Phönix-Tagebuch
- August 2019 -

31.08.2019

Ich habe keine Ahnung von Fußball und habe auch gedacht, dass ich nie irgendwelche Berührungspunkte haben würde. Ich gehe nicht in Stadien, meide gröhlende Fangruppen und muss ehrlich gestehen, dass ich nicht einmal jemanden kenne, der Fußball-Fan ist. Dass der 1. FC Kaiserslautern ein Fußballverein ist, weiß ich, weil eine Familie in unserem Dorf ihr Haus mit Fußbällen und kleinen roten Teufeln bemalt hat. Von Waldhof Mannheim habe ich noch nie gehört. Dass die Stimmung zwischen rivalisierenden Fußballvereinen oft aufgeladen ist und es sogar zu wilden Schlägereien kommt, das allerdings weiß jeder. Massiv verfeindete Vereine gehen sich körperlich an, von einer friedlichen und euphorisierenden Stimmung kann keine Rede mehr sein.

Zwischen Waldhof Mannheim und dem 1. FCK schwelt es wohl schon länger. Man hat sich gegenseitig Prügel angedroht und beschimpft, dann wurde der Kaiserslauterner Fußball-Kreisel Opfer von fehlgeleiteten Fans, Farbsprühereien und Vandalismus zeigten schon im Vorfeld des für Sonntag angesetzten Fußballspiels, was von dem Gegner zu erwarten oder zu halten ist.

Dass jetzt ein unschuldiges Tier das Opfer dieser Trottel geworden ist, zeigt, wie hemmungslos und gewaltbereit manche tatsächlich sind. Hier wird der Wunsch zu gewinnen zum Lebenszweck und manche Fans mutieren zum gefährlichen Mob. Irrational, destruktiv, unberechenbar und unkontrollierbar. Der Gegner wird als Schwein herabgewürdigt, die Hemmschwelle sinkt und schon findet sich ein Grüppchen, dass eine idiotische Idee in die Tat umsetzt und dann noch stolz darauf ist. Dass garantiert mehrere an dieser Tierquälerei beteiligt waren, erzeugt beim Einzelnen ein Gefühl der verminderten Schuld, es verspricht Sicherheit in der Gruppe und weniger Schuld und Verantwortung für jeden selbst. Das Tier hat hier nur noch den Platz einer Leinwand eingenommen, dass es ein leidensfähiges Individuum ist und es fast zu Tode gequält wurde, hat niemanden Interessiert.

Mit Parolen besprüht und bekritzelt, wurde die arme Sau in einem desolaten Zustand gefunden, die Hitze hatte ihr zu schaffen gemacht, sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, war dehydriert und hatte Striemen am ganzen Körper. Die Ohrmarke wurde entfernt, so dass bisher kein Besitzer festgestellt werden konnte. Die Polizei aus Mannheim ermittelt nun wegen Diebstahls und des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Das Tierheim Mannheim hatte sofort einen Anhänger für den Transport des Schweins zur Verfügung gestellt und das Tierheim Frankenthal nahm das arme Tier auf. Nun heißt die Sau 'Lotta' und wird, wenn alles geklärt ist, wohl einen schönen Lebensplatz bei Tierfreunden bekommen.

Mittlerweile wurde von Fußball-Fans bei Facebook eine Spendenaktion unter dem Motto "Ein Zeichen gegen Schwachsinn" gestartet. Das Geld soll der Berufstierrettung Rhein-Neckar zu Gute kommen. Fans distanziert sich ausdrücklich von den Chaoten: "Wer Tiere so misshandelt, gehört nicht zu uns!".

Ende gut - alles gut? Wohl kaum!

 

30.08.2019

Ihr habt es bestimmt schon gehört oder gelesen: In unserer Nähe treibt ein Pferderipper sein Unwesen. Eine Stute wurde so schwer verletzt, dass sie verstarb, die anderen Pferde hatten schwere/schwerste Verletzungen, überlebten aber. Betroffen waren Pferde aus Warmsroth, Bingen-Gaulsheim, Stadecken-Elsheim sowie aus Seeheim-Jugenheim und Ginsheim-Gustavsburg. Die Polizei in Bad Kreuznach hat die Ermittlungsgruppe 'Weide' gegründet und hofft unter der Telefonnummer 0671-88110 auf sachdienliche Hinweise.

Man kann nicht nachvollziehen, was in jemandem vorgeht, der sich so brutal gegen ein hilfloses Tier wendet, es verstümmelt oder sogar tötet. Trotzdem sind solche Taten keine Seltenheiten und wenn es Pferde, also große Weidetiere betrifft, dann wird in den Medien darüber berichtet. Es wird erklärt, dass es sich um kranke Menschen handelt, die aufgrund einer psychischen Störung Pferde zu ihren Opfern machen. Bekannt ist, dass zahlreiche Mörder sich zuerst an Tieren vergingen, bevor ihnen Menschen zum Opfer fielen. Der als "Rhein-Ruhr-Ripper" bekannte Serienmörder Frank Gust lebte seine perversen Fantasien zunächst an Pferden, Schafen und Rindern aus, danach tötete er 4 Frauen exakt auf dieselbe Weise wie zuvor die Tiere.

Es ist für mich unverständlich, dass es bis heute kein behördliches Register gibt, in dem Anschläge auf Tiere und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. Es wäre doch sinnvoll, mögliche Tatzusammenhänge aufzuzeigen und so Täterprofile zu erstellen. Die Behörden könnten überregional doch weitaus effektiver zusammenarbeiten und Tierhalter - gerade bei Weidetieren - könnten schneller informiert und gewarnt werden. So hätte man bei weitem größere Chancen, seine Vierbeiner vor solchen Angriffen zu schützen. Wir können nur hoffen, dass der/die sadistischen Täter bald gefasst werden und sie keine Chance mehr bekommen, sich auch noch an Menschen zu vergreifen.

Wir sind alle Hundehalter und ständig draußen unterwegs. Wer verdächtige Beobachungen macht, sollte sich nicht scheuen, die Polizei zu informieren, vielleicht auch mal ein Nummernschild zu notieren und/oder die Besitzer der Tiere umgehend zu informieren.

Sachdienliche Hinweise bitte an die

Polizei Bad Kreuznach
Ermittlungsgruppe 'Weide'
Telefonnummer 0671-88110

 

29.08.2019

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die heute an mich gedacht und mir alles Gute zum Geburtstag gewünscht haben! Wir haben uns heute mal einen Tag frei genommen und uns nur um uns und unsere Tiere gekümmert. Die kleine Pause hat uns gut getan und morgen geht es wie gewohnt weiter!

 

28.08.2019

In den letzten Tagen hat uns die Hitze wieder voll im Griff gehabt. Zum Glück ist Arca mit ihren Medikamenten gut eingestellt und fühlt sich recht wohl. Trotzdem höre ich es immer wieder, dass Tiere plötzlich massive Durchfälle haben, schlapp sind und schlecht Luft bekommen. Oft genug macht ihnen das heiße Wetter zu schaffen und sie brauchen tierärztliche Hilfe. Im Prinzip geht es unseren Hunden auch nicht anders als uns - wer krank, noch sehr jung oder schon sehr alt ist, der verträgt diese Extremtemperaturen eben einfach nicht besonders gut. Manchmal ist es wirklich besser sich hinzulegen und auszuruhen, statt mit Gewalt dagegen anzukämpfen. Unsere Hunde und Pferde lassen es sich im Augenblich gut gehen und wir sind glücklich, dass wir bei uns endlich mal keine Patienten haben.

In Spanien sieht das leider anders aus. Am Samstag hätte eigentlich unser kleiner Patxi ausreisen sollen, nun scheint er sich mit einem Durchfall-Virus infiziert zu haben und deshalb mussten wir seinen Transport absagen. Das ist sehr traurig, aber seine Gesundheit und die der anderen Hunde auf dem Transport muss immer vorgehen. Patxi wird, sobald sein Blutbild wieder ok ist, zu uns kommen, vielleicht ist das schon in zwei bis drei Wochen.

Von unseren 'Ehemaligen' bekommen wir immer ganz tolle Urlaubsbilder. Diesesmal von Eddy und Ole, sie reisten durch die Bretagne in Richtung der Normandie. Da würde es uns auch gefallen!

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Cindy hat uns ein supersüßes Video von Laika und Popi geschickt. Die beiden haben bei ihr ein Zuhause gefunden und sind ganz offensichtlich sehr glücklich mit ihrer Vermittlung. Wir sind mehr als dankbar, dass Popi seine schwere Krankheit überlebt hat und dass so viele Tierfreunde Geld gespendet haben, um seine horrende Tierarztrechnung zu bezahlen. Auf dem Video sieht man, dass es beiden Hunden gut geht und sie absolut happy sind.

Ein ganz großes Dankeschön geht nochmal an Cindy! Sie hat, weil man uns sagte, die beiden Hunde seien schon immer zusammen gewesen, Laika und Popi zusammen übernommen und sie bleibt auch weiterhin eine unserer Pflegestellen. Sobald Patxi wieder fit ist, wird er wahrscheinlich bei Cindy und ihrer Rasselbande auf sein neues Zuhause warten.

 

27.08.2019

Heute ist der erste LKW mit dem so heiß ersehnten Futter vom Tierschutz-Shop in Villena angekommen. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie glücklich alle sind und was es für die Tierschützer bedeutet, endlich einmal genug Futter zu haben- den Schützlingen die Näpfe zu füllen, ohne Angst haben zu müssen, dass es für den nächsten Tag schon nicht mehr reicht. Für die Protectora Villena kam der vollbeladene LKW tatsächlich genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn noch immer wartet man dort auf die von der Stadt versprochenen Gelder und deshalb fehlt es im Augenblick an allen Ecken und Enden. Für uns ist es komplett unverständlich, wieso zugesagte und für die Protectora fest verplante finanzielle Mittel einfach nicht ausgezahlt werden. Bei uns wäre so etwas undenkbar und selbst wenn es passieren würde, wären alle bereit, sofort zu demonstrieren oder mit einem Anwalt gegen die Stadtverwaltung vorzugehen. In Spanien ist das komplett anders. Hier würde sich nie jemand gegen die Verwaltung auflehnen, man nimmt das, was man bekommt und akzeptiert, wenn man nichts kriegt. Als Deutsche hatten wir immer große Probleme, ein solches Verhalten zu akzeptieren, aber es ist eben Spanien und nicht Deutschland, hier ticken die Uhren/Menschen anders. Immer, wenn wir gesagt haben, dass wir uns schon längst auf dem Bürgermeisteramt beschwert hätten, wurden wir entsetzt angesehen. Ich muss allerdings gestehen, dass wir auch nicht wissen, was passiert, wenn man sich massiv aus dem Fenster lehnt. Es ist wohl durchaus im Bereich des Möglichen, dass man dann, außer noch größeren Problemen, nie wieder etwas bekommt. Wir haben also gelernt, mit dieser Mentalität umzugehen und unsere Tierschutzfreunde mit unseren Aktionen nicht noch mehr unter Stress zu setzen.

Dieser LKW voll mit dem von euch gespendeten Futter wird jetzt dazu beitragen, dass ganz viele hungrige Mäulchen gefüttert werden können. Das schönste an der Sache ist, dass sobald das ganze Futter verteilt ist, schon ein weiterer prall gefüllter Truck auf dem Weg nach Spanien sein wird und Nachschub bringt! Ich weiß, dass unsere spanischen Tierschutzkollegen am Wochenende nochmal die Zeit finden werden, ausführliche Bilder und Videos zu schicken. Hier gibt's jetzt schon mal die Bilder und ein Video vom Abladen.

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Wir möchten uns nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die bei der Tierschutz-Shop-Aktion 'Tödliches Sommerloch' mitgemacht und so dafür gesorgt haben, dass durch die vielen Futterspenden ungezählte Katzen und Hunde den Sommer überleben werden. Ihr seid einfach großartig und habt alle unseren größten Respekt verdient! Wir danken euch von Herzen!

Edith und Uwe mit dem ganzen Team der Tierhilfe Phönix e.V.

 

26.08.2019

Gulliver und Mickey waren jetzt beim Tierartzt. Was Gulliver an seinem Hälschen nun genau hat, wissen wir nicht. Er bekam ein Shampoo für seine trockene Haut und Surolan für die kahle Stelle. Wir werden das mal beobachten und hoffen, dass es so, wie es kam, auch wieder weggeht.

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Mickey juckt sich nun endlich nicht mehr, er hat etwas Kortison bekommen und sieht der Herbstgrasmilbenzeit nun gelassen entgegen. Unsere Hunde sind im Augenblick sehr ruhig, es ist für alle zu warm und so liegen sie den ganzen Tag im Haus verstreut herum. Gerade die Omis lassen sich zu nichts bewegen, für sie ist Essen und Schlafen das einzige, womit man sie begeistern kann. Ehrlich gesagt, ich kann sie verstehen!

Auch wenn es uns ebenfalls zu warm ist und wir versuchen, alles Wichtige in die frühen Morgenstunden zu legen, so muss manches auch tagsüber erledigt werden. Zum Glück haben wir einen Ventilator im Büro und Deckenventilatoren im Wohnzimmer. Ich bereue es mittlerweile sehr, dass wir beim Umbau keine Klimaanlage eingebaut haben, umso älter ich werde, desto mehr schafft mich die Hitze.

Manchen Pflanzen scheinen die Temperaturen allerdings zu gefallen, unsere Oleander hören gar nicht mehr auf zu blühen und ich habe auch seit einigen Tagen riesige Blüten an den Hibiskus-Büschen. Uwe hat mal die Hand daneben gehalten, so kann man ganz gut sehen, wie groß diese Blüten wirklich sind.

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Unsere Olivenbäume haben mittlerweile Früchte angesetzt und auch die großen Feigen haben endlich mal etwas Essbares produziert. Dass der Sommer jetzt bald vorbei sein soll, kann man sich angesichts der so herrlich blühenden Natur kaum vorstellen, allerdings ist in 4 Monaten schon Weihnachten...

Das bedeutet, dass wir uns jetzt schon auf die nächste Hilfslieferung, die wir ja immer kurz vor Weihnachten losschicken, vorbereiten. Bis jetzt haben wir einige Säcke Futter gesammelt, mehrere tolle Mäntelchen für die Windhunde gespendet bekommen und natürlich auch wieder einige Kartons an Decken im Lager stehen. Vielleicht kommt bis Anfang Dezember noch etwas dazu, auf jeden Fall haben wir heute zusätzlich noch unsere Wunschliste beim Tierschutz-Shop aktualisiert.

Wir erwarten morgen oder übermorgen die riesengroße Futterlieferung, die über die Aktion 'tödliches Sommerloch' von unglaublich vielen tierlieben Menschen für die Protectora und die umliegenden kleineren Vereine gespendet wurde. Sobald das Futter allerdings abgeladen ist, wird es von den bedürftigen Vereinen der Region abgeholt und zu den hungernden Tieren gebracht. Es wird nicht gehortet und ist dementsprechend wohl genauso schnell verbraucht, wie es gesammelt wurde. Ich kann nur hoffen, dass an Weihnachten noch etwas davon übrig sein wird. Vor einigen Tagen habe ich nochmal mit dem Tierschutz-Shop telefoniert und angeregt, vielleicht einmal Aktionen für eine ganze Region auf den Weg zu bringen. Im Gegensatz zu den anderen Tierschutzvereinen versorgen wir nämlich über die Protectora Villena viele andere Vereiene und ungezählte kleine Organisationen. Wir könnten für die Hunde und Katzen leicht 10 LKW mit Futter gebrauchen. So etwas wäre eine großartige Hilfe und würde vielen spanischen Tierschützern die Möglichkeit geben, endlich mal in notwendige Renovierungen, tierärztliche Versorgung und dringend benötigtes Verbrauchsmaterial zu investieren. Man kann sich als Außenstehender kaum vorstellen wie groß die Not der Tiere oft ist und was es für die Tierschützer bedeutet, ständig unbezahlte Tierarzt- und Futterrechnungen samt der wütenden Lieferanten im Genick sitzen zu haben und die Tiere gleichzeitig hungern zu sehen. Fast alle Vereine schlagen sich mit den gleichen Problemen herum. Wenn man mal etwas Geld hat, dann reicht es entweder für die Tierarztrechnung oder für das Futter. Unbezahlte Rechnungen sind der Normalzustand und es werden immer nur Löcher gestopft. Vielleicht geht es anderen Vereinen, die Tiere und Tierschützer im Ausland unterstützen ja genauso und vielleicht stößt mein Vorschlag beim Tierschutz-Shop nicht auf taube Ohren. Warten wir es mal ab - mit etwas Glück wird unser Traum ja irgendwann mal wahr! Bis dahin freuen wir uns über zwei LKW mit Futter, die bald ganz viele Hunde und Katzen satt machen werden.

Die geplante Weihnachtslieferung ist übrigens in diesem Jahr nur für die Tiere der Protectora Villena, für Katja die im Umkreis viele wildlebende Katzen versorgt und für 2 kleine Auffangstationen, die im letzten Jahr leer ausgegangen sind. Wir schätzen, dass wir höchstens 2 Paletten mit Futter voll bekommen werden, damit ist es leider nicht möglich, 50 weitere Vereine mit zu versorgen.

Aus gegebenem Anlass möchte ich nochmal auf die kleinen Igel hinweisen, die in den letzten Wochen immer mal wieder aufgegriffen wurden. Igel, die schwanken, sich bei Berührung nicht einrollen, Madenbefall haben, verletzt sind oder über denen schon die Mücken kreisen, brauchen dringend Hilfe! Es gibt überall Igel-Stationen und wer nicht weiß, wo sie sind, kann das sicherlich bei einem Tierarzt oder Tierschutzverein erfragen (www.igel-in-not.de). Die Igel einfach liegen zu lassen, heißt, sie dem sicheren Tod zu überantworten. Bitte helft den kleinen Stacheltieren und sorgt dafür, dass sie sicher untergebracht werden. Igel finden bei uns kaum noch ausreichend Nahrung und bei den hohen Temperaturen fehlt ihnen oft genug auch noch Wasser. Bitte stellt flache Wasserschalen für die Igelchen auf. Schon alleine damit kann man das Leben von kleinen Säugern und Insekten retten!

Igel-Plakat

 

25.08.2019

Unser Vereins-Stammtisch liegt jetzt hinter uns. Wir hatten wie immer einen interessanten Abend mit viel Gedankenaustausch, der Planung für die nächsten Wochen und natürlich haben wir in der Wiesbachtalstube auch lecker gegessen. Alles, was vor unserem Herbstfest und den anstehenden Märkten noch zu besprechen war, konnte geklärt werden. Wie immer wäre es toll, wenn wir einige Helfer mehr hätten, das aber scheint ein Problem zu sein, dass alle ehrenamtlich arbeitenden Vereine haben. Überall hört man das Gleiche - es fehlt der Nachwuchs! Kaum jemand möchte sich noch in einem Verein engagieren, heute postet man seine Meinung und unterschreibt maximal noch eine Petition, die wenigsten wollen selbst aktiv werden und schon gar nicht irgendwo mit anfassen. Wir sind immer schon froh und dankbar, wenn wir genügend Helfer für unsere Feste und Märkte haben, würden die wegfallen, hätten wir keine Chance mehr, das Geld zu verdienen, das wir für unsere Tierschutzarbeit so dringend benötigen.

Morgen werden wir mit unserem kleinen Gulliver zum Tierarzt müssen. Der Wicht hat plötzlich kahle Stellen im Fell und außerdem jucken ihn die Herbstgrasmilben. Mickey leidet ebenfalls unter diesen kleinen Biestern und bevor sich die Jungs blutig kratzen, lassen wir ihnen in der Tierarztpraxis helfen. Da Mickey sich am ganzen Körper juckt, wird er wohl eine Kortisonspritze bekommen. Dann hat er bis zu 6 Wochen Ruhe und danach werden die Herbstgrasmilben wohl Geschichte sein. Wir gehören nicht zu denen, die bei kleinen Kortisondosen schon in Panik verfallen. Tatsächlich ist es sinnvoller, dem Hund sofort den Juckreiz zu nehmen, als ihn dem Tierarzt dann vorzustellen, wenn er arme Kerl schon eine wochenlange Leidenszeit hinter sich hat, blutig gebissenen und gekratzt und dazu noch mit den Nerven am Ende ist.

Bei Hunden, die die Milben nur an den Füßen und Beinen haben, funktioniert das altbewährte Bolfo-Shampoo recht gut. Wenn man einmal in der Woche die Füße damit abwäscht, bleiben die Hunde eigentlich von den Milben verschont. Für den ganzen Körper würde ich es allerdings nicht anwenden. Wir haben in den letzten Jahren schon einige Dinge ausprobiert, aber eine wirkliche 'Waffe' war bisher noch nicht dabei. Bei unseren Pferden verwenden wir Exner-Spray, im letzten Jahr hat das großartig funktioniert. Bei den Hunden hatten wir damit nur bei zwei Tieren Erfolg. Der einzige Trost ist, dass, sobald der erste Frost über den Boden gegangen ist, die Milben der Vergangenheit angehören.

Da sich bisher noch niemand für unseren hübschen kleinen Berto interessiert hat, möchten wir ihn euch hier einmal kurz vorstellen:

Berto ist 2 Jahre alt, wiegt 7 kg und hat eine Schulterhöhe von 33 cm. Der liebe Junge stammt aus Spanien und sucht nun in Deutschland eine tierliebe Familie. Berto lebt zur Zeit bei seiner Pflegefamilie in Polch/Nähe Mayen, dort gibt es Hunde mit denen er spielen kann und das findet er toll. Der Wicht ist natürlich kastriert, gechipt und geimpft. Er hat auch einen EU-Pass und wurde gegen Endo- und Ektoparasiten behandelt. Sein Mittelmeertest ist komplett in Ordnung! Für Berto ist es kein Problem im Auto mitzufahren, er kennt die Box und springt sogar von selbst hinein. Er geht gut und ohne zu ziehen an der Leine. Die Pflegestelle meinte, er sei ein kluger und aufgeweckter Hund, der lernen will. Mittlerweile kann er schon 'Sitz' und hört auf seinen neuen Namen 'Max'. Mit anderen Hunden spielt er ausgiebig und ausgelassen, er ist hart ihm nehmen und nimmt beim Toben nichts krumm. Er geht auf alles offen zu, liebt Menschen und Tiere. Staubsauger, Fön und Rasenmäher wurden erst mal angebellt, so etwas hatte er noch nie gesehen! :) Er ist stubenrein und eine Frohnatur. Max eignet sich als Zweithund, aber auch als Einzelhund mit entsprechender Auslastung und Gewöhnung ans Alleinebleiben.

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Wir suchen schon seit mehreren Wochen zwei neue Pflegestellen für kleine bis kniehohe Hundchen, bis heute hat sich noch niemand gemeldet und so müssen Hunde, die dringend die Protectora verlassen sollten, nun doch in Spanien bleiben. Wir finden das sehr traurig und möchten nochmal um Mithilfe bitten. Gesucht werden hundeerfahrene Menschen, die sich bis zur Vermittlung der Hunde liebevoll um sie kümmern. Man kann sich über dieses Thema vorab gerne auf unserer Homepage informieren oder uns einfach anrufen!

 

24.08.2019

Wir alle sind durch die Berichte über den brennenden Regenwald in Brasilien aufgeschreckt worden. Der Amazonas-Regenwald umfasst sechs Millionen Quadratkilometer, auf neun Länder verteilt. Etwa 60 % davon befinden sich in Brasilien. "Unser Haus brennt!" sagte der franzöische Staatspräsident Macron und tatsächlich stimmt das auch, denn seit Jahresanfang loderten bereits rund 75.000 Feuer im größten Regenwald der Welt. Der Amazonas-Regenwald trägt ein Fünftel zur weltweiten Sauerstoffproduktion bei, er produziert Niederschläge und trägt zur Abkühlung der Atmosphäre bei. Das Holz seiner Bäume bindet so viel CO2 wie die Menschheit in 10 Jahren in die Atmosphäre entlässt. Die Amazonas-Region gilt als die artenreichste der Welt, sie ist Heimat für indigene Völker und ungezählte, teils sogar noch unbekannte Tierarten. Ein Regenwald dieses Ausmaßes darf niemals zum Spekulationobjekt eines Landes werden, er ist für das gesamte Erdklima maßgeblich und deshalb ist es absolut unverständlich, dass Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro die Brände herunterspielt. In Brasilien leben 305 indigene Völker (100 davon haben kaum oder keinerlei Kontakt zur Zivilisation), auch ihr Lebensraum ist durch die Flammen bedroht. Tatsächlich geht es um ca. 1 Million Menschen und ungezählte Tiere! Wie weit die Brandrodung, durch die die jetzt unkontrollierten Feuer überhaupt erst entstanden sind, schon fortgeschritten ist, kann man vom brasilianischen Weltrauminstitut INPE erfahren. Dort zählte man über 80 % mehr Feuersbrünste als 2018, die Abholzung stieg in den ersten sieben Monaten des Jahres um 67 % an!

Es geht also wie so oft um Profitgier. Landwirte schaffen mit dem Abfackeln des Regenwaldes Platz für Ackerbau und Viehzucht. Ca.700.000 Quadratkilometer Wald sind seit den Siebzigerjahren in Brasilien gerodet worden (die Fläche die Bundesrepublik ist etwa halb so groß). Etwa 50 % der abgeholzten Flächen im Amazonasgebiet dienen den Rinderzüchtern heute als Weidegebiete für ihre Tiere. "Erst wird das Holz klein gemacht oder abgebrannt, dann werden mit Flugzeugen Samen ausgesät, damit die Tiere Futter haben", erzählt der Filmemacher Marcio Isensee e Sà in seinem Dokumentarfilm "Sob a pata do boi" ("Unter dem Huf des Rinds"). Die Abholzung rentiert sich meist schon nach einem Jahr! Soja ist das Futtermittel für die Rinder und Rindfleisch ist eine der tragenden Säulen des brasilianischen Exports! Obwohl der Verkauf von Fleisch aus illegal abgeholzten Gebieten verboten ist, boomt die Zucht. Es leben mehr Rinder als Menschen auf Brasiliens Staatsgebiet, laut der nationalen Statistikbehörde sind es etwa 215 Millionen Tiere, in den letzten 20 Jahren hat sich der Verkauf von brasilianischem Rindfleisch vervierfacht. Vergangenes Jahr wurde Rindfleisch im Wert von 6,5 Milliarden Dollar in die Welt geschickt. Einer der engsten Mitarbeiter Bolsonaros wurde erwischt, als er Geld vom Fleischkonzern JBS annahm. Man darf also getrost davon ausgehen, dass auch der Präsident seine Gründe hat, wieso er das Amazonasbecken wirtschaftlich noch stärker nutzen möchte! Tatsächlich hat er angekündigt, weite Teile des Regenwalds für den Rohstoffabbau freizugeben, er ist sogar bereit, dafür Naturschutzgebiete und Reservate der Ureinwohner zu opfern.

Brasiliens zweites Standbein ist die Sojaindustrie, 2018 wurden nur durch Auslandsgeschäfte Erlöse von über 40 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Das waren fast 20 % aller Exporteinnahmen Brasiliens! Der größte Kunde dürfte mit Abstand wohl China sein. Die chinesischen Schweinezüchter kaufen wegen des Handelskrieges mit den USA weniger nordamerikanisches Soja und so wird wohl jetzt Brasilien die USA als weltgrößten Produzenten ablösen. Dass man es in Brasilien nicht so genau nimmt, hat sich mittlerweile herumgsprochen und auch die Großindustriellen wissen, wie mit der Regierung umzugehen ist. Brasiliens bekanntester Sojabaron, der Großindustrielle Blairo Maggi (ehemaliger Landwirtschaftsminister), hatte vor der Stichwahl dazu aufgerufen, Bolsonaro zu wählen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Im Amazonasgebiet gibt es viel Geld zu verdienen, für die Rohstoffbranche ist es hochattraktiv. Die Holzbranche baut Eukalyptusplantagen in Amazonien auf und das so gewonnene Holz wird zu Zellulose - z. B. für Taschentücher - genutzt. Brasilien ist mit 7,5 Milliarden Dollar Einnahmen mittlerweile der weltgrößte Zellulose-Exporteur. Dazu gibt es noch Goldgräber, die etwa 200.000 Mienen im Amazonasgebiet betreiben, z. T. lösen sie die Rohstoffe mit giftigen Chemikalien aus dem Gestein oder schlagen Schneisen in die Wälder, um Landebahnen für ihre Kleinflugzeuge zu bauen. Zu allem Übel hat der Staatspräsident nun auch noch angekündigt, der Energieindustrie die Stange zu halten. Er wird den Bau eines neuen Wasserkraftwerkes freigeben. Einer der beiden Dämme wird ein Gebiet von fast 100 Quadratkilometern unter Wasser setzen, der andere sogar ein Areal von mehr als 500 Quadratkilometern!

Nun prallen durch das geplante Mercosur-Abkommen (Mercosur = Mercado Común del Sur; Gemeinsamer Markt des Südens) die Interessen einiger Länder aufeinander. Macron will die französische Rinderzüchter schützen, die sich durch Billigimporte von Fleisch aus Südamerika überrollt sehen. Ähnlich geht es den Iren, die ebenfalls das Abkommen nicht unterzeichnen wollen, weil irische Rinderzüchter Billigfleisch aus Südamerika und damit einen Preisverfall fürchten. Die Brände im Amazonas und Bolsonaros Uneinsichtigkeit und freche Rhetorik sind nun gute Gründe für sie, das Freihandelsabkommen abzulehnen. Ob es hier tatsächlich vorrangig um den Regenwald geht, bleibt dahingestellt. Letztendlich geht es wohl wieder nur um wirtschaftliche Interessen. Wenn etwas Geld einbringt, wird sich immer jemand finden, der es verdienen will. Rücksicht auf Menschen, Tiere oder die Natur wurde da noch nie genommen. Vielleicht schaffen es die Lenker unserer Welt, sich mit Drohungen und Wirtschaftssanktionen soweit in Schach zu halten, dass uns wenigstens noch die Luft zum Atmen bleibt. Manchmal fällt es mir schwer, daran zu glauben.

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23.08.2019

Uns fällt gerade ein großer Stein vom Herzen! Cuma läuft und hat auch kein 'Schmerzgesicht' mehr. Morgen werden wir ihr nur noch die Hälfte des Schmerzmittels geben und vielleicht können wir schon bald den Sauerkrautverband weglassen. Die letzten Wochen waren für unser Pferdchen und auch für uns wirklich übel. Die Angst, dass so etwas auch mal schiefgehen kann, ist uns jeden Tag mehr an der Wirbelsäule hochgekrochen. Als die Gespräche mit den Tierärzten immer häufiger auch das Einschläfern als Thema hatten, hofften wir, dass unser Stutchen nicht nur extrem tapfer, sondern auch ein großer Kämpfer sein würde. Wir wissen bis jetzt nicht, was in Cuma's Huf tatsächlich passiert ist, wir wissen auch nicht, was letztendlich die plötzliche Verbesserung gebracht hat. Vielleicht waren es die Medikamente, vielleicht auch der Sauerkrautverband, auf jeden Fall geht es ihr unübersehbar besser. Bis heute ist kein Hufgeschwür aufgegangen, keine Fissur sichtbar und auch keine Schwellung vorhanden. Was ihr tatsächlich gefehlt hat, bleibt ein Rätsel. Was uns jetzt bald fehlen wird, wissen wir allerdings genau... Täglich den Pferdetierarzt auf der Koppel zu haben, das kostet Geld und die Tierklinik wird in den nächsten Tagen garantiert ihre Rechnung schicken.

Ab jetzt können wir uns wieder voll in die Vorbereitungen des am 21. September stattfindenden Herbstfestes stürzen. Die Tische und Bänke bekommen wir wieder vom Brauchtumsverein Alzey-Schafhausen geliehen, Zelte, Tischdecken, Deko und Schirme haben wir selbst. Was uns allerdings immer fehlt, sind fleißige Helfer. 2 - 3 Leute mehr, die mit anfassen, das wäre eine echte Verbesserung! Auch wer einen Salat oder Kuchen beisteuern möchte, kann das gerne tun. Wir freuen uns über jede Mithilfe!

Am Sonntag den 25. August haben wir dann um 18 Uhr unseren Vereinsstammtisch in der Wiesbachtalstube in Armsheim. Wir freuen uns sehr über eine rege Teilnahme und natürlich auch über neue Gesichter! Alle interessierten Tierfreunde sind ganz herzlich eingeladen!

 

22.08.2019

Nun ist es endlich so weit - der erste LKW mit Futter, das von so vielen lieben Tierfreunden über den Tierschutz-Shop gespendet wurde, ist auf dem Weg in die Protectora Villena. Es ist gar nicht so einfach, in der Urlaubszeit LKWs zu chartern und natürlich hat der Tierschutz-Shop auch noch andere Vereine zu betreuen, deshalb hat die ganze Sache wohl jetzt doch etwas länger gedauert. In der Protectora Villena warten viele hungrige Hunde und Katzen und auch im Umfeld geht es den Tieren schlecht, sie sind auf das Futter angewiesen und wir freuen uns riesig, dass es nun in der nächsten Woche ankommen wird. Ich habe heute nochmal mit einer ganz netten Mitarbeiterin des Tierschutz-Shops gesprochen und sie hat mir zugesagt, dass der zweite LKW nach Absprache mit uns ebenfalls losgeschickt werden kann. Ich denke, dass wir am Dienstag schon Bilder von der Ankunft des Futters posten können! Wir freuen uns riesig, dass nun alles auf dem Weg ist!

Auch bei unserem Stutchen scheint sich das Blatt endlich gewendet zu haben. Was gestern noch ein kleiner Hoffnungsschimmer war, ist heute ein wirklicher Durchbruch. Man kann es kaum glauben, aber die Sauerkrautverbände scheinen zu helfen. Cuma kann wieder auf ihrem Bein stehen, sie hinkt natürlich noch heftig, aber es ist bei weitem nicht mehr so schlimm wie es war. Die Tierärztin war begeistert und hat sich erst wieder für nächste Woche angekündigt! Wir wissen, dass euer Daumendrücken geholfen hat und bitten das noch mindestens eine Woche beizubehalten!!! :)

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21.08.2019

Am 25.08.19 laden wir um 18 Uhr zu unserem Stammtisch nach Armsheim in die Wiesbachtalstube ein! Interessierte Tierfreunde sind immer ganz herzlich willkommen! Diesesmal möchten wir unser anstehendes Herbstfest und die geplanten Märkte besprechen, natürlich gibt es in der Wiesbachtalstube auch leckere Speisen und Getränke. Unsere Stammtische sind immer sehr informative Treffen, bei denen wir in netter Runde zusammen sitzen und uns mit Gleichgesinnten austauschen. Wir freuen uns über regen Zulauf!

Für unser Herbstfest liegen mittlerweile alle Genehmigungen vor, das heißt, wir brauchen eigentlich nur noch ganz viele fleißige Helfer, tolles Wetter und fröhliche Gäste, die ihre lieben Vierbeiner mitbringen. Bitte denkt alle daran, nochmal den Impfstatus in den Pässen zu kontrollieren! In ca. 4 Wochen ist es schon so weit. Ab der Bahnhofstraße ist alles beschildert und natürlich stehen auf unserer Pferdekoppel wie immer ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Wir freuen uns auf euch!

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Da es in den nächsten Tagen nochmal richtig heiß werden soll, bieten wir unser Plakat 'Hitzschlag Symptome erkennen' nochmal zum kostenlosen Runterladen an (einfach auf das Bild klicken!). Es wäre toll, wenn es in Geschäften, Tankstellen, Tierarztpraxen, Futterläden usw. ausgehängt würde. Umso häufiger das Plakat gesehen wird, umso weniger Tiere werden in Autos umkommen! Ihr könnt das DIN-A3-Plakat allerdings auch bei uns bestellen. Einfach Rückporto beilegen und gewünschte Anzahl angeben. Max. 5 Plakate sind kostenlos und werden für 1,45 € verschickt!

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Wir möchten uns ganz herzlich für die guten Wünsche bedanken, die uns für unser Stutchen täglich erreichen. Cuma ist zwar noch immer lahm, aber seit heute scheint es eine klitzekleine Verbesserung zu geben. Wir wissen noch nicht, ob es an den Sauerkrautverbänden liegt oder wir uns das, weil wir es uns so sehr wünschen, vielleicht doch einbilden. Morgen kommt die Tierärztin und wird sich das arme Pferd nochmal ansehen. Drückt uns bitte alle ganz feste die Daumen. Wenn alle unsere Bemühungen letztendlich nicht zum Erfolg führen, dann bleibt uns nicht mehr viel. Uns von Cuma zu trennen, daran wollen wir gar nicht denken...

 

20.08.2019

Ich möchte euch heute bitten, die Petition gegen das Pony-Karussell auf dem Bad Kreuznacher Jahrmarkt zu unterschreiben. Ein Karussell mit Holzpferdchen ist wunderschön, aber lebendige, fühlende Wesen lässt man nicht stundenlang im Lärm auf einem Jahrmarkt im Kreis herumlaufen. Krach und Menschenmassen lösen bei Pferden massiven Stress aus. Die Stereotypie des ständigen im Kreis Laufens ist für die Tiere eine zusätzliche, nicht zumutbare psychische Belastung. Pferde sind Fluchttiere, sie in eine solche Situation zu zwingen, ist meines Erachtens Tierquälerei. Wir sollten Kindern erklären, dass man Tieren kein Leid zufügen darf und dass es niemals Spaß auf Kosten von Tieren geben kann. Bitte unterschreibt die Petition und gebt den kleinen Pferdchen eine Stimme!

Heute hatten wir einen seltenen Gast bei uns im Wintergarten, er saß auf einem Blumentopf und hatte sich wohl etwas verirrt.

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Diesen riesigen Grashüpfer nennt man Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima). Der Kopf erinnert tatsächlich an den eines Pferdes. Es gibt allerdings auch noch eine sehr ähnliche Schwesternart, sie heißt Zwitscherschrecke. Beim etwas größeren Grünen Heupferd überragen die zusammengeklappten Flügel das Ende des Hinterleibes, bei der etwas kleineren Zwitscherschrecke sind sie etwa genauso lang wie der Körper ohne Legebohrer. Die beiden Schwesterarten gehören zu den Langfühlerschrecken, und innerhalb dieser Gruppe zu den Laubheuschrecken.

Bis in den November hinein hören wird den Gesang dieser Heuschrecken. Korrekterweise müsste man allerdings eigentlich von einem Zirpen sprechen, denn es entsteht durch das aneinanderreiben der Vorderflügel. Die so entstehenden Schwingungen werden über eine Membran hörbar gemacht (Zirpapparat). Hören können die Tierchen mit Hörorganen am Knie der Vorderbeine, sie sind durch kleine Schlitze zu erkennen. Der riesige Legestachel der Weibchen erschreckt viele Menschen, natürlich ist die Schrecke völlig ungefährlich und der Stachel dient nur der Eiablage in feuchter Erde. Die Entwicklung der Eier kann mehrere Jahre dauern - je nach Witterung. Ab Ende April findet man dann die ersten Laven. Die Tierchen durchlaufen mehrere Larvenstadien und ähneln dabei immer mehr der ausgewachsenen Schrecke.

Leider sind die Bestände - wie die von anderen Insektenarten - durch den Einsatz von Insektiziden und durch die Intensivierung der Landwirtschaft massiv zurückgegangen. Wer also ein Heupferd sieht, sollte sich freuen und auf gar keinen Fall fürchten. Die Hüpfer sind völlig ungefährlich!

 

19.08.2019

Unsere Stute macht keine Fortschritte und lahmt immer noch genauso schlimm wie in der letzten Woche. Wir haben alles versucht und sind kein Stück weiter gekommen. Seit heute probieren wir es nun mit einem alten Hausmittel, Cuma hat jetzt einen Sauerkrautverband. Was früher geholfen hat, kann heute nicht schlecht sein. Wenn das allerdings auch nicht hilft, dann werden wir mit ihr ins MRT fahren. Wir wissen, dass auch das MRT nicht unbedingt eine Erklärung für ihre Lahmheit liefern muss, es ist aber das einzige, was wir noch nicht probiert haben. Im Augenblick bleibt einiges bei uns liegen und bestimmt habe ich auch manches einfach vergessen. Ich bitte uns das nachzusehen. Wir sind wirklich fix und fertig.

Trotzdem gibt es natürlich auch immer schöne Dinge zu berichten. Wir mussten heute nach Landstuhl und haben in einem kleinen Dorf etwas abgeholt. Wir konnten es kaum fassen, überall liefen Eidechsen herum. Die Leute fanden das ganz normal und wir waren ganz aus dem Häuschen. Seit ca. 30 Jahren haben wir die kleinen Drachen nicht mehr gesehen, bei uns scheint es keine mehr zu geben. Sind sie nicht wunderschön?

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18.08.2019

Wir haben uns solche Mühe gegeben, unsere Hunde von den Azoren zu holen und nun erfahren wir, dass Dania die Hunde zur Vermittlung freigegeben hat. Manchmal ist es einfach nicht zu verstehen, wie es zu solchen Missverständnissen kommen kann. Tatsächlich ist die Zusammenarbeit mit PicoDogs in diesem Jahr total daneben gegangen. Die geplante Auffangstation ist nicht einmal annährend fertig und die für dieses Jahr geplanten Hunde konnten nicht nach Deutschland ausreisen, weil bis jetzt noch keine TRACES-Genehmigung eingeholt wurde. So etwas ist für uns unverständlich und, ehrlich gesagt, auch nicht mehr nachvollziehbar. Wir haben deshalb entschieden, unsere Ende 2018 an Dania übergebene zweckgebundene Spende wieder zrückzufordern. Ich finde das sehr traurig, muss aber leider sagen, dass es keinen anderen Weg gab. Wir hatten uns in diesem Jahr vorgenommen, keine spanischen Hunde mehr nach Deutschland zu holen (ausgenommen Notfälle) und wollten dafür ganz intensiv mit Dania zusammenarbeiten. Fast 5 Jahren Arbeit liegen nun schon hinter uns und dann erfahren wir, dass das für die Station vorgesehene Grundstück wohl an jemand anderen verkauft worden ist. Das Ersatzgrundstück ist unserer Meinung nach viel zu klein und leider wurde auch der Bauplan viel zu spät eingereicht, bis jetzt fehlen noch immer die wichtigsten Genehmigungen. So haben wir uns das nicht vorgestellt. Bestimmt gibt es auf den Azoren einige Widerigkeiten, mit denen wir hier nicht zu kämpfen haben, trotzdem sollte man langsam einen Fortgang sehen. Wir wissen im Augenblick leider nicht, wie dieses Projekt weitergehen soll und halten uns deshalb zurück. Es ist nun an Dania, einen Schritt nach vorne zu machen, passiert das nicht, werden wir unsere Hilfe an anderer Stelle einsetzen und unser Azoren-Projekt gegebenenfalls einstellen.

Wir haben so vielen Hunden, die auf den Azoren todgeweiht gewesen waren, ein tolles Zuhause schenken können und wir fänden es schrecklich, diese so hoffnungsvoll begonnene Tierschutzarbeit aufzugeben. Auf der anderen Seite ist es nicht sinnvoll, mühsam erarbeitete Gelder in einem Projekt zu versenken, dass keinen Fortgang zeigt. Wir können nur hoffen, dass sich in den nächsten 8 Wochen noch etwas tut, danach gibt es keine Flugverbindungen mehr, die wir mit Hunden nutzen können.

 

17.08.2019

Die vegetarischen Burger sind jetzt getestet und für extrem lecker befunden worden! Unsere 'Testesser' waren begeistert, sie haben zwei unterschiedliche Produkte auf dem Grill gehabt und beide wurden als superlecker bewertet. Unsere Gäste meinten, dass sie keinen Unterschied zu Fleisch schmecken würden, auch die Konsistenz sei die von normalen Patties. Gleichzeitig haben wir das gegrillte Gemüse mit Schafskäse getestet und wir wissen jetzt, wieviel wir in die 'Beutelchen' packen können und wie lang die Garzeit ist. Mit einer Pellkartoffel und Tzatziki oder Sour Cream schmeckt das super und macht pappsatt. Wir wollen niemandem vorschreiben, was er zu essen hat, aber die beiden vegetarischen Gerichte sind eine echte Alternative zum üblichen Bio-Grillsteak. An unserem Herbstfest am 21. September könnt ihr euch selbst davon überzeugen.

Da wir Nachfragen nach unserer Omi Arca hatten, können wir alle, die sich Sorgen um sie gemacht haben, beruhigen. Sie hat zwar ein paar Zähne verloren, aber es geht ihr wunderbar. Sie futtert ganz normal und hüpft auch wieder im Garten rum. Alles ist gut!

Wir möchten nochmal darauf aufmerksam machen, dass wir immer noch ganz dringend Pflegestellen für unsere Hunde suchen. Es wäre toll, wenn sich noch zwei oder drei tierliebe Menschen aus dem 40-km-Umkreis um Alzey melden würden!

 

16.08.2019

Nun haben wir endlich herausbekommen, wer der Eigentümer des armen kleinen Yorki ist. Heute rief mich eine sehr besorgte junge Frau an, die mir am Telefon berichtete, dass es sich um den Hund ihrer Mutter handele. Die Dame wohnt in Wallertheim und berichtete ihrer Tochter, nachdem das Hundchen schon einen Tag verschwunden war, dass er daheim sei und es ihm nicht gut ginge. Da die Tochter immer weiter nachfragte, immerhin war von uns ein Suchaufruf auf Facebook veröffentlicht worden, wurde ihr erzählt, dass der Hund weggelaufen sei, man aber schon mit uns gesprochen hätte, wir den Hund nicht herausgeben würden und er jetzt auf einer Pflegestelle wäre. Nichts davon ist wahr, bis heute haben wir keinen Kontakt mit der Halterin gehabt. Wir finden das sehr traurig.

Nachdem ich in der letzten Woche schon die Hoffnung aufgegeben hatte, kommen nun langsam meine aus Schottland verschickten Postkarten an. Ich habe wirklich nicht mehr dran geglaubt, aber jetzt sind schon sechs Stück zugestellt worden. Ganz offensichtlich ticken die Uhren in Schottland anders. :)

An unserem Herbstfest wollen wir in diesem Jahr auch vegetarische Burger, Grillkäse und Gemüsebeutelchen mit Schaf- oder Ziegenkäse anbieten. Natürlich muss erstmal alles den Selbstversuch überstehen und so haben wir heute liebe Gäste eingeladen, die unsere neuen Kreationen testen werden. Die Getränke haben wir zum großen Teil auch schon besorgt, sie sind mittlerweile in unserer Garage eingelagert. Es sind nur noch etwas mehr als 4 Wochen bis zu unserem Herbstfest und bis dahin muss noch einiges vorbereitet werden. Bitte merkt euch den Termin schon einmal vor, wir freuen uns auf viele Besucher! Wer sich mit einer Salat- oder Kuchenspende beteiligen möchte, kann das gerne tun! Wir freuen uns über jede Mithilfe. Es wäre schön, wenn jemand auch für unsere veganen Besucher einen Kuchen oder Salat beisteuern könnte!

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15.08.2019

Arca hat heute gleich sechs Zähne gezogen bekommen. Im letzten Jahr wurde ihr Gebiss schon einmal saniert und wir wussten, dass beim nächstenmal einige Zähne gezogen werden würden. Nun war es so weit. Im Oberkiefer hatte sich an einem Zahn ein Abszess gebildet und gestern hatte sie deshalb plötzlich eine Beule unter dem Auge. Wer schon einmal Zahnschmerzen hatte, der will sicher nicht, dass sein Tier so etwas aushalten muss. Deshalb waren wir heute sofort in der Tierarztpraxis Dr. Weber/Thissen und haben Arca vorgestellt. Herr Thissen hatte Arca, nachdem sie vor einigen Jahren immer schwächer wurde, Herzmedikamente verordnet. Er hat uns auch bei der großen Hitze geholfen, das arme Mädchen stabil zu halten. Arca ist dort immer gut aufgehoben gewesen und weil Ihre Vorgängerinnen Bahia und Banja mit 15 und 16 Jahren von Roman Thissen noch die Zähne saniert bekommen haben, hatten wir auch heute keine Angst, dass etwas schief gehen könnte. Jetzt bekommt unsere Omi noch einige Tage ein Antibiotikum und ab morgen wird sie sich garantiert wieder mit Appetit über ihr Futter hermachen. Wir sind glücklich, dass es ihr schon wieder so super gut geht und natürlich auch, dass sie jetzt wie ein Blümchen aus dem Mäulchen duftet. :) Ganz herzlichen Dank nochmal an alle, die sich so nett um uns und unser Hundchen gekümmert haben!

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Leider hatten wir am frühen Nachmittag noch einen recht unerfreulichen Anruf. Ein kleiner Yorki oder Yorki-Mix lief in Wallertheim auf der Straße herum. Eine nette Familie nahm ihn zu sich aufs Grundstück und informierte uns. Das Bubchen hat einen recht großen Tumor am Hals, ist nicht besonders gepflegt und hat zudem auch noch einen Tumor in der Mundhöhle. Der Wicht ist sicherlich schon älter und wird seinen Besitzer vermissen. Er ist zwar gechipt, aber leider ist der Chip nicht registriert. Wir wüssten gerne, wem das Hundchen gehört und haben ihn deshalb bei Facebook gepostet. Gemeldet hat sich noch niemand. Wir denken, dass der Bub vielleicht mit einem älteren Menschen lebt, der sich im Internet nicht so gut auskennt und gegebenenfalls auch nicht weiß, wo er nach dem Hundchen suchen soll. Deshalb hoffen wir, dass jemand den lieben Yorki erkennt und uns sagen kann, wo er wohnt! Wir werden morgen natürlich noch Plakate drucken und diese in Wallertheim und Umgebung aushängen.

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14.08.2019

Unserem Stutchen geht es leider nach einer Woche noch immer nicht besser. Heute war die Tierärztin wieder da und wir haben die Behandlung umgestellt. Da bisher kein Hufgeschwür aufgegangen ist und die Röntgenbilder keine krankhaften Veränderungen zeigen, müssen wir wohl jetzt umdenken. Sollte es ein Nageltritt sein, muss Cuma dringend hochdosierte Antibiotika bekommen. Genau damit haben wir jetzt angefangen. Es ist schrecklich, dass wir keine Möglichkeit haben, die Verletzung zu erkennen. Wir können nur anhand der Symptome versuchen zu erraten, was dem armen Pferd fehlt. Sollte auch die Antibiose nicht anschlagen, wissen wir tatsächlich nicht mehr weiter. Die Tierärztin wird ab jetzt täglich nach Cuma sehen und wir können nicht mehr tun, als nur noch die Daumen zu drücken.

Als ob das noch nicht genug wäre, hat jetzt Arca auch noch eine dicke Backe. Ganz offensichtlich macht ihr ein Zahn Probleme und deshalb muss sie natürlich morgen früh direkt zum Tierarzt nach Alzey. Nachdem sie im letzten Jahr schon eine Zahnsanierung inklusive kompletter Reinigung hatte, sind ihre Zähne mittlerweile schon wieder recht 'müffelig'. Arca ist ein altes Mädchen, dazu hat sie noch ein Herzproblem und wir hoffen, dass sie eine Narkose gut übersteht. Ohne wird es nicht gehen, denn wenn ich das richtig sehe, dann wird sie morgen einen Backenzahn verlieren.

Von Maria haben wir heute neue Bilder unserer beiden Glückspilze bekommen. Die kleine Feita hat noch immer ein gut sichtbares Gesäuge, was mit ihren Babies passiert ist, wissen wir nicht. Wir denken, dass sich ihr 'Schwangerschaftsbäuchlein' bald zurückbilden wird und wahrscheinlich wird sie bei uns auch ein komplett neues Fell entwickeln. Zur Zeit sieht sie etwas gebeutelt aus, aber gutes Futter und viel Liebe werden ihr helfen, bald wieder auf dem Damm zu sein!

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Patxi geht es wunderbar, er ist ein lustiger kleiner Wicht und erinnert uns sehr an unseren Pheusy. Ich könnte mir denken, dass es keine Probleme geben dürfte, für ihn eine Pflegestelle zu finden.

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Nachdem ich heute mit einem Amtsveterinär der Kreisverwaltung gesprochen habe, haben wir vielleicht endlich eine Lösung für unsere drei Hunde gefunden, die seit einiger Zeit auf den Azoren festsitzen. Wir müssen nun die ganze Angelegenheit nochmal auf den Azoren klären, aber wenn es so funktioniert, wie mir heute erklärt wurde, dann müssten die Nasen bald bei uns sein. Drücken wir ihnen mal ganz feste die Daumen!

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13.08.2019

Ich hätte nicht gedacht, dass mein gestriger Tagebucheintrag so heftige Reaktionen auslösen würde. Tatsächlich haben sich die meisten gar nicht an dem Opferfest und der Qual der Tiere gestört, sondern sich über die AfD, Muslime und unsere Willkommenskultur ausgelassen. Ich habe einige Kommentare, die krass am Thema vorbei gingen, gelöscht. Leider fühlen sich manche Leser dazu befleißigt, schon Pfui zu schreien, wenn sie nur das Wort AfD hören. Vielleicht sollte man einfach mal differenzieren und das gilt für jede Partei! So wie ich viele Dinge bei CDU/CSU, SPD, den Linken oder auch den Grünen nicht nachvollziehen kann, so gilt das auch für die AfD. Das heißt aber doch nicht im Umkehrschluss, dass alles, was gesagt wird, grundsätzlich schlecht ist. Um mir eine Meinung zu bilden, brauche ich viele Informationen, diese werden von mir selektiert und helfen mir zu einem Ergebnis zu kommen. Natürlich werde ich mir auch anhören was die AfD zu sagen hat, sie ist eine zugelassene Partei mit Sitzen im Bundestag. Ich werde ganz bestimmt nicht etwas verteufeln, was ich nicht kenne und wenn ich mir ein Bild gemacht habe, dann habe ich eine persönliche Meinung. Diese kann ich begründen und erklären. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die, ohne zu wissen, um was es eigentlich geht, dem einen Applaudieren und den anderen Niederbrüllen. Ich hätte mich gestern über eine etwas demokratischere Art der Diskussion gefreut, aber ich weiß natürlich auch, dass man nicht alles haben kann.

Letztendlich müssen wir wohl alle feststellen, dass wir, was das Schächten anbelangt, auch nicht mit unserem Wahlzettel abstimmen konnten. So etwas darf eigentlich nicht passieren und deshalb weiß ich nicht einmal, was wir zukünftig tun können, um diese Grausamkeiten zu verhindern. Dass Deutschland mit seinem Tierschutzgesetz Probleme hat, davon berichten die Medien zum Glück mittlerweile täglich. Das Schächten ist nur ein Teil dessen, was uns allen auf der Seele liegt. Es dürfte mittlerweile dem Dümmsten klar geworden sein, dass wir die 'Nutztiere' nicht so behandeln dürfen, wie es in den letzten Jahrzehnten normal geworden zu sein scheint. Es sind Tiere, die natürlich ebenfalls von unserem Grundgesetz geschützt werden. Wir können hier keine Abstriche machen und argumentieren, dass wir zum Beispiel leider noch keine Methode gefunden haben, männliche Küken schon vor dem Schlupf auszusortieren und sie deshalb schreddern zu müssen - wohlwissend, das es falsch ist! Wir dürfen auch keine Schächtungen erlauben und die Religion in einem säkularen Staatssystem über das Tierwohl stellen. Gleiches gilt übrigens auch für Menschen und damit auch für die Beschneidungen von kleinen Kindern, die Gestattung von Ehen mit mehreren Frauen usw. Das sind alles Dinge, die unsere Gesetze ausdrücklich verbieten und trotzdem werden ständig Ausnahmegenehmigungen erteilt.

Ich frage mich über was ich bei einer Wahl eigentlich noch abstimmen darf. Egal, wen ich wähle, es wird immer eine Möglichkeit geben, sich nicht mehr an ein Wahlversprechen zu halten. Ich kann die Menschen verstehen, die völlig ernüchtert sind und zu extremen Parteien abdriften, denn sie fühlen sich belogen und um ihre Werte betrogen. Wenn ich sehe, wie lange wir schon um das Wohl der Tiere kämpfen und was unser 2002 ins Grundgesetz aufgenommener Tierschutz dem Staat tatsächlich wert ist, dann treibt es mir täglich die Tränen in die Augen.

Artikel 20a Grundgesetz:

"Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung."

Was bedeutet das? Die Meere leer zu fischen, Plastikmüll im Meer zu entsorgen, Tiere nicht artgerecht zu halten, Küken zu schreddern, männliche Kälbchen aus Rentabilitätsgründen zu töten, Ferkel ohne Betäubung zu kastrieren, Mutations-Milchkühe zu erschaffen, genetisch Tiere zu verändern, um sie zu besseren Lebensmitteln zu machen, Gifte auf Ackerflächen aufzubringen, durch die Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Amphibien sterben usw.?

Wir bilden als Allgemeinheit den Staat, wie kann es sein, dass solche Dinge geschehen, wenn wir das doch alle gar nicht wollen? Wir sollten uns nicht länger untereinander streiten, sondern gemeinsam Flagge zeigen. Ich bin sicher, dass 80 Millionen Menschen eine unglaublich laute Stimme haben und alles erreichen können. Jammern hilft auf jeden Fall nicht. Also seit laut, geht auf die Straße, demonstriert, schreibt Petitionen und kämpft für eine bessere Welt - für uns, unsere Tiere und natürlich für die nächsten Generationen, die eine Welt verdient haben, die wir für sie geschützt und nicht zerstört haben.

 

12.08.2019

Leider findet auch bei uns in Deutschland zwischen dem 11. und 15. August das sogenannte Opferfest statt. Bei gläubigen Muslimen ist es üblich, dafür ein Tier zu opfern. Diese Tiere werden durch Schächten ums Leben gebracht und das, obwohl unser Tierschutzgesetz diese Art der grausamen Tötung gar nicht erlaubt. Man behilft sich mit Ausnahmegenehmigungen und tötet die armen Wesen auf grausamste Art und Weise, um so dem Propheten Ibrahim (Abraham) zu gedenken, der nach muslimischer Überlieferung die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern. Als Allah glücklicherweise auf die Tötung des Kindes verzichtet, opferten Ibrahim und Ismail einen Widder. Die Geschichte wird im Koran in Sure 37,99–113 erzählt. In der Bibel gibt es diese Geschichte ebenfalls nachzulesen in der Genesis 22,1–19.

Je nach regionaler Verfügbarkeit werden Schafe, aber auch Ziegen, Rinder, Kamele, in Indonesien sogar Wasserbüffel geschlachtet. Das als unrein geltenden Schwein kommt bei diesem Fest mit dem Leben davon.

In Deutschland ist das Schlachten ohne vorherige Betäubung – das Schächten – grundsätzlich verboten. Der Tierschutz verlangt eine Betäubung, die das Schmerzempfinden der Tiere sicher ausschaltet.

In Niedersachsen verlangte die AfD im Landtag im vergangenen Jahr ein Ende der Ausnahmeregelung aus Tierschutzgründen. Leider fand sich dafür keine Mehrheit. Man unterstellte der AfD einen "Frontalangriff auf die Religionsfreiheit". Die SPD-Abgeordnete Karin Logemann nannte das Vorhaben "plump und perfide".

Meiner Meinung nach wird hier die Empathie für Tiere der islamischen Politideologie geopfert. Seit 2002 hat der Schutz der Tiere bei uns Verfassungsrang, er ist ein definiertes Staatszieles! Seit 1995 ist in Deutschland offiziell und grundsätzlich nach §4 des Tierschutzgesetzes das Schächten verboten, weil dies nach Glaubensregeln zwar üblich, aber nicht »zwingend« vorgeschrieben ist. Natürlich folgt das Hintertürchen: Eine Ausnahmeregelung kann jedoch erteilt werden, wenn Teilgruppen einer religiösen Gemeinschaft das Schächten für erforderlich halten. Ich frage mich, was das für Gesetze sind, die sich mit Sonderregeln, Ausnahmegenehmigungen und ähnlichem selbst negieren.

Die deutsche Bundestierärztekammer schätzt, dass 2014 – also noch vor der Massenimmigration von Hunderttausenden gläubigen Muslimen – bis zu 500.000 Tiere pro Jahr aus religiösen Gründen in Deutschland betäubungslos geschächtet wurden. Bei solchen Mengen an Tieren, die eigentlich nur mit Sondergenehmigung betäubungslos getötet werden durften, kann schon lange nicht mehr von Ausnahmen die Rede sein. Hier wird das deutsche Tierschutzgesetz einfach umgangen. Wenn man sich das europäische Umland mal ansieht, dann stellt man fest, dass die Schweiz, Schweden, die Niederlande und Norwegen das betäubungslose Schlachten verboten haben. Es gibt auch keine Ausnahmeregelungen! Das Schächtungsverbot wird in Dänemark damit begründete, dass die Befreiung der Tiere von Leid wichtiger sei, als religiöse Bräuche.

Genauso sehen wir das auch. Schade, dass unsere Gesetze nicht für jeden gelten, dass wir als Deutsche uns daran halten müssen, unsere muslimischen Mitbürger und Gäste aber ihre Bräuche und Traditionen hier genauso ausleben dürfen wie in ihren Heimatländern. Die Tiere, die am Opferfest sterben müssen, sind die Leidtragenden. Selbst das STAATSZIEL Tierschutz kann sie in Deutschland nicht schützen. Welchen Eindruck machen unsere GESETZE wohl auf neu eingewanderte Mitbürger, wenn es offensichtlich erlaubt ist, seine Bräuche und Gepflogenheiten hier gegen bestehende Gesetze straflos auszuleben?

Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass wir keine privaten politischen Statements abgeben. Sollten Parteien genannt werden, so stehen diese mit ihren Programmen nicht unbedingt für unsere privaten Überzeugungen.

 

11.08.2019

Langsam scheint sich Cumas Zustand zu verbessern. Auf jeden Fall steht sie wieder von selbst auf und stützt sich auch ein wenig auf dem schmerzenden Huf ab. Ob das Hufgeschwür eröffnet ist, wissen wir nicht, ehrlich gesagt, glaube ich es nicht. Normalerweise lässt der Schmerz dann massiv nach und die Pferde laufen wieder, so weit sind wir wohl noch lange nicht. Trotzdem freuen wir uns darüber, dass sie endlich nicht mehr liegt, eine Kolik hätte uns gerade noch gefehlt. Da wir uns den ganzen Tag um unser krankes Pferdchen kümmern, kommen wir zu gar nichts mehr. Ich gehe mal davon aus, dass ihr dafür Verständnis haben werdet, dass ich kaum noch Zeit für das Tagebuch habe. Bitte drückt uns mal ganz feste die Daumen, dass es Cuma bald wieder besser geht.

Am 21. September ist unser Herbstfest, das Plakat haben wir jetzt fertig. Ich hoffe es gefällt euch! Vielleicht könnt ihr es für uns teilen und damit ganz viele Tierfreunde einladen. Wir freuen uns über jeden Besucher! In der nächsten Woche werden die fertigen Plakate und Flyer aus der Druckerei zurück sein, dann brauchen wir einige Helfer, um sie zu verteilen. Wir freuen uns auch da über jede helfende Hand!

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10.08.2019

Auch heute war wieder der Tierarzt bei uns. Cumas Hufgeschwür ist noch immer nicht aufgebrochen und langsam wird es gefährlich. Pferde sollten nicht so lange liegen, ihr Kreislauf ist dafür nicht gemacht. Pferde sind Fluchttiere, insgesamt schlafen Pferde ca. 4 Stunden täglich im Liegen - aber nicht an einem Stück. Bei einem ca. 500 Kilo schweren Pferd befinden sich etwa 40 - 50 Liter Blut im Organismus. Das Herz pumpt pro Minute knapp 40 Liter Blut durch den Körper. Liegt ein Pferd zu lange auf dem Rücken oder der Seite, stockt dieser Blutfluss, weil die schweren Därme auf die Hohlvene drücken, die unterhalb der Wirbelsäule verläuft. Dadurch wird weniger Blut transportiert und das Herz pumpt weniger Blut in die Arterien. Der Blutdruck sinkt. Blut staut sich in den Beinen, Wasser schwemmt in das Gewebe, die Beine laufen an...

Dazu kommt, dass die Darmmotorik an Bewegung gekoppelt ist, liegt das Pferd, bewegt sich nichts, es fließt zu wenig Blut in die Gedärme, die Verdauung wird gestört, es entwickeln sich Gase und es kann eine lebensbedrohende Kolik entstehen. Langes Liegen ist für ein Pferd immer eine heikle Situation, weil zusätzlich die unteren Lungenbereiche gut durchblutet werden, aber dafür zu wenig Sauerstoff abbekommen, bei den oberen Lungenbereichen ist es umgekehrt. Man nennt das 'Ventilations-Perfusions-Mismatch'.

Unser Pferdchen muss wieder auf die Beine, länger darf sie auf gar keinen Fall liegen. Ich habe also mehrere Säckchen leckere Karotten gekauft und sie so wieder auf die Füße 'gelobt'. Die Tierärztin hat drei Röntgenbilder von Cumas Huf gemacht und nun sehen wir das Geschwür als dunkle Verfärbung am Knochen. Schön ist das nicht, aber sicherlich heilbar, wenn Cuma auf den Füßen bleibt. Um dem Pferd den Dauerschmerz zu nehmen und dem Geschwür den Weg nach draußen etwas zu erleichtern, hat die Tierärztin das Loch im Huf nochmal erweitert und vertieft. Cuma fand es nicht besonders lustig.

Damit unser 500-kg-Brummer ganz besonders weich liegt, hat sie heute nochmal eine komplett neue Einstreu bekommen. Da wir alleine wahrscheinlich noch die ganze Nacht am Stall gearbeitet hätten, waren wir sehr dankbar, dass Silke und Flo uns dabei tatkräftig unterstützt haben. Nach getaner Arbeit haben wir dann noch geduscht und zusammen gegessen, gegen 3 Uhr waren wir dann im Bett. Nochmal ganz herzlichen Dank für die Hilfe!

Unsere beiden Glückspilze Tono und Berto sind heute ebenfalls angekommen. Sie waren entspannt und gut gelaunt. Eigentlich ist es immer so, wir nutzen nur professionelle Transporte und die Hunde reisen First Class. Sie werden mit Wasser versorgt, die Boxen sind absolut sauber und normalerweise verschlafen sie die Reise. Trotzdem geht es uns immer erst gut wenn wir sie endlich bei uns haben. :)

Auf unserer Wiese war dann erstmal Spielen angesagt. Unsere Hunde und natürlich auch die Nasen der Pflegestellen tobten mit Tono und Berto durchs Gras. Alle hatten viel Spaß und haben sie sich richtig auspowern lassen. Tono hat die Zeit genutzt, um seine neue Familie davon zu überzeugen, dass er heute schon umziehen wollte. Das Vorgespräch hatten wir schon vor einiger Zeit geführt und so durfte er tatsächlich direkt in sein neues Zuhause. Wir freuen uns sehr für ihn und wünschen ihm alles Glück der Welt! Die Pflegestelle trug es mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sie waren extra mit Kira und Spike zu uns gekommen und Tono wäre ein super Spielkamerad für die tolle Hündin gewesen. Nun wird sie warten müssen, bis der nächste Pflegehund einziehen darf. Wir bedanken uns auf jeden Fall bei Julia und ihrer Familie, dass sie Tono aufgenommen hätten. Berto ist mit Renate und Gabi nach Hause gefahren, er wird nun in Polch auf seiner Pflegestelle warten, bis seine große Stunde schlägt und auch er eine eigene Familie bekommt. In der Zwischenzeit kann er dort nach Herzenslust herumtoben. Beide Hundchen sind extrem lieb und freundlich, auch Berto hat die besten Voraussetzungen, hier eine liebevolle Familie zu finden und endlich ein sorgenfreies und glückliches Leben zu führen. Wir drücken ihm die Daumen, dass sich bald jemand für ihn entscheidet.

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09.08.2019

Unserer armen Stute geht es leider noch immer nicht besser. Das Hufgeschwür will einfach nicht aufgehen und so gießen wir weiterhin Jodlösung an und hoffen, dass es vielleicht morgen so weit ist. Natürlich habe ich nochmal beim Tierarzt angerufen und nachgefragt, ob wir etwas gegen Cumas Schmerzen tun können. Leider gibt es nichts, was ihr helfen würde, alle Mittelchen gegen Entzündungen wären kontraproduktiv, die Entzündung soll ja durchbrechen und so muss die Arme warten, bis sich das Hufgeschwür von selbst Raum schafft, eröffnet und abfließt. Heute konnte das arme Pferd nicht mehr stehen, sie hat sich im Stall hingelegt und auch im Liegen gefressen. Wir haben ihr den Wassereimer unter die Nase gehalten, damit sie nicht aufstehen musste. Es ist schrecklich, sie so am Boden zu sehen und zu wissen, dass wir ihr einfach nicht helfen können.

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Zu allem Übel hinkt ihr Sohn nun auch noch und wir werden ihn am Sonntag ebenfalls dem Tierarzt vorstellen müssen. Manchmal ist der Wurm drin und offensichtlich kommt ein Unglück tatsächlich selten allein!

Zum Glück haben wir heute schon das erste Heu aus diesem Jahr bekommen, damit muss Uwe für Cuma nicht ständig Gras sensen. Sie mag das neue Futter und trotz Schmerzen wird der große Haufen, den wir vor ihr aufgetürmt haben, stetig kleiner. Wir haben heute, als es dunkel war, ihren Sohn zu ihr in den Stall gelassen, denn er wird sie in der Nacht nicht ärgern. Es ist schon erstaunlich, wie sehr er mit jetzt auch immerhin weit über 20 Jahren seine Mutter immer noch braucht. Die beiden Pferde waren noch nie getrennt und selbst wenn nur ein dünner Elektrozaun ihn von ihr abschottet, wird er nervös. Sie scheint da um einiges gelassener zu sein, vielleicht ist es aber auch nur, weil sie im Moment andere Probleme hat... emoji_confused2

Morgen kommen unsere spanischen Glückspilze bei uns an. Wir haben schon Nachricht vom Einladen bekommen und bisher läuft alles gut.

Trotzdem ist man natürlich unruhig und aufgeregt. Das legt sich erst, wenn die Nasen wohlbehalten bei uns ausgestiegen sind.

Wir möchten nochmal darauf hinweisen, dass wir noch immer dringend Pflegestellen für 5 Hunde suchen. Wer also Hunde liebt und einem Hundchen eine Chance geben und ihn bis zu seiner Vermittlung aufnehmen möchte, der kann sich gerne bei uns melden. Wir suchen hundeerfahrene, liebevolle Pflegestellen im Umkreis von ca. 40 km um Alzey.

 

08.08.2019

Uwe hat heute die Wiese gemulcht und nun sieht sie wieder richtig gut aus. Bei dieser Gelegenheit wollte er gegen Abend auch noch einen Teil unserer Koppeln abmulchen und bemerkte dabei, dass unser Stutchen ungewöhnlich lange auf der Seite liegend ruhte. Eigentlich ist das nichts außergewöhnliches, aber spätestens, wenn der Traktor auf die Weide fährt, stehen die Pferde auf und beäugen interessiert, was sich da tut. Cuma blieb allerdings liegen und als sie dann endlich aufstand, sah er, dass sie stark lahmte und kaum den Vorderfuß aufsetzen konnte. Natürlich haben wir sofort die Tierärztin gerufen, die dann kurz vor der Dämmerung auf unserer Koppel ankam.

Unser Pferdchen ist hart im Nehmen und so dauerte es lange, bis wir die Diagnose stellen konnten. Das arme Tier hat ein Hufgeschwür mitten auf der Sohle des linken vorderen Hufs. Kein Wunder, dass sie nicht mehr gehen konnte. Es wurde vor dem Strahl eine Öffnung in den Huf geschnitten und ein Angussverband angelegt, in den wir regelmäßig Jodwasser kippen, um die Sohle aufzuweichen und dem Geschwür die Möglichkeit zu geben, sich nach unten zu öffnen und abzulaufen.

Cuma ist nun von ihrem Sohn getrennt, er will immer spielen und traktiert seine Mutter dann nur mit irgendwelchem Blödsinn, gegen den sie sich jetzt nicht zur Wehr setzen kann. Sie bekommt nun frisches Gras gesenst und den Eimer zum Trinken unter die Nase gehalten. Wir hoffen, dass die Sache in drei Wochen ausgestanden ist und wir nicht wieder 2 Jahre lang den Kanal ausschneiden müssen wie beim letztenmal. Ein Hufgeschwür ist eine echt dumme Geschichte. Wodurch es entstanden ist, können wir nicht sagen, auf jeden Fall ist es eine Entzündung der Huflederhaut mit Eiterbildung. Durch die Entzündungsreaktion und den Eiter wird Druck auf die empfindliche Huflederhaut ausgeübt, was der Grund für die starken Schmerzen ist.

Die Ursachen für diese Entzündungen sind vielfältig, können aber grundsätzlich in zwei Gruppen eingeteilt werden:

1. durch Krankheitserreger verursacht (septisch)
2. nicht durch Krankheitserreger verursacht (aseptisch).

Da unser Stutchen keine sichtbare Verletzung hat, gehen wir davon aus, dass sie wahrscheinlich auf einen spitzen Stein getreten ist. Ärgerlich und extrem schmerzhaft. Jetzt wird sie erstmal verwöhnt und betüttelt. Spätestens morgen ist der Tierarzt wieder da und dann sehen wir nach, ob sich das Geschwür schon geöffnet hat. Die Schmerzen lassen dann sofort nach.

Morgen werden Tono und Berto auf die Reise nach Deutschland gehen. Wir freuen uns sehr für die Wichte und hoffen, dass alles gut klappt und beide am Samtag ganz entspannt bei uns ankommen werden.

In eigener Sache: Ich habe aus meinem Urlaub Unmengen an Postkarten verschickt, gestern habe ich mal vorsichtig nachgefragt, ob diese denn angekommen sind. Sie sind es nicht und tatsächlich gibt es für mich keine Erklärung dafür. Ich habe sie in eine reguläre Post Box eingeworfen und nur Uwes Postkarte ist angekommen. Nach einigem Überlegen fiel mir ein, dass ich Uwes Karte zuerst abgeschickt hatte und zwar mit einer Briefmarke, die ich noch vom letzten Jahr übrig hatte. Alle anderen Postkarten wurden mit speziellen Marken beklebt, die ich extra, weil sie so schön waren, gekauft hatte. Es sind Sondermarken, die nur für Postkarten verwendet werden dürfen, deren Adressat außerhalb des UK und der Kanalinseln wohnt. Nicht eine dieser Postkarten ist bisher angekommen. Da ich immer Postkarten verschicke, denke ich, dass viele unserer Freunde und Bekannten sich über eine tolle Karte gefreut hätten. Was tatsächlich mit den Postkarten passiert ist, weiß ich nicht. Da kein Absender drauf steht, werde ich sie garantiert nie wiedersehen. Ich habe heute die auf den Briefmarken angegebene Mailanschrift kontaktiert und gefragt, wo denn der Fehler liegt, mal sehen ob ich eine Antwort bekomme. Falls doch noch eine Postkarte ankommen sollte, würde es mich wirklich freuen. Ich habe fast 30 tolle Karten verschickt...

Briefmarken

 

07.08.2019

In den letzten Tagen bekamen wir immer mal wieder einen Reisebericht oder sogar ein Foto und/oder Video vom Urlaub mit dem Vierbeiner. So etwas freut uns sehr, denn es ist großartig, wenn unsere Ehemaligen mit ihrer Familie verreisen dürfen und den Urlaubsspaß teilen können. Von Popeye, der einmal unser Pflegi war, haben wir Bilder und ein Video aus Frankreich bekommen. So wie es aussieht, kann der Bub jetzt schwimmen. Für einen Hund mit einem schwarzen Fell ist es eine wirklich kluge Entscheidung, nicht wasserscheu zu sein. :) Popi hat sichtlich Spaß im Wasser und freut sich seines Lebens!

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Für viele Hunde war die Urlaubszeit allerdings die Zeit der Trennung. In diesem Jahr wurden ca. 70.000 Hunde im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. Das ist eine unglaubliche Zahl und man kann sich kaum vorstellen, welche enorme Belastung das für die Tierheime darstellt. Die Tiere leiden und verstehen die Welt nicht mehr, die ehemaligen Besitzer liegen in der Sonne und verschwenden keinen Gedanken mehr an sie. Uns ist nicht so ganz klar, woher all diese Hunde kommen, denn verantwortungsbewusste Tierheime und Tierhilfen werden darauf bestehen, ihre Hunde grundsätzlich wieder zurückzunehmen, wenn sie nicht mehr gehalten werden können. Rücknahmen sind keine neuen Abgaben und würden in dieser Statiskik nicht auftauchen. Ich gehe also mal davon aus, dass diese Flut von Hunden, die zur Urlaubszeit in den Tierheimen landet, nicht aus der seriösen Tiervermittlung kommt. So etwas ist besonders erschreckend, denn wir haben übers Jahr ebenfalls mit solchen Abgaben zu kämpfen. Hunde, die für wenig Geld verhökert oder verschenkt werden, Händler, bei denen das Wort Vor- oder Nachkontrolle erst gar nicht im Wortschatz auftaucht, illegale Einfuhren oder Welpenhandel, Hunde die unkontrolliert gedeckt und deren Welpchen für ein paar Euro vertickt wurden, sind oft genug die Opfer. Jeder Trottel kann sich einen Hund kaufen und denjenigen, die mit den Tieren Geld verdienen wollen, ist es komplett egal, wohin sie kommen. Aus dieser Ecke kommen die meisten Abgabehunde und deshalb müssen unsere Gesetze verschärft und besser kontrolliert werden. Es darf einfach nicht sein, dass Tierhänder die Genehmigung bekommen, Hunde im Zoohandel zu verkaufen. Auch der über Internet-Plattformen abgewickelte Hundehandel hat enorme Ausmaße angenommen, leider wurden nur die seriösen Tierschutzvereine von den Betreibern hart angegangen. Die illegal arbeitenden Hundehändler hat man nicht erwischt.

Mich stört ebenfalls, dass die Amtsveterinäre die aufgebrachten Fahrzeuge der international agierenden Hundemafia oft genug nur mit verhältnismäßig winzigen Strafen belegen und dann mit ihrer Fracht weiterziehen lassen. Natürlich entstehen dem Bundesland, in dem die Tiere aufgebracht werden, hohe Kosten, die Tierheime müssten finanziell unterstützt werden, denn alleine die Aufnahme von 10 kranken Welpen würde manche schon in den Ruin stürzen. Das alles darf aber kein Grund sein, solche Händler vom Haken zu lassen. Das daraus entstehende Leid ist unvorstellbar und oft genug kommen die Kosten dann doch über die Hintertür wieder rein - dann nähmlich, wenn diese Welpchen schlecht vermittelt und beim ersten Urlaub wieder im Tierheim abgegeben werden.

Tierschutz kostet Geld - viel Geld! Das betrifft nicht nur den Tierschutz für unsere Haustiere, sondern im ganz besonderen Maß natürlich auch unsere Nutztiere. Mir ist nicht so ganz klar, wie eine Verteidigungsministerin hunderte von Millionen für Beraterfirmen ausgeben kann, 100 zusätzliche Millionen noch in ein abgetakeltes Schiff versenkt und nicht einmal dafür ihren Hut nehmen muss, sondern die Karriereleiter noch hochfällt. Für uns Bürger ist es an der Zeit Flagge zu zeigen! Es passieren zu viele Dinge, die über unseren Kopf entschieden werden. Es ist unsere Welt, die sich einige wenige gerade unter den Nagel zu reißen versuchen. Regierungen, die Wälder abholzen, Großkonzerne, die den Menschen das Wasser abgraben, Lobbyisten, Fleischindustrie, Trump, Palmöl, Sklavenhandel... die Liste könnte man endlos fortführen. Wir sind die Rädchen, die all das am Laufen halten. Wenn wir anfangen würden, ethisch zu entscheiden und mit Rückgrat zu leben, dann hätte unsere Welt auch wieder eine Chance.

A. Paul Weber

Bild von A. Paul Weber

 

06.08.2019

Maria hat sich aus Spanien gemeldet und erzählt, dass sie im Augenblick Probleme mit ihrem Computer hat. Wir hatten uns schon Sorgen gemacht, weil wir sie nicht erreichen konnten und befürchtet, dass vielleicht unsere beiden Hundchen nicht rechtzeitig reisefertig geworden wären. Dem ist allerdings nicht so. Alles ist in Ordnung und die beiden Nasen sind qietschfidel und warten nur noch auf die Untersuchung des Amtsveterinärs. Maria hat uns allerdings gebeten, zwei neue kleine Hundchen aufzunehmen, sie sind erst kürzlich ins Tierheim gekommen und brauchen dringend Hilfe. Wir werden für die Wichte natürlich gerne ein neues Zuhause suchen. Das Mädchen heißt Feita und ist ca. 2 Jahre alt, der Bub heißt Patxi und ist 3 Jahre alt. Es sind süße, unkomplizierte Hundchen, für die wir in ca. 4 Wochen wieder 2 Pflegestellen suchen.

Feita_IMG-20190806-WA0006_mN  Patxi_IMG-20190806-WA0004_mN

Wer also Spaß daran hat, einen der beiden bis zur Vermittlung aufzunehmen, kann sich ab jetzt schon bei uns melden. Bitte beachten: Unsere eingetragenen Pflegestellen sind schon überprüft und können jederzeit einen Hund aufnehmen, neue Pflegestellen müssen zuerst durch den Amtsveterinär in Augenschein genommen werden. Während der Urlaubszeit kann es durchaus mehrere Wochen dauern, bis ein Termin dafür frei wird!

Ich habe gestern mal meine Urlaubsfotos durchgesehen und noch Bilder gefunden, die euch sicherlich gefallen. Wer schon einmal in meiner Küche war, der weiß, dass ich ganz viele Schafsbilder an der Wand hängen habe. Ich finde ihre Gesichtchen einfach herrlich und freue mich schon morgens beim Frühstück sie anzusehen. Schottland ist ein Paradies für Schafe und gerade auf den Hebriden begegnet man ihnen überall. Sie laufen frei herum und man muss wirklich vorsichtig fahren, denn sie sind natürlich auch auf der Straße. Ich habe ungezählte Male angehalten und versucht Fotos von ihnen zu machen, die meisten ergreifen allerdings die Flucht, sobald sie die Kamera sehen. Es sind wohl die Böckchen, die sich vor die Mädels und die Babies stellen und sich die Sache erstmal ganz in Ruhe ansehen. Wenn sie beruhigt sind, dann kann man zum Teil wirklich schöne Bilder machen.

In Schottland gibt es einige Schafrassen. Das bekannteste dürfte das Scottish Blackface sein, es ist ein mittelgroßes Schaf mit ramsnasigem Kopf. Beide Geschlechter haben Hörner, bei den Böcken entwickelt sich das Gehörn im Laufe der Jahre schneckenförmig. Die Köpfe sind schwarz mit weißer Zeichnung und die Beinchen sind eher weiß mit schwarzer Zeichnung.

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Ganz ähnlich sieht das Swaledale-Schaf aus. Swaledales stammen aus Nordengland und gehören zu den Blackfaced Mountain Breeds. In dieser Region ist das Klima oft ungemütlich und es regnet viel. Das hat natürlich einen Einfluss auf die Wolle. Die Fasern sind von starker, grober Teppichqualität und für Outdoorbekleidung geeignet, unter der allerdings ein T-Shirt getragen werden sollte. emoji_smile

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Das Jakobschaf ist eine einzigartige Rasse. Die auffälligsten Merkmale sind die vier Hörner, zwei vertikale Hörner in der Mitte des Kopfes und dazu noch zwei seitliche Hörner extra. Die Rasse ist uralt, allerdings weiß niemand so genau, woher sie stammt. Das Jakobschaf wird von der American Livestock Breeds Conservancy als seltene Rasse eingestuft. Umso mehr habe ich mich gefreut, ein solches Exemplar einmal live zu sehen. Übrigens haben nicht alle Tiere 4 Hörner, manche haben sogar 6 oder eben auch nur 2.

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Das Herdwick-Schaf ist ein echt nettes Tierchen, die Schafe werden sehr zahm und ich konnte sie problemlos streicheln. Die Rasse findet man heute vor allem im britischen Lake District. Der Name ist auf das norwegische Wort Herd-vik zurückzuführen und bedeutet Schaffarm. Herdwick-Schafe werden schwarz geboren, verändern ihre Wollfarbe im Laufe der Jahre und bleiben die längste Zeit grau meliert.

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Das Zwartbles-Schaf zählt zu den Fleischschaf-Rassen und wird in den Niederlanden zusammen mit Milchschaf und Texelschaf zu den Weideschafen gerechnet. Die Rasse hat häufig Mehrlings-Geburten, Drillinge sind keine Seltenheit. Sie werden hauptsächlich im Hobby-Bereich gehalten und erreichen ein Gewicht von 50 - 60 kg! Namensgebend war die weiße Blesse auf der Stirn, sie haben weiße Füße und eine weiße Schwanzspitze. Bei dieser Schafrasse wird der Schwanz zum Glück nicht kupiert. 

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Das Beltex-Schaf ist eine in den 1970er Jahren in Belgien entwickelte Schafrasse. Sie fand unter anderem auch in Großbritannien Verbreitung. Schafe werden seit Jahrhunderten wegen ihrer Wolle und ihres Fleisches gezüchtet. In den 1970er Jahren fielen die Wollpreise extrem und so war nicht einmal mehr die Schur der Schafe rentabel. Frisches Lammfleisch konnte aber verkauft werden und so züchteten die Forscher der Universität Leiden das Beltex Schaf – wenig Wolle, viel Fleisch. Der Name setzt sich aus 'Texel-Schaf' und 'Belgien' zusammen.

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Das Texel-Schaf stammt, wie der Name schon verrät, von der niederländischen Insel Texel. Dort war die Einfuhr fremder Rassen bis 1845 amtlich verboten. Danach entstand durch Einkreuzung englischer Fleischschafrassen das Texel-Schaf. Es wird wegen seines Fleisches gezüchtet und hat sich von der Insel Texel bis nach Schottland verbreitet. Texel-Schafe sind oft Kreuzungsschafe, die wegen ihrer Fleischleistung mit anderen Rassen verpaart werden. Siehe Beltex-Schaf.

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Das Scottisch Mule ist eine absichtliche Kreuzung aus einem weiblichen Scottish Blackface und einem männlichen Bluefaced Leicester. Der Begriff "Mule" (Maultier - auch wenn es sich um Schafe handelt) wird für absichtlich gekreuzte Schafe verwendet, die von einem Bluefaced-Leicester-Widder gezeugt wurden. Im Vereinigten Königreich sind Mule-Schafe das Rückgrat der kommerziellen Schafzucht. Die verschiedenen Arten von Mules sind die beliebtesten kommerziellen Mutterschafe in Großbritannien, und die Bluefaced-Leicester-Widder sind die Nummer eins der Kreuzungs-Väter! Sie geben viele hoch wünschenswerte Eigenschaften an ihre Crossbreed-Töchter weiter.

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North Country Cheviot. Im Jahr 1791 brachte Sir John Sinclair Mutterschafe von dem Cheviot Hills in der Nähe der englischen Grenze zu den Grafschaften Caithness und Sutherland in Norden Schottlands. Er nannte diese Schafe "Cheviots" nach dem Hügelgebiet, aus dem sie stammen. Das North Country Cheviot ist eine verbreitete Schafrasse, die hauptsächlich für die Fleischproduktion gezüchtet wird.

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Balwen Welsh Mountain. Schon im Mittelalter wurde das Fleisch schwarzer walisischer Bergschafe für seinen vorzüglichen Geschmack geschätzt. Die seidige schwarze bis rötlich-braune Wolle war ebenfalls sehr beliebt. Während der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Tiere speziell nach der schwarzen Fell-Farbe selektiert. Das Ergebnis sind die Schwarzen walisischen Bergschafe. Herden der reinrassigen Tiere werden jetzt überall in Großbritannien, Irland und den USA gehalten.

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Das Border-Leicester-Schaf ist eine englische Schafrasse, die hauptsächlich als Fleischrasse gezüchtet wird. Die Schafe sind hornlos und wirklich sanftmütig. Sie zu fotografieren war eine echte Herausforderung, an Aussteigen aus dem Auto war gar nicht zu denken, denn sobald ich die Kamera über das Seitenfenster gehoben habe, bekam ich nur noch die Hinterteile von den Schafen zu sehen. Mit ihren hübschen Kopfen und langen aufrechten Ohren sehen sie wie Hasen aus, echt goldig. In Großbritannien steht die Rasse als potentiell gefährdet auf der Beobachtungsliste des britischen Rare Breeds Survival Trust geführt.

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Da ich mich ganz besonders für ihre Schafe interessierte, zeigte mir eine nette ältere Dame ein noch nicht ausgewachsendes, ganz besonderes Schäfchen. Sie hatte es wohl geschenkt bekommen und wusste selbst nicht, um welche Rasse es sich handelt. Es ist tatsächlich ein Altay-Schaf, das eigentlich aus den mittelasiatischen Hochgebirgen im Grenzgebiet von Kasachsan, Russland, China und Mongolei stammt. Wie es auf die schottischen Inseln gekommen ist, bleibt ein Rätsel.

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05.08.2019

Heute hatten wir unsere Vorstandssitzung in der Wiesbachtalstube in Armsheim. Der Tätigkeitsbericht für 2018 wurde verlesen und der Finanzbericht vorgestellt. So eine Sitzung ist eine trockene Angelegenheit, aber natürlich notwendig. Nach der Entlastung des Vorstandes gehen die Unterlagen nun an das Steuerbüro und dann an das Finanzamt. Der Papierkram nimmt viel Zeit in Anspruch, die wir auch gut für andere Dinge nutzen könnten, leider verlangt der Gesetzgeber uns in dieser Hinsicht einiges ab und so werden wir nach der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung vom 25. Mai 2018 in 2020 wahrscheinlich zukünftig auch noch die ePrivacy-Verordnung zu beachten haben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir uns in einem Dschungel mit Fallgruben befinden. Wir sind weder Rechtsanwälte noch Steuerfachleute, müssen aber über alle Neuerungen informiert sein und dürfen natürlich auf gar keinen Fall einen Fehler machen. Mit Tierschutzarbeit hat das alles nichts mehr zu tun und so wünscht man sich die Zeiten zurück, in denen man nur mit den Tieren beschäftigt war und nicht den halben Tag im Büro verbringen musste. Im Prinzip könnten wir mittlerweile ganz locker eine Bürokraft einstellen, Arbeit gäbe es genug, aber natürlich fehlt das Geld dafür. Große Vereine haben es da einfach, sie stellen Mitarbeiter ein und lassen sich von Fachleuten beraten, allerdings bleibt dann von den Spenden, die eigentlich für die Tiere gedacht sind, nicht mehr allzuviel übrig. Die Administration verschlingt Unsummen und so sollte es ja eigentlich nicht sein. Also schlagen wir uns auch weiterhin mit allen Neuerungen selbst herum, machen Fortbildungen und freuen uns daran, dass wir etwas fürs Leben lernen dürfen - so wie es uns unsere Eltern immer gesagt haben! emoji_laughing

Am Samstag erwarten wir dann wieder zwei neue Glückspilze. Tono und Berto sollten mittlerweile reisefertig sein, leider haben wir schon seit Tagen nichts mehr von der Protectora gehört. Ich hoffe mal, das alles klappt und die beiden am Samstag bei uns eintreffen. Spätestens am Freitag müssten wir über die Untersuchung des Amtsveterinärs informiert werden. Im Augenblick scheint alles ein wenig stressig zu sein, denn auch in Spanien ist Urlaubszeit.

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Bestimmt erinnern sich manche von unseren Lesern noch daran, dass die Tierhilfe Phönix sich seit Anfang 2018 gegen Vorwürfe wehren musste, die von ehemaligen Mitgliedern an den Amtsveterinär herangetragen wurden. Die hier vorgebrachten, aus der Luft gegriffenen Äußerungen waren für uns Grund genug, einen Anwalt einzuschalten und auf eine gerichtliche Klärung hinzuarbeiten. Mittlerweile liegt das Urteil vor und wie zu erwarten war, haben wir vollumfänglich obsiegt. Die Gegenseite wurde "verurteilt, es bei Meidung eines vom Gericht für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 25.000 €, ersatzweise Ordnungshaft bis zu 6 Monaten, zu unterlassen, wörtlich oder sinngemäß im Hinblick auf auf den Kläger die Behauptungen aufzustellen und/oder zu verbreiten und/oder verbreiten zu lassen". Weiterhin wurden die Beklagten zu einem Schadensersatz verurteilt und natürlich haben sie die Kosten des Rechtsstreites zu tragen.

Für den Vorstand der Tierhilfe Phönix e.V. stand von Anfang an fest, dass wir uns grundsätzlich zur Wehr setzen werden. Wir werden es nicht hinnehmen, dass unsere Arbeit und die der Mitglieder in irgendeiner Art und Weise verunglimpft wird. Dass gerichtliche Entscheidungen manchmal etwas Zeit brauchen, liegt in der Natur der Sache, mittlerweile ist das Urteil allerdings rechtskräftig und wir hoffen, dass nun endlich wieder Ruhe einkehrt.

 

04.08.2019

Zum Glück hat es sich fast überall herumgesprochen, dass Brustgeschirre eine für den Hund gesündere Alternative zum 'altbewährten' Halsband sein können. Trotzdem sehe ich immer mal wieder Hundebesitzer, die Halsbänder völlig falsch nutzen und sich auch über die Gefahren offensichtlich nicht bewusst sind. Halsbänder nur als modische Accessoires zu sehen, ist für mich einfach nicht nachzuvollziehen. Ein Halsband ist für einen Hund, der die meiste Zeit ohne Leine läuft, völlig ok. Auch wenn der Hund absolut leinenführig ist, kann man durchaus ein Halsband nutzen. Wer allerdings einen Hund hat, der zieht, sollte sich immer für ein Brustgeschirr entscheiden.

Führt man einen Hund an der Leine, wirken Kräfte auf ihn ein, die einerseits vom Besitzer (Leinenruck, Leinenzug) oder auch vom Hund selbst (Ziehen, Vorpreschen) verursacht werden. Diese Kräfte können erheblich sein, das wird jeder Hundehalter bestätigen können. Bei einem Halsband wirken diese Kräfte auf wenige Zentimeter am Hals. Genau dort befinden sich wichtige Organe wie die Schilddrüse, der Kehlkopf, die großen Halsgefäße sowie die Luftröhre. Der dauerhafte Druck auf den Hals führt zu Veränderungen der Halswirbelsäule, zu Stauchungen und durchaus auch zu Verletzungen. Wer dann noch denkt, dass das Rucken an der Leine seinen Hund aufmerksamer macht, oder gar das Ziehen verringert, der sollte sich klarmachen, dass dies absolut veraltete 'Erziehungsmethoden' sind, die mit vernünftiger Hundeerziehung nichts zu tun haben. Mit dem Leinenruck können wir die Hunde verletzen und ihnen großen Schaden zufügen. Wer das weiß, dem stehen die Haare zu Berge, wenn er sieht, dass mancher Hundebesitzer seinen Hund mit Halsband an der Schleppleine führt. Das ist ein absolutes NoGo! Ein Hund der im vollen Lauf am Ende der Schleppleine abrupt gestoppt wird, wird sich nicht nur schrecklich überschlagen, sondern sich auch an den Halswirbeln verletzen und unter Umständen auch das Genick brechen. Eine Schleppleine gehört niemals an ein Halsband!

Ich spreche mittlerweile die Hundehalter, die ihren halsbandtragenden Vierbeiner an der Leine rucken, direkt an. Oft genug ist Unwissen der Grund für ein solches Verhalten. Man denkt, dass der Hund mit einem Brustgeschirr noch mehr Kraft entwickeln kann und sich dann noch heftiger in die Leine legt. Tatsächlich stimmt das nicht. Viele Hunde versuchen dem Druck am Hals mit einem Vorwärts-Fluchtversuch zu entkommen. Verstärkt sich der Druck dadurch noch mehr, entsteht ein Teufelskreis. Mit einem Geschirr hat der Hund nicht mehr Kraft, vielmehr hat der Halter aber eine deutlich bessere Kontrollmöglichkeit, da das Geschirr einen Einfluss auf den gesamtem Hundekörper hat und man nicht nur am 'Hals hängt'.

Ein Geschirr ist für fast alle Hunde eigentlich immer eine bessere Alternative als ein noch so hübsches Halsband. Über Stachelhalsbänder spreche ich hier gar nicht, sie sind aus tierschützerischen Gesichtspunkten indiskutabel. Tatsächlich müssen wir aber die sogenannten Erziehungsleinen/Moxon- oder Retrieverleinen, die direkt hinter der Schädelbasis um den Hundehals gelegt werden, sehr kritisch betrachten. Sie sind, auch wenn das im Fernsehen von einigen 'namhaften' Trainern propagiert wird, aus medizinischer Sicht eine absolute Katastrophe. Hier werden die auf den Hals einwirkenden Kräfte auf eine Minimalfläche konzentriert und dadurch erheblich verstärkt. Zungenbeinfrakturen können die Folge sein.

Auch wenn man davon ausgehen kann, dass Brustgeschirre für die Hunde fast immer die bessere Alternative sind, so sehe ich auch oft Brustgeschirre, die den Hunden einfach nicht passen. Wir sind Reiter und wissen, wie wichtig die ungehinderte Aktion der Vordergliedmaßen einschließlich des Schulterblatts beim Reiten sind. Auch wenn der Hund erheblich kleiner ist, die Funktion der Schulter ist beim Hund genauso wichtig wie beim Pferd. Brustgeschirre, die den Brustkorb viel zu nahe unter der Achsel umfassen, scheuern und bringen den Hund dazu, den Ellenbogen auszustellen. So ist ein korrekter Bewegungsablauf gar nicht mehr möglich. Ein Geschirr, das den Bewegungsablauf des Hundes in irgendeiner Art und Weise behindert, passt nicht! Brustgeschirre müssen von einem Fachmann am Hund beurteilt und angepasst werden. Der Markt ist riesig und nicht jedes Brustgeschirr passt zu jedem Hund.

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03.08.2019

Wer nach Schottland reist, wird sich höchstwahrscheinlich auch die inneren und äußeren Hebriden besuchen. Zu den inneren Hebriden zählen z. B. die Inseln Skye, Mull, Iona und Staffa, zu den äußeren Hebriden rechnet man z. B. Lewis/Harris, Uist und Barra. Auf all diesen Inseln gibt es jede Menge Schafe und Kühe. Ich habe ja schon mehrfach gesagt, dass ich ein Liebhaber aller 'Nutztierrassen' bin - wobei das Wort mehr als unglücklich gewählt ist. Schafe, Ziegen, Rinder, Esel, Schweine und auch Pferde finde ich unglaublich toll und habe deshalb natürlich auch in Schottland immer mal wieder an den Weiden angehalten, um mir die Tiere anzusehen.

Häufig verbreitet ist das Aberdeen Angus, auch Aberdeenrind. Das ist eine Rinderrasse, die erstmals um 1870 in Ostschottland gezüchtet wurde. Die hübschen Tiere sind meist einfarbig schwarz gefärbt (es gibt allerdings auch rote) und hornlos. Auffällig ist, dass sie relativ kurzbeinig sind, sie wachsen sehr schnell und gelten als frühreif. Die Rasse wird seit ca. 1920 in Deutschland gehalten, hat sich aber erst nach 1950 stärker verbreitet. Leider ist das Angus-Rind bei uns nur durch das Angus-Steak bekannt.

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Besonders glücklich war ich, als ich auf der Isle of Mull das absolut seltene Jersey-Rind entdeckte. Es stammt ursprünglich von der Kanalinsel Jersey und wurde dort über Jahrhunderte ohne Beeinflussung durch andere Rassen gezüchtet. Es gilt als eine der ältesten Rinderrassen der Welt. Das Jersey-Rind ist gelblich bis hellbraun gefärbt und sehr klein, die Kühe wiegen nur 300 - 400 kg und haben eine Widerristhöhe von 1,20 m. Die Milch hat einen äußerst hohen Fett- (ca. 5 - 6 %) und Eiweißgehalt (ca. 4 %) Die Milchmenge ist mit ca. 5.000 kg je Tier und Jahr kleiner als bei den meisten Milchrassen. In Großbritannien steht die Rasse als potentiell gefährdet auf der Beobachtungsliste des britischen Rare Breeds Survival Trust.

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Charolais-Rinder sieht man in Schottland recht häufig, besonders viele habe ich allerdings auf den Orkneys gesehen. Sie stammen ursprünglich aus dem Südosten Frankreichs - aus Charolles. Dort hat man dem weißen Rind sogar ein Museum gewidmet. Legenden besagen, dass französische Ritter die edlen weißen Rinder zusammen mit ihrem Gepäck auf den Kreuzzügen mit sich geführt haben. So habe das Charolais-Rind schon früh die Weiden außerhalb Frankreichs erobert. Die schönen Kühe haben ein einfarbig weiß bis cremefarbenes Fell ohne Pigmentflecken und werden in über 70 Ländern gehalten und gezüchtet, in Deutschland etwa seit 1960. Schon auf den ersten Blick kann man gut erkennen, dass das Charolais-Rind ist nicht nur robust und ausgeglichen ist, es ist sehr muskulös und bildet wenig Fett. Das sind die perfekten Eigenschaften für eine Fleisch- und Arbeitsrasse. Daher leben sie mittlerweile auf den Weiden ganz Europas.

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Für jeden Schottlandreisenden ist es ein Höhepunkt, wenn er ein schottisches Hochlandrind (Highland Cattle oder Kyloe (schottisch-gälisch: Bò Gàidhealach) "gälisches Rind") sieht. Die zotteligen Gesellen stammen aus dem Nordwesten Schottlands und von den Hebriden. Dort leben sie seit Jahrhunderten und sind durch natürliche Selektion bestens angepasst. Sie sind kleinwüchsig, relativ leicht und gutmütig, robust und langlebig. Das ganze Jahr sind sie draußen und zwar auch auf für schwere Rinder ungeeignetem Boden. Sie sind die älteste registrierte Viehrasse (1884) überhaupt und meiner Meinung nach bildschön! Am Horn kann man schon auf einige Entfernung erkennen, ob es sich um ein männliches oder ein weibliches Tier handelt. Bei Bullen haben die Hörner idealerweise eine kräftige, waagerecht nach vorne gebogene Form. Bei den Kühen sind die Hörner meist deutlich länger und weit ausladend nach oben gebogen.

Die Rasse eignet sich besonders für extensive Weidebewirtschaftung und wird daher vielfach auch in Beweidungsprojekten eingesetzt. Man sollte immer bedenken, dass es sich um halbe Wildtiere handelt und natürlich ist beim Umgang Respekt vor den langen Hörnern geboten. Zu mir waren alle Highland Cattles allerdings ausgesprochen nett und so konnte ich schöne Fotos von ihnen machen.

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Wenn man diese glückliche Kühe auf den schier endlosen Weiden beobachtet und die deutschen Kuhställe kennt, dann weiß man, dass bei uns einiges schief läuft. Kühe haben natürliche Bedürfnisse und dazu gehören die tägliche Bewegung, Sozialkontakte und das Recht, ihre Kälbchen selbst aufzuziehen. Kühe angekettet in dunklen, engen Ställen zu halten, ihnen direkt nach der Geburt die Kälbchen zu entreißen, sie im Dreck stehen zu lassen, ohne ihnen Bewegung zu ermöglichen, das ist Tierquälerei! Jeder der Milch trinkt und Fleisch ist, sollte sich dessen bewusst sein!

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02.08.2019

Heute hatten wir einen seltenen, aber auch unübersehbaren Gast in unserem Wohnzimmer. Im ersten Augenblick sind wir erschrocken, immerhin war das Tierchen in absoluter Reichweite unserer Hunde, beim zweiten Hinsehen konnten wir dann allerdings Entwarnung geben, denn es war keine Hornisse, sondern nur ein eine ganz harmlose Hornissenschwebfliege. Mit ihrer Körperlänge von ca. 20 mm ist sie schon ein echter Brummer unter den Schwebfliegen, aber ganz im Gegensatz zu den Tierchen, die sie imitiert, ist sie absolut harmlos. Uwe hat sie in einem Glas gefangen und wieder ins Freie befördert.

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Das eigentlich wehrlose Tierchen bedient sich einer Schutztracht, die man Mimikry nennt. Sie ahmt die Körpergestalt und die Färbung eines wehrhaften Tieres nach und hofft so, nicht gefressen zu werden. Ein Vogel, der einmal versucht hat, eine Wespe, Biene oder Hornisse zu fressen - sie scheinen nicht besonders lecker zu schmecken und haben zudem noch einen Stachel, den sie gerne einzusetzen bereit sind - wird jede Schwebfliege in Ruhe lassen. Allerdings funktioniert Mimikry nicht immer und so können Grauschnäpper Schwebfliegen sehr wohl von giftigen, Stachel bewehrten Arten unterscheiden. Hummeln und sogar Wespen werden von Grauschnäppern gerne verspeist. Sie schlagen sie zuvor gegen eine feste Unterlage oder reiben sie daran, so müssen sie den Stachel nicht mehr fürchten. Schwebfliegen werden dagegen einfach verschluckt, Mimikry ist also keine Garantie für ein sicheres Leben...

Aus aktuellem Anlass möchte ich nochmal darauf aufmerksam machen, dass sich in den Tierarztpraxen seit einigen Wochen wieder einmal die 'Grannen-Narkosen' häufen. Man könnte schon fast von einem Sommerklassiker sprechen, denn es ist in jedem Jahr das gleiche Spiel. Grannen sind die borstenartigen Spitzen an den Spelzen von Gräsern und Getreide.

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Sie haben kleine Widerhaken, die ihnen beim Herunterfallen das Einbohren in den Boden erleichtern. Von unseren Hunden werden sie beim Vorbeistreifen aufgenommen und bohren sich in die Zehenzwischenräume, sitzen in der Bindehaut der Augen, schieben sich in die Ohren und die Nasenlöcher - kurz, sie sind eine elende Plage, die kein Mensch/Hund braucht. Hunde, die plötzlich ihre Pfoten stark belecken oder humpeln sollte man sofort nach Grannen absuchen. Auch das Zukneifen der Augen oder das Augenwischen mit der Pfote können Zeichen dafür sein, dass es eine Granne ins Auge geschafft hat. Ein Schiefhalten des Kopfes, ständiges Schütteln oder Kratzen am Ohr sind ebenfalls Symptome, bei denen man umgehend aktiv werden sollte. Gemein ist es auch, wenn sich eine Granne in die Nasenlöcher geschoben hat. Der Hund niest und versucht so, den Fremdkörper wieder loszuwerden, die Widerhäkchen der Granne verhindern allerdings, dass sie wieder herausrutscht, vielmehr arbeitet sich nach jedem Nieser tiefer in die Nasenhöhle vor. Irgendwann ist dann der Punkt erreicht, an dem kein Niesreiz mehr ausgelöst wird und mancher Hundebesitzer denkt dann wohl, dass alles überstanden ist. Tatsächlich muss der Hund aber umgehend zum Tierarzt, die Granne muss dort unter Vollnarkose mit dem Endoskop lokalisiert und entfernt werden. Anders kommt sie einfach nicht mehr heraus.

Wir können gegen die Grannen nichts tun, wir können aber dafür sorgen, dass unsere Hunde im Hochsommer nicht in die Felder laufen oder am Wegrand ins Gebüsch gehen. Bitte achtet auf eure Tiere. Sollten sie während eines Spaziergangs plötzlich mehrfach niesen, die Ohren schütteln oder lahmen, kontrolliert alle Körperöffnungen und auch die Zehenzwischenräume, denn manchmal hat man Glück und kann die Grannen noch selbst erwischen. Wenn nicht, dann muss der nächste Weg der zum Tierarzt sein!

Ein kleiner Tipp: Möglichst kurzes Fell macht es den Grannen schwer, sich anzuheften. An den Pfoten und den Ohrmuscheln kann man ab dem späten Frühjahr bis zum Herbst das Fell sehr kurz halten und damit den Grannen das Anheften erschweren. Ansonsten hilft es nur Wege zu meiden, an denen Ähren wachsen....

 

01.08.2019

Wir gratulieren Bico mit seinen Haltern Iris und Hans ganz herzlich zur bestandenen Begleithundeprüfung! Bico hat damit etwas geschafft, das wir bei seiner Vermittlung nie zu träumen gewagt hätten. Der Bub ist an ADHS erkrankt und wer diese Erkrankung von Kindern kennt, weiß, dass es auch beim Hund ganz sicher ein großes Stück Arbeit bedeutet, ihn zu einem Begleithund auszubilden. Bico hat es geschafft und wir gratulieren von Herzen! Mit Iris und Hans konnten wir die denkbar beste Familie für Bico finden. Mit Konsequenz, Geduld und viel Liebe haben sie sie ihm Halt und Sicherheit gegeben. Obwohl uns eine Behandlung mit Ritalin angeraten und sogar die Einschläferung angeboten wurde, lebt Bico gänzlich ohne Medikamente glücklich und zufrieden bei seinen Menschen. Bei unserem Frühlingsfest konnten wir uns davon überzeugen, dass Bico ein absolut toller und braver Familienhund ist. Dass er jetzt sogar noch die Begleithundeprüfung bestanden hat, ist eine große Auszeichnung für ihn und seine Halter. Wir können uns gar nicht genug bei Iris und Hans bedanken, sie haben aus einem wilden und oft unkontrolliert agierenden Hund einen tollen Begleiter gemacht und damit gezeigt, dass auch Hunde, die an ADHS leiden, eine Chance bekommen müssen!

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Nachdem ich gestern Bilder von der herrlichen Natur Schottlands veröffentlicht habe, kamen einige Nachfragen nach Schlössern und Burgen. Die gibt es natürlich ebenfalls und zwar in Mengen. Ich hatte leider nicht genug Zeit und so konnte ich nur einige davon besichtigen. Von der Ruine über rustikale Burgen bis hin zum hochherrschaftlichen Schloss mit Seidentapeten, riesigen Gemälden und silbernen Leuchtern war alles dabei. Am bekanntesten dürfte vielleicht Eilean Donan Castle sein, das am Loch Duich in den westlichen schottischen Highlands liegt. Mit dem Bau der Burg wurde etwa um 1220 während der Regierungszeit von Alexander II. als Verteidigung gegen wikingische Überfälle begonnen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg vergrößert, verkleinert, überfallen, zerstört und wieder aufgebaut. Eilean Donan Castle befindet sich heute im Besitz der vom Clan MacRae geschaffenen Conchra-Stiftung und wird als Museum genutzt. Die imposante Burg ist vielen bestimmt aus Filmen und Serien bekannt. Für 'Das blaue Palais', 'Highlander', 'Elisabeth-Das goldene Königreich', 'Braveheart', 'Prinz Eisenherz', 'Verlockende Falle', 'Verliebt in die Braut', 'Rob Roy' und natürlich 'Outlander' und den 'James Bond - Die Welt ist nicht genug' wurden vor Ort Szenen gedreht.

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Für mich ist eines der schönsten Schlösser Drummond Castle, es liegt bei Crieff in Perthshire. Die Gartenanlagen sind einfach herrlich und so riesig, dass man an einem Tag niemals alles gesehen haben kann. Die Besitzerin des Schlosses bewohnt dieses noch selbst. Als ich dort war, beehrte sie allerdings gerade eines ihrer anderen Schlösser...

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An der Nordküste bei Dornoch kann man das beeindruckende französische Design von Dunrobin Castle bewundern. Es ist nicht nur das nördlichste der großen Häuser Schottlands, sondern mit 189 Zimmern auch das größte in den nördlichen Highlands. Es entstand im frühen 14. Jahrhundert.

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Kaum eine Schlossruine liegt schöner als Kilchurn bei Dalmally in Argyll. Es steht auf einer kleinen, felsigen Landenge an der Spitze von Loch Awe und ist eins der vielen Schlösser des mächtigen Campbell-Clans, der im späten Mittelalter einen Großteil des schottischen Westens beherrschte.

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Auf einem Hügel über dem Sound of Mull liegt Duart Castle, es gelangte um die Mitte des 14. Jahrhunderts als Teil der Mitgift seiner Braut in die Hände eines schottischen Clanoberhaupts und gilt seit 400 Jahren als Stammsitz des Clans MacLean. Die Ruine aus dem späten 18. Jahrhundert wurde 1911 restauriert; heute kann man die Burg besuchen und wenn man, so wie ich, ganz viel Glück hat, trifft man sogar einen Teil des Clans nebst Burgherren an. Glücklich durfte ich über eine Stunde gälischen Gesängen lauschen und mich anschließend noch mit dem Laird (dem Clan-Chef) unterhalten. Die Burg wird in den nächsten Jahren renoviert und ist z. Z. leider eingerüstet.

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