Phönix-Tagebuch
- Februar 2022 -
28.02.2021
Unserem armen Pferdchen geht es nicht gut und so wie es aussieht, ist der Sturz erheblich schlimmer gewesen, als wir zuerst dachten. Der Tierarzt hatte Schmerzmittel verordnet, aber eine Verbesserung ist kaum zu sehen. Die Osteophatin kommt morgen und wahrscheinlich sehen wir dann klarer. Ehrlich gesagt befürchte ich, dass sich der Bub das Becken verletzt hat.
Auch aus Spanien kamen schlechte Nachrichten. Einer unserer Hunde wurde positiv auf Mittelmeerkrankheiten getestet und bekommt keine Freigabe zur Ausreise. Die kleine Piruleta wird jetzt erstmal behandelt und dann sehen wir weiter. Für Sheila und Dalton sind die Plätze im Transport gebucht und sie werden, so hoffen wir jedenfalls, in ca. 2 Wochen bei uns sein.
26.02.2022
Das Wetter ist herrlich und so springen unsere Hunde den ganzen Tag in der Sonne herum. Ich bepflanze die Saatschalen und in wenigen Wochen werden wir schon wunderschöne Sommerblumen und kräftige Tomatenpflanzen aus dem Gewächshaus holen können. Der Frühling ist ganz sicher nicht mehr aufzuhalten!
Unsere Stute hatte bisher keinen weiteren Anfall - jedenfalls haben wir nichts bemerkt. Es geht ihr gut und auch sie genießt die Sonne. Bei alten Pferden ist der Fellwechsel immer ein Problem und so haben auch wir am Ausgang des Winters zwei recht magere Pferde auf der Koppel stehen. Das Futter wird nicht mehr so verstoffwechselt wie früher und das Fellen braucht zusätzliche Kraft. Also gibt es jetzt Olivenöl übers Futter, hoffen wir mal, dass die beiden davon die 100 kg, die sie über den Winter verloren haben, bald wieder drauf haben. Wenn man in solchen Dimensionen denkt, was machen da schon 5 kg Winterspeck bei uns aus?? :)
Leider hat sich unser Wallach offensichtlich den stürmischen Wind der letzten Tage zu Kopf steigen lassen. Die Pferde finden Wind toll und rennen dann oft wie wild über die Koppel, sie steigen und buckeln, keilen und vollführen die gewagtesten Hüpfer. Ganz offensichtlich hat der Bub sich dabei etwas überschätzt und ist gestürzt. Wir mussten wieder einmal den Tierarzt holen, weil der übermütige alte Kerl offensichtlich auf den Rücken gefallen ist. Er kann sich kaum noch bewegen und eiert schmerzgeplagt über die Koppel. Jetzt gibt es täglich Schmerzmittel, er ist eingedeckt, um seinen Rücken warm zu halten und natürlich kommt in den nächsten Tagen auch noch eine Osteopathin zu ihm auf die Weide. Tja, unsere Tiere haben die selben Wehwehchen wie wir...
Wie wir gestern erfahren haben, ist der kleine Lukas gestorben. Wir wünschen seiner Familie viel Kraft, den Verlust zu verschmerzen und hoffen, dass sie irgendwann einem anderen Hundchen nochmal ein schönes Zuhause geben. Wir alle wissen, wie schlimm es ist, ein Tier zu verlieren, der Schmerz ist unbändig und man weiß vor Kummer nicht mehr wohin. Trotzdem sollte man auch immer daran denken, dass in kahlen Zwingern und unter schlimmsten Bedingungen Tiere auf Rettung hoffen. Ihr Leben enden zu lassen, ohne dass sie jemals gestreichelt worden sind oder auch nur einen Namen hatten, ist unsagbar schlimm. Kein guter Platz sollte allzulange leer bleiben, solange Tiere an anderer Stelle schlimme Not leiden und auf Hilfe hoffen. Wir wissen, dass jeder mit Trauer anders umgeht, hoffen aber, dass jedes frei gewordene Körbchen irgendwann wieder besetzt wird.
Lukas hatte ein herrliches Leben und genau so sehr, wie er geliebt wurde, versinkt die Familie nun in tiefe Trauer. Liebe und Trauer kann man offensichtlich nicht trennen. Wir wissen ja alle am eigenen Leib, wie schlimm wir uns quälen, wenn uns einer unserer Schützlinge verlässt. Wie schrecklich wäre es, wenn es uns nichts ausmachen würde - wir hätten unsere Tiere nicht geliebt.
Wir wünschen uns für die Familie des kleinen Lukas, dass der Kleine immer in euren Herzen bleibt, der Schmerz bald weniger wird und vielleicht irgendwann ein anderer Sonnenschein euer trauriges Herz wieder zum Stahlen bringt. Wir denken an euch.
24.02.2022
Die weltpolitischen Ereignisse überschlagen sich und wir sind alle geschockt über das Geschehen in der Ukraine. Wir hoffen, dass das nicht der Funke ist, der die Welt in Brand setzt. Ich gehöre zu einer Generation, die Krieg selbst nicht erleben musste. Hoffen wir alle, dass das so bleibt und auch unsere nächsten Generationen noch in Frieden leben dürfen. Was es bedeutet, von heute auf morgen im Bombenhagel zu stehen, können wir nicht nachvollziehen. Irgendwie war mein erster Gedanke: Was würden wir mit all unseren Tieren machen... wir haben keine Kinder und sind auch nicht mehr jung genug, um noch eingezogen zu werden. Wie fühlen sich wohl junge Familien, die jetzt aus ihrer Heimat fliehen müssen und alles zurücklassen? Ich hoffe, dass dieses Drama mit Hilfe der NATO/EU irgendwie beendet werden kann. Die Vorstellung, dass das ukrainische Staatsoberhaupt um Hilfe bittet und sie in dieser Situation nicht gewährt wird, passt nicht zu meinem Weltbild. Ich habe Angst, dass sich die Geschichte wiederholt. Der russische Zar hatte 1918 für sich und seine Familie ebenfalls um Hilfe gebeten, kein Land wollte sich einmischen und so starben alle im Kugelhagel...
22.02.2022
Die beiden Paletten, die wir nach Spanien geschickt haben, werden erst am Dienstag, den 1. März ankommen. Wir sind froh, dass wir eine Möglichkeit gefunden haben, alle Spenden zu versenden, trotzdem sieht man an der langen Zeit, die es braucht, bis alles ankommt, wie überlastet die Speditionen sind. Aus Spanien Hunde auszuführen, gestaltet sich ebenfalls sehr schwierig. Wir hatten euch ja schon mitgeteilt, dass wir drei Hundchen die Chance geben wollten, aus dem Shelter nach Deutschland zu reisen, doch bis jetzt konnten wir keinen Transport finden. Vielleicht bekommen wir in den nächsten Tagen ein OK für Mitte März. Drücken wir mal die Daumen. Die drei Grückspilze sind Sheila, Perludita und Dalton.
Leider fehlen uns noch Pflegestellen, wir hoffen, dass sich noch jemand meldet, wenn nicht, dann können leider nicht alle Hunde ausreisen.
21.02.2022
Die 54 Greyhounds sind im Augenblick in aller Munde. Tatsächlich wurden die armen Hunde beschlagnahmt und sind jetzt auf mehrere Tierheime in unserer Gegend verteilt. Die Tiere sind, das kann man sich denken, in keinem guten Zustand. Sie werden jetzt aufgepäppelt und gehen dann in die Vermittlung. Eine Rückgabe an die ehemaligen Besitzer ist ausgeschlossen. Da uns auch einige Anfragen diesbezüglich erreichten, möchten wir anmerken, dass ein Greyhound ein wunderbarer Familienhund sein kann, trotzdem aber ein wahnsinniges Bewegungsbedürfnis hat. Vielleicht äußert sich das bei den noch stark geschwächten Tieren erst in einigen Monaten, aber einen schnelleren Hund als den Greyhound gibt es nicht und ehrlich gesagt, kenne ich auch keine Winhundrasse, die einen ausgeprägteren Jagdtrieb hat.
Greyhounds sind oft ausschließlich für Rennen gezüchtet worden, wer also Interesse an diesen Hunden hat, der sollte sich darüber bewusst sein, dass er den Tieren die Möglichkeit geben muss, ihren Bewegungsdrang auszuleben. Ein kleiner Garten oder Spaziergänge an der Leine sind da nicht ausreichend. Optimal wäre ein Freilauf, gut eingezäunt und ohne Löcher im Boden. So herrlich diese Hunde aussehen, sie haben sehr spezielle Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen. Einen Greyhound an der Leine um den Block zu führen ist für das Hundchen ein Trauerspiel. Wer einmal Greyhounds auf einer Rennbahm gesehen hat (ich spreche hier natürlich von deutschen Rennbahnen, nicht von Doping oder dem Wetten auf Hunde), der weiß, was diesen Hunden Spaß macht. Wir selbst hatten in den letzten 40 Jahren die unterschiedlichsten Windhundrassen, an einen Grey haben wir uns nicht getraut. :)
20.02.2022
Wir versuchen jede Chance zu nutzen, um unseren spanischen Schützlingen zu helfen (siehe hier). Bitte macht mit und trommelt für unseren Verein!
19.02.2022
Ich möchte euch heute mal wieder Bilder unserer Ehemaligen zeigen. Renate und Gabi schicken uns, so wie viele andere auch, immer mal wieder herrliche Bilder ihrer Hunde. Wir freuen uns riesig, miterleben zu dürfen, wie glücklich die Nasen leben und welche große Diskrepanz zwischen ihrem alten Leben in Spanien und dem jetzigen Glück besteht. So etwas bestätigt uns in unserer Arbeit und macht uns Mut. An den Tagen, an denen unser Kopf voll ist und nichts so klappt, wie wir uns das gewünscht hätten, bringen uns solche Bilder wieder auf die Spur. Ganz herzlichen Dank dafür!
Manche Hunde wurden schon vor vielen Jahren vermittelt und sind mittlerweile schon ältere Herrschaften. Die Bilder dieser Nasen rühren uns oft zu Tränen. In Spanien würden sie schon lange nicht mehr leben und hier werden sie von Menschen geliebt, die sie betütteln und liebevoll versorgen. Sie sind Familienmitglieder geworden und ein Leben ohne sie ist für ihre Menschen nicht mehr vorstellbar.
Wir haben einige Hunde vermittelt und durften viele dieser Glückspilze über Jahre begleiten, oft haben wir nette Bekanntschaften geschlossen, manchmal sind Freundschaften daraus entstanden. Auch für uns ist ein Leben ohne Tiere nicht vorstellbar und so trifft es uns jedesmal schwer, wenn einer unserer Schützlinge seine irdische Hülle abstreift und uns endgültig verlässt. Solche Mitteilungen sind immer furchtbar traurig und eigentlich bleibt uns nur die Hoffnung, dass der leere Platz bald wieder durch einen neuen Hund besetzt werden wird. Jede gute Stelle, die unbesetzt ist, ist eine zuviel. Angesichts des riesigen Elends, das wir in Spanien und anderen Ländern täglich sehen, sollte man so schnell wie möglich einem anderen Schätzchen eine Chance geben. Die Tiere haben nur uns, es kann sie sonst niemand retten. Ich bin in meinem Leben schon an so vielen Zwingern mit bettelnden Hundeaugen vorbeigelaufen, dass es mir unmöglich erscheint, sich hier zu verweigern.
In den letzten Monaten habe ich immer wieder gehört, dass Hundehalter mir sagten, dass dies jetzt der letzte Hund gewesen sei. Man sei zu alt für einen Welpen und könne das auch nicht mehr leisten. Ich verstehe solche Argumente sehr gut (wir sind ja auch nicht mehr die Jüngsten), trotzdem, es gibt auch ältere und alte Hunde im Tierschutz. Ihnen noch eine tolle Zeit zu machen, ihnen Liebe zu geben und Sicherheit, so etwas ist eine tolle Aufgabe, die wir annehmen sollten. Die Argumentation, dass man es nicht ertragen könnte, sich ggf. schon nach 2 - 3 Jahren wieder trennen zu müssen, kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Wer, wenn nicht wir, soll sich denn dann um die armen Würstchen kümmern? Wir sollten unseren Egoismus hier nicht die Oberhand gewinnen lassen. Unsere Trauer kann das Leid dieser armen und verlassenen Tiere niemals auch nur annähernd aufwiegen. Ein Tier, das stirbt, ohne je eine streichelnde Hand erlebt zu haben, ohne ein gutes Wort zu kennen und ohne das Glück von Geborgenheit erlebt zu haben, ist mir eine fürchterliche Vorstellung. Wir alle sind für diese armen Geschöpfe verantwortlich, denn keines dieser Tiere hat sich sein Schicksal selbst ausgesucht. Versuchen wir doch wenigstens etwas an der großen Schuld, die die Menschen sich an den Tieren aufgeladen haben, wieder gut zu machen. Die Liebe, die wir dafür bekommen, entschädigt uns für alle Mühen.
Die beiden hochvollen Paletten sind heute abgeholt worden und werden in wenigen Tagen die Protectora Villena erreichen. Diesesmal haben wir sehr viel Dosenfutter und auch Säcke mit Trockenfutter verschicken können. Im Augenblick wird Futter im Shelter dringend gebraucht, denn die Vorräte, die wir im Lager anlegen konnten, sind fast vollständig aufgebraucht und die beiden Paletten werden schon lange erwartet. Da wir nicht nur die Protectora Villena mit Futter und Hilfsgütern versorgen, sondern ebenfalls die Tierheime/Tierhilfen/Pflegeplätze und natürlich auch die freilebenden Katzen, die an festen Futterplätzen versorgt werden, ist unser Bedarf riesig. Selbst große Mengen Futter schrumpfen da schnell zu kleinen Restbeständen zusammen.
Zur Zeit erwarten wir die Aufnahme der in jedem Jahr zum Ende der Jagdsaison zurückgelassenen Jagdhunde/Windhunde. Diese Tiere sind erfahrungsgemäß in katastrophalem Zustand, oft völlig abgemagert und dem Tode nah, manchmal auch schwer verletzt, geschunden und mit gebrochenen Gliedern. Es ist immer ein trauriger Anblick, der unser Herz berührt und deshalb möchten wir Vorsorge treffen, dass auf jeden Fall genug Futter im Lager ist. Wenn die Protectora für das Futter selbst aufkommen muss, fehlt das Geld an anderen Ecken. Wir benötigen im Augenblick jeden Euro, um die verletzen Tiere behandeln zu können und natürlich auch um die Auflagen des spanischen Staats zu erfüllen. Die Tiere, die keine Halter mehr haben, müssen kastriert werden. Das Gesetz spielt uns natürlich in die Karten, denn alle Tierschützer wissen, dass nur, wer die Vermehrung der Tiere stoppt, diese letztendlich auch schützen kann. Die Kosten dafür sind allerdings sehr hoch und nicht jeder Verein kann sie tragen.
Wir hoffen deshalb, mit dem Bau einer kleinen Klinik, die der Protectora angegliedert werden soll, bald auch anderen Kollegen unter die Arme greifen zu können. Bis dieses Projekt realisiert werden kann, müssen wir versuchen, alles in unserer Macht stehende zu tun, um die Finanzierung nicht zu gefährden. Futter für die Tiere zu spenden ist ein ganz essenzieller Baustein in unserem Plan, denn Futter verursacht die höchsten laufenden Kosten.
Bitte denkt daran, dass wir mit VETO eine Spendenplattform haben, die es uns ermöglicht, eine Wunschliste mit dringend benötigten Dingen zu veröffentlichen. Wenn ihr dort Futter für die Protectora Villena spendet, wird es kostenfrei nach Spanien geliefert. Für uns heißt das, dass wir die Frachtkosten komplett einsparen können und uns auch nicht um eine Spedition kümmern müssen. Ich hatte es ja schon mehrfach geschrieben, dass es nicht leicht war, auch nur 2 Stellplätze für unsere Spendenpaletten zu ergattern. In Zeiten von Corona haben sich auch für die Tierschützer Probleme ergeben, mit denen wir vorher einfach nicht gerechnet hatten... Es kommen sicher auch wieder bessere Zeiten, aber im Augenblick ist es echt problematisch, günstige Transporte per LKW zu finden.
Wenn ihr also unseren spanischen Kollegen helfen möchtet, die Flut von halterlosen Tieren, die uns leider immer noch erreicht, zu bewältigen, dann seht euch unsere Wunschliste einfach mal an und wenn ihr könnt, dann spendet etwas. Es sind schon kleine Spenden für 5 Euro möglich. Wir freuen uns über jeden Beitrag, der mithilft, Leben zu retten.
10.02.2022
Manchmal muss man sich auch mal etwas freie Zeit nehmen. Heute haben wir uns über einen lang versprochenen Besuch gefreut und uns den ganzen Nachmittag bei Knut und Petra breitgemacht, ihre nette Gesellschaft genossen, tolle Gespräche geführt, Petra's selbstgemachten Kuchen aufgegessen und natürlich die drei Hunde bewundert. Es macht riesigen Spaß, die Fortschritte der Hunde zu beobachten. Im letzten Jahr waren die beiden Windhunde noch recht unsicher und wir wussten nicht, wie gut sich Eliza (rauhaarige Galga) mit Donna (Podenca) zusammenraufen würde.
Charlie, der schon Jahre vorher eingezogen war, war nie ein Problem, er fand beide Damen gut und hatte auch keine Schwierigkeiten, sein tolles Zuhause mit Neuankömmlingen zu teilen. Er ist ein herzensguter kleiner Hund, der mittlerweile schon etwas in die Jahre gekommen ist und den die beiden windigen Damen fit halten.
Eliza hat, und davon konnten wir uns selbst überzeugen, offensichtlich eine etwas diebische Ader. Sie nutzt jeden unbeobachteten Moment, um sich mit dem Essen von anderen zu vergnügen. Kaffee gehört zu ihren Lieblingsgetränken und Kuchen verschmäht sie natürlich auch nicht. Das ist übrigens ein bekanntes Phönomen bei manchen Hunden. Wir haben ebenfalls einen Spanier, der genauso veranlagt ist. Pathologisch scheint es nicht zu sein - aber unheilbar ist auf jeden Fall! :)
Donna, die etwas zurückhaltendere Dame, hat uns abgeschnüffelt und unsere Hände vorsichtig abgeschlabbert, wir wurden als nicht gefährlich eingestuft und dann nicht weiter groß beachtet.
Es war für uns ein herrlicher Nachmittag, den wir in netter Gesellschaft tatsächlich sehr genossen haben. Eine tolle Abwechslung in Corona-Zeiten und wirklich gut für die Seele. Ganz lieben Dank nochmal an Petra und Knut aus Wiesbaden!
Nachdem wir wieder daheim waren, hatte ich eine Nachricht in meinem Postfach. Unsere beiden Spenden-Paletten werden von der Spedition am Dienstag abgeholt! Wir haben also am Wochenende noch etwas zu tun, denn ganz fertig gepackt sind sie noch nicht und wenn mich nicht alles irrt, bringt Isabelle aus Mainz auch noch Decken, Desinfektionsmittel, Unterlagen usw. vorbei. Alles soll mit und natürlich werden wir jeden Zentimeter Platz ausnutzen. Knappe 2,40 m hoch dürfen wir die Paletten beladen und Uwe ist tatsächlich ein Künstler im 'Tetris'. Niemand packt so perfekt wie er. Wir sind immer dankbar dafür, wenn die Spender im Vorfeld schon alles in Kartons geräumt haben, dann müssen wir nur noch beschriften, zukleben und sinnvoll und platzsparend packen. Zum Schluss wird dann alles foliert und verschickt. Bisher sind alle eure Spenden unbeschädigt angekommen und natürlich haben sich unsere Tierschutzkollegen und ihre Schützlinge immer riesig gefreut. Sobald die Sachen abgeholt wurden, zeigen wir euch die Bilder davon. Gleiches gilt natürlich auch für die Ankunft der Spenden in der Protectora Villena.
08.02.2022
Mit etwas Glück bekommen wir in den nächsten 4 Wochen nochmal 5 - 6 Paletten Futter für unsere spanischen Schützlinge. Der Transport macht uns große Probleme, die Auslastung der Speditionen ist enorm und es ist wirklich schwer, die Fracht unterzubekommen. Mal sehen, was wir machen können. Tatsächlich brauchen wir auch einen Transport für unseren kleinen Dalton. Natürlich wird er erheblich komfortabler reisen als unsere Paletten :), aber tatsächlich ist es auch bei den Tiertransporten eng geworden. Wer seine Schützlinge First Class transportiert haben will, der muss zum Teil Wartezeiten von 5 - 6 Wochen einkalkulieren. Wir haben uns jetzt mal bemerkbar gemacht und hoffen, dass vielleicht ein schon gebuchter Hund letztendlich doch etwas früher oder später reisen wird. Den freien Platz würden wir sofort für unseren Dalton nehmen.
Da wir während der letzten Monate nur ganz selten einen Hund transportiert haben, ist uns gar nicht aufgefallen, wie dünn gesät die komfortablen Tiertransporte geworden sind. Wenn nur zwei Transporteure ausfallen, sind monatlich fast 200 Plätze zu wenig vorhanden. Das ist sehr viel und bedeutet für die Vereine, die auf diese Transporte angewiesen sind, eine mittlere Katastrophe. Für einen Hund oder eine Katze, die in einer Tötung auf ihre Rettung warten, kann eine Verzögerung den Tod bedeuten. Tiere, die fertig geimpft, gechipt und kastriert die Boxen für Neuaufnahmen blockieren, verschlimmern die Enge in den Stationen oder machen Aufnahmen unmöglich. Hunde und Katzen, die in den Tierheimen nicht aufgenommen werden können, landen oft in den Tötungen. Um so etwas zu verhindern, nehmen wir unsere reisefertigen Hunde, wenn möglich, aus dem Tierheim und bringen sie bis zum Transport bei Pflegestellen oder auch in Pensionen unter. So etwas ist manchmal kostenintensiv, rettet aber vielleicht einem anderen Tier das Leben. Dalton ist ebenfalls auf einer privaten Pflegestelle untergebracht, trotzdem hoffen wir natürlich, dass er bald ausreisen darf. Auf seinen Platz wartet schon längst wieder ein anderer Hund...
06.02.2022
Am 14. Februar ist Valentinstag und natürlich bekommen all unsere Liebsten dann ein kleines Geschenk, einen lieben Gruß oder einen 'Drücker', der von Herzen kommt. Unsere Hunde sind da keine Ausnahme und deshalb hat sich VETO für Tierfreunde auch eine ganz tolle Sache ausgedacht. Man kann in diesem Jahr eine ganz besondere Aufmerksamkeit in Form einer Futterspende für Straßen- und Tierheimtiere verschenken. Dazu gibt es eine Spendenurkunde als ein originelles Valentinsgeschenk für alle, die ein Herz für Tiere haben. So bereitest du nicht nur deinen Liebsten eine Freude, sondern setzt dich auch für einen größeren Zweck ein: Deine Futterspende ermöglicht, dass heimatlose Vierbeiner in Europa sicher versorgt sind!
Wähle in der Wunschliste ganz einfach aus, welches Futter du im Namen des/der Beschenkten spenden möchtest. Danach hast du die Möglichkeit, die Urkunde zu personalisieren und zwischen vier verschiedenen Motiven deinen Favoriten zu wählen. Denn besondere Freude bereiten doch Präsente, die individuell und persönlich sind.
Wir finden das eine großartige Idee und falls ein Tierfreund unseren Schützlingen etwas Gutes tun möchte - hier der Link zu unserer Wunschliste!
05.02.2022
Auch Luke hat seine Pflegestelle um die Pfote gewickelt und so können wir in den nächsten Tagen den Vertrag machen. Es ist super, dass sich der hübsche Junge nicht mehr umgewöhnen muss und schon so viel Vertrauen in sein neues Frauchen gesetzt hat, dass sie wirklich tolle Fortschritte verzeichnen konnte. Trotzdem sehen wir es natürlich auch immer mit einem traurigen Auge, wenn die Pflegestellen ihre Schützlinge behalten und dann als Pflegestelle ausfallen. Uns fehlen enorm viele qualifizierte Pflegeplätze und wer das gesamte Prozedere mit dem Veterinäramt schon mitgemacht hat, der weiß, dass es abschließend zwar nur ein Besuch der Behörde ist und man einfach nur wissen will, wieviel Erfahrung eine Pflegestelle tatsächlich hat usw., für uns allerdings ist der Zeitaufwand immer enorm. Egal, wie schnell wir die Pflegestelle anmelden, es liegt doch an der Auslastung der Behörde, wie zeitnah die Vorkontrolle gemacht und uns der Erlaubnisbescheid zugeschickt werden kann. Während einer Pandemie sollte man nicht damit rechnen, dass so etwas schnell geht. Wer sich also gerne als Pflegestelle bei uns anmelden möchte und im Umkreis von ca. 40 km wohnt, der sollte das schnell machen. Wir haben im Augenblick leider mehrere Hunde, die dringend einen Platz suchen!
Gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, dass uns ein Tierheim wegen einiger Samtpfoten angesprochen hat. Wer sich für eine Katze oder einen Kater interessiert, kann sich gerne auch bei uns melden, wir werden die Anfrage umgehend weiterleiten. Gesucht werden gleich mehrere tolle 'Dosenöffner' für einige erwachsene Tiere. Diese sind natürlich kastriert, getestet und geimpft. Wir haben uns die tollen Stubentiger in der letzten Woche angesehen und waren begeistert. Es sind ab und zu auch Jungkatzen abzugeben, sie wechseln dann mit einem Kastrationsgutschein ins neue Zuhause. Sobald wir Fotos haben, werden wir diese natürlich veröffentlichen!
03.02.2022
Jetzt sind bald wieder 2 Paletten voll und wir hoffen, dass das Futter und die dringend benötigten Hilfsgüter bald in Spanien sein werden. Wir hatten ja schon gesagt, dass es im Augenblick überall Engpässe gibt und nicht genug LKW zur Verfügung stehen. Wann genau also unsere Paletten abgeholt werden, können wir nicht sagen. Es dürfte sich aber nur noch um Tage handeln.
Ganz herzlich bedanken möchte ich mich auch bei unseren Tierheim-Kollegen. Immer, wenn sie genug Futter für ihre Schützlinge haben, denken sie an uns. Wir bekamen so im Januar eine wirklich große Spende an Dosenfutter von einem im weiteren Umkreis befindlichen Tierschutzverein. Wir hoffen, dass wir uns dafür bald einmal revanchieren können. Es ist wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten und ein Ziel vor Augen haben. Es kann nicht darum gehen, als Einzelkämpfer an der Tierschutzfront zu stehen - es ist wirklich vernünftiger, mit anderen Gleichgesinnten an einem Strang zu ziehen. Das macht viel mehr Freude und bringt viele neue Ideen. Der Nutzen für die Tiere ist enorm!
Wir möchten uns auch für die finanzielle Hilfe bei der Kastration eines Herdenschutzhundes bedanken. Der Bub wurde nicht von uns vermittelt, ist aber ein Einhoder und musste deshalb kastriert werden. Auch durch Corona sind manche Familien finanziell in Schieflage gekommen. Wir bezahlen als Tierschutzverein normalerweise keine Kastrationen von Tieren, die Privatleute oft auch unüberlegt angeschafft haben. In diesem Fall allerdings war es wirklich wichtig, dass das Hundchen durch den im Bauchraum befindlichen Hoden keine hormonellen Veränderungen erleidet, die sich ggf. auch als gefährliche Wesensveränderungen äußern können. Es handelte sich also um eine medizinische Indikation. Ein Herdenschutzhund ist eine Herausforderung für die meisten Halter und so soll auch dieser Hund schnellstmöglich in ein neues Umfeld kommen. Unkastriert, noch dazu als Einhoder, dessen Kastration erheblich teurer als ist als eine reguläre Entfernung der Keimdrüsen, hatte er überhaupt keine Chance mehr, eine neue Familie zu finden. Wir hoffen nun, dass sich seine Aussichten jetzt verbessert haben und er bald neue Halter findet, die sich mit einem freundlichen 'Herder' auskennen und ihm das bieten, was er zum Glücklichsein braucht.
01.02.2022
Unser Stutchen hatte keinen weiteren Anfall und so hoffen wir, dass es auch zukünftig dabei bleibt. Wir kontrollieren jetzt noch häufiger, aber ehrlich gesagt, wir haben keine Ruhe mehr. Die Vorstellung, dass sie hilflos im Zaun hängt und vielleicht sogar noch das Stromgerät an ist, macht uns mehr als unruhig. Es ist nicht leicht damit unzugehen. Das Pferd ist uralt und das Alter ist für viele Lebewesen keine gute Zeit. Wir versuchen alles, um ihr zu helfen und es ihr so leicht wie möglich zu machen. Wir können nur hoffen, dass es uns gelingt.
Wir hatten ja schon geschrieben, dass wir für die hübsche Marley ganz schnell ein Zuhause finden konnten :). Sie ist auf der Pflegestelle geblieben und wir haben einen 'Pflegestellenversager' mehr in unseren Reihen. Herzlich willkommen im Club, liebe Familie K.!
Für Dalton haben wir jetzt glücklicherweise auch eine Pflegstelle gefunden und hoffen, dass sein Mittelmeertest unauffällig ist und er dann in 2 Wochen schon ausreisen kann. Der arme Junge ist in Spanien arg überfordert und muss dringend in eine stabile Umgebung. Wir sind sicher, dass er sich dann ganz schnell wieder stabilisiert.
Zusätzlich haben wir die Bilder einer kleinen Hundedame geschickt bekommen. Auch Sheila sucht ein neues Zuhause und wird jetzt erstmal geimpft, gechipt und getestet werden. Wir hoffen, dass wir, bis sie reisefertig ist, eine tolle Pflegestelle für sie gefunden haben werden. Wer sich für die Kleine interessiert, kann sich ab jetzt bei uns melden.
Wer einen Windhund hat, weiß, dass der 01.02. in Spanien immer das offizielle Ende der Jagdsaison bedeutet. Über das Leid der Jagdhunde habe ich schon oft berichtet und doch schockieren uns die Berichte unserer spanischen Tierschutzkollegen immer wieder aufs Neue. Der mittlerweile jährlich stattfindende Galgo-Marsch in Köln soll auf das schreckliche Leid der Tiere hinweisen und so möchte auch ich hier nochmal eine Lanze für diese tollen Hunde brechen. Windhunde sind sensible Tiere, die seit Jahrtausenden dem Menschen bei der Jagd behilflich sind. Ihre Schnelligkeit ist faszinierend und ihre Schönheit steht dem in nichts nach. Diese wunderbaren Hunde werden in dunklen Löchern eingepfercht und nur zum Training und zur Jagd herausgeholt. Wer nicht genug Leistung bringt, wird zum Verhungern einfach ausgesetzt, bekommt eine Schlinge um den Hals und wird von der Brücke geworfen oder bekommt die Beine gebrochen damit er für niemanden mehr zu gebrauchen ist. Das sind nur einige wenige Methoden, um sich der Hunde zu entledigen. Was die Jäger sich an Grausamkeiten ausdenken, möchte ich euch hier ersparen. Die Hunde, die in Tierheimen landen, sind oft schwer verletzt und traumatisiert. Wir haben über 40 Jahre immer Windhunde bei uns aufgenommen und wissen, wie freundlich und sensibel diese Tiere sind. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Not der Jagdhunde publik zu machen und darum zu bitten, auch diesen Vierbeinern eine Chance zu geben. Galgos, Greyhounds und Podencos kauft man nicht beim Züchter, wer diese Hunde liebt, gibt einem ausrangierten Windhund aus dem Tierschutz eine Chance. Andere Windhundrassen werden oft auch über Windunde in Not vermittelt.
In diesem Zusammenhang möchten wir uns ganz herzlich bei Petra und Knuth bedanken, sie haben drei Hunde von uns übernommen. Zwei davon sind Windhunde. Dass es allen Hunden bei den beiden supergut geht, brauche ich nicht zu erwähnen. Ich möchte mich bei den beiden nochmal ganz herzlich für die Spende der wunderbaren Windhundmäntel bedanken. Auch sie gehen direkt in die Protectora und werden dort von den verletzten und auf Vermittlung wartenden Galgos und Podencos getragen. Diese Hunde entwickeln keine Unterwolle und sind von Natur aus schon recht windschnittig, fast verhungert haben sie der auch in Spanien kalten und nassen Winterzeit nichts entgegen zu setzen. Die tollen Mäntelchen werden also dringend gebraucht und helfen dort den Windhunden, die Zeit zu überstehen, bis auch sie ein liebendes Zuhause finden.