Phönix-Tagebuch
- Juli 2020 -

31.07.2020

In den letzten Tagen haben wir mehrfach Futter und andere nützliche Dinge für Spanien gespendet bekommen. Das heißt, unsere Palette ist voll und kann jetzt auf die Reise gehen! Wir freuen uns sehr darüber! Ab sofort nehmen wir die nächste Futterpalette in Angriff.

Vom Tierschutz-Shop haben wir heute die Mitteilung bekommen, dass der erste LKW aus der letzten Spendenaktion unterwegs ist. Zu uns wird er nicht fahren, wir sind noch nicht an der Reihe, wissen aber, dass unser Futter innerhalb der nächsten 2 Wochen auf die Reise gehen wird. Während der Corona-Zeiten ist alles nicht so einfach und auch die Speditionen haben Probleme. Jetzt zu meckern nutzt niemandem und wir wissen, dass man sich beim TS-Shop alle erdenkliche Mühe gibt, das Futter so schnell wie möglich zu den hungernden Tieren zu bringen. Ganze LKW-Ladungen zu organisieren ist sicherlich nicht so einfach wie ab und zu mal eine oder zwei Paletten auf einer Spanien-Tour unterzubringen.

Ich weiß nicht, wie es euren Hunden zur Zeit geht, aber bei uns ist absolute Ruhe eingekehrt. Morgens und spät abends sind unsere Nasen noch aktiv, ansonsten hängen sie nur in der Nähe des Ventilators ab und sind zu nichts zu begeistern. Selten liegt mal einer im Gras unter einem Baum und döst vor sich hin, sobald der Schatten aber wandert und wieder Sonne in Sicht ist, ist auch das Hundchen wieder verschwunden. Unsere Hunde sind aus Spanien, trotzdem bin ich sicher, dass auch ihnen die Hitze böse zu schaffen macht. Unsere Alten gucken dezent weg, wenn sie eine Leine sehen und auch die jüngeren sind zu nichts mehr zu begeistern. Wir lassen sie in Ruhe und sind ja auch selbst froh, wenn wir uns bei dieser Hitze nicht allzu sehr bewegen müssen.

Unsere Pferde hatten heute ganz früh ihren Termin bei der Huforthopädin. Uwe hat sie von der Koppel geholt und wir haben sie im Vorgarten mal von oben bis unten abgeduscht. Die beiden haben es so sehr genossen, dass wir sie nach dem Trocknen und Striegeln nochmal nass gemacht haben. Dann wurden die Hufe geschnitten, die Mähnen gebürstet und der Schweif gekürzt - nicht zu kurz, denn die Haare werden gebraucht, um die lästigen Mücken zu verscheuchen. Kaum waren die beiden glänzenden und blitzsauberen Pferde wieder auf der Koppel, haben sie sich gewälzt und sahen aus wie die Dreckspatzen. Wenn es in den nächsten Tagen so heiß bleiben sollte, werden wir sie jeden Tag von der Koppel holen und abduschen. Man kann ihnen ansehen, wie sehr sie es lieben. Unser Wallach nimmt den Schlauch sogar ins Maul- nicht weil er durstig ist, sondern weil er sich das Maul spülen lässt. Wasserscheu sind unsere Pferde ganz sicher nicht.

Für die Hunde habe ich heute die Wassermuschel wieder aufgefüllt. Wir müssen dann immer auf Pheusy aufpassen. Er bewacht SEIN Wasser und versucht, das ganze kühle Nass alleine auszutrinken. Will man ihm das verbieten, stößt man auf Granit, letztendlich muss man ihn wegtragen und erstmal beruhigen. Wasser ist für ihn das Größte, leider können sich Hunde auch eine Wasservergiftung zuziehen und deshalb achten wir immer darauf, dass er nur kontrolliert an der Wassermuschel trinkt. Pheusy hat irgendwie kein Mass und Ziel, wenn er schwimmt, muss er das mit einer Schwimmweste und an der Schleppleine tun. Er versucht allen Ernstes entweder den Rhein leer zu trinken oder aber die Schiffe zu jagen. Also holen wir ihn an der Leine wieder ein... wie eine Boje hängt er dann in der Schwimmweste und wehe, man hebt den Wicht aus dem Wasser - er schreit wie verrückt und will schon wild in der Luft paddelnd sofort wieder rein. Da so ein kleiner Hund schnell unterkühlt, darf Pheusy nie besonders lange ins Wasser und da er in den letzten Monaten mehrfach Nervenentzündungen im Rücken hatte, wird ihm ab jetzt die Wassermuschel genügen müssen - auch hier passen wir immer auf ihn auf und mehr als einige Minuten darf er nicht ins Wasser. Armer Kerl, wahrscheinlich war er in seinem letzten Leben ein Fisch!

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29.07.2020

Endlich haben wir es geschafft, der Transport für den kleinen Lucero ist gebucht. Ich weiß, dass sich Renate und Gabi schon ganz doll auf ihren neuen Pflegi freuen. Vielleicht kann er schon in der nächsten Woche Spanien verlassen und nach Deutschland einreisen. Mit etwas Glück gibt es auf dem gleichen Transport sogar noch ein Plätzchen für Mozart, das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Wir drücken schon mal ganz feste die Daumen!

Heute waren wir auf einer Veranstaltung mitten im Feld zwischen Nack und Erbes-Büdesheim. Archäologen sind bei Ausgrabungen dort auf eine keltische Festung, eine Kirche und Gräber gestoßen. Es wurden Mauerreste freigelegt, um die herum viele Gräber mit Skeletten lagen. So interessant die Erklärungen des Archäologen auch waren, es ärgerte mich massiv, dass er und auch der anwesende Bürgermeister sowie fast alle anwesenden Bürger es nicht für nötig erachteten, in dem Zelt eine Maske zu tragen. Dicht an dicht lauschte man den Ausführungen und meine Bitte doch wenigstens von mir Abstand zu halten, wurde nicht gehört. Letztendlich haben wir uns ganz an den Rand verdrückt und fanden es unpassend, dass sogar noch Witze über die Ansteckung mit Corona gemacht wurden. Eine solche Rücksichtslosigkeit ist traurig, wir waren fest davon überzeugt, dass die Veranstalter sich ihrer Verantwortung bewusst sein würden und nicht nur Adresslisten auslegen, sondern auch tatsächlich die an der Ausgrabung interessierten Menschen voreinander schützen würden. Es waren einige alte Menschen anwesend, die ganz klar zur Risikogruppe gehörten und es waren chronisch Kranke dabei.

Nun denn, wir haben den 'Sensationsfund' gesehen und hoffen, dass er, sollte er denn die Welt interessieren, dies wegen seiner Artefakte geschieht und nicht, weil sich ca. 50 Menschen bei dem Besuch der Grabungsstelle mit Corona angesteckt haben!

Dass das Gebiet, in dem wir wohnen, schon sehr früh besiedelt war, weiß man schon lange. Corona war damals noch nicht bekannt, dafür aber Lepra. Der Ausgrabungsleiter machte uns auf ein Skelett aufmerksam, welches offensichtlich einen bunten Stein im Mund hatte und dessen Gesicht mit einem Ziegel abgedeckt worden war. Wahrscheinlich bestattete man so die oft auch im Gesicht entstellten Lepra-Kranken. Unsere Ahnen hatten sicherlich kein einfaches Leben, die Kindersterblichkeit war hoch und wer mit allen seinen Zähnen beerdigt wurde, war sicher noch keine 20 Jahre alt. Rheinhessen war schon immer ein schönes Fleckchen Erde und deshalb auch in allen prähistorischen Epochen dicht besiedelt. Zahlreiche Siedlungsfunde spiegeln das wider, immer wieder wurden einzigartige Keramikobjekte gefunden, die einen lückenlosen Überblick von der jüngeren Steinzeit bis zur ausgehenden keltischen Zeit geben. Besonders bekannt geworden ist das Fürstengrab von Armsheim oder ein Doppelgrab aus Wallertheim, in dem unter anderem die einzigartige Glasfigur eines Hundes, das Wallertheimer Hündchen, gefunden wurde. Sie wird etwa auf das zweite Jahrhundert v. Chr. datiert. Ich finde das Hündchen wirklich hübsch!

 

27.07.2020

In den letzten Tagen war es relativ ruhig. Wir haben viel im Garten gearbeitet und natürlich auch auf den Pferdekoppeln. Trotzdem passieren immer wieder merkwürdige Dinge, die uns schwer beunruhigen und eine erholsame Ruhe gibt es eigentlich nie. Wenn man nachts plötzlich einen scheußlichen Gestank im Haus hat und es im Hals schon kratzt, dann ist man sehr irritiert. Wir konnten den Geruch höchstens als 'Spritzbrühe' beschreiben, eben das, was die Bauern auf die Felder aufbringen und jetzt 'Pflanzenmedizin' genannt wird. Da der Gestank auch in unserem Hof war und man davon ausgehen sollte, dass kein Bauer nachts seine Felder spritzt, haben wir mal bei der Feuerwehr nachgefragt. Die kam dann gleich mit mehreren Fahrzeugen und bis sie bei uns waren, war der Geruch fast weg. Man suchte dann noch in der Nähe der Felder, fand aber nichts. Die Feuerwehr rückte also wieder ab und kaum waren sie fort, war der Gestank wieder da. Beim zweiten Anlauf stellte man dann fest, dass der Gestank aus dem Kanalsystem kam. Ganz offensichtlich hatte ein netter Nachbar hier etwas Lösungsmittelhaltiges entsorgt. Leider konnte man den Verursacher nicht bestimmen und so standen wir alle auf der Straße herum und wunderten uns über die Dreistigkeit und das mangelnde Umweltbewusstsein mancher Menschen.

Am nächsten Tag rief mich ein Tierschutz-Kollege an und war komplett außer sich. Ihn hatte ein Mann telefonisch darüber informiert, dass sich nachts ein Igel in seiner Einfahrt "herumtreiben" würde, er würde alles "vollscheißen" und der Hund würde wegen des Igels nachts immer kläffen. Wenn der Igel nicht abgeholt würde, würde er ihn in der Mülltonne entsorgen. Manchmal fragt man sich wirklich, was in den Köpfen der Leute so vorgeht. Die Krönung war aber dann ein Mann, der von einem toten Igel berichtete, dessen Igeljunges mit Löchern übersät neben der Mutter läge. Dass das Tierchen von Maden befallen war, ist klar, ob es noch lebte, wollte man erst nicht feststellen. Als dann klar war, dass beide Tiere tot waren, befürchtete der Igelschützer, dass sich noch weitere Igeljunge in der Nähe befänden und dringend Hilfe brauchen könnten. Ein Junges würde noch herumlaufen, es sei munter und sonne sich den ganzen Tag!!! Der Blödmann wollte einfach nicht begreifen, dass ein Igel, der tagsüber unterwegs ist, sich sicherlich nicht sonnt, sondern um sein Leben kämpft und dringend Hilfe braucht. Das war dem Mann aber nicht zu erklären, man wollte das Igelchen weder abholen lassen noch bringen, sondern sich an seinem Anblick erfreuen! Ohne Adresse kann man nichts machen. Manchmal ist die Welt aber sehr klein und so brachte dann zufälligerweise ein Nachbar dieses Herren das sterbende kleine Igelchen am nächsten Tag in die Station. Er erzählte die Geschichte der toten Mutter und konnte das Junge einfangen, weil es sich in einem Zaun verfangen hatte. Leider konnte man dem Jungtier nicht mehr helfen, die Maden hatten das Tierchen schon so weit aufgefressen, dass man es erlösen musste. Manchmal könnte man an seinen Mitmenschen schier verzweifeln.

 

25.07.2020

wie ihr ja alle wisst, sammeln wir ständig Futter für die notleidenden Tiere. Diesesmal erreichte uns ein Hilferuf von 4 Patas Jumilla (Murcia). Dank eurer Hilfe konnten wir 7 Paletten Futter für die Tiere dieser Organisation zur Verfügung stellen. Ohne euer Futter hätten sie keine Chance gehabt! Sie sagen dafür ganz herzlich Danke an euch und wir schließen uns da natürlich an!

"¡Hola!

Queremos daros las gracias, a Asociación Tierhilfe  Phoenix, por estos 7 palets de pienso que hemos recibido. El Ayuntamiento de Jumilla (Murcia) debía habernos dado la subvención anual para una parte del pienso y sueldo de los trabajadores en el mes de enero. Hace unas semanas nos dijeron que no iba a llegar nada hasta final del mes de agosto. ¡increible! Tenemos más de 100 perros a nuestro cargo, la gran mayoría enfermos, y no podemos darles de comer cualquier cosa. Y lo peor, el poco dinero que nos queda debe ser para urgencias veterinarias.

Gracias a esta donación los perros podrán comer hasta final de agosto, cuando llegue el dinero. Para nosotros esta ayuda ha sido la gran alegría de este verano y estamos realmente felices y agradecidos. Además es un pienso de buena calidad ¡que les encanta!. En la foto están AKHASA y QUESITO, dos hermanos muy miedosos que viven en el almacén del pienso, ¡ellos han sido los primeros en probarlo!,

Muchas gracias"

"Hallo!

Wir möchten dem Verein Tierhilfe Phoenix für die 7 Paletten Futter danken, die wir erhalten haben. Die Stadt Jumilla (Murcia) hätte uns im Januar den jährlichen Zuschuss für einen Teil des Futters und des Gehalts der Arbeiter gewähren sollen. Vor ein paar Wochen wurde uns gesagt, dass bis Ende August nichts ankommen würde. Toll! Wir haben mehr als 100 Hunde in unserer Obhut, die überwiegende Mehrheit ist krank, und wir können ihnen nichts füttern. Und das Schlimmste ist, dass wir nur noch wenig Geld für veterinärmedizinische Notfälle übrig haben.

Dank dieser Spende können die Hunde nun bis Ende August fressen, dann sollte das Geld eintreffen. Für uns war diese Hilfe die größte Freude dieses Sommers und wir sind wirklich glücklich und dankbar. Es ist dazu ein qualitativ hochwertiges Futter, das sie lieben! Auf dem Foto sind AKHASA und QUESITO, zwei sehr verängstige Brüder, die nun im 'Futterladen' leben. Sie waren die ersten, die es probiert haben! (Leider konnten wir die Bilder nicht öffnen, wir zeigen sie euch sobald sie nochmal versendet werden).

Vielen Dank!"

 

24.07.2020

Heute durften wir uns eine Futterspende bei einer lieben Tierfreundin in AZ-Weinheim abholen. Alles wird auf die Palette für Spanien gepackt und bringt uns ein Stück weiter. Wir hoffen, dass wir die Spenden bald nach Spanien schicken können. Ganz lieben Dank dafür!

Seit einigen Tagen bekommen wir wieder Urlaubsfotos unserer Ehemaligen geschickt. Sie sind mit wenigen Ausnahmen aus Deutschland und so, wie es mir scheint, gibt es hier ganz wunderbare Ecken! Auch unsere Gegend (Rheinhessen) ist bei Touristen sehr beliebt. Was für uns ein alltäglicher Anblick ist, löst bei anderen Urlaubsgefühle aus. Man muss wirklich mal versuchen, unsere Sehenswürdigkeiten mit anderen Augen zu sehen und schon findet man sich zum Teil nach Südfrankreich oder auch in die Toskana versetzt. Landschaftlich hat unsere Gegend einiges zu bieten, aber auch kulturell finden sich hier viele Schätzchen. Für diejenigen, die noch nicht im Kellerlabyrinth in Oppenheim waren, wäre das vielleicht mal ein tolles Ausflugsziel. Das Labyrinth stammt aus dem 12. - 17. Jahrhundert und zieht sich teils über mehrere Stockwerke unter Oppenheim entlang. Wem es zur Zeit bei uns zu heiß ist, der kann sich dort wunderbar abkühlen! Der Mainzer Dom St. Martin ist ebenfalls eine Erlebnistour wert. Seine Grundsteinlegung hatte er durch den Erzbischof Willigis im Jahr 975. Wer Kirchen toll findet, kann sich auch die Heidenturmkirche in Guntersblum mal ansehen. Der Vorderturm stammt noch aus der Zeit der ersten Kreuzzüge, ein dort verbauter Balken stammt von einem 1101 gefällten Baum. Auch Armsheim kann mit einer riesigen und sehr berühmten Kirche aus dem 15. Jahrhundert aufwarten. Hier wurde eine spätgotische Dorfkirche als Wallfahrtskirche zur Verehrung des heiligen Blutes erbaut. Vorher hatte an derselben Stelle eine dem Remigius von Reims geweihte Kirche gestanden. Johann Michael Stumm schuf 1739 die berühmte Barock-Orgel.

Wer noch weiter in der Zeit zurück reisen möchte, der muss sich einfach mal den Roten Hang aus 'Niersteiner Formation' ansehen. Der Hang entstand vor über 280 Mio. Jahren durch den Einbruch des Rheingrabens zwischen dem Mainzer Becken und dem Oberrheingraben. Die Führungen sind gut bekannt und der dort am Hang angebaute Tropfen ist berühmt!

Vor 30 Mio. Jahren entstand das Brandungsriff bei Eckelsheim. Rheinhessen war ursprünglich von einem subtropischen warmen Meer bedeckt, man steht hier überall auf dem Boden dieses prähistorischen Meeres. Das Brandungsriff wurde Mitte der 1919er Jahre beim Kiesabbau freigelegt.

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Seit diesem Jahr gibt es auch noch einen ganz neuen archäologischen Sensationsfund in Erbes-Büdesheim. Es wurde eine Kirche und eine keltische Festung aus der Zeit um 400 v. Chr. gefunden. Wer sich hierfür interessiert, kann sich am Mittwoch um 17 Uhr direkt an der Grabungsstelle informieren lassen! Von Wendelsheim kommend in Richtung Erbes-Büdesheim ist rechts im Feld ein großes Zelt zu sehen, das die Ausgrabungsstelle markiert.

In Rheinhessen gibt es einiges zu erleben und natürlich gibt es auch ungezählte Touren, die man mit seinem Hund ablaufen kann. Sollte einen mal der Regen überraschen, in den zum Teil uralten und wunderschönen Trullos findet man immer ein trockenes Plätzchen! Wer die rheinhessische Landschaft kennenlernen und sich mal mit seinem Hund zur Abwechslung auf auf neue Wege begeben will, für den sind die Hiwweltouren ("Hiwwel: rheinhessisch für "Hügel") genau das Richtige! Das sind fertig ausgearbeitete Wanderrouten durch Rheinhessen mit Strecken um die 10 km.

 

22.07.2020

Die Palette, die wir nächste Woche nach Spanien schicken wollten, bekommen wir leider nicht voll. Ich dachte, dass noch einige Spenden abgegeben würden, aber leider scheinen alle Leute im Urlaub zu sein :(. Nun ist es, wie es ist, ändern lässt es sich nicht. Die Palette bleibt also noch in unserer Garage und die Tiere in Spanien müssen warten. Ich gehe mal davon aus, dass in den nächsten 2 Wochen das Futter vom Tierschutz-Shop angeliefert wird, dann dürfte ja erstmal genug zu futtern da sein. In Spanien ist es zur Zeit recht schwierig. Das Tierheim ist voll und es ist eindeutig zu wenig Futter da, die anderen umliegenden Tierheime haben auch nichts mehr und so warten alle ganz verzweifelt auf die erlösende Futterlieferung vom Tierschutz-Shop. Es macht uns ganz hibbelig, hier untätig sitzen zu müssen, wir wissen aber auch, dass 9 Vereine an der Aktion teilgenommen haben und dass das Futter je nach Wunschliste verteilt und verladen werden muss. Es ist ein großer Zeit- und Logistikaufwand, alle Vereine gleichzeitig mit Futter zu versorgen, deshalb müssen wir jetzt eben abwarten und können nur hoffen, dass alles bald ankommt.

Im Sommer ist es leider auch oft recht schwierig, einen Transport für die Hunde zu bekommen. Bis jetzt ist es uns nicht gelungen, für Lucero und Mozart einen zeitnahen Termin zu ergattern. Ich möchte die Hunde so schnell wie möglich in Deutschland haben, denn jeder weitere Tierheimtag ist für Lucero gefährlich. Er ist ein kleiner Wicht und ich habe wirklich Angst, dass er unter die Räder kommt. Es gibt Krankheiten, die fegen wie Stürme durch die Tierheime und gerade während der großen Hitze und vor dem Hintergrund, dass das Futter zur Neige geht, machen wir uns natürlich ganz besonders Sorgen. Mozart ist noch auf der Pflegestelle und dort wird er auch so lange wie nötig bleiben.

Bei einem so kleinen Junghund werden wir natürlich nichts riskieren. Von seiner Schwester haben wir heute schon Bilder aus dem neuen Zuhause bekommen. Sie hat es geschafft und hat eine tolle Familie gefunden! Drücken wir Mozart mal beide Daumen, dass auch er bald ausreisen kann.

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20.07.2020

Vom Tierschutz-Shop kam heute die Nachricht, dass unsere Spenden nun gepackt werden und sich bald auf den Weg nach Spanien machen. Wir alle sind mehr als glücklich darüber und können es kaum abwarten, dass das heißersehnte Futter endlich in der Protectora Villena abgeladen wird. So viele Tiere warten darauf, dass ihr Bäuchlein endlich wieder gefüllt ist und natürlich werden auch die Hundehütten, Liegeflächen und all die medizinischen Produkte ganz dringend benötigt. Bei uns in Armsheim ist die 'in Arbeit' befindliche Spendenpalette leider noch nicht ganz voll geworden, ich hoffe aber, dass sich das noch bis zum Ende des Monats ändern wird. Auch diese Palette kann dann mit der Spedition nach Spanien geschickt werden. Wer also noch Decken und Futter spenden möchte, der sollte das jetzt tun.

Zur Zeit leiden wir alle etwas unter der Hitze. Uwe ist schon ganz früh auf der Koppel, dann ist es noch nicht so heiß, aber er wird trotzdem von den Mücken angeknabbert. Wie die Pferde das aushalten, ist mir ein Rätsel. Im letzten Jahr hatten wir ihnen Mützen aufgesetzt, diese Gesicht- und Ohrenschützer bestehen aus einem durchsichtigen Netz und verhindern, dass Mücken in die Ohren gelangen. Unsere Pferde fanden diese Dinger so schrecklich, dass wir sie wieder ausgezogen haben. Nun sind ihre Ohren krustig von den vielen Stichen und trotzdem scheint ihnen das weniger auszumachen als die Netze über dem Kopf. Die Hunde haben jetzt schon wieder Herbstgrasmilben. Diese Biester kommen in jedem Jahr früher und bis jetzt haben wir nichts gefunden, was so richtig dagegen hilft. Der wunderschöne Sommer hat seinen Preis und dazu gehört wohl auch, dass wir alle mal gestochen werden, mancher einen Sonnenbrand bekommt und viele Hunde während der Urlaubszeit ausgesetzt werden. Irgendwie hatten wir gehofft, dass der Wegfall des Auslandurlaubes wegen Corona in diesem Jahr zu nicht ganz so vielen ausgesetzten Tieren führen würde, aber mittlerweile denke ich, dass das ein Trugschluss war. Gerade während des Lockdowns wurden, wohl auch aus Langeweile, viele Tiere angeschafft, die nun lästig geworden sind und abgegeben oder ausgesetzt werden. Es ist wohl tatsächlich in jedem Jahr dasselbe, die Tiere leiden wie immer unter der Verantwortungslosigkeit der Menschen.

Wir haben uns schon im letzten Jahr entschlossen, viel weniger Tiere aus dem Ausland einzuführen. Wir wissen durchaus, dass es Notfälle gibt und werden uns da auch keinesfalls verschließen, aber tatsächlich halten wir es für sinnvoller, mehr Hilfe im Ausland zu leisten und dort die Bedingungen zu verbessern, als einen Hund nach dem anderen hierher zu bringen. Manche Vereine vermitteln im Jahr leicht 1000 Tiere, andere sprechen von mindestens 500 Hunden und nochmal so vielen Katzen. Uns erscheint das einfach nicht mehr kontrollierbar. Immer wieder lesen wir, dass Leute gesucht werden, die Vorkontrollen machen, das heißt, dass fast immer irgendwelche Menschen, die übers Internet rekrutiert werden und keinerlei Befähigung haben, ins Wohnzimmer von zukünftigen Hundebesitzern geschickt werden und dort laienhaft darüber urteilen sollen, ob jemand einen Hund bekommt oder nicht. Mir stellen sich da die Haare zu Berge! Diese Möchtegerns und Wichtigtuer haben oft nichts mit kompetenten Tierschützern, die jahrelange Erfahrung und ggf. sogar Sachkundenachweise vorweisen können, gemein. Uns sind Vorkommnisse bekannt geworden, die wirklich unglaublich sind. Zum Teil wurden Einblicke ins Schlafzimmer verlangt, Schubladen ungefragt aufgezogen, Lohnabrechnungen mussten vorgezeigt werden, Nachbarn wurden zum Verhalten der zukünftigen Hundebesitzer befragt usw. Das ist genauso unseriös wie überhaupt keine Vorgespräche zu führen.

Auf Facebook werden Hunde regelrecht verschachert, bei dem einen läuft die Uhr in der Tötung gerade ab ...tick, tack, tick, tack und die Leute werden mit Horrorgeschichten massiv unter Druck gesetzt. Die so 'vermittelten' Hunde werden natürlich dann auch oft wieder abgesagt, dann wird auch darum ein riesiges Brimborium gemacht und man kann nicht verstehen, wieso "der arme Hund nun schon zum 4. Mal sein Zuhause verloren hat". Alle Follower posten dann natürlich ihr obligatorisches "Oh mein Gott, das arme Schätzchen hat das wirklich nicht verdient" usw. Tatsächlich aber werden solche Absagen mit den unseriösen Vermittlungsmethoden befeuert. Manchmal bin ich mir nicht einmal sicher, ob es wirklich um Vermittlungen geht oder hier einfach nur Geld verdient werden soll, das meiner Meinung nach keinesfalls den Hunden zugute kommt.

Vereine, die solche Methoden verurteilen, haben fast immer ein weit kleineres Spendenbudget, sie arbeiten seriös mit wenig Geld und viel privater und unbezahlter Arbeitsleistung. In den letzten Jahren habe ich viele Vereinsleitungen kennengelernt, denen einfach die Puste ausgegangen ist. Sie haben sich im Tierschutz verausgabt, die Aufgabe ernst genommen und sind an der vielen Arbeit, der unglaublichen Verantwortung, der wahnsinnigen Bürokratie und der mangelnden Motivierbarkeit von Mitgliedern gescheitert. Da ist es natürlich viel einfacher, schreckliche Bilder zu posten und von den markerschütternden Schreien der Tiere in den Tötungen zu berichten. Ich habe übrigens letzte Woche bei einem solchen Laden mal nachgefragt - das, was sich hinter der 'gemeinnützigen Organisation' verbirgt, ist eine private Kontonummer, die ein privates Konto füllt - von Verein keine Spur! Dafür konnte man mir von grauenhaften Tötungsmethoden berichten und den schlimmen Schreien der gequälten Tiere. Auf meine Nachfrage hin musste die Frau eingestehen, dass sie noch nie eine Tötung auch nur aus der Entfernung gesehen und das alles nur erzählt bekommen hatte. Sie war noch nicht einmal in dem betreffenden Land gewesen, geschweige denn, dass sie die Dame, für die sie seit Jahren Spenden einsammelte, persönlich kannte. Ihrer Meinung nach braucht man das auch nicht, denn wenn man oft mit der Dame telefoniert, dann weiß man, dass sie ein "Engel" ist. Da fragt man sich wirklich, ob diese Leute noch richtig ticken...?

 

18.07.2020

Mickey hat heute eine schlimme Erfahrung machen müssen. Der arme Bub ist von einer Biene gestochen worden- einfach so! Er hat sie nicht geärgert oder nach ihr geschnappt, nein, sie hat im Gras auf ihn gelauert und ihm dann einfach in den Fußballen gestochen. Er konnte sofort nicht mehr auftreten, fing an zu hecheln und kam völlig erschrocken zu uns angehumpelt. Ich konnte den Stachel samt Pumpapparat entfernen, aber natürlich war es schon zu spät. Das Gift war im Zeh und es tat scheußlich weh. Ich habe Mickey selten so verwirrt gesehen, er konnte einfach nicht fassen, dass offensichtlich der Rasen nach ihm gebissen hatte. Dass wir ihn vorsichtig in die Wassermuschel gestellt haben, fand er auch total blöd und versuchte natürlich sein schlimm verletztes Beinchen immer über das kühlende Wasser zu halten - was den erwünschten Effekt natürlich schmälerte. Da wir nicht wussten, ob der Bursche allergisch auf Bienenstiche reagiert, bekam er sofort Kortison, trotzdem ist sein Füßchen zu einem dicken Paddel angeschwollen. Für Mickey war es eine ganz schlimme und schmerzhafte Erfahrung, für uns ein gehöriger Schreck.

Es ist durchaus möglich, dass es nach Insektenstichen (Biene, Wespe, Hummel oder Hornisse) zu einer allergischen Reaktion (anaphylaktischer Schock) kommt und so steht man natürlich erstmal auch selbst unter Strom. Man sollte sich auf jeden Fall die Telefonnummer der diensthabenden Tierarztpraxis oder einer Klinik bereit legen und, falls man selbst zu aufgeregt ist, jemanden um Hilfe bitten. In völlig aufgelöstem Zustand Auto zu fahren, ist für den Mensch und das zu transportierende Tier keine gute Idee!

In den meisten Fällen wird, je nachdem welche Körperstelle betroffen ist, ein Bienenstich eher harmlos sein. Manchmal aber, wenn die Biene im Rachenraum gestochen hat - kann es lebensgefährlich werden. Beim Bienenstich ist im Gegensatz zum Hummel, Wespen- oder Hornissenstich damit zu rechnen, dass der Stachelapparates der Biene (das sind Giftdrüse, Pumpmuskel und Stachel) an der Einstichstelle zu finden sind. Diese müssen entfernt werden.

Bei äusseren Schwellungen sollte man intensiv kühlen, z.B. mit fließendem kalten Wasser. Bei einem Stich in den Rachen kann man versuchen, die Schwellung an der Einstichstelle mit Eiswürfel zu vermindern, man sollte sich dann aber auch schnellstens auf den Weg zum Tierarzt machen. Bei harmlosen, äußerlichen Stichen kann man auch zu Hausmitteln greifen und Zwiebelscheiben auf den Stich legen - oder Zwiebelsaft darauf träufeln. Essigwasser hilft ebenfalls.

Fast immer sind solche Stiche harmlos und so war es auch bei unserem armen Mickey. Natürlich haben wir ihm das nicht gesagt :) sondern ihn gelobt, dass er in dieser schrecklichen Situation so unglaublich tapfer war. Er hat spät am Abend sogar noch eine halbe Banane bekommen - als Trostpflaster. Die andere Hälfte habe ich gegessen, verdientermaßen!

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17.07.2020

Für Lucero haben wir jetzt den Bluttest vorliegen, der Wicht ist kerngesund und frei von Mittelmeerkrankheiten. Das freut uns natürlich sehr und so haben wir uns direkt um einen Transporttermin bemüht.

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Von Mozart haben wir noch nichts gehört. Ob er ein 'Einhoder' ist, können wir nicht mit Gewissheit sagen und es wäre nicht so schön, wenn wir den fehlenden Hoden aus der Bauchhöhle operieren lassen müssten. Eine einfache Kastration wäre uns natürlich lieber. Ich denke, dass wir in der nächsten Woche genaueres von der spanischen Tierärztin erfahren werden. Sie ist sehr umsichtig und wird die richtige Entscheidung treffen.

Mit Gulliver kommen wir leider auch nicht so recht voran. Noch immer verliert er Haare und sieht arg zerrupft aus, seine Haut fühlt sich dünn und wie Pergament an. Zum Glück sind das nur Äußerlichkeiten, augenscheinlich scheint es ihm sehr gut zu gehen. Er ist fröhlich und hüpft im Garten herum, wälzt sich in toten Regenwürmern und macht einen absolut fitten Eindruck. In 2 Wochen sind wir dann wieder beim Allergologen mit ihm, vielleicht haben wir dann endlich eine Diagnose. Viel bleibt nicht mehr übrig, wir haben mittlerweile so ziemlich jeden möglichen Test gemacht...

 

15.07.2020

Im Augenblick geht es mir leider nicht besonders gut, ich habe viele Arzttermine und ringe meiner Krankenkasse jede einzelne Untersuchung ab. Im Prinzip hänge ich ständig am Telefon und versuche Termine zu bekommen, die nicht erst im nächsten Jahr stattfinden. Eigentlich sollte ich nochmal ins Krankenhaus, dort werden aber noch immer Plätze für Corona-Patienten vorgehalten und obwohl wir im Kreis Alzey-Worms schon seit einiger Zeit keine Neuerkrankungen mehr haben, gibt es Probleme mit den OP-Terminen. Natürlich hatte ich mir schon alleine wegen Corona den Urlaub abgeschminkt, aber irgendwie hatten wir gehofft, vielleicht im Herbst noch mal weg zu kommen. Jetzt scheint auch das nicht zu klappen. Ändern können wir das nicht, ärgerlich ist es aber trotzdem. Von dem ursprünglichen Flug, den ich für Mai gebucht hatte, habe ich noch keinen Cent Rückerstattung bekommen. Wir sind angeschrieben worden, dass man sich bemühen wollte, so schnell wie möglich, in den nächsten Wochen ggf. den Betrag überweisen zu können... irgendwie klingt das, als ob ich mein Geld nicht mehr wiedersehen werde. Wir haben gemahnt und gedroht, genutzt hat es nichts. Nächste Woche geht der Mahnbescheid raus, ob wir unser Geld dann bekommen, steht auch noch in den Sternen. Das Geld ist erstmal weg und Urlaub gibt es auch nicht, der OP-Termin ist unsicher und auch sonst ist alles anders als sonst.

Eine Freundin sagte vor ein paar Tagen, 2020 ist das schlimmste Jahr, das sie je erlebt hat. Manchmal denke ich, es kann immer noch schlimmer kommen, aber wir sind wirklich schon ganz schön gebeutelt worden. Einen Lockdown hatte ich noch nicht erlebt, der Klopapier-Notstand war ebenfalls eine Premiere, aber was ist das alles schon bei so vielen Menschen, die an Covid 19 erkrankt und/oder gestorben sind. Masken gehören jetzt zu unserem Alltag und das Verhalten gegenüber unseren Mitmenschen hat sich bei vielen ganz eindeutig verändert. Ich habe das Gefühl, dass die Leute unfreundlich und unhöflich geworden sind. Man sieht sich nicht mehr ins Gesicht und das scheint auch den Umgang untereinander zu verändern. Ich würde so gerne mal was unternehmen, aber selbst ein Spaziergang in Mainz endete letzte Woche mit einer unschönen Erkenntnis. Es ist alles so öde, viele Geschäfte sind zu und machen auch wohl nie mehr auf. Überall gähnende Leere und dann noch horrende Parkgebühren und gesperrte Straßen. Vielleicht haben wir doch zu lange im Internet eingekauft... Bleibt uns noch der Garten. Balkonien wird unser Urlaubsziel und so wird gejätet, gemät und gehäckelt was das Zeug hält. Die Hunde räkeln sich auf ihren Liegen und im Gras und schon sind die Herbstgrasmilben wieder vor Ort, die armen Hundchen beißen sich die Pfoten auf, mich haben die Kriebelmücken erwischt und Uwe ist heute so zerstochen worden, dass er blutend von der Pferdekoppel geflüchtet ist. Na super, jetzt gehen wir also nur noch mit 'Anti-Brumm' eingerieben oder einem Ganzkörpermoskitonetz in den Garten. Meine Laune sinkt langsam auf einen Tiefststand und selbst eine große Portion Eis kann mich nicht mehr aufmuntern... ich habe Diabetes!

Alexandra und ihre Mutter haben dem Phönix-Shop allerdings wunderschöne neue 'Mund-Nasen-Bedeckungen' gespendet. Mittlerweile muss so etwas ja nicht nur funktional, sondern auch stylisch sein und das hat meine Laune dann wirklich gebessert. Mir gefallen die 'M-N-B' nämlich extrem gut und wir sind sehr sicher, dass sie schnell verkauft sein werden. Das Geld, das über den Phönix-Shop eingenommen wird, geht zu 100 % in den Tierschutz, deshalb freuen wir uns über so eine tolle Spende natürlich ganz besonders. Danke nochmal an die beiden fleißigen Näherinnen!

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In den letzten Wochen hatten wir mehrfach um Euro-Paletten gebeten. Leider kam erstmal keine Resonanz, doch jetzt hat uns Silke weit mehr als 10 Paletten in Aussicht gestellt, die wir in den nächsten Tagen abholen dürfen. Auch dafür ganz herzlichen Dank! Nun können wir die in letzter Zeit gespendeten Hilfsgüter endlich wieder mit der Spedition nach Spanien versenden. Wer noch etwas mitschicken möchte, sollte es spätestens in der nächsten Woche vorbeibringen!

Zu dem Warenbestand des Phönix-Shops gehörten auch immer handgesiedete Seifen. Sie sind super für empfindliche Hunde- und natürlich auch Menschenhaut geeignet. Jetzt hat unsere Seifensiederin einen neuen Job und keine Zeit mehr, das heißt, wir suchen ganz dringend eine Nachfolgerin. Natürlich wird das Verbrauchsmaterial auf Wunsch gestellt, wir suchen also jemanden mit dem nötigen Know-How, etwas Zeit und der Begeisterung für den Tierschutz! Wer uns unterstützen möchte, kann sich gerne jederzeit bei uns melden!

 

13.07.2020

Fine hat eine neue Familie gefunden. Wir freuen uns sehr für die kleine Nase und drücken ihr für ihr weiteres Leben ganz feste die Daumen. Ihr Bruder Peludito hat ebenfalls das Interesse von vielen Tierfreunden geweckt. Leider gab es auch ihn nur einmal, wir hätten ihn sicherlich gleich mehrfach vermitteln können. In den nächsten Tagen, nach dem Vorgespräch, wird sich dann entscheiden, wer dem kleinen Wicht ein Zuhause geben wird. Noch ist sein Brüderchen mit Namen Mozart in Spanien, ich bin sicher, dass auch er, sobald er nach Deutschland reisen darf, schnell Interessenten finden wird.

Maria hat uns heute darüber informiert, dass der kleine Lucero reisefertig ist. Wir werden sofort einen Transport für ihn suchen und ihn ebenfalls so schnell wie möglich zu uns holen. Für ihn werden wieder Renate und Gabi die Pflege übernehmen. Sie haben ja selbst einen ganz ähnlichen Wicht und so ist die Gefahr des 'Pflegestellenversagens' nicht ganz so groß. Wir wären bei dem kleinen Goldstück rettungslos verloren!

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Vielleicht wussten es einige von euch, am 27. Juni war Siebenschläfer-Tag. Wir möchten nochmal daran erinnern, dass gerade in den Sommermonaten die kleineren Säugetiere unseres Gartens Hilfe benötigen. Eichhörnchen, Siebenschläfer, Gartenschläfer und Igel benötigen flache Trinkmöglichkeiten. Bitte denkt daran, dass Behältnisse, aus denen sie nicht mehr herausklettern können, ihren Tod bedeuten. Gerade Eichhörnchen und auch die Schläferchen ertrinken leicht in Fässern und Wassertonnen. Bitte beseitigt solche Gefahrenquellen, indem ihr sie entweder abdeckt oder einfach eine Ausstiegshilfe in Form einer Holzlatte installiert. Mit so einfachen Dingen kann man für bedrohte Arten (Gartenschläfer) echten Artenschutz leisten. Flache Schalen mit frischem, sauberem Wasser werden von den kleinen Säugern gerne angenommen.

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Seit einigen Wochen füttern wir einen Igel, seine vertilgten Futtermengen wurden uns langsam unheimlich und wir befürchteten schon, Nachbars Katze mit angelockt zu haben. Gestern haben wir dann gesehen, dass außer unserem sehr gut genährten Igel noch ein weiterer, kleinerer Stachler unseren Garten besucht. Auch über ihn freuen wir uns sehr und natürlich reichen Wasser und Futter für beide.

Seit einigen Jahren füttern wir ganzjährig unsere Wildvögel, mittlerweile sind sie recht zahlreich und kommen regelmäßig an die Futtersäulen. Für die Krähen, Elstern und Eichelhäher gibt es Erdnüsse und natürlich haben wir auch ein Taubenhaus für Türken- und Ringeltauben. Ein eher seltener Gast war bis vor einigen Wochen der Buntspecht. Seit wir Fettkugeln anbieten, kommt auch er jeden Tag zu uns. Wir haben unsere Fenster mit Aufklebern versehen, damit es nicht zu tödlichen Unfällen kommt. Es wäre jammerschade, wenn die Vögel an unseren reflektierenden Fenstern den Tod finden würden. So sind sie sicher, sehen die Scheiben und wir stehen dahinter und freuen uns an den kleinen 'Sauriern'.

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11.07.2020

Kaum hat man sich durch den Garten gearbeitet, schlägt die Beine am Grill übereinander und schenkt sich eine Apfelschorle ein, da kommt ein Anruf nach dem anderen. Wir hatten unsere Wichte inseriert und plötzlich hagelte es Nachfragen. Es waren viele ganz nette Menschen dabei, die nicht 500 km weiter weg wohnen oder eine Vollzeitstelle haben und wir konnten sogar Termine mit den Pflegestellen abmachen. So etwas freut uns dann und die blöden Anrufe oder Anschreiben vergisst man dann auch schnell wieder. "Für beide 250 €?" oder "Beste Preis?" beantworten wir nicht und junge Männer, die am Telefon nicht einmal so viel Benehmen haben, dass sie sich namentlich vorstellen, sondern einfach mit "Hast du die Hund noch" ein Gespräch beginnen wollen, haben bei uns auch keine Chance. Man muss einfach die Spreu vom Weizen trennen, so sagt man wohl und so ist es leider auch.

Wenn man dann eigentlich geeignete Menschen gefunden hat, diese aber den Vertrag nicht unterschreiben wollen und uns etwas von "Knebelverträgen" und "man will den Hund nicht wieder abgenommen bekommen" erzählen, dann ärgert man sich kurz, entscheidet aber wie immer zum Wohl des Tieres und vermittelt den Hund eben nicht. Unsere Verträge dienen dem Schutz der Tiere! Wer das nicht versteht und obwohl ich das alles schon vor dem ersten Besuch lang am Telefon breitgetreten habe, dann den Hund anschaut, sich für ihn entscheidet, später aber mit mir um den Vertrag handeln will, der ist an der falschen Adresse und hat seine und unsere Zeit verschwendet. Da wir nicht vom Tierschutz leben und alle ehrenamtlich arbeiten, hat es keine Eile, ein Hundchen zu vermitteln. Bestimmt findet sich noch eine perfektere Familie, die versteht, wieso wir darauf bedacht sind, unsere Hunde abzusichern. Wer keinen Tierschutzvertrag unterschreiben will, kann bestimmt auch einen Hund vom Züchter bekommen, außerdem gibt es im Internet so viele 'Anbieter', die froh sind, auch ohne Angabe von Adressen und Telefonnummern Hunde und Katzen zu vermitteln, dass es kein Problem sein dürfte, sich dort zu versorgen. Was ich allerdings nur schwer verstehen kann, ist, wie es sein kann, dass man vorher einen schwerkranken Hund vom Züchter kaufen konnte, über 25.000 € für Tierarztkosten hingelegt und so wenig daraus gelernt hat.

Leider hatten wir später auch noch einen Anruf von einigen jungen Männern, die während einer Feier ein Eichhörnchen bemerkten, welches offensichtlich beide Hinterbeine nicht bewegen konnte. Man fing es ein und brachte es zu uns. Leider musste es in der Tierklinik dann eingeschläfert werden, sein Becken war zertrümmert und es war nicht mehr möglich ihm zu helfen. Wir haben es gehen lassen. So etwas ist kein schöner Ausklang eines langen Tages. Wir können nur hoffen, dass es nicht allzulange Schmerzen aushalten musste. Jetzt ist es erlöst.

 

10.07.2020

Wir haben es geschafft!

14 Lkw mit Futter sind gemeinsam mit euch und 14.697 Tierfreund*innen gefüllt worden! Damit werden die Schützlinge von neun Tierschutzvereinen in Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Kroatien und Griechenland das Sommerloch überstehen!

Mit so viel haben wir nicht gerechnet! Für uns heißt das, dass wir auf jeden Fall mehr als einen großen Sattelschlepper mit Futter und Hilfsgütern nach Spanien gefahren bekommen!!! Ist das nicht großartig?

Mit deiner Spende hast du die Futterversorgung für tausende heimatlose Hunden und Katzen ermöglicht! Der Tierschutz-Shop sponsert zusätzlich noch die finanzielle Unterstützung für Kastrationen und wichtige Operationen.

Wir sagen an alle, die mitgeholfen haben, dieses Wahninnsergebnis zu erreichen, ganz herzlich DANKE!!! Ihr seid einfach die BESTEN!!!

Das Team der
Tierhilfe Phönix e.V.

 

09.07.2020

Heute ist der letzte Tag der Tierschutzshop-Aktion 'Tödliches Sommerloch! Hilfe für die Vergessenen'. Unsere Wunschliste wird bis 24 Uhr aktuell bleiben, morgen wissen wir dann genau, wieviel Futter und Hilfsgüter in den letzten Wochen zusammengekommen sind. Bis jetzt haben über 14.000 Tierfreunde die Aktion unterstützt. Für die Tierhilfe Phönix wurden 130 Spender aktiv! Wir bedanken uns ganz herzlich dafür, dass ihr unsere Posts geteilt und auch für die armen Tiere gespendet habt.

Die Sommermonate sind die schlimmste Zeit im Jahr, in Spanien sind die Temperaturen dann oft unerträglich. Die Tiere, die kein Zuhause haben und auf den Straßen herumirren, leiden an Wassermangel, haben Parasiten und Hunger. Wer in der Nähe von Villena aufgelesen und dort in ein Tierheim gebracht wurde, hatte bisher die besseren Karten. Mit euren Spenden und der Unterstützung der Stadt waren wir in den letzten Jahren in der Lage, die schlimmste Not zu lindern und für eine angemessene tierärztliche Versorgung und Futter zu sorgen. In diesem Jahr ist alles anders. Durch die Corona-Krise machen viele keinen Urlaub, in Spanien gibt es fast keine Urlauber und dem Land fehlen, zu seiner sowieso schon schwierigen Situation, nun auch noch die Einnahmen aus dem Tourismus. Für die Tiere gibt es keine städtische Unterstützung mehr und ohne eure Hilfe sind auch wir nicht mehr in der Lage, die Nasen zu versorgen. Dann wären wir am Ende angelangt. Alleine schaffen wir es nicht! Um das zu verhindern, hat der Tierschutz-Shop die Spendenaktion 'Tödliches Sommerloch' ins Leben gerufen. Wenn jeder, der in diesem Jahr sein Geld durch den Urlaub auf 'Balkonien' gespart hat, nur ein paar Euro für die Tiere spenden würde, wäre unser Problem für diesen Sommer gelöst. Bisher sind mehr als 14.000 Menschen bereit gewesen, die 9 in Not geratenen Tierschutzvereine mit all ihren Schützlingen und Projekten zu unterstützen. Vielleicht kommen in den nächsten Stunden noch einige Spender dazu. Wir drücken ganz feste die Daumen, denn jeder Euro zählt und hilft uns Leben zu retten!

Gebt nochmal richtig Gas - bis 24 Uhr kann unsere Wunschliste bespendet werden!!!

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07.06.2020

Julia Klöckner, unsere Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft ist jemand, der aus meiner Sicht politisch oft daneben greift. Ich würde mir wünschen, dass sie mir manche ihrer Entscheidungen einfach mal erklärt, vielleicht bin ich ja einfach nur zu dusselig, sie zu verstehen. Diesesmal geht um folgendes:

Jagdmunition besteht, wenn es sich um Schrot handelt, aus Blei und Blei tötet nicht nur das Tier, das der Jäger im Visier hat, sondern zieht immer auch noch andere in Mitleidenschaft. Blei zählt laut Weltgesundheitsorganisation WHO zu den zehn gefährlichsten Giften, die es für den Menschen gibt. Es ist ein Schwermetall und wirkt schon in kleinsten Mengen nervenschädigend. Schon vor Jahren wurde es aus unserem Alltag verbannt. Früher war es Bestandteil von Farben, Lacken, Buntstiften usw., die meisten dürften sich auch noch an verbleites Benzin erinnern, auch das wurde abgeschafft und seit 1983 gibt es 'bleifrei' (Blei war eigentlich nie ein natürlicher Bestandteil des Kraftstoffs, selbst die allerersten Autos fuhren schon bleifrei, allerdings wurde nach dem 2. Weltkrieg dem Sprit die in den USA entwickelte Beimischung Bleitetraethyl zugefügt. Es erhöhte die Klopffestigkeit setzte aber bei der Verbrennung giftige Bleistäube frei und zerstört Katalysatoren, die Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoffmonoxid und Stickoxide ausfiltern sollen). Das Waldsterben brachte hier ein Umdenken und so verschwand das Blei aus dem Benzin und der Kat blieb uns erhalten. Spätestens seit dieser Zeit wusste eigentlich jeder, dass Blei giftig ist, dass aber heute - über 30 Jahre später - damit noch geschossen wird, ist komplett unverständlich, denn die Folgeschäden sind enorm. Seit über 5 Jahren wurde in der Staatengemeinschaft nun ausgiebig darüber diskutiert und nun wollte man in der letzten Woche endlich einen der größten Umweltskandale beenden, der sich täglich zur Jagdsaison in allen EU-Lädern abspielt. Das Verbot für Bleimunition bei der Jagd in Feuchtgebieten war beschlussreif.

Es hatte sich endlich herumgesprochen, dass über die Einschusswunde das Blei schnell in die Blutbahn des getroffenen Tieres gelangt und so natürlich auch in die Nahrungskette. Dazu kam, dass auch die Europäische Chemikalienagentur ECHA eindringlich warnte, dass nur ein sehr geringer Anteil der abgefeuerten Munition tatsächlich ihr Ziel erreicht. Der Rest, und das sind stolze 20.000 Tonnen (!!!) an Bleimunition, landen EU-weit jährlich in Flur und Wald. Die meisten Seeadler sterben hierzulande nicht eines natürlichen Todes, nein, sie verenden an einer Bleivergiftung. Gleiches gilt für mehr als eine Million Wasservögel und zwar jährlich! Qualvoll verlieren still und leise auch Enten, Gänse und Schwäne einen oft über Wochen andauernden Todeskampf. Abermillionen winziger Bleischrote befinden sich im Wasser oder werden vom Boden gepickt. Die Tiere sterben einen sinnlosen Tod, denn sie sind die Kollateralschäden der Jagd mit Bleischrot. Da in unserem Tierschutzgesetz klar geregelt ist, dass keinem Tier "ohne vernünftigen Grund" Schaden zugefügt werden darf, war es also allerhöchste Zeit für ein EU-weites Verbot für bleihaltige Jagdmunition.

Manche Bundesländer hatten deshalb schon früher reagiert und zumindest Teilverbote für die giftigen Geschosse erlassen. In Feuchtgebieten plante nun auch endlich die EU-Kommission, Bleimunition zu ächten. Unter Führung von Ursula von der Leyen hatte die EU-Kommission bereits viele Zugeständnisse in Richtung Jagdlobby gemacht. Selbst die französische Regierung stellte sich gegen den Teil ihrer Jägerschaft, der (angefeuert vom rechtsextremen Rassemblement National) gegen die Änderung mobil gemacht hatte. Die notwendige Mehrheit wäre mit der Zustimmung Deutschlands erreicht worden. Und nun passierte etwas, was eigentlich unglaublich klingt. Julia Klöckner, unsere Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft verweigerte die Zustimmung zu dieser doch längst überfälligen Regelung. Das hieß, der deutsche Vertreter, ein Mann aus dem Bundesumweltministerium, der für ein Bleiverbot eintritt, durfte nicht zustimmen. Das Klöckner-Ministerium verweigerte seine Zustimmung zu dieser doch längst überfälligen Regelung und so musste sich Deutschland enthalten. Das Bleiverbot scheiterte.

Hinter geschlossenen Türen wird die Klöckner-Entscheidung so argumentiert: Jäger schössen in Feuchtgebieten auch auf größere invasive Arten z. B. Nilgans oder Waschbär; und bei diesen habe bleifreie Munition nicht die durchschlagende Tötungswirkung wie Bleischrot. So werde der Kampf gegen diese für ein Ökosystem schädlichen Tiere durch ein Bleiverbot zurückgeworfen und den nur angeschossenen, aber nicht sofort getöteten Tieren werde Leid zugefügt.

Wenn ich das richtig verstanden habe, verweist Frau Klöckner hier tatsächlich auf das TIERWOHL?!

Wissenschaftlich ist es längst erwiesen, dass Stahlmunition - diese ist ungiftig, aber etwas teurer - für die Jagd geeignet ist. Was bitte soll das also?

In etwas mehr als 2 Wochen wird nun schriftlich abgestimmt werden. Man kann nur hoffen, dass Frau Klöckner sich bis dahin mal informiert hat. Ich würde mir bei einer so wichtigen Entscheidung statt eines deutschen Vetos etwas mehr Hirn und weniger Lobbyismus wünschen - für unsere Tiere und die Natur!

Ganz davon abgesehen mag ich es gar nicht, dass überhaupt auf Tiere geschossen wird... aber mich fragt ja keiner und ein Entscheidungsträger bin ich auch nicht...

 

06.07.2020

Übers Wochenende sind nochmal wirklich viele Spenden auf unserer Wunschliste eingegangen. Mittlerweile haben 120 Tierfreunde die Tierhilfe Phönix bei der Aktion 'Tödliches Sommerloch! Hilfe für die Vergessenen!' unterstützt. Wir bedanken uns ganz herzlich für eure Mithilfe und sind superglücklich über das tolle Ergebnis. Die Aktion endet in 3 Tagen und dann werden wir wissen, wieviele der so dringend benötigten Sachen tatsächlich nach Spanien gefahren werden. Unsere spanischen Kollegen beobachten die Aktion seit Beginn ganz genau und sind furchtbar aufgeregt. Sie hoffen natürlich, dass viel Futter zusammengekommen ist. Letztendlich geht es um das Leben der Hunde und Katzen der Protectora Villena und natürlich auch um die Tiere der Organisationen, die über das Tierheim mitversorgt werden. Alle wollen ihre Schützlinge über den Sommer bringen und deshalb haben wir uns auch wirklich abgezappelt und überall Werbung für diese großartige Aktion und einmalige Chance gemacht. Ich denke, ihr habt uns ganz fleißig unterstützt und wir sind stolz darauf, dass wir als kleiner Verein so viel erreichen konnten. Die genaue Menge der Spenden werden wir am Ende der Aktion erfahren, schon jetzt steht allerdings fest, dass mindestens 1 LKW voll mit Hilfsgütern nach Villena rollen wird. Dazu kommen noch die Spenden, die auf unserer Wunschliste zusammengekommen sind. Es hat keinen Sinn, jetzt zu spekulieren, wir werden es in wenigen Tagen genau wissen. Bis dahin bleibt es spannend!

Von unseren beiden Neuankömmlingen Fine (Mozzarella) und Peludito hören wir bisher nur Gutes. Beide sind völlig angstfrei und unbedarft, die Pflegestellen sind überglücklich mit den kleinen Wichten und loben sie in den höchsten Tönen. Wir hoffen, dass auch der kleine Mozart bald reisefertig sein wird und dann ebenfalls in Deutschland ein schönes neues Zuhause findet.

Chicco, das kleine Kätzchen, für das wir um Vermittlungshilfe gebeten wurden, hat mittlerweile ebenfalls ein neues Zuhause gefunden. Wir freuen uns sehr darüber, dass nun auch die zweite Samtpfote, für die wir in den letzten Wochen die passenden Menschen gesucht haben, gut unter ist.

Dass Vermittlungen nicht unbedingt eine einfach Sache sind, diese Erfahrung macht wohl jeder Verein und dass man den Leuten nicht hinter die Stirn sehen kann, hat sich auch schon herumgesprochen. Deshalb ist es ganz besonders wichtigs im Vorfeld mit persönlichen Gesprächen und Besuchen im neuen Zuhause des zu vermittelnden Tieres herauszufindens ob es denn tatsächlich der bestmögliche Platz ist oder ob vielleicht doch etwas gegen eine Vermittlung spricht. Immerhin treffen wir die für das weitere Leben unseres Schützlings wohl wichtigste Entscheidung. Machen wir hier einen Fehler, hat das schwerwiegende Folgen für das Tier, deshalb kann man gar nicht gründlich genug sein. Ein oberflächliches Gespräch am Telefon oder ein Post bei Facebook darf niemals das Go für eine Vermittlung werden. Wir nehmen die uns von unseren spanischen Kollegen übertragene Verantwortung für das Leben eines Tieres äußerst ernst und sehen immer wieder mit Schrecken, dass gerade bei Facebook Hunde regelrecht verschachert werden. Da werden Pflegestellen mit dem Hinweis "nur mal für ein paar Tage, etwas Ahnung von Hunden sollte man haben" gesucht oder es kommt zu Vermittlungen von Tieren, nachdem man sich per Facebook über den Preis geeinigt hat. Leider finden sich solche Praktiken manchmal auch bei sogenannten Tierschutzvereinen. Wir haben selbst schon die haarsträubendsten Dinge erlebt und sind nie davor zurückgeschreckt, die Veterinärämter einzuschalten. So werden wir es auch in Zukunft halten.

Wer sich für Tiere stark macht, wird oft genug bedroht, beleidigt und manchmal werden sogar Autos beschädigt, die Litze auf der Pferdeweide durchschnitten oder es wird nicht einmal davor zurückgeschreckt, das Auto als Waffe einzusetzen. Tatsächlich hat man zweimal versucht, mich gezielt mit dem Auto an- bzw. umzufahren. Wer so massiv reagiert, hat etwas zu verlieren und so wie es mir scheint, geht es dabei fast immer um Geld oder die eigene Reputation. Diese Art von Tierschutz liegt uns nicht und ist mit unserer Auffassung vom Schutz der uns anvertrauten Tiere nicht in Einklang zu bringen. Erst heute hat mir eine ältere Dame unter unserer Tierschutz-Telefonnummer mit einer Anzeige gedroht, wenn ich meinen Mann nicht "zurückpfeifen" würde. Er hatte auf ihrer Facebook-Seite seine Meinung zu für uns nicht verständlichen Vermittlungspraktiken kundgetan. Ich finde Anrufe von Frauen, deren Selbstverständnis es entspricht, Männer vorzuschicken oder zurückzupfeifen, ja eigentlich eher lustig. Trotzdem, wenn es um tierschutzrelevante Dinge geht, werde ich keine andere Meinung als mein Mann vertreten oder gar Einfluss auf seine Meinungsbildung nehmen wollen/können. Bemerkenswert war allerdings, dass sie mich in diesem Zusammenhang wissen ließ, dass zwei ihrer Söhne Polizisten seien. Nun denn, ich gehe mal davon aus, dass die Söhne der Mutter alles, was sie zu dem Thema wissen sollte, erklären werden. Ein Geschmäckle bleibt trotzdem.

Wir können nur immer wieder betonen, dass die Eignung von Pflegestellen gründlich überprüft werden sollte. Ein kurzes Telefonat ist niemals ausreichend. Einem völlig fremden Menschen, ohne Kenntnis seiner Intention, der Wohnumstände oder seiner Erfahrung mit Tieren, ein solches anzuvertrauen, ist fahrlässig und dumm. So etwas hat nichts mit Tierschutz zu tun und entspringt entweder der absoluten Not, ein Tier schnellstens irgendwo unterbringen zu müssen (keinen Plan B zu haben, ist im Tierschutz eigentlich gar nicht möglich), oder es hat System und dient der Geldvermehrung. Dummheit kann man hier allerdings auch schon kaum noch geltend machen, denn die Vorsitzenden der Tierschutzvereine müssen alle einen Sachkundenachweis beim Veterinäramt ablegen und wissen danach eigentlich, um was es im Tierschutz geht.

Bitte seid auch ihr wachsam. Wenn ihr von obskuren Vermittlungspraktiken hört oder euch etwas seltsam vorkommt, informiert den Tierschutzverein, dem ihr vertraut, fragt nach und bittet um Überprüfung. Wenn ein schwarzes Schaf aus dem Verkehr gezogen werden kann, bedeutet das, vielen Tieren oft unsägliches Leid zu ersparen.

 

05.07.2020

In fünf Tagen endet die Aktion 'Tödliches Sommerloch! Hilfe für die Vergessenen!'. Ihr habt in den letzten Wochen unsere Posts geteilt und 110 tierliebe Menschen haben Dinge aus der Wunschliste der Tierhilfe Phönix ausgewählt, die in Spanien dringend gebraucht werden. Dafür möchten wir uns bei allen bedanken. Dass diese Hilfe zu 100 % ankommt, habt ihr schon in 2019 erlebt, als Spanien von der schrecklichen Flutkatastrophe überrascht wurde. Schon damals haben wir mit dem Tierschutz-Shop wunderbar zusammengearbeitet und konnten Futter zu den hilfsbedürftigen Nasen schicken. Wir hoffen, dass auch jetzt wieder genug Hilfsgüter zusammengekommen sind, um insgesamt 9 Vereine damit versorgen zu können. Sie alle wollen ihre Tiere über den Sommer bringen und hoffen auf die Unterstützung von tierlieben Menschen.

Dass der Sommer 2020 eine enorme Herausforderung ist, zeichnet sich schon seit Jahresbeginn ab. Die ersten Corona-Fälle haben uns Böses ahnen lassen, leider ist es noch viel schlimmer gekommen. Nach einem wochenlangen Lockdown in Spanien geht es dem Land noch viel shlechter als zuvor und mit dem Ausbleiben der Touristen wird die Situation nicht besser werden. Schon jetzt wurden so viele Tiere ausgesetzt wie noch nie, die Tierheime sind komplett überfüllt und die erhofften Gelder bleiben aus. In einer solchen Situation ist sich oft jeder selbst der Nächste und Tiere vergisst man. Wir hoffen mit der Aktion 'Tödliches Sommerloch' auf die vielen Tiere aufmerksam machen zu können, die jetzt ausgesetzt wurden, krank sind und dringend medizinische Versorgung brauchen, die hilflos und verlassen herumirren und natürlich auf die Hunde- und Katzenmütter, die gerade zu dieser Jahreszeit ihre Babies bekommen. Die Protectoras versuchen wirklich alles, um den Tieren zu helfen, aber es fehlt an medizinischer Versorgung, an Geld und natürlich an Futter.

Wir haben durch die Zusammenarbeit mit dem Tierschutz-Shop eine große Chance bekommen, vielleicht bekommen wir sogar einen ganzen LKW voll mit Futter für die Tiere zusammen. Jetzt liegt es an den Spendern, wir können nur um Hilfe bitten und die Situation in Spanien schildern. Es wäre schön, wenn in den letzten Tagen der Aktion noch ein paar Spenden dazu kämen. Es ist wirklich so, wie wir immer wieder sagen: Jede Spende rettet Leben! Ganz lieben Dank für eure Hilfe und das Teilen unserer Posts auf Facebook!

Natürlich schicken wir auch nach der Aktion noch Spenden, die wir dann in Armsheim auf Paletten packen, mit einer Spedition in die Protectora Villena. Allerdings müssen wir die Transportkosten dann selbst tragen. Also nutzt bitte die tolle Chance, die uns der Tierschutz-Shop im Augenblick bietet und spendet für die armen Nasen in Spanien! Es sind schon Spenden ab 1 € möglich. Wir freuen uns über jede Hilfe! Danke an euch alle auch im Namen der Tiere!

Mit einem Klick auf das Bild kommt ihr zu unserer Wunschliste:

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04.07.2020

Sie sind endlich da! Der Transport hat wunderbar geklappt und es geht ihnen gut. Schon ganz früh am Morgen haben wir die beiden Wichte in Empfang genommen und gleich zu uns nach Hause gebracht. Mozzarella hat bei weitem weniger Fell als ihr Bruder Peludito, der wohl mehr nach seiner Yorkshire-Mutter kommt. Da beide Junghunde recht unaussprechliche Namen haben, hat die Pflegestelle für das Mädchen den Namen Fine ausgesucht und für den Bub wird sich sicher auch ein netter Name finden, aber das hat alles noch Zeit und muss nicht heute entschieden werden. Fine hat, wie so viele Hundem die zum erstenmal in unserem Garten sind, den Teich getestet, danach musste sie leider in die Dusche. Behangen mit Algen wollte ich sie dann doch nicht der Pflegestelle übergeben. Für Fine war auch das Duschen kein Problem. Beide Wichte sind absolut offen für alles und überhaupt nicht ängstlich. Wir sind sehr froh darüber, dass die Welpen von Koral während der Corona-Zeit in einer Pflegestelle leben durften, für die Hundchen ist das ein absoluter Vorteil gewesen. Ab nächster Woche suchen wir dann neue Familien für die Goldstücke. Hier die ersten Bilder von den hübschen Nasen.

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03.07.2020

Unsere Hundchen dürfen ausreisen und werden morgen schon bei uns sein. Mittlerweile wissen wir auch endlich, welches Geschlecht unsere Goldstücke haben, Mozzarella ist eine Hündin und Peludito ein Rüde. Ich bin sicher, dass die Wichte ganz schnell neue Familien finden werden, sie sind zuckersüß!

Heute gibt es nur einen ganz kurzen Tagebucheintrag, ich musste wieder einmal in ein MRT und da das bei mir nur mit starkem Beruhigungsmittel geht, bin ich noch ganz wackelig auf den Beinen und werde mich gleich hinlegen. Bis morgen, ihr Lieben und drückt unseren Hundchen die Daumen, dass sie wohlbehalten ankommen!

 

02.07.2020

Unsere beiden kleinen Wichte sitzen schon auf heißen Kohlen. Wenn die Abnahme vom Amtsveterinär klappt, dann werden sie wohl am Samstag bei uns sein. Eine Familie, die sich schon vor einigen Wochen angemeldet hatte und unbedingt einen der Junghunde übernehmen wollte, hat gestern kurzfristig abgesagt. Man hat es sich anders überlegt... ehrlich gesagt, sind wir froh, dass sie es vorher gemerkt haben und nicht erst, wenn der Hund schon Wochen in der Familie ist. Da noch kein Vorgespräch geführt wurde, ist es nicht einmal Zeitverschwendung gewesen.

Trotzdem bin ich immer wieder darüber erstaunt, wie schnell sich Menschen in einen Hund 'verlieben' und dann auf genau diesem Tier beharren. Sie haben es nur auf einem Foto gesehen und projizieren offensichtlich all ihre Hoffnungen, Wünsche und tolle Fantasien auf dieses Tier. "Ich MUSS diesen Hund haben, nur diesen, wenn ich ihn nicht bekomme, dann werde ich meines Lebens nicht mehr froh..." Ihr wisst nicht, wie oft wir das schon gehört haben. Letztendlich sind genau diese Menschen, die zuerst Feuer und Flamme sind, hinterher diejenigen, die sich mit einem kurzen Satz zurückziehen und es sich eben anders überlegt haben. Die Anschaffung eines neuen Familienmitgliedes muss gut überlegt werden und sollte niemals ad hoc entschieden werden. Auch wenn der Hund, der einem gerade mal ins Auge gesprungen ist, bildschön, zuckersüß und sooo niedlich ist, er hat vielleicht einen Charakter, der nicht zu der Familie passt, vielleicht sind seine Bedürfnisse ganz andere, als es sich die Leute so vorgestellt haben und - was auch vorkommt - vielleicht mag er sie nicht einmal. Es ist also absolut unproduktiv, sich anhand eines Fotos in einen Hund zu 'verlieben'. Sinnvoller ist es, sich die Beschreibungen, die bei den Hunden stehen, gut durchzulesen und zu entscheiden, ob das Wesen und die Bedürfnisse des Hundes zu den eigenen Lebensumständen passen. Aus Erfahrung wissen wir nur allzugut, dass der hübscheste Hund schnell zum Köter degradiert wird, wenn er einfach nicht in die Familie passt. Andererseits wird ein Hundchen, das für viele vielleicht ein 'hässliches Entlein' wäre, zum Prinzchen, wenn es perfekt integriert und ein unverzichtbarer Teil einer Familie geworden ist. Mit diesem Wissen ist es vielleicht leichter, seinen Hund zu finden und wir müssten uns nicht ständig dummes Zeug von 'total verliebten' Interessenten anhören. Meistens ist es mit der großen Liebe dann sowieso vorbei, wenn der Traumhund ins Sofa gebissen oder aufs Laminat gepinkelt hat. Die Menschen, die sich im Vorfeld ganz genau abgefragt haben und ihre Bedürfnisse nicht über die eines Hundes stellen, die einem Neuankömmling Zeit geben und nicht einer romantischen Projektion erliegen, die nehmen einen Lappen und wischen ein Malheur einfach weg, die anderen rufen bei uns an und erzählen uns, dass sie sich das ganz anders vorgestellt hätten und das 'Problemtier' direkt zurückbringen werden.

Die Tierschutz-Shop-Aktion 'Tödliches Sommerloch! Futter für die Vergessenen' ist in die letzte Woche gestartet! Bisher haben über 10.000 Tierfreunde Futter gespendet und auch für die Tierhilfe Phönix wurden 110 Spender aktiv. Wir können uns nur immer wieder dafür bedanken und hoffen, dass bis zum Ende der Aktion am 09. Juli tatsächlich noch etwas Futter zusammenkommt. Wenn jeder der teilnehmenden Vereine wirklich einen LKW voll mit Futter bekäme, dann würden unglaublich viele Leben gerettet werden und die Aktion wäre ein voller Erfolg! Wir drücken mal ganz feste die Daumen und vielleicht bekommen ja auch wir auf unserer Wunschliste noch etwas Trockenfutter und noch eine Hundehütte und einige Liegeflächen gespendet. Noch läuft die Aktion einige wenige Tage... mal sehen, was sich noch so tut.

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01.07.2020

Nun ist sie da, die Mehrwertsteuersenkung! Mein Gott, wir werden am Monatsende endlich wieder Geld übrig haben und uns von der Ersparnis richtig was leisten können... :) Tja, wie ich es auch drehe und wende - die Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, werden sich nun auch kein neues Auto leisten können. Von der Steuersenkung scheinen mir nur die zu profitieren, die sowieso schon genug Geld hatten. Bei einem Einkauf von 100 € zahle ich nun tatsächlich ganze 3 € weniger, ob das in meiner Haushaltskasse Löcher stopft, bezweifle ich stark. Wenn ich mir allerdings ein neues Auto für 40.000 € kaufen kann, dann ist die Ersparnis mit 1200 € durchaus der Rede wert. Jetzt frage ich mich, wer denn nun von der Senkung der Mehrwertsteuer tatsächlich einen Vorteil haben wird und stelle fest, dass es gut ist, dass ich kein Politiker geworden bin. Ganz offensichtlich habe ich massive Probleme zu verstehen, wieso wir uns über dieses 'Geschenk' so freuen sollen. Kein Bäcker, bei dem man vorher o,50 € für ein Brötchen incl. MwSt. bezahlt hat, wird die Backwaren heute für 1 Cent weniger anbieten. Die MwSt.-Senkung ist steuerlich zwar da, letztendlich wird aber der Verkäufer sie oft genug gar nicht weitergeben. Der Aufwand ist viel zu hoch und die Centbeträge sind lächerlich.

Nur, damit es zukünftig keine Unklarheiten gibt: Ab dem 1. Juli und bis zum 31. Dezember 2020 verringert sich die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie von regulären 19 % auf ermäßigte (neu) 5 %. Bei Getränken bleibt es beim Regelsteuersatz, der dann aber 16 % beträgt! Ab 1. Januar 2021 und bis 30. Juni 2021 beträgt die Mehrwertsteuer für Speisen zum Vor-Ort-Verzehr wieder ermäßigte 7 %. Für Getränke fallen ab dem 1. Januar 2021 dann wieder reguläre 19 % Mehrwertsteuer an. Ab dem 1. Juli 2021 gelten in allen Bereichen wieder die "normalen" Mehrwertsteuersätze in Höhe von 19 % (für den Vor-Ort-Verzehr und die meisten Getränke) und 7 % (für Lebensmittel und zubereitete Speisen zum Mitnehmen) wie vor dem 1. Juli 2020. Tolle Sache!!!

 

zum Juni 2020