen gruselig. So hat sich die Pflegemutter dazu entschieden, ihm den Frisörbesuch zu ersparen und schneidet und zupft ihn nur ganz vorsichtig zurecht. Seit er in Deutschland ist, bekommt er regelmäßig seine Medikamente und natürlich wird er gehätschelt, wie es sich für ein Alterchen gehört. Wir freuen uns sehr für den kleinen Kerl, er hatte in Spanien ein so schreckliches Leben und kann nun dank seiner Paten jeden Tag genießen. Schade nur, dass er erst im hohen Alter erleben durfte, dass Menschen ihn pflegen, verwöhnen und lieben.
Dass es vielen Hunden in Spanien schlecht geht, das hat sich mittlerweile rumgesprochen. Hier nun ein Beispiel dessen, was wir dort täglich erleben. Es geht um das Schicksal von zwei Hundchen, das wir euch nicht vorenthalten wollen und die wir jetzt gerne übernehmen würden. Es handelt sich um Zappe und Carri.
Wie ihr auf dem Bild erkennen könnt, verbrachte Zappe sein Leben an der Kette und in einem alten Blechfass. Die kleine Hündin hatte es noch schlimmer getroffen, sie musste in einem Metallkäfig ohne festen Boden dahinvegetieren. Wir suchen nun für diese beiden armen Seelen ganz dringend eine Pflegestelle oder ein endgültiges Zuhause.
Das Mädchen ist ca. 6 Jahre alt, bei ihr wurde mittlerweile ein uralter Leistenbruch operiert. Sie ist kerngesund, fröhlich und natürlich ist auch das alte verfilzte Fell abgeschoren worden, allerdings möchte sie nach so vielen Jahren ohne Zuwendung gerne alle Streicheleinheiten für sich alleine. Sie ist ein wenig eifersüchtig - trotzdem natürlich absolut verträglich und freundlich zu jedem. Bei ihrer spanischen Pflegestelle lebt sie auch jetzt mit mehreren Hunden zusammen.
Der Bub will endlich etwas erleben, er ist erst ca. 2 Jahre alt, war immer nur an der Kette und hatte einen Bewegungsradius von ca. 4 Metern. Auch er ist absolut lieb und so, wie es sich für einen reinrassigen Bodeguero gehört, freundlich, neugierig und verspielt. Für ihn ist es ganz wichtig, endlich die Welt zu entdecken und eine Familie zu finden, die ihn gerne überall mit hin nimmt. Bodegueros sind ganz tolle Hunde und da wir schon einige dieser Prachtexemplare vermittelt haben, wissen wir, dass derjenige, der einmal einen Bodi hatte, keinen anderen Hund mehr will.
Zusätzlich zu diesen beiden Hunden haben wir uns noch für einen kleinen Pinscher-Mix entschieden, er heißt Mahoo und ist ca. 8 Monate alt. Der Wicht ist unkompliziert und fröhlich, für ihn wäre eine Familie - mit vernünftigen Kindern - perfekt.
Für Joyce haben wir endlich eine Pflegestelle gefunden! Wir bedanken uns bei Melanie und Jens! Jetzt fehlt für die Azorenhunde nur noch eine Pflegestelle für Polly...
Wie toll unsere Hundchen sind, könnt ihr nochmal in einem Zeitungsartikel über das Fest der Tierhelfer Ingelheim nachlesen. Unser Gonzo hat dort - wie schon berichtet - die Mischlingsausstellung gewonnen! Auch Gonzo sucht noch ein Zuhause!
13.06.2017
Vielleicht erinnert ihr euch noch an Griso? Der tolle Bursche kam im Januar 2016 zu uns, er stammte noch aus der schrecklichen Anlage von Cieza. In Gau-Odernheim fand er ein tolles neues Zuhause und bekam den Namen Henry. Seit heute ist der liebe Junge nicht mehr alleine, seine Halter haben sich für die kleine Rita entschieden und nun hat Henry eine Freundin! Die beiden Hunde fanden sich vom ersten Augenblick an toll und wollten nur noch miteinander spielen. So wie es aussieht, war es Liebe auf den ersten Blick!
Wir freuen uns sehr für Rita, sie hat ein wirklich perfektes neues Zuhause gefunden. Manchmal geht alles ganz schnell - zwischen der Anfrage der neuen Halter und dem Video liegen nur wenige Stunden. Toll, wenn alles so problemlos klappt und Mensch und Tier glücklich und zufrieden sind!
Es gibt noch eine weitere gute Nachricht. Conny wird einen unserer Azorenhunde aufnehmen. Da sie den Glückspilz nicht selbst aussuchen will, haben wir das für sie getan. Susy, die vorher schon auf der Liste ganz oben stand, wird nun also doch ausreisen! Noch habe ich die Hoffnung für Polly und Joyce nicht aufgegeben, vielleicht ruft ja noch jemand für die beiden an...
12.06.2017
Wir haben heute erfahren, dass Kike schwer erkrankt ist. Der kleine Junge hat super schlechte Nierenwerte und kann so natürlich nicht aus Spanien ausreisen. Ob Kike etwas Giftiges gefressen hat oder was sonst die Ursache für diesen Befund sein kann, wissen wir nicht. Im Augenblick hoffen wir nur, dass er wieder gesund wird. Sobald wir Näheres erfahren, werden wir es euch mitteilen.
Am Samstag wird mit dem letzten Transport von Maria und Loli also nur Kira zu uns kommen. Wir werden versuchen, unseren beiden spanischen Freundinnen noch Futter- und Sachspenden für die Auffangstationen und auch für die privaten Pflegestellen mitzugeben. Andy wird in den nächsten Tagen einige Paletten Katzen- und Hundefutter in das Tierheim nach Ibi verschicken. Es wird auch eine Palette für Maria und Loli dabei sein, wir hoffen, dass wir so die Zeit bis zu unserem nächsten großen Spendentransport überbrücken können. Die beiden wissen am besten, wo im Augenblick der Schuh drückt und wer ganz dringend Futter braucht. Sie werden es gerecht verteilen. Normalerweise haben wir um diese Zeit schon längst unseren Spendentruck auf die Reise gebracht, doch in diesem Jahr haben wir zum erstenmal zu wenig Futter im Lager, um den Truck auch nur halbvoll zu kriegen. Da unsere spanischen Kollegen dringend auf unsere Spenden angewiesen sind und seit vielen Jahren auch immer regelmäßig damit rechnen konnten, ist jetzt die Verzweiflung besonders groß. Wir wissen nicht, wie wir die Hunde und Katzen in den Sommermonaten ernähren sollen - es fehlen noch fast 20 Paletten Futter - und eigentlich müssten wir schon längst wieder Futter für den Weihnachts-Truck sammeln.... So wenig Futter wie bisher hatten wir noch nie. In der nächsten Woche werde ich Gespräche mit mehreren großen Futterlieferanten führen, vielleicht können wir noch einiges an Hunde- und Katzenfutter zu Tierschutz-Preisen nachkaufen. Wie immer sind wir auf den guten Willen von hilfsbereiten und tierlieben Menschen angewiesen.
Das Gleiche gilt auch für unsere so dringend benötigten Pflegestellen. Ich kann sie mir nicht aus dem Hut zaubern und so bleibt mir nur immer wieder, auf die Situation der armen Hunde aufmerksam zu machen und zu hoffen, dass doch noch jemand sich bereit erklärt, einem Hundchen ein Zuhause auf Zeit zu geben. Leider hatten wir uns für eine der Hündinnen schon etwas zu früh gefreut, nun brauchen wir doch wieder für drei Nasen von den Azoren eine Pflegestelle. Polly, Joyce und Susy dürften am 26.06.17 ausreisen, wenn sie eine Pflegeplätzchen hätten....
11.06.2017
Die Tierhelfer Ingelheim hatten heute den Tag der offenen Tür und luden ihre Gäste dafür ins Tierheim ein. Es gab ein abwechslungsreiches Programm und natürlich die alljährliche beliebte Mischlingshundeprämierung. In diesem Jahr nahm unser toller Gonzo daran teil und konnte tatsächlich den 1. Platz bei den mittelgroßen Mischlingen erringen. Natürlich waren wir super stolz auf ihn und auch auf Mathias, der Gonzo professionell vorgeführt hatte. Gonzo kam vor knapp zwei Monaten zu uns, er war durch einen anderen Verein vermittelt worden, dieser befand sich in Auflösung und so konnte man Gonzo, als er seine Familie verlor, nicht wieder zurücknehmen. Wir hatten uns bereit erklärt, Gonzo aufzunehmen. Unsere Pflegemutter Christine bekam mit Gonzo einen Hund, der bisher nicht viel Erziehung genossen hatte, sich aber als sehr gelehrig erwies. Schnell hatte er begriffen, dass es sich durchaus lohnte, mit Christine zu arbeiten und innerhalb kürzester Zeit wurde aus dem hübschen auch ein gut erzogener Junge. Christines Ehemann Mathias hatte heute einen Hund an der Leine, dem die Richter nicht nur den 1. Platz bei den mittelgroßen Hunden zuerkannten, nein, er gewann sogar kurze Zeit später noch die Endausscheidung und wurde Sieger aller Klassen! Mathias konnte heute also zwei große Pokale für Gonzo mit nach Hause nehmen. Wir sind mächtig stolz auf Gonzo und natürlich auch auf seine Pflegefamilie! Wir gratulieren ganz herzlich!!!
10.06.2017
Wir haben schon die ersten Bilder und sogar ein kleines Video von Monte bekommen - alles klappt prima und seine neue Familie ist glücklich! So muss das sein!
Heute durften wir unseren Bus bei Karin in Münchfeld vollpacken. Sie hat uns Körbchen, Flugboxen, Leinen, Brustgeschirre, Futtertonnen, Laken usw. gespendet. Vielleicht können wir am nächsten Samstag schon einige Dinge mit nach Spanien geben, der Rest wird dann mit dem Spenden-Truck auf die Reise gehen. Ganz herzlichen Dank dafür!
Leider haben sich für die Azoren-Hunde keine Pflegestellen mehr finden können. Auch Gonzo, der ja nur eine Pflegestellenvertretung für ca. 14 Tage benötigt, ist bisher leer ausgegangen. Ich weiß jetzt nicht mehr, was ich noch tun soll, ohne eure Hilfe geht es nicht... Gonzo ist ein wirklich toller Hund, er ist stubenrein und macht nichts kaputt, Christine hat ihn gut erzogen und er geht schon wunderbar an der Leine. Es geht nur um 2 Wochen und ich kann nicht verstehen, wieso sich niemand für den netten Jungen meldet.
Joyce und Polly sind ebenfalls völlig unproblematisch, sie vertragen sich mit jedem anderen Hund und haben sogar schon ihren Flug gebucht bekommen. Sie sind so dicht davor, endlich das elende Leben auf den Azoren hinter sich zu lassen, ich kann kaum glauben, dass es nun daran scheitern soll, dass wir keine Pflegestelle für sie finden. Bitte geht nochmal in euch, es muss doch irgendwo noch ein Plätzchen für die Süßen geben.
Hier noch ein süßes Video, auf dem ihr sehen könnt, wie toll sich unsere Pflegehunde Rita und Budy bei uns integriert haben.
09.06.2017
Monte hat das große Los gezogen und wird morgen schon zu seiner neuen Familie nach Udenheim umziehen. Tiana hat es ebenfalls geschafft und wird als Zweithund zu einem kleinen Chihuahua nach Mainz-Bretzenheim gehen. Es ist immer ein tolles Gefühl, wenn wir sehen, dass die Hundchen es endgültig geschafft haben und ein glückliches und behütetes Leben vor ihnen liegt.
Heute konnten wir zusätzlich noch für Kike einen Platz bei Maria und Loli buchen. Er wird mit Kira am nächsten Wochenende aus Spanien ausreisen. Wenn wir jetzt noch Pflegeplätze für die Azoren-Hunde finden würden, dann wäre meine Welt wieder in Ordnung. Joyce und Polly sind total lieb und unproblematisch, vielleicht hat ja doch noch jemand ein Plätzchen für sie frei.
Ein großer Teil unserer Freunde, Mitglieder und Pflegestellen befindet sich zur Zeit im Urlaub oder wird in den nächsten Tagen seinen Urlaub antreten. Wir wünschen euch allen eine gute Zeit und viel Spaß. Wir halten hier die Stellung und freuen uns wenn ihr gesund und erholt wieder bei uns seid!
08.06.2017
Wir sind super glücklich, denn Susy wird, sobald sie von den Azoren bei uns eintrifft, ein neues Zuhause haben! Sie wird als Zweithund zu einem unserer 'Ehemaligen' nach Gau-Odernheim gehen. So wurde wenigstens eines meiner Gebete nach einer Pflege- oder Endstelle erhört! Für Polly und die süße Joyce werden noch liebevolle Plätzchen gesucht und natürlich auch für Kike und Tom. Vielleicht beschert uns ja das Wochenende noch nette Menschen, die sich im Tierschutz engagieren möchten und einem der Hundchen eine Pflegestelle geben können. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Für Monte hatten wir heute einen netten Interessenten und morgen werden wir das Vorgespräch führen. Vielleicht kann der hübsche Junge schon am Wochenende nach Udenheim umziehen - wir drücken mal ganz feste die Daumen!
Leider haben wir noch immer keine Interessenten für Noel gehabt. Der kleine Bub ist ein reinrassiger Bodeguero und hat alle positiven Eigenschaften, die die Rasse auszeichnen. Als Noel zu uns kam, war er gerade frisch der Tötungsstation von Murcia entronnen. Er war fix und fertig und zeigte auch ganz deutlich, dass er Ruhe und Geborgenheit brauchte. Bei der Abholung durch seine Pflegestelle rollte er sich auf dem Schoß der Pflegemutter ein und steckte sein Köpfchen unter ihren Arm. Von der Welt dahinter hatte er die Nase voll. Noel hat sich in den letzten Wochen ganz toll entwickelt, Angelika hat sich rührend um ihn bemüht und nun ist Noel wieder das, was er von Anfang an sein sollte - ein stolzer und angstfreier Bodeguero-Rüde. Wir haben Noel bei unserem Frühlingsfest beobachtet, er spielt mit anderen Hunden, hört wunderbar und ist super gut auf Menschen zu sprechen. Er hat verziehen, was man ihm in Spanien angetan hat und erwartet jetzt das Gute im Leben. Dass man Noel die Öhrchen kupiert und das Schwänzchen abgeschnitten hat, gehört zu seiner Vergangenheit, es ist seine persönliche Note - mehr nicht! Noel ist ein wunderbarer, unkomplizierter, verspielter Hund, kein Kläffer und wirklich freundlich zu allem und jedem. Derjenige der sich für Noel entscheidet, hat garantiert einen Freund fürs Leben!
07.06.2017
Es ist Grillsaison und da die Deutschen das Grillen lieben, hatte Aldi Süd vor einigen Tagen Schweinenackensteaks im Angebot. 600 g zum Preis von 1,99 €. Was als das 'Superangebot' schlechthin geplant war und die Kunden in Scharen an die Theken locken sollte, stellte sich ganz schnell als Flop heraus. Ganz offensichtlich ist der Verbraucher nicht mehr bereit, das Tierleid über ein solches 'unmoralisches' Angebot zu vergessen. Die Ethikdebatte über industrielle Tierhaltung, eben den Wert von Fleisch und den Preis, den wir dafür zu bezahlen bereit sind, landete auf der Facebook-Seite des Einzelhändlers. Die Kunden wehrten und beschwerten sich, sie bezeichneten das angebotene Fleisch als billigen Dreck und machten klar, dass sie nicht gewillt sind, für dessen Produktion die Ausbeutung derer in Kauf zu nehmen, die sich am wenigstens wehren können - die Tiere.
Schon vor einiger Zeit hatte ich über die Haltungsbedingungen von Sauen und Ferkeln in Tierfabriken geschrieben (siehe Tagebucheintrag vom 21.01.2017) und ich denke, dass jeder weiß, wie unwürdig das Leben dieser Tiere verläuft und dass sie niemals auch nur annähernd artgerecht gehalten werden. Dass für das Schweinesteak auf dem Grill allerdings auch Pferde aufs Schlimmste gequält werden, weiß wohl kaum jemand.
Um die Produktion von Schweinen effizent zu gestalten, bekommen etwa 30 - 35 % der Sauen ein Hormonpräparat gespritzt. Dadurch werden alle gleichzeitig rauschig, werden dann künstlich besamt und ferkeln zum gleichen Zeitpunkt. PMSG heißt Pregnant Mare Serum Gonadotropin und wird aus dem Blut von Stuten im Frühstadium der Trächtigkeit gewonnen. 100 Gramm des Grundstoffs kosten knapp eine Million Dollar! Bei einem derart hohen Marktwert kann man sich vorstellen, dass die Tiere, denen das Blut dafür abgezapft wird, nicht in Deutschland unter der Kontrolle von Veterinären stehen. Der größte Teil des Stoffes wird auf sogenannten 'Blutfarmen' in Argentinien und Uruguay gewonnen. Hier gibt es keine Zuschauer und fernab der Öffentlickeit wird hier tausenden Stuten unter grausamsten Umständen Blut entnommen. Die ungezähmten trächtigen Stuten werden nicht nur unter unsäglichen Bedingungen gehalten, sondern zudem bei der Blutentnahme massiv misshandelt, geprügelt und so gefügig gemacht, um über zwei bis drei Monate fast ausgeblutet zu werden. Bis zu 10 Liter Blut wird ihnen pro Woche entnommen, die Pferde können danach kaum mehr stehen, die meisten haben Fehlgeburten und viele verenden. Bei den Stuten, die noch keine Fehlgeburt hatten, wird der Abort nach der letzten Blutentnahme eingeleitet. Damit können die geschwächten und völlig abgemagerten Tiere wieder gedeckt werden und stehen dann zur nächsten Blutentnahme bereit. Wer nicht mehr trächtig wird, geht zum Schlachter und das sind jährlich etwa 30 % der Tiere.
Das Landwirtschaftsministerium sieht die Möglichkeit, den Tierschutz in anderen Staaten zu beeinflussen, als sehr begrenzt an, denn EU-Tierschutzbestimmungen können in Drittstaaten nicht durchgesetzt werden. Die EU sieht auch keinen Grund für einen Importstopp von PMSG, solange nach arzeimittelrechtlichen Vorgaben 'produziert' wird. Für Friedrich Ostendorf, Abgeordneter der Grünen, zeugt der Einsatz von PMSG von der Perversion der industriellen Fleischproduktion. Das Leid der Stuten wird in Kauf genommen, um gleichmäßige und planbare Betriebsabläufe in der industriellen Ferkelproduktion zu ermöglichen. So sehen wir das auch, hier wird Tierleid produziert, um noch mehr Tierleid zu schaffen! Natürlich sind die Schweinenackenstaks von Aldi Süd verkauft worden, aber vielleicht hat manch einer die Diskussion darum mitbekommen und jetzt Dinge erfahren, die er vorher nicht wusste.
Die Urlaubszeit hat begonnen und wir bekommen ganz herrliche Fotos von unseren 'Ehemaligen'. Heute möchte ich euch Bilder von Piki zeigen. Sie wurde kurz vor Weihnachten 2015 in der Tötung von Cieza geboren. Niemand kümmerte sich um die Tiere und so starben schrecklich viele Welpen und Junghunde an Infektionen und Unterernährung. Wir versuchten alles, um Pflegestellen in Spanien zu finden und hatten Glück, sieben Welpchen bei Cristina unterbringen zu können. Die Geschwister Piki und Sol waren auch dabei, die überlebten und konnten im Sommer 2016 nach Deutschland ausreisen. Ende Oktober wurde Piki dann vermittelt und lebt seit dieser Zeit glücklich und zufrieden mit ihrer neuen Familie und einem Rüden - der ihr enorm ähnlich sieht- in Langenau. Wir freuen uns immer sehr, wenn wir Bilder unserer Schätzchen bekommen, sieht man doch, dass unsere Arbeit Früchte trägt und Mensch und Tier glücklich macht.
Von Pikis Schwester Sol haben wir ebenfalls Bilder bekommen, sie lebt seit September 2016 in Nieder-Olm und ist genauso glücklich wie Piki! Ihre Hundekumpels sind zwei junge Möpschen und ein gesetzter, älterer Hundebub!
Wir sind so glücklich für die beiden und hoffen, dass wir noch vielen anderen Hundchen ein schönes Leben bescheren können. Dass wir dafür auf die Hilfe von Pflegestellen angewiesen sind - das wisst ihr ja!!!
AKTUELL WERDEN DRINGEND 6 PFLEGESTELLEN GESUCHT!
06.06.2017
Der kleine Scoot hat eine neue Familie gefunden, wir freuen uns sehr für ihn und wissen, dass er in Dannenfels glücklich werden wird.
Außerdem haben wir endlich eine Pflegestelle für den ersten Glückspilz von den Azoren. Gerry, der hübsche Border-Collie-Mix, wird auf jeden Fall Ende des Monats von Pico nach Frankfurt fliegen dürfen. Für die anderen Hunde hat sich leider noch niemand gemeldet. Ich habe überall inseriert und gehofft, dass sich noch jemand meldet - leider bisher vergeblich.
Gleichzeitig bekommen wir einen Hilferuf nach dem anderen aus Spanien. Ich weiß zwar noch nicht, wie ich es schaffen soll, aber ich kann die beiden Hunde, um die es heute ging, einfach nicht in Spanien lassen. Also habe ich auch sie zugesagt:
Kira ist ca. 7 Monate alt, wiegt ganze 3500 g und wurde hilflos und verlassen auf der Straße aufgegriffen, Kike erging es noch schlechter. Der absolut liebe und super verträgliche zweijährige Bub lebte ursprünglich bei einer südamerikanischen Familie. Als diese zurück in die Heimat flog, verschenkte man Kike an die Nachbarn. Die haben Kike dann einfach ausgesetzt und den ehemaligen Besitzern erzählt, dass Kike gestorben sei. Es war regelrecht detektivische Arbeit, das alles anhand des Chips herauszubekommen. Jetzt wissen wir zwar seine Vorgeschichte, nutzen tut es ihm allerdings nichts. Er ist in seinem kurzen Leben schon zweimal verlassen worden und so ist aus dem fröhlichen Hundchen ein trauriger Tropf geworden. Kike braucht dringend einen Lichtblick, eine Familie, die ihn tröstet und liebt. Wir hoffen, dass wir jemanden finden werden, der den kleinen Jungen aufnehmen kann. Kike braucht ganz dringend Sicherheit und einen Menschen, der ihn nicht wieder verlässt.
05.06.2017
Scoot hatte heute Besuch von ganz lieben Interessenten. So wie es aussieht, könnte der kleine Kerl damit sein großes Los gezogen haben. Morgen werden wir das Vorgespräch führen und dann wissen wir mehr.
Maria aus der Protectora Villena hat uns schon besucht und frisch gewaschen und gekämmt ist sie noch hübscher als zuvor. Sie scheint mit ihrer neuen Familie sehr zufrieden zu sein und rollte sich ganz entspannt neben ihnen ein. Manchmal hat man den Eindruck, dass die Hunde direkt wissen, wohin sie gehören, Maria lässt jedenfalls keinen Zweifel daran, dass sie sich ihr neues Zuhause schon längst selbst ausgesucht hat.
Budy und Rita sind zwei wirklich tolle Hunde, beide sind absolut freundlich und verspielt. Sie hatten sich innerhalb von wenigen Minuten in unser Rudel eingefügt und selbst unsere Lupine, die immer recht streng auf Neuankömmlinge reagiert, hat nichts an ihnen auszusetzen. Bis jetzt geht es selbst Gulliver gut, unsere größte Befürchtung war ja, dass der Kleine so gestresst werden könnte, dass seine Bauchspeicheldrüse wieder reagieren würde. Ich hoffe, dass alles im grünen Bereich bleibt und er nicht doch noch krank wird. Angelo hat sich übrigens unsterblich in Rita verliebt..... er himmelt sie an und spielt den ganzen Tag mit ihr. Dass sie sehr streng mit ihm ist und sich - ganz im Gegensatz zu allen anderen - von ihm nichts gefallen lässt, scheint er besonders toll zu finden. Tja, wo die Liebe hinfällt!
Im Augenblick haben wir keine reisefertigen Hunde mehr in Spanien und wir hoffen, dass wir am Ende des Monats die Azoren-Hunde holen können. Leider fehlen uns bisher noch vier Pflegestellen. Die drei kleinen Mädchen Joyce, Polly und Susy liegen mir ganz besonders am Herzen. Sie sind völlig unproblematisch und haben noch nie etwas Schönes erlebt. Alle drei sind geschätzte 2 Jahre alt und könnten hier eine nette Familie glücklich machen. Bei den Azoren-Hunden gibt es noch eine Besonderheit: Sie brauchen nicht auf Leishmaniose getestet zu werden, auf den Azoren gibt es nämlich keine Sandfliegen. Bitte geht noch mal in euch, für die Wichte muss es doch noch irgendwo ein freies Plätzchen geben! Ihre Einreise ist für den 26.06.17 geplant!
Mit etwas Glück hat Gerry - der kleine Border-Collie - eine Pflegestelle gefunden!
04.06.2017
Immer wieder erreichen uns Anrufe von Privatpersonen und leider auch von Tierschutzvereinen, die nach der Tiervermittlung feststellen, dass die Tierhaltung nicht den ursprünglich vereinbarten Vorgaben entspricht. Es werden Nachkontrollen verweigert, Tiere sind verschenkt worden oder werden nicht so behandelt, wie man sich das gewünscht hätte. Fast immer gibt es Verträge, oft sind sie zwar gefühlsbetont formuliert, rechtlich aber nicht tragfähig. Manch ein gut meinender Tierschützer hat sich durch die falsche Formulierung eines 'Schutzvertrages' die Rechte an dem Tier und an dessen Haltung selbst entzogen. Selbst der Klageweg wird ihm dann das Tier nicht wiederbringen. Es geht also darum, sich rechtzeitig Gedanken zu machen, was man für sich und das abzugebende Tier eigentlich möchte.
Wenn wir Tiere vermitteln, wollen wir natürlich, dass es ihnen auch weiterhin gut geht. Wir führen Vorgespräche - andere sagen auch Vorkontrollen dazu - und versuchen den bestmöglichen Platz für unsere Schützlinge zu finden. Der Gedanke, das Wohlergehen des Tieres auch nach der Vermittlung zu schützen, manifestiert sich dann im sogenannten 'Schutzvertrag'. Rein juristisch gibt es den Begriff Schutzvertrag eigentlich nicht. Rechtlich unterscheidet man bei einer Tierabgabe zwischen einem Vertrag, bei dem die Eigentumsrechte abgegeben werden und der nach § 433 BGB als "Kaufvertrag" gewertet wird, oder einem "Mietvertrag" bei dem nach § 833 BGB nur die Halterschaft und der Besitz des Tieres verschafft wird. Man unterscheidet also zum Beispiel, ob man jemandem ein Tier verkaufen möchte oder ob es nur in einer Tierpension untergebracht werden soll. Ist ein Eigentumsvorbehalt nicht explizit im Vertrag aufgeführt, geht man in der Regel von einem Kaufvertrag nach § 433 BGB aus und das auch dann, wenn keine 'Schutzgebühr' (diesen Begriff gibt es rechtlich ebenso nicht) erhoben wird. Denn nach der allgemeinen Auffassung gilt die Eigentumsvermutung, wenn jemand den Besitz und die Verfügungsgewalt des Tieres übernommen hat. In 'Schutzverträgen' ist also meistens die Rede von Abgebern, Besitzern ect. und es gibt keinen Eigentumsvorbehalt, damit gilt der 'Schutzvertrag' als Kaufvertrag mit allen Rechten und Pflichten, die ein Käufer an dem erworbenen Tier hat. Nun gibt es aber auch noch die Variante, dass die Eigentumsrechte an einem Tier beim Abgeber verbleiben, dann ist der Empfänger zwar Besitzer und auch Halter nach § 833 BGB, aber er ist nicht der Eigentümer. Es wird juristisch also unterschieden zwischen Eigentümer, Halter und Besitzer! Im Normalfall ist das eine Person, tatsächlich können es aber auch unterschiedliche Personen sein. Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, denn wenn wir einen Hund Freunden zur Betreuung überlassen, weil wir z. B. in Urlaub fahren, bleiben wir natürlich Eigentümer, die Freunde sind dann allerdings zu Besitzern des Tieres geworden. Der Tierhalter ist allerdings derjenige, der das Bestimmungsrecht über das Tier hat, der aus eigenem Interesse für die Kosten des Tieres aufkommt und auch das wirtschaftliche Risiko des Verlustes trägt. Rechtlich sind also die Unterschiede zwischen Halter, Besitzer und Eigentümer ganz klar geregelt.
Leicht zu verstehen sind die Unterschiede in den Begrifflichkeiten, wenn man sich einen Autokauf vorstellt. Der Käufer wird Eigentümer, besitzt dann das Auto und ist natürlich auch eingetragener Halter. Damit kann er darüber entscheiden, was er mit seinem Auto machen möchte. Mietet er sich das Auto, wird er zwar Besitzer, aber weder Eigentümer noch Halter. Hier kann er natürlich nicht entscheiden, was mit dem Auto passieren soll. Würde er es umlackieren, hätte er ein Problem!
Übertragen wir das nun auf einmal auf Abgabeverträge, bei denen Tiere vermittelt werden. Wird das Eigentumsrecht abgegeben, so kann der neue Eigentümer mit seinem Eigentum machen was er will (natürlich im gesetzlichen Rahmen). Er könnte seinen Hund aber problemlos im Zwinger halten, weil das nach der Hundeverordnung erlaubt ist. Ob der Abgeber dies nun möchte oder nicht, ist unerheblich, da er das Eigentumsrecht abgegeben hat. Deshalb vermitteln wir den Besitz und die Halterschaft unserer Tiere, nicht aber die Eigentumsrechte. Wir 'vermieten' unsere Tiere also quasi 'lebenslang'. Vertraglich wird vereinbart, dass nach der Vermittlung alleinig der Besitzer und Halter für alle anfallenden Kosten aufzukommen hat. Mit diesen Verträgen haben die Tierfreunde die Sicherheit, dass, sollte ihnen etwas zustoßen, die Tiere immer wieder an uns zurückgehen und so wieder einen guten und kontrollierten Platz bekommen werden. Wer sorgfältig vermittelt und sich schon im Vorfeld einer Abgabe genau über das neue Zuhause des Schützlings informiert, wird später nur in ganz seltenen Fällen ein Tier zurückbekommen. Wir haben also keine Angst, von 'Rückläufern' überschwemmt zu werden und auch weiterhin nur an Tierfreunde vermitteln, die die zum Schutz der Tiere vorgegebenen Vertragsbedingungen akzeptieren.
Gleiches gilt natürlich auch für unsere Pflegehunde, sie sollen in der Pflegefamilie sicher sein und liebevoll behandelt werden. Aus diesem Grund wählen wir die Pflegestellen unserer Tiere genauso sorgfältig aus wie die neuen Halter. Wir werden, wenn etwas nicht so läuft, wie es im Vorfeld besprochen wurde und vertraglich mit der Pflegestelle geregelt ist, die Tiere sofort wieder zu uns nehmen. Unsere geretteten Tiere dürfen nicht vom 'Regen in die Traufe' kommen und wir werden alles dafür tun, dass sie ein gutes Leben bekommen. Wie eine neue Pflegestelle am Wochenende bemerken musste, scheuen wir deshalb auch nicht davor zurück, auf Pflegestellen zu verzichten - selbst wenn sie schon bei uns am Tisch sitzen, um den Pflegling abzuholen. Unsere Hunde sind keine Waren, es geht nicht darum, zwischendrin schnell mal einen Pflegling abzuholen. Wir möchten unseren Hunden Zeit lassen erstmal anzukommen, immerhin haben sie eine lange Reise hinter sich. Deshalb machen wir Uhrzeiten ab und möchten dann auch, dass man sich daran hält. Die Hunde müssen sich die Beinchen vertreten, spielen, sich lösen, sie müssen sich mit unseren Hunden auseinandersetzen, etwas essen und trinken und dann natürlich auch zum erstenmal Kontakt mit den Personen aufnehmen, die sie in den nächsten Wochen pflegen werden. So etwas geht nicht mal schnell zwischendurch und deshalb weisen wir schon bei den Vorgesprächen daraufhin, dass man sich an dem Tag, an dem die Hunde ankommen, bitte nichts anderes vornehmen soll. Wir wollen in Ruhe die Brustgeschirre anpassen können, passende Leinen aussuchen, ggf. Körbchen vom Dachboden holen und vielleicht auch noch einen Kaffee mit der neuen Pflegestelle trinken. Wir wollen weder uns noch den Pflegling irgendwelchem Stress aussetzen. Wir müssen in Ruhe den Pflegevertrag besprechen, vielleicht Tipps geben und gegebenenfalls sogar noch einige Dinge erklären, die erarbeitet werden sollen. Ganz wichtig ist zuallererst aber, dass der Pflegling nach der langen Reise die Ruhe bekommt, die er braucht. Wer sich dafür keine Zeit nehmen kann, ist bei uns falsch und wird keinen Pflegling von uns mit zu sich nach Hause nehmen (dieser Meinung waren übrigens auch die anderen anwesenden Pflegestellen). Spätere telefonische Beschimpfungen bestätigen unsere Einschätzung solcher Menschen dann leider nur. Vielleicht sind wir wirklich ganz kleine Lichter und bestimmt werden wir in unserem Leben noch viel lernen müssen, es ist auch möglich, dass wir mit Menschen nicht umgehen können und diesbezüglich dringend Kurse besuchen sollten. Tatsache ist, dass wir einen Tierschutzverein leiten und uns - so wie es das Wort schon sagt - der Schutz der Tiere am Herzen liegt! Wenn wir glauben, dass jemand nicht zur Pflege unserer Schützlinge geeignet ist, dann wird er von uns kein Tier bekommen. Schade ist nur, dass wir den Leuten nicht in den Kopf sehen können, dann hätten wir uns im Vorfeld schon viel Zeit gespart, die wir unseren Tieren hätten zugute kommen lassen können. Sich über die verlorene Zeit zu ärgern, ist allerdings müßig. Stattdessen freuen wir uns, dass wir zu Gunsten des Tieres entschieden haben, denn so sind dem Pflegi und uns weitere Probleme erspart geblieben.
Wir haben heute nochmal Fotos von den beiden Glückspilzen gemacht - sie sind einfach großartig! Außerdem gibt es noch ein supersüßes Video von Bombon und Scoot auf ihrer Pflegestelle:
03.06.2017
Heute sind die vier Glückspilze aus Spanien bei uns angekommen. Rita, Scoot und Budy stammten aus der Tötung von Murcia und sind dem Tod dort von der Schippe gesprungen, Maria kam aus der Protectora von Villena. Da unser kleiner Gulliver das bekannte Bauchspeicheldrüsenproblem hat, hatten wir uns entschieden, erstmal keine Pflegehundchen mehr bei uns daheim aufzunehmen. Eine weitere Entzündung, die durchaus auch durch Stress ausgelöst sein kann, könnte fatale Folgen haben. Nun kam dann doch alles wieder einmal ganz anders. Eine Pflegestelle sagte heute morgen ab und die zweite hatte das zwar alles schön geplant, aber wohl nicht richtig durchdacht. Wir kamen dann ganz schnell überein, dass auch der zweite Pflegi besser bei uns bleiben würde. Nun sind Rita und Budy in unserem Rudel und wir hoffen, dass Gulliver damit zurechtkommt. Ich versuche, den kleinen Wicht die meiste Zeit bei mir im Büro unterzubringen. Ich weiß nicht, ob es gut geht und mache mir schreckliche Gedanken - ändern kann ich die Situation jetzt allerdings nicht.
Wir machen es uns bei der Auswahl unserer Pflegestellen wirklich nicht leicht und wir informieren unsere Interessenten immer sehr genau und gründlich. Es ist mir daher unverständlich, wie jemand, der selbst mehrere Hunde hat, dann schon beim Anblick des absolut pflegeleichten Pflegehundes ganz offensichtlich überfordert sein kann. Es ist sinnlos, sich jetzt noch Gedanken darüber zu machen. Es ist, wie es ist und wir müssen nun mit der Situation umgehen.
Rita ist eine supergoldige kleine Nase! Wie solche Hundchen in einer Tötung landen können, wird mir ein ewiges Rätsel sein. Die kleine Maus ist verspielt, völlig unproblematisch und dazu noch hübsch und gerade erst zwei Jahre alt. Ich muss zugeben, wir haben uns ein wenig in die Kleine verliebt - sie wird bestimmt nicht lange bei uns sein, denn sie weiß genau, wie man jemanden ums Pfötchen wickelt...
Budy ist ein etwas zu groß geratener Yorkshire Terrier, er bringt 11 kg auf die Waage und ist 38 cm hoch. Für jemanden, der gerne einen etwas handfesteren Yorki haben möchte, hat er genau das richtige Format. Budy ist ebenfalls in der Tötung gewesen und auch bei ihm können wir nicht verstehen, wie man einen so lieben und tollen Burschen dort abgeben kann. Mit unserem ganzen Rudel ist er verträglich und hat von Anfang an versucht, mit allen zu spielen. Ein völlig problemloser Bub mit einem tollen Charakter. Bei Budy sind wir uns ebenfalls sicher, dass er ganz schnell vermittelt sein wird.
Scoot ist der typische Bodeguero. Er ist zwar ein Mischling, hat aber alle positiven Eigenschaften dieser Rasse. Viel muss man zu Bodegueros nicht sagen - wer einmal einen hatte, wird nie wieder einen anderen Hund wollen. Scoot ist absolut friedfertig und lieb, er spielt gerne und hat keinerlei Probleme mit anderen Hunden. Scoot ist wie alle Bodegueros sehr folgsam und immer hochmotiviert, alles richtig zu machen. Er wird seiner neuen Familie ein treuer Begleiter und Freund sein. Da Bodegueros bei uns noch recht unbekannt sind, kann ich nur hoffen, dass Scoot nicht mit einem Jack-Russell-Terrier verwechselt wird - damit ist er absolut nicht zu vergleichen! Scoot ist mittlerweile schon bei seiner Pflegestelle in Planig.
Maria wurde schon kurz nach ihrer Ankunft von unserer neuen Pflegestelle aus Alzey abgeholt. Anja und ihre Töchter waren hellauf begeistert von der kleinen Schönheit und so bin ich mir recht sicher, dass wir für Maria wohl kein neues Zuhause mehr suchen müssen! :)))
02.06.2017
Morgen kommen unsere Glückspilze aus Spanien an. Es ist der vorletzte Transport, den Loli und Maria fahren und wir werden versuchen, so viele Spenden wie möglich mit nach Spanien zu geben. Noch haben wir einige Futtersäcke, Körbchen und auch Leinen und Halsbänder, die in Spanien dringend gebraucht werden, bei uns in der Garage eingelagert. Ob wir bei einem neuen Transporteur die Möglichkeit haben, Spenden direkt und kostenlos mit nach Spanien zu geben, ist mehr als fraglich. Loli und Maria haben ganz besondere Transporte gefahren und deshalb haben wir auch versucht, sie so gut es ging zu unterstützen. Dass sie nun doch aufgeben mussten, tut uns sehr leid und ist für den Tierschutz ein echter Verlust.
Mit Budy, Rita, Scoot und Maria werden vorerst die letzten Hundchen aus Spanien nach Deutschland kommen, danach sind erstmal die Nasen von den Azoren dran. Wir hoffen, dass wir für die kleinen Kerlchen nette Pflegestellen finden können, ihre Einreise ist für den 26.06.17 geplant. Bisher hat sich nur eine einzige Dame für einen der Hunde interessiert und da sie genau in der Urlaubszeit ankommen, habe ich wirklich Angst, dass unsere Hundchen in Ermangelung von Pflegestellen auf den Azoren sitzen bleiben müssen. Es ist ein ständiges auf und ab, gestern haben wir uns noch wahnsinnig über die tolle Spende des Hundeausstatters gefreut und heute haben wir Angst um die Hunde von den Azoren.
Oft können wir vor Sorgen kaum ein Auge zu bekommen aber manchmal scheint auch für uns und unsere Lieblinge die Sonne. Ein solches Leben kostet viel Kraft und umso älter wir werden, desto schwerer fällt es uns, die Energie dafür aufzubringen. In den letzten Jahren hatten wir gehofft, dass sich Nachfolger finden würden, die die Notwendigkeit des Tierschutzes erkennen und bereit sein könnten, sich das nötige Wissen anzueignen. Leider war dem bisher nicht so. Es ist sehr ernüchternd, dass man sein Wissen nicht weitergeben kann und sich auch eigentlich niemand mehr dafür zu interessieren scheint. Als ich vor ca. 40 Jahren angefangen habe, für die Verbesserung der Lebensumstände von Tieren zu kämpfen, gab es noch keinen Tierschutz, wie wir ihn heute kennen. Für viele Dinge gab es nicht einmal gesetzliche Regelungen und der Schutz der Tiere war nicht im Grundgesetz verankert. Wir haben bis heute schon einiges erreicht, es liegt aber auch noch ein weiter Weg vor uns. Vielleicht lernen wir ja noch Menschen kennen, die wie wir für die Tiere kämpfen wollen, vielleicht sind mutige dabei, die sich nicht so leicht einschüchtern lassen, vielleicht auch welche, die große Anstrengungen nicht scheuen, denen der Dreck, aus dem wir die Tiere zum Teil befreien müssen, nichts ausmacht. Und vielleicht finden wir sogar Mitstreiter, die auch mit dem Leid, das sie unweigerlich sehen werden, umgehen können. Bei uns werden keine Helden gesucht, sondern vernünftige Menschen, aus Fleisch und Blut. Es wäre zu schön, noch mehr Gleichgesinnte für unseren Verein zu finden. Wir freuen uns über jede helfende Hand und Kollegen/innen, die mit Herzblut dabei sind. Bei uns gibt es so viel Arbeit, dass sich bestimmt für jeden etwas findet. Nicht jeder ist dafür gemacht, in Spanien Hunde aus den Perreras herauszuholen und bestimmt haben nicht alle von uns Spaß daran, Schriftsätze für Behörden zu verfassen, aber wir alle haben etwas was wir besonders gut können oder auch wirklich gerne machen. Vielleicht habt ihr Lust, eure Fähigkeiten für einen Tierschutzverein einzusetzen - aktiv und nicht nur als Spender - obwohl wir natürlich auch Menschen brauchen, die uns finanziell unterstützen! Wir laden euch ein, meldet euch bei uns und findet heraus, wie vielschichtig und interessant unsere Arbeit ist. Helft uns, mit euren Talenten Tiere zu unterstützen, die ohne unser Engagement kaum noch eine Chance haben. Wir haben Damen, die Socken stricken und wir haben Helfer, die diese auf Märkten verkaufen, wir haben Männer die Hundehütten bauen und andere, die diese Hütten lieber nach Spanien fahren. Manch einer arbeitet gerne an der Basis und anderen liegt es eher, einen Schriftsatz zu verfassen. Wir sind alle unterschiedlich und jeder wird gebraucht. Ruft einfach mal an und sprecht mit uns - wir freuen uns über alle, die mithelfen, die Welt für unsere Mitgeschöpfe etwas besser zu machen!
01.06.2017
Heute ist uns etwas passiert, dass so unglaublich ist, dass ich mich zwicken musste, um zu realisieren, dass ich wach war. Melanie und ihr Mann Jens sind aufmerksame Ebay-Kleinanzeigen-Nutzer und so entdeckte Jens eine Anzeige, die nur wenige Minuten geschaltet war - ganz offensichtlich hatten sich innerhalb von kürzester Zeit darauf so viele Interessenten gemeldet, dass die Anzeige sofort wieder gelöscht wurde. Jens war super schnell und bekam tatsächlich den Zuschlag. Heute abend rief er dann an und fragte, ob er uns die Sachen bringen könnte. Wir trauten unseren Ohren nicht, als er erzählte, dass es sich um eine Geschäftsauflösung eines Tierbedarfladens aus Rheinland-Pfalz handelt. Wir waren so glücklich, dass wir nicht einmal realisierten, was er uns da genau erzählte, denn Uwe verstand am Telefon, dass es etwa 4 m³ an Waren wäre. Da Jens keinen Transporter fährt, erwarteten wir also realistischerweise 4 Kisten voller toller Überraschungen.
Wir trafen uns bei Gabi in Bad Kreuznach, um die Sachen einzulagern. Als wir einparkten, sahen wir kurz Gabis völlig erstauntes Gesicht und ihr Mann Andy grinste bis hinter beide Ohren. Es dauerte einige Sekunden, bis wir begriffen, dass die beiden schon etwas gesehen hatten, was wir nun erstmal realisieren mussten. Jens hatte einen Hänger am Auto und der war komplett vollgepackt mit ordentlich aufgestapelten Plastikboxen - etwa 4 qm³ - in denen sich die tollsten Sachen befanden. Wunderschöne Halsbänder mit Swarowski-Kristallen, Leinen aus Leder, Hundemäntelchen, Brustgeschirre usw. Wir standen vor all diesen tollen Dingen und waren sprachlos. Eine solche Spende haben wir in unserer ganzen Vereinsgeschichte noch nie bekommen. Wir haben alle kräftig mit angepackt, um die wertvollen Kisten erstmal abzuladen und dann haben wir einzelne Boxen aufgemacht und uns die Sachen mal näher angesehen - gesichtet haben wir bisher wohl nur einen Bruchteil des Schatzes! Morgen werden wir uns alles in Ruhe ansehen und entscheiden, wie wir weiter vorgehen.
Natürlich habe ich direkt bei der netten Spenderin angerufen und mich ganz doll bedankt, ich wusste vor lauter Aufregung nicht einmal mehr unsere Internet-Adresse und habe ihr unsere Email gegeben. Ich denke, sie hat bemerkt, dass ich völlig durch den Wind war und wird trotzdem morgen unser Tagebuch im Internet finden. Deshalb an dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön! Für unseren Verein, das heißt die notleidenden Tiere, war das die großartigste Spende, die man sich denken kann!
Roni (der jetzt Toni heißt) hat die erste Nacht im neuen Zuhause ganz relaxed hinter sich gebracht. Er scheint zu wissen, dass er nun bei seiner neuen Halterin angekommen ist und genießt die Aufmerksamkeit und Liebe, die ihm entgegengebracht wird, in vollen Zügen. Für uns ist es immer eine tolle Sache zu sehen, dass ein Hundchen, dass vor wenigen Wochen noch zum Tode verurteilt in einem Zwinger in Murcia gesessen hat, nun ein neues Leben geschenkt bekam. Wir bedanken uns bei all den Hundehaltern, die sich für ein Tierchen aus dem Tierschutz entschieden haben! Ihr seid einfach super!
Vielleicht findet sich ja auch noch eine Pflegestelle für die kleine Joyce von den Azoren. Wir haben heute neue Bilder von der kleinen Maus bekommen - sie ist unglaublich lieb und wirklich bildhübsch! Wie man ein Tierchen einfach zurücklassen und ohne es abreisen kann, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben.... Die ehemaligen Besitzer sind nach Brasilien zurückgereist und Joyce wurde einfach nicht mehr mitgenommen.... unfassbar! Die Kleine ist ca. 1,5 - 2 Jahre alt.