Phönix-Tagebuch
- Juni 2018 -
29.06.2018
Telma hat endlich ein neues Zuhause gefunden. Schon heute ist sie nach Uelversheim umgezogen, wo sie bei einer netten und hundeerfahrenen Familie leben wird. Wir wünschen der kleinen Maus alles Gute!
Edith hat sich heute gemeldet und von Schottland erzählt. Wenn es so ist, wie sie es beschreibt, wird es wohl nicht ihr letzter Urlaub gewesen sein. Es gefällt ihr supergut und bisher ist ihr auch noch kein Hund über die Füße gelaufen, den sie unbedingt retten musste. Das ist ein sehr gutes Zeichen, denn wenn sie in Spanien war, hatte sie nach drei Tagen immer schon eine große Liste voll mit Hunden, die operiert werden mussten oder sonstige Probleme hatten... sie war immer komplett im Stress und so schlecht drauf, dass ich wusste, dass sie wieder fürchterlich geheult hatte. Jetzt ist alles anders, sie lacht und ist total gut gelaunt - der Urlaub scheint zu wirken! In den nächsten Tagen will sie sich eine Destillerie ansehen, ich weiß, dass sie Whisky mag und ich hoffe, dass sie sich dort nur alles ansieht und nicht unter einem Tisch landet.
28.06.2018
Von unserem lieben Popeye haben wir neue Nachrichten bekommen. Die Familie hat Katzennachwuchs und Popeye benimmt sich wie ein Papa, der endlich seine Babies wiedersieht. Die Kleinen klettern auf ihm rum, spielen mit seinem Schwanz und nuckeln an seinen Pfoten. Seht euch mal auf den beiden Videos an, wie vorsichtig und lieb er mit den kleinen Fellknäueln umgeht:
Die kleinen Kätzchen sollen übrigens vermittelt werden. Es sind 3 Kätzinnen und ein Kater, 6 Wochen alt. In frühestens 4 Wochen sind sie soweit und werden dann abgegeben. Bei Interesse meldet euch einfach bei uns!
Morgen werde ich mit Lupine zum Tierarzt fahren. Die arme hat am rechten Augenlied ein kleines Geschwür, das entfernt werden muss. Hoffentlich stellt sich das nicht auch noch als etwas Bösartiges heraus, so wie Pheusy's Mastzellentumor am Ohr. Dieser wird übrigens übernächste Woche entfernt werden. Es reicht uns langsam mit dieser Art von schlechten Nachrichten. Nachdem wir seit letztem September drei von unseren Hunden haben gehen lassen müssen, haben wir Angst, dass es demnächst so weitergehen wird... hoffen wir mal das Beste.
27.06.2018
Für Telma habe ich Interessenten. Ob ich in den nächsten Tagen wieder eine Vermittlung vermelden kann, werden wir nach der Vorkontrolle sehen.
Immer wieder rufen mich Interessenten an, die extrem weit von uns weg wohnen. Auch wenn es in manche Köpfe einfach nicht rein gehen will, ich kann keine 400 km für eine Vorkontrolle fahren. Hin und zurück sind das alleine an Fahrzeit mindestens schon 8 - 9 Stunden. So etwas kann ich einfach nicht leisten und da wir unsere Vorgespräche selbst führen wollen und uns nicht mehr auf andere verlassen, sind solche Vermittlungen eben nicht möglich. Ich finde es selbst nicht optimal, dass manchmal wirklich gute Stellen keinen Hund von uns bekommen können, aber wir können es leider nicht ändern. Ich versuche es immer freundlich zu erklären, trotzdem sind die Leute manchmal wirklich uneinsichtig und auch sauer. Wir sind nun halt mal ein kleiner Verein und haben keine Zweigstellen in allen Bundesländern... außerdem haben andere Vereine auch tolle Hunde!
Die ersten Bilder von Edith aus Schottland sind eingetroffen. Das Wetter dort ist geradezu unfassbar gut. Die Schotten sagen, sie hätten seit Jahrzehnten nicht mehr einen solchen Sommer gehabt und empfinden die heutigen 27 °C als unerträglich heiß...
25.06.2018
Der kleine Fred war mittlerweile beim Frisör und sieht jetzt so zuckersüß aus, dass ich euch unbedingt mal die neuesten Bilder zeigen muss. Bisher hat er noch keine Anfragen, ich bin aber sicher, dass sich das jetzt ändern wird.
In den letzten Wochen ist einiges in unserem Garten liegengeblieben. Da es nicht mehr so heiß ist, komme ich jetzt endlich mal dazu, die wichtigsten Arbeiten in Angriff zu nehmen. Unsere superschwere und absolut massive Gartengarnitur hat in den letzten Jahren böse gelitten. Es ist kein gutes Zeichen, dass sie immer leichter geworden ist.... Das Holz ist stellenweise morsch, die Hunde haben sie angeknabbert und um sie zu retten, werde ich viel reparieren müssen. Die Büsche werden auch immer größer und vom letzten Sturm ist sogar noch ein Baumstumpf übriggeblieben, auch dem werde ich jetzt zu Leibe rücken. Falls jemand dachte, dass man sich als Strohwitwer daheim gemütlich ausruhen kann, dem kann ich sagen, dass das ein böser Irrtum ist.
24.06.2018
Edith ist gut in Schottland angekommen. Klaus und sie haben gleich den Leihwagen abgeholt und sind in der Nacht noch zu der Pension gefahren. Ich denke die beiden haben sich erstmal gründlich ausgeschlafen und dann angefangen die Insel unsicher zu machen. Das Wetter soll toll sein und an Sehenswürdigkeiten besteht wohl kein Mangel!
Ich freue mich, dass einige unserer Leser dem Aufruf nach Flugboxen gefolgt sind. Bisher haben wir von Tofu's Frauchen eine große Box gebracht bekommen und Nadine hat wohl mehrere Zusagen für unterschiedliche Boxen bekommen. Sie wird sie uns in den nächsten Tagen bringen. Vielen Dank an die Spender!
23.06.2018
Heute habe ich Edith an den Frankfurter Flughafen gefahren. Sie ist jetzt bestimmt schon in Schottland gelandet und vielleicht hat sie auch schon den Leihwagen abgeholt. Ich stelle es mir sehr merkwürdig vor, auf der linken Straßenseite zu fahren, aber daran wird sie sich schnell gewöhnen. Ich hoffe, sie wird uns in den nächsten Tagen ein paar schöne Bilder schicken. Das bekanntlich schlechte Wetter dort soll ruhig mal 11 Tage Pause einlegen!
Wer Edith jetzt noch telefonisch erreichen möchte, wird nun mich an der Strippe haben. Sie hat im Augenblick eine andere Telefonnummer und damit ihr wohlverdiente Ruhe.
Für Picasso haben wir ein tolles neues Zuhause gefunden. Der Bubi wird bald bei einer Freundin der Pflegestelle einziehen. Wir freuen uns sehr darüber und hoffen, dass wir ab und zu nochmal ein Foto bekommen werden. Bei Cindy sind damit zwei Pflegestellen für die nächsten Wichte von den Azoren frei geworden. Leider habe ich bisher noch keinen neuen Flugtermin bekommen. Es ist wirklich schwierig, die Hunde nach Deutschland zu schaffen.
22.06.2018
Uwes Handgelenk geht es wieder besser, er musste heute nochmal zum Arzt und nimmt ein Antibiotikum, aber ansonsten gibt es Entwarnung. Wir haben einen schönen Verband gekauft und bevor ich morgen fliege, verbinde ich die Stelle noch ganz ordentlich, dann wird die ganze Sache bis Montag verheilt sein. Meine Koffer stehen gepackt im Flur und morgen Mittag geht es los. Jetzt ist es doch ein komisches Gefühl, die Vorfreude ist weg und ich habe ständig das Gefühl, etwas vergessen zu haben...
Bleibt alle gesund und passt auf euch auf, ich mache jetzt Schottland unsicher!!!
21.06.2018
Wir haben heute das Untersuchungsergebnis des winzigen, gut versteckt in der Ohrfalte von Pheusys riesigem Segelohr liegenden Tumors bekommen. Es ist ein Mastzellentumor und damit ist klar, dass Pheusy sein komplettes Ohr verlieren wird. Den 3 - 4 cm Sicherheitsabstand, den man unbedingt einhalten sollte, wird man bei dem kleinen Kerl wahrscheinlich kaum hinkriegen. Wir sind absolut schockiert und hoffen, dass unser kleiner Schatz nicht noch Metastasen hat, die wir nicht sehen. Mastzellentumore sind bösartig, dabei sind Mastzellen absolut wichtig für uns, sie dienen in erster Linie dazu, Entzündungen und Allergien zu bekämpfen. Sie werden durch Reizung stimuliert und aktivieren verschiedene biologische Substanzen (z. B. Histamin, Serotonin, Prostaglandin und proteolytische Enzyme). Mastzellen sind in ihrer Funktion also eigentlich überlebenswichtig. Bei einer Überproduktion werden sie lebensbedrohlich.
Wahrscheinlich ist hier die Ursache für Pheusys allergische Reaktionen der letzten Wochen zu finden. Wir können nichts anderes machen, als schnell einen Operationstermin zu vereinbaren, dann werden wir den Mastzellentumor untersuchen lassen und bestimmen, in welchem Stadium er sich befindet. Erst danach kann eine Aussage über die Überlebenschancen von Pheusy getroffen werden.
Als ob das noch nicht schlimm genug gewesen wäre, hat Uwe sich auch noch mit der stumpfen Gartenschere eine Arterie verletzt. Es hat so sehr geblutet, dass ich ihm einen Druckverband anlegen musste und wir umgehend zu einer Ärztin in der Nachbarschaft gedüst sind. Ganz offensichtlich ist er an einer Sehne vorbeigeschrammt und hat wohl auch noch den Knochen getroffen. Jetzt wäre es mir lieber, ich hätte den Urlaub nicht gebucht...
20.06.2018
Auf unseren gestrigen Post bekamen wir viele Zuschriften. Ganz besonders schlimm fand ich, dass das Wegstück, auf dem das schreckliche Unglück passiert ist, wohl schon vielen Hundebesitzern als 'Rennstrecke' bekannt war. Eine Frau berichtet sogar, dass auch sie schon mehrfach zur Seite springen musste und sogar einmal am Arm von einem Fahrzeug gestreift wurde. Ich kann nur hoffen, dass die Polizei dort zukünftig häufiger als bisher kontrollieren wird und die Spaziergänger mit Kindern und Hunden bald wieder sicher sind. Für Maria kommt das jetzt leider zu spät. Vor unserem geistigen Auge sehen wir sie noch fröhlich in unserem Garten herumspringen und genau diese Erinnerung möchten wir uns auch erhalten. Der junge Mann, der ihr das Leben genommen hat, wird eine Strafe dafür bekommen, aber egal, wie sie auch ausfällt, sie wird Maria nicht zurückbringen. Wir wünschen Marias Familie ganz viel Kraft, über den Verlust hinwegzukommen. Wir alle sind in Gedanken bei ihnen.
Auch wenn ich in drei Tagen erstmal für einige Zeit in Schottland sein werde, ich habe jetzt schon angefangen, mich um das Hundehütten-Projekt für die Azoren zu kümmern. So wie es im Augenblick aussieht, könnte es tatsächlich möglich sein, die Hütten in Spanien zu bestellen und von dort aus nach Portugal zu schicken. Von Lissabon aus muss sich dann Dania etwas einfallen lassen, um die Pakete nach Pico zu bringen. Ganz wichtig für uns wären auch noch Hunde-Transportboxen/Flugboxen. Falls ihr so etwas ungenutzt im Keller oder auf dem Dachboden stehen habt, würden wir uns über die Boxen wirklich sehr freuen. Wir sind dankbar für jede einzelne, denn leider sind die Boxen oft viele Wochen von Deutschland nach Pico unterwegs. In der Zeit können keine Hunde nach Deutschland fliegen, weil Flugboxen auf Pico Mangelware sind.
Ab 01. Juli sind wir beim Tierschutz-Shop erstmalig das Tierheim des Monats. Unser Verein wird vorgestellt und es wird überall für die Hunde der Protectora Villena Werbung gemacht. Wir hoffen, dass wir so einige Paletten Futter für unsere spanischen Schützlinge gespendet bekommen und dass nicht alle Spender im Urlaub sind und die Aktion ins Leere läuft.
Natürlich werden wir danach nochmal versuchen, einen Spendentruck für Weihnachten zusammenzustellen, aber bis dahin liegt noch einiges an Arbeit vor uns.
Sobald ich aus Schottland zurück bin, werden wir erstmal den Termin für unsere Mitgliederversammlung festlegen und danach besprechen, wann unser Herbstfest stattfinden wird.
19.06.2018
Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Es fällt mir so schwer, euch von der kleinen süßen Maria zu berichten. Das hübsche Mädchen kam am 03. Juni letzten Jahres zu uns. Sie war damals ein halbes Jahr alt und einfach nur goldig. Natürlich war sie gleich vermittelt und kam zu einer ganz netten Familie nach Alzey. Maria hatte ein absolut glückliches Leben, sie wurde geliebt und sie hing an ihren Menschen. Gestern abend wurde sie von der Halterin und einer Freundin nochmal zu einem schönen Spaziergang durch die Felder ausgeführt, als ein merkwürdiges Geräusch die beiden Frauen aufschreckte. Da sich in der Nähe die Bahnlienie befanden, glaubten sie, dass sich wohl ein Zug nähern würde. Als sie sich umdrehten, sahen sie, dass sich auf dem Feldweg ein Auto auf sie zuraste. Sie konnten nur noch zur Seite springen, um nicht überfahren zu werden. Maria jedoch wurde mit der Leine erfasst und war sofort tot.
Seit ich die Nachricht erhielt, wechseln sich unglaubliche Wut und Trauer miteinander ab. Ich wünsche mir, dass der 21-jährige Mann seinen Führerschein verliert und für viele Jahre kein Auto mehr fahren darf. Allerdings bringt das Maria auch nicht wieder zurück. Wir sind erschüttert und können nicht fassen, dass jemand einen Feldweg als Rennstrecke missbraucht, nicht einmal abbremst, als er Spaziergänger sieht und weiter mit voller Geschwindigkeit auf die Gruppe zuhält, billigend in Kauf nimmt, dass ein Mensch oder ein Tier verletzt werden und dann tatsächlich die Dreistigkeit hat, zu seiner Entschuldigung vorzubringen, dass er seinen Freunden nur zeigen wollte, wie schnell sein Auto ist. So jemandem fehlt die geistige Reife ein Fahrzeug zu führen. Er hat Marias Leben auf dem Gewissen und er kann von Glück sagen, dass die beiden Frauen noch in den Graben springen konnten. Der einzige Trost, der uns bleibt, ist, dass Maria sofort tot war und wahrscheinlich nicht einmal erfasst hat, was passiert.
Uns allen hat dieser ungeheuerliche Vorfall das Herz zugeschnürt und wir hoffen, dass die Familie von Maria irgendwann über den Schock und den Verlust hinwegkommen wird. Wir alle können im Augenblick an nichts anderes mehr denken und sind furchtbar traurig.
18.06.2018
Seit vielen Jahren haben wir zwei Spiegelreflexkameras, um unsere Events und natürlich auch unsere Hunde zu fotografieren. Ohne Kameras könnten wir weder Bilder auf Plattformen noch Fotos auf unserer Homepage oder im Tagebuch einstellen. Seit einigen Monaten hatten beide Kameras immer mal wieder Probleme, was nicht unbedingt schlimm war, weil es ja immer noch eine Ersatzkamera gab. Dass nun beide gleichzeitig kaputt sind, ist wirklich Pech und da sie mit ungewissem Ausgang nun erstmal für viele Wochen in der Reparatur landeten, mussten wir uns eine neue Kamera anschaffen. Noch haben wir Schwierigkeiten mit der Handhabung, was vorher ohne viel nachzudenken fast schon automatisch funktioniert hat, macht plötzlich Probleme. Das Teil ist sehr klein und man sich kaum vorstellen, dass es Bilder machen kann, von denen einen Spiegelreflexkamera nur träumt. Eigentlich müsste ich mich riesig über das 'Wunder der Technik' freuen, tatsächlich trauere ich meiner alten Kamera hinterher. Mal sehen, wie lange es dauern wird, sich an das neue Teil zu gewöhnen...
Von Bruno haben wir wieder einmal ein tolles Foto bekommen, der Bub ist ständig unterwegs und lernt die Welt kennen. Diesesmal war er an Nordsee und in der Holsteinischen Schweiz, jetzt ist sein Urlaub erstmal beendet und er kann sich daheim von seinen Abenteuern ausruhen.
Für mich fängt in wenigen Tagen der Urlaub an. Ich habe schon eine Liste mit den wichtigsten Sachen, die ich nicht vergessen darf, erstellt. Natürlich werde ich garantiert etwas vermissen, aber auch in Schottland gibt es Geschäfte und ich werde sicher alles nachkaufen können und weder verhungern noch erfrieren. Die Temperaturabfrage für Inverness lag bei 15 - 21°C und die Regenwahrscheinlichkeit bei 40 % - also alles im grünen Bereich für jemanden, der Hitze schrecklich findet und einem kleinen Schauer nicht abgeneigt ist. :)
Uwe hat mir streng verboten, mich in die Nähe von Hunderennbahnen, Auffangstationen oder von Tierschützern zu begeben - er möchte nicht, dass ich mit Greyhounds oder Border-Collies nach Hause komme, er hat sogar Klaus, mit dem ich nach Schottland fliegen werde, schon instruiert.... Ich muss allerdings ehrlich sagen, dass ich froh bin, wenn ich keine hilfsbedürftigen Tiere sehe und meinen ersten Urlaub mal so richtig genießen kann.
Für die Azoren benötigen wir in den nächsten Wochen noch einige Plastik-Hundehäuser. Ich denke, dass die, die wir für Spanien gekauft haben auch auf Pico gute Dienste leisten würden. Ich werde also bei Maria von der Protectora nachfragen, ob der spanische Lieferant auch nach Lissabon liefern kann. Von dort wäre es bei weitem einfacher, die Hütten nach Pico zu befördern als von Deutschland aus. Mal sehen, ob das klappt!
17.06.2018
Jetzt ist die kleine Susi ein Hessin geworden und wird in den nächsten Tagen nach Offenbach umziehen. Wir wünschen der kleinen Maus nur das Beste und hoffen, dass sie ein glückliches Leben führen wird.
Mein Aufruf von gestern hat uns tatsächlich einen Pflegeplatz beschert, Cindy wird noch einen kleinen Azorianer aufnehmen und so können wir Dania jetzt mitteilen, dass sie zwei weitere Glückspilze nach Deutschland schicken kann!
16.06.2018
Dass sich in den letzten Wochen niemand für unsere kleine Susi interessierte, konnten wir gar nicht nachvollziehen. Susi ist völlig unproblematisch, absolut lieb und verschmust und zudem auch noch bildhübsch. Jetzt hat sich das Blatt gewendet und Susi hat Interessenten gefunden, die sie auch sofort besuchten. Die Kleine schien zu wissen, um was es geht und wickelte das nette Ehepaar aus Offenbach blitzschnell um die Pfote. Morgen werden wir das Vorgespräch machen und so kann es sein, dass Susi in der nächsten Woche schon eine Hessin wird. Wir drücken ganz feste die Daumen!
Ansonsten ist es zur Zeit mit den Vermittlungen sehr ruhig geworden, man merkt, dass sich viele Menschen auf die Urlaubszeit eingestellt haben oder sogar schon unterwegs sind.
Es hat sich bisher auch leider keine neue Pflegestelle bei uns gemeldet und so wissen wir nicht, wie wir unsere Azoren-Hunde nach Deutschland bringen sollen. Nina wird auf jeden Fall kommen, sie hat zum Glück schon ein Zuhause gefunden. Die kleinen Hundchen Toffy, Molly und Sacha, die alle nur ca. 5 - 6 kg wiegen, sollten eigentlich überall unterschlüpfen können. Leider hat sich noch niemand bei uns gemeldet, der bereit wäre, so eine kleine Nase aufzunehmen. Ich kann es nicht verstehen, dass viele selbst einen Hund aus dem Tierschutz haben und wissen, unter welchen schrecklichen Bedingungen diese armen Tiere leben mussten und trotzdem einfach nicht bereit sind, einem anderen Hundchen eine Chance zu geben. Es geht nur um eine kurze Pflegezeit und darum, einem Hund den Weg zu bahnen - mehr nicht. Es ist doch toll ein Leben zu retten, es ist doch keine schlimme Bürde, ein armes Seelchen eine zeitlang an sein Herz zu drücken und ihm Sicherheit und Liebe zu geben. Wir haben in den letzten Jahren so viele Hunde vermittelt, ist denn wirklich bei niemandem noch ein Plätzchen frei?
15.06.2018
Im Internet entdeckt man immer wieder Posts, die zu denken geben. Heute konnte ich von einer jungen Frau lesen, die offensichtlich über ein ganzes Arsenal an verschreibungspflichtigen Medikamenten verfügt und diese an einem schwer kranken Igel einsetzt. Da wird ganz locker in die Runde gefragt, was man denn noch alles geben sollte, vielleicht ein Corticoid mehr oder ein Antibiotikum usw. In einem anderen Post stellt sie die Frage, ob Igel, denen es augenscheinlich nicht gut geht, auch depressiv sein können.
Uns schreckt so etwas natürlich auf, immerhin gehören hochwirksame Medikamente in die Hand eines Tierarztes und haben bei Laien nichts verloren. Dass jemand, der eine Depression eines Igels in Betracht zieht, kein Fachmann sein kann, bedarf keiner Erklärung. Medikationen mit hochpotenten Medikamenten führen durch Personen ohne nötige Ausbildung fast immer zum Tod des 'behandelten' Tieres und haben nichts mit Tierschutz zu tun. Wir haben versucht, der Dame zu erklären, dass ihr Handeln illegal ist und für das Tier unter Umständen eine Katastrophe sein kann. Sie wusste es jedoch besser und wollte uns dann noch erzählen, dass sie eine Genehmigung für ihr Tun habe. Zu allem Übel 'päppelt' sie auch noch Wildvögel, in diesem Fall drei Eichelhäher. Diese Vögel prägen sich auf den Menschen und können (sollten sie überleben) hinterher kaum mehr ausgewildert werden. Deshalb gibt es Wildvogelstationen. Gemäß § 7 Absatz 2 Nr. 13 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatschG) gehört der Eichelhäher zu den besonders geschützten Arten und ganz bestimmt nicht in die Hände von Laien. Wer sich in solchen Situationen uneinsichtig zeigt und ohne Fachkenntnisse und das Wissen um bestehende Gesetze einfach wild drauf los agiert, muss damit rechnen, dass ein Tierschutzverein aktiv wird. Da nutzen Beleidigungen, Drohungen und auch Häme nichts. Wir wussten nach nur einem Anruf, was mit der Dame los war und da sie einen Job in einer Tierklinik hatte, muss sie sich jetzt eine neue Arbeitsstelle suchen.
Falsch verstandene Tierliebe und Unkenntnis führt oft genug zum Tod eines Tieres, so etwas hat nichts mit Tierschutz zu tun. Wildtiere gehören genauso wie unsere Haustiere in fach- und sachkundige Hände. Es gibt Tierärzte, die jahrelang studiert haben, um praktizieren zu können, ein Laie sollte sich ehrlicherweise und zum Wohl des Tieres eingestehen, dass er eben kein Fachmann ist und ein krankes Tier immer einem Fachmann in die Hand geben. Für Wildtiere gibt es spezielle Auffangstationen, die man leicht bei Tierärzten erfragen kann oder auch im Internet findet. Zudem sind Wildtiere bei uns durch diverse Gesetze geschützt. In Deutschland gibt es die „Verordnung zum Schutz wild lebender Tier- und Pflanzenarten“ (Bundesartenschutzverordnung), die den Schutz der Wildtiere regelt.
Wir hoffen, dass niemand an einem kranken Tier vorbei geht. Es geht nicht darum, die Augen vor dem Leid der Tiere zu verschließen, aber wir bitten darum, dass kranke und hilfsbedürftige Tiere an die Menschen übergeben werden, die qualifiziert und in der Lage sind, diesen Tieren zu helfen. Wildtiere gehören niemals in die Hände von Laien, auch wenn es noch so gut gemeint ist!
Hochwirksame Medikamente gehören in die Hände von sach-und fachkundigen, dafür extra ausgebildeten Personen, 'Herumdoktern' geht gar nicht und zieht wie im oben geschilderten Fall oft genug massive Konsequenzen nach sich. Auch wenn dies für viele Internetnutzer und 'Freunde' der Dame nicht nachvollziehbar war und sie uns beleidigten und aufs Übelste beschimpften, wir handeln zum Schutz der Tiere - wir sind ein Tierschutzverein und wir werden auch bei einem Igel oder Wildvögeln nicht wegsehen! Die junge Frau hatte mehrfach die Gelegenheit, sich mit uns auseinanderzusetzen, sie hat sich als Betreiber einer Igelstation ausgegeben, hat mit Genehmigungen angegeben, die sie nie hatte und war mehr als uneinsichtig. Nun wird sie mit den Konsequenzen leben müssen.
14.06.2018
Vielleicht erinnert ihr euch noch an den kleinen Opi Lucky. Er stammte aus Wallertheim und hat jetzt ein schönes Zuhause in Sinsheim. Das alte Männlein hat einen Herzfehler und wurde in den letzten Wochen auf ein Medikament eingestellt. Da seine Zähnchen superschlecht waren und er deshalb schon Probleme beim Fressen hatte, mussten sie saniert werden. So etwas ist immer eine Gratwanderung und wir haben Lucky ganz fest die Daumen gedrückt, dass er die Narkose gut übersteht. Eli, die neue Halterin von Lucky, hat heute Bilder von ihm geschickt. Er ist ein kleiner fröhlicher Opi! Die Narkose hat er gut weggesteckt und es musste nur ein Zahn gezogen werden. Wir sind wirklich froh darüber, dass der kleine Wicht bei Eli leben darf. Sie kümmert sich rührend um ihn und wir sind sicher, dass er dort einen glücklichen Lebensabend haben wird.
Mit Pheusy waren wir in der Tierarztpraxis und ein Blick in sein Ohr zeigte uns, dass keine Operation mehr notwendig ist. Sein Trommelfell ist noch vorgewölbt, aber die Entzündung ist verschwunden. Nun bleibt nur noch die Zubildung am Ohrrand. Frau Dr. Weber entnahm eine Probe und in der kommenden Woche werden wir ein Ergebnis haben. Sollte es sich um eine gutartige Zubildung handeln, wird man sie später noch gefahrlos entfernen können, wenn es bösartig ist, werden wir nächste Woche entscheiden, was gemacht werden muss. Für heute ist Pheusy erstmal davon, wir haben ihn schnell wieder mit nach Hause genommen und ihm sofort etwas zu futtern hingestellt. Nüchtern bleiben zu müssen, ist für den Wicht schlimmer als alle Untersuchungen zusammen.
Für Samstag, den 11. August haben wir geplant, mit dem Stand der Tierhilfe Phönix bei einem Turnier der Hundesportfreunden in Gensingen aufzuschlagen. Es wird auf der wunderschönen Anlage des Fußballvereins Gensingen ausgerichtet und bestimmt viel Zulauf haben. Bisher haben sich nur Connie und Beate als Helfer gemeldet, es sollten sich jedoch mindestens vier Leute im Stand abwechseln können. Wir suchen also noch 2 weitere Unterstützer! Wer Spaß daran hat, einige Stunden mit vielen Hundenfreunden zu verbringen - bitte melden!
Von Peters neuen Haltern haben wir ein tolles Video bekommen, der hübsche Bodeguero ist ganz offensichtlich sehr glücklich mit seinen Menschen und ganz besonders toll findet er seinen neuen Hundefreund. Die beiden haben sichtlich Spaß aneinander!
13.06.2018
Für unseren kleinen Pheusy haben wir morgen einen Termin beim Tierarzt abgemacht. Der Wicht hat eine kleine Umfangsvermehrung am Ohrrand, die wir gerne abgeklärt hätten, gleichzeitig hatte er Probleme mit einer Ohrentzündung, die unter Umständen von einem Polypen ausgelöst sein könnte. Wir hoffen, dass jetzt alles gut abgeheilt ist und wir ihn nicht operieren lassen müssen.
Von Kaja haben wir mittlerweile eine Rückmeldung bekommen. Sie legt sich zum Schlafen neben Bonnie aufs Kissen und hat sich der älteren Hündin wunderbar angeschlossen. Für Bonnie ist das ein Segen. Nachdem ihre Partnerin gestorben war, wurde sie sehr still und depressiv, jetzt spielt Kaja mit ihr und macht ihr Leben wieder fröhlich. Wir sind sehr glücklich, dass die beiden Hunde so gut zusammen passen und Kaja so nett von Bonnie aufgenommen wurde.
Immer noch fehlen uns Pflegestellen für die Hunde, die als nächste die Azoren verlassen sollen. Jacky ist noch nicht alt genug, um kastriert zu werden und so haben wir erstmal Nina eingeplant. Diese beiden Hunde haben schon ein neues Zuhause gefunden und brauchen keine Pflegeplätze mehr. Badger, Toffy, Molly und Sacha suchen allerdings ganz verzweifelt eine Pflegestelle. Ich weiß, dass es während der Urlaubszeit nicht einfach ist, jemanden für die Hunde zu finden, trotzdem müssen die Nasen die Azoren so schnell wie nur irgendwie möglich verlassen. Die kleine Auffangstation auf Pico ist keine Lebensversicherung für die Tiere und wir möchten vermeiden, dass die Hunde, die schon geimpft und kastriert und damit reisefertig sind, noch zu Schaden kommen. Ab nächster Woche werde ich mich wieder darum bemühen, Hundehütten aus Kunststoff zu ergattern. Wir hatten die gleiche Aktion ja schon kurz vor Weihnachten für die Protectota in Viellena/Spanien ins Leben gerufen. Jetzt brauchen wir 15-20 Hundehütten für die Hunde von Pico, vielleicht überleben sie so die Wintermonate auf den Azoren. Auf Pico wird es nicht kälter als 10 °C, allerdings regnet es ständig. Wenn die Hunde erstmal nass sind, kühlen sie schnell aus und bekommen alle möglichen Infektionskrankheiten. Noch weiß ich nicht, woher wir das Geld für die Hütten nehmen sollen. Ich weiß auch nicht, wie wir sie auf die Azoren bringen können, aber ich weiß, dass es eine Lösung für alles gibt und so werden wir uns ab jetzt dafür stark machen, dass die Hunde in der Auffangstation endlich ein Dach über dem Kopf haben!
12.06.2018
Wir freuen uns sehr, dass Kaja ein neues Zuhause gefunden hat und nun mit ihrem neuen Frauchen, einer netten Katze und einer ganz lieben Hundefreundin in Becherbach in einem schönen Haus mit Garten leben kann. Die hübsche Maus hat bisher nicht viel Gutes erlebt und kann ihr neues Glück kaum fassen. Noch bewegt sie sich drinnen mehr als vorsichtig, ein eigenes Körbchen hatte sie noch nie und regelmäßiges Essen kennt die arme Maus ebenfalls nicht. Jetzt ist für alles gesorgt und sie wird geliebt und betüttelt. Wir sind wirklich glücklich, dass Kaja es geschafft hat, besser hätte sie es nicht treffen können!
Mickey hatte heute seinen ersten Frisörtermin. So richtig begeistert war er nicht, aber natürlich hat er sich ganz brav benommen und die merkwürdige Prozedur über sich ergehen lassen. Ohne den alten Pelz geht es ihm jetzt besser. Wir können kaum die Finger von ihm lassen, denn er fühlt sich so kuschelig weich wie ein Plüschtier an. Er findet es toll, ständig gestreichelt zu werden und wir sind froh, dass er wieder aus den Augen sehen kann! :)
11.06.2018
Nach der großen Hitze scheint es sich jetzt wirklich mal abzukühlen. Wir werden morgen die Gelegenheit nutzen und Mickey zum Hundefrisör bringen. Der Bub sieht zur Zeit wie eine geplatzte Matratze aus und außerdem hechelt er nachts so schlimm, dass auch ich nicht schlafen kann. Ich hoffe, er nimmt es uns nicht krumm, aber die alte Wolle muss einfach ab.
Wir haben Dania heute am Flughafen abgeholt und um kurz vor Mitternacht in ihrem Hotelzimmer abgesetzt. Morgen Nachmittag werden wie sie wieder zum Flughafen bringen. Es ist absolut notwendig, die weitere Vorgehensweise auf den Azoren zu besprechen und abzuklären, wie wir den Hunden dort zukünftig helfen können. Die Zustände sind so schlimm, dass wir dringend Abhilfe schaffen müssen. Es kann nicht sein, dass wir keine Hunde mehr aus Spanien holen, um Pflegestellen für die Azorianer freizuhalten, dann aber die Hunde von Pico nicht ausreisen können, weil die Fluggesellschaft ab Lissabon keine Cargomaschinen mehr zur Verfügung stellt. Wir müssen zukünftig die Flüge viel weiter im Voraus planen, das bedeutet aber auch, dass Dania einen anderen Tierarzt beauftragen muss. Ohne konkrete Impfdaten und Kastrationstermine können wir nämlich keine Ausreisen planen und schon gar keine Flüge buchen.
Die ganze Sache ist verzwickt und wirklich teuer. Wären die Hunde dort nicht massiv vom Tod bedroht, könnte man erstmal in aller Ruhe die Station weiter ausbauen und Ausläufe einzäunen. So müssen die Hunde dringend aus der Station gebracht werden und es fehlt an Geld, um gleichzeitig Aufbauarbeit zu leisten.
In Spanien hatten wir vor 40 Jahren ähnliche Verhältnisse, wie sie jetzt auf Pico herrschen, vorgefunden. Damals haben wir noch gehofft, dass die Spanier sich mit unserer Unterstützung innerhalb kürzester Zeit selbst helfen könnten. Leider stimmte das nicht. Die Mentalität der Menschen war ein von uns völlig unterschätztes Problem. Auf Pico ist es wohl ähnlich - Hunde dürfen grundsätzlich nicht ins Haus, sie leben an Ketten, in Zwingern und Verschlägen unter erbärmlichsten Bedingungen und fast niemand stört sich an ihrem Leid. Es sind nur ganz wenige Menschen, die diese Situation schrecklich finden und gerne etwas daran ändern würden. Die Insel ist ein kleines, armes Eiland mitten im Atlantik und außer mit Touristen gibt es dort kaum Möglichkeiten Geld zu verdienen, oft ist die Schulbildung mangelhaft. Aus Frustration und der mangelnden Bildung resultieren massive familiäre Übergriffe, Prügel sind nicht verpönt, sondern allgegenwärtige Erziehungsmaßnahmen, die auch durchaus unter Ehepartnern Anwendung finden... Ich halte es für sehr problematisch, einer Generation, die so erzogen wurde, dass Gewalt gegen Schwächere durchaus legitim ist, Tierliebe zu vermitteln. Das bedeutet, dass wir auf der Insel wahrscheinlich kaum Unterstützer finden werden und darauf hoffen müssen, mit Zuwanderern, das heißt zukünftig auch mit einer zum Teil deutschen und englischen Community, arbeiten werden.
Auf jeden Fall fehlt erstmal richtig viel Geld, denn wir müssen die Station in die Lage versetzen, die Tiere artgerecht unterzubringen. Sie nur zu kasernieren hat nichts mit Tierschutz zu tun und setzt auch für die Bevölkerung absolut falsche Signale. Dania wird sich jetzt direkt um einen anderen Tierarzt kümmern, die Hunde in der Station müssen umgehend komplett geimpft und entwurmt werden, es müssen Zwinger mit Ausläufen ausgebaut und regendichte Schlafhäuser für die Hunde angeschafft werden. Es muss zukünftig die Möglichkeit bestehen, Neuzugänge in einer Quarantänestation von den anderen Hunden zu trennen. Wenn das alles geschafft ist, müssen wir Aufklärungsarbeit leisten. Dann können wir vorzeigen, wie es richtig gemacht wird und müssen uns nicht für Flickwerk entschuldigen.
Morgen werden wir besprechen, wie hoch die Kosten für die dringend anstehenden Neuerungen sein werden und wie wir das Geld dafür beschaffen können. Mit den Erfahrungen, die wir in Spanien gemacht haben, können wir hier wohl einige Fehler vermeiden. Dass Pico eine Insel ist, macht die ganze Sache überschaubar. Dass die Insel allerdimgs mitten im Atlantik liegt, macht es unmöglich, dringend benötigte Hilfsgüter günstig anliefern zu lassen oder preiswert anzuschaffen. Mal sehen, wie wir mit diesen auch für uns ganz neuen Umständen klar kommen werden. Die Hunde brauchen auf jeden fall ganz dringend Hilfe und daran werden wir nun verstärkt arbeiten.
10.06.2018
Am Wochenende hatten wir endlich mal wieder Zeit für den üblichen Papierkram. Das Telefon klingelte nicht allzu oft und wenn, dann hatte es nicht unbedingt mit der Vermittlung von Hunden zu tun. Ein junger Mann fand auf seinem Balkon ein einzelnes Taubenei ohne Nest, er fragte nach, was er damit machen solle und eine nette Dame erzählte mir, dass ihr Hund verstorben sei und sie nicht wüsste, ob sie sich nun einen Hund oder eine Katze anschaffen sollte. Das sind alles etwas merkwürdige, aber normale Anrufe, die Katastrophen blieben zum Glück aus. Allerdings meldete sich auch niemand, der einen Pflegehund aufnehmen wollte und das kommt einer Katastrophe schon sehr nahe.
Von unserem Frühlingsfest habe ich wieder einmal ein paar Schüsseln übrig. Ich denke schon, dass sie vermisst werden und hoffe, dass sich die Besitzer noch melden.
Leider sind in den letzten Jahren immer wieder Schüsseln und Tortenbehälter bei uns liegen geblieben. Trotz meiner Aufrufe hatte sich kein Eigentümer mehr gemeldet. Ich weiß nicht, was ich damit machen soll und werde die Sachen jetzt verschenken. Das ist also jetzt die letzte Gelegenheit, seine schon so lange vermissten Sachen wieder zu bekommen. Ansonsten freue ich mich, wenn sie ein neues Zuhause finden.
09.06.2018
Bestimmt erinnert ihr euch noch an die Hängebauchschweinchen, für die wir vor einigen Wochen dringend einen Platz bei tierlieben Menschen gesucht haben. Die Tierschützerin Silke Arnold aus Einselthum hat sich der 'Schweinerei' angenommen und jetzt sind die Tiere in Sicherheit. Wir bedanken uns ganz herzlich für die nette Zusammenarbeit!
Von Peter haben wir die erste Rückmeldung bekommen, es klappt alles prima und auch die Katze scheint mit dem neuen Rudelmitglied zufrieden zu sein.
Jeder, der einen Hund hat, kennt die Momente, in denen man hilflos vor einem Problem steht und einfach nicht mehr weiß, was man noch alles tun soll, um dem Hund begreiflich zu machen, dass sein Tun unerwünscht ist. Ganz schlimm sind Hunde, die besonders clever sind und unsere Absichten blitzschnell durchschauen, aber andererseits nicht gewillt sind zu akzeptieren, dass manche Sachen einfach verboten sind. Man steht stundenlang mit der Wasserspritze, der mit Steinchen gefüllten Dose oder den Wurfscheibchen bewaffnet - mit völlig unbeteiligtem Gesicht - in der Ecke und erwartet, dass der Hund nun endlich zu seiner Schandtat schreitet. Der hat die Sache schon längst gecheckt und denkt gar nicht daran, sich zum Objekt unserer Begierde zu machen, er legt sich ruhig hin, dreht sich entspannt auf den Buckel und wartet in aller Seelenruhe ab, bis wir unachtsam und abgelenkt werden - dann ist seine Zeit gekommen. Ohne Rücksicht auf unsere Wünsche wird in der Wohnung markiert, das Brot vom Tisch geklaut und es werden auch mal gerne die Lieblingsschuhe angekaut. Ich kenne diese Situationen zur Genüge, denn auch wir waren schon in der Nähe eines Nervenzusammenbruchs - trotzdem, es hilft nur Konsequenz und manchmal ein wenig Cleverness.
Charly ist ein superschlauer Hund. Wäre er nicht ständig damit beschäftigt, irgendwelchen Blödsinn zu machen, wäre er ein absoluter Traumhund. Leider ist er ein notorischer Dieb und da er schon oft genug Erfolg mit seinen Methoden hatte, scheint er sie auch erstmal nicht aufgeben zu wollen. Was sich seine Halter haben einfallen lassen, um ihn davon abzuhalten, z. B. nicht mehr auf die Küchenarbeitsfläche zu springen, seht ihr hier.
Bei Charly wird wohl auch irgendwann der Groschen fallen, bis dahin ist Durchhaltevermögen und Ideenreichtum gefragt. Manchmal hilft schon eine rutschige Decke, die das Springen auf eine Arbeitsfläche erschwert, oft helfen auch am Rand drapierte Dosen mit klapperndem Inhalt oder leere offene PET-Flaschen mit Klebepunkten am Rand der Arbeitsfläche angebracht. Ich habe auch schon gehört, dass langhaarige Hunde von doppelseitigem Klebeband abgehalten wurden. Bei den Vierbeinern, die gerne mal auf den Tisch springen, während wir nicht zuhause sind, hilft es oft, den Tisch auf 3 wackelige Klötzchen zu stellen...
Ganz wichtig ist es immer, uns ständig klarzumachen, dass wir keinen dummen, sondern einen ganz besonders intelligenten Hund haben, der einfach nur versucht uns auszutricksen. Dass wir schlauer sind, dürfte feststehen - also ist es immer nur eine Frage der Zeit, die Sache in den Griff zu kriegen! :)
08.06.2018
So wie wir es erwartet haben, hat der süße kleine Peter keine Probleme mit Katzen und findet den schon in der neuen Familie vorhandenen Hundekumpel klasse! Nun werden also zwei dieser wunderbaren Hunde zusammen in der Familie leben, wir freuen uns darüber mindestens genauso wie Peter und seine ehemalige Pflegestelle. (Video 1, Video 2)
Bodegueros sind einfach toll. Jeder, der bisher so einen Hund von uns bekommen hat, ist damit überglücklich. Leider werden die Bodis immer noch mit Jack-Russell-Terriern verwechselt, allerdings haben sie mit dieser Rasse wenig gemein. Bodegueros sind absolut verträglich mit anderen Hunden, sie sind sehr verspielt und lassen sich wirklich leicht erziehen. Raufer und angriffslustige Hunde haben wir noch nicht erlebt. In Andalusien sind Bodegueros häufig in kleinen Rudeln und als Familienhunde anzutreffen, sie spielen gerne mit den Kindern und jagen nachts die Nager. Da die Rasse nur in Andalusien gezüchtet wird, sind sie bei uns noch recht selten und ich hoffe wirklich, dass das noch lange so bleibt und sich kein Züchter der Rasse 'annimmt'.
Leider haben sich bisher keine neuen Pflegestellen bei uns gemeldet. Durch die Urlaubszeit stehen uns nun noch weniger Pflegefamilien für unsere Hunde zur Verfügung als sowie schon. Langsam wird es eng und so bleibt nur die Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch jemand für Badger, Toffy, Molly oder Sacha findet und die Nasen nicht auf Pico zurückbleiben müssen.
Für Nina und Jacky gibt es Interessenten, die die Hundchen direkt auf Pico ausgesucht haben. Sobald die beiden Fellnasen reisefertig sind, können sie ausfliegen und von ihren neuen Familien abgeholt werden.
Wer sich für eine Pflegestelle interessiert, kann sich gerne schon einmal auf unserer Homepage schlau machen oder uns einfach anrufen. Die Pflegestellen sollten sich im Umkreis von ca. 50 km um Alzey befinden, denn wir möchten unseren Pflegefamilien mit Rat und Tat zur Seite stehen können und das klappt nicht, wenn die Pflegefamilien in Berlin, Hamburg oder München wohnen. :) Deshalb bitten wir um Verständnis, dass wir Pflegestellen, die weiter entfernt sind, nicht aufnehmen können.
07.06.2018
Dass Edith die Füße still halten würde, während wir keine Lösung für die Hunde auf Pico haben, konnte keiner erwarten. Sie gibt nicht eher Ruhe, bis die Hunde in Sicherheit sind. Es ist besser, sie jetzt wurschteln zu lassen, als sie davon abzubringen. Mal abwarten, was dabei rauskommt. Ihr seit Monaten geplanter Schottland-Urlaub kommt mit jedem Tag näher und spätestens dann muss sie Pause machen. Außerdem merkt sie ständig, dass es im Augenblick nicht so geht, wie sie es gerne hätte. Sie hat Schmerzen, ist kraftlos und hat störende Arzttermine. Dass sie nachts nicht schlafen kann, macht die Sache nicht besser. Ich bin mir aber sicher, dass sie weiß, was sie tut und wir in den nächsten Tagen eine Lösung für die Azoren-Hunde finden werden.
Für Peter haben wir Interessenten. Sie haben schon einen Bodeguero und eine Katze. Ob Peter ein Katzenversteher ist, können wir nicht beurteilen. Deshalb wird die Pflegefamilie nun einen echt weiten Weg auf sich nehmen und mit Peter zu seiner vielleicht neuen Familie mit Katze fahren und es ausprobieren. So ein Einsatz ist nicht selbstverständlich und zeigt, wie sehr die Pflegestellen bemüht sind, uns unter die Arme zu greifen und mitzuhelfen, ein gutes neues Zuhause für die Wauzis zu finden. Wir freuen uns sehr, dass wir von Beate und Peter so viel Hilfe bekommen, denn im Augenblick fällt es uns wirklich schwer, alle anfallenden Arbeiten alleine zu bewerkstelligen.
Da wir bei den Vermittlungen grundsätzlich nachfragen, ob der Vermieter mit der Hundehaltung einverstanden ist und uns auch immer eine schriftliche Bestätigung des Hausbesitzers vorlegen lassen, finden wir ein neues Urteil des Amtsgerichts Nürnberg sehr interessant. Viele Vermieter haben ein Tierhaltungsverbot als Standardklausel in ihren Mietverträgen. Diese ist aber so nicht ausreichend. Ob das Halten von Tieren zulässig ist oder nicht, muss im Rahmen einer umfassenden Abwägung der beiderseitigen Interessen im Einzelfall geklärt werden. Dabei sind beispielsweise Art, Anzahl und Größe der Tiere ebenso zu berücksichtigen wie die Verhältnisse vor Ort. Ein solches Abwägen ist mit einer Standardklausel gar nicht möglich. Der wegen eines Mopses klagende Vermieter verlor den Prozess und die Knutschkugel durfte bleiben.
06.06.2018
Irgendwie scheint es bei uns mittlerweile normal zu sein, dass sich unser Internet und damit unser Telefon verabschiedet. Heute war es zur Abwechslung mal eine sogenannte Netzstörung, die wohl unser gesamtes Gebiet betraf - man ist ja schon froh, dass andere ebenfalls betroffen sind und man nicht wieder mit einem unbekannten Fehler alleine hilflos vor dem Computer sitzt...
Wir hatten heute ein langes Gespräch mit Dania von den Azoren. Die ganze Situation auf Pico ist sehr, sehr schwierig. Noch problematischer ist es allerdings mit zwei unterschiedlichen Fluggesellschaften Cargo-Flüge zu organisieren. Die eine Gesellschaft fliegt bis Lissabon und den Anschlussflug muss man über eine andere Fluggesellschaft buchen, die aber tatsächlich nicht permanent über Flugzeuge verfügt, die Tiere im Cargobereich transportieren kann. Es wäre tatsächlich einfacher, auf die Azoren zu fliegen und dort die Hunde abzuholen. Wenn sie im normalen Transitbetrieb reisen, fliegen die Hunde in der Maschine mit, in der man auch selbst sitzt. So ein Flug kostet ca. 700 - 900 € extra und ist damit für uns natürlich nicht mehr finanzierbar. Zudem könnten wir nicht einfach morgens auf die Azoren fliegen und abends wieder zurück, dafür gibt es einfach zu wenige Flüge dorthin. Das heißt, wir haben im Augenblick ein Problem. So gerne wir den Hunden dort helfen möchten, wir schaffen es nicht, die Flüge rechtzeitig zu planen. Im Sommer sind viele Urlauber zu den Azoren unterwegs und preiswerte Flüge gibt es dann nicht, im Winter können wir keine Cargo-Flüge buchen, denn solche gibt es schlicht und ergreifend nicht. Für unsere Pflegestellen müssen die Ankünfte der Hunde planbar sein und auch wir sind auf eine gewisse Regelmäßigkeit angewiesen. Zur Zeit ist nicht einmal der dortige Tierarzt eine feste Größe, dieser macht, was er will und wann er es will. Es ist nicht möglich, Kastrationen und Impfungen einzuplanen und deshalb kann man auch keine Flüge buchen. Die Azoren gehören eindeutig noch zu Europa, wir haben allerdings das Gefühl, dass das dort keinen interessiert. Die Uhren ticken anders und so lange man sich im Urlaub befindet, mag das ja ganz schön sein, wenn es aber darum geht, den dortigen Hunden das Leben zu retten, dann wird es schwierig. Es geht wohl kein Weg daran vorbei, wir werden nach Pico fliegen und dort zusammen mit allen Helfern unseres kleinen Projekts eine Lösung finden müssen. Die Hunde aufzugeben kommt für uns nicht in Frage.
05.06.2018
Es hat etwas gedauert, aber nun wissen wir was Edith plagt. Sie hat einen Lungenerguss auf der rechten Lungenseite und wird deshalb nun erstmal ausfallen. Wir müssen leider alle Aktivitäten jetzt erstmal herunterfahren und uns darum kümmern, dass sie wieder gesund wird. Wir bedanken uns bei allen, die liebe Genesungswünsche geschickt haben und bitten um Verständnis, dass wir uns jetzt in einer Ausnahmesituation befinden. Natürlich stehe ich für Vermittlungen weiterhin zur Verfügung. Sorry, aber Edith's Gesundheit ist schon seit längerem angeschlagen und jetzt ziehe ich sie mal eine Zeitlang aus dem Verkehr!
04.06.2018
Das Ergebnis von Edith's Untersuchungen lässt auf sich warten und Edith geht es verständlicherweise nicht gut. Dazu kommt, dass es im Krankenhaus viele Dinge gibt, die sehr irritierend sind. Ihr kennt sie ja, sie ist kein Mensch, der wegschaut. Nachdem sie über viele Stunden in der Notaufnahme gelegen hatte, niemand ihr sagte, was als nächstes angedacht sei und keiner nach ihr sah, fragte sie nach etwas Essbarem. Die Antwort war: "Wir sind hier die Notaufnahme und kein Hotel!" Edith versuchte zu erklären, dass sie mit dem Rettungswagen gekommen sei und seit vielen Stunden in der Notaufnahme liegen würde und man sie doch bitte jetzt endlich auf die Station bringen sollte, sie sei Diabetiker und habe auch ihre Tabletten bisher nicht nehmen können. Die Antwort war: "Lassen sie sich doch von ihrem Mann etwas zu essen bringen, wo ist der überhaupt? Wäre das mein Mann, so würde er jetzt an meiner Seite sitzen!" Solche Unverschämtheiten lässt sich meine Frau natürlich nicht gefallen und reagierte dementsprechend. Antwort: "Draußen sitzen noch andere Patienten, die hier gerne behandelt werden wollen, die sind dankbar, wenn sie hier behandelt werden!" Tja, wofür Edith hätte dankbar sein sollen, blieb ihr verschlossen. Sie bekam dann eine Infusion angehängt. Die Schwester verschwand allerdings, ohne die Frage zu beantworten, um was es sich handeln würde. Edith konnte die Beschriftung nicht erkennen und fragte bei nächster Gelegenheit wieder, was denn in der Flasche sei. Antwort: "Eine Infusion!" Frage: "Was für eine Infusion?" Antwort: "Eine aus Glas!" Frage: "Ich sehe selbst, dass es eine Glasflasche ist, bitte, was ist drin?" Antwort: "Eine Infusion!" Es dauerte etwas, bis Edith gesagt bekam, dass es Vomex sei. Edith hatte Hunger und sie hatte Bauchschmerzen, ihr war aber nicht übel und Vomex gibt man gegen Übelkeit. Natürlich fand sie es nicht schön, eine völlig sinnlose Infusion bekommen zu haben, schon gar, da die Bauchschmerzen immer übler wurden. Letztendlich hat sie sich ein Telefon geben lassen und bei mir angerufen. Ich habe ihr etwas zu Essen gebracht. Die Klinik hatte es bei mittlerweile fünf Essensausgaben nicht ein einziges Mal geschafft, ihr das bestellte vegetarische Essen zu bringen. Man sagte ihr immer, dass nichts anderes da sei und sie das bekommen hätte, was sie bestellt habe. Die Bettnachbarin bekam allerdings auch nicht das bestellte Essen und so handelt es sich garantiert nicht um einen Einzelfall. Dass man sich im Krankenhaus auch noch selbst verpflegen soll, war uns neu. Am schlimmsten waren die frechen und abwertenden Bemerkungen des Personals. Offensichtlich soll dem Patienten vermittelt werden, dass er selbst an allem Schuld ist und er dankbar sein muss, überhaupt im Krankenhaus liegen zu dürfen. Wir finden so ein Verhalten unglaublich.
Edith hat sich darüber beschwert, dass man einer Mitpatientin im Beisein der Zimmernachbarn privateste Fragen stellt, dabei auch wissen wollte, ob die Dame dement sei, ob sie abgelaufene Schuhe habe oder gar schon eine Pflegestufe für sie beantragt sei. Die befragte Frau war sichtlich entsetzt. Edith's Hinweis, dass bitte die Privatsphäre der Dame geschützt werden solle, wurde übergangen.
Dass offensichtlich allen Patienten, egal, ob sie mobil waren oder nicht, Heparin in Form einer Spritze verabreicht wird, konnte Edith auch nicht verstehen. Sie ist nicht operiert worden und es besteht keine Thrombosegefahr, also verweigerte sie die Spritze. Auch das wurde nicht gut aufgenommen, da ALLE Patienten diese Spritze bekommen! So etwas geht gar nicht und natürlich lässt sie sich das nicht gefallen. Man kann einiges entschuldigen, dass aber nachts 25 Minuten eine Klingel läutet und keiner nach dem Patienten sieht, geht zu weit. Auf Nachfrage bei der Schwester wurde meine Frau angeraunzt, sie sei heute schon mehrfach 'auffällig' gewesen und solle doch selbst nach dem Patienten sehen, wenn sie das Klingeln stören würde. Letztendlich gingen die Provokationen so weit, dass Edith das Krankenhaus verlassen wollte und mich anrief, damit ich sie abholte.
Wir werden morgen versuchen, den Leiter des Qualitätsmangements zu erreichen und die vielen unglaublichen Vorfälle nochmal schildern, Edith hat Fotos gemacht und hat auch die Namen von Zeugen notiert, die ihre Vorwürfe bestätigen können. Eine Dame hatte ihr sogar den Haltegriff am Bett gesäubert, nachdem Edith fast daran kleben blieb und wird bestimmt auch gerne bestätigen, dass der Boden im Bad/Toilette so schmutzig war, dass die Damen lieber Toiletten in anderen Stockwerken aufsuchten. Die Mutter dieser Patientin hatte sich bereit erklärt, das Zimmer mal anständig zu putzen. Sie konnte nicht fassen, dass die Putzfrauen für alles den gleichen Lappen nehmen. Ob Heizkörper, Wandverkleidung, Fenster oder Tisch und Schrank alles wurde mit einem Lappen abgewischt. Meine Bettnachbarin wischte mit einem Tuch den Griff ihres Schranks aus und zeigte mir danach den Lappen. Dieser war so dreckig, dass ich mich danach weigerte, meinen Schrank überhaupt zu benutzen und meine Kleidung und Toilettenartikel lieber in meinem Koffer ließ.
Solche Vorfälle machen es den Patienten nicht leicht, gesund zu werden, sie bedürfen der Aufklärung und der Abhilfe. Wir werden sehen, wie die Klinik sich dazu stellt.
03.06.2018
Edith hat's mal wieder erwischt. Sie ist heute mit Blutdruckproblemen ins Krankenhaus gekommen. Auf der Landstraße nach Gau-Bickelheim musste sie anhalten und ein zwei nette Armsheimer haben sie gefunden und sich um alles gekümmert, den Notarzt gerufen und sogar das Auto wieder nach Armsheim gefahren. Liebe Familie Selig, falls ihr das jetzt lest, hier nochmal VIELEN DANK für eure Hilfe! Wenn ihr nicht gewesen wärt, wer weiß...
Jetzt sitzt die Edith erstmal für ein paar Tage im Krankenhaus fest. Da sie kaum noch schläft, ist für morgen auch ein Schlaflabor angesetzt. Und wie es der verdammte Teufel will, wurde auch noch bei der routinemäßigen Röntgenuntersuchung ein Schatten auf der Lunge festgestellt. Ich habe gelesen, dass das nicht unbedingt was Schlimmes sein muss, denn es gibt mehrere mögliche Ursachen dafür. Ein MRT wird morgen Klarheit bringen. Hoffen wir das Beste...
02.06.2018
Groucho, der jetzt Flip heißt, hat ein neues Zuhause in Frankenthal gefunden. Wir freuen uns sehr und sind sicher, dass der Bub dort gut aufgehoben ist.
Ich habe heute mit einer netten Dame telefoniert, deren Schwester auf Pico wohnt und die winzige Station kennt, in der unsere Hunde aufbewahrt werden. Ganz offensichtlich braucht man dort dringend Hilfe. So, wie mir gesagt wurde, gibt man sich zwar Mühe, weiß aber einfach zu wenig über ansteckende Krankheiten, Quarantäne, Impfungen, Parasiten usw. Die Boxen, in denen die Hunde leben, sind ca. 3 qm groß und mit 3 - 4 Hunden belegt, es gibt keine Hundehäuser, Decken oder Körbchen. Einen Tierarzt zu bekommen, grenzt an ein kleines Wunder und kastrieren kann eigentlich keiner. Viele Hunde sterben an ansteckenden Krankheiten, weil die frisch ankommenden Tiere, zu den noch ungeimpften in die Boxen gesetzt werden.
Die Schilderungen der Dame waren sehr genau und da sie selbst seit vielen Jahren im Tierschutz arbeitet, weiß ich, dass sie die Situation sehr gut einschätzen konnte. Natürlich bin ich jetzt sehr erschrocken und schockiert, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich jetzt auf die Schnelle ändern kann. Pico ist über 6 Flugstunden entfernt, man kann nicht mal schnell Hilfsgüter dort hin schicken, weil die Azoren mitten im Atlantik liegen und alles mit Containerschiffen angeliefert werden muss. Selbst ein Flug muss gut geplant sein, denn der Aufenthalt ist mangels Rückfluggelegenheit immer mindestens eine Woche lang. Wir haben uns in den letzten Wochen gefragt, wieso es fast unmöglich ist, einen genauen Flugtermin zu bekommen, wieso die TRACES nicht gemacht wurden und wieso man immer wieder nach Impfdaten fragt und sich versichert, dass alles richtig ist. Jetzt wissen wir es - niemand scheint sich auszukennen und Dania hat große Probleme, überhaupt einen Tierarzt zu finden, der Hunde behandeln will. Die Hunde, die es schaffen, zu uns nach Deutschland zu kommen, sind diejenigen, die auf Pico überlebt haben - nicht die Tötung, denn sie sind in einer Auffangstation - nein, sie haben die Station, die ihr Weiterleben garantieren soll, überlebt. So, wie mir gesagt wurde, überleben die meisten Hunde dort nicht. Es muss nicht getötet werden, die Hunde sterben von selbst...
Ich bin am Boden zerstört und werde im August versuchen, nach Pico zu fliegen. Die Deutschen, die auf Pico leben, sind im Augenblick meine einzige Hoffnung. Vielleicht ist es möglich, dort Unterstützung zu bekommen und Menschen zu finden, die mithelfen, die kleine Station so auszubauen, dass Hunde dort überleben können, reisefertig gemacht werden und dann schnellstmöglich nach Deutschland ausreisen. Ich muss versuchen, einen Tierarzt zu finden, der in der Lage ist, Hunde zu behandeln und gewillt ist, diese auch zu impfen. Außerdem muss ein Auslauf für die Tiere eingezäunt werden. Ich kann kaum glauben, dass die Hunde die winzigen Zwinger nicht verlassen können, weil einfach kein Zaun vorhanden ist. Vielleicht wird es auch nötig sein, einen deutschen Tierarzt mitzunehmen, um den ansässigen Veterinären zu zeigen, wie man Kastrationen bei Hunden durchführt. Leider lernen die Tierärzte das dort offensichtlich nicht, da niemand auf die Idee kommt, für Hunde oder Katzen auch nur einen Cent auszugeben.
Ich glaube, dass auf Pico noch schrecklich viel Arbeit vor uns liegt und ich weiß, dass es nicht so einfach sein wird wie in Spanien, das ja praktisch vor unserer Haustür liegt und auch gut mit dem Auto zu erreichen ist. Etwas auf die Azoren zu transportieren, ist ausgesprochen problematisch, eigentlich braucht man einen Schiffscontainer dafür... die Kosten sind für uns unerschwinglich. Alle benötigten Dinge auf den Azoren zu kaufen, bedeutet, rein mit Spendengeldern zu arbeiten und ganz ohne Sachspenden von großen Firmen auszukommen. Das dürfte mehr als schwierig sein. Trotzdem muss ganz schnell etwas passieren, denn so kann es nicht weitergehen. Wir wollen den Hunden helfen und nicht mit daran schuld sein, dass Hunde sterben. Unsere dringlichste Aufgabe wird es jetzt sein, die in der Station befindlichen Hunde umgehend reisefertig zu machen und schnellstens nach Deutschland zu holen. Die Vorstellung, dass noch mehr Hunde in der Station sterben, ist unerträglich. Wir brauchen jetzt also nicht nur schnellstens eine Pflegestelle für Fred, sondern so schnell wie nur irgendwie möglich Pflegestellen für mindestens 20 Hunde! Sollte unter unseren Lesern ein Tierarzt sein, der gewillt ist, eine Woche lang seinen azorianischen Kollegen zu zeigen, wie man Hunde und Katzen kastriert, wären wir bereit, ihm den Flug und die Unterkunft zu stellen.
01.06.2018
Wir hatten es ja schon vermutet, als wir Cindy am Frühlingsfest mit Canela sahen und wir konnten uns nicht vorstellen, dass Canela tatsächlich nochmal vermittelt werden würde. Jetzt ist es amtlich, Canela heißt jetzt Fine und wir begrüßen eine Pflegestellenversagerin mehr in unserer Mitte! Cindy, du bist in guter Gesellschaft und wir freuen uns sehr für Fine und natürlich auch für Valen, der jetzt noch eine kleine Freundin mehr hat.
Auch für Groucho, der jetzt Flip heißt, gibt es Interessenten. Der hübsche Junge hat in Elisas Reitstall wohl einen wirklich guten Eindruck hinterlassen und jetzt kann es sein, dass er vielleicht auch zukünftig bei Reitern leben wird. Das Vorgespräch wurde schon vereinbart und morgen wissen wir mehr.
Unser Frühlingsfest liegt nun seit einer Woche hinter uns und endlich ist alles wieder an seinem Platz. Heute haben Patty und Thomas noch die letzten Bänke abgeholt und Uwe wird morgen die alten Verpackungen auf den Wertstoffhof fahren, damit ist alles fertig und wir begeben uns in die Planung für den nächsten Event. Geplant ist ein kleiner Stand am 11. August auf dem Turnier der Hundesportfreunde Gensingen. Das Turnier wird auf der wunderschönen Anlage des Fußballvereins Gensingen stattfinden und bestimmt viele Besucher anziehen. Einige Mitglieder der Hundesportgruppe haben wir mit ihren Hunden am Frühlingsfest ja schon kennengelernt. Die Rally Obedience Vorführung, geleitet von Anna Lossa, war wirklich toll und ich denke, dass manch einer unserer Hundehalter das mit seinem Liebling jetzt auch mal selbst versuchen will. Für den 11. August suchen wir nun ehrenamtliche Helfer. Wer Spaß daran hat, sich mal 2 - 3 Stunden mit einem netten Team in unser Verkaufszelt zu stellen, der sollte sich bitte jetzt bei uns melden. Wie immer geht der Erlös aus diesem Verkaufstag wieder zu 100 % in den Tierschutz.